Anna Mayer-Benedek Einige SPORTGESCHICHTEN AUS MATTERSBURG

1 FUSSBALL Vorwort Inhaltsverzeichnis und Danksagung

ie Ausstellung zu Sportgeschichten aus Mat- Fußball 3 tersburg im 70er Haus der Geschichten zeigt Basketball 12 einen kleinen Überblick zu Sportarten, die in D Kunstturnen 14 Mattersburg betrieben wurden und werden und die dazu beigetragen haben, dass Mattersburg als Sportstadt Rhythmische Gymnastik 16 wahrgenommen wird. Es konnte nur ein Ausschnitt aus Judo 20 der Vielzahl an sportlichen Betätigungsfeldern herange- zogen werden. Teilweise lag die Auswahl einfach daran, Tennis 24 woher ich ausreichendes und grafisch verwendbares Kegeln 26 Material bekommen konnte. Auf dem Viehmarkt: von links nach rechts: Schiedsrichter Thiel, Franz Karonitsch, Franz Strobl, Franz Weiss, Matthias Sieber, Daniel Schifahren 28 Hawlik, Josef Weiss, Rudi Vokum, Josef Leitgeb, Christian Salamon, Bischof, Georg Hawlik, Sektionsleiter Ferdinand Ecker Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich für die Spitzensportler in Eis und Schnee 30 Unterstützung mit Material und Information bei der chon 1912 wurden in Nagymarton Fußball- Gemeinde Mattersburg, SVM, Helga Hamp, Johann Gallis, Speedway 32 wettspiele auf dem Viehmarkt ausgetragen. Der Ball war noch weit vom Leder entfernt. Rudolf Knotzer, Michael Kobliha, Anton Ponic, Werner Schlossbergrennen 33 S Die Buben spielten mit Saubloadan (Harnblasen von Prünner, Ernst Scheiber, Edi Sieber, Josef Sojka, Gertrude Stemmer Karl Duchon 34 geschlachteten Schweinen) oder Fetzenlaberln (aus und Elisabeth Steiger, Wolfgang Steiger, Michael Strodl, Lumpen gebastelte Bälle). Dr. Hans Vogler und Evelin Wilfing. Tischtennis 35 1922 war das gerade ein Jahre alt, hieß Anna Mayer-Benedek, September 2015 jetzt Mattersdorf. Damals schlossen sich einige Ju- gendliche zusammen, um einen Fußballverein zu gründen. Zwei der Hauptinitiatoren waren Matthias Sieber und Hermann Hirschl. Herbst 1922 nahm der Verein an der Meisterschaft des Landes-Fußball-Verbandes Burgenland teil. Die „Erste Mattersburger Sportvereinigung“ (MSV) wurde am 10. Juni 1922 gegründet. Die jungen Män- Das erste große Wettspiel fand im Zuge des Grün- ner spielten noch immer auf dem Gelände des Vieh- dungsfests gegen die „Sportvereinigung der Sozial- markts mit provisorischen Toren. Nach den Spielen versicherungsangestellten Wr. Neustadt“ am 12. Au-

Impressum: Für den Inhalt verantwortlich: Verein 70er Haus der Geschichten, Anna Mayer-Benedek musste der Platz wieder umgebaut werden, um dem gust 1923 statt. Matterburg verlor 3:4. Dieses Spiel Druck: Online Druck GmbH, 2351 Wr. Neudorf. Graphik: Patricio Handl, Wien Pferde- und Kuhhandel wieder Platz zu machen. Im wurde bereits auf der Wiese neben dem Viadukt

3 1931: Weiss, Ramberger, 3x?, Steiger, Koller, Aufner, Salamon, Srodl, A. Horwath

Erinnerung an das Spiel Mattersburg gegen am …… 1937 von Johann Pinter.

1945, u.a. sind hier zu sehen: stehend: Gesellmann, Frühstück, Sektionsleiter Ecker, Salamon, Strodl, Trenk. Mitte: F. 1931: stehend: Leitgeb, Weiss, Friesenbiller, Steiger, F. Wograndl. Vorne: Vokum, J. Weiss, Kremser, ?, Koller, Aufner Sektionsleiter Ecker, Klawora. Mittlere Reihe: Salamon, Bischof, Hawlik. Liegend: Strobl, Horvath, Sieber

HJ Mannschaft. Stehend: G. Mandl, J. Trenk, P. Pinter, K. Tarod, F. Wograndl, H. Tuffek, R. Knoll. Hockend: St. Pinter, E. Simon, Ehrenhofer K. Leitgeb, St. Koller, J. Pinter

ausgetragen. Der Platz wurde 1925 dem Verein zu- „“ 1938 ging der Betrieb zunächst weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten Soldaten der nen. Das Stadion wurde 1952 im Rahmen der Feier- gesprochen und diente bis 1952 als Sportplatz Mat- Alle jüdischen Spieler und Wegbegleiter des MSV, Roten Armee den Sportplatz aus und es wurden lichkeiten zum 30-Jährigen Bestehen des Vereines tersburg. darunter auch Hermann Hirschl mussten das Land Spiele veranstaltet. Die Ausrüstung war sehr dürftig: eröffnet. Zu diesem Großereignis am 11. August wur- verlassen. Hermann Hirschl ging nach Wien und wur- Schuhe von englischen Kriegsgefangenen und Dres- de der österreichische Rekordmeister SK Rapid Wien Aufgrund von Zwistigkeiten mit dem Rivalen Neufeld de in einem Konzentrationslager interniert. Er kam sen mit Löchern auf der Brust, da sie vom Reichs- geladen. Es kamen 7.000 Zuschauer. Rapid siegte trat der Mattersburger Verein 1929 aus dem Burgenlän- 1945 nach Mattersburg zurück, wo er bis zu seinem sportverein stammten, aus denen das Hakenkreu- mit 9:3. dischen Fußballverband aus und trat vorübergehend Tod in den späten 1960er Jahren lebte. Er blieb ein zemblem herausgeschnitten worden war. dem Niederösterreichischen Fußball-Verband bei. treuer Fan der Mattersburger Mannschaft. 1953 wurde Mattersburg zum ersten Mal burgenlän- Ab 1949 spielte die Mattersburger Sportvereinigung discher Landesmeister und stieg in die B-Liga auf, in 1931 stieg Mattersburg als Meister in die 2. Klasse auf, Mit der Rekrutierung von Soldaten für die Wehr- (MSV) in der neu gegründeten Burgenländischen der nächsten Saison aber wieder. 1956 gelang zum konnte die Ligaposition aber nur ein Jahr halten. macht musste der Betrieb des Fußballvereins 1942 Landesliga. 2. Mal der Meistertitel, der Verein verpasste aber den eingestellt werden. Eine Hitlerjugend-Mannschaft Aufstieg in die B-Liga. In der nächsten Saison hol- Nach dem Einmarsch Hitlers in Österreich und dem trat manchmal noch zu Wettspielen an. 1951 wurde mit dem Bau des Pappelstadions begon- te er sich den 3. Landesmeistertitel. Zu den Erfolgen

4 5 1947, hinten stehend: (Rudi Knoll, Schöll, Leitgeb), Toni Knopf, 1950, Spiel mit Ausgang 12:1 für Mattersburg. 1952, Franz Leidl, Anton Knopf, Johann Pinter, Stefan Koller, Wo- Ernst Scheiber, vorne hockend links Johann Pinter grandl, Rudi Knoll

Meister 1953. Stehend: Grafl, G. Friesenbiller, E. Friesenbiller, Knopf, Toni Knopf: ein Spieler, der für seine besondere Frühstück, ?? Mitte: ?, Bader, J. Friesenbiller, Salamon. Vorne: J. Pin- Taktik bekannt war 1951, stehend ganz rechts: Trainer Neuberger, Johann Aufner Sportplatzeröffnung SV Mattersburg 1952: ObmannStv. No- ter, Koller, Hawlik und Ernst Lorenz, Josef Pinter, Koller, Knoll, Johann Pinter votny, Sektionsleiter Aufner, Wohlfahrt, Salamon, Knopf, Bader, Frühstück (verdeckt), J. Friesenbiller, G. Friesenbiller, Obmann Dr. Adam; vorne: Wallner, Koller, Hawlik der 1950er Jahre hatte Toni Knopf mit seiner legen- dären Spieltechnik stark beigetragen.

Der Erfolg dauerte nur ein Jahr. Bis zur Erholung der Mannschaft dauerte es eine Zeit lang.

Erst 1963 wurde Mattersburg zum 4. Mal Fußballlan- desmeister und stieg in die Regionalliga Ost auf. 1952 Sportplatzeröffnung, Bürgermeister Reisner, Bezirks- hauptmann Luif, Präsident des BFV Willometzer, ?, Neuberger, Der Mattersburger SV machte in der Ostliga mit ObmannStv. Novotny aus der Regionalliga aus und verkaufte einige Spie- einer besonderen Attraktion von sich reden; zwei ler. Trotzdem blieb der Verein verschuldet. Aber der Schwarzafrikanern, die mit dem heimgekehrten Vereinsleitung, insbesondere Obmann Ernst Lorenz UNO-Kontingent nach Österreich kamen, verstärkten und Sektionsleiter Ernst Scheiber gelang es schließ- die Mannschaft, insbesondere Morris Bilolo. Johann Pinter lich den MSV wieder auf festen Boden zu führen, so- 1951 wohl wirtschaftlich als auch sportlich. Ernst Scheiber 1964/65 war ein besonders erfolgreiches Jahr. Der war in den vergangenen Jahren erfolgreicher Ju- Aufstieg in die Nationalliga gelang jedoch noch nicht. gendleiter und rettete mit seinen Nachwuchskräften Danach folgten wieder Jahre der Niederlage. Durch Mattersburg vor dem weiteren sportlichen Absinken. das Auf und Ab spitzte sich die Budgetsituation des Seit 1971 heißt der Verein SVM (Sportvereinigung 1952: Landesabgeordneter Gesellmann, Bezirkshauptmann Luif, Vereins zu, die Mannschaft schied 1967/68 freiwillig Bürgermeister Reisner Mattersburg)

6 7 Stürmer Morris Bilolo war gefürchteter Torjäger der Das Stadion in den 1960er Jahren Das Stadion heute. Regionalliga.

Aber bis zu neuen wirklich großen Erfolgen dau- tian Fuchs und Jürgen Patocka mittlerweile vier Na- Martin Pucher, Baumgarten, ge- erte es lange. 1988 wurde Martin Pucher zum Ob- tionalspieler und konnte sich mit das Organisationstalent gen Mattersburg. Zum mann des Vereins gekürt und ab da ging‘s wieder prominent verstärken. Der 3. Bundesligaplatz wurde ersten Mal in der öster- steil nach oben. 1989/1990 gelang der Aufstieg in erreicht – die bisher beste Platzierung einer burgen- Martin Pucher leitet seit 1988 den SV Mattersburg als reichischen Fußballge- die Landesliga. 1993/94 wurde das „Mattersburger ländischen Fußball-Mannschaft. Obmann. Unter seiner Führung stieg der Klub von Martin Pucher schichte spielten Rapid Wunderteam“ nach 26 Jahren wieder Landesmeis- der fünftklassigen burgenländischen 2. Liga Mitte bis UND Austria in einem ter und stieg in die Regionalliga Ost auf. Der ehe- Nach einigen nicht schlechten Saisonen fiel der SVM in die Bundesliga auf. ÖFB Pflichtspiel-Doppel nicht in Wien. An diesem Tag malige ungarische WM-Teilnehmer Peter Hannich 2013 vom siebenten auf den zehnten und letzten Ta- verfolgten 10.000 Fans die spannenden Cupspiele. schoss vor 6.500 Zuschauern das entscheidende 1:0 bellenplatz zurück, was den Abstieg bedeutete. Martin Pucher wurde am 2. Dezember 2005 interi- für Mattersburg gegen den Erzrivalen Rohrbach. mistischer Nachfolger von Frank Stronach, der dieses Martin Pucher ist aber auch für seine erfolgreiche Am 20. Dezember 2013 wurde Ivica Vastić als neuer Amt seit 1999 innehatte, Präsident der Österreichi- Nachwuchsarbeit seit Beginn seiner Vorstandstätig- Nachdem die Mannschaft durch den Heimkehrer Trainer präsentiert. Sein Trainerteam baute die Mann- schen Fußball-Bundesliga. Am 1. März 2006 wurde keit bekannt. Außerdem kann er als Bankdirektor na- und ehemaligen österreichischen WM-Teilnehmer schaft wieder auf. Am 29. Mai 2015 stand fest: Sieger er von den Vereinen der Bundesliga und der Ersten türlich auch rechnen. Der Verein ist weder verschul- Didi Kühbauer, der aus der Mattersburger Jugend ist SV BauWelt Koch Mattersburg mit 71 Punkten aus Liga in dieser Funktion bestätigt. Im November 2009 det noch finanziell gefährdet, obwohl Martin Pucher stammt, verstärkt werden konnte, gelang 2002/03 36 Spielen, wodurch der Wiedereinzug in die Bun- kandidierte er nicht mehr als Bundesliga-Präsident. nicht risikoscheu ist. Er pochte nicht ganz ohne der Aufstieg in die Bundesliga und erstmals der Ein- desliga gesichert wurde, was nur durch die harte und Widerstände auf den Bau der großen Zuschauertri- zug ins ÖFB-Cup-Halbfinale. konsequente Arbeit der Trainer, des Vereinsobmann Er ist vor allem ein organisatorisches Talent, was fol- büne. Die überdachte Haupttribüne wurde 2001 ge- und den disziplinierten Einsatz der Spieler möglich gendes Beispiel schlagend beweist: Mit riesigem baut. Der Erfolg gab ihm Recht. Das Stadion verfügt Der Erfolgslauf konnte 2006/07 fortgesetzt werden, war. Das Stadion belebt sich wieder, der einige Jahre Aufwand schaffte er 1995 die Austragung eines heute über eine Gesamtkapazität von 15.700 Plätzen, der Klub stellte mit Cem Atan, Michael Mörz, Chris- stockende Zuschauerstrom wächst wieder an. Pflichtspiel-Doppels im Burgenland. Rapid gegen davon 5.700 Sitzplätze.

8 9 Michael Mörz – Profikader 2015/16: 3. Reihe stehend von links: Michael Novak, Dominik Doleschal, Florian Templ, Patrick Bürger, Alois Höller, Ingo Klemen, Alejandro „Jano“ Velasco Farinas, Karim Onisiwo, Nedeljko Malic. 2. Reihe stehend von links: Tormann-Trainer Markus Böcs- ein großer Held in der kör, Zeugwart Dragisa „Gile“ Vukadinovic, Individualtrainer Ernst Moser, Masseur Gerald Popovits, Markus Pink, Mario Grgic, Thorsten Mahrer, Manuel Prietl, Lukas Rath, Philipp Erhardt, Alexander Ibser, , Co-Trainer Markus Karner, Sportlicher Leiter Franz Geschichte des SVM Lederer, Trainer Ivica Vastic. 1. Reihe sitzend von links: Peter Hawlik, Thorsten Röcher, Francisco José „Fran“ Sanchez, Thomas Bo- renitsch, Markus Kuster, Julian Rosenstingl, Sven Sprangler, Julius Ertlthaler, Michael Perlak. Michael Mörz wurde 1980 geboren. Er blickt auf eine Didi Kühbauer 18-jährige Fußballkarriere zurück. Von 1987 bis 1991 spielte er schon in der Kindergruppe des SVM, dann Dietmar, Didi, Kühbauer wurde 1971 in Heiligenkreuz kam er nach Wien in die Jugendmannschaft des SK Die im Burgenland geboren. Schon 1978 spielte er in der Rapid. 1997 kehrte er nach Mattersburg zurück und Fußballakademie Jugend des SV Mattersburg. Seine Karriere als Pro- spielte bis 2001 bei der Jugendmannschaft des SV fifußballer startete im Alter von 16 Jahren bei Admi- Mattersburg. Von 2001 bis 2014 trug er zu vielen Er- Am 5. September 2009 Burgenland Fußballakademie Fotos: ra Wacker. 1992 berief ihn der damalige Teamchef folgen in der Kampfmannschaft des SV Mattersburg wurde die Fußballakademie Ernst Happel erstmals in die österreichische Natio- bei, bewies in 411 Spielen sein Können und schoss 77 Burgendland eröffnet. Ein nalmannschaft, im Sommer desselben Jahres wech- Tore. Von 2004 bis 2007 war er bei 12 Spielen in der bauliches Schmuckstück. Die selte er von der Südstadt nach Hütteldorf zum SK Nationalmannschaft Österreich dabei. Akademie gilt als die mo- Rapid Wien. Weitere Stationen waren Real Sociedad dernste Trainings- und Ausbildungsstätte für Nach- und der VfL Wolfsburg. 2002 wechselte er zu seinem Insgesamt brachte Michael Mörz 570 Pflichtspiele wuchstalente in Österreich. Die Partner der Fußball Heimatverein SV Mattersburg in die zweite österrei- hinter sich, davon 315 Mal in der Bundesliga, 41 Mal akademie Burgenland Errichtungs- und Betriebs chische Bundesliga. Dort folgte gleich in der ersten bei ÖFB-Cupspielen und 5 Mal beim UEFA Pokal. Er GmbH sind die SV Bauwelt Koch Mattersburg, das Saison der Aufstieg in die oberste Spielklasse. Nach erhielt die höchst Auszeichnung des SVM, die golde- Land Burgenland, der BFV und die Stadtgemeinde Gesamtkader AKA 2014-15 einigen Jahren im Mittelfeld der Liga schaffte der ne Ehrennadel mit Diamant. Mattersburg. Martin Pucher sitzt im Aufsichtsrat der SVM mit dem Erreichen des ÖFB-Cupfinales 2006 Gesellschaft. erstmals einen internationalen Startplatz und in der MIt 56 Bundesliga-Toren ist er Mattersburger Re- Herbstsaison 2006 den sehr guten dritten Tabellen- kordschütze in der höchsten Klasse. Über 80 Prozent der Akademieschüler werden für rang in der Liga. Didi war bis 2008 bei 152 Spielen die zweite Bundes-Regional- und Landesliga rekru- dabei und schoss 22 Tore. 2013/14 beendete Michael Mörz seine Karriere und tiert, bis zu 15 Prozent erwirbt der SVM pro Jahrgang. motiviert heute als Ausbildner Nachwuchsspieler Der SV Bauwelt Koch Mattersburg ist mit 35 Prozent Sechs Mal wurde Kühbauer zum Krone-Fußballer des in der Fußballakademie Mattersburg und trainiert an der Akademie beteiligt. 35 Prozent trägt das Land Jahres gewählt. Nach der Saison 2007/08 gab Küh- die Jugendmannschaft des SV Mattersburg. Im SV Burgenland. Den Rest bestreitet der BFV und die bauer seinen Rücktritt aus dem Profifußball bekannt. ist er noch immer aktiv. Stadtgemeinde Mattersburg. ÖFB-Teamchef Koller besucht die Akademie, 16. 05. 2012.

10 11 konnte mit dem Cupsieg erstmals ein nationaler Titel Basketball geholt werden. In der Meisterschaft scheiterten die UBCM49ers erst im Semifinale an den Fürstenfeld Panthers.

ÖVP Burgenland ÖVP Erfolge der Jugend Wolfgang Haenlein Wolfgang

Viele Spieler des UBCM stammten aus dem Bundes- realgymnasium Mattersburg. Durch die konsequente Jugendarbeit vom Trainer Fritz Miklas gelang den Schülern der Sprung an die österreichische Spitze. 1988 wurde die Jugendmannschaft Staatsmeister, davor hatten sie schon Silber und Bronze geholt! Erfolgreich schnitt der Nachwuchs auch beim Schul- Brett Coffey milchcup ab: Das Team des BG/BRG Mattersburg (es Alexander Rakosi bestand ausschließlich aus Spielern des UBCM), hol- te nach Silber im Jahr 1987 unter der Leitung von Prof. Walter Bauer ein Jahr später die erste Goldme- daille für das Burgenland im Schulmilchcup unter der Leitung von Prof. Gerd Spath. Der junger Kapitän der U18 Mannschaft, der Mattersburger Alexander Ra- kosi, wurde 1988 in das U18 Nationalteam einberufen.

Nach dem Aufstieg in die B-Liga 1994/95 war der Verein auf Profibetrieb umgestellt worden, was das Budget ziemlich anspannte, das Sponsoring reichte Mannschaft Saison 1985/86: Von links nach rechts ste- Mannschaft Saison 1995 Basketballclub Mattersburger Rocks hend: Raiman, Urbik, Mayer W., Mach, Mayer R., Koch, nicht mehr aus. Nauce, Pinezich, Miklas. Knienend: Kurz, Prankl, Fröh- lich, Fischl Mehr als 60 Jahre nach seinem Bestehen kam der ie Sportart ist die zweitbeliebteste und zwei- 1960 pausiert der UBCM. Nach Änderungen im Ver- 1989 schaffte der UBCM den Einzug ins Viertelfinale Verein in so große wirtschaftliche Schwierigkeiten, terfolgreichste Sportart der Mattersburger. einsleitungsvorstand erholt sich der Verein und wird der Bundesliga-Meisterschaft und die Qualifikation dass der Betrieb schließlich im Jahre 2005 einge- D Die Jugend kennt heute eher die Rocks, aber 1965/66, 1968,1972,1973, 1975, 1978 sowie 1979 bur- für den Europapokal (Korac-Cup). stellt wurde. der UBCM (Union-Basketballclub Mattersburg) hatte genländischer Landesmeister. Seit 1971 gehörte der vor noch nicht langer Zeit sensationelle Erfolge: UBCM dem neugegründeten Burgenländischen Bas- Nach einigen Niederlagen schied der Verein 1991/92 Der BKM Rocks ist ein 2005 von ehemaligen Spielern ketball Verband an. sogar aus der B-Liga aus. Der neuerliche Aufstieg der UBC Mattersburg 49ers gegründeter Basketball- Die Basketball-Sektion des Sportvereins UNION wur- gelang 1995. Dr. Hans Vogler war damals Geschäfts- verein. de 1949 gegründet. Der Verein UBCM erzielte bereits 1979/80 spielten zwei Mannschaften des UBCM in führer des Vereins. 1951 den zweiten Platz bei den Union Bundeskampf- der Landesliga. 1982 erfährt der Verein durch das 1999 übernimmt Frank Kerns, einer der besten Col- Der Basketball Klub Mattersburg Rocks ist mit einer spielen in Wien. 1956 hatte die weibliche Jugend- Training des erfahrenen Nationalteamspieler Fried- lege-Trainer aus den USA, das Coaching. Mit dem Mannschaft seit 2008 in der Burgenländischen Lan- mannschaft in Graz Erfolg. Sie erzielten den 5. Platz. rich Miklas einen steilen Aufstieg. Zudem kehrte der neuen Sponsor Uniqa lautete der volle Name des desliga vertreten, der zweithöchsten Spielklasse Ös- Zunächst wurde am alten Sportplatz neben der Ten- erfolgreiche Spieler Christoph Pinezich nach Mat- Vereins seit 1999 UBC UNIQA Mattersburg-49ers. terreichs. Als Spielertrainer fungiert der ehemalige nisanlage gespielt. Aus Platzmangel wurde der Be- tersburg zurück. Der UBCM wird Sieger in der Quali- ungarische Nationalteam-Spieler Tamas Czegledy. trieb des UBCM 1957 eingestellt, aber 1958 wieder fikation zum Aufstieg in die Bundesliga B. Die Damen Die Saison 2001/2002 sollte die erfolgreichste Saison aufgenommen. Bei der Niederösterreichisch-Bur- schaffen den ersten Landesmeistertitel. 1988 gelingt der UBCM49ers werden. Mit dem neuen Coach Raoul Im Juni 1974 wurde auch eine ASKÖ-Basketball-Sek- genländischen Basketball-Verbandsmeisterschaft der Aufstieg in die Bundesliga A. Der Verein konnte Korner und sowohl spielerisch als auch persönlich tion gegründet, die seit 1974 in der Landesliga des holte sich der Verein in diesem Jahr den 2. Platz. Bis sich mehrmals für den Europacup qualifizieren. herausragenden Spielern aus Kanada und den USA Burgenländischen Basketball-Verbandes spielt.

12 13 Vom Turnen zum Kunstturnen

Michael Kremser bei den Landesmeisterschaften auf dem Seitpferd. 1962 - Gertrude Steiger (14 Jahre, damals Geissler) beim Handstand auf dem Stufenbarren.

Elisabeth Steiger präsentiert ihre Medaille nach ihrem Sieg beim österreichischen Kinderriegen- wettkampf 1992 in Wien.

on 1922 bis 1934 gab es in Mattersburg den den von der Union auch Frauen-Gesundheitsturn- Männer, Frauen und Kinder unter der Leitung von von Gertrude Steiger etabliert, die von 1990 bis 2005 „Deutschen Turnverein“ als Mitglied des stunden angeboten. Die Sektion Herrenturnen der Hanspeter und Gertrude Spieß durchgeführt. den Verein leitete und sich als beliebte Trainerin be- V Deutschen Turnerbundes und war somit Union Mattersburg wurde 1987 ins Leben gerufen, in währte. Der ASKÖ Kunstturnen Mattersburg hat viel stark ideologisch vom nationalistischen Geist von der vorwiegend Hallenfußball betrieben wurde. 1988 Ab 1979 übernahm Gertrude Steiger das Training für das Turnen als Breitensport getan. Kunstturnen, Turnvater Jahn geprägt. Das änderte sich nach dem bestritten die Turnerinnen zum ersten Mal einen na- einmal pro Woche. Die Mädchen übten damals auch die olympische Form des Turnens, in Mattersburg Zweiten Weltkrieg. Mit der Gründung der Turn- und tionalen Wettkampf und konnten auf Anhieb gute schon fleißig für Landesmeisterschaften und konn- entwickelte sich rasch aufwärts. Sportunion Mattersburg im Jahre 1949 begann ein Plätze erzielen. ten ein paar Jahre später etliche Titel gewinnen. richtiger Turn-Betrieb für Buben und Mädchen. Her- Trainiert wurde auf alten Schulgeräten und nie- 1989 nahm der ASKÖ Kunstturnen Mattersburg zum ta Sauerzopf, Chr. Morawitz und Franz Sauerzopf Der ASKÖ Mattersburg wurde am 5. Juli 1966 ge- mand wusste noch, was eine Schnitzelgrube oder ersten Mal bei Landesmeisterschaften teil. In den waren mehrmals Jugendmeister bei Landesmeister- gründet und bestand damals aus den Sparten Ke- ein Schwingboden ist. Es gab Balken aus Holz, harte kommenden Jahren errangen die jungen Turnerin- schaften. 1957 gründete die Union ein Kinderballett, geln, Schwimmen, Tischtennis, Schach, Tennis, Schi und flache Sprungbretter ohne Wurfkraft und nicht nen und Turner einige Male den Landesmeistertitel das zunächst im Café Forstik und später im Gymna- und Body Building. Turnen als Sparte gab es erst- einmal Weichmatten. 1989 wurde der selbständige und gute Plätze bei den österreichischen Bundesju- sium- und Hauptschul-Turnsaal übte. Ab 1969 wur- mals 1974. Es wurden wöchentlich Turnstunden für Verein ASKÖ Kunstturnen Mattersburg auf Initiative gendmeisterschaften.

14 15 Rhythmische Gymnastik,

Die Gruppe X-Ray aus Mattersburg erreichte 2003 den Staatsmeistertitel und war in den letzten Jahren auch bei Europameisterschaften erfolgreich. die Grazien

16 17 hythmische Gymnastik ist eine der ästhetischsten Sportarten, die auch R in Mattersburg eine ansehnliche Tra- dition aufweist. In den 1980er wurde die Sek- tion Rhythmische Gymnastik der Sportunion Mattersburg gegründet, aus der 2007 die Gymnastik & Tanz-UNION Mattersburg (GTU Mattersburg) hervorgegangen ist.

Burgenländische Meisterschaften in Rhyth- mischer Gymnastik unter Teilnahme von Mattersburgerinnen finden seit über 30 Jah- ren statt. Unter anderen erreichten Susanne Fisch, Katharina Hitzel, Elisabeth Steiger, Elisabeth Kisela, Julia Perner, Claudia Koller, Stefanie Hahn, Lisa Mössner, Sandra Wal- ter und Lina Geiger Spitzenplätze. Bei den Burgenländischen Meisterschaften 1993 gin- gen neun von 12 Titeln an den Bezirk Mat- tersburg. 1994 holte sich Katharina Hitzel den burgenländischen Landesmeistertitel.

Bei den Burgenländischen Meisterschaften in Rhythmischer Gymnastik 1998 und Show- dance traten 35 Mädchen aus drei Vereinen an. Die Mädchen von der Union Mattersburg hatten schöne Erfolge: Erste Plätze fielen Katharina Hitzel (links) bei der Siegerehrung 1994 Susanne Fisch von der Union Neudörfl, 1993. Elisabeth Steiger bei der Landesmeisterschaft 1993 auf Schüler, Junioren, Kinder, die Meister- Heute Trainerin bei der GTU klasse und den Showdance, der zum ersten Reifen-Gruppe der Union Mattersburg Mal mitausgeschrieben war. Die Showdan- bei der Landesmeisterschaft 1993 ce-Gruppe Gymnos wurde 1995 gegründet. Sie erhielt 1996 und 1997 jeweils Silber bei den Österreichischen Meisterschaften.

Die Gruppe X-Ray aus Mattersburg erreich- te 2003 den Staatsmeistertitel und war in den letzten Jahren auch bei Europameister- schaften erfolgreich.

Die kontinuierlichen Erfolge sind nicht nur den Gymnastinnen selbst, sondern auch den langjährigen Trainerinnen, wie z.B. Evelin Wilfing zu verdanken, die diesen Sport seit Jahren mit Leidenschaft betreibt. Nachwuchstars Sandra Walter und Christine Hamp

18 19 Judo

Judoklub Freytag Mattersburg: Eine Zeit lang hieß der Verein Judoklub Freytag Mattersburg. Nach dem Konkurs der Firma Freytag vor einigen Jahren blieben die Sponsorengelder aus. Der Club nennt sich wieder Judoklub Mattersburg.

udo wurde um 1880 von dem japanischen Pä- und Männer unter 18 in der Sporthalle Mattersburg dagogen Jigoro Kano aus dem Jiu-Jitsu ent- vom Judoklub Freytag Mattersburg veranstaltet. 181 J wickelt. 1882 gründete er das erste Kodokan Jugendliche aus allen Bundesländern traten an, drei (Judo-Institut in Tokio). Die Philosophie des Judo davon aus Mattersburg. Brigitta Gruber errang den besteht im gleichzeitig geistigen und körperlichen zweiten und Monika Doktor den dritten Platz. Damit Training, das Geist und Körper in einen Zustand der wurden sie in die Österreichische Judo-Jungakade- Harmonie und Ausgeglichenheit versetzt. mie aufgenommen.

Der Judoklub Mattersburg wurde 1976 gegründet. Im November 1988 veranstaltete der Verein das erste Obmann war damals Wilhelm Bauer. Der Klub ent- Internationale ASVÖ Grenzlandturnier in der Sport- wickelte sich schnell zu einer erfolgreichen Mann- halle Mattersburg mit 100 Teilnehmern aus Öster- schaft. 1979 wurde Ulrike Paller Staatsmeisterin. reich und Ungarn. 1987 fanden in Mattersburg die Österreichischen Ju- do-Staatsmeisterschaften für Männer unter 21 und Von 1988 bis 2001 leitete Josef BUGNYAR als Ob- Frauen unter 18 statt. Im Frühjahr 1988 wurde das mann den Verein, der in diesen Jahren großartige Er-

österreichische Sichtungsturnier für Frauen unter 15 folge feierte. Der Forchtensteiner Thomas Weninger, Judoklub Mattersburg

20 21 Judoklub Mattersburg

Judo Mannschaft 1991 Trainerin Helga Hamp mit Yudokas, 1992

er auch 1998, als beim Jugendturnier der Österrei- chischen Staatsmeisterschaften im Oktober drei Bronzemedaillen von Thomas Aberl, Christian und Andreas Kölldorfer erkämpft wurden. Andreas und Christian Köllhöfer waren ein Jahr später auch im österreichischen Nationalkader erfolgreich. Andreas erzielte die Bronzemedaille und stand als einziger Österreicher auf dem Stockerl.

Beim internationalen Turnier in Mattersburg 1999 Von 1988 bis 2001 leitete Josef BUGNYAR als Obmann den glänzten die Mattersburger durch 10 Platzierungen Verein, der in diesen Jahren großartige Erfolge feierte. bei nur sieben Startern. Träger des „Halbbraunen Gürtels“ wurde 1989 Sieger im 4. Pannonia-Turnier. 1990 wurde er Österreichi- Besonders stolz war Mattersburg Ende 1999 auf das scher Staatsmeister der Jugend. Damit stieg er in Mädchen Nicole Reh, das für mehrere Gewichtsklas- den Nationalkader auf. Er war danach Trainer der aus sen antrat und in der Gesamtwertung des Alpenpa- Güssing stammenden Snowboard-Olympiasiegerin nonien-Cups den 2. Platz für den Judoklub in der Julia Dujmovits. Gruppe Mädchen unter 18 erkämpfte.

1990 wurde das erste Alpen-Pannonia Turnier in der Seit 1978 ist Helga Hamp Vereinsmitglied. Seit 2001 Sporthalle Mattersburg ausgetragen. Bei der zweiten leitet die Diplompädagogin den Verein, seit 2007 Runde des Alpen-Pannonia-Cups 1994 erkämpfte auch als Obfrau. Seit vielen Jahren ist sie beliebte der Judoklub Freytag Mattersburg mit 15 Startern Trainerin und war selbst erfolgreiche Judokerin. 1981 11 Medaillen. 1997 stand der Judoklub Freytag klar hatte sie den 3. Platz bei den Österreichischen Meis- auf Nr. 1 im burgenländischen Judosport. Das blieb terschaften gewonnen. Helga Hamp

22 23 Tennis

Willi Lenk, 1956

ASKÖ-Tennissportplatz

ennis war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Der Landeshauptmannstellvertreter Dr. Franz Sau- ein Sport für die Elite. Reiche Bürger gründe- erzopf bewies gerne seine Schlagkraft gegen Mat- Tten Clubs und amüsierten sich in weißen Dres- tersburger Hobbyspieler aus Wirtschaft, Politik und sen auf rotem Sand. Der erste Tennisplatz in Mat- Kultur. Ab den späten 1960er Jahren wurde der Platz Erste Männermannschaft des ASKÖ, 1972 Michael Kobliha Franz Sauerzpf tersburg wurde neben der Bahnbrücke beim alten in Mattersburg von einer breiteren Publikumsschicht Sportplatz 1928/29 errichtet und 1930 entstand ein benutzt. Es wurden auch Wettkämpfe ausgetragen. privater Tennisplatz für geladene Gäste bei der Villa Auf den ersten Plätzen waren die Namen Wohlfahrt, Mathis. 1935 wurde der Mattersburger Tennisklub ins Sauerzopf, Wograndl, Lindauer, Kühbauer, Kobliha, Leben gerufen. u.v.a. immer wieder zu finden.

1949 gründete die Turn- und Sport-Union Mat- In den 1970er Jahren wurde Tennis zum Massensport. tersburg die Sektion Tennis und übernahm den Der ASKÖ, Arbeitersportklub Österreich, nahm sich Ausbau der Tennisanlage beim Viadukt. Der Grün- dem wachsenden Interesse an und eröffnete einige dungssektionsleiter war Dr. Paul Luif. In den 1950er Tennisplätze beim Schwimmbad. und 1960er Jahren waren die Plätze stark besucht. Frau Luif (re.) und Schwester mit deren Kindern Wolfgang Steiger, Sieger bei der Stadtmeisterschaft 1976

24 25 Gut Holz !

Josef Sojka, derzeitiger Vereinsobmann Werner Kopp, 1978 mit dem damaligen Präsidenten des BSKV, Anton Faymann: In den 1980er Jahren war Werner Kopp vom SKC Mattersburg-Marz der erfolg- reichste Kegler des Burgenlandes. Einige Male wurde er Landeseinzelmeister und kegelte für die National- mannschaft. Auch Josef Karner, Franz Scheiber, Otto Scheiber, Ge- org Forstik, Josef Sojka und viele andere holten hohe Holzpunkte.

or dem 2. Weltkrieg hatte fast jedes Gast- tersburg als Sektion des „Sportvereins Mattersburg“ haus in Mattersburg eine Kegelbahn. Schon und nannte sich Erster Mattersburger Sportkeg- V 1856 gab es eine im Gasthaus Steiger am lerklub (1. MSKC). 1969 entstanden zwei weitere Ver- Hauptplatz, die bis 1954 in Betrieb war. Im Garten eine, die Kegelsektionen des ASKÖ Mattersburg und des Gasthaus Hornig in der Michael Kochstraße 63 der UNION Mattersburg. Als Clublokal diente beiden wurden 1901 zwei Kegelbahnen errichtet, die bis Sportkegelsektionen das Café Forstik. 1966/67 war zum Kriegsende bespielt wurden. Im Gasthaus Fors- Mattersburg eine Hochburg im Burgenländischen tik wurde 1937 eine Kegelbahn eröffnet, die 1964 Kegelsport. Die drei Vereine schlossen sich 1971 zu- zu einer modernen automatischen Anlage mit zwei sammen. 1977 wurde die Spielgemeinschaft SKC Bahnen ausgebaut wurde. 1964 errichtete die Inha- Mattersburg-Marz gegründet. berin des Caféhauses Morawitz (Café Karl) in der

Michael-Kochstraße eine Anlage mit drei automati- Der Klub holte sich bald einige Male den Landes- Der SKC Mattersburg-Marz übersiedelte 1979 nach schen Kegelbahnen. Das Caféhaus wurde 1965 zum meistertitel und wurde 1983/84 Burgenländischer Schattendorf, wo seit 1992 eine vierbahnige Sportke- gelanlage für Wettkampfaustragungen bis heute zur Clublokal des in diesem Jahr gegründeten SKC Mat- Cupsieger. Verfügung steht. Karl Fertl, einer der Meisterkegler in den 1980 und 1990er Jahren.

26 27 Schifahren

m Sieberberg, in , auf der Rosalia 1968 wurde der Burgenländische Schiverband ge- und in der „Kalten Stubn“ in Marz tummelten gründet. 1970/71 bis in die späten 1980er Jahre wur- A sich im Winter Burschen und Mädels aus dem den BSV Rennen durchgeführt. Unter den Siege- Bezirk Mattersburg schon in den frühen 1950er Jahren rInnen der Sektion Ski aus Mattersburg findet man mit primitiver Ausrüstung auf Brettern und rasten die immer wieder die Namen Mach, Kurz, Strodl, Kobliha, kurzen Hänge hinunter. Mit einer wilden „Straaafffkur- Sauerzopf, Kamper u.v.a. ven“ wurde der Lauf beendet. Schon 1948 fanden am Fuß der Burg die ersten Burgenländi- Von 1967 bis 1989 organisierte die Sektion Schikurse schen Mittelschul-Schimeisterschaften mit über 200 in vielen Schigebieten Österreichs. In den Wintermo- Teilnehmern statt. Die UNION Mattersburg gründete naten fuhren am Wochenende bis zu drei Busse zum 1953 eine Sektion Schi. Der Schiclub Mattersburg war Stuhleck am Semmering. Viele Mattersburger nutz- der größte Club des Burgenlandes mit über 500 Mit- ten das Angebot und übten sich unter Leitung der gliedern. Vereinsmeisterschaften und Stadtschimeis- ersten burgenländischen Schilehrer Erwin Kurz und terschaften wurden ausgetragen. Horst Pauschenwein im Wedeln.

28 29 chifahrer, Bergsteiger, Radfah- Spitzensportler aus rer, Sportlehrer. Michael Strodl, S geb. 1948, war schon als Bub ak- Mattersburg in Schnee und Eis robatisch und sportlich veranlagt. Im Schwimmbad imponierte er gemein- sam mit einigen Freunden mit Saltos, Handstand und anderen Kunststücker- ln. Mit 18 Jahren wurde er zu einem der besten Skifahrer des Bundeslandes. Noch heute wird Michael Strodl zur Aus- und Fortbildung von Lehrern, die Schikurse begleiten, herangezogen. In der NMS (damals Hauptschule) gab er Nachwuchsfußballschülern Sportunter- richt. Auch Michael Mörz und Didi Küh- Peak Burgenland in Alaska bauer waren zur Hauptschulzeit seine Schüler. Als Erfolgstrainer erreichte er mit der Hauptschule Mattersburg den Fußball-Bundesmeistertitel 1993.

Eine seiner Höchstleistungen erbrachte er im Jahr 1981 bei einer Alaska-Expe- dition. Der burgenländische Bergstei- ger Luis Pöltl hatte das Abenteuer in- itiiert. Die Gruppe von insgesamt acht Männern startete auf einer Höhe von 1.900 m und erklomm unter schweren Bedingungen in fünf Tagen den Gipfel eines noch unbekannten Berges des McKinley-Massivs in 5.200 m Höhe. Es wurde die burgenländische Flagge ge- Aufstieg auf den Peak Burgenland, 1981 hisst. Der Berg heißt seit diesem Tag PEAK BURGENLAND. Am letzten Tag beendete die Gruppe ihr Abenteuer mit einer achtstündigen Schiabfahrt ins Tal.

1989 unternahm Anton Aufner, auch ein Mattersburger, mit zwei Bergkame- raden eine Alaska-Expedition auf den Mount McKinley.

Zusammen mit Alois Pöltl, Josef Leit- geb aus Mattersburg und anderen er- klomm Michael Stodl im Jahre 1998 den Gipfel des Mont Blanc in 4.810 m Höhe. Sportschüller der Hauptsschule Mattersburg mit Lehrer Michael Strodl.

30 31 Speedway Schloßbergrennen Alle Fotos: Artur Fenzlau/Technisches Museum Wien Artur Fenzlau/Technisches Alle Fotos: Alle Fotos: Artur Fenzlau/Technisches Museum Wien Artur Fenzlau/Technisches Alle Fotos:

1935, Josef Spiller auf Puch 220 ccm in der Kurve

und 1935 veranstaltete der Österreichische Mo- 1934 torfahrer-Verband Mo- torrad-Straßenrennen von der Katastralgemeinde Brrrrrrrrrrummmmmmmmm 1973 Forchtenau auf die Burg Forchtenstein. Damals nah- men nur Motorradfahrer teil.

er Motorsport, auch Rennsport ge- Nach dem Krieg erweiterte sich das Rennen. Oldti- nannt, ist ein Massenphänomen des 20. mer kamen dazu. Seit 1986 wird jährlich der Interna- Jahrhunderts. Von Beginn der Motori- D tionale Schlossbergpreis des Burgenländischen Old- 1935, Alois Groß auf Sarolea 600 ccm Beiwagenmaschine in der Kurve sierung bis in die Gegenwart fanden tausende timerclubs ausgetragen. Über 100 Teilnehmer gehen Motorsportveranstaltungen in ganz Österreich jährlich mit ihren gepflegten Hobbyfahrzeugen an statt, an jedem Wochenende vom Frühjahr bis den Start in Mattersburg. Vom Publikum werden Spätherbst und teilweise auch im Winter. So Motorräder und Automobile aller Art bewundert auch im Mattersburger Pappelstadion. und bestaunt. Die ältesten Fahrzeuge gehen auf 1969 Baujahre vor 1930 zurück - noch immer fahrtüchtig Dort wurde von 1969 bis 1973 nicht nur Fußball und zum Verkehr zugelassen. gespielt, gelaufen und Leichtathletik betrieben, sondern es wurden auch Speedway-Rennen 1987 wurde der Oldtimer Club unter der Schirmherr- ausgetragen, veranstaltet vom Motor-Sport- schaft des ÖGHK, mit dem Namen „ÖGHK-Burgenland- Club Grenzland bzw. 1973 vom Speedway-Cen- gruppe Nord“ gegründet. 1993 machte sich der Club ter-Austria. Das Pappelstadion verfügte über selbständig und gründete den MSOCA (Motorsport- u. eine sehr gute 400-m-Bahn. 1970 fand im Pap- Oldtimer Club Austria) mit Sitz in Mattersburg. 1996 pelstadion der Speedway-Länderkampf Öster- 1972 wurde aus dem MSOCA der heutige BOC (Burgenlän- reich-CSSR statt. discher Oldtimer Club) mit Sitz in Pöttsching. Schlossbergrennen in den 1950er Jahren

32 33 D 34 er LKW-Fahrer und Autoverkäufer, 1982 ging er in ßen lebte seit 1978 in Mattersburg. Beruflich war Ein Weltrekordler im Stemmen, Reißen und Sto- mit einemGasrohr verband. te improvisierte Gerät waren Pflastersteine, dieman gehoben -mitdenFingernundZähnen. Dasers- onierzeit wurden Lasten wieBierfässer undSteine Kuriose Weltrekordlisten wurden geführt.InderPi- außergewöhnlicher Kraft erkennen ließ,war gut. lei Regeln undjedeDemonstration, diedenEinsatz mein Bewunderung undBeifall. Es gabjedochkeiner volkstümlich; schwere Lasten zuheben,erregte allge- Schausteller undZirkusartisten. DerKraftsport wurde kerzünfte (Schmiede, Fleischhauer, usw.), sowie der insbesondere dieHebewettbewerbe derHandwer des 19. Jahrhunderts.Mittelalterliche Vorläufer waren Karl Duchon reich, DeutschlandundFrankreich imVerlauf setzung entwickelte sichvor alleminÖster as Gewichtheben alssportlicheAuseinander - - - - ßen undZweikampf. do inseinerKlasse Masters über80imReißen, Sto- 2000 gewann er bei der Weltmeisterschaft in Orlan- 450 Teilnehmern aus25Nationen ausallerWelt ters“ Senioren-Weltmeisterschaft in Mattersburg mit 1990 veranstaltete Karl Duchondie6.„World Mas- ten Olympiasieg. den Weltmeistertitel. Gleichzeitig errang erdendrit ber-Weltmeisterschaften inPortland USA zum10x ter sichundholte sichbeidenSenioren-Gewichthe- Bis 1988hatte erschon13Weltmeisterschaften hin- meister. im Gewichtheben undwurde damit ältester Welt meistertiteln denTitel „Senioren-World-Champion“ 1986 errang ernach14(!)österreichischen Senioren- wichtheben. erzielte vieleMaledenWeltrekord imSenioren-Ge- Pension. Der1920 inBrünngeborene Karl Duchon - -

ÖVP Burgenland Tischtennis den 1960erJahren abunddieVereine lösten sichauf. teil. DasInteresse amPing-Pong Spielflaute aberin auch anTT-Weltmeisterschaften inden Vorrunden bis zu400Zuschauern statt. Mattersburger nahmen Gasthaus Forstik fanden Bundeliga-Kampfspiele mit sektion der Turn- und Sportunion Mattersburg. Im viele Länderkämpfe. 1949 entstand eineTischtennis- Präsident fungierte Franz Leidl. DerVerband bestritt Mattersburg gegründet, dem15Vereine beitraten. Als genländische Tischtennisverband“ (BTTV) mitSitzin de derSportnicht betrieben. 1948wurde der„Bur für dieTischtennisspieler. Imzweiten Weltkrieg wur ses Bachgasse 3derFamilie Leidl wurde einZentrum Siedlungsgasse 1aufnahm.Auch derGarten desHau- gegründet, derseineSpieleimHauseLorenz inder Aktivitäten aufgegeben hatte, wurde einneuerVerein Gastzimmer aufgestellt. NachdemdieSektion ihre gung. Ein weiterer wurde von Ing. Hornig in seinem anwalt Dr. Weinwurm stellte einenTisch zurVerfü- tersburger Sportvereinigung gegründet. DerRechts- 1925/1926 wurde dieTischtennis-Sektion derMat - - - 35