soFid Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

Bevölkerungsforschung

2010|2 Bevölkerungsforschung Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Bevölkerungsforschung

Band 2010/2

bearbeitet von Gisela Ross-Strajhar

GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010 ISSN: 0942-2455 Herausgeber: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für Sozialwissenschaften (FIS) bearbeitet von: Gisela Ross-Strajhar Programmierung: Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt.

© 2010 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Ein- willigung des Herausgebers gestattet. Inhalt

Vorwort ...... 7

Sachgebiete 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung (Geschichte, Methode, Theorien, Politiken, Datenlage)...... 9 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen (Weltbevölkerung, Regionen einschließlich Europa und EU, Epochen)...... 20 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung (Geburten, Sterbefälle, Familienbildung, Altersstruktur, Gesundheitsstand, Bevölkerungsgruppen, Geschlechterverhältnis)...... 44 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung (regionale Verteilung, Binnen- und Außenwanderung)...... 52 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung...... 80

Register Hinweise zur Registerbenutzung...... 93 Personenregister...... 95 Sachregister...... 99 Institutionenregister...... 109

Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...... 115 Zur Benutzung der Forschungsnachweise...... 115

soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Bevölkerungsforschung“

GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jähr- lich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Da- tenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (For- schungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit- schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand- ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschspra- chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/dienstleistungen/fachinformationen/datenbanken- informationssysteme/forschungsdatenbank-sofis/erhebung/ permanent ein Fragebogen zur Verfü- gung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs- nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän- dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab- gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali- sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Der soFid „Bevölkerungsforschung“ stützt sich beim Aufbau der Datenbank SOLIS z.T. Auf Zu- lieferungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg.

Schwerpunkt dieses Dienstes sind Nachweise zur Bevölkerungsforschung, soweit sie sich mit der quantitativen Analyse der Bevölkerung in ihrer natürlichen, räumlichen und strukturellen Ent- wicklung befassen. Gegenstand des vorliegenden Dienstes sind ferner die Auswirkungen der de- 8 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 Vorwort mographischen Entwicklung auf die Lebensbedingungen der Bevölkerung, insbesondere das Sozi- alprodukt, das Gesundheitssystem und die soziale Sicherung.

So enthält das erste Kapitel grundsätzliche Analysen und Theorien zur Bevölkerungsforschung, wie Grundlagenforschung einschließlich Datenlage und Methodenstudien, aber auch Arbeiten zur Theoriegeschichte der Bevölkerungsforschung. Langfristige Trends bis hin zu bevölkerungspoliti- schen Betrachtungen runden es ab.

Kapitel 2 umfasst globale Bevölkerungsbeschreibungen, die der Weltentwicklung, aber auch spe- ziellen Regionen bis hin zu länderspezifischen Beschreibungen oder Ländervergleichen gewidmet sind, aber auch historische Untersuchungen.

Die natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung angefangen von Geburt und Fertilität über Familienbildung, Altersstruktur, Gesundheitsstand bis hin zu Mortalität im Gebiet Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sind Gegenstand der Dokumente des Kapitels 3, wie auch Untersu- chungen zu Teilgruppierungen der Bevölkerung wie beispielsweise zu Frauen, Schülern, Kranken, Älteren usw.

Kapitel 4 hat als Schwerpunkt die räumliche Bevölkerungsstruktur und ihre Entwicklung im Ge- biet oder in Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie Wanderung, ohne auf spezifische gesellschaftliche oder politische Probleme der Migration einzugehen. Für den weiten Bereich der Migrationsforschung, der im vorliegenden Band nur unter diesem demographischen Aspekt eingebunden ist, wird der Band „Migration und ethnische Minderheiten“ empfohlen. Er gibt den Stand der Migrationsforschung auch unter Berücksichtigung sozialer, politischer und psy- chologischer Aspekte einschließlich unterschiedlicher Integrationsbemühungen wider.

Kapitel 5 beinhaltet sozioökonomische Untersuchungen zur sozialen Sicherung und Bevölke- rungsstruktur und -entwicklung einschließlich der Erwerbsbevölkerung.

Wie bei jedem Fachgebiet gibt es Überschneidungen zu anderen Bereichen und zu anderen soFid- Bänden. Hier verweisen wir zur thematischen Ergänzung zudem auf die Fachinformationsdienste „Berufssoziologie“, „Familienforschung“, „Frauenforschung“ und „Jugendforschung“. Für den angrenzenden Bereich „Stadt- und Regionalforschung“ gibt es den gleichnamigen Fachinformati- onsdienst mit umfassenden Informationen zu diesem Gebiet.

soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 9 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung (Geschichte, Methode, Theorien, Politiken, Datenlage)

[1-L] Adam, Christopher: Auswirkungen der demographischen Alterung auf die öffentliche Infrastruktur: eine geographische Untersuchung neuer Rahmenbedingungen, veränderter Problemstellungen und möglicher Lösungsansätze, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, IV, 132 S., ISBN: 978-3-8364-5195-6

INHALT: "Der demographische Wandel wird die Lebensrealität in Deutschland in den kommen- den Jahrzehnten tief greifend verändern. Häufig wird besonders intensiv über die Frage des Bevölkerungsrückgangs diskutiert. Doch es wird die demographische Alterung sein, die den Alltag jedes Einzelnen in den nächsten Jahren stark verändern wird. Anpassungen an die ge- änderten Rahmenbedingungen werden gefragt sein. Ein System, das besonders betroffen sein wird, ist die öffentliche Infrastruktur. In seinem grundlegenden Überblick stellt der Autor Christoph Adam die Veränderungen durch die demographische Alterung dar und skizziert das System der öffentlichen Planung. Detailliert werden die Themen Bildung, medizinische Ver- sorgung und öffentlicher Personennahverkehr analysiert. Neben einem spezifischen Problem- aufriss dieser drei grundlegenden Handlungsfelder gibt der Autor einen Überblick über die Möglichkeiten von Anpassung und Neustrukturierung der öffentlichen Infrastruktur." (Auto- renreferat)

[2-L] Cai, Liming; Hayward, Mark D.; Saito, Yasuhiko; Lubitz, James; Hagedorn, Aaron; Crim- mins, Eileen M.: Estimation of multi-state life table functions and their variability from complex survey data using the SPACE Program, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 6, S. 129-158 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.6)

INHALT: "The multistate life table (MSLT) model is an important demographic method to docu- ment life cycle processes. In this study, the authors present the SPACE (Stochastic Population Analysis for Complex Events) program to estimate MSLT functions and their varia- bility. It has several advantages over other programs, including the use of microsimulation and the bootstrap method to estimate the sampling variability. Simulation enables researchers to analyze a broader array of than the deterministic approach, and may be especially advantageous in investigating distributions of MSLT functions. The bootstrap method takes sample design into account to correct the potential bias in estimates." (author's ab- stract)|

[3-L] Cohen, Joel E.: Life expectancy is the death-weighted average of the reciprocal of the survival-specific force of mortality, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 5, S. 115-128 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.5) 10 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

INHALT: "The hazard of mortality is usually presented as a function of age, but can be defined as a function of the fraction of survivors. This definition enables us to derive new relation- ships for life expectancy. Specifically, in a life-table population with a positive age-specific force of mortality at all ages, the expectation of life at age x is the average of the reciprocal of the survival-specific force of mortality at ages after x, weighted by life-table deaths at each age after x, as shown in (6). Equivalently, the expectation of life when the surviving fraction in the life table is s is the average of the reciprocal of the survival-specific force of mortality over surviving proportions less than s, weighted by life-table deaths at surviving proportions less than s, as shown in (8). Application of these concepts to the 2004 life tables of the United States population and eight subpopulations shows that usually the younger the age at which survival falls to half (the life length), the longer the life expectancy at that age, con- trary to what would be expected from a negative exponential life table." (author's abstract)|

[4-L] Dalla-Zuanna, Gianpiero; Rossi, Fiorenzo: Comparisons of infant mortality in the Austrian Empire Länder using the Tafeln (1851-54), in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 26, S. 813-862 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.26)

INHALT: "In this paper the measure differences in infant mortality among the central European populations of the Austrian Empire during the mid-19th century using data published in the Tafeln zur Statistik der Österreichischen Monarchie (Statistical Tables of the Austrian Monar- chy). The author's aim is mainly methodological, i.e., to illustrate the extraordinary richness of this data, and to discuss whether the quality of the material on infant mortality published around 1850 in the Tafeln guarantees comparability between regions. This article demonstra- tes that - with several exceptions - the quality of the material on infant mortality published in the Tafeln around 1850 guarantees reliable comparability between the Empire's Länder. Data on sex, age at death, and legitimacy were all recorded with great accuracy. This article - of a methodological nature - provides only a few examples of potential analyses which might be carried out using such rich and detailed territorial data. The geography of mortality in the first three years of life varied by age, but according to intervals different than those usually em- ployed when studying early mortality. Four ages can be identified (first month, months 1-5, months 6-17, and months 18-35) with a geography of differing mortality. In all likelihood, in these four age groups, mortality differences between Länder were motivated by diverse rea- sons." (author's abstract)|

[5-F] Frackowiak, Johannes, Dr. (Bearbeitung): Die Deutsche Volksliste im besetzten Polen 1939/41-1945

INHALT: Das auf zwei Jahre angelegte Projekt soll die nationalsozialistische Bevölkerungs- und Rassenpolitik im besetzten Polen untersuchen und insbesondere die bisher in der Forschung nicht berücksichtigten Einzelfallakten der Zweig- und Bezirksstellen der Deutschen Volkslis- te auswerten. Neben der qualitativen Darstellung des unterschiedlichen Vorgehens der deut- schen Besatzungsbehörden soll hier auch eine quantitative Auswertung der Akten im Zuge ei- nes groß angelegten Samples erfolgen. ZEITRAUM: 1939/41-1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 11 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

INSTITUTION: Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-463 35675, e-mail: [email protected])

[6-L] Goldstein, Joshua R.; Cassidy, Thomas: Cohort postponement and period measures, (MPIDR Working Paper, 2010-015), Rostock 2010, 17 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-015.pdf)

INHALT: "The authors introduce a new class of models in which demographic behavior such as fertility is postponed by differing amounts depending only on cohort membership. They show how this model fits into a general framework of period and cohort postponement that includes the existing models in the literature, notably those of Bongaarts and Feeney and Kohler and Philipov. The cohort-based model shows the effects of cohort shifts on period fertility measu- res and provides an accompanying tempo-adjusted measure of period total fertility in the ab- sence of observed shifts. Simulation reveals that when postponement is governed by cohorts, the cohort-based indicator outperforms the Bongaarts and Feeney model that is now in wi- despread use. The cohort-based model is applied to fertility in several modern populations." (author's abstract)|

[7-L] Goldstein, Joshua R.: A behavioral Gompertz model for cohort fertility schedules in low and moderate fertility populations, (MPIDR Working Paper, 2010-021), Rostock 2010, 20 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-021.pdf)

INHALT: "In this paper, I re-introduce the Gompertz model of age-specific fertility. This model has been rejected by past authors as fitting poorly to cross-sectional, or period rates. Howe- ver, I find that the model fits very well to recent medium and low fertility cohort schedules in France, Italy, and Japan. A distinct advantage of the Gompertz model is that it has a simple behavioral interpretation as the result of social diffusion of fertility behavior in a cohort com- peting with the fertility-depressing effects of older age. The Gompertz model, and further re- finements that include a better specification of the biological limits of childbearing, offer a for forecasting future fertility, describing temporal change, and assessing the fertility- limiting effects of older entry into motherhood. In addition, the Gompertz function allows for traditional uses of model age-schedules such as smoothing and correction of data. The model estimates the completed cohort fertility of French, Japanese, and Italian cohorts born in 1965 to be 2.0, 1.6, and 1.6, respectively. For France, this represents only a minor decline from ear- lier cohorts, but for Japan the decline in cohort fertility is marked. The model with infertility suggests that recent decline in Italy is largely due to shifts to older ages of childbearing." (aut- hor's abstract)|

[8-L] Hochstadt, Stefan: 'Peripheralisation', 'Dualisation' and 'Demographisation' as evidence of a paradigm shift, in: György Széll (Hrsg.) ; Ute Széll (Hrsg.): Quality of life and working life in comparison, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 311-321 12 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

INHALT: Ungleiche Lebensbedingungen und -verhältnisse sind ein fundamentales Merkmal aller Gesellschaften, da Menschen mit unterschiedlichem ökonomischem, sozialem und symboli- schem Kapital ausgestattet sind. Der vorliegende Beitrag stützt sich auf die Theorie Bour- dieus, nach der Kapitalsorte und des Besitz von Kapital die conditiones sine quibus non der gesamtgesellschaftlichen Dynamik sind. Der Autor beschreibt vor diesem Hintergrund die wichtigsten Formen sozialstruktureller Differenzierung in fortgeschrittenen, postfordistischen Gesellschaften. Genannt und diskutiert werden Segregationstendenzen, die Differenzierung in Zentrum und Peripherie, neue soziale Spaltungs- und Konfliktlinien, lokale und regionale Differenzierungen und neue Formen der demographischen Entwicklung (Überalterung mit Generationenkonflikten). All diese Trends vollziehen sich für den Autor nicht "schicksalhaft", nach dem TINA-Prinzip (There in no alternative), sondern sind politisch gestalt- und steuer- bar. (ICA)

[9-L] Kahlert, Heike: Die Transformation von Wohlfahrtsstaatlichkeit im demographischen Wandel: der Beitrag der Familien- und Geschlechterpolitik der Europäischen Union, in: Hella Ehlers (Hrsg.) ; Heike Kahlert (Hrsg.) ; Gabriele Linke (Hrsg.) ; Dorit Raffel (Hrsg.) ; Beate Rudlof (Hrsg.) ; Heike Trappe (Hrsg.): Geschlechterdifferenz - und kein Ende? : sozial- und geisteswissenschaftliche Beiträge zur Genderforschung, Münster: Lit Verl., 2009, S. 274-293

INHALT: Die Verfasserin fragt nach dem Einfluss der Familien- und Geschlechterpolitik der Eu- ropäischen Union auf Veränderungen europäischer Wohlfahrtsstaaten im demografischen Wandel. Mit Hilfe einer strukturierten Inhaltsanalyse von Dokumenten der Kommission der Europäischen Gemeinschaften und des Rates der Europäischen Union wird analysiert, in wel- cher Weise die EU den demografischen Wandel thematisiert, welche Bedeutung sie der Fami- lienpolitik im demografischen Wandel beimisst und in welcher Weise die EU in diesem Kon- text ihre Selbstverpflichtung zum Gender Mainstreaming umsetzt. Der auf europäischer Ebe- ne vorangetriebene Abschied vom männlichen Ernährermodell und die Stärkung der ökono- mischen und innerfamilialen Gleichstellung der Geschlechter werden abschließend in ihren möglichen, auch ambivalenten Wirkungen auf die Transformation von Wohlfahrtsstaatlich- keit beschrieben. (ICE2)

[10-L] Kravdal, Oystein: Demographers' interest in fertility trends and determinants in developed countries: is it warranted?, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 22, S. 663-690 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.22)

INHALT: "Studies of fertility trends and determinants in developed countries are high on demo- graphers' research agenda. The interest in this subject is probably, to a large extent, motivated by a notion about low fertility being problematic, but demographers have not been much en- gaged in efforts to find out whether that is actually the case, at least as judged from the con- tents of the major demography journals. In this paper, the possibility of various individual- and societal-level effects of low fertility is briefly reviewed. Some of the harmful effects may be foreseen and considered an acceptable disadvantage by couples making fertility decisions, while others more rightly can be considered social problems. It is argued that knowledge about fertility trends and determinants may help us learn more about the consequences of low soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 13 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

fertility and see clearer whether interventions may be justified and what specific steps one might take. Further efforts to expand this knowledge should therefore be welcome, and it is possible that demographers can make an important contribution by applying this knowledge themselves in studies of consequences of fertility. A higher priority to forecasting might also be worthwhile." (author's abstract)|

[11-F] Kuboyama, Ryo (Bearbeitung): Constructing international immigration control. Genesis and development of state immigra- tion policy and politics in Germany, USA and Japan 1794-2001

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1794-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Germany, USA, Japan ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Develop- ment Research Center -TDRC- Arbeitsgruppe Transnationale Beziehungen und Entwick- lungssoziologie - Centre on Migration, Citizenship and Development -COMCAD- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[12-F] Lehmann, Hartmut (Leitung): The Ukrainian Longitudinal Monitoring Survey (ULMS)

INHALT: Ukraine, being one of the largest successor states of the former Soviet Union, is vir- tually terra incognita as far as our knowledge of labor market adjustment is concerned. While there has been some limited work done on labor market adjustment in Ukraine using firm sur- vey and firm register data no serious studies exist that get at the behavior of individuals and households in the Ukrainian labor market. The main reason for this is the lack of good data at the individual and household level. To alleviate this situation this program started an initiative to create a panel data set on the Ukrainian working age population, the Ukrainian Longitudi- nal Monitoring Survey (ULMS). The ULMS panel data set, similar to the Russian Longitudi- nal Monitoring Survey, is conceived as a statistically representative sample of the Ukrainian population aged between 15 and 72 years, comprising 4000 households and approximately 8,500 individuals. The survey is being done by the Kiev International Institute of Sociology (KIIS). The first two waves of the data (collected in the spring of 2003 and of 2004) are now available to researchers of the sponsor organizations. These first two waves will become pu- blic user data in 2006. The ULMS survey instrument is very detailed. The household ques- tionnaire contains questions on the demographic structure of the household, its income and expenditure patterns as well as living conditions. The core of the survey instrument is howe- ver the individual , which tries to elicit very detailed information about the labor market experience of Ukrainian workers. Apart from standard LFS sections, there is an exten- sive retrospective part for the first wave, which tracks workers' labor market involvement at specific past points in time and which allows a complete reconstruction of workers' labor market histories between January 1998 and the date of the interview in 2003. For subsequent waves, there are retrospective sections that again allow the reconstruction of a complete histo- ry between the preceding and the current wave. In addition there are sections on education and skills, the ownership structure and its evolution at workers' firms, spatial mobility, health 14 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

status and political and environmental attitudes. Finally, there is a large set of questions about wage arrears, payments in kind, unpaid leave etc. in order to address specific adjustment me- chanisms that have taken place in Ukraine like in other labor markets of CIS countries. The ULMS provides arguably the most complete data source on labor market developments in any country of the CIS.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine ART: gefördert BEGINN: 2002-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine An- gabe INSTITUTION: IZA Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH (Schaumburg-Lippe-Str. 9, 53113 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[13-L] Muresan, Cornelia; Hoem, Jan M.: The negative educational gradients in Romanian fertility, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 4, S. 95-114 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.4)

INHALT: "In Western countries, rates of second and third births typically increase with educatio- nal attainment, a feature that usually disappears if unobserved heterogeneity is brought into the event-history analysis. By contrast, in a country like Romania, second and third birth rates have been found to decline when moving across groups with increasing education and the de- cline becomes greater if unobserved heterogeneity is added to the analysis. The present paper demonstrates this pattern, and shows that, because this feature is retained in the presence of control variables, such as age at first birth and period effects, the selectivity is not produced by a failure to account for the control variables." (author's abstract)|

[14-L] Myrskylä, Mikko: The effects of shocks in early life mortality on later life expectancy and mortality compression: a cohort analysis, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 12, S. 289-320 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.12)

INHALT: "The author studies how shocks in cohort-level early life conditions, as represented by deviations from trend in mortality before age 5, affect later mortality. The author uses data for six European countries and find that shocks that increase infant mortality decrease later life expectancy between ages 5-30. The effect is strong for England and Wales but small or insi- gnificant for other countries. Shocks that increase mortality at ages 1-5 increase life expectan- cy between ages 5-30 and compress the mortality distribution. For both shocks the effects are weak at older ages. These results suggest that early life conditions have a transitory effect and potentially only little influence on old-age mortality." (author's abstract)|

[15-L] Perelli-Harris, Brienna; Kreyenfeld, Michaela; Kubisch, Karolin: Harmonized histories: manual for the preparation of comparative fertility and union histories, (MPIDR Working Paper, 2010-011), Rostock 2010, 31 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-011.pdf)

INHALT: "This document describes the standardization process of the Harmonized Histories. The Harmonized Histories is a comparative database of rich reproductive and union histories soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 15 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

from surveys conducted in a number of countries in Europe. Given that birth and union data has been collected in a number of ways in different surveys, it has been very difficult to con- duct cross-national analyses of recent union and fertility behavior over time. A team of rese- archers called the Nonmarital Childbearing Network has cleaned and standardized the surveys according to guidelines set out in this manual. Currently, the database includes data from the Generations and Gender Surveys (GGSs) in Italy, Germany, France, Bulgaria, Hungary, Ro- mania, and Russia; the 2003 Dutch Fertility and Family Survey; and the British Household Panel Survey." (author's abstract)|

[16-L] Robine, Jean-Marie; Cheung, Siu Lan Karen; Horiuchi, Shiro: Arthur Roger Thatcher's contributions to longevity research: a reflexion, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 18, S. 539-548 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.18)

INHALT: "Arthur Roger Thatcher, CB, died in London on February 13, 2010, at 83 years of age. He was actively engaged in demographic research until his death. One of his last papers, The Compression of Deaths above the , is published in this volume of Demographic Rese- arch (Thatcher et al., 2010). Roger signed the copyright agreement for the paper on January 24, just a few weeks before his death. Another contribution will appear in a forthcoming mo- nograph entitled Supercentenarians (Maier et al., 2010). In this note, the authors, the co-aut- hors of his Demographic Research paper, will briefly review his remarkable research accom- plishments. Roger Thatcher was born in in 1926. He worked for 26 years as a in several national government offices. Later, he served as Registrar General for England and Wales, and was Director of the Office of Population and Survey (OPCS) from 1978 to 1986. A short description of his professional career up to his retirement can be found in Population Trends (1986). He had a long-standing affinity for the history of actuarial sciences and statistics in England, taking particular interest in the early years of the Statistical Society of London, and helping to compile extracts from its 1830s Proceedings (see Boreham et al., 1988 and Rosenbaum, 2001). He published a historical abstract (1970) of British labor-force statistics back to 1886. Thatcher was also a scientist with broad interests, publishing papers in a wide of fields, such as archaeology, (number theo- ry), and cosmology (1972, 1973 and 1982)." (author's abstract)|

[17-L] Romanioukha, Alexei; Karkach, Arseniy S.; Carey, James R.; Yashin, Anatoli I.: Adaptive trade-off in C. capitata is a characteristic feature of the long-lived subpopulation, (MPIDR Working Paper, 2010-019), Rostock 2010, 8 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-019.pdf)

INHALT: "The conception of the cost of reproduction provides an important insight on connecti- on between fertility and life span in living organisms. Despite substantial progress in under- standing this connection many important features of fertility-longevity trade-off are masked by factors, and remain poorly understood. We performed reanalysis of experi- mental data on fertility and longevity in medflies and discovered a physiological fertility-lon- gevity trade-off especially pronounced in the long lived fraction of the population. The pre- sence of such trade-off suggests existence of common metabolic resource shared between re- production and somatic maintenance in a fly. We show that in addition to sugar, protein and any other essential components of the yeast the presence of at least one more component in 16 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

the diet is required to explain the adaptive trade-off between longevity and reproduction in re- sponse to environmental conditions. We suggest and discuss a principle of dynamic resource allocation which explains the fertility-longevity trade-off phenomenon for these flies. Adapti- ve allocation of metabolic and other resources allows flies to tailor their life history parame- ters to the environment. Due to limitations of the physiological adaptation different individu- als may be genetically 'preadapted' to different living conditions thus contributing to populati- on stability and heterogeneity." (author's abstract)|

[18-L] Schoen, Robert: The metastable birth trajectory, in: Demographic Research, Vol. 21/2009, Art. 25, S. 759-764 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.21.25)

INHALT: "The metastable model generalizes the stable population model by allowing net mater- nity to change exponentially over age and time. As a result, the metastable model generates an exponentially quadratic birth trajectory, which is characterized by a constant proportion of births by age of mother. The metastable model is well suited to analyzing steady fertility de- clines and transitions between two regimes of fixed vital rates." (author's abstract)|

[19-F] Schulz, Erika, Dr. (Bearbeitung): Europäisches Beobachtungssystem der sozialen Situation - Demographie

INHALT: Aufgabe ist es, einerseits die aktuelle demographische Lage sowie den Entwicklungs- trend darzulegen und zu analysieren und andererseits die demographie-relevanten sozio-öko- nomischen Entwicklungen aufzuzeigen und die politischen Implikationen abzuleiten. Einbe- zogen werden alle 27 EU Länder und die Aufnahmekandidaten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union und Aufnahmekandidaten ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäfti- gung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat (10108 Berlin); Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute -NIDI- (Postfach 11650, 2502 Den Haag, Niederlande); Centre for European Policy Studies -CEPS- (1 Place du Congres, 1000 Brüssel, Belgien); CASE - Centre for Social and Economic Research (Sienkiewicza 12, 00-010 Warschau, Polen); Institut für Höhere Studien (Stumpergasse 56, 1060 Wien, Öster- reich)

[20-F] Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr. (Bearbeitung); Titzmann, Peter F., Dr. (Leitung): Culture-brokering als Chance und Risiko für die Entwicklung jugendlicher Immigranten

INHALT: Ziel dieses Forschungsprojektes ist die Untersuchung, wie culture brokering die Ent- wicklung jugendlicher Migranten beeinflusst. Culture brokering tritt auf, wenn Jugendliche ihren Eltern im Umgang mit den Anforderungen der neuen Kultur helfen und beispielsweise das Schulsystem erklären oder Dokumente übersetzen. Ein solches Verhalten ist das Ergebnis der höheren Geschwindigkeit, mit der sich Jugendliche im Vergleich zu ihren Eltern an einen neuen kulturellen Kontext adaptieren. Bisher wird culture brokering als Chance oder Risiko für die weitere Entwicklung angesehen, aber wenig ist bekannt, wann es mit positivem oder soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 17 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

negativem Verhalten zusammenhängt. Dies herauszufinden, ist Ziel dieses Projektes. Die Er- gebnisse können Ansatzpunkte für Interventionsprogramme liefern, um Immigrantenfamilien im Umgang mit der unterschiedlichen Anpassungsgeschwindigkeit zu schulen, und können helfen die wachsende gesellschaftliche Aufgabe der Integration von Immigrantenfamilien zu lösen. ZEITRAUM: 2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Ausgehend vom Phänomen unterschiedlicher Anpassungsgeschwindigkeiten bei El- tern und Kindern wird die "Acculturative Gap" untersucht (Birman, 2006). Dazu werden Müt- ter und Jugendliche von Migranten befragt und mit einer einheimischen Vergleichsstichprobe verglichen. Die Befragung erfolgt einmalig schriftlich. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; Migranten und einheimische Dyaden; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-11 FINANZIERER: Jacobs Foun- dation INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Center for Applied Developmental Science (Semmelweisstr. 12, 07743 Jena); Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945220, e-mail: [email protected])

[21-L] Staetsky, Laura: Diverging trends in female old-age mortality: a reappraisal, in: Demographic Research, Vol. 21/2009, Art. 30, S. 885-914 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.21.30)

INHALT: "Over the second half of the 20th century a number of divergences and convergences of mortality schedules were observed across the world. Some of these developments remain incompletely understood. In recent overviews of old-age female mortality Mesle and Vallin (2006, Population and Development Review) and Rau, Soroko, Jasilionis, and Vaupel (2008, Population and Development Review) describe two contrasting patterns of mortality change between the mid-1980s and the end of the 20th century: a pattern of a large decrease in morta- lity exhibited by France and Japan and a pattern of a smaller decrease, stability or a certain in- crease in mortality shown by Denmark, the United States and the Netherlands. No satisfactory explanation of this phenomenon has been proposed so far. This paper shows that the diver- gence is, to a very significant extent, due to the differential impact of smoking related morta- lity on female populations of France and Japan versus Denmark, the United States and the Netherlands. The end to the diverging trends is demonstrated. Other lifestyle factors potenti- ally implicated in the are also discussed." (author's abstract)|

[22-L] Sutton, Michael: The second demographic transition: is there a conventional wisdom?, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Vol. 33, No. 3-4, 2008, S. 247-270 (dx.doi.org/10.1007/s12523-009-0016-3)

INHALT: "Eine Fertilität unterhalb des Bestanderhaltungsniveaus ist in allen Industrieländern aufgetreten, allerdings gibt es keinen Konsens über die Ursachen, Konsequenzen und mögli- chen Lösungen. Singuläre Erklärungen bleiben kontrovers und die Schwierigkeiten staatli- 18 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

ches Handeln als Bevölkerungspolitik zu interpretieren zeigen die Schwäche nationaler Mo- delle, Fertilität unterhalb des Bestanderhaltungsniveaus zu erklären. Es ist zwar möglich, die akademische und offizielle Literatur thematisch zu klassifizieren, es ist aber außerdem erfor- derlich, einen neuen konzeptionellen Rahmen zu entwickeln. Ausgangspunkt ist das Erken- nen von zwei Reaktionen von Regierungen auf niedrige Fertilität. Die 'fiscal confidence' Re- aktion tritt für ökonomische und fiskalische Politiken ein, um die beginnende Alterung einer Bevölkerung zu bewältigen, das schließt die sozialer Sicherungssysteme, Einwanderung und Produktivitätszuwächse ein. Diese Reaktion betrachtet demographische Ziele und die Einmi- schung in Themen wie die Wahl des Zeitpunkts der Heirat als unvereinbar mit modernen Werten. In einer modernen Gesellschaft müssen Politiken komplex sein, obschon ihr genauer Einfluss schwierig zu schätzen ist. Die 'social cohesion' Reaktion sucht Fertilität direkt zu be- einflussen, indem sie an Frauen appelliert, ihre patriotische Pflicht zu erfüllen, jünger zu hei- raten und mehr Kinder zu bekommen. Fertilitätsrückgang wird als eine Bedrohung des sozia- len Zusammenhalts betrachtet, aber politische Instrumente wie Einwanderung werden als un- nötig und unerwünscht angesehen, weil sie die nationale Identität unterminieren. Beide Ant- worten sind in unterschiedlicher Form bei vielen Regierungen präsent. Sie repräsentieren nicht nur konkurrierende Sichtweisen des Zweiten Demographischen Übergangs, sondern auch der Rolle des Staates und der Bürger in einer modernen Gesellschaft. Berücksichtigt werden Industrieländer in Europa und Nordamerika und besondere Aufmerksamkeit wird ost- asiatischen Ländern wie Japan gewidmet." (Autorenreferat)

[23-L] Thatcher, Roger A.; Cheung, Siu Lan Karen; Horiuchi, Shiro; Robine, Jean-Marie: The compression of deaths above the mode, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 17, S. 505-538 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.17)

INHALT: "Kannisto (2001) has shown that as the of ages at death has shif- ted to the right, the age distribution of deaths above the modal age has become more compres- sed. In order to further investigate this old-age mortality compression, the authors adopt the simple logistic model with two parameters, which is known to fit data on old-age mortality well (Thatcher 1999). Based on the model, the authors show that three key measures of old- age mortality (the modal age of adult deaths, the life expectancy at the modal age, and the of ages at death above the mode) can be estimated fairly accurately from death rates at only two suitably chosen high ages (70 and 90 in this study). The distribution of deaths above the modal age becomes compressed when the logits of death rates fall more at the lower age than at the higher age. Their analysis of mortality in six countries, using the logistic model, endorsed Kannisto's conclusion. Some possible reasons for the com- pression are discussed." (author's abstract)|

[24-L] Wagner, Peter: The ages of extremal impact on life disparity caused by averting deaths, (MPIDR Working Paper, 2010-016), Rostock 2010, 16 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-016.pdf)

INHALT: "This paper is concerned with sensitivity analysis of life disparity with respect to chan- ges in mortality rates. Recently Zhang and Vaupel introduced a 'threshold age', such that aver- ting deaths before that age reduces disparity, while averting deaths after that age increases soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 19 1 Grundlagen der Bevölkerungsforschung

disparity. We provide a refinement to this result by characterizing the ages at which averting deaths has an extremal impact on life disparity. A procedure is given for approaching the threshold age numerically. The results are illustrated using data for the female populations of Denmark, the US, Japan and France in 2005." (author's abstract)|

[25-F] Wolff, Frank (Bearbeitung); Welskopp, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung): Neue Welten in der Neuen Welt? Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund im Migrationspro- zess, 1905-1950

INHALT: Der 1897 in Wilna gegründete Allgemeine Jüdische Arbeiterbund, kurz: Bund, wird gerne als eine allein auf Osteuropa bezogene Partei verstanden. Unbeachtet blieb in der Histo- riographie jedoch der Fakt, dass der Bund seit Anbeginn von migratorischen Strömungen ge- prägt war. Die voll beladenen Dampfschiffen fanden dabei nicht nur den Weg nach New York, seit den 1920er Jahren entwickelte sich Buenos Aires zu einem weiteren bedeutenden Hafen. An Bord befanden sich viele Bundisten, die in den sozialistischen und jiddisch-kultu- rellen Sphären der Neuen Welten eine bedeutende Rolle spielen sollten. Im Rahmen dieses Promotionsprojektes wird als erstes gefragt, was es zu unterschiedlichen Zeiten denn hieß, "Bundist zu sein". Davon ausgehend, dass nicht Mitgliedskarten, sondern unterschiedlichste Partizipationsformen maßgeblich waren, untersucht dieses Projekt erstens die Entstehung in- terner Aktivismusmuster. Zweitens fragt es danach, inwieweit diese Muster mit den Bundis- ten nach Übersee "migrierten". Migrierte gar die soziale Bewegung mit ihren Mitgliedern? ZEITRAUM: 1905-1950 ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2009-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

20 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen (Weltbevölkerung, Regionen einschließlich Europa und EU, Epochen)

[26-L] Begall, Katia: Determinants of low fertility in post-communist Estonia, (Working Paper / Social Sciences Research Network TransEurope, No. 6), Bamberg 2008, 28 S. (Graue Literatur; www.transeurope-project.org/UserFiles/File/Papers/TransEurope_WP6_Begall.pdf)

INHALT: "The former communist countries in Central and Eastern Europe experienced a sudden and substantial decline in fertility after the transition to market economy. This study investi- gates the impact of economic uncertainty, human capital characteristics and social support on the transition to first birth and the intention to have a first or second child in Estonia after the transition. Results show that higher educated women who participate in the labor market post- pone childbirth after the transition, indicating that the opportunity costs of having a child have risen. Furthermore women in an uncertain labor market position (as indicated by a higher number of unemployment spells) have higher intentions to have a first child, which supports the hypothesis of uncertainty reduction that women choose the domestic role of housewife and mother as an alternative 'career' when labor market perspectives are bleak. Women who have one child already have lower fertility intentions when faced with an uncertain labor mar- ket position, this is also found for households with lower perceived income, couples where the male partner is not full-time employed and households with debts. Support received from the social network and especially so from friends has a positive effect on the intention to have a second child." (author's abstract)|

[27-L] Caltabiano, Marcantonio; Castiglioni, Maria; Rosina, Alessandro: Lowest-low fertility: signs of a recovery in Italy?, in: Demographic Research, Vol. 21/2009, Art. 23, S. 681-718 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.21.23)

INHALT: "This study aims to describe the process of birth postponement and recovery in Italy, a country with persistent very low fertility levels. The case of Italy is particularly significant gi- ven that this country carries great demographic weight in 'Southern Europe'; an area characte- rized by cultural and institutional specificities which have important implications for the ti- ming of family formation and the final number of children. The authors use data recently pu- blished by the Italian National Institute of Statistics (Istat), applying a cohort approach to show changes in CTFRs and the timing of births for the 1950-1980 cohorts. In order to fur- ther evaluate the evolution of Italian 'fertility ageing' across social groups (with a focus on fe- male education) they also use individual level data from the 2003 Istat multipurpose survey 'Famiglia e soggetti sociali'. They find that a recovery is presently in progress in the northern regions of Italy, even if not all postponed births are recovered. As expected, signs of recovery are above all evident among the youngest generations and more educated women." (author's abstract)| soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 21 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

[28-L] Clark, Shelley: Extra-marital sexual partnerships and male friendships in rural Malawi, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 1, S. 1-28 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.1)

INHALT: "Extra-marital sexual partnerships (EMSPs) are a major route of HIV/ AIDS transmis- sion in sub-Saharan Africa. In this paper, the authoress investigates the roles of two types of male friendships - best friends and friends with whom they talk about AIDS - in determining whether men have EMSPs. Using data from men in rural Malawi, she finds that men's current extra-marital sexual behavior is most closely correlated with their best friends', but that the behaviors of both types of friends are associated with men's subsequent EMSPs. These fin- dings suggest that men's friendships could be used to help combat the AIDS epidemic." (aut- hor's abstract)|

[29-L] Clifford, David: Spousal separation, selectivity and contextual effects: exploring the relationship between international labour migration and fertility in post-Soviet Tajikistan, in: Demographic Research, Vol. 21/2009, Art. 32, S. 945-975 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.21.32)

INHALT: "This paper contributes to the sparse literature on the impact of temporary migration on fertility in origin areas. It examines the case of male labor migration from post-Soviet Tajikis- tan, a significant and relatively recent phenomenon. Fertility and migration models are solved simultaneously to account for cross-process correlation. There is clear evidence for a short- term disruptive effect of spousal separation, but it is too early to assess the implications for completed fertility. While there is no evidence for unobserved selectivity at the couple level, there is a significant positive correlation between the migration and fertility processes at the community level." (author's abstract)|

[30-L] Cohen, Alan; Tillinghast, John; Canudas-Romo, Vladimir: No consistent effects of prenatal or neonatal exposure to Spanish flu on late-life mortality in 24 developed countries, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 20, S. 579-634 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.20)

INHALT: "The authors test the effects of early life exposure to disease on later health by looking for differences in late-life mortality in cohorts born around the 1918-1919 flu pandemic using data from the Human Mortality Database for 24 countries. After controlling for age, period, and sex effects, residual mortality rates did not differ systematically for flu cohorts relative to surrounding cohorts. They calculate at most a 20-day reduction in life expectancy for flu co- horts; likely values are much smaller. Estimates of influenza incidence during the pandemic suggest that exposure was high enough for this to be a robust negative result." (author's ab- stract)|

[31-F] Dörnemann, Maria, M.A. (Bearbeitung); Doering-Manteuffel, Anselm, Prof.Dr. (Betreu- ung): Diagnose "Überbevölkerung": die Bevölkerungspolitik internationaler Organisationen am Beispiel von Kenia 22 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

INHALT: Das Dissertationsprojekt geht von einer seit den 1940er Jahren in globalem Rahmen diagnostizierten "Überbevölkung" als einem Problem aus. Es will beobachten, wie der "Wes- ten" seine Ordnungsvorstellungen von der Balance zwischen Bevölkerung und vorhandenen Ressourcen über das Mittel der Bevölkerungspolitik in die Dritte Welt zu übertragen ver- sucht. In diesem Rahmen beschäftigt es sich mit den bevölkerungspolitischen Aktivitäten in- ternational agierender Organisationen wie des Population Council, der Ford Foundation, der Vereinten Nationen sowie der Weltbank am Beispiel von Kenia. Kenia war erstens das erste Land im sub-saharischen Afrika, in dem versucht wurde, ein Familienplanungsprogramm zu implementieren und zwar bereits zwei Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit, 1965. Zweitens engagierte sich dort über mehrere Jahrzehnte eine Fülle von Organisationen und drittens handelt es sich um ein Bevölkerungsprojekt der "zweiten Generation", in das Erfah- rungen aus den Projekten in Asien einflossen. Das Projekt beruht auf der Grundannahme, dass im betrachteten Untersuchungszeitraum über den Modus der Bevölkerungspolitik soziale Probleme gelöst und eine bestimmte Ordnung hergestellt werden sollten. Das Interesse gilt zunächst dem Begriff der "Überbevölkerung": Was sehen die Akteure, wenn sie "Überbevöl- kerung" sagen? Welche Strategien im Bereich der Entwicklungshilfe werden entwickelt, dis- kutiert, politisch durchgesetzt und technisch umgesetzt und wie verändern sich diese im Laufe des Untersuchungszeitraums? Welche Rolle kommt dabei der Vorbereitung, Durchführung und Außenwirkung von Bevölkerungskonferenzen, insbesondere den Weltbevölkerungskon- ferenzen in Bukarest 1974 und Mexico City 1984 zu? Inwiefern bewirkte die Infragestellung von Moderne und Modernisierungstheorie seit den 1970er Jahren als legitimatorischer Rah- men für bevölkerungspolitische Projekte und die Kritik an "Familienplanung" als Rezept in- ternationalen Agierens bei den Akteuren wie bei den Kritikern ein Überdenken oder eine Re- vision der Diagnose "Überbevölkerung"? ZEITRAUM: 1950er bis 1980er Jahre GEOGRA- PHISCHER RAUM: Kenia METHODE: Die Untersuchung ist dem Ansatz der Neuen Ideengeschichte verpflichtet. Die Überbevölkerungsdebatte wird dabei in der Kontinuität des aus modernisierungstheoreti- schem Denken und politischer Ökonomie hervorgegangenen Bevölkerungsdiskurses verstan- den. So wird nach den ihm zugrunde liegenden Strukturen und Denkvoraussetzungen gefragt, um Argumentationslinien und Legitimationsstrategien der Akteure kontextualisieren und da- mit historisieren zu können. Zentral bleibt die Aufgabe einer semantischen Analyse von Leit- begriffen im Hinblick auf ihr handlungsleitendes und produktives Potential. Des Weiteren werden globalgeschichtliche Perspektiven mit einbezogen. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Postulat einer relational konstituierten Geschichte der modernen Welt, das von zahlreichen Wechselwirkungen ausgeht und den "Westen" nicht als alleinigen Akteur begreift. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2008-04 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Cusanuswerk Bischöfliche Studienförderung INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Philosophie und Geschichte, Seminar für Zeitge- schichte (Wilhelmstr. 36, 72074 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[32-L] Dribe, Martin; Lundh, Christer: Marriage choices and social reproduction: the interrelationship between partner selection and intergenerational socioeconomic mobility in 19th-century Sweden, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 14, S. 347-382 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.14) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 23 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

INHALT: "This article studies the relationship between partner selection and socioeconomic sta- tus (SES) attainment and mobility in five rural parishes in southern Sweden, 1815-1894. Three different aspects of partner selection are considered: age, social origin, and geographi- cal origin. The authors use an individual-level database containing information on the SES origin (parental land holding and occupation), age difference, and place of birth of the mar- ried couple. The results show a powerful association between partner selection and SES at- tainment and mobility. Social heterogamy was particularly important, but age heterogamy and geographic exogamy was also clearly related to both SES attainment and mobility." (author's abstract)|

[33-L] Duthé, Géraldine; Badurashvili, Irina; Kuyumjyan, Karine; Meslé, France; Vallin, Jacques: Mortality in the Caucasus: an attempt to re-estimate recent mortality trends in Armenia and Georgia, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 23, S. 691-732 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.23)

INHALT: "With the collapse of the Soviet Union, Caucasian countries experienced remarkable migration flows, political conflicts, and deterioration of civil registration systems. The reas- sessment of Armenian and Georgian population after censuses carried out in the early 2000s enables to re-estimate recent mortality levels in both countries. Vital statistics since the 1980s are presented and discussed. Infant mortality is corrected according to sample surveys, and mortality above age 60 estimated through model life tables. On the basis of these estimates, trends in life expectancy were similar in the two countries, unfavorable during the 1990s, especially for males for whom the health progress, notably in Georgia, is still low." (author's abstract)|

[34-L] Eizawa, Naoko: Creative challenges against depopulation: basic requirements for sustainability in a community where its existence is threatened, in: György Széll (Hrsg.) ; Ute Széll (Hrsg.): Quality of life and working life in comparison, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 339-346

INHALT: Japan ist die Gesellschaft mit der ältesten Bevölkerung der Welt. Der vorliegenden Beitrag beschreibt, dass und wie diese Entwicklung auf der Vielzahl kleinerer japanischer In- seln noch durch Abwanderung und Isolation verstärkt wird. Am Beispiel der Insel Hatomi werden die Programme der japanischen Regierung untersucht, wie der Trend zur "Depopula- tion" gebremst werden kann. Im Zentrum der Maßnahmen steht der Ausbau einer touristi- schen Infrastruktur und des tertiären Sektors. Der Peripherisierung ländlicher Räume und der Schrumpfung der Bevölkerung kann für den Autor jedoch nur erfolgreich begegnet werden, wenn staatliche Maßnahmen und lokale Initiativen aufeinander abgestimmt und koordiniert implementiert werden. (ICA)

[35-F] El-Cherkeh, Tanja (Bearbeitung): Migration als Potential und Gefahr: Region Mittlerer Osten und Nordafrika

INHALT: Auf Initiative der Bosch-Stiftung treffen sich im Rahmen dieses Projektes ForscherIn- nen unterschiedlicher Disziplinen, um sich über Fragen der Migration und Integration mit 24 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

Schwerpunkt auf die sogenannte "MENA-Region" (Middle East/ North Africa) auszutau- schen. Im Einzelnen geht es hier um Migrationspotentiale, historische Verbindungen zwi- schen einzelnen Ländern der EU sowie MENA-Ländern, regionalspezifische Politiken auf deutscher und auf EU-Ebene sowie um Migration und Entwicklung. Als Fallbeispiele wurden die Türkei, Marokko und Ägypten ausgewählt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Mittler- er Osten und Nordafrika (insbesondere Türkei, Marokko und Ägypten), Europäische Union ART: gefördert ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH INSTITUTION: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gGmbH (Heimhuderstr. 71, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-340576-550, e-mail: [email protected])

[36-L] Gayawan, Ezra; Adebayo, Samson B.; Ipinyomi, Reuben A.; Oyejola, Benjamin A.: Modeling fertility curves in Africa, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 10, S. 211- 236 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.10)

INHALT: "The modeling of fertility patterns is an essential method researchers use to understand world-wide population patterns. Various types of fertility models have been reported in the li- terature to capture the patterns specific to developed countries. While much effort has been put into reducing fertility rates in Africa, models which describe the fertility patterns have not been adequately described. This article presents a flexible parametric model that can adequa- tely capture the varying patterns of the age-specific fertility curves of African countries. The model has parameters that are interpretable in terms of demographic indices. The performan- ce of this model was compared with other commonly used models and Akaike's Information Criterion was used for selecting the model with best fit. The presented model was able to re- produce the empirical fertility data of 11 out of 15 countries better than the other models con- sidered." (author's abstract)|

[37-L] Georgi, David: Quality of life and family planning, in: György Széll (Hrsg.) ; Ute Széll (Hrsg.): Quality of life and working life in comparison, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 297-310

INHALT: Japan hat seit drei Jahrzehnten eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt. Die Ge- burtenrate ist von einer "gesunden" Reproduktionsrate von 2.1 Kindern pro Frau weit ent- fernt. Der vorliegende Beitrag analysiert die (ökonomischen) Gründe für diese Entwicklung und die japanische Familienpolitik, die die kinderarme Gesellschaft des Landes (mit) herbei- geführt hat. Die Ausführungen zeigen zunächst anhand demographischer Daten, dass sich auch in Japan - wie an allen entwickelten Gesellschaften - die Lebensverläufe in einem star- ken Wandel befinden. Mit dieser Entwicklung hat sich auch die Einstellung jüngerer Men- schen zu Ehe und Familie verändert. Die "Investition" in Kinder ist - bei verunsicherten Ge- schlechterverhältnissen - auch für junge japanische Frauen riskanter geworden. Der Beitrag zeigt insgesamt, warum die japanische Familienpolitik diesen Trend verkannt hat und viele der Maßnahmen für junge Familien daher ihr Ziel verfehlen. (ICA) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 25 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

[38-L] Goldstein, Joshua R.; Klüsener, Sebastian: Culture revisited - a geographic analysis of fertility decline in Prussia, (MPIDR Working Paper, 2010-012), Rostock 2010, 31 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-012.pdf)

INHALT: "In this paper, we re-introduce geography into the analysis of fertility decline in the first demographic transition in Europe. We reanalyze Galloway et al.'s (1994) Prussian data, fitting structural models similar to those of Galloway et al. to the data and to map the residu- als. Our findings give evidence both of the predictive effect of economic as well as cultural variables. However, although testing different non-spatial model specifications, a significant unexplained geographic clustering of fertility decline always remains. Indeed, adjacency to an area of large fertility decline and location along communication and transport corridors seem to be important predictors of fertility decline beyond what one would expect from structural models. This gives support to the cultural diffusion hypothesis of the Princeton European Fer- tility Project." (author's abstract)|

[39-L] Gruber, Siegfried; Scholz, Rembrandt D.; Szoltysek, Mikolaj: Real and synthetic household populations and their analysis: an example of early historical micro- data (Rostock, 1819), (MPIDR Working Paper, 2010-017), Rostock 2010, 12 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-017.pdf)

INHALT: "The main purpose of this paper is to report on an initial validation of methods for de- aling with micro-census data with no delineated households. After describing the 1819 census of Rostock we test the possibilities of using an algorithm that creates households according to a strictly defined set of rules. The census of 1867 will be taken as our reference point for desi- gning such rules of assigning people to household units and for assessing the appropriateness of the algorithm's fit to the census of 1819. In the final part we discuss the outcome of the al- gorithm for different groups within the urban population and the strengths and weaknesses of this approach." (author's abstract)|

[40-F] Helmke, Jörg, Dipl.-Hdl. Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Knerr, Béatrice, Prof.Dr. (Betreuung): Economic impact of labour migration to Europe and the United States on Latin American countries

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA, Lateinamerika ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: Lehr- und Forschungsgebiet Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Fachgebiet Entwicklungspolitik, Migration und Agrarpolitik FINAN- ZIERER: The Rockefeller Foundation KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) 26 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

[41-L] Kagitcibasi, Cigdem: Changing life styles - changing competencies: Turkish migrant youth in Europe, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 35/2010, No. 2 = No. 132, S. 151- 168 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Misere der türkischen jugendlichen Migranten in Europa unter dem Gesichtspunkt, dass Migration auch sozialen Wandel darstellt indem sich Lebensstile verändern, die neue Kompetenzen erforderlich machen. Damit jugendliche Migranten einen Gewinn statt einer Last für die Aufnahmegesellschaften darstellen ist eine volle Integration unumgänglich. Diese beinhaltet die Förderung von kognitiven Kompetenzen und der psychosozialen Entwicklung auch im Hinblick auf das autonom-zusammengehörige Selbst. Es werden Parallelen zwischen der Landflucht und internationaler Migration in Hin- blick auf wahrgenommenen sozialen Wandel gezogen und das Türkische Frühförderungspro- gramm TEEP als Beispiel angeführt. Das TEEP hat gezeigt, dass Frühförderung durch Unter- stützung von nach Istanbul eingewanderten Müttern vorteilhaft für die kognitiven Kompeten- zen und die psycho-soziale Entwicklung der Kinder war. Diese Effekte blieben bis ins junge Erwachsenenalter erhalten. Ähnliche Interventions- und Unterstützungsprogramme wären hochgradig förderlich für ethnische Migranten in Europa und vor allem für deutsch-türkische Jugendliche, da diese besonders schlechte Schulleistungen aufweisen. Auch die Aufnahmege- sellschaften würden sehr umfangreich von einer positiven Entwicklung dieser Jugendlichen profitieren, die sich in der Verbesserung des autonom-zusammengehörigen Selbst, der kogni- tiven Kompetenzen und der psychologischen sowie sozio-kulturellen Anpassung widerspie- geln würde." (Autorenreferat)

[42-L] KC, Samir; Barakat, Bilal; Goujon, Anne; Skirbekk, Vegard; Sanderson, Warren C.; Lutz, Wolfgang: Projection of populations by level of educational attainment, age, and sex for 120 countries for 2005-2050, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 15, S. 383-472 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.15)

INHALT: "Using demographic multi-state, cohort-component methods, the authors produce pro- jections for 120 countries (covering 93% of the world population in 2005) by five-year age groups, sex, and four levels of educational attainment for the years 2005-2050. Taking into account differentials in fertility and mortality by education level, the present the first systema- tic global educational attainment projections according to four widely differing education sce- narios. The results show the possible range of future educational attainment trends around the world, thereby contributing to long-term economic and social planning at the national and in- ternational levels, and to the assessment of the feasibility of international education goals." (author's abstract)|

[43-F] Klepp, Silja, M.A. (Bearbeitung); Flitner, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Klimawandel und Mobilität - rechtliche Diskurse und neue Lösungen für "Klimaflüchtlinge" im Pazifikraum soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 27 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

INHALT: Focusing on the low-lying Pacific island of Tuvalu as a threatened nation and New Zealand as neighbouring nation, the research proposes an analysis of the current develop- ments on the island and in New Zealand in relation to legal and political discourses around climate change refugees. How do people on a shrinking island cope with uncertainties about the future, how do they adapt to change and how do they come to their migration decisions? After carrying out empirical research on the ground in Tuvalu and New Zealand in a second research phase the researcher will connect her fieldwork findings and the needs of (potential) climate refugees on Tuvalu to current legal and political discourses.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Pazifikraum: Tuvalu, New Zealand ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0421-218-2435, e-mail: [email protected])

[44-F] Krause, Susann, M.A. (Bearbeitung); Jesse, Eckhard, Prof.Dr. (Betreuung): Ethnische Organisation in den baltischen Staaten

INHALT: Durch die Russifizierungspolitik der ehemaligen Sowjetunion gehören heute fast ein Drittel der Einwohner in Estland und Lettland und knapp zehn Prozent in Litauen zur rus- sischsprachigen Minderheit. Nach ethnischen Spannungen in den neunziger Jahren verab- schiedeten die einzelnen Regierungen zu Beginn des neuen Jahrtausends Integrationspro- gramme, die insbesondere die Sprachkompetenzen und den Erwerb der Staatsbürgerschaft bei der russischsprachigen Bevölkerung fördern sollen. In der Arbeit wird die Politik der drei Staaten gegenüber den Minderheiten untersucht und verglichen. Daneben setzt sie sich mit der Frage auseinander, welche Rolle die ethnischen Organisationen bei der Integration in Est- land, Lettland und Litauen spielen. Fördern sie die Eingliederung der Minderheiten durch die Vermittlung staatsbürgerlicher Kompetenzen und die Stärkung der Gruppenidentität oder tra- gen sie zur Segregation durch die Abschottung und Verstärkung der Unterschiede bei? GEO- GRAPHISCHER RAUM: baltische Staaten ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIE- RER: Hanns-Seidel-Stiftung e.V. INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg "Politik- und Parteienentwicklung in Europa" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. (Thüringer Weg 9, 09126 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Professur Politische Systeme, Politische Institutionen (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[45-L] Kulu, Hill; Boyle, P.J.; Andersson, Gunnar: High suburban fertility: evidence from four Northern European countries, in: Demographic Research, Vol. 21/2009, Art. 31, S. 915-944 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.21.31)

INHALT: "This study examines fertility variation across different residential contexts in four Northern European countries: Denmark, Finland, Norway and Sweden. The authors move beyond the conventional urban-rural focus of most previous studies of within-nation variati- ons in fertility by distinguishing between urban centers and suburbs of cities and towns. They base their study on aggregate and individual-level register data and our analysis shows that 28 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

fertility levels are significantly higher in suburbs than in urban centers; this pattern has persis- ted over the past quarter of a century for all four countries. A parity-specific analysis of Swe- dish register data reveals that total fertility varies between central cities and suburbs due to the relatively high first- and second-birth propensities in the suburbs. Further analysis shows that fertility variation between the central cities and suburbs persists after controlling for wo- men's socioeconomic characteristics. The authors discuss the role of various factors in ac- counting for high suburban fertility including omitted individual characteristics, contextual factors and selective residential moves of couples planning to have a child." (author's ab- stract)|

[46-L] Kurek, Slawomir: Spatial disparities in the changes in the population age structure of Poland in the context of the second demographic transition, in: , 2008, S. 271-292 (dx.doi.org/10.1007/s12523-009-0017-2)

INHALT: "In Polen, wie in anderen zentral- und osteuropäischen Ländern, vollzogen sich die mit dem zweiten demographischen Übergang verbundenen Veränderungen Hand in Hand mit der Etablierung der Demokratie und dem tiefgreifenden sozialen Wandel zu einer freien Markt- wirtschaft. Das Tempo dieses Wandels, der den Fertilitätsrückgang, das Aufschieben von Ge- burten, den Rückgang der Heiratsziffern, die Neuorientierung von Wanderungsströmen und die schnelle Bevölkerungsalterung umfasst, variiert jedoch räumlich, abhängig von Funktion und Lage einer Region (z.B. industriell und landwirtschaftlich oder Zentrum und Peripherie). Das Ziel dieser Studie ist es, die gegenwärtigen und künftigen räumlichen Disparitäten des Wandels der Altersstruktur der Bevölkerung in polnischen Distrikten (NUTS 4) zu zeigen, re- sultierend sowohl aus einem schnellen Geburtenrückgang als auch dem Rückgang der Morta- lität unter den Älteren sowie dem Volumen und der Richtung von Bevölkerungswanderungen während der Periode des zweiten demographischen Übergangs. Die Analyse wurde sowohl aus einer städtisch-ländlichen als auch aus einer regionalen Perspektive durchgeführt und zeigt die räumlichen Unterschiede der Bevölkerungsalterung und ihre Zusammenhänge mit Indikatoren des Zweiten Demographischen Wandels in speziellen Regionen. Die Studie zeigt weiterhin die Bedeutung des geographischen Raumes für Geschwindigkeit und Ausmaß der Bevölkerungsalterung, als auch für den zeitlichen Ablauf und das Tempo des Zweiten Demo- graphischen Übergangs. Abschließend werden die räumlichen Herausforderungen an die So- zial- und Bevölkerungspolitik bei der demographischen Umstrukturierung der Bevölkerung identifiziert." (Autorenreferat)

[47-F] Löffler, Christin, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Bernardi, Laura, Prof.Dr. (Leitung); Berger, Peter A., Prof.Dr. (Betreuung): Nichteheliche Lebensgemeinschaften in Nord- und Süditalien. Eine qualitative und quantita- tive Untersuchung der Entwicklung und Bedeutung von Ehe und Kohabitation in Bologna und Cagliari

INHALT: Obwohl sich nichteheliche Lebensgemeinschaften (Kohabitation) in den meisten Län- dern Europas und der westlichen Welt relativ rasch ausbreiten und als Lebensform fest eta- blieren konnten, blieb deren Bedeutung in den mediterranen Wohlfahrtsstaaten bislang ge- ring. Vor allem in Italien kam es in den letzten Jahrzehnten nur zu einem leichten Anstieg soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 29 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

dieser Lebensform. Die Gründe dieser Entwicklung sind vielschichtig, lassen sich aber vor- rangig durch das Zusammenwirken des kulturellen Systems mit den Besonderheiten des ita- lienischen Wohlfahrtsstaates erklären. Sowohl die starken Familienbande, als auch die beson- deren Merkmale des italienischen Sozialstaates tragen dazu bei, dass alle Mitglieder einer Fa- milie ökonomisch voneinander abhängig sind. Auf junge Erwachsene trifft dies in erhöhtem Maße zu: fehlende sozialstaatliche Leistungen, eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und die schwierige Wohnungsmarktlage erhöhen ihre Abhängigkeit von den Eltern. Unter diesen Be- dingungen entscheiden sich im katholischen Italien nur wenige junge Erwachsene für eine neue, gesellschaftlich kaum akzeptierte Lebensform, wie die Kohabitation. Dennoch - eine Zunahme dieser Lebensform ist vor allem im Norden des Landes sichtbar. Im Süden liegt ihre Verbreitung weiterhin unter 2%. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bologna (Norditalien), Cagliari (Sardinien, Süditalien) METHODE: Im Rahmen dieses Promotionsvorhabens wird mit Hilfe quantitativer und qualitati- ver Methoden untersucht, inwieweit kulturelle Wertvorstellungen, institutionelle Rahmenbe- dingungen und ökonomische Restriktionen auf die individuelle Entscheidung für oder gegen die nichteheliche Lebensgemeinschaft in Nord- und Süditalien einwirken. Für den quantitati- ven Teil des Projektes werden die Paneldaten der "Indagine longitudinale sulle famiglie italia- ne" (Ilfi) aus den Jahren 1997 und 1999 genutzt. Für die qualitative Auswertung wurden je 30 halbstrukturierte Interviews in Bologna (Norditalien) und Cagliari (Sardinien, Süditalien) durchführen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schröder, Christin: Cohabitation in Italy: do parents matter? in: Genus, Vol. 62, 2006, Iss. 3-4, pp. 53-85. ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie (18051 Rostock); Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[48-F] Luo, Rumin (Bearbeitung): Migration, integration and life chances. An empirical study in urban China

INHALT: Nowadays the People's Republic of China is experiencing big social changes accompa- nied with, or better to say, caused by population migration and changes. The National Stati- stic Bureau pointed out that the 'Floating population'is already more than 10% of Chinese po- pulation in 2005, which means this internal floating population of 147.35 million has already toped one in the world. The variety and complexity of factors propelling the new migration have generated a distinctive set of domestic characteristics and great impacts in transitional China, which underpin contemporary political concerns and highlight significant issues in the social relations between settled communities and new migrants/ immigrants. The main rese- arch questions of the PhD project are: 1. What differences of life chances do migrants have comparing with their former life before migration, and with the local residents in hosted dis- tricts? 2. What is the status and what are the determinants of Migrants' Integration in urban China? The integration problems of migrants are in line with the question of life chances of migrants comparing with their formal life before migration, and with that of the local resi- dents in hosted districts. In china, the special Hukou (household registration) system which 30 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

constructs long term barrier for internal migration is still active in current days, leads to big rural and urban inequality, and has a great impact on the integration and life chances of mi- grants in urban China. The analysis would be based on the quantitative analysis of China Ge- neral Social Survey (CGSS) data 2003, 2005 and 2006, plus data from National Bu- reau.| ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-6517, e-mail: [email protected])

[49-L] Majoros, András: Trends, driving forces and impacts of migration in Hungary, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Jg. 57/2009, H. 4, S. 366-385

INHALT: "International migration has not played as important a role in Hungary's economic de- velopment as have international trade and foreign investments. Nevertheless, immigration has affected considerably the demographic processes of the country in the last 15-20 years. Com- paring the 1990s with the recent years, the main objective of this study is to highlight the new trends, driving forces and (potential) consequences of migration in the case of Hungary. The analysis points out the traditionally important (but slightly decreasing) role of ethnic Hunga- rians living in the neighbouring countries in immigration. It also describes the main factors explaining the relatively low level of emigration, and shows the growing importance of some special patterns of migration. It is concluded that migration has not had significant economic impacts on the macro-level, but that it has affected considerably the development of some in- dustries and regions. It is also suggested that the new challenges and opportunities that have been emerged since EU accession require Hungary to map out a long-term migration strat- egy." (author's abstract)|

[50-L] Merli, M. Giovanna; Hertog, Sara: Masculine sex ratios, population age structure and the potential spread of HIV in China, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 3, S. 63-94 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.3)

INHALT: "There is much speculation regarding the contribution of China's changing demogra- phy to the spread of HIV/ AIDS. The authors employ a bio-behavioral macro simulation mo- del of the heterosexual spread of HIV/ AIDS to evaluate the roles that China's unique demo- graphic conditions - 1. masculine sex ratios at birth and 2. a population age structure that re- flects rapid fertility decline since the 1970's - play in altering the market for sexual partners, thereby potentially fueling an increase in behaviors associated with greater risk of HIV infec- tion. The authors first simulate the relative contributions of the sex ratio at birth and the popu- lation age structure to the oversupply of males in the market for sexual partners and show that the sex ratio at birth only aggravates the severe oversupply of males which is primarily a con- sequence of the population age structure. They then examine the potential consequences of this demographic distortion for the spread of HIV infection and show that, to the extent that males adapt to the dearth of suitable female partners by seeking unprotected sexual contacts soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 31 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

with female sex workers, the impact of the oversupply of males in the sexual partnership mar- ket on the spread of HIV will be severe." (author's abstract)|

[51-L] Myrskylä, Mikko: The relative importance of shocks in a cohort's early and later life conditions on age-specific mortality, (MPIDR Working Paper, 2010-009), Rostock 2010, 44 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-009.pdf)

INHALT: "The relative importance of a cohort's early life conditions, compared to later period conditions, on adult- and old-age mortality is not known. This paper studies how cohort-level mortality depends on shocks in the cohort's early and later life (period) conditions. I use co- hort's own mortality as a proxy for the early life conditions, and define shocks as deviations from trend. Using historical data for five European countries I find that shocks in early life conditions are only weakly associated with cohort's later mortality. This may be because indi- vidual-level health is robust to early life conditions, or because at the cohort-level scarring, selection and immunity cancel each other. Shocks in period conditions, measured as deviati- ons from trend in period child mortality, are strongly and positively correlated with mortality at all older ages. The results suggest that at the cohort-level period conditions drive mortality change." (author's abstract)|

[52-L] Nedoluzhko, Lesia; Agadjanian, Victor: Marriage, childbearing, and migration in Kyrgyzstan: exploring interdependencies, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 7, S. 159-188 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.7)

INHALT: "In the study the authors investigate interdependencies between entry into a marital union, childbearing, and migration. They apply event-history techniques to retrospective data on women aged 18-29 from a survey conducted in northern Kyrgyzstan in 2005 to examine how these events can influence one another, with a special focus on the effects of duration of exposure. In addition they analyze the impact of some individual characteristics on the pro- pensity to get married, to become a mother, and to migrate. In their analysis they account for several duration dependences ('clocks'). The results illustrate that months since marriage for- mation is the most important duration variable in the first-birth propensities model. Out-of- wedlock conception is associated with increased marriage risks. Migration is often a part of the family building process: high first-birth propensities of recent migrants as well as high migration risks among pregnant women are due to marriage-related migration." (author's ab- stract)|

[53-F] Nepal, Ranjita, M.Sc. (Bearbeitung); Knerr, Béatrice, Prof.Dr. (Betreuung): Impact of migration, remittances and skill transfer on migrants' families and regional deve- lopment: a case study in Nepal

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Nepal ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Aka- demischer Austauschdienst -DAAD- 32 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 11 Ökologische Agrarwissenschaften, Lehr- und For- schungsgebiet Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Fachgebiet Entwicklungspolitik, Migra- tion und Agrarpolitik (Steinstr. 19, 37213 Witzenhausen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[54-F] Osadchaya, Galina I., Prof.Dr.; Poghosyan, Gevorg, Prof.Dr.; Badurashvili, Irina, Dr.sc. (Bearbeitung); Genov, Nikolai, Prof.Dr.sc. (Leitung): Out-migration from Armenia and Georgia

INHALT: Fragestellung: Wie kann man grenzüberschreitende Migrationsströme systematisch be- schreiben und erklären? Die Leithypothese: Das wäre nur möglich, wenn man die Situationen im Herkunftsland und im Gastland komparativ mit vergleichbaren Instrumenten auf Makro-, Meso- und Mikroebene untersucht. ZEITRAUM: seit 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: frü- here Sowjetunion METHODE: Triangulation von Herangehensweisen basiert auf der Pyramide der Bedürfnisse und Mobilitätsmodalitäten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Akten- analyse, standardisiert (Emigration aus Armenien und Georgien, Immigrationen in Moskau). Monitoring of Events. Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stich- probe: 20; Experten in Armenien und Georgien; Auswahlverfahren: Schneeball. Stichprobe: 25; Experten in Moskau; Auswahlverfahren: Schneeball. Stichprobe: 200; mit Erfahrung aus Moskau -in Armenien und Georgien-. Stichprobe: 200; mit Erfahrung von Anderswo -in Ar- menien und Georgien-. Stichprobe: 100; mit der Absicht zu migrieren -in Armenien und Ge- orgien-. Stichprobe: 200; Armenier in Moskau. Stichprobe: 200; aus Georgien in Moskau). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Savvidis, Tessa (Hrsg.): International migration: local conditions and effects. Arbeitspapiere des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin: Abteilung Soziologie, H. 3. Berlin: Osteuropa-Inst. 2009, 135 p. ART: gefördert BEGINN: 2008-09 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Osteuropa-Institut Abt. Soziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-838-52039, e-mail: [email protected])

[55-F] Peveling, Barbara (Bearbeitung); Hauschild, Thomas, Prof.Dr.; Haller, Dieter, Prof.Dr. (Betreuung): Zwischen Orient und Okzident: Identität und Differenz nordafrikanischer Juden in Frank- reich

INHALT: Die Doktorarbeit basiert auf einer einjährigen stationären Feldforschung in einem Mi- grantenviertel im Zentrum von Marseille. Im Rahmen der Mittelmeerethnologie werden die lokalen Strukturen, Netzwerke und Traditionen der Akteure betrachtet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den kulturellen, religiösen, ökonomischen und sozialen Reserven, welche im Zuge der auf die Migration folgenden Integration verloren gingen, und heute im Alltag oder außer- halb des Alltags von den Akteuren wiederbelebt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 33 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

ART: Dissertation BEGINN: 2006-08 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät I Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften, Institut für Ethnologie und Philosophie Seminar für Ethnologie (06099 Halle); Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozial- psychologie und Sozialanthropologie Lehrstuhl Sozialanthropologie (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[56-F] Pries, Ludger, Prof.Dr.; Shiyuan, Hao, Prof.Dr. (Bearbeitung): International migrants' ethnicity and its impact on labour markets of the receiving coun- tries: a comparative study among China, Netherland, Germany, France and UK. A CO-RE- ACH (Co-ordination of Research between Europe and China) project

INHALT: Labour markets as institutionalised frameworks of specific norms and mechanisms of qualification, recruitment, mobility and compensation of labour developed and were studied mainly at the national level. Facing increasing international migration as well as globalisation and Europeanisation, the national container approach is not sufficient anymore. Specific sec- tors (like nursery, automobile or building) and basic structures (like regional collective bar- gaining agreements) of national labour markets are challenged by massive in and outflows of regular and irregular labour migration. Besides education and age, ethnicity and origin of la- bour migrants have been proven to be important factors for explaining their labour market entry patterns, sectors/ niches and performance (e.g. Asian versus Latin American migrants in the US; Turkish versus Moroccan versus Polish migrants in the EU; Han People versus about 55 minorities versus foreign migrants e.g. from South Korea in China). At the same time, the- se personal factors are interrelated with the migration regimes of the receiving countries or re- gions (e.g. Turkish migrants in Germany versus Netherlands versus UK; EU internal versus EU external migration; Taiwanese migrants in Shanghai versus South Korean migrants in Pe- king and Qingdao versus Filipino migrants in Hong Kong). There is a lack of comparative knowledge about the systematic impacts of migrants ethnicity on the labour market as compa- red to other important (individual and structural) factors. Whereas for the macro region of the USA there are some systematic studies, there are less systematic overviews for the macro re- gion of China and the macro region of the EU, and there is no systematic comparison of Chi- na and (selected countries of) the EU. The project aims to address the aformentioned research gaps through a series of jointly organized workshops in China and in the EU, and to facilitate the development of joint research proposals from Chinese and European colleagues.| GEO- GRAPHISCHER RAUM: China, Netherland, Germany, France, UK ART: gefördert BEGINN: 2009-08 ENDE: 2011-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Internationales Büro des Bundes- ministeriums für Bildung und Forschung -BMBF- INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Soziologie - Organisation, Migration, Mitbestimmung (44780 Bochum)

[57-F] Rahmonova-Schwarz, Delia (Bearbeitung): Transnational migration and sociopolitical change in Central Asia. A cross-national study on labor migrants from Kyrgyzstan, Tajikistan and Uzbekistan to Russia 34 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Kyrgyzstan, Tajikistan, Uzbekistan, Russia ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Develop- ment Research Center -TDRC- Arbeitsgruppe Transnationale Beziehungen und Entwick- lungssoziologie - Centre on Migration, Citizenship and Development -COMCAD- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[58-F] Rivera Graray, Maria Guadalupe (Bearbeitung): Migration und indigene Bevölkerung: die Hnähnu aus dem Valle del Mezquital in Mexiko als transnationale Gemeinschaft

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mexiko ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Develop- ment Research Center -TDRC- Arbeitsgruppe Transnationale Beziehungen und Entwick- lungssoziologie - Centre on Migration, Citizenship and Development -COMCAD- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[59-L] Rondinelli, Concetta; Aassve, Arnstein; Billari, Francesco: Women's wages and childbearing decisions: evidence from Italy, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 19, S. 549-578 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.19)

INHALT: "During the early 1990s, Italy became one of the first countries to reach lowest-low fertility. This was also a period in which women's education and labor force participation in- creased. The authors analyze the role of women's (potential) wages on their fertility decisions by making use of two different surveys. This enables us to apply discrete-time duration mo- dels. For first births, they find evidence of non-proportional hazards and of some 'recuperati- on' effects; for second and third births, instead, wage exhibits small intensity although there is a clear division between Northern and Southern Italian regions." (author's abstract)|

[60-F] Rukwied, Annette (Bearbeitung); Raussert, Wilfried, Prof.Dr.; Thies, Sebastian, Jun.- Prof.Dr. (Leitung): Neue Ethnizitäten, Identitätspolitiken, mediale Partizipation ethnischer Akteure in den me- xikanisch-amerikanischen Borderlands (Teilstudie C im Rahmen des Teilprojekts B13 "Eth- nisierung und De-Ethnisierung des Politischen. Medien, Akteure und Semantiken des Ethni- schen im Transnationalen Kommunikationsraum")

INHALT: Dieser Projektteil untersucht die Identitätspolitiken "neuer" ethnischer Akteure in den mexikanisch-amerikanischen Borderlands in Hinblick auf die Bezüge zwischen identitätspoli- tischen Positionierungen (Bhabha) dieser Akteure und den vorherrschenden medialen Reprä- sentationsverhältnissen (Hall) sowie die sich dabei abzeichnenden Transformationen in der Semantik des Ethnischen. Im Sinne von S. Hall konstruieren diese Akteure Neue Ethnizitäten, soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 35 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

die gekennzeichnet sind durch die Emergenz imaginärer Gemeinschaften mit komplexen transnationalen bzw. translokalen räumlichen Referenzrahmen und durch die strategische Verwendung von kulturellen Identitäten im Rahmen sozialer und politischer Auseinanderset- zungen um mediale und politische Partizipation. Fokussiert werden sollen autoethnographi- sche Diskurse in der Film- und Fernsehproduktion, um so zu ergründen, welche Partizipati- onsräume sich in den audiovisuellen Leitmedien der Selbstrepräsentation sich ethnisch defi- nierenden kultureller Eliten öffnen. Die Analyse ethnischer Semantiken in der Film- und Fernsehproduktion wird hierbei im Sinne der Cultural Policy Studies ergänzt durch die Unter- suchung der identitätspolitischen Interaktion zwischen sich ethnisch definierenden Filmpro- duzenten und den institutionellen kulturpolitischen Akteuren (Medieninstitutionen, Regie- rungsorganisationen, Stiftungen der Kulturförderung, Filmfestivals), um so die Rahmenbedin- gungen für eine solche identitätspolitische Kulturproduktion abzudecken. Der Forschungsge- genstand des Projektteils ist hierbei eingegrenzt auf die ethnischen Identitätspolitiken der me- xikanisch-amerikanischen Bevölkerungsgruppe, die auf Grund der massiven Arbeitsmigration inzwischen zur größten ethnischen Gruppe in den USA angewachsen ist und paradigmatisch für die Herausbildung von transnationalen Formen der Vergesellschaftung und den entspre- chenden neuen Kulturidentitäten gelten kann. In dieser Bevölkerungsgruppe lässt sich in den letzten Jahrzehnten eine semantische Verschiebung in den dominanten Identitätsdiskursen be- obachten: Während von den Mexiko-Amerikanern im Rahmen der Bürgerrechts- und Ge- werkschaftsbewegung in den 1960er Jahren die Chicano-Identität im Rahmen einer stark poli- tisierten Widerstandskultur geprägt wurde, wird seit den 1990er Jahren zunehmend der Be- griff Latino als generische Kategorie für Migranten aus verschiedenen lateinamerikanischen Ländern verwendet. War der Chicano-Diskurs in Bezug auf den mythischen Ursprungsort Aztlán noch stark geographisch verortet, markiert die Positionierung der Kulturproduktion im Rahmen der Latino-Identität den Übergang von einer territorialen Bezugnahme auf den iden- titären Raum der Orte hin zu einer Neuen Ethnizität (Hall) mit einem die Nationengrenzen übergreifenden interamerikanischen Referenzrahmen. An dieser "neuen Ethnizität" zeigt sich, dass mit der Herausbildung einer mexikanisch-amerikanischen Mittelschicht kulturelle Identi- tätskonzepte Wege zur politischen Akkomodation ermöglichen müssen. An der Übernahme der u.a. aus dem Kontext offizieller Minoritätenpolitiken kommenden Latino-Identität (US- Zensus, affirmative action) wird ein entsprechender Wandel im Selbstverständnis und zu- gleich die Künstlichkeit vereinheitlichender ethnischer Repräsentationen erkennbar. In den heutigen Auseinandersetzungen um kulturelle und politische Repräsentation werden nicht mehr kulturnationalistische Essenzialismen, sondern flexible Gemeinschaftskonzepte zur stra- tegischen Allianzenbildung postuliert. Dadurch lassen sich übergreifende politische Interes- sen in der Öffentlichkeit vertreten: Latinos sind innerhalb des Parteiensystems zu einem um- worbenen Wählerpotenzial geworden, was gerade in hochgradig ethnisierten politischen Aus- einandersetzungen wie jüngst um die Arbeitsmigration an einem massiven politischen Mobi- lisierungspotenzial deutlich wird. In den frühen filmischen Darstellungen von Chicanos, die stark durch den Kulturnationalismus der 1960er und 70er Jahre und durch eingeschränkte Distributionsmöglichkeiten gekennzeichnet waren, überwiegt die Suche nach homogenen, po- sitiven Selbstbildern, die den stereotypen Darstellungen durch die Massenmedien entgegen- gesetzt werden sollten. Einhergehend mit veränderten Kulturpolitiken der Mainstream-Medi- en eröffnen sich hingegen in den letzten Jahrzehnten verstärkt Potenziale medialer Partizipati- on für sich ethnisch positionierende Kulturschaffende. Zu dieser "Demokratisierung" von Produktions- und Distributionsbedingungen hat die medientechnologische Entwicklung im Bereich der digitalen Medien beigetragen. Im Sinne Andersons verändern sich mit diesen me- dialen Entwicklungen auch Konzepte von öffentlichem Raum und die Imagination von Ge- 36 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

meinschaft. Der damit einhergehende Wandel in der Semantik des Ethnischen, so die Arbeits- hypothese, findet seinen Ausdruck im neueren Filmschaffen von mexikanisch-amerikani- schen Latinos in den USA. Ungeachtet ihrer gestiegenen Medienpräsenz ist eine Untersu- chung der Zusammenhänge zwischen ethnischen Identitätspolitiken und medialen Partizipati- onspotenzialen bislang nicht erfolgt. Für die angestrebte Untersuchung der Strategien ethni- scher Selbstrepräsentation wird eine bestimmte Form der Selbstthematisierung im Rahmen des dokumentarischen Diskurses im Film und in Fernsehformaten fokussiert, die mit dem von Pratt gefassten Begriff der Autoethnographie erfasst wird. Autoethnographische Medienpro- duktionen beinhalten eine ambivalente Verortung zwischen inszenierter Subjektivität und auf Gemeinschaftsbildung zielende identitätspolitische Positionen. Strategisch eingesetzt, kann damit ein Bruch mit bestehenden ethnisch begründeten Repräsentationsverhältnissen eingelei- tet und eine Gegen-Öffentlichkeit für die Durchsetzung politischer, kultureller und ökonomi- scher Interessen adressiert werden. Gleichzeitig führt die mediale Partizipation in Main- stream-Medien zu Formen der Anpassung an institutionelle Multikulturalitätspolitiken und die diskursiven Regulierungen kultureller Differenz. Der Projektteil verfolgt dabei die folgen- den Fragestellungen: Wie haben sich die Potenziale medialer Partizipation für ethnische Film- schaffende im Rahmen institutioneller Multikulturalitätspolitiken und der medientechnologi- schen Revolution gewandelt? Wie verändern sich die tradierten Semantiken des Ethnischen im autoethnographischen Diskurs Neue Ethnizitäten (Hall) in Hinblick auf die (identitäts-)po- litische Positionierung? In welchem Zusammenhang stehen identitätspolitische Diskursstrate- gien und die spezifischen medialen Dispositive von autoethnographischen Film- und Fernseh- formaten? GEOGRAPHISCHER RAUM: mexikanisch-amerikanische Borderlands METHODE: In der Folge des ersten Hispanic Hollywood-Boom der 80er Jahre, der durch die wachsende staatliche Filmförderung ermöglicht wurde, ist es zu einer Konjunktur wissen- schaftlicher Publikationen zum Chicano- bzw. Latino-Film gekommen (Keller, Fregoso, No- riega). Diese Forschungsaktivitäten beziehen sich jedoch zumeist auf Werke aus den 1970er bis 90er Jahren von L. Valdez, J.S. Trevino, L. Portillio, G. Nava, C. Marin, J. Olmos und R. Rodriguez, die mittlerweile kanonisiert sind. Dieser Kanon soll als Folie für die Analyse von Autoethnographien einer neuen Generation von Filmautoren dienen, deren Filme im Rahmen des medientechnologischen Wandels hin zu vereinfachten Produktionsbedingungen (Video, Digicams) und gewandelten Distributionswegen (Internet) entstanden. Filmemacher wie L. López, E. Zul, A. Rivera, F.S. Espana, J. Lerner, R. Ortiz Torres sowie die Mitglieder der Filmkollektive ALARMA und ERRE sind Vertreter dieser "Generation N" (Noriega 2000), zu der bisher kaum Forschungen vorliegen. Ihr Filmschaffen soll anhand von zwei Ver- gleichskontexten untersucht werden: a.) Ethnische Filmfestivals (San Diego, San Francisco, Los Angeles und New York) mit ihren spezifischen Kulturpolitiken öffnen Räume relativer medialer Autonomie für auto-ethnographische Diskurse sowie reflexive und experimentelle Produktionen. Der Festivalbetrieb hat mit seiner Breitenwirkung eine zentrale Funktion bei der Ausformulierung ethnischer Semantiken, dem Setzen öffentlicher Agenden und dient zu- gleich als Forum des dialogischen Austausches unter den Kulturschaffenden. b.) Fernsehpro- duktionen unterliegen strengeren Kommodifikationslogiken. Fernsehformate hatten dabei schon im frühen chicano movement eine wichtige didaktische Funktion und in ihnen lassen sich die Ursprünge der dokumentarischen Tradition des Latino Cinema ausmachen (Noriega 2000). Formate wie American Latino TV und LatiNation, bei denen es sich um wöchentlich produzierte Sendungen zur Latino-Kultur in den USA mit nationaler Reichweite handelt, sol- len hierbei berücksichtigt werden. Das Projekt verknüpft diskursanalytische und handlungs- orientierte Forschungszugänge. Zur Medienanalyse wird ein an der kritischen Diskursanalyse (Jäger 2004) angelehnter Ansatz verfolgt. Handlungsstrategien in der Interaktion von kultur- soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 37 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

politischen Akteuren und Kulturschaffenden sollen im Rahmen der Cultural Policy Studies mit Methoden der qualitativen Sozialforschung empirisch erfasst werden. Hierzu werden Ex- perteninterviews mit Kulturschaffenden ebenso wie mit Vertretern von Medieninstitutionen, Festivals und der Kulturpolitik durchgeführt. Wichtige Vorarbeiten zu diesem Projektteil sind die Fachtagungen der Bielefelder InterAmerikanischen Studien zu "E Pluribus Unum? Natio- nal and Transnational Identities in the Americas" (April 2005, Org.: Thies und Raab); "Imagi- Nations. The Narration of Nation and the Documentary" (November 2005, DFG, Org. Thies und Raab); "Latino Images. Politics of Identity and Regimes of Representation" (Januar 2008, Org.: Pisarz, Thies, Raab, Keller; Fritz-Thyssen-Stiftung, Teilnahme der Filmschaffenden J.S. Trevino und A.P. González). Das Projekt kann zurückgreifen auf ein aus Sondermitteln des Rektorats mit 14.500,- EUR finanziertes Medienarchiv "Ethnizität und Migration in den Amerikas". Eine enge Zusammenarbeit ist mit der Forschungsgruppe "E Pluribus Unum? Eth- nische Identitäten in Transnationalisierungsprozessen der Amerikas" am Zentrum für interdis- ziplinäre Forschung (Org.: Thies, Raab, Kaltmeier, Oktober 2008-September 2009) vorgese- hen. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, SFB 584 "Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[61-L] Schmitt, Christian: The effects of labour market participation on fertility decisions: gender differences in cross- national perspective, Bielefeld 2009, VI, 337 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:hbz:361-14772)

INHALT: Vor dem Hintergrund niedriger Geburtenraten, eines zunehmenden Aufschubs des Übergangs zur Elternschaft und zunehmender Kinderlosigkeit befasst sich die vorliegende Studie mit der Entscheidung für ein erstes Kind im Kontext der Erwerbsbeteiligung. Die Stu- die untersucht im internationalen Vergleich, in welcher Weise die Erwerbsbeteiligung den Übergang zum ersten Kind beeinflusst. Besonderes Augenmerk legt der Autor auf unter- schiedliche institutionelle Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Eltern- schaft für Männer und Frauen beeinflussen. Der theoretische Ansatz der Studie betrachtet die Statuspassage zur Elternschaft als Konsequenz einer rationalen Entscheidung. Die analytische Herangehensweise der Arbeit konzentriert sich auf einen internationalen Vergleich von Ge- burtenentscheidungen in unterschiedlichen Wohlfahrtsstaaten. Vor diesem Hintergrund analy- siert der Autor im Rahmen von zwei Fallstudien den Einfluss von prekären Beschäftigungsla- gen und beruflicher Unsicherheit (Studie a) sowie die Rolle der Arbeitsmarktintegration (Stu- die b) im Kontext der Entscheidung für oder gegen ein erstes Kind. Im Blickpunkt der Analy- sen stehen hierbei geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirkung dieser Zusammenhän- ge und insbesondere der Einfluss unterschiedlicher institutioneller Arrangements. Die in der Analyse berücksichtigten Länder sind mit Deutschland, Finnland und Großbritannien je ein Vertreter eines konservativen, eines skandinavischen und eines liberalen Wohlfahrtsstaates. Mit Frankreich berücksichtigt der Autor einen weiteren konservativen Wohlfahrtsstaat, der sich insbesondere in der geschlechterpolitischen Ausrichtung deutlich von Deutschland unter- scheidet und eine prägnant höhere Geburtenrate aufweist. Unter den Männern zeigt sich über die Ländergrenzen hinweg ein weitgehend konsistentes Bild: Prekäre Erwerbslagen, wie eine zurückliegende Langzeitarbeitslosigkeit oder eine unzureichende Arbeitsmarktintegration, 38 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

wirken sich negativ auf den Übergang zur Vaterschaft aus. Für die Frauen zeigt sich, dass Un- terschiede in den institutionellen Rahmenbedingungen zwischen den Ländern sehr unter- schiedliche Bewältigungsstrategien zur Vereinbarung von Beruf und Familiengründung her- vorbringen. Insgesamt ist festzuhalten, dass vor allem institutionelle Regimes, die wider- sprüchliche Anreize schaffen, einen langen Aufschub der Familiengründung provozieren. (ICD2)

[62-F] Schwitalla, Rut (Bearbeitung): Migration in Latin America

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Lateinamerika ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 11 Ökologische Agrarwissenschaften, Lehr- und For- schungsgebiet Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Fachgebiet Entwicklungspolitik, Migra- tion und Agrarpolitik (Steinstr. 19, 37213 Witzenhausen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[63-F] Sun, Li (Bearbeitung): Research on formal and informal methods of farmers - rural-urban migration in China

INHALT: In China, lots of rural migrants work in cities. Since the labour supply largely exceeds the demand, it is not easy for farmers to find a job in cities, and even more so for marginal groups such as women, unskilled people, and aged people. Especially since after finding a job, these methods will also influence their living quality in the cities such as accommodati- on, insurance, job security, human rights protection, capacity building, etc. In this research, method means any channels of support, assistance or facilitation of farmers' migration to ci- ties for jobs. There are two kinds of methods for them to find a job in cities. The first is the formal method: farmers find jobs through government programs or by applying to vacancies at big factories. The second is the informal one: farmers find jobs by means of social capital (e.g. relatives, friends and neighbors), through unofficial agencies (e.g. employment brokers) and also through themselves (e.g. finding employment without third party assistance). This research includes the following research questions: firstly, which types of formal and infor- mal migration methods are existing. Secondly, why farmers choose different methods to find jobs in cities. Thirdly, how different migration methods affect their access to employment prospects. Fourthly, how different methods impact farmers' living quality when they are wor- king in cities. Lastly, how the institution of migration can be improved.| GEOGRAPHI- SCHER RAUM: China ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-6512, e-mail: [email protected]) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 39 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

[64-L] Swiaczny, Frank: Urbanisierung und Entwicklung 2008, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Vol. 33, No. 3-4, 2008, S. 449-459 (dx.doi.org/10.1007/s12523-009-0024-3)

INHALT: "Im Jahr 2008 leben nach Berechnungen der aktuellen World Urbanisation Prospects der UN Bevölkerungsabteilung erstmals mehr Menschen in Städten als in ländlichen Siedlun- gen. Nach Ergebnissen dieser UN Modellrechnung wird sich der weitere Bevölkerungszu- wachs bis 2050 ausschließlich in den Städten vollziehen. Vor allem in den Entwicklungslän- dern wird dadurch die Zahl der Städter weiter stark ansteigen. Bis 2050 wird sich auch der Verstädterungsgrad in den gegenwärtig noch kaum verstädterten Ländern aus der Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder auf über 50% erhöhen. Zeitgleich hat sich auch die Kom- mission für Bevölkerung und Entwicklung der UN 2008 mit dem Thema Bevölkerungsvertei- lung, Urbanisierung, interne Wanderung und Entwicklung beschäftigt. In diesem Kontext wurden die Herausforderungen einer schnellen Urbanisierung vor allem für die Entwick- lungsländer thematisiert. Im Mittelpunkt standen hierbei die Chancen, die sich aus der Urba- nisierung für die künftige Entwicklung in den betroffenen Regionen ergeben." (Autorenrefe- rat)

[65-F] Titzmann, Peter, Dr.; Michel, Andrea, Dipl.-Psych.; Lokhande, Mohini, Dipl.-Psych.; Stö- ßel, Katharina, Dipl.-Psych.; Turjemann, Hagit, Dr. (Bearbeitung); Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr.; Schmitt-Rodermund, Eva, Dr.phil.; Fishman, Gideon, Prof.; Eisikovits, Zvi, Dr.; Mesch, Gustavo, Dr. (Leitung): Akkulturationsprobleme als Anlass für Delinquenz und abweichendes Verhalten im Jugend- alter unter israelischen Immigranten und deutschen Aussiedlern aus der ehemaligen UdSSR

INHALT: Ziel dieses Projektes ist es, den Akkulturationsprozess jugendlicher Immigranten zu untersuchen. Die Studie wird dabei Jugendliche aus den ehemaligen Sowjetrepubliken befra- gen, die einerseits nach Deutschland, andererseits nach Israel emigrierten. Die theoretische Grundlage des Projektes bildet ein Modell, das Forschung über Akkulturation und Delin- quenz vereint. Darin sind prädisponierende Faktoren vor und während der Immigration und spezifische Akkulturationserfahrungen jugendlicher Immigranten im neuen kulturellen Kon- text bedeutsam, die positive soziale Bindungen erodieren und Bindungen zu delinquenten an- deren Jugendlichen wahrscheinlicher machen. Auf diesem Wege wird, dem Modell folgend, Delinquenz und abweichendes Verhalten verstärkt. Die Studie soll helfen, Faktoren zu ermit- teln, die mit einer günstigen bzw. weniger günstigen Entwicklung einhergehen. Das Untersu- chungsdesign des Projektes sieht Untersuchungsgruppen in Israel und Deutschland vor. Diese beiden verschiedenen Kontexte zu vergleichen ist sinnvoll, da es viele Gemeinsamkeiten (Einwanderungspolitik, garantierte Staatsbürgerschaft, Bedingungen im Gastland, Reaktion der Einheimischen, ökonomische und soziale Schwierigkeiten) und einige Unterschiede (so- zioökonomische und demografische Unterschiede und Zukunftserwartungen der Einwande- rer) gibt. Der eigentlichen Studie gehen zahlreiche Pretests voraus, um die eingesetzten Ska- len auf ihre Einsetzbarkeit zu prüfen. Die Datenerhebung wird längsschnittlich über drei Messzeitpunkte im Abstand von einem Jahr erfolgen, jedoch wird sie auch querschnittliche Vergleiche zulassen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Israel, Bundesrepublik Deutschland METHODE: schriftliche Befragung in drei einjährigen Wellen; Parallelisierung anhand Alter, Geschlecht, Herkunftsland, Aufenthaltsdauer DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, schriftlich (Stichprobe: N=4.037; Jugendliche - 1.420 Russische Juden in Israel, 1.437 40 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

Aussiedler in Deutschland, 885 Einheimische in Deutschland, 295 andere ausländische Ju- gendliche -in vier Bundesländern-; Auswahlverfahren: erste Welle: Zugang über Schulen, weitere Wellen: postalisch). VERÖFFENTLICHUNGEN: Raabe, T.; Titzmann, P.F.; Silbereisen, R.K.: Freizeitaktivitäten und Delinquenz bei jugendlichen Aussiedlern und Einheimischen: in: Psychologie in Erzie- hung und Unterricht (ISSN 0342-183X), 55, 2008, H. 1, S. 39-50.+++Schmitt-Rodermund, E.: Immigration. in: Silbereisen, R.K.; Hasselhorn, M. (Hrsg.): Psychologie des Jugendalters. Enzyklopädie der Psychologie, Serie 5, Bd. 5. Göttingen: Hogrefe 2008, S. 777-806.+++ Schmitt-Rodermund, E.; Silbereisen, R.K.: Akkulturation und Entwicklung: jugendliche Im- migranten. in: Oerter, R.; Montada, L. (Hrsg.): Entwicklungspsychologie. 6., vollst. überarb. Aufl. Weinheim: Psychologie Verl. Union 2008. S. 859-872. ISBN 978-3-621-27607-8.+++ Schmitt-Rodermund, E.; Silbereisen, R.K.: Well-adapted adolescent ethnic German immi- grants in spite of adversity - the protective effects of human, social, and financial capital. in: European Journal of Developmental Psychology (ISSN 1740-5610), Vol. 5 2008, Iss. 2, pp. 186-209.+++Schmitt-Rodermund, E.; Silbereisen, R.K.: The prediction of delinquency among immigrant and non-immigrant youth: unwrapping the package of culture. in: Interna- tional Journal of Comparative Sociology (ISSN 0020-7152), Vol. 49, 2008, No. 2/3, pp. 87- 109.+++Silbereisen, R.K.: New research on acculturation among diaspora migrants. Interna- tional Journal of Psychology (ISSN 0020-7594), Vol. 43, 2008, Iss. 1, pp. 2-5.+++Titzmann, P.F.; Raabe, T.; Silbereisen, R.K.: Risk and protective factors for delinquency among male adolescent immigrants at different stages of the acculturation process. in: International Jour- nal of Psychology (ISSN 0020-7594), Vol. 43, 2008, Iss. 1, pp. 19-31.+++Pinquart, M.; Sil- bereisen, R.K.: Entwicklungsprobleme und Förderung Kinder und Jugendlicher mit Migrati- onshintergrund. in: Petermann, F.; Schneider, W. (Hrsg.): Angewandte Entwicklungspsycho- logie. Enzyklopädie der Psychologie, Serie 5, Bd. 7. Göttingen: Hogrefe 2007, S. 721-747. ISBN 978-3-8017-0589-3.+++Schmitt-Rodermund, E.; Silbereisen, R.K.: Psychosoziale Ak- kulturation jugendlicher Einwanderer nach Deutschland (Psychosocial acculturation of adole- scent immigrants to Germany). in: Trommsdorff, G.; Kornadt, H.-J. (Hrsg.): Enzyklopädie der kulturvergleichenden Psychologie. Göttingen: Hogrefe 2007, S. 49-85.+++Silbereisen, R.K.; Titzmann, P.F.: Peers among immigrants - some comments on 'Have we missed some- thing'. in: Engels, R.C.M.E.; Kerr, M.; Stattin, H. (eds.): Friends, lovers and groups: key rela- tionships in adolescence. West : John Wiley & Sons 2007, pp. 155-166.+++Titzmann, P.F.; Silbereisen, R.K.; Schmitt-Rodermund, E.: Friendship homophily among diaspora mi- grant adolescents in Germany and Israel. in: European Psychologist, 12, 2007, pp. 181-195.+ ++Titzmann, P.F.; Schmitt-Rodermund, E.: Acculturation. in: Sherrod, L.R.; Flanagan, C.; Kassimir, R. (eds.): Youth activism: an international encyclopedia. Westport, CT: Greenwood Publishing Company 2006, pp. 31-34.+++Fishman, G.; Eisikovits, Z.; Mesch, G.; Silbereisen, R.K.; Schmitt-Rodermund, E.: Social and cultural adaptation of immigrant adolescents from the FSU in Israel and Germany. in: Metropolis World Bulletin, 4, 2002, 5, p. 21.+++Schmitt- Rodermund, E.; Silbereisen, R.K.: Akkulturation und Entwicklung: jugendliche Immigranten. in: Oerter, R.; Montada, L. (Hrsg.): Entwicklungspsychologie. Weinheim: Psychologie Verl. Union 2002, S. 893-906.+++Schmitt-Rodermund, E.; Silbereisen, R.K.: "Immigrant parents? age expectations for the development of their adolescent offspring: Transmission effects and changes after immigration. in: Schönpflug, U. (ed.): Cultural transmission. Psychological, de- velopmental, social and methodological aspects. Cambridge: Cambridge Univ. Pr. 2009, pp. 297-316.+++ Titzmann, P.F.; Silbereisen, R.K.: Friendship homophily among ethnic German immigrants. A longitudinal comparison between recent and more experienced immigrant ado- lescents. in: Journal of Family Psychology, 2009, 23, pp. 301-310.+++Mesch, G.; Turjeman, soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 41 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

H.; Fishman, G.: Perceived discrimination and the well-being of immigrant adolescents. in: Journal of Youth and Adolescence, 37, 2008, 5, pp. 592-604.+++Turjeman, H.; Mesch, G.; Fishman, G.: Social identity, identity formation, and delinquency. in: International Journal of Comparative Sociology, 2008, pp. 111-126. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaf- ten, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena); Friedrich-Schiller-Universität Jena, Center for Applied Developmental Science (Semmelweisstr. 12, 07743 Jena) KONTAKT: Titzmann, Peter (Tel. 03641-945220, Fax: 03641-945202, e-mail: [email protected])

[66-L] Torabi, Fatemeh; Baschieri, Angela: Ethnic differences in transition to first marriage in Iran: the role of marriage market, women's socio-economic status, and process of development, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 2, S. 29-62 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.2)

INHALT: "This paper, using data from the 2000 Iran Demographic and Health Survey and a ran- ge of time-varying district-level contextual information derived from the 1986 and 1996 cen- suses of Iran, applies a discrete time hazard model to study ethnic differences in women's transition to first marriage. The model specification accounts for both spatial and temporal changes in the socio-economic context of transition to marriage. The authors found ethnic- specific responses on women's marriage timing to changes in the socio-economic context bet- ween the mid 1970s and 2000. Some ethnic groups appear to be more resistant to change de- spite sharing similar changes in their socio-economic context." (author's abstract)|

[67-F] Weber, Sarah (Bearbeitung); Haller, Dieter, Prof.Dr.; Seitz, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung): Generation Europa? Grenzpraktiken und Identitätskonstruktionen junger Malteser im Kontext irregulärer Einwanderung

INHALT: Das Dissertationsprojekt nimmt die aktuelle Flüchtlingsproblematik auf Malta - als Beispiel eines "Außenpostens" des "Grenzlandes Europa" - in den Blick. Die qualitative Stu- die wird sich über den Zeitraum von September 2007 bis Frühjahr 2010 erstrecken. Um her- auszufinden, wie die jüngere maltesische Bevölkerung (als ein Teil der "Generation Europa") mit den Ambivalenzen umgeht, die aus den Herausforderungen der aktuellen trans- und su- pranationalen Transformationsprozesse resultieren, wird eine tiefere Analyse der lokalen Dis- kurse um Immigranten aus Afrika und das Projekt Europa vorgenommen. Neben der Durch- führung von Experteninterviews zur Eruierung der Grenzpraktiken v.a. administrativer und politischer Art wird die Doktorandin in Gruppendiskussionen der Konstruktion von Sinnhori- zonten und kollektiven Orientierungsrahmen nachgehen, die den Identitätskonstellationen in den interkulturellen Begegnungen zugrunde liegen und den sozialen Raum in großem Maße mitstrukturieren. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropologie Lehrstuhl Sozialanthropologie (44780 Bochum); Universität Frei- 42 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

burg, Philosophische Fakultät, Institut für Völkerkunde (Werthmannstr. 10, 1.OG, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[68-L] Weinreich, Matthias: "We are here to stay": Pashtun migrants in the Northern areas of Pakistan, (Islamkundliche Untersuchungen, Bd. 285), Berlin: Schwarz 2009, 119 S., ISBN: 978-3-87997-356-9

INHALT: "Drawing primarily on oral sources from the author's own research carried out between 1993 and 1997, this book outlines the settlement history of Pashto speakers in Pakistan's Nor- thern Areas over the last 150 years, concentrating on the decades following the opening of the Karakoram Highway in 1978. Besides this, it looks at how the migrants' language situation had developed by the mid 1990s. It investigates how Pashto speakers communicated with each other and with members of their respective Shina-, Khowar-, Balti- and Burushaski- speaking host communities, focussing in particular on crossdialectal communication and lan- guage shift. The book also aims to define how the trends related to Pashtun migration to the Northern Areas in the mid 1990s could develop in the near future. Interwoven with this analy- sis are childhood memories and life stories recounted by the Pashto speakers interviewed by the author. All interviewees were ordinary people leading ordinary lives - traders, cobblers, tea Boys, farmers and porters. Their stories provide a voice to the Pashto speaking migrants themselves and give the reader a fascinating insight into their lives." (author's abstract)|

[69-L] Woldemicael, Gebremariam: Declining fertility in Eritrea since the mid-1990s: a demographic response to military conflict, in: International journal of conflict and violence, Vol. 4/2010, No. 1, S. 149-168 (www.ijcv.org/index.php/ijcv/article/view/63/193)

INHALT: "Between the mid-1990s and the early part of the new century, the total fertility rate in Eritrea declined by twenty one percent. Even more striking than the magnitude of this decline within a short period is that it occurred in the absence of any improvements in contraceptive use and without any evident reduction in desired family size. In this study, fertility decline and its underlying factors are examined using data from two waves of the Eritrea Demogra- phic and Health Surveys. The central question is whether the recent decline is an outcome of the 1998-2000 border conflict, is related to changes in women's reproductive intentions, or is due to socio-economic transformations. The findings demonstrate that the fertility decline, especially for first births, is the result less of increased demand for family size limitation and more of the border conflict. Although the conflict seems to have played a role in accelerating the decline in higher-order births, the change seems to be a long-term transition that started before the conflict. These findings imply that military conflicts are unlikely to instigate su- stainable fertility decline, but may prompt short-term fertility changes among certain groups or modify an ongoing decline." (author's abstract)| soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 43 2 Globale Bevölkerungsbeschreibungen

[70-L] Ziane, Olga: Transnationale geschlechtsspezifische Migration: der Fall Ukraine seit dem Zerfall der Sowjetunion (1991), (COMCAD Working Papers, No. 70), Bielefeld 2009, 41 S. (Graue Literatur; www.uni-bielefeld.de/tdrc/ag_comcad/downloads/workingpaper_70_ziane.pdf)

INHALT: Die globale Migration zeichnet sich heutzutage dadurch aus, dass sich immer mehr Frauen darin involviert sind, so dass man von der Feminisierung der Migration sprechen kann. Da die Frauen weltweit keinen den Männern vergleichbaren Zugang zum Arbeitsmarkt bzw. zu einer geregelten Beschäftigung haben, sehen sie in der Migration vor allem die Chan- ce, eine Arbeitsstelle im Ausland zu finden und Geld zu verdienen. Denn häufig sind gerade Frauen in der Situation, nicht nur einen Beitrag zum Lebensunterhalt für sich und ihre Famili- en zu leisten, sondern diesen alleine sichern zu müssen. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, diesen geschlechtsspezifischen Aspekt der Migration aufzugreifen und zu untersuchen, aus welcher Situation heraus und auf welche Weise ukrainische Frauen seit dem Zerfall der So- wjetunion über nationalstaatliche Grenzen hinweg migrieren und welche Folgen es für sie wie auch die gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse hat. Die Analyse beruht maßgeblich auf einer empirischen Forschung, die im Februar 2008 stattfand. In deren Rahmen wurden quali- tative und auf vier Fällen basierende Rekonstruktionen von individuellen Migrationsbiografi- en der ukrainischen Frauen durchgeführt und ausgewertet. Zu Beginn der Arbeit werden eini- ge theoretische Grundlagen zur transnationalen Migration dargestellt und das methodische Vorgehen beschrieben. Dann werden die verschiedenen Phasen der Migrationsprozesse, in die ukrainische Bürger in den letzten 70 Jahren einbezogen wurden, betrachtet: in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, während der Sowjetära und anschließend in der Transformationszeit. Als Hintergrund wird ein grober Blick auf die Situation der Frauen in der Ukraine geworfen. Den Hauptteil dieser Arbeit bilden Rekonstruktionen von drei für unterschiedliche Formen stehenden weiblichen Fallbiografien. Jede der mit qualitativen Methoden erhobenen Migrati- onsgeschichten wird mit Bezug zu allgemeinen strukturellen Bedingungen in der Ukraine und im Ausland dargestellt und interpretiert. Als vierte Form wird der Extremfall des Frauenhan- dels skizziert. In Punkt vier werden diese Biografien einer vertieften theoretischen Analyse unterzogen und die Entstehung eines transnationalen sozialen Raum in dem Sinne herausgear- beitet, welche Netzwerke für Migrationsentscheidungen und -erfahrungen der Frauen von Be- deutung waren, welche transnationalen sozialen Beziehungen aufgebaut wurden und welche Identitätsformen sich bei Frauen herausgebildet haben. (ICD2)

44 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung (Geburten, Sterbefälle, Familienbildung, Altersstruktur, Gesundheitsstand, Bevölkerungsgruppen, Geschlechterverhältnis)

[71-L] Baizan, Pau: Regional child care availability and fertility decisions in Spain, in: Demographic Research, Vol. 21/2009, Art. 27, S. 803-842 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.21.27)

INHALT: "In this paper the author explores two hypotheses: 1. Formal childcare availability for children under 3 has a positive effect on fertility; and 2. Formal childcare availability has dif- ferent effects across contexts, according to the degree of adaptation of social institutions to changes in gender roles. Event history models with regional fixed effects are applied to data from the European Community Household Panel (1994-2001). The results show a significant and positive effect of regional day care availability on both first and higher order births, while results are consistent with the second hypothesis only for second or higher order births." (aut- hor's abstract)|

[72-L] Baranowska, Anna: Changing patterns of entry into employment and motherhood in Poland: a cross cohort comparison, (Working Paper / Social Sciences Research Network TransEurope, No. 5), Bamberg 2008, 25 S. (Graue Literatur; www.transeurope-project.org/UserFiles/File/Papers/TransEurope_WP5_Baranowska.pdf)

INHALT: "The research on the employment and family entry has so far focused on the societies in Western Europe, whereas very little has been known about the tendencies in Central and Eastern European countries. A case study of Poland is particularly interesting because of ra- pid institutional and economic changes that followed transition from centrally planned to market economy. These developments brought about important consequences for the range of opportunities and risks that young people meet after completion of schooling. The aim of this study is to provide descriptive evidence on the changes in patterns of women's entry into em- ployment and motherhood with use of Sequence Analysis, which allows to examine mother- hood and employment career trajectories jointly. The results show that before transition to market economy, more than half of young women used to make a direct entry into both do- mains: work and motherhood directly after graduation or even before. However, the share of women experiencing careers of this type decreased dramatically. New types of careers emer- ged, which were almost non-existent before the transition: 'flexible careers', with long episo- des of temporary employment and careers including long spells of unemployment, both com- bined with postponed entry into motherhood. However, none of these patterns gained domi- nance. In this sense, one can speak about destandardisation of patterns of entry into employ- ment and motherhood." (author's abstract)| soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 45 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[73-F] Bertram, Hans, Prof.Dr.; Fürnkranz-Prskawetz, Alexia, Prof.Dr.; Holzgreve, Wolfgang, Prof.Dr.; Kohli, Martin, Prof.Dr.; Meulen, Volker ter, Prof.Dr. (Bearbeitung); Stock, Günter, Prof.Dr. (Leitung): Zukunft mit Kindern - Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung

INHALT: Das Vorhaben konzentriert sich auf die Erforschung der Gründe sinkender Geburtenra- ten und auf die politisch-gesellschaftliche sowie individuelle Gestaltbarkeit der Fertilitätsent- wicklung. Die Akademiengruppe wird sich den zentralen Einflussfaktoren zuwenden: neben der Vereinbarkeit von Elternschaft und Erwerbstätigkeit auch der veränderten Organisation und Gestaltung des Lebenslaufs, den Prozessen der Individualisierung, den Entscheidungsdy- namiken in Partnerschaften, den medizinisch-biologischen Aspekten von Fruchtbarkeit und der Ausrichtung der Familienpolitik. Die international zusammengesetzte Akademiengruppe widmet sich, strukturiert in Unterarbeitsgruppen, vier Schwerpunkten: 1. demographische Analyse der Fertilitätsentwicklung; 2. sozialwissenschaftliche Grundlagen der Fertilität; 3. medizinische und biologische Aspekte der Fertilität; 4. Fertilität und Familienpolitik. Ziel des geplanten "State of the art"-Berichts ist es, bisher erhobene Daten und verfügbares Wissen in- terdisziplinär zusammenzuführen und für einen breiten Adressatenkreis in Politik und Gesell- schaft aufzubereiten. Neben Empfehlungen zur Politik und Lebensgestaltung sollen auch Aussagen zum künftigen Forschungs- und Datenerhebungsbedarf erarbeitet werden. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Fokus deutschsprachige Länder (DACH) im europäischen Ver- gleich ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2009-03 ENDE: 2011-05 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Jacobs Foundation INSTITUTION: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Ar- beitsgruppen (Jägerstr. 22-23, 10117 Berlin); Deutsche Akademie der Naturforscher Leopol- dina (Postfach 110543, 06019 Halle); Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Mikrosoziologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Gebhard, Almut (Tel. 030-61201081, e-mail: [email protected])

[74-L] Binder, Werner: Herkunft als Stigma, Emblem und Tabu: zur lebensweltlichen Relevanz von ethnischen und religiösen Kategorien in der deutsch-türkischen Community, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 128 S., ISBN: 978-3-8364-7533-4

INHALT: "Den ethnischen und religiösen Differenzen innerhalb der deutschtürkischen Commu- nity wurde bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Demonstrationen von Aleviten in deutschen Großstädten haben kürzlich wieder deutlich gemacht, dass man mit diesen Unter- schieden rechnen muss. Dazu muss man sie aber zuallererst kennen! Die Studie von Werner Binder bietet Einblicke in das Leben von jungen Deutschtürken und Einsichten in das eth- nisch-religiöse Mosaik der deutsch-türkischen Community. Anhand von fünfzehn biographi- schen Einzelfallstudien rekonstruiert der Autor die lebensweltliche Relevanz von ethnischen, religiösen und kulturellen Differenzen. Dabei geht es vor allem um individuelle Strategien des Umgangs mit der eigenen Herkunft und den Einfluss von Gruppenzugehörigkeiten auf die Partnerwahl, aber auch um Generationenkonflikte, Geschlechterrollen und Sexualität." (Auto- renreferat) 46 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[75-L] Boehnke, Klaus; Boehnke, Mandy: Welche Kinder wollen (später) Kinder?: eine quantitative Exploration der Entwicklung von Fertilitätsmotivation im Kindes- und Jugendalter, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 2, S. 196-210 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201002196.html)

INHALT: "Der vorliegende Beitrag wendet sich der Frage zu, unter welchen Kontextbedingun- gen Kinder und Jugendliche einen starken bzw. weniger starken Wunsch entwickeln, als Er- wachsene Kinder zu haben. Trotz eines allgemeinen Konsenses, dass sich die Stärke der Fer- tilitätsmotivation von Erwachsenen auch auf Sozialisationsbedingungen im Kindes- und Ju- gendalter zurückführen lässt, liegen zum Kinderwunsch von 'Präfertilen' bisher praktisch kei- ne empirischen Befunde vor. Der Beitrag wertet mit einer Data-Mining-Strategie zwei Frage- bogen-Studien mit 9- bis 19-Jährigen mit Fokus auf den 'prospektiven Kinderwunsch' aus und belegt, dass insbesondere das Vorhandensein eines Migrationshintergrunds und eine größere Anzahl von Geschwistern den kindlichen Kinderwunsch unabhängig voneinander positiv be- einflussen, während Religionsferne einen negativen Einfluss hat." (Autorenreferat)

[76-L] Boehnke, Mandy: Gut gebildet = kinderlos?: zu feinen deutsch-deutschen Unterschieden im Umgang mit dem Kinderwunsch, in: BIOS : Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Jg. 22/2010, H. 1, S. 12-31 (Standort: UB Bonn(5)-Z95/1; USB Köln(38)-M XE00648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Ziel der Untersuchung ist, Motive für oder gegen Kinder bei - kinderlosen - ost- und westdeutschen Frauen nachzuzeichnen und dabei eventuell bestehende Unterschiede aufzude- cken. Es werden eine Reihe von Unterschieden ausgemacht, die sich zunächst einmal auf ge- nerelle Ost-West-Unterschiede bei zwischen 1967 und 1982 geborenen Frauen beziehen. Am deutlichsten treten diese Unterschiede bei der grundsätzlichen Bedeutung von Kindern, beim Timing von Kindern und bei möglichen Ambivalenzen gegenüber Kindern sowie bei der Be- wertung von Konsequenzen einer Elternschaft hervor: Die befragten kinderlosen "Westfrau- en" zeigen sich eher ambivalent in ihrem Kinderwunsch, befürchten massive berufliche Ein- bußen, bewerten Kinder als nicht so bedeutsam und verschieben die Familienplanung lieber auf unbestimmte Zeit, während für die befragten "Ostfrauen" Kinder in der Regel integraler Bestandteil ihrer Lebensplanung und ihres Lebenssinns sind, der lieber früher als später reali- siert werden soll und mit dem das Leben (auch das berufliche Leben) - leicht verändert weiter geht. Es wird hervorgehoben, dass die vorgestellten Interviews mit Frauen durchgeführt wur- den, die zumindest teilweise eine sehr selektive Gruppe sind. (ICF2)

[77-L] Goldstein, Joshua R.; Cassidy, Thomas: How slowing senescence changes life expectancy, (MPIDR Working Paper, 2010-006), Rostock 2010, 13 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-006.pdf)

INHALT: "Mortality decline has historically been a result of reductions in the level of mortality at all ages. The slope of mortality increase with age has been remarkably stable. A number of leading researchers on aging, however, suggest that the next revolution of longevity increase soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 47 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

will be the result of slowing down the rate of aging, lessening the rate at which mortality in- creases as we get older. In this paper, we show mathematically how varying the pace of sene- scence influences life expectancy. We provide a formula that holds for any baseline hazard function. Our result is analogous to Keyfitz's 'entropy' relationship for changing the level of mortality. Interestingly, the influence of the shape of the baseline schedule on the effect of se- nescence changes is the complement of that found for level changes. We also provide a gene- ralized formulation that mixes level and slope effects." (author's abstract)|

[78-L] Kloß, Christian: Der Pilz und die Bohnenstange: eine Betrachtung der modernen Familie unter den Vorzeichen des demografischen Wandels, (Perspektiven auf den demografischen Wandel), Saarbrücken 2009, IV, 40 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:101:1-200912021504)

INHALT: Nachdem sich Sozialwissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen - vom Erzie- hungswissenschaftler über die Soziologin bis hin zum Psychologen und anderen - unter den spezifischen Blickwinkeln ihrer Disziplinen mit dem Thema Familie befasst haben, hat es erst die Demografieforschung geschafft, auch die Politik für dieses Thema zu interessieren. Der vorliegende Beitrag untersucht die Familie im Kontext des demographischen Wandels. Es wird zunächst erörtert, worin die Schwierigkeiten liegen, den Begriff Familie wissenschaft- lich zu fassen. Für die Darstellungen im darauf folgenden Abschnitt wird aus der Vielzahl der Definitionen jene der Zweigenerationenfamilie gewählt. Nach wie vor ist die drängendste Frage für die Demografieforschung, die Sozialwissenschaften sowie für die Gesellschaft ge- nerell, warum die Geburtenraten sinken. Zwar kann auch dieser Beitrag keine Antwort darauf liefern, aber weil die Familie bei der Beantwortung dieser Frage eine so zentrale Rolle spielt, widmet sich der Autor der Frage, wie die Familie in Bezug zum demografischen Wandel ana- lysiert werden könnte (Abschnitt drei). Dahin gehend wird in einem Versuch die Differenzie- rungstheorie befragt, wie Familie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene zu denken ist und diese auf Hinweise überprüft, warum sich das Individuum wegen immer größerer Herausforderun- gen nicht mehr für Kinder entscheiden will. Es geht hierbei um die Familie als Kategorie und nicht um die Familie als Lebensform. Somit wird in diesem Zusammenhang und im Unter- schied zum ersten Teil des Beitrags kein empirischer, sondern ein soziologisch-theoretischer Familienbegriff relevant. Die Familie erscheint dabei in einer Art Doppelrolle, indem sie als Verursacher und Rezipient jener Effekte erscheint, die im Rahmen und wegen des demografi- schen Wandels zu verzeichnen sind. Anschließend sollen relevante Forschungsbedarfe (Ab- schnitt vier) erläutert werden, um sodann mit einem Fazit zum Verhältnis von demografi- schem Wandel und der modernen Familie den Beitrag zu beschließen (Abschnitt fünf). (ICD2)

[79-L] Köster, Jens; Schultheiss, Daniel (Hrsg.): Doppelklick statt Doppelherz - Medien für die Zielgruppe 50plus, (Menschen - Märkte - Medien - Management, Bd. 3), Ilmenau: Univ.-Verl. Ilmenau 2010, 221 S., ISBN: 978-3-939473- 67-1

INHALT: "Die soziale Entwicklung Deutschlands ist durch den demografischen Wandel hin zu einer immer älter werdenden Gesellschaft geprägt. Auch die Mediennutzung unterscheidet sich in der heterogenen Zielgruppe 50plus zum Teil stark. Deshalb widmet sich der vorliegen- 48 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

de Band der Mediennutzung von über 50-Jährigen und verschiedenen - auch innovativen - Medienangeboten für diese Zielgruppe. So wird zu Beginn ein allgemeiner Überblick über die Soziodemografie und Heterogenität der Zielgruppe geliefert. Hiernach wird das Internet als Instrument für politische Partizipation im Alter analysiert. Die Verständlichkeit und das An- gebot von Fernsehnachrichten für ältere Menschen und die Nutzung von digitalen Spielen sind weitere Schwerpunkte. Abschließend werden innovative Medienangebote wie interakti- ves Fernsehen und Mobile-TV im Hinblick auf ihre Eignung für ältere Menschen beleuchtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jens Köster, Daniel Schultheiss: Medien und die Ziel- gruppe der über 50-Jährigen (7-12); Dorothee Arlt, Marco Bräuer, Jens Wolling: Rentnerde- mokratie? Politische Kommunikation der Zielgruppe 50plus (13-40); Julia Lange: Die Ver- ständlichkeit von Fernsehnachrichten für ältere Menschen - eine vergleichende Produkt- und Rezeptionsanalyse (41-96); Daniel Schultheiss, Christina Schumann: Die Silvergamer - eine Studie zur Nutzung von internetbasierten digitalen Spielen in der Generation 50plus (97-124); Aurel Butz: Betty und die Best Ager - eine Studie zum interaktiven Fernsehverhalten der Zielgruppe 50plus (125-178); Adele Rager: Ermittlung von Mobile-TV-Content für die Ziel- gruppe 50plus (179-217).

[80-L] Kreyenfeld, Michaela; Hornung, Anne; Kubisch, Karolin; Jaschinski, Ina: Fertility and union histories from German GGS data: some critical reflections, (MPIDR Working Paper, 2010-023), Rostock 2010, 28 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-023.pdf)

INHALT: "This paper validates the fertility and union histories of the German Generations and Gender Survey (GGS). One major result from this validation is that the fertility of the older GGS-cohorts is too low, while it is too high for the younger cohorts. For partnership histories, we find a similar bias. In sum, the GGS gives wrong cohort fertility and marriage trends for Germany. We speculate on various sources for this bias in the data. However, we were unable to find a remedy to cure it." (author's abstract)|

[81-L] Milewski, Nadja: Fertility of immigrants: a two-generational approach in Germany, (Demographic research monographs), Berlin: Springer 2010, XXI, 176 S., ISBN: 978-3-642-03704-7

INHALT: "This book examines fertility patterns of post-war Labor migrants and their descen- dants in Germany. It includes an introduction to the post-war migration history of Germany and a thorough review of the international literature on fertility of migrants and cultural sub- groups. The author uses data from the German Socio-economic Panel Study and applies event-history techniques to test a set of competing hypotheses derived from the literature. The analysis finds evidence for the effects of adaptation, socialization and composition, as well as for an interrelation of events. It does not however find evidence for a disruptive influence of migration on childbearing behavior. The book shows the advantages of a longitudinal rese- arch design over the conventional cross-sectional approach and sets a new standard for rese- arch on the fertility of international migrants and their descendants in western European recei- ving societies." (author's abstract) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 49 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[82-L] Naderi, Robert: Ehen und nichteheliche Lebensgemeinschaften im Lebensverlauf von Deutschen und türkischen Staatsbürgern in Deutschland, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Vol. 33, No. 3-4, 2008, S. 433-447 (dx.doi.org/10.1007/s12523-009-0023-4)

INHALT: "Ziel des Beitrags ist die Darstellung der Ergebnisse einer vergleichenden Analyse von Kohabitationsbiographien (eheliche, nichteheliche und voreheliche Lebensgemeinschaften) zwischen Deutschen ohne Migrationshintergrund und türkischen Staatsbürgern in Deutsch- land. Hierzu werden die Daten der Generations and Gender Surveys (GGS) der Jahre 2005 bzw. 2006 (für die türkischen Staatsbürger) verwendet. Die Ergebnisse zeigen eine grundle- gend andere Lebensweise der Türken im Vergleich zu den Deutschen, insbesondere innerhalb der jüngeren Altersgruppen: Türken haben seltener mehr als eine Kohabitation und haben kürzere voreheliche Phasen. Nichteheliche Lebensgemeinschaften stellen bei Türken zudem seltener eine Alternative zur Ehe dar. Insgesamt zeigt sich bei Deutschen ein starker Wandel von älteren zu jüngeren Kohorten bezüglich nichtehelicher Kohabitationserfahrung, die bei letzteren im Lebenslauf zur Normalität geworden ist. Dieser Wandel ist bei Türken kaum zu erkennen. Auf die Erfahrung nichtehelichen Zusammenlebens wirken sich das Alter bzw. die Kohorte, der Bildungsstand, die Religiosität und die Akzeptanz nichtehelicher Lebensgemein- schaften aus." (Autorenreferat)

[83-L] Parr, Nick: Satisfaction with life as an antecedent of fertility: partner + happiness = children?, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 21, S. 635-662 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.21)

INHALT: "This paper examines the relationships between satisfaction with life in general, parti- cular domains of life, the partner, and parental relationships with existing children, and subse- quent fertility. The data are from 2,948 women and 2,622 men aged 15 to 44 years from a longitudinal survey of the household population in Australia. For both sexes a strong positive relationship between prior satisfaction with life and fertility two years later is found. Men's satisfaction with their partner and with their partner's relationship with existing children are positively related to fertility. Fertility is also related to age, parity, marital status, education, employment and birthplace." (author's abstract)|

[84-L] Rijken, Arieke; Knijn, Trudie: Couples' decisions on having a first child: comparing pathways to early and late parenthood, in: Demographic Research, Vol. 21/2009, Art. 26, S. 765-802 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2009.21.26)

INHALT: "The authors investigate the decision-making process of having a first child, using theories on individualization, lifestyle choices and negotiating partnerships as a starting point. They compare couples who had their first child at a relatively young age with those who had their first child at an older than average age, using data from semi-structured interviews with 33 couples, selected from the Netherlands Kinship Panel Study (NKPS). Although expecting more explicit decision-making among older parents, their qualitative analyses show that deci- sion-making preceding both early and postponed first childbirth is often implicit. Disagree- 50 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

ment between partners does not necessarily lead to discussion. Factors that result in the post- ponement of childbearing, such as higher education, do not always play a conscious role in people's decision-making processes." (author's abstract)|

[85-L] Woellert, Katharina: Sexualitäts- und Reproduktionsdiskurse in Deutschland und Schweden (1918-1950), (Schriften zur Kulturgeschichte, Bd. 13), Hamburg: Kovac 2009, 285 S., ISBN: 978-3-8300-4699- 8

INHALT: "Die politischen Debatten der 1920er bis 1940er Jahre in Deutschland und in Schwe- den beinhalteten trotz aller Unterschiede eine bedeutsame Gemeinsamkeit: das Bewusstsein um die 'Gefahr', die eine bestimmte demographische Entwicklung für das gemeinschaftliche Wohl bedeutete. Eine Gefahr, die es zu bannen galt. Die individuelle Sexualität wurde mit ei- ner kollektiven Bedeutung aufgeladen. Über sie gelang der Zugriff auf die Bevölkerung und das private Ehebett geriet zum Schauplatz der Politik. Katharina Woellert fragt, warum es zum Aufbau derart ähnlicher Konstrukte kam und in welchen Punkten sich diese im Detail unterschieden. Die vorliegende Arbeit basiert auf zwei zentralen theoretischen Prämissen: erstens der diskursiven Entstehung von Wahrheitswissen und zweitens der Bedeutung histori- scher Vergleiche für den Erkenntnisgewinn über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zweier Sachverhalte. Die Verständigung über die dieser Arbeit zu Grunde liegenden Theoriekonzep- te - Diskurs und Vergleich - steht daher am Anfang der Ausführungen, verbunden mit der Darstellung der methodischen Vorüberlegungen und des verwendeten Textkorpus (Kapitel 2). Und auch ein Verständnis für die Beschaffenheit der drei Vergleichseinheiten 'Weimarer Re- publik', 'Drittes Reich' und Schweden und somit für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der jeweiligen politischen, ökonomischen, strukturellen und sozialen Verfasstheit gehört an den Anfang einer solchen Untersuchung, um darauf aufbauend ein Verständnis für die jewei- lige diskursive Struktur zu gewinnen (Kapitel 3). Die anschließende Diskursanalyse gliedert sich in vier Teile, die sich an inhaltlichen Aspekten ausrichten; der Vergleich ist in die thema- tisch sortierte Darstellung integriert. Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die Sexuali- täts- und Reproduktionsdiskurse angesichts einer im Untersuchungszeitraum in Schweden ebenso wie in der 'Weimarer Republik' und im 'Dritten Reich' gegebenen kollektivethischen Grundhaltung, die die Voraussetzung dafür war, dass die Beurteilung des Geschlechtslebens an dessen Wert für das gemeinschaftliche Wohl bemessen wurde. In einem ersten Analyse- schritt fällt der Blick daher auf die jeweils vorherrschenden Gemeinschaftskonzepte. Der de- mographischen Entwicklung und vor allem ihrer vermuteten 'degenerativen' Tendenz wurde im gesamten Untersuchungsgebiet große Aufmerksamkeit zuteil. Die Implementierung dieser Annahme in die Bevölkerungs-, Sozial- und letztlich auch Reproduktionspolitik war eine wichtige Grundlage für die hier untersuchten Diskurse und soll daher hinsichtlich der Spezifi- ka ihrer jeweiligen Ausprägung vergleichend untersucht werden (Kapitel 4). Die untersuchten Sexualitäts- und Reproduktionsdiskurse weisen drei verschiedene thematische Ebenen auf: das 'Sollen' und 'Nicht-Dürfen', das 'Nicht-Wollen' und das 'Nicht-Können'. Die erste Ebene umfasst die Spannung zwischen der Pflicht zur Fortpflanzung auf der einen und dem Aus- schluss von derselben auf der anderen Seite, also zwischen pronatalistischen und antinatalisti- schen Forderungen (Kapitel 5). Die zweite Ebene benennt den Gegensatz von Geburtenpla- nung und Bevölkerungspolitik und somit die Konflikte, die sich angesichts bevölkerungspoli- tischer Forderungen an dem Wunsch nach einer kontrollierten Familienplanung entzündeten soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 51 3 Natürliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

(Kapitel 6). Die dritte Ebene zielt auf die ungewollte Kinderlosigkeit ab, also auf die Un- fruchtbarkeit als Problem für das gemeinschaftliche Wohl (Kapitel 7)." (Textauszug)

[86-F] Wolf, Angelika (Bearbeitung); Dilger, Hansjörg, Jun.-Prof.Dr.; Luig, Ute, Prof.Dr.; Beck, Stefan, Prof.Dr.; Dören, Martina, Prof.Dr.; Willich, Stefan N., Prof.Dr.; Müller-Nordhorn, Jacque- line, PD Dr.; Knecht, Michi, Dr. (Leitung): Migration and the diversity of healthcare structures in Berlin: integrating epidemiological and ethnographic approaches

INHALT: The study group intends to explore the relationships of different migrant populations with the increasingly diversified and stratified health system in Berlin. During the pilot phase researchers from anthropology, public health and medicine will develop interdisciplinary re- search designs and establish a dense network connecting scientists, researchers and experts from healthcare institutions in and beyond Berlin. It is envisaged to establish models for the integration of qualitative data about subjective experiences of sickness and health, observati- ons of interactions between patients, health staff and religious healers, and epidemiological data on social and biological aspects of disease.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin ART: gefördert BEGINN: 2008-06 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Eth- nologie (Landoltweg 9-11, 14195 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fa- kultät I, Institut für Europäische Ethnologie (Mohrenstr. 41, 10117 Berlin); Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte -CCM-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie (10098 Berlin) KONTAKT: Dilger, Hansjörg (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

52 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung (regionale Verteilung, Binnen- und Außenwanderung)

[87-F] Anghel, Remus Gabriel, Dr. (Bearbeitung); Pfaff-Czarnecka, Joanna, Prof.Dr.; Bergmann, Jörg, Prof.Dr. (Betreuung): Better legal or illegal? Transnationalism and status paradoxes at migrants from Romania in Nuremberg and Milan

INHALT: In this thesis the researcher asked how migrants' social status was constructed transna- tionally, by delivering a comparative analysis of two different cases of migration from Roma- nia: a legal migration to Germany and an irregular migration to Italy. He argued that migrants' transnational involvements may generate paradoxical evolutions and status inconsistencies. The thesis analyzed the following puzzle: Why was it that migrants who received more rights, like the ethnic Germans from Romania now settled in Nuremberg, perceived a loss of status, whereas those receiving almost no rights, like the irregular Romanians in Milan, perceived a win of status despite the precariousness of their migration and accommodation? Thus, he argued that migrants' status perception has not a direct relation to their positioning in destina- tion societies but to their relative positioning in both origin and destination societies.| ZEIT- RAUM: 1990-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rumänien, Deutschland, Italien METHODE: Over the past years, the flourishing literature on transnationalism paid particular at- tention to several areas of investigation: the types and forms of transnational connections and "communities without propinquity" established by migrants between origin and destination societies, the formation of transnational subjectivities, transnational reorganization of family, of kinship and gender relations. Transnationalism brought about a major turn in migration scholarship: instead of seeing migrants as people settled in destination countries only, they started to be regarded as bearers of new ideologies, increasingly turning into assertive clai- mants of rights and agency due to their transnational involvements. However, although mi- grants' transnationalism has been highly thematized, the analysis of their social status as a ca- tegory of prestige constructed transnationally has been the focus of a rather limited number of researches even though social status is an important factor in the forging of migrants' transna- tional subjectivities. In order to conduct the research on migrants' status perception the resear- cher conducted multisided ethnography in Timisoara and Borsa (Romania), Nuremberg (Ger- many) and Milan (Italy). He realized interviews and participant observation using triangulati- on. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 100). Gruppendiskussion (Stichprobe: 10). Qualitatives Interview (Stichprobe: 150). VERÖFFENTLICHUNGEN: Anghel, Remus Gabriel; Horváth, István (eds.): Sociologia Migra- tiei. Teorii si studii de caz românesti. Polirom Ia?i 2009, 312 p.+++Horváth, István; Anghel, Remus Gabriel: Impacts of migration on the sending countries. in: Südost Europa Zeitschrift, München 2009 (forthcoming).+++Anghel, Remus Gabriel: From irregular migrants to fellow Europeans: changes in the Romanian migration flows? in: Bommes, Michael; Sciortino, Giu- seppe (eds.): Foggy social structures. Irregular migration and informal economy in Western Europe. Amsterdam Univ. Pr. 2009 (forthcoming).+++Horváth, István; Anghel, Remus Ga- briel: Introducere. in: Anghel, Remus Gabriel; Horváth, István (eds.): Sociologia Migratiei. Teorii si studii de caz românesti. Polirom Ia?i 2009, pp. 13-44.+++Anghel, Remus Gabriel: Schimbare sociala sau dezvoltare? Studiu de caz intr-un oras din România. in: Anghel, Remus Gabriel; Horváth, István (eds.): Sociologia Migratiei. Teorii si studii de caz românesti. Poli- soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 53 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

rom Ia?i 2009, pp. 249-267.+++Anghel, Remus Gabriel; Gerharz, Eva; Rescher, Gilberto; Salzbrunn, Monika: Introduction: the making of World society. in: Anghel, Remus Gabriel; Gerharz, Eva; Rescher, Gilberto; Salzbrunn, Monika (eds.): The making of World society. Perspectives from the transnational research. Bielefeld: transcript 2008, pp. 11-21.+++Ang- hel, Remus Gabriel: Changing statuses. Freedom of movement, locality and transnationality of irregular Romanian migrants in Milan. in: Journal of Ethnic and Migration Studies, 34, 2008, 5, pp. 787-802.+++ Anghel, Remus Gabriel: Come hanno fatto i rumeni ad arrivare in Italia?" Stranieri in Italia, Il Mulino. Bologna 2008, pp. 19-48. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Gradu- iertenkolleg 844 "Weltgesellschaft - die Herstellung und Repräsentation von Globalität" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. +40753102128, e-mail: [email protected])

[88-F] Blumberg-Stankiewcz, Katharina, Dipl.-Kult.Wiss. (Bearbeitung): Uneindeutige Andere. Migranten der zweiten Generation aus Polen in Berlin

INHALT: Deutschland und Polen verfügen über eine ausgeprägte transnationale Verflechtungs- geschichte, die von zahlreichen Grenzverschiebungen geprägt wurde. Vor diesem Hinter- grund interessieren die Zugehörigkeitsentwürfe von Menschen, die über einen persönlichen Migrationshintergrund verfügen. Die Annahme lautet, dass ihre ethnisch-kulturellen Selbst- verortungen und individuellen Zugehörigkeitsentwürfe eine Komplexität aufweisen, die bis- lang in klassischen migrationssoziologischen Beschreibungen von Assimilations- und Inte- grationsvorgängen nicht hinreichend aufgedeckt werden konnte. Aus transnationaler Perspek- tive lassen sich in dieser Komplexität öffentliche Ausdrücke von bzw. dauerhafte individuelle Auseinandersetzungen mit Uneindeutigkeit nachzeichnen. Untersucht werden mit Hilfe eines migrationsbiografischen Ansatzes junge Menschen in Berlin, die in den 1980er Jahren im Vorschulalter von Polen nach Deutschland migriert sind, die gegenwärtig als assimiliert bzw. deutsch gelten, jedoch künstlerisch eine national sowie ethnisch-kulturell uneindeutige Selbstverortung inszenieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin VERÖFFENTLICHUNGEN: Die 1980er Jahre als Einwanderungsjahre ohne Einwanderungs- land. Eine zweite Generation von Migranten aus Polen positioniert sich. in: Historie erinnern Historie erzählen. Jahrbuch des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften Nr. 2. Leverkusen-Opladen: Budrich UniPress 2009, S. 191- 208.+++Polnische Einwanderer der 1980er Jahre und ihre Kinder - eine zweite Migrantenge- neration in Deutschland? in: Inter Finitimos. Jahrbuch zur deutsch-polnischen Beziehungsge- schichte Nr. 6. Themenschwerpunkt: Polen in Deutschland. Osnabrück: Fibre 2008, S. 281- 290. ART: Dissertation BEGINN: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insb. vergleichende Analyse politischer Systeme, Bewegungen und Kul- turen (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) 54 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[89-F] Buckel, Sonja, Dr.; Boll, Friederike (Bearbeitung): Genderspezifische Fragen des Migrationsrechts

INHALT: Im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojektes "Die Transnationalisierung des Staates im Prozess der Herausbildung einer gemeinsamen europäischen Migrationskontroll- politik" (gem. mit John Kannankulam und Jens Wissel, www.staatsprojekt-europa.eu) werden genderspezifische Fragen des Migrationsrechts in zwei Fallstudien untersucht: 1. Fallstudie zu den Auswirkungen der Anerkennung des Asylgrundes 'geschlechtsspezifische' bzw. 'nicht- staatliche Verfolgung' in der EU-Qualifikationsrichtlinie; 2. Fallstudie zum Versuch der Har- monisierung der Regelungen zur Arbeitsmigration in der EU unter besonderer Berücksichti- gung von Haushaltsarbeiterinnen und Hochqualifizierten. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein INSTITUTION: Zentrum für Europäische Rechtspolitik -ZERP- an der Universität Bremen (Uni- versitätsallee, GW 1, 28359 Bremen); Deutsche Forschungsgemeinschaft (Kennedyallee 40, 53175 Bonn) KONTAKT: Buckel, Sonja (Dr. Tel. 069-756183-40, Fax: 069-749907, e-mail: [email protected])

[90-F] Ciobanu, Ruxandra Oana, Dr.phil. (Bearbeitung); Bommes, Michael, Prof.Dr.phil.; Bos- well, Christina, Dr. (Betreuung): A stage approach to transnational migration. Migrant narratives from rural Romania

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Romania ART: Dissertation ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine An- gabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Migrationsso- ziologie (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück)

[91-L] Dittrich-Wesbuer, Andrea; Föbker, Stefanie; Osterhage, Frank: Demographic change and migration in city regions: results from two German case studies, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Vol. 33, No. 3-4, 2008, S. 315-350 (dx.doi.org/10.1007/s12523-009-0019-0)

INHALT: "Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird den Wohnstandortentschei- dungen sowohl von älteren Menschen als auch Familien mit Kindern zunehmend mehr Auf- merksamkeit geschenkt. Für Ältere versprechen Quartiere mit höherer Wohndichte und mit einem guten Dienstleistungsangebot verschiedene Vorteile, Familien mit Kindern werden da- gegen vielfach als klassische Träger der Suburbanisierung gesehen. Auch für diese Gruppe gibt es jedoch Argumente für zentrale Wohnstandorte. Dieser Artikel untersucht die Wande- rungen beider Gruppen, insbesondere im Hinblick auf potentielle Trends hin zu einer Re-Ur- banisierung. Zu diesem Zweck betrachten die Autoren die Wanderungsmuster in Stadtregio- nen sowohl von Älteren als auch Familien mit Kindern und untersuchen die Kriterien, die die- se der Entscheidung zugrunde legen, wo sie leben wollen, sowie die Typen von Wohnquartie- ren, die sie wählen. Die Forschungsfragen werden in einem vergleichenden Ansatz unter- sucht, der auf zwei unterschiedlich strukturierte Stadtregionen zielt." (Autorenreferat) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 55 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[92-F] Dörr, Silvia (Bearbeitung); Faist, Thomas, Prof.Dr. (Leitung): Institutionelle Bedingungen sozialpolitischer Integration von Immigranten im westeuropäi- schen Vergleich

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frank- reich, Großbritannien, Niederlande ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Abt. Theorie und Verfas- sung des Wohlfahrtsstaates (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0421-218-4062, e-mail: [email protected])

[93-L] Ebert, Claudia: Alter(n) und Migration: Untersuchung der sozialen Netzwerke und Unterstützungsbeziehungen am Beispiel russlanddeutscher Spätaussiedler in Erfurt, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 124 S., ISBN: 978-3-8364-5772-9

INHALT: Ziel dieser Arbeit ist die Erhebung der sozialen Beziehungen und der Unterstützungs- leistungen von älteren russlanddeutschen Spätaussiedlern. Im Fokus liegt dabei die Erfor- schung der Bedeutung der inner- und außerfamiliären und der inner- und außerethnischen Kontakte. Im 1. Kapitel werden mit dem Konzept des sozialen Netzwerkes und der Netzwerk- analyse die theoretischen Grundlagen für die empirische Untersuchung erläutert. Es werden grundlegende strukturelle und funktionale Merkmale des Netzwerkes erklärt, wobei auf die Unterstützung expliziter eingegangen wird. Dargestellt werden die Entwicklung und die Me- thoden der Netzwerkanalyse, wobei der Fokus auf der egozentrierten Erhebungsmöglichkeit liegt, die in der vorliegenden Arbeit angewendet wird. Bei dieser existieren gegenwärtig ver- schiedene Formen, von denen zwei für das bei dieser Studie benutzte Messinstrument aus- schlaggebend waren. Auf sie - auf das Fischer-Instrument und die Netzwerkkarte - wird ge- sondert eingegangen. Das 2. Kapitel beschäftigt sich mit den sozialen Netzwerken und den Unterstützungsleistungen älterer Menschen. Sie stellen zwei der wichtigsten Ressourcen die- ser Generation dar und finden an dieser Stelle ihr theoretisches Fundament. Das Interesse liegt sowohl auf der Gegenüberstellung wissenschaftlicher Ansätze und Konzepte, als auch auf der Darlegung empirischer Befunde. Mit der Untersuchungsgruppe, den russlanddeut- schen Spätaussiedlern, setzt sich das 3. Kapitel auseinander. Nach einer Beschreibung ihrer Geschichte folgt die Darstellung ihrer aktuellen Lage: statistische Angaben, Aussiedlungs- gründe, ihre rechtliche Stellung in der Bundesrepublik sowie Integrationsbestrebungen ihrer- seits und seitens der Regierung. Darüber hinaus wird der Begriff der sogenannten russland- deutschen Ethnie erklärt, der in dieser Studie verwendet wird. Abschließend wird auf die in Erfurt lebenden Spätaussiedler eingegangen, sie - beziehungsweise ein Teil von ihnen - wer- den die zukünftige Stichprobe sein. Das 4. Kapitel befasst sich mit der empirischen Erhebung. Zunächst wird eine Studie dargestellt, die der hiesigen Untersuchung an späterer Stelle gegen- übergestellt werden wird. Sie wurde von Elke Olbermann im Rahmen einer Dissertation durchgeführt und beinhaltet die sozialen Netzwerke und Unterstützungsleistungen von ehe- maligen Gastarbeitern. Anschließend werden die Fragestellung und das Ziel der Analyse for- muliert und das Messinstrument erläutert. Es folgen die Beschreibung der Stichprobe und die Durchführung der Analyse. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden im 5. Ka- pitel präsentiert. Nach einer Beschreibung des gesamten Unterstützungsnetzwerkes, wird auf die einzelnen Bereiche - auf die instrumentelle und die emotionale Hilfe und auf die Gesellig- 56 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

keit - gesondert eingegangen. Zum Schluss werden die Ergebnisse dargestellt, die bei der Er- forschung der qualitativen Netzwerkmerkmale erzielt wurden. Sie geben Aufschluss über die Zufriedenheit der Probanden mit ihren sozialen Unterstützungsbeziehungen. Die Angaben über die Quantität der Kontakte sagen nichts über deren Qualität aus. Diese kann nur durch Fragen nach subjektiven Bewertungen erhoben werden. (HS2)

[94-L] Elias, Nely; Lemish, Dafna: Medien, Migrationserfahrung und Adoleszenz: die Rolle von Fernsehen und Internet für russischstämmige 6- bis 18-Jährige in Deutschland und Israel, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 24-28 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/elias_lemish.pdf)

INHALT: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund müssen sich besonderen persönli- chen und sozialen Herausforderungen stellen, die auf die Migrationserfahrungen, das Heran- wachsen und Spannungen zwischen den Generationen zurückzuführen sind. Der Beitrag fasst Ergebnisse aus zwei sich ergänzenden Studien aus dem Jahr 2004 zusammen, die sich mit der Rolle von Fernsehen und Internet für russischstämmige Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren in Deutschland und Israel beschäftigen. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, ob und wie die verschiedenen Medien in den Prozess der Integration in drei "kulturelle Welten" (Kultur des Aufnahmelandes, russische Kultur, globale Jugendkultur) involviert sind. Ziel der Untersuchung ist eine vergleichende Betrachtung von russischsprachigen MigrantIn- nen in Israel und Deutschland um ein besseres Verständnis der Rolle der Medien im Leben von Migrantenkindern und ihrer Eltern in zwei sehr unterschiedlichen sozialen Kontexten zu gewinnen. Es wurden 73 russischsprachige immigrierte Kinder und deren Eltern mittels teil- strukturierter Interviews u.a. nach ihrer Freizeitkultur, Medienverhalten, soziale Integration und Einstellungen zum Thema Migration gefragt. Fazit: Medien erfüllen wichtige und vielfäl- tige Rollen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien während der schwierigen Zeit der Ein- wanderung. Medien werden besonders dafür geschätzt, Rollen zu übernehmen, die normaler- weise von traditionelleren Sozialisierungssystemen übernommen werden. Das Internet bietet sichere und glaubwürdige Informationen, einen sicheren Rahmen in dem mit Jugendlichen derselben Herkunft kommuniziert werden kann und eine sichere Plattform, um den Umgang mit der neuen Identität zu üben. (UN)

[95-F] Gerdes, Jürgen, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Die Integration von Immigranten zwischen assimilatorischem Diskurs und multikultureller Politik

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Develop- ment Research Center -TDRC- Arbeitsgruppe Transnationale Beziehungen und Entwick- lungssoziologie - Centre on Migration, Citizenship and Development -COMCAD- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-4636, e-mail: [email protected]) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 57 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[96-L] Gerß, Wolfgang: Veränderungen der räumlichen Bevölkerungsverteilung zwischen Vorhersagbarkeit und Chaos, in: Wolfgang Gerß (Hrsg.): Bevölkerungsentwicklung in Zeit und Raum : Datenquellen und Methoden zur quantitativen Analyse, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 9-74

INHALT: Die Veränderung der Anzahl der in einem Gebiet ansässigen oder sich aufhaltenden Menschen kann sowohl mit der globalen Zu- oder Abnahme der Bevölkerung korrespondie- ren als auch die Folge räumlicher Verschiebungen der Bevölkerung sein. Zur Modellierung der Dynamik kann die logistische Funktion der absoluten Einwohnerzahl zwar nicht verwen- det werden, jedoch ist es möglich, die relative Verteilung der gegebenen Bevölkerung eines Gebietes auf die einzelnen Gebietsteile darzustellen. Die Variablenwerte der logistischen Funktion sind dann nicht mehr als Realisationen des Grades der Annäherung an einen theore- tischen Maximalbestand, sondern als Anteile an einem tatsächlichen Bestand zu interpretie- ren. Die ungleichmäßige räumliche Verteilung der Bevölkerung führt zu ferner Gebietsteilen mit unterschiedlicher Siedlungsdichte. Die Systematik der Siedlungstypen der "Bundesanstalt für Bauwesen und Raumordnung" unterscheidet hier zwischen Agglomerationsräumen, ver- städterten Räumen und ländlichen Räumen. Innerhalb der ersten beiden Kategorien werden die Kernstädte aus den Kreisen mit verschiedenen Verdichtungsgraden herausgehoben. Nach diesem Schema können die zentralen Großstädte (Cities) ihrem Umland gegenübergestellt werden. Gegenstand der vorliegenden Studie ist die Frage, ob und wie sich die Verteilung der Bevölkerung auf eine Großstadt und ihr Umland in den letzten zwei Jahrhunderten verändert hat. Als geeignetes Fallbeispiel wird die Großstadt Münster/Westfalen mit den umliegenden Gemeinden verwendet. (ICI2)

[97-L] Haase, Annegret; Herfert, Günter; Kabisch, Sigrun; Steinführer, Annett: Reurbanisierung in ostdeutschen Grossstädten: regionale, städtische und Quartiersanalysen unter besonderer Berücksichtigung demographischer Prozesse, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 46/2010, H. 1 = H. 180, S. 24-35

INHALT: "Reurbanisation processes have been observed recently as an evolving pathway of ur- ban development in some eastern German cities. They are set against the specific framework of simultaneous population shrinkage and fading suburbanisation. It occurs as an increasing in-migration as well as diminishing out-migration from the inner city. Taken together, both the quantitative and qualitative processes lead to a stabilisation of the housing function of the core city. Starting from a critical debate of the reurbanisation concept this article aims to scru- tinise whether it can serve as an appropriate explanatory framework for the currently chan- ging patterns of spatial development in eastern Germany. Reurbanisation is applied to both processes on the urban macro-scale and the mesoscale of inner-city districts. By using mainly regional, local and Small-scale data from municipal statistics, reurbanisation processes are in more detail analysed for the City of Leipzig. The paper concludes that in eastern Germany there is evolving a new, specific phenomenon: the simultaneousness of shrinkage, fading sub- urbanisation and rising reurbanisation." (author's abstract)|

[98-F] Hinrichs, Wilhelm, Dr. (Bearbeitung): Soziale Integration und regionale Mobilität 58 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

INHALT: Zunehmende weltweite Migration und nachlassende Integrationskraft des Faktors Ar- beit erfordern neue Antworten, damit eine systematische Integration von Personengruppen, die aus einem anderen Land nach Deutschland zugewandert sind bzw. zuwandern werden, ge- lingt. Die soziale Integration solcher Gruppen wird sich zukünftig nicht mehr nur gestützt auf die Teilnahme am Erwerbsleben und auf die Nutzung ethnischer Netze im Selbstlauf vollzie- hen können. Sie bedarf angesichts der Arbeitsmarktsituation und des Umbaus des Sozialstaa- tes einer stärkeren staatlichen Steuerung, die sich auf alle Lebensbereiche und Ebenen er- streckt. Zentral soll die Frage beantwortet werden, ob zur staatlichen Steuerung der Integrati- on von Migranten ein Grundkonzept notwendig ist und wie dieses aussehen könnte. Weiter- gehende Fragen innerhalb eines solchen Konzepts sind das Verhältnis von sozialer Integration und räumlicher Segregation sowie die Bestimmung des - eventuell höheren - Stellenwerts des Wohnbereichs im Ensemble der Einflussfaktoren auf die Integration ausländischer Bevölke- rungsgruppen. ZEITRAUM: nach 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland mit Bezug zu Europa METHODE: Die Betrachtung räumlicher Mobilität unter dem Gesichtspunkt von sozialer Inte- gration beinhaltet Anschlüsse an die Theorien der Migration, der Zivilgesellschaft, der sozia- len Ungleichheit und Ausgrenzung sowie des Sozialstaates mit seinen Konfliktlinien. Die Analysen basieren auf nationalen und internationalen Wanderungsstatistiken und auf nationa- len sozialwissenschaftlichen Umfragen wie etwa dem "Sozio-oekonomischen Panel" oder dem "Integrationssurvey". DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hinrichs, W.: Mit dem Heimatland verbunden. in: arbeit und be- ruf, Jg. 54, 2003, Nr. 12, S. 354-357.+++Ders.: Die Freizügigkeit der Ostdeutschen - vom Wunsch zur Wirklichkeit. in: Deutschland Archiv, Jg. 34, 2001, Nr. 5, S. 747-759.+++Ders.: Ausländerintegration in Deutschland. Auf der Suche nach einem Grundkonzept. in: Sozialma- gazin, Jg. 29, 2004, H. 5, S. 11-19.+++Ders.: Integration ist planbar. Wie gehen Gesellschaf- ten mit ihren Einwanderern um? Über Chancen und Risiken der unterschiedlichen Integrati- onsmodelle. in: Zeitschrift für Kulturaustausch, Jg. 55, 2005, H. 1, S. 96-97.+++Hinrichs, Wilhelm: Ausländermetropole Berlin: Integration West und Integration Ost? in: Deutschland Archiv (ISSN 0012-1428), Jg. 40, 2007, H. 6, S. 987-998.+++Hinrichs, Wilhelm: Die Bevöl- kerungsentwicklung in den Kommunen. in: Mann, Thomas; Püttner, Günter (Hrsg.): Hand- buch der kommunalen Wissenschaft und Praxis. Bd. 1: Grundlagen und Kommunalverfas- sung. 3., völlig neu bearb. Aufl. Berlin. Springer, 2007, S. 307-328. ISBN 978-3-540-23793- 8. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bil- dung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ungleichheit und soziale Integration (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin)

[99-F] Hörsch, Karola; Schwerin, Christine; Dorau, Ralf (Bearbeitung); Settelmeyer, Anke (Lei- tung): Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen

INHALT: Berufsbildungsforschung geht bei Migrantinnen und Migranten vor allem den Schwie- rigkeiten nach, die sie auf dem Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkt haben. Daneben wird soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 59 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

häufig auf Fähigkeiten hingewiesen, über die sie aufgrund ihres Migrationshintergrunds ver- fügen und bemängelt, dass diesen interkulturellen Kompetenzen in Schule, Ausbildung und Beruf zu wenig Beachtung geschenkt wird. Genaueres, z.B. bei welchen beruflichen Tätigkei- ten diese eingesetzt werden, ist bislang nicht bekannt. Dies ist umso erstaunlicher, als anzu- nehmen ist, dass gerade Fachkräfte mit Migrationshintergrund entsprechende Fähigkeiten bei Tätigkeiten mit internationalen Bezügen einsetzen. Aufgrund des beachtlichen Migranten/-in- nenanteils ist davon auszugehen, dass ihre interkulturellen Kompetenzen ebenso auf dem deutschen Binnenmarkt zum Tragen kommen. Ziel dieses Forschungsprojekts des Bundesin- stituts für Berufsbildung ist es, diese besonderen Kompetenzen junger Fachkräfte ausländi- scher Herkunft zu erfassen und ihren beruflichen Nutzen zu bestimmen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen. Antrags- text. 5 S. Download: www.kibb.de/wlk8601.htm . +++Settelmeyer, Anke; Benneker, Ger- burg; Hörsch, Karola; Schwerin, Christine; Tschirner, Wolfgang: Interkulturelle Kompeten- zen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen. Zwi- schenbericht. 10 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_24102.pdf .+++Settelmeyer, Anke; Dorau, Ralf; Hörsch, Karola: Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Mi- grationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen. Abschlussbericht. 17 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_24102.pdf . ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Hörsch, Karola (Tel. 0228-107-1203, Fax: 0228-107-2988, e-mail: [email protected]); Leiterin (Tel. 0228-107-1202, e-mail: [email protected])

[100-F] Jansen, Katrin (Bearbeitung); Pascher, Ute, Dr.; Uske, Hans, Dr. (Leitung): Aktives Altwerden in der Migration

INHALT: Das Vorhaben hat zwei Ausgangspunkte: Erstens, die europaweiten empirischen Beob- achtungen zum Einfluss von Migrationsprozessen auf die europäischen Einwanderungsgesell- schaften und zweitens die Frage danach, wie unter diesen Bedingungen das Altern von Men- schen mit Zuwanderungsgeschichte aktiv gestaltet werden kann bzw. gestaltet wird. Die welt- weiten Migrationsbewegungen der vergangenen fünf Jahrzehnte haben in ihren unterschiedli- chen Ausprägungen (Flucht und Asyl, Arbeitsmigration, Internationale Retirement Migration etc.) exzeptionelle Auswirkungen auf die Aufnahmegesellschaften und tragen somit zu einer nicht vorhergesagten Form sozialer Transformation der europäischen Gesellschaften bei. Die- se Transformationsprozesse sind in den europäischen Staaten recht unterschiedlich und nur in Teilen vergleichbar. Im Oktober 2008 wurde auf Initiative des MGFFI/ NRW im Rahmen der 1. Europäischen Konferenz "Active Ageing of Migrant Elders across Europe" (AAMEE) das "Bonn-Memorandum: Active Ageing of Migrant Elders across Europe" entwickelt. Eine For- derung der Verfasserinnen und Verfasser besteht darin, die europäische Forschung zum The- ma "Aktives Altern von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte" zu stärken, da zu beobach- ten sei, dass die (sozial- und politikwissenschaftliche) Forschung in diesem Themenbereich europaweit unterschiedlich weit gediehen ist und diverse thematische Aspekte bisher nur un- zureichend von Sozialforscher/innen in den Blick genommen wurden. Gewünscht ist deshalb ein interdisziplinäres und praxisorientiertes Forschungsnetzwerk. Ziel des Forschungsnetz- werkes könnte es sein, mittel- und langfristig dazu beizutragen, dass eine anwachsende Be- 60 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

völkerungsgruppe, die Senioren mit Zuwanderungsgeschichte, die in Europa bisher nur an- satzweise im Fokus von Politik und Gesellschaft liegt, aktiv an ihrer eigenen Integration und Partizipation und damit auch Selbstbehauptung beteiligt werden kann. Die Anregungen des Memorandums aufnehmend, möchten wir ein Forschungsnetzwerk initiieren und konkret vor- bereiten. Europaweit sind bereits interessante Einzelansätze zur Erforschung des Phänomens "Aktives Altern von Migrant/innen" zu beobachten. Darüber hinaus erscheint uns die Etablie- rung eines Forschungsverbunds notwendig, der nicht nur rein anwendungsorientiert und pra- xisbegleitend einzelne Entwicklungen vor Ort beobachtet und vergleichend in den Blick nimmt, sondern als Netzwerk kooperativ Strategien zur sozialen Integration und Teilhabe er- arbeitet und dafür zunächst grundlegende vergleichende Studien initiiert und durchführt. Die Arbeiten unterstützen eine vorgesehene Antragstellung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Euro- pa ART: gefördert BEGINN: 2009-03 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Institution; Profilschwerpunkt "Wandel von Gegenwartsgesellschaften"/ The- menschwp. "Government und Governance" INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg) KONTAKT: Pascher, Ute (Dr. Tel. 0203-363-0332, Fax: 0203-363-2596, e-mail: [email protected]); Uske, Hans (Dr. Tel. 0203-363-0331, Fax: 0203-363-2596, e-mail: [email protected]); Jansen, Katrin (Tel. 0203-/363-4139, Fax: 0203-363-2596, e-mail: [email protected])

[101-L] Kohlbacher, Josef; Reeger, Ursula: Staatsbürgerschaftsbonus beim Wohnen?: eine empirische Analyse der Unterschiede zwischen eingebürgerten und nichteingebürgerten Zuwanderern/-innen hinsichtlich ihrer Wohnsituation in Wien, (ISR-Forschungsberichte, H. 35), Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss. 2008, 76 S., ISBN: 978-3-7001-6512-5

INHALT: Die Wiener Wohnbevölkerung besteht zu einem beachtlich hohen Anteil aus Men- schen, deren Wurzeln im Ausland liegen. Dieses Bevölkerungssegment mit "Migrationshin- tergrund" unterscheidet sich auch nach dem formalen Kriterium der Einbürgerung. Mit dem Ansteigen des Anteils der Neoösterreicher kommt der Frage, welche Konsequenzen die Ein- bürgerung für die sozialräumlichen Strukturen (Wohnstandortverteilung) und die Wohninte- gration besitzt, zunehmende Relevanz zu. Vorhandene Untersuchungen in Österreich bezogen sich in der Regel auf ausländische Staatsbürger. In welchem Ausmaß sich der Wohnkontext der "Neoösterreicher" verändert, war bislang wenig bekannt. Die Frage der Wohnintegration von Zuwanderern steht im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Die Studie widmet sich auf der theoretischen Grundlage der klassischen Sozialökologie den sozialräumlichen Milieus im Wiener Stadtraum und vergleicht auf der Basis der Daten der amtlichen Statistik die Wohnge- biete der nichteingebürgerten mit jenen der eingebürgerten Migranten. Den theoretischen Prä- missen der Sozialökologie gemäß müssten "erfolgreiche" Migranten (d. h. Eingebürgerte) die sozialräumlichen Milieus ihrer "ethnic communities" verlassen und sich in die Wiener Bevöl- kerung "untermischen". Die Basis der Studie bildet ein Vergleich zwischen ausländischen Staatsbürgern und "Neoösterreichern". Die empirische Grundlage setzt sich aus Daten der amtlichen Statistik sowie selbst akquirierten qualitativen Daten zusammen. Die räumliche Be- zugsebene ist die Bundeshauptstadt Wien. Die beiden wichtigsten amtlichen Datenquellen, soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 61 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

die einer Verkettung unterzogen worden sind, sind (1) die Volkszählung 2001 sowie die (2) Häuser- und Wohnungszählung 2001. (ICF2)

[102-F] Koval, Alla (Bearbeitung); Gemende, Marion, Prof.Dr. (Leitung): Kulturelle Vielfalt als Impuls für Entwicklung und Wachstum: Wertschöpfung durch Wert- schätzung

INHALT: Das Projekt der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFHNW) wird am 7. Dezember 2006 in Dresden und am 13. Dezember 2006 in Köln mit der Konstituierung der Lern- und Arbeitsgruppen eröffnet. Erstmals nehmen dann je über 20 Mitglieder der in Dresden/ Sächsische Schweiz und Köln angesiedelten ProjektpartnerInnen, aus den Bereichen Wirtschaft/ Wirtschaftsverbände/ Beratung und Bildung/ Selbstorganisation, ihre Arbeit auf. Bis Ende 2007 werden beide Projektgruppen in Dresden und Köln Wertschöpfung durch Wertschätzung im lokalen Raum erproben. Grundannahme des Projekts ist, dass Integration keine einseitige Anforderung an MigrantInnen und Zuwanderer ist, sondern auch einen Im- puls an die deutsche Gesellschaft enthält, sich zu wandeln. Durch wertschätzende Formen und dialogorientierte Verfahren sollen bislang unterbewertete interkulturelle Basiskompeten- zen bei jungen Frauen mit Migrationshintergrund gezielt als Ressource für die Erschließung und Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Die Reflexions- und Projektarbeit der regionalen Arbeitsgruppen wird durch in interkultureller Arbeit und in Fragen der Prozessbegleitung erfahrene Expertinnen und Experten moderiert, die der Deut- schen Gesellschaft für Supervision e.V. (DGSv) angehören. Die Akteurinnen und Akteure der Kölner und der Dresdner Projektgruppe werden das Verfahren Wertschöpfung durch Wert- schätzung (WdW) mit regionalem Bezug entwickeln und erproben. Der gesamte Entwick- lungsprozess wird durch die Katholische Fachhochschule NW in Kooperation mit der Evan- gelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH) wissenschaftlich begleitet und evalu- iert. Ansatz, Verlauf und erste Ergebnisse sollen im Europäischen Jahr für Chancengleichheit 2007 in einer vergleichenden Ost- West-Präsentation vorgestellt werden. Schließlich soll nach Projektabschluss in 2008 der Transfer des Ansatzes und seiner Philosophie auf andere interes- sierte Städte, Gemeinden und Landkreise ermöglicht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln, Dresden, Sächsische Schweiz METHODE: Responsive Evaluation mittels Beobachtung einer Lern- und Arbeitsgruppe (LAG), Interviews von TeilnehmerInnen an der LAG, einer Gruppendiskussion mit jungen Frauen mit Migrationshintergrund. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt-Koddenberg, Angelika; Schlich, Christina: Ressourcen und Bildungsorientierung in Zuwandererfamilien - Möglichkeiten für einen innovativen Pra- xisansatz in der Region. in: Gleich, Johann (Hrsg.): Familie heute - aktuelle Lage, Probleme Lösungsansätze. Schriftenreihe der KFH NW, Bd. 6. Opladen: Leske u. Budrich 2008 (im Er- scheinen).+++Schmidt-Koddenberg, Angelika; Schlich, Christina: Interkulturelle Kompetenz als Ressource für die Berufswahlorientierung von Mädchen und jungen Frauen mit Migrati- onshintergrund: Machbarkeitsstudie im Auftrag des BMFSFJ. Köln 2007. ARBEITSPAPIE- RE: Kulturelle Vielfalt als Impuls für Entwicklung und Wachstum: "Wertschöpfung durch Wertschätzung". Abschlussbericht für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Köln 2008, 174 S. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministe- rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber 62 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

INSTITUTION: Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. (Lütticher Str. 1-3, 50674 Köln); Ar- beitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. (Semperstr. 2a, 01069 Dresden); Katholische Hoch- schule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln (Wörthstr. 10, 50668 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-46902-48, Fax: 0351-47159-93, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[103-F] Kutluer, Filiz, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Faist, Thomas, Prof.Ph.D.; Bergmann, Jörg, Prof.Dr. (Betreuung): Handlungsstrategien im Spannungsfeld zwischen Diskriminierung und Integration. Einwan- derer zweiter Generation mit türkischem Migrationshintergrund

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bielefeld METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; junge Erwachsene, männlich und weiblich, türkischer Herkunft; Auswahl- verfahren: Schneeball). Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2005-04 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, International Graduate School in So- ciology -IGSS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0521-106-4650, e-mail: [email protected])

[104-F] Lemberger, Barbara, M.A. (Bearbeitung); Götz, Irene, Prof.Dr. (Betreuung): Ethnografie des sozialen Aufstiegs von ImmigrantInnen mit türkischem Hintergrund in Deutschland (Arbeitstitel)

INHALT: Das Projekt fragt nach den für eine Aufwärts-Mobilität wirksamen Pfaden und Wis- sensressourcen sowie nach Prozessen der Subjektivierung von "Aufsteigern" in der Situation der (Post-)Migration und wie diese Lebensstile kreieren. ZEITRAUM: 1060-2011 GEOGRA- PHISCHER RAUM: Deutschland, Berlin METHODE: Der theoretische Rahmen bildet Bourdieus Ansatz zu Habitus und Lebensstil sowie Elias Theoreme über soziale Aufstiegsprozesse, den es nun um eine migrantische Perspektive zu erweitern gilt. Methodisch greift die Bearbeiterin auf einen weiten Feldforschungsansatz zurück (Teilnehmende und nichtteilnehmende Beobachtung, qualitative Interviews, Auswer- tung von dokumentarischen Selbst-Repräsentationen). DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 10). Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview (Stich- probe: 20). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2007-12 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Volkskunde - Europäische Ethnologie (Ludwigstr. 25/0, 80539 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-250-966-45, e-mail: [email protected]) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 63 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[105-F] Lukowski, Wojciech, Prof.Dr.; Piechowska, Maria; Fialkowska, Kamila (Bearbeitung); Wagner, Mathias, Dr.phil. (Leitung): Wanderarbeit als Alltagspraxis. Soziokulturelle Effekte saisonaler Migration in lokalen Ge- sellschaften: Fallstudien aus Polen und Deutschland

INHALT: Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, die sozialen, kulturellen und psychosozialen Auswirkungen saisonaler Arbeitsmigration im nahräumlichen Umfeld zu erfassen. Vor dem Hintergrund der historischen Kontinuität und des Umfangs bietet die polnische Saisonmigra- tion nach Westeuropa und hier speziell nach Deutschland ein herausragendes Untersuchungs- feld. Es wird davon ausgegangen, dass es in Folge der Migration zu Veränderungen in den alltäglichen Lebenswelten, den Netzwerken, Orten, Strategien, Identifikationen und Kulturen kommt. Die sozialen und räumlichen Gegebenheiten der Alltagswelt unterliegen in Rückwir- kung der Migrationserfahrung einem Wandel, die zur Ausbildung einer "Kultur der Migrati- on" führen können. In dem Forschungsprojekt wird versucht den bisher vor allem auf außer- europäische Regionen sowie dauerhafte Migrationsformen bezogenen Ansatz einer "Kultur der Migration" für einen zentralen europäischen Bereich nutzbar zu machen. Das Forschungs- projekt wird in Kooperation mit der Universität Warschau (Centre for Migration Research) durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen, Deutschland METHODE: Die Untersuchung basiert auf den Methoden der qualitativen Sozialforschung, mit einem Schwerpunkt auf ethnografischer Feldforschung. Um in transnationaler Perspektive das Handeln der Akteure sowohl in den Herkunftsgemeinden als auch in den Migrationsorten zu erfassen, wird sich die Feldforschung auf beide Bereiche beziehen; ein Ziel ist es, die Mi- granten in ihrer Arbeitssituation zu begleiten. ART: gefördert BEGINN: 2009-10 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung -DPWS- INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Develop- ment Research Center -TDRC- Arbeitsgruppe Transnationale Beziehungen und Entwick- lungssoziologie - Centre on Migration, Citizenship and Development -COMCAD- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)

[106-F] Mellies, Lisa (Bearbeitung): Aktuelle Deutsche Auswanderung

INHALT: Das Promotionsprojekt beschäftigt sich mit dem Thema aktuelle deutsche Auswande- rung. Ziel der Dissertation ist es, einige Forschungslücken der Migrations- und Bevölkerungs- wissenschaft zu füllen. Drei miteinander verbundene Forschungsprobleme sind zentral für die Dissertation: Wie kann der drastische Anstieg in aktueller deutscher Auswanderung erklärt werden? Warum gibt es weder einen politischen noch wissenschaftlichen Diskurs zum Thema aktuelle deutsche Auswanderung? Was sind die verschiedenen Formen und die zugrundelie- genden Bedingungen aktueller Auswanderung aus Deutschland? Ziel der Dissertation, welche als vergleichende Fallstudie angelegt wird, ist es das, Phänomen aktueller deutscher Auswan- derung theoriegeleitet aber empirisch fundiert zu erforschen und zu erklären. England, Spani- en und Schweden werden als Beispiele für aktuelle Zielländer deutscher Auswanderung ana- lysiert. Es soll eine Typologie entwickelt werden, welche die Diversität des Phänomens aktu- eller deutscher Auswanderung erfasst. Daher befasst sich ein Teil der Forschungsfragen mit den Auswanderern selbst und den Gründen, welche die Grundlage ihrer Entscheidung zur Auswanderung aus Deutschland bilden. Die Analyse wird verschiedene Gruppen von Aus- 64 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

wanderern im Hinblick auf den Zeitpunkt der Auswanderung beinhalten. Spezielle Beachtung werden mögliche Zusammenhänge zwischen verschiedenen Typen von Auswanderern und Zielländern sowie die Einschätzung der deutschen Gesellschaft durch die Auswanderer zum Zeitpunkt ihrer Auswanderung erfahren. METHODE: Die verschiedenen Arbeitsschritte der Grounded Theory werden zur Datensamm- lung und Datenauswertung durchgeführt werden. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[107-L] Münter, Angelika: Who can be retained in the core cities?, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Vol. 33, No. 3-4, 2008, S. 351-380 (dx.doi.org/10.1007/s12523-009-0020-7)

INHALT: "Nahezu alle Kernstädte in Deutschland weisen bereits heute einen negativen natürli- chen Bevölkerungssaldo auf. Zukünftig wird diese Komponente der Bevölkerungsentwick- lung immer stärker ins Gewicht fallen. Diese Entwicklung ist von den Kommunen kaum zu beeinflussen. Um den Rückgang ihrer Bevölkerungszahl zu begrenzen, versuchen die Kern- städte daher Einfluss auf ihre Wanderungsbilanz zu nehmen. Während der Fernwanderungs- saldo insbesondere von der wirtschaftlichen Situation einer Region abhängt, ist der Nahwan- derungssaldo über Maßnahmen der Stadtentwicklung beeinflussbar. Entsprechende Maßnah- men haben aber bisher nicht im gewünschten Maße gegriffen, was sich darin zeigt, dass die Kernstädte weiterhin Nahwanderungsverluste gegenüber ihrem Umland zu verzeichnen ha- ben." (Autorenreferat)

[108-F] Nees, Sarah-Elisa (Bearbeitung); Ludes, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Migrants in urban and national elites

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes (Postfach 750561, 28725 Bremen)

[109-F] Novinscak, Karolina, M.A. (Bearbeitung); Brunnbauer, Ulf, Prof.Dr. (Leitung): Bayern - Kroatien transnational: Kroatische Migrantennetzwerke in lebensgeschichtlicher Perspektive (1960er Jahre - 2009)

INHALT: Das Projekt "Bayern-Kroatien transnational" untersucht grenzüberschreitende/ transna- tionale Netzwerke in lebensgeschichtlicher Perspektive, die ArbeitsmigrantInnen und ihre Nachkommen zwischen Bayern und ihrem Herkunftsland Kroatien geknüpft haben. An Fall- beispielen wird unter Anwendung biographischer Interviews und intergenerationeller Famili- engespräche untersucht, welche transnationalen Verbindungen die ArbeitsmigrantInnen und die Zweite Generation in Bayern entwickelt und wie sich diese im Lebenszyklus und mit dem soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 65 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

Generationswechsel verändert haben. Welche Erwartungshaltungen und Zugangsmöglichkei- ten entstehen zu materiellen, symbolischen und sozialen Ressourcen aus solchen transnationa- len Praktiken? Die Dynamik der transnationalen Verbindungen und Praktiken wird vor dem Hintergrund der internationalen, nationalen und regionalen Migrationssysteme untersucht, in denen sich der Prozess der Arbeitsmigration aus Kroatien nach Bayern vollzogen hat. Von besonderer Bedeutung ist dabei auch die Untersuchung der Auswirkungen der deutschen und jugoslawischen/ kroatischen Migrationspolitik auf die Praktiken und Verhaltensweisen der MigrantInnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern, Kroatien ART: gefördert BEGINN: 2009-09 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Bayerischer Forschungsverbund "Wissen und Migration" -FORMIG- (Ge- schwister-Scholl-Platz 1, 80539 München); Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 01 - Philosophie, Kunst- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Geschichte Lehrstuhl für Südost- und Osteuropäische Geschichte (93040 Regensburg); Südost-Institut (Landshuter Str. 4, 93047 Regensburg)

[110-F] Nwana, Gukaah Brenda (Bearbeitung); Boehnke, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): German-based African immigrants' transnational sphere: strategies of incorporation and the creation of identity in an expanded European Union

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Social Science Methodology (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-200-5924, Fax: 0421-200-3303, e-mail: [email protected])

[111-F] Perels, Marko, M.A. (Bearbeitung); Bereswill, Mechthild, Prof.Dr. (Betreuung): Perspektiven demokratischer Vergesellschaftung jenseits von Erwerbsarbeit - Subjektpoten- tiale am Beispiel der türkeistämmigen Bevölkerung der BRD (Arbeitstitel)

INHALT: Es gibt einen allgemeinen Trend zu Prekarisierung und Brüchigkeit von Erwerbsbio- graphien in der Bundesrepublik. Menschen, die als türkeistämmig gelten oder wahrgenom- men werden, erleben diesen Trend zugespitzt. Der Bearbeiter verfolgt mit einem ethnographi- schen Forschungsdesign die Absicht, exemplarisch an dieser Gruppe aufzuzeigen, was auf der Ebene des Alltages aktiv verhandelt wird. In den Blick genommen werden einerseits Befunde zu Möglichkeiten der Vergesellschaftung durch Erwerbsarbeit. Andererseits geht es um wirk- same Mechanismen der Ethnisierung und Kulturalisierung, die teils als diskriminierende Zu- schreibungen, teils als flexible Ressourcen relevant werden. Grundlage der Analyse ist ein Sample, das in sich sehr heterogen und ein fester Bestandteil der pluriformen Einwanderungs- gesellschaft ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2010-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIE- RER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervisi- on und Organisationsberatung -ISTSO- (34109 Kassel) 66 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[112-F] Peritore, Silvio (Bearbeitung); Lange, Dirk, Prof.Dr. (Betreuung): Die geteilte Verantwortung. Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma in der deutschen Erinnerungspolitik

INHALT: Gegenstand der geplanten Dissertation sind primär erinnerungspolitische, aber auch historische, politische, gesellschaftliche, kulturelle, moralische, psychologische und rechtli- che Aspekte bzw. Prozesse. Im Mittelpunkt steht die Perspektive eines von Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Bürger geprägten Miteinanders in einer - oft propagierten - offe- nen und werteorientierten Gesellschaft, gleich ob die Bürger den Mehrheitsgesellschaften oder Minderheiten angehören. Der in demokratischen Gesellschaftsformen gerne postulierte Begriff der "Toleranz" gegenüber Minderheiten oder "anderen" Lebensformen ist gleichsam eine Vision, die in der Praxis kaum einzulösen ist. Mithin geht es nicht um Toleranz, sondern um Respekt, Akzeptanz, Gerechtigkeit, Würde und gleiche Teilhabe an denjenigen sozialen und rechtlichen Errungenschaften, welche die Kernelemente einer jeden pluralistischen und rechtsstaatlich-demokratisch verfassten gesellschaftlichen Grundordnung bilden. Konkret nimmt die Untersuchung einen Blick auf die Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma als Opfer des nationalsozialistischen Völkermords im Kontext der deutschen Erinnerungspoli- tik. Dabei fokussiert sich der Forschungsschwerpunkt auf die Entwicklung des öffentlichen Gedenkens sowie eine Analyse der ständigen Holocaust-Ausstellungen an den ehemaligen Orten der Verbrechen, den heutigen Gedenkstätten unter dem Aspekt einer thematischen Ein- beziehung der Sinti und Roma als Opfer des NS-Völkermords. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 01 Bildungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Arbeitsgruppe Politische Bildung (26111 Oldenburg)

[113-F] Potts, Lydia, Dr.; Ahikire, Josephine, Dr.; Mbabazi, Pamela K., Dr.; Badri, Balghis, Dr.; Daatland, Dan D.; Teherani-Krönner, Parto, Dr. (Bearbeitung): Migration and gender in global context - implementing migration studies (IMMIS)

INHALT: IMMIS will implement African migration studies by joint curriculum development and collaborative research, facilitated by fellowships, faculty exchange, conferences, publications, and the improvement of academic infrastructure. Networking of the four partner universities will increase their capacities in the field of African migration research and gender studies. IMMIS aims at making a major contribution to strengthen the (East-)African voice in this process through academic research, teaching and public discussion on local, international as well as global migration, including the gender issues related. With a focus on East Africa resp. the Great Lakes Region, the contributions to policy development on the national and re- gional level are expected to help improve migration management and finally better the situati- on of refugees and migrants. The gender dimension of migration processes, including forced migration, will be of key concern. Thus, the action will contribute to improved information and new actors/ professionals with transnational perspectives. It will also bridge academia in Africa and Europe, and promote a network of networks. The curriculum development accor- ding to Bologna criteria will promote the existing links between African and European uni- versities in general, while the joint development and establishment of an African-European soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 67 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

study programme will bring new dimensions into the social sciences of both African and Eu- ropean universities and create synergies. The specific objective of the action is to implement African migration studies in Sudan and Uganda on two sustainable and transnational levels: the first concerns existing MA programmes, the second is the establishment of an African-Eu- ropean Master in migration studies, based on blended learning. For further information see: www.immis.org/ .| ART: gefördert BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 01 Bildungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Arbeitsstelle Migration-Gender-Politics (26111 Oldenburg)

[114-F] Rieger, Aldona, B.A.; Kwatera, Anna, Dr.; Majerek, Bozena, Dr.; Trusz, Slawomir, Dr. (Bearbeitung); Rakhkochkine, Anatoli, Prof.Dr.; Kawecki, Ireniusz, Prof.Dr. (Leitung): "Euro-Waisen" in Polen und Kinder zirkulärer Migranten in Deutschland aus erziehungs- wissenschaftlicher Perspektive

INHALT: Im Mittelpunkt des Projektes steht eine Untersuchung der Situation der Kinder zirkulä- rer Migranten sowie der Bildungsangebote und der pädagogischen Unterstützungsmaßnah- men für diese Gruppe in Deutschland und in Polen. Es handelt sich sowohl um Kinder und Jugendliche, die mit Ihren Eltern vorübergehend auswandern bzw. eine Rückkehr in ihr Hei- matland nicht ausschließen als auch um polnische Kinder und Jugendliche, deren beide Eltern oder nur ein Elternteil zirkuläre Migranten in andere europäische Länder sind und die über längere Zeiträume allein oder lediglich unter Aufsicht der Verwandten/Bekannten in Polen bleiben (die so genannten "Euro-Waisen"). Das Projekt sieht eine systematische Literaturstu- die und eine empirische Erhebung in Form von Leitfaden-Interviews mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern sowie pädagogischen Fachkräften in Deutschland und in Polen vor. Das Projekt bewirkt ein tieferes Verständnis der Situation und der pädagogisch bedeutsamen Probleme der Kinder der zirkulären Migranten aus der akteurspezifischen Per- spektive, d.h. aus der Perspektive der Kinder und Jugendlichen selbst, ihrer Eltern sowie päd- agogischer Fachkräfte, und zielt auf die Reflexion der akteurspezifischen Perspektiven vor dem Hintergrund der Theorien zur Transmigration, zu Exklusions- und Inklusionspraktiken in Schulsystemen, zur Kooperation zwischen Schule und Familien bei migrationsbedingten Pro- blemlagen, zur Ganztagsbildung, zur Sprachförderung und zum Bildungserfolg der Migran- ten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen ART: gefördert BEGINN: 2009-10 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung -DPWS- INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Angewandte Erziehungswissenschaft (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 05121-883-434)

[115-F] Rodatz, Mathias, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Urbane Ordnungen der Migration. Zum Verhältnis von Staatlichkeit und Ethnizität zwi- schen Diskurs- und Alltagspraxis 68 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

INHALT: Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Beobachtung einer 'programmatischen' Ver- schiebung der urbanen Regierung von Migration. Lange Zeit galt es, ethnisierte 'Ausländer' als (bedrohlich) fremde 'Mit-Bürger' in 'Verteidigung der Gesellschaft' (Foucault) zu normali- sieren oder auszusortieren. Die analoge Problematisierung von Sichtbarkeiten ethnisierter Le- benswelten im Stadtraum kann als Effekt des stadtentwicklungspolitischen Leitbilds der 'ho- mogenen Stadt' beschrieben werden. In jüngerer Zeit lässt sich dagegen die Etablierung quar- tiersbezogener Lösungsstrategien für 'ethnisch segregierte Stadtteile' beobachten. Hier wird die 'Besonderheit' der Ethnizität als Ressource für den 'unternehmerischen Migranten' selbst und somit auch für die Entwicklung des Quartiers entdeckt. Verwaltung beschränkt sich dann als staatliches 'Management' auf die Vermittlung bestehender Ressourcen und die Kontrolle ihrer Risiken - im Sinne des 'Traums' einer Stadt, die sich durch ihre differenzierten Ordnun- gen praktisch selbst regiert (Rose). Das Forschungsprojekt arbeitet diesen vermeintlichen Bruch in der 'Grammatik' des Regierens von Migration exemplarisch auf und untersucht die 'lokalen Epistemologien' von Verwaltungshandeln (Valverde) und Praktiken der Ethnizität (Pütz) in kontrastreich ausgewählten Stadtteilen (zunächst Leipzig, Berlin). Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Relationalität der lokalen (An-)Ordnungen - die sinnstiftenden bzw. handlungsanleitenden Bezugspunkte (bspw. Erfahrungs-, ExpertInnen-, oder program- matisches Wissen) sowie deren Stabilisierung und Transformation im Prozess der Lokalisie- rung. Damit trägt das Projekt einerseits zur Kartographie hybrider Wissenskonstellationen in der urbanen Verwaltung von Migration bei. Andererseits zielt es auf die (staats-, regierungs- und migrations-)theoretische Reflexion der Erkenntnisse aus einer Methodologie des prakti- schen Blicks (Hirschauer, Latour). Über die Kontrastierung abstrakter (Diskurs-) und lokaler (Alltags-)Praktiken könnte die Beschreibung des informellen 'Wucherns der Diskurse' beste- hende Erkenntnisse über Effekte von Regierungstechniken empirisch anders ausfüllen und so veränderte Bilder von Staatlichkeit, Bürgerschaft und Grenzziehungen entstehen lassen. GEOGRAPHISCHER RAUM: zunächst Leipzig und Berlin ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[116-F] Rösler, Lena (Bearbeitung); Hauenschild, Katrin, Prof.Dr.; Datta, Asit, Prof.Dr. (Betreu- ung): Migration und Bildungsbiographie. Am Beispiel von jüdischen Einwanderern aus der ehe- maligen Sowjetunion im Jugendalter

INHALT: keine Angaben METHODE: Dissertationsvorhaben: Forschungsprojekt zur Bildungsbiographie jüdischer Ein- wanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. ART: Dissertation BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stipendium; Promotionskolleg INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Grundschuldidaktik und Sachunterricht (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim) KONTAKT: Hauenschild, Katrin (Prof.Dr. Tel. 05121-883-450, e-mail: [email protected]) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 69 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[117-F] Scherr, Albert, Prof.Dr. (Bearbeitung): Perspektiven für junge AussiedlerInnen (pro eto)

INHALT: "Pro eto" ist ein Projekt für den interkulturellen Dialog mit und für junge Deutsche aus Russland und anderen Ländern. ART: gefördert BEGINN: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundes- amt für Migration und Flüchtlinge INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. III Gesellschafts- und Naturwissen- schaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Soziologie (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0761-682-227)

[118-F] Schlumbohm, Anna, M.Sc. (Bearbeitung); Yurdakul, Gökce, Prof.Dr. (Betreuung): Political participation of long-term immigrants in Germany

INHALT: The project aims to shed light on patterns of civic and political participation of long- term immigrants in Germany. More specifically it asks why immigrants tend to participate less in politics than the autochthonous (German) population. Drawing on theories of social capital formation and political opportunity structures, the project will investigate how institu- tional contraints, societal integration, and political participation are interrelated. Structural equation modelling as well as panel data analysis will be applied to be able to draw conclusi- ons from group comparisons and make claims about the temporal dimensions of the political participation of immigrants.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Germany ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge- meinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[119-F] Seggern, Lena von (Bearbeitung): Segregation and Inclusion. On the relation of ethnic segregation, social ties and inclusion of immigrants

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge- meinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) 70 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[120-L] Seidel, Nana; Mau, Steffen; Verwiebe, Roland: Die Wanderung von Deutschen mit mittleren Qualifikationen in Europa: gibt es einen Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Migration?, in: Hamburg review of social sciences, Vol. 4/2009, Iss. 3, S. 171-192 (www.hamburg-review.com/fileadmin/pdf/04_03/SEIDEL_et_al_Arbeitslosigkeit_und_Migration .pdf)

INHALT: "Vor dem Hintergrund der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland thematisiert dieser Beitrag die Migration von Deutschen mit mittleren Qualifikationen innerhalb des europäi- schen Migrationsraumes. Die Autoren stützen sich dabei auf die Analyse von 40 problemzen- trierten berufsbiografischen Interviews, die zwischen Oktober 2006 und April 2007 in Berlin, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein geführt wurden. Als zentralen Be- fund dieses Beitrags kann man die These formulieren, dass Wanderungen, zumindest für einen Teil ihrer Untersuchungsgruppe, als eine Strategie der individuellen Bewältigung von Arbeitslosigkeit und damit als Handlungen zur Verbesserung der eigenen Lebenssituation ge- sehen werden können." (Autorenreferat)

[121-F] Teltemann, Janna, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Windzio, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Migration regimes and educational achievement of immigrants

INHALT: The project seeks to explain differing educational outcomes of immigrants by testing the impact of contextual factors. It is hypothesized that there are typical patterns of institutio- nal settings, so called migration regimes. Whereas previous typologies focus either on the type of immigration (e.g. 'traditional' vs. 'guest worker' vs. 'new') or the mode of incorporation (e.g. 'corporatist' vs. 'individualist') the project seeks to develop a typology of migration regi- mes that include variations in types immigration and incorporation as well as differing labour market regulations, welfare provision and educational systems. In a multilevel approach, data from the OECD PISA study with additional data on a national level will be analysed.| ART: keine Angabe BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Migration, Residential Mobility and Urban Structure -Mi- gremus- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[122-F] Thies, Leonie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Möller, Kurt, Prof.Dr. (Leitung): Entstehung und Entwicklung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintegrund

INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht bundesweit erstmalig qualitativ-längsschnittlich die Entstehung und Entwicklung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im biographischen Verlauf von in Deutschland lebenden Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. Die praxisbezogenen Ausgangspunkte des Projektes sind einerseits die aktuellen, aber empirisch unzureichend unterfütterten gesellschaftlichen Debatten über Phänomene und Ursachen an- geblich ausufernden dissozialen und aggressiven Verhaltens von Jugendlichen, andererseits die Verunsicherungen über geeignete gesellschaftliche Bearbeitungsweisen, die sich auch in den fachöffentlichen Diskussionen wiederfinden und im Spannungsfeld zwischen Vorschlä- soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 71 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

gen wie "Verschärfung des Jugendstrafrechts", "rigorosere Abschiebepraxis" und "Verbesse- rung der Integration von Migranten" aufzufinden sind. Zentraler Wissenschaftlicher Anknüp- fungspunkt ist das Forschungskonzept gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF), wie es am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld seit 2001 in einer jährlichen Bevölkerungsbefragung quantitativ-empirisch untersucht wird. Das Konzept GMF umfasst feindselige Einstellungen, Diskriminierungsbereitschaften und Verhaltensweisen gegenüber Angehörigen von gesellschaftlichen Gruppen, die als "fremd" wahrgenommen werden. Als Teile des Syndroms gelten dabei Rassismus, Fremdenfeindlich- keit, Antisemitismus, Homophobie, Abwertung von "Behinderten", Obdachlosen und Lang- zeitarbeitslosen sowie Islamophobie, die Beanspruchung von Etabliertenvorrechten und Se- xismus. Im Rahmen des Projekts sollen Formen und Entstehungsbedingungen von Haltungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Jugendalter eruiert werden. Auch Faktoren der Distanz und Distanzierung von diesen Haltungen sowie die Bedeutung von Gewalt im Spek- trum der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit werden untersucht. Dabei soll vor allem der Einfluss der Sozialisationsinstanzen wie Familie, Peers und Schule als auch die Bedeu- tung von individueller Kontrolle, Integration sowie der Selbst- und Sozialkompetenzen be- trachtet werden. In Ergänzung und Unterscheidung zu bisherigen Untersuchungen, die sich auf Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft ab dem Alter von 16 Jahren beziehen, fokus- siert das eigene Forschungsvorhaben die 13- bis 16Jährigen, um erstmals Formen und Entste- hungsbedingungen von Haltungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Jugendalter eruieren zu können. Einbezogen werden Jugendliche deutscher Staatsangehörigkeit, deren El- tern in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und ebenfalls die deutsche Staatsbürger- schaft besitzen, Jugendliche, die als Aussiedler/innen bzw. als deren Kinder die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und Jugendliche, die entweder selbst nach Deutschland eingewan- dert oder hier geboren sind, deren beide Elternteile aber nicht aus Deutschland stammen und auch nicht per Geburt über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügen. Auf der Grundlage der Studienergebnisse sollen in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Landesarbeitsgemein- schaft Offene Jugendarbeit (LAGO) Baden-Württemberg und einem beratenden Begleitkreis von Kooperationspartnern/innen aus der professionellen Jugendarbeit Handlungsperspektiven und konkrete Entgegnungsstrategien zum Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeind- lichkeit und damit verbundener Gewalt unter Jugendlichen erarbeitet werden. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Vorhaben setzt an den theoretischen Grundlagen des GMF-Forschungszusam- menhangs, vorrangig an seiner Definition von Menschenfeindlichkeit, der von ihm aufgegrif- fenen Theorie der sozialen Identität und dem Theorem der Integrations-/ Desintegrationsdy- namik an und erweitert sie um sozialisations-, gender- und migrationstheoretische Bezugs- punkte. In den analytischen Fokus des GMF-Ansatzes wird ein Spektrum an Haltungen ge- rückt, die man als Facetten eines Syndroms bewertet, als dessen verbindendes Element eine "Ideologie der Ungleichwertigkeit" kenntlich gemacht wird. Diese Facetten stehen theoretisch und empirisch nachweisbar in unterschiedlichen Intensitäten miteinander in Beziehung, ver- stärken sich wechselseitig und bedingen z.T. auch einander. Der Syndromkomplex wird ex- plizit als entwicklungsoffen konzipiert, so dass neue Facetten, die bei bislang nicht einbezo- genen Untersuchungsgruppierungen gefunden werden, eingearbeitet werden können. In seiner Konzentration auf Gruppen, Gruppendefinitionen und Gruppenkonflikte orientiert sich der GMF-Ansatz maßgeblich an der Theorie der sozialen Identität bzw. an den ihr vorausgehen- den sozialpsychologischen Arbeiten der Stereotypenforschung und greift deren Modelle der Entstehung von Vorurteilen auf. Die Bildung sozialer Orientierungen erfolgt danach unter Bezug auf Gruppenzugehörigkeiten und -identifikationen. Eine weitere theoretische Folie bil- 72 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

det das Theorem der Integrations-/ Desintegrations-Dynamik. Diese Bezugnahme erfolgt, weil deutliche empirische Hinweise auf soziale Desintegrationserfahrungen im Vor- und Um- feld einer Orientierung an menschenfeindlichen und rechtsextremen Haltungen vorliegen. Wenn mithin anzunehmen ist, dass bestimmte Erfahrungen die Entstehung und Entwicklung von Menschenfeindlichkeit begünstigen, so bedarf es eines sozialisationstheoretischen Ver- ständnisses dieser Prozesse. Es kann gewonnen werden, indem mit dem Modell des "produk- tiv realitätsverarbeitenden Subjekts" davon ausgegangen wird, dass Sozialisation als ein (vor allem in der Jugendphase identitätsbildender) Prozess zu verstehen ist, "in dessen Verlauf sich der mit einer biologischen Ausstattung versehene menschliche Organismus zu einer sozi- al handlungsfähigen Persönlichkeit bildet, die sich über den Lebenslauf hinweg in Auseinan- dersetzung mit den Lebensbedingungen weiterentwickelt". Im Einzelnen geht es darum, a) in- dividuelle Handlungsweisen so zu entwickeln, dass Kontrolle über das eigene Leben zu erle- ben und zu gewinnen ist, insbes. Orientierungsvermögen zu erwerben und zu behalten, Identi- tät so zu entwickeln und zu stabilisieren, dass die Konsistenz, Kohärenz und Kontinuität des Selbsterlebens erhalten bleibt, Selbstwirksamkeit und Handlungssicherheit zu verspüren, die Beeinflussbarkeit und Planbarkeit der Lebensbedingungen mittels Partizipationsmöglichkei- ten zu sichern sowie b) Integration in verständigungsorientierte Kommunikations- und Ko- operationskontexte zu erfahren, insbesondere die Integrität der eigenen Person gewahrt zu wissen, Zugehörigkeit zu empfinden, Teilhabemöglichkeiten zu erleben, Selbstwertbestäti- gungen (z.B. über emotionale Zuwendung, Anerkennung und kollektive Erfolge) zu erlangen, die Gültigkeit moralischer Grundregeln, insbesondere von Gerechtigkeit und Fairness, bei In- teressenverfolgung und -ausgleich sowie bei Konkurrenzsituationen und Konfliktregelungen zu erfahren, sozialen Rückhalt zu erhalten und dabei c) die Selbst- und Sozialkompetenzen für Realitätskontrolltätigkeiten einschließlich Integrationssicherung, also insbesondere Fähig- keiten zur Strukturierung von Erfahrungen wie u.a. Reflexivität gegenüber Sachverhalten, Be- ziehungen und den Haltungen der eigenen Person, Perspektivenwechsel, Empathie als einfüh- lender Perspektivenübernahme, verbaler Konfliktfähigkeit, Verantwortungsübernahme, Rol- lendistanz, Frustrations-, Ambivalenz- und Ambiguitätstoleranz sowie Affektkontrolle erwer- ben, einsetzen, sichern und ausbauen zu können. Methoden: Methodisch folgt die Untersu- chung den Prinzipien der kommunikativ-aufklärerischen Variante einer am "interpretativen Paradigma" orientierten qualitativen bzw. "rekonstruktiven" Sozialforschung. Sie basieren auf der Grundannahme, dass soziale Realität nicht "an sich" als Konfiguration objektiver, d.h. von subjektiven Deutungsleistungen unabhängiger Gegebenheiten aufgefasst werden kann, sondern durch soziale Interaktion und die in sie eingeschlossenen Interpretations- und Rein- terpretationsvorgänge konstruiert und stetig rekonstruiert wird. Die ProbandInnengruppe setzt sich aus Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren zusammen. Grund dafür ist zum Ersten der Befund der Sozialisationsforschung, dass das frühe Jugendalter im Hinblick auf die poli- tisch-soziale Identitätsbildung eine hochgradig relevante formative Phase darstellt, in der das politische Denken entscheidend ausgebildet wird. Zum Zweiten ist die auch durch eigene Vorarbeiten zu rechtsextremistischen Orientierungen, Antisemitismus, Rassismus und Frem- denfeindlichkeit gut belegte Annahme zu nennen, dass die Spanne der frühen und mittleren Jugendphase zumeist auch den biographisch relevanten Entstehungszeitraum von Syndromfa- cetten menschenfeindlicher Haltungen beinhaltet, in ihrem Verlauf zudem schon Konsolidie- rungen erfolgen, bei einigen jungen Leuten aber auch bereits Distanzierungsprozesse beob- achtet werden können. Zum Dritten macht die (internationale) Gewaltforschung in diesem biographischen Zeitfenster in Dunkelfeldstudien eine "Gewalt-Spitze" aus. Zum Vierten sol- len die Orientierungen gerade von jüngeren Jugendlichen deshalb untersucht werden, weil so- zialwissenschaftliche Forschung und pädagogisch-sozialarbeiterische Praxis in der Einschät- soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 73 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

zung übereinstimmen, mit dieser Altersgruppe noch am aussichtsreichsten am Abbau entspre- chender Orientierungen arbeiten zu können. Der zahlenmäßige Umfang der Untersuchungs- gruppe soll mind. 40 (anfänglich aufgrund der zu erwartenden statistischen Mortalität ca. 50) Personen betragen. Diese sollen über zwei Jahre hinweg forscherisch begleitet werden. Bis- lang vorliegende Befunde lassen eine Einteilung der ProbandInnengruppierung in die Teil- gruppen der deutschen Jugendlichen ohne Migrationshintergrund (N=10), der Jugendlichen mit Aussiedler-Hintergrund (N=10) und der Jugendlichen mit einem von ausländischer Her- kunft geprägten Migrationshintergrund (N=10 mit muslimischer Prägung; N=10 mit christli- cher Prägung) ertragreich erscheinen. Die Zusammensetzung der letztgenannten Gruppierun- gen nach religiöser Prägung folgt der Annahme, dass konfessionelle Zugehörigkeit bzw. Reli- giosität als subjektive Empfindung GMF-relevante Wertvorstellungen wie etwa Männlich- keitskonzepte und Gewaltakzeptanzen - im Übrigen: in geschlechtsspezifischer Variation - deutlich moderiert. Die Geschlechtszugehörigkeiten sollen in allen Teilgruppen gleich verteilt sein, um systematisch genderspezifische Auswertungen vornehmen und damit Interpretations- bezüge absichern zu können, die theoretisch und (nicht nur) nach den eigenen Vorarbeiten be- sonders ertragreich zu sein scheinen. Die angezielte Gruppengröße lässt dafür einerseits aus- reichend Variationsbreite garantierende Fallzahlen erwarten, erscheint andererseits auch auf- grund von einschlägigen Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Projekten unter auswertungs- technischen Aspekten mit den beantragten Kapazitäten forscherisch zu bewältigen. Die Aus- wahl der ProbandInnen soll generell nach Gesichtspunkten des "theoretical sampling" erfol- gen. Dabei wird - auch um den Anwendungskontext des Projekts zu berücksichtigen - Hin- weisen von MultiplikatorInnen aus dem Bereich von Polizei, Sozialer Arbeit und Pädagogik auf Jugendliche nachgegangen, die sich nach deren Einschätzung im Vor- und Umfeld von menschenfeindlichen Jugend-Szenen aufhalten oder aufgehalten haben. Die längsschnittliche Anlage des Projekts ist unerlässlich, denn die Gewinnung politisch-sozialer Haltungen ist nur als sozialisatorischer Prozess verstehbar. Unzweifelhaft bauen sich auch menschenfeindliche Einstellungen und Verhaltensweisen individuell erst nach und nach aus. Sie in ihrem Entste- hungskontext und ihrem Entwicklungsverlauf adäquat einzufangen, gelingt in dem Maße, wie zeitnahe Forschung betrieben wird und retrospektive Verzerrungen durch die Begleitung ei- nes biographischen Abschnitts vermieden werden können. Als Instrumentarien werden im Sinne der "within-method" der Triangulation leitfadengestützte problemzentrierte Einzel-In- terviews, begleitende Fragebögen zur Erhebung sozio-demographischer Angaben und - ab- hängig vom Informationsbedarf und geleitet vom Kriterium der "theoretischen Sättigung" - Gespräche mit Milieuangehörigen und sonstigen Bezugspersonen der ProbandInnen einge- setzt. Daneben erfolgen durch die Praxispartner ExpertInnen-Gespräche (vornehmlich mit So- zialarbeiterInnen, Angehörigen der Polizei und sonstigen szenenahen/ -kundigen Personen in Form von mindestens 4 Gruppengesprächen im Rahmen der geplanten Workshops) sowie in ausgewählten Fällen Milieuerkundungen in Bezug auf Szenen und Cliquen mit menschen- feindlicher Orientierung und ethnographische Feldstudien in professionellen Praxiszusam- menhängen. Die Leitfaden-Interviews werden über die Gesamtgruppe hinweg zu zwei Erhe- bungszeitpunkten durchgeführt. Um zu vertieften Aussagen über Radikalisierungs- und ggf. auch Fundamentalisierungsprozesse gelangen zu können, soll ein zusätzlicher dritter Erhe- bungsschnitt dieser Art für die Angehörigen einer Teilgruppe erfolgen, die menschenfeindli- che Einstellungen mit Gewaltausübung verbinden. Zeitlich werden die anderen Instrumente so eingesetzt, dass möglichst wenig 'Begleitungslücken' entstehen. Untersuchungsdesign: Pa- nel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; 13-16jährige Jugendliche mit/ ohne Migrationshintergrund; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. 74 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

ART: gefördert BEGINN: 2009-03 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Hochschule Esslingen, Fak. Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege (Flandernstr. 101, 73732 Esslingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-3974544, e-mail: [email protected])

[123-F] Treiber, Magnus, Dr. (Bearbeitung); Beck, Kurt, Prof.Dr.; Nicoué, Délia, M.A. (Leitung): Dynamische Vorstellungswelten im Lernprozess Migration: Wissen und Kommunikation junger städtischer MigrantInnen aus Eritrea und Äthiopien

INHALT: Das Projekt beruht auf der grundsätzlichen wissenssoziologischen Überlegung, dass autobiographisches Erzählen dem Prozess prägender Erfahrungen unterliegt und notwendig selektiv, überlagernd und evaluierend vorgeht. Wissen und damit verbundene Vorstellungs- welten sind einem dynamischen Metabolismus unterworfen; gemachte Erfahrungen setzen sich im Habitus ab, wo sie Reflexion, Handlungsüberlegungen und auch körperlich-habituel- les Wissen befördern. Auch die Migration betrachten die Projektbearbeiter daher als einen dy- namischen Lernprozess. In diese Transformationen von Wissen und Vorstellungswelten wol- len sie Einblicke erhalten und daran anschließend schwer nachvollziehbares Handeln in der Aufnahmegesellschaft zugänglich und verstehbar machen. Um diesen Ansatz in der Migrati- onsforschung umzusetzen, bedarf es umfassender Kenntnisse der Lebenswelt in Herkunfts- land und -milieu sowie in wichtigen Zwischenstationen der Migration. Deutlicher als früher scheinen in heutigen ethnologischen Arbeiten zur Migration individuelle Akteure auf, die zwar kulturelle und soziale Kategorien und Ressourcen strategisch nutzbar zu machen su- chen, aber nicht unbedingt mehr auf diese reduzierbar sind. Forschungen, die Herkunft, Weg, Ankunft und Rückbindungen zu umfassen versuchen, bleiben indes rar, so dass auch Lernpro- zess und Wissensvermittlung in der Migration wissenschaftlich noch nicht erschöpfend be- leuchtet sind. Die Forschung will am Beispiel der ostafrikanischen Herkunftsregion Eritrea und eingeschränkt auch Äthiopien Möglichkeiten und Erkenntnisse einer solchen Herange- hensweise aufzeigen. Die afrikanischen Staaten Eritrea und Äthiopien, die seit dem Zusam- menbruch der äthiopischen Derg-Diktatur 1991 von einander feindlich gesinnten, autoritären Post-Guerilla-Regierungen beherrscht werden, sind erneut zu Auswanderungsländern gewor- den. Junge, gebildete oder bildungswillige Städter (ca. 18-35 J.) nehmen oft jahrelange und lebensgefährliche Migrationen auf sich, um in Europa eine neue Existenz aufzubauen. Hierbei hoffen sie nicht nur auf wirtschaftlichen Wohlstand, sondern auch auf Rechtstaatlichkeit und demokratische Teilhabe. Ihr schrittweises und selten privilegiertes Durchlaufen verschiedener Migrationsetappen und örtlicher Stationen macht sie hierbei notwendigerweise zu Lernenden, die sich einerseits in fremden Umgebungen zurechtfinden müssen und andererseits bereits Schritte in die nächste Migrationsetappe planen und prüfen. Ihre Vorstellungswelten und Ein- schätzungen neuer Umgebungen speisen sich aus dort vermittelten Informationen, Gerüchten und eigenen sozialen Erfahrungen vor Ort. Doch auch angewachsenes Vorwissen wird an die jeweils neue Umgebung wie an die geplante Migrationsroute herangetragen. Vorwissen wird zum einen aus Schulbildung und Medienrezeption gewonnen, zum anderen durch Teilnahme an transnationalen, fluiden migrantischen Kommunikationsmilieus. Diese verbinden Men- schen dank moderner Kommunikationstechnologie in verschiedenen Etappen, Stationen und Situationen miteinander - vom Herkunftsort bis zu vorläufiger Ankunft oder gar langjähriger Diaspora-Zugehörigkeit. Migrationsspezifisches Wissen umfasst hierbei Informationen zu si- cheren Schlafplätzen ebenso wie Ratschläge zum örtlichen Umgang mit Polizei, Botschafts- soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 75 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

personal oder Schleppern, Optionen der legalen und illegalen Weiterreise ebenso wie das kompetente Verfassen von Studienplatzbewerbungen für europäische und nordamerikanische Universitäten. Dieses Wissen ist jedoch kein absolutes, sondern muss immer wieder aufs Neue generiert, geprüft, reflektiert, interpretiert und u.U. vertrauensvoll diskutiert werden. Deutlich vorgezeichnete 'Blaupausen' erfolgreicher Lebenskarrieren fehlen. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Eritrea, Äthiopien; Khartoum, Istanbul, Mailand; Bayern ART: gefördert BEGINN: 2009-09 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Bayerischer Forschungsverbund "Wissen und Migration" -FORMIG- (Ge- schwister-Scholl-Platz 1, 80539 München); Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Facheinheit Ethnologie (GWII, Universitätsstr. 30, 95440 Bayreuth) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0921-3390996, e-mail: [email protected])

[124-F] Universität Bremen: Immigration and juvenile delinquency

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empiri- sche und Angewandte Soziologie Arbeitsgruppe Migration und Stadtforschung (Celsiusstr., 28359 Bremen)

[125-F] Utler, Astrid Veronika (Bearbeitung); Straub, Jürgen, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Kritische Interaktionssituationen und Umgangstrategien im Migrationskontext

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropologie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie (44780 Bochum) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0234-32-28167, e-mail. [email protected])

[126-F] Vogel, Dita, Dr.; Kovacheva, Vesela (Bearbeitung): Irreguläre Migration in der ökonomischen Krise - Fakten und Befürchtungen

INHALT: Das Pilotprojekt geht von der Annahme aus, dass Migrationspolitiken oft stärker durch Befürchtungen als durch Fakten geleitet werden. Viele Befürchtungen beziehen sich auf öko- nomische Argumente und werden in der ökonomischen Krise verstärkt. In den Aufnahmelän- dern fürchten Einheimische, dass Einwanderer ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen oder das Sozialsystem belasten. In Senderegionen wird z.B. ein Rückgang der Rücküberweisungen von Migranten befürchtet. Faktengeleitete Analysen aus der Wissenschaft bleiben oft ohne Einfluss auf die Migrationspolitik. Offensichtlich sind die Wissensgenerierung und das Poli- tiksystem unzureichend verknüpft. Im Pilotprojekt sollen Wahrnehmungen und Realitäten über irreguläre Migration in vier europäischen Ländern (Deutschland, Vereinigtes König- reich, Spanien und Finnland) und drei außereuropäischen Ländern (China, Nigeria und Ecua- 76 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

dor) grundlegend dargestellt und ein größeres internationales Forschungsprojekt theoretisch und methodisch entwickelt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutsch- land, Vereinigtes Königreich, Spanien, Finnland, China, Nigeria und Ecuador ART: Auftragsforschung BEGINN: 2009-12 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: Volkswagen Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gGmbH (Heimhuderstr. 71, 20148 Hamburg) KONTAKT: Vogel, Dita (Dr. Tel. 040-340576-552, Fax: 040-340576-776); Kovacheva, Vesela (Tel. 040-340576-564, Fax: 040-340576-776)

[127-F] Vogel, Dita, Dr. (Bearbeitung): Lebenssituation von Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere in Hamburg

INHALT: Die Studie wird aus einem qualitativen Teil zur Erfassung der für die Lebenslagen re- levanten Faktoren und einem quantitativen Teil zur Einschätzung von Größenordnungen be- stehen. Die vom HWWI durchzuführende Teilstudie umfasst die quantitativen Aspekte des Themas Illegalität in Hamburg, insbesondere die nähere Eingrenzung der Gesamtzahl von Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere und relevanter Teilgruppen sowie eine Einschät- zung von Trends (s.a. www.diakonie-hamburg.de/illegale ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg VERÖFFENTLICHUNGEN: Vogel, Dita: Leben ohne Papiere. Eine empirische Studie zur Le- benssituation von Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere in Hamburg. Hamburg: Diako- nisches Werk 2009, 227 S. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2008-03 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: Diakonisches Werk, Landesverband Hamburg, in Koop. mit d. Nordelbischen Kirche u. Ver.di FINANZIE- RER: Auftraggeber INSTITUTION: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gGmbH (Heimhuderstr. 71, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-340576-552, e-mail: [email protected])

[128-F] Vogel, Dita, Dr. (Leitung): Migrationskontrolle im Vergleich Deutschland - USA

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepbulik Deutschland, USA ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Wirtschaftswissenschaftli- che Abteilung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0421-218-8277, e-mail: [email protected])

[129-L] Waltz, Viktoria: Ältere Migranten und Migrantinnen: wo wohnen sie, wie leben sie, wie wünschen sie sich ihr Leben im Alter?, in: Darja Reuschke (Hrsg.) ; Beate Krotendiek (Mitarb.) ; Anja Szypulski (Mitarb.) ; Shih-cheng Lien (Mitarb.): Wohnen und Gender : theoretische, politische, soziale und räumliche Aspekte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 215-236 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 77 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

INHALT: Die Verfasserin lenkt die Diskussion über das Leben und Wohnen im Alter auf eine bislang wenig berücksichtigte Zielgruppe - Migranten der ersten Generation und vor allem äl- tere Frauen. Sie zeigt, dass auch Migranten von dem demografischen Wandel betroffen sind. Dabei stehen die wirtschaftlichen Risiken, die Migranten im Alter betreffen (Arbeitslosigkeit, Armutsrisiken, schlechte Lebenslagen), sowie insbesondere die Lebens- und Wohnsituation der Migrantinnen und ihre Wohnwünsche für das Leben im Alter im Vordergrund. Ergänzend werden einige interkulturelle Wohnprojekte aus Deutschland und dem europäischen Ausland vorgestellt. (ICE2)

[130-F] Weber, Julia, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Bereswill, Mechthild, Prof.Dr. (Betreuung): Bildungsbezogene Übergangserfahrungen junger Migrantinnen. Eine qualitative Studie zum Verhältnis von geringen Bildungschancen, Herkunft und Geschlecht im Kontext institutio- neller Intervention (Arbeitstitel)

INHALT: Um Ausprägung, Verfestigung und Bewältigungsmuster von sozialer Ungleichheit in der Biographie zu erfassen, untersucht die Bearbeiterin Übergangserfahrungen junger Mi- grantinnen mit geringem Bildungserfolg in der Phase ihrer beruflichen Orientierung. Im Fo- kus stehen dabei die Konfliktfaktoren, Perspektiven und Potenziale der beruflichen Integrati- on im Kontext von Fördermaßnahmen der Jugendhilfe und der Arbeitsvermittlung. Die jewei- lige persönliche Erfahrung der Akteurinnen soll mithilfe biographischer Methoden unter be- sonderer Berücksichtigung von Chancengleichheit, gesellschaftlicher Teilhabe und der inter- kulturellen Öffnung der staatlichen Institutionen interpretiert werden. Die Bildungsverläufe junger Migrantinnen zwischen Selbststeuerung und institutionellem Eingriff werden in den Kontext aktueller gesellschaftlicher Prozesse, besonders geprägt durch die Sozial- und Bil- dungspolitik, eingebettet. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2009-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIE- RER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervisi- on und Organisationsberatung -ISTSO- (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[131-F] Winkler, Niels, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Windzio, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Social integration and social networks of immigrant and native school children

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe BEGINN: 2008-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Migration, Residential Mobility and Urban Structure -Mi- gremus- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[132-F] Yadigaroglu, Yasemin (Bearbeitung); Strasser, Hermann, Prof.Dr.Ph.D. (Betreuung): Teilhabe und Integration von türkischen Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaft- liches Engagement 78 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine An- gabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissen- schaften, Institut für Soziologie Forschungsgruppe Sozialkapital (47048 Duisburg) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0203-379-1429, Fax: 0203-379-4350, e-mail: [email protected])

[133-F] Zakikhany, Corinna, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Wagner, Ulrich, Prof.Dr. (Betreu- ung): Bedingungen und Auswirkungen der Einbindung von Migranten in ethnische Netzwerke auf die Integration. Eine Netzwerkanalyse (Arbeitstitel)

INHALT: Migration ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft und die Anwesenheit von Mi- granten stellt eine Kontinuität in der deutschen Geschichte dar. Migrationshintergründe sind in vielfacher Weise mit sozialer Ausgrenzung verknüpft und als kritisches Lebensereignis mit einer neuen Positionierung der Statushierarchie in der Gesellschaft verbunden (Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration -Hrsg.- 2005). Demzufolge erleben Migranten Veränderungen ihrer sozialen Netzwerke, den Verlust von sozialen Bezie- hungen in der Herkunftsgesellschaft und den Aufbau neuer sozialer Beziehungen zu Mitglie- dern der Referenzgesellschaft. Auch wachsen viele Nachkommen der (Arbeits-)Migranten in nahezu allen klassischen Dimensionen sozialer Ungleichheit und in sozial unterprivilegierten Familien auf (Mansel 2007). Das Leben der Migranten zwischen zwei Kulturen findet seinen Ausdruck auch darin, mit der eigenen Ethnie zusammenleben zu wollen (Mansel 2005). Eth- nische Netzwerke von Migranten am Zuwanderungsort sind "zentrale und multifunktionelle Instanzen der Vermittlung" (Fassmann 2002:349). Sie können jedoch auch integrationshem- mend wirken und zu Segregation führen (Esser 1986). Norbert Wiley betitelt das Phänomen des Verbleibens in der ethnischen Gemeinde als so genannte Mobilitätsfalle ("social mobility trap") (Wiley 1967). Wileys Konzept kann zur Untersuchung der Frage nach Faktoren, die auf struktureller Ebene ein "Hineintappen" in diese Fallen bedingen, bzw. das Scheitern der Migranten, sich in der Referenzgesellschaft entsprechend sozial zu platzieren, beitragen. In dem Promotionsvorhaben soll ein Einblick in die Wirkmechanismen ethnischer Netzwerke von jungen Erwachsenen dargestellt und deren Einbindung in ethnische Netzwerke untersucht werden. Aus der Perspektive der Migranten heraus, die sich in der Statuspassage des Über- gangs von Schule zum Beruf befinden, soll ein möglicher Zusammenhang zwischen Integrati- on, Segregation und Abwertung untersucht werden. METHODE: Befragt werden türkischstämmige junge Erwachsene im Alter zwischen 18-23 Jah- ren. Der Befragte selbst oder mindestens ein Elternteil sollte im Ausland geboren sein. An- hand einer quantitativen Netzwerkanalyse wird das nahe Umfeld der Migranten bzw. das Netzwerk erfasst. Auch wird überprüft, ob die Einbindung von Migranten einen Einfluss auf deren berufliche Positionierung hat. Es folgt eine Typisierung der einzelnen Fälle bezüglich der Netzwerkeinbindung, das Herausstellen einer Risikogruppe und deren Bedingungen und Variablen der Gruppenzugehörigkeit. Zusätzlich werden qualitative Einzelinterviews geführt. Die Interviews sollen einen tiefer gehenden Einblick in die Netzwerkstrukturen geben und zeigen wie stark die Migranten in Netzwerke eingebunden sind. Rückschlüsse auf den Grad der Integration sollen dadurch möglich werden sowie Bedingungen der Netzwerkstruktur her- vorbringen. Hat die Einbindung von Migranten in Netzwerke einen Einfluss auf die Integrati- soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 79 4 Räumliche Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

on bzw. die berufliche Positionierung und ist sie immer dann gegeben, wenn auf struktureller Ebene bestimmte Konstellationen vorhanden sind? ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge- meinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg 884 "Gruppenbezogene Menschen- feindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Mar- burg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 6421 28-24477)

[134-F] Zito, Dima (Bearbeitung); Sünker, Heinz, Prof.Dr. (Betreuung): Kindersoldaten als Flüchtlinge in Deutschland. Lebenswelten, Traumabewältigung und Psy- chosoziale Arbeit

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Päd- agogik Lehrstuhl für Sozialpädagogik, Sozialpolitik (42097 Wuppertal) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

80 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[135-F] Bartl, Walter, Dipl.-Soz.; Jonda, Bernadette, Dr.; Pawleta, Dominika, M.A.; Rademacher, Christian, M.A. (Bearbeitung); Sackmann, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung): Demographischer Wandel und Arbeitsmarkt des öffentlichen Sektors (Teilprojekt B8)

INHALT: Der demographische Wandel stellt ein zentrales Zukunftsproblem von fortgeschritte- nen Gesellschaften dar und droht die Entwicklung von Transformationsgesellschaften negativ zu beeinflussen. Für den Bereich staatlicher Gemeinwesen wird als Folge demographischer Umbrüche ein schleichender Kollaps prognostiziert. Strittig ist, ob es wirklich immer zu die- sen dramatischen Folgen kommt. Die Folgen demographischer Herausforderungen werden durch akteurspezifische Bewältigungsstrategien und institutionelle Rahmenbedingungen ver- mittelt. Der Gegenstand des Forschungsprojektes ist der gesellschaftliche Umgang mit dem Problem demographische Alterung in einem exemplarischen Feld, nämlich dem Personalwe- sen des öffentlichen Sektors. Ziel des Forschungsprojektes ist die Untersuchung der Art der personalrelevanten Bewältigungsstrategien des öffentlichen Sektors auf demographische Ver- änderungen, die Ursachen hierfür sowie deren Folgen. ZEITRAUM: 1990-2005 ff. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Ostdeutschland, Polen, Westdeutschland METHODE: Das hier zugrunde gelegte theoretische Modell geht davon aus, dass die Art der Fol- gen demographischer Veränderungen für Arbeitsmärkte entscheidend von den Bewältigungs- strategien der beteiligten Akteure abhängt. Eine zu prüfende Leithypothese ist, dass Art und Umfang der praktizierten Flexibilität entscheidend sind. Die Untersuchung konzentriert sich deshalb auf verschiedene Transformationsländer und Staatsebenen, die jeweils unterschiedli- che Mechanismen zur Bewältigung der anstehenden und zukünftigen Probleme entwickelt ha- ben können. Um empirisch die Bedeutung von einzelnen institutionellen Vorgaben und ak- teursspezifischen Handlungsstrategien für die Art der Bewältigungsstrategie bestimmen zu können, sieht das empirische Design des Projektes eine qualitative und quantitative Untersu- chung der Bewältigungsstrategien auf verschiedenen Ebenen des Staatshandelns (Kommune, Zwischenebene, Zentralstaat) in zwei Transformationsländern (Ostdeutschland, Polen) und in Westdeutschland vor. Die empirische Untersuchung des Projektes konzentriert sich in der ers- ten Phase auf die kommunale Ebene in Ostdeutschland, Polen und Westdeutschland. Die Un- tersuchung der ersten Förderphase besteht aus drei Komponenten: a) mithilfe von Expertenin- terviews mit Personalverantwortlichen werden Reaktionsweisen rekonstruiert; b) wird ein Er- hebungsinstrument für eine quantitative Beschäftigerbefragung erarbeitet und einem Pretest unterzogen; und c) es wird eine objektive Datenbasis geschaffen, die es erlaubt, die Ergebnis- se der Experteninterviews zu validieren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN- NUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 83; Personalverantwortliche des öffentlichen Sektors auf Kommunalebene; Auswahlverfahren: theoretisches Sampling). Sekundäranalyse (Prüfung, welche Informationen zu Erwerbsverläufen von Beschäftigten des öffentlichen Sek- tors in existierenden Datensätzen vorhanden sind; Herkunft der Daten: Mikrozensus, IAB-Be- schäftigtenstichprobe, Berliner Lebensverlaufsstudie, SOEP; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sackmann, R. (Hrsg.): Strategien zur Bewältigung des demogra- phischen Wandels im öffentlichen Sektor. Jena: SFB 580, 2007.+++Bartl, W.: Lokale Wirt- schaftsentwicklung durch partizipative Verfahren? Deutungsmuster und Machtbeziehungen eines PACA(r)-Projektes in Ecuador. Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008.+++Jonda, B.: Demographic change and the public sector labour market - a research project of Martin soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 81 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

Luther University in Halle (Saale), Germany. Hrvatska Javna Uprava, god 2007, 7, pp. 820- 824.+++Jonda, B.: Wahrnehmung sozialer Probleme durch Jugendliche in Deutschland und Polen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. in: Schubarth, W.; Seidel, A.; Speck, K. (Hrsg.): So- ziale Probleme von Jugendlichen in Deutschland, Polen und Russland - Alltagserleben und Lebensperspektiven. Potsdam: Univ.-Verl. Potsdam 2008, S. 105-128.+++Jonda, B.: Motywy i warunki powstania oraz spoleczne znaczenie projektôw miedzypokoleniowych (intergenera- tionelle Projekte) w Niemczech. in: Kowaleski, J.T.; Szukalski, P. (eds.): Pomyslne starzenie sic w perspektywie nauk o pracy i polityce spolecznej. Lodz 2008, pp. 145-156.+++Jonda, B.: Wenn man gegen den Strom schwimmt und auf Kultur und Weiterbildung setzt. in: Neu, C. (Hrsg.): Daseinsvorsorge - eine gesellschaftswissenschaftliche Annäherung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, S. 186-205.+++Kopycka, K.: Reform des polnischen Bildungssys- tems - eine expansive Strategie des Staates gegenüber dem demographischen Wandel? in: Werz, N. (Hrsg.): Demografischer Wandel - politische und gesellschaftliche Implikationen. Baden-Baden: Nomos 2008, S. 111-124.+++Kopycka, K.: Expansive Umgangsweisen mit dem demographischen Wandel im bildungspolitischen Bereich - Vorteile und Gefahren am Beispiel des polnischen öffentlichen Bildungssektors. in: Neu, C. (Hrsg.): Daseinsvorsorge - eine gesellschaftswissenschaftliche Annäherung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, S. 170-185.+++Kopycka, K.; Sackmann, R.: Ambivalente Generationsverhältnisse hinter der Génération Précaire. Am Beispiel eines deutsch-polnischen Vergleichs. in: Busch, Michael; Jeskow, Jan; Stutz, Rüdiger (Hrsg.): Zwischen Prekarisierung und Protest. Die Lebenslagen und Generationsbilder von Jugendlichen in Ost und West. Bielefeld: transcript 2010, S. 131- 154.+++Sackmann, R.; Bartl, W.; Kopycka, K.; Rademacher, C. (Hrsg.): Strategien zur Be- wältigung des demographischen Wandels im öffentlichen Sektor. Wissenschaftliche Mittei- lungen des SFB 580, H. 24. Jena: SFB 580 2007.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät I Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Sozialstrukturanalyse moderner Gesellschaften (06099 Halle); Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklun- gen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung (Bachstr. 18k, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-552-4552, e-mail: [email protected])

[136-F] Bippes, Anemone, M.A. (Bearbeitung); Kißener, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Gastarbeiterkinder in Hessen. Eine Untersuchung der Integrationsproblematik so genannter Gastarbeiterkinder an den Schulen Hessens von 1961 bis 1980

INHALT: Wie sah die Beschulung aus? Sind die Gastarbeiterkinder in die deutschen Schulen bzw. in die deutsche Gesellschaft integriert worden? Ist die Beschulung gescheitert? Hatten sie die gleichen Bildungschancen? Stimmen die Maßnahmen der Bundesregierung zur Aus- länderpolitik mit den Maßnahmen der hessischen Schulpolitik überein? ZEITRAUM: 1961- 1980 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: chronologischer Ansatz DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Medienanaly- se. 82 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bippes, A.: Gastarbeiterkin- der an den Schulen des Landes Hessen. Eine Untersuchung der Integrationsproblematik so genannter Gastarbeiter von 1961-1973. Magisterarbeit. ART: Dissertation BEGINN: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Mainz, FB 07 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Seminar Abt. VII Zeitgeschichte (55099 Mainz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07221-3999991, e-mail: [email protected])

[137-F] Buslei, Hermann, Dipl.-Volksw.; Steiner, Viktor, Prof.Dr.; Schulz, Erika, Dr. (Bearbei- tung): Auswirkungen des demographischen Wandels auf die private Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in Deutschland bis 2050

INHALT: Von dem demographischen Wandel werden entscheidende Veränderungen in vielen gesellschaftlichen Bereichen erwartet. Neben den im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion stehenden Problemen einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme wird die Alterung der Gesellschaft zu Verschiebungen in den nachgefragten Gütern und Dienstleis- tungen, insbesondere den Gesundheits- und Pflegedienstleistungen führen. So fragen Rentner- haushalte andere Güter und Dienstleistungen nach als Haushalte junger Paare mit Kindern. Auch unterscheiden sich Rentnerhaushalte hinsichtlich ihrer Einkommens- und Vermögenssi- tuation, die wesentlich die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen beeinflussen, von der erwerbstätigen Bevölkerung. Von der Zunahme der Rentnerhaushalte (absolut und relativ) werden Impulse für den Markt der "Seniorengüter und -dienste" (auch als Seniorenwirtschaft bezeichnet) erwartet. Besonderes Augenmerk gilt dem "Markt" der Gesundheits- und Pflege- dienste, für die durch die starke Zunahme älterer und sehr alter Menschen merkliche Wachs- tumspotentiale vermutet werden. Ziel dieses Projektes ist es, den zu erwartenden Wandel in den Konsumstrukturen auf der Basis der Mikrodaten der Einkommens- und Verbrauchsstich- probe zu quantifizieren und die Entwicklung der Nachfrage nach Gesundheits- und Pflege- diensten in Abhängigkeit von der demographischen Entwicklung bis zum Jahre 2050 darzu- stellen. ZEITRAUM: bis 2050 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat (10108 Berlin)

[138-L] Demidirek, Hülya: Das Verlangen nach nationalem Dasein durch die Wiederaneignung der Muttersprache: die Gagausen in Moldau, in: Egbert Jahn (Hrsg.): Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa : Bd. 3, Nationalismus in den nationalen Gebietseinheiten, Baden-Baden: Nomos Verl.- Ges., 2008, S. 253-272

INHALT: Die Gagausen sind eine kleine Minderheit. Ihr Anspruch auf nationale Einheit wird als eine ethnische Wiederbelebung bezeichnet. Die Wiederaneignung von Sprache steht als ein Hauptaspekt des nationalen Entstehungsprozesses einer Minderheit im Mittelpunkt des For- schungsinteresses. Bereits des Russischen mächtig, werden sie nun aufgefordert, in der gag- ausischen Sprache zu lesen und zu schreiben. Der Verfasser analysiert die Aktivitäten in den Bereichen des täglichen Lebens, innerhalb der Bürokratie, der Erziehung und der Massenme- soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 83 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

dien, in denen die Sprache sowohl Quelle als auch Gegenstand persönlicher und kollektiver Kämpfe darstellt. In dem Kampf, eine nationale Einheit Gagausiens (sozialer Akteur, Ge- bietseinheit) zu demonstrieren, schaffen die Begründer einer Nation einen ideologischen Raum, der nicht nur von ihnen selbst bewohnt ist. Das Feld existiert zeitweise und ist wäh- rend verschiedener Phasen der Rekonstruktion von unterschiedlicher Intensität. Es stellt eine Verbindung zwischen den romantischen nationalen Visionen und den profanen Belangen der "gewöhnlichen" Menschen dar. Auf diesem Feld wird die Nation als "kollektives Individuum" präsentiert. Bei der Herausbildung der gagausischen nationalen Identität spielt die Sprache eine zentrale Rolle. (ICF2)

[139-F] Engelhardt-Wölfler, Henriette, Prof.Dr. (Bearbeitung): Subjektive Lebenserwartung und Verrentung

INHALT: Gegenstand der Studie ist ein besseres Verständnis darüber, wie Personen auf die Zu- nahme der Lebenserwartung in ihrem individuellen Erwerbsverhalten reagieren. Sind sich die Menschen ihrer längeren Lebenserwartung bewusst, werden sie nach der Theorie der Reska- lierung des Lebenslaufs und nach dem Lebenszyklus-Modell unter bestimmten Bedingungen ihr Erwerbsleben verlängern. Anhand des Survey of Health, Ageing and Retirement in Euro- pe (SHARE) wird der Effekt der subjektiven Überlebenswahrscheinlichkeit auf die Erwerbs- beteilung, auf den Wunsch nach baldmöglichstem Übergang in den Ruhestand sowie auf die Verweildauer im Erwerbsleben geschätzt unter Kontrolle individueller, betrieblicher und län- derspezifischer institutioneller Regelungen und Arbeitsmarktbedingungen. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für Bevölkerungswissenschaft (96045 Bamberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0951-863-2644, e-mail: [email protected])

[140-L] Heubach, Andrea: Generationengerechtigkeit - Herausforderung für die zeitgenössische Ethik, Göttingen: V&R unipress 2008, 229 S., ISBN: 978-3-89971-458-6

INHALT: Im politischen Diskurs wird der Begriff der Generationengerechtigkeit häufig unpräzi- se und schlagwortartig verwendet. Die Autorin befasst sich ausführlich mit der Frage, was Generationengerechtigkeit bedeutet. 'Es ist möglich, aus der zeitgenössischen Ethik die For- derungen einer Generationengerechtigkeit abzuleiten' (14), lautet ihre Kernthese. Zunächst definiert sie den Begriff und benennt die zahlreichen Anwendungsbereiche der Generationen- gerechtigkeit. Es geht um so unterschiedliche Probleme wie die Altersversorgung, die Alters- diskriminierung, die Staatsverschuldung, die technologische Entwicklung oder die Ökologie. Die Anwendungsgebiete der Generationengerechtigkeit können so auch mit Kategorien ethi- scher Disziplinen wie der Bio-, Medizin-, Sozial-, Umwelt-, Technik- und Wissenschaftsethik belegt werden. Im Hauptteil der Arbeit werden einzelne Ethiken auf ihre Tauglichkeit für die Generationengerechtigkeit geprüft. Als Repräsentanten der zeitgenössischen Ethik, die sich mit der Überzeitlichkeit von intergenerationellen Obligationen auseinandersetzen, analysiert Heubach die Gerechtigkeitstheorie John Rawls', den Utilitarismus Dieter Birnbachers, Hans Jonas' Verantwortungsethik und den diskursethischen Ansatz Felix Ekardts. Bei allen vier Ethiken mangele es an einem Regelsystem, aus dem 'Aussagen für die Fälle konkurrierender 84 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

Interessen im Rahmen der Generationengerechtigkeit selbst und für die Fälle der Kollisionen mit der intragenerationellen Gerechtigkeit abgeleitet werden können' (216). Wie die Basisre- geln eines solchen Systems formuliert sein könnten, erläutert die Autorin en detail. Ihr Ge- samtergebnis lautet, dass sich Generationengerechtigkeit als eine Herausforderung erweist, der die zeitgenössische Ethik bislang noch nicht hinreichend gerecht wird. Daher sei es wich- tig, 'Bemühungen zu unternehmen, um das Konzept der Generationengerechtigkeit als wichti- gen Bereich der Ethik in eine allgemeine Theorie der Gerechtigkeit zu integrieren, im Rah- men derer mögliche Konkurrenzen einzelner Praktiken reglementiert sind' (218). (ZPol, NO- MOS)

[141-L] Jungwirth, Ingrid; Scherschel, Karin: Ungleich prekär: zum Verhältnis von Arbeit, Migration und Geschlecht, in: Alexandra Manske (Hrsg.) ; Katharina Pühl (Hrsg.): Prekarisierung zwischen Anomie und Normalisierung : geschlechtertheoretische Bestimmungen, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2010, S. 110-132

INHALT: Der Beitrag erörtert die Annahme, dass die gesellschaftliche Organisation der Arbeit ungleich prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse nicht nur durch eine Neuorganisation der Lohnarbeit hervor bringt, sondern auch dadurch, dass diese mit einem Wandel der Organisati- on von Reproduktionsarbeit einhergeht. Ausgangspunkt der Argumentation ist im ersten Schritt die kritische Analyse zum Wandel der Arbeit von R. Castel. Im zweiten Schritt wird am Beispiel des Zugangs von FluchtmigrantInnen zu Arbeit aufgezeigt, wie prekäre Positio- nen aus einem Zusammenspiel von arbeitsmarkt- und migrationspolitischen Steuerungspro- zessen entstehen können. Im dritten Schritt wird die These diskutiert, dass der Bedeutungs- wandel der Arbeit nicht nur darin besteht, dass die Bedeutung von Lohnarbeit inzwischen zentral für die Klassifizierung von sozialen AkteurInnen in der Gesellschaft geworden ist, sondern gleichzeitig unentgeltliche Alltagsarbeit einen Bedeutungsverlust erfährt. Im vierten Schritt wird abschließend die Entstehung eines irregulären Marktes für Haushaltsarbeit disku- tiert. (ICG2)

[142-F] Kaiser, Simone; Pfeiffer, Iris, Dr. (Bearbeitung): Auswirkungen von demographischen Entwicklungen auf die berufliche Ausbildung

INHALT: Im Rahmen von Delphibefragungen und mit Hilfe der Szenariotechnik werden die Konsequenzen des demografischen Wandels für Angebot und Nachfrage nach Ausbildungs- plätzen und beruflicher Bildung untersucht. Alternative Entwicklungen bis zum Jahr 2025 werden aufgezeigt und hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens bewertet, um eine Grundlage für die zukünftige Ausrichtung der Berufsbildungspolitik zu schaffen. ZEIT- RAUM: bis 2025 VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pfeiffer, Iris; Kaiser, Simone: Auswirkungen von demographischen Entwicklungen auf die berufliche Ausbildung. Projekt- bericht. Bonn: Bundesministerium für Bildung und Forschung 2009, 92 S. (Download unter: www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-3C5594CA- 8C71C10F/kibb/auswirkungen_demografische_entwicklung_berufliche_ausbildung.pdf ). ART: gefördert BEGINN: 2006-02 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Prognos AG (Unter Sachsenhausen 37, 50667 Köln) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 85 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

KONTAKT: Kaiser, Simone (e-mail: [email protected]); Pfeiffer, Iris (Dr. e-mail: [email protected])

[143-L] Karaman Örsal, Deniz Dilan; Goldstein, Joshua R.: The increasing importance of economic conditions on fertility, (MPIDR Working Paper, 2010- 014), Rostock 2010, 15 S. (Graue Literatur; www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2010-014.pdf)

INHALT: "This paper investigates whether there has been a fundamental change in the importan- ce of economic conditions on fertility. Through the 1980s econometric studies had found at best a mixed, neutral or negative effect of economic conditions on fertility. Notably, Butz and Ward (1979) concluded that fertility was counter-cyclical, with fertility falling in good times, as the opportunity costs of childbearing rose. More recently, there have been signs that fluc- tuations in fertility have been pro-cyclical, with good economic times being associated with higher birth rates, and the recent recession with lower birth rates. In this paper, we use panel methods to study short term changes in aggregate fertility and economic measures in OECD countries from 1976-2008. We find indeed that fertility became positively associated with good economic conditions. Furthermore, the increasing importance of economic conditions was detected for both tempo and quantum." (author's abstract)|

[144-F] Krapf, Sandra (Bearbeitung); Berger, Peter A., Prof.Dr. (Betreuung): Staatliche Kinderbetreuung, Familienideologien und Fertilität

INHALT: In den letzten Jahren fiel die Geburtenrate in einer Vielzahl europäischer Länder auf ein Niveau von durchschnittlich 1,5 Kindern oder weniger pro Frau. In der Hoffnung auf Po- litikkonzepte, die zu einer Erhöhung der Geburtenzahlen führen, richten Sozialpolitiker häu- fig ihren Blick nach Skandinavien, wo das Fertilitätsniveau vergleichsweise hoch ausfällt,. Üblicherweise zielen solche Politiken auf eine Reduktion der durch Kinder verursachten Kos- ten ab. Dabei wird meist übersehen, dass das generative Verhalten von Individuen nicht nur von deren ökonomischen Situation sondern auch der ideologischen Vorstellung von Familie beeinflusst wird. An diesem Punkt knüpft die Dissertation an und untersucht den Zusammen- hang zwischen der ersten Geburt, dem Vorhandensein von Kinderbetreuung für unter Drei- jährige und der gesellschaftlichen Akzeptanz von berufstätigen Müttern. Hierbei wird davon ausgegangen, dass eine Ausweitung des Krippenplatzangebotes eine Zunahme der Fertilität nach sich zieht, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Gesellschaft eine außerfamiliäre Betreuung von Kindern auch akzeptiert. Ein verbesserter Zugang zu Kinderbetreuungsein- richtungen in einer Gesellschaft, in der ein traditionelles Rollenverständnis und Familienbild existiert, verändert demnach das Geburtenverhalten nicht. Zur statistischen Überprüfung die- ser Zusammenhänge wird eine Multi-Level-Analyse für Schweden und Italien durchgeführt. Dabei werden einerseits individuelle Merkmale von potentiellen Eltern (wie Alter, Einkom- men und Bildungsniveau), andererseits regionale Charakteristika (z.B. Kinderbetreuungsan- gebote und Arbeitslosenzahlen) berücksichtigt. Zusätzlich wird ein Interaktionseffekt model- liert, mit dessen Hilfe der Einfluss von Krippenplätzen in Abhängigkeit vom individuellen und regional verbreiteten Familienbild statistisch ausgewertet wird. ART: Dissertation ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine An- gabe 86 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie (18051 Rostock); Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[145-F] Kreft, Ursula, M.A. (Bearbeitung); Pascher, Ute, Dr. (Leitung): Integrationsmaßnahmen für Drittstaatenangehörige in Duisburger Sportvereinen

INHALT: Nach aktuellen Angaben des Duisburger Sozialberichts leben in Duisburg 75.572 aus- ländische Einwohnerinnen und Einwohner, davon kommen allein 62.654 aus Nicht-EU-Län- dern, d.h. fast 82% der Duisburger mit Ausländerstatus sind Drittausländer. Insbesondere sie - die größte ethnische Gruppe sind Türkinnen und Türken - leben meist in bestimmten benach- teiligten Stadtteilen, vor allem im Norden der Stadt. Ihre Integration in die Aufnahmegesell- schaft ist nur teilweise gelungen. Gerade in benachteiligten Stadtteilen fällt daher der Blick auf zivilgesellschaftliche Einrichtungen: Beispielsweise Sportvereine leisten einen wertvollen Beitrag zur sozialen Integration von Nicht-EU-Bürgern. In Duisburg sind 462 Sportvereine mit insgesamt 101.007 Mitgliedern aktiv, d.h. bei einer Gesamtbevölkerungszahl von zur Zeit ca. 502 Tausend sind ein Fünftel aller Duisburger im Sport organisiert und in den Vereinen versammeln sich unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen. Nach einer Schätzung des Landes- SportBundes NRW sind in den Vereinen ca. 4.000 Personen in der Übungsarbeit aktiv, in der Regel ehrenamtlich mit Aufwandsentschädigung. Die Einbindung von Drittausländerinnen und -ausländern über Sportvereine gelingt jedoch nicht immer "automatisch", z.B. dadurch, dass man sich für ein und dieselbe Sportart interessiert. Auch bei dieser Form sozialer Sportausübung besteht die Gefahr ethnischer Abschottung, kulturell verengter "Vereinsmeie- rei" sowie einer Konfliktzuspitzung, z.B. auf dem Fußballplatz. In den Medien ist - gerade auch in Duisburg - darüber in letzter Zeit häufig berichtet worden. Die soziale Integration von Drittstaatsangehörigen über Sportvereine braucht eine interkulturelle Sensibilität von Seiten aller Mitglieder der Vereine, aber unserer Erfahrung nach sind hier insbesondere die Übungs- leiterinnen und Übungsleiter gefordert, die eine zentrale Rolle für das Miteinander und im Alltag des Vereinslebens spielen. Das Projekt soll in Duisburg durchgeführt werden und zwar in Stadtteilen, in denen besonders viele Ausländerinnen und Ausländer aus Drittstaaten leben. Dies sind insbesondere Bruckhausen, Beeck, Ruhrort, Laar, Marxloh, Neumühl, Meiderich, Hochfeld, Rheinhausen sowie Hüttenheim. Unterschiedliche Sportvereine aus diesen Stadttei- len sollen an dem Projekt teilnehmen. In den genannten benachteiligten Stadtteilen können zi- vilgesellschaftliche Institutionen, und unser Blick richtet sich auf Sportvereine, zur Akzep- tanz von Zuwanderern aus Drittstaaten beitragen. Der (organisierte) Sport hat eine hohe inte- grative Kraft. Deshalb hat das Projekt zum Ziel, Mitarbeitende in Sportvereinen dazu in die Lage zu versetzen, interkulturell offener und versierter zu werden, um dadurch auch Drittaus- länderinnen und -ausländer besser zu inkludieren. Insbesondere die Übungsleiter in den Ver- einen sollen lernen, auf kulturbedingte Unterschiede und ethnisch besetzte Konflikte geeignet zu reagieren, damit Toleranz und Vielfalt in der Aufnahmegesellschaft gefördert wird und Drittstaatsangehörige eine höhere soziale Akzeptanz erfahren. Maßnahmen sind auf zwei Ebenen geplant: Erstens, Übungsleiter und Trainer, die in ihren Kursen und Mannschaften Angehörige von Drittstaaten mitbetreuen, werden interkulturell sensibilisiert. Unter ihnen sind zurzeit noch mehrheitlich "Deutsche" zu finden. Zweitens, so genannte Gruppenhelfer/innen, d.h. Jugendliche, die eine besondere Rolle in den Vereinen und soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 87 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

Übungsgruppen einnehmen, werden ebenfalls interkulturell sensibilisiert. Unter ihnen sind je- doch bereits viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und besonders auch Drittstaatsan- gehörige zu finden. Für beide Gruppen werden zielgruppenspezifische Sensibilisierungsmo- dule entwickelt und erprobt. Hierbei ist zu bedenken, dass es sich mehrheitlich um ehrenamt- lich Tätige handelt, die keine mehrmonatigen Schulungen durchlaufen können. D.h., das Pro- jekt steht vor der Herausforderung, interkulturelle Anstöße zu geben, die mittel- und langfris- tig zur Bildung interkultureller Kompetenz beitragen können. Ein Schwerpunkt wird deshalb darauf liegen, die Übungsleiter/innen und Gruppenhelfer/innen bei ihrer Praxis in den Verei- nen in der Umsetzung dieser Kompetenz zu begleiten und zu unterstützen. Insgesamt können diese Maßnahmen dazu beitragen, eine weitergehende interkulturelle Öffnung der Sportverei- ne in Duisburg voranzutreiben. Kooperationspartner: Duisburger Stadtsportbund. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Duisburg (insbes. Bruckhausen, Beeck, Ruhrort, Laar, Marxloh, Neu- mühl, Meiderich, Hochfeld, Rheinhausen sowie Hüttenheim) ART: gefördert BEGINN: 2009-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg) KONTAKT: Pascher, Ute (Dr. Tel. 0203-363-0332, Fax: 0203-363-2596, e-mail: [email protected]); Kreft, Ursula (Tel. 0203-3934-2959, Fax: 0203-363-2596, e-mail: [email protected])

[146-F] Müller, Klaus, Dr.; Lehmann, Stephanie, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung): Der Generationenwechsel im Mittelstand vor dem Hintergrund des demografischen Wan- dels

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Stan- dardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 10.000; Existenzgründer in 7 Handwerkskam- merbezirken aus 2009; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feld- arbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2009-08 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: Bun- desministerium für Wirtschaft und Technologie FINANZIERER: Deutsches Handwerksinsti- tut e.V. INSTITUTION: Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (Käte-Hamburger-Weg 1, 37073 Göttingen) KONTAKT: Müller, Klaus (Dr. Tel. 0551-39-4884, e-mail: [email protected])

[147-L] Poelchau, Daniel: Rentenreformen, in: Uwe Wagschal (Hrsg.): Deutschland zwischen Reformstau und Veränderung : ein Vergleich der Politik- und Handlungsfelder, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 105-126

INHALT: Der Verfasser befasst sich mit dem Problem der unterschiedlichen Rentenreformen im internationalen Vergleich. Hintergrund der Studie ist die zu beobachtende Alterung der Be- 88 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

völkerung in den Industrienationen, die durch steigende Lebenserwartung und sinkende Ge- burtenraten ausgelöst wird und die letztlich zu einem erhöhten Alterslastquotienten führt. Da- durch stellen sich durch die zurückgehende Zahl der Beitragszahler neue Herausforderungen an die Finanzierung der Wohlfahrtsstaaten. Die Befunde sind für alle drei abhängigen Varia- blen unterschiedlich. Beobachtet werden kann jedoch eine Stärkung marktwirtschaftlicher Elemente in der Rentenversicherung. Im Hinblick auf den Umfang der einzelnen Reformen zeigen sich dagegen Differenzen: Während in Schweden, aber auch in Italien, teilweise zeit- lich gestreckt große Reformen zu beobachten waren, sind in einigen Ländern nur kleine in- krementelle Schritte zu beobachten gewesen, so zum Beispiel in Deutschland. Von den sechs herangezogenen Theorieschulen sind die sozioökonomische Theorie sowie die institutionelle Theorie am erklärungskräftigsten. Auch erweisen sich die Operationalisierungen der Pfadab- hängigkeitstheorie als ertragreich. Kaum einen signifikanten Erklärungsbeitrag leisten hinge- gen die Parteiendifferenztheorie sowie die Machtressourcentheorie. Im Hinblick auf die inter- nationale These sprechen die Befunde eher für die Kompensationsthese, d. h. für eine sozial- politische Abfederung der dem Weltmarkt ausgesetzten Arbeitnehmer. (ICF2)

[148-L] Ronsen, Marit; Skrede, Kari: Can public policies sustain fertility in the Nordic countries?: lessons from the past and questions for the future, in: Demographic Research, Vol. 22/2010, Art. 13, S. 321-346 (dx.doi.org/doi:10.4054/DemRes.2010.22.13)

INHALT: "The collective evidence of past research indicates that Nordic social welfare policies have had positive impacts on fertility. Yet, some patterns cause concern. One concern is that the good recuperation at cohort level partly is explained by relatively high fertility levels among women educated for female-dominated jobs with extensive part-time work. One may therefore question whether the present development is compatible with gender equality. Ano- ther concern is a more socially selective entry into fatherhood. Based on updated analyses of female as well as male fertility trends in Norway we address these issues, focusing especially on associations with educational level and field." (author's abstract)|

[149-F] Schmierl, Klaus, Dr. (Leitung): Demografiesensible Entgeltpolitik. Alternsgerechte Personal- und Entgeltpolitik in Bran- chen und Unternehmen der Lowtech-Industrie

INHALT: Der demografische Wandel hat nicht nur die Gesellschaft, sondern auch Unternehmen und Betriebe erfasst - mit wachsender Dramatik in der Zukunft. Das Projektziel richtet sich auf die Fragestellung, wie eine alternsgerechte Personalpolitik und innovative arbeitspoliti- sche Konzepte durch demografiesensible betriebliche Entgeltsysteme unterstützt und gestützt werden können. Kontext/ Problemlage: Innovative demografieorientierte Arbeitsgestaltungs- modelle, lebenslanges Lernen, generationenübergreifende Zusammenarbeit und ein funktio- nierender Erfahrungstransfer erfordern eine Flankierung durch "demografiesensible", er- werbsbiografisch ausgerichtete Entgeltsysteme. Diese müssen dem altersspezifischen Leis- tungswandel angepasst sein, Tätigkeitswechsel fördern und eine arbeitsplatznahe, kontinuier- liche Qualifizierung sowohl für die älteren Belegschaftsmitglieder als auch deren jüngere Kolleginnen und Kollegen ermöglichen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Formen, Voraussetzungen und Wirkungen demografiesensibler Entgeltsysteme, die eine präventive soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 89 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

Arbeits- und Personalpolitik fördern sowie einen längeren Verbleib älterer Arbeitnehmerin- nen und Arbeitnehmer in alternsgerechter "guter Arbeit" sicherstellen sollen. Fragestellung: Das Forschungsvorhaben wird Antworten auf folgende Fragen suchen: Wie können Ent- geltsysteme aussehen, die eine erwerbsbiografische Perspektive integrieren, die also die Leis- tungsfähigkeit und die Lebenslagen aller Altersgruppen im Betrieb gleichermaßen berück- sichtigen? Welche Entgeltgrundlagen und -methoden bieten sich hierfür im Betrieb diskrimi- nierungsfrei für alle Alterskohorten an? Inwieweit müssen sich Leistungsentgeltmodelle in- klusive deren Leistungskennziffern verändern? Die Möglichkeit zur Entwicklung einer demo- grafiesensiblen Entgeltpolitik wird auf zwei Ebenen untersucht: In einer strukturell-regulati- ven Dimension stehen die Anforderungen an die konkrete Ausgestaltung demografiesensibler Entgeltsysteme im Vordergrund. In einer subjektiven Dimension sind die lebensphasenspezi- fischen Handlungsorientierungen und Leistungsdefinitionen der verschiedenen Altersgruppen im Betrieb zu identifizieren, die in eine leistungs- und alternsgerechte Entgeltpolitik einflie- ßen müssen. METHODE: Den empirischen Kern der Untersuchung bilden sechs Intensivfallstudien in drei Branchen mit deutlich sich unterscheidender technisch-organisatorischer Struktur der Arbeits- und Fertigungsprozesse, die nach Automationsgrad, Arbeitsintensität, Betriebsgröße und be- trieblicher Personalpolitik variieren (Ernährungsgewerbe, Holzindustrie, Bauindustrie). In den ausgewählten Betrieben finden der Tradition qualitativer Sozialforschung folgend leitfa- dengestützte Expertengespräche mit den zentralen Akteuren betrieblicher Entgeltpolitik (Per- sonalverantwortliche, Arbeits-/ Zeitstudienfachleute und Betriebsräte) sowie Einzelinterviews und Gruppendiskussionen mit Beschäftigten statt. Ergänzend werden die Interviewergebnisse durch Auswertung der einschlägigen Forschungsliteratur sowie durch Betriebsbegehungen und Dokumentenanalysen betrieblichen Materials validiert. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF München- (Jakob-Klar- Str. 9, 80796 München) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[150-F] Schunck, Reinhard, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Windzio, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Analysing immigrant business founding and dissolution using German census data

INHALT: In the first step, the project investigates pathways into self-employment of immigrants considering factors at the individual, the household and the district level. In the second step German census data will be linked with regional data from . In cooperation with the German Forschungsdatenzentrum, census data made anonymous in order to allow scientific research will be analysed using the opportunity of online - offside access.| ART: keine Angabe BEGINN: 2007-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Migration, Residential Mobility and Urban Structure -Mi- gremus- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[151-F] Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen: Altersvorsorge in der Türkeistämmigen Bevölkerung in Deutschland 90 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

INHALT: Die "Rentenlücke" betrifft nicht nur "Einheimische", sondern auch Einwanderer - und letztere noch in besonderem Maße, da bei ihnen aufgrund von geringeren Beiträgen, Ausfall- zeiten und Frühverrentungen wegen körperlich strapazierender Tätigkeiten von einem sowie- so unterdurchschnittlichen Rentenniveau auszugehen ist. Waren in den vergangenen Jahren die Versuche zahlreich, die Bevölkerung für die drohenden finanziellen Risiken im Alter zu sensibilisieren und auf wissenschaftlicher Grundlage Informationsmaßnahmen zu program- mieren, sind die Kenntnisse über Einstellungen zur und Voraussetzungen der privaten Alters- vorsorge in der größten Einwanderercommunity, bei Menschen aus der Türkei, bisher gering. Im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge erarbeitet das ZfT im Jahr 2010 daher eine Expertise zum Thema, die auf der repräsentativen Befragung von in Deutschland leben- den Türkeistämmigen basiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Auftragsforschung BEGINN: 2010-01 AUFTRAGGEBER: Deutsches Institut für Altersvor- sorge GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen (Altendorfer Str. 3, 45127 Essen) KONTAKT: Institution (Tel.0201-3198-0, Fax: 0201-3198-333, e-mail: [email protected])

[152-F] Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen: Bestandsaufnahme der muslimischen Migrantenselbstorganisationen in Deutschland

INHALT: Für die gesellschaftliche Integration von Migranten sind ihre Selbstorganisationen (MSO) von herausragender Bedeutung als Adressaten von Maßnahmen. Kaum ein Integrati- onsprojekt von Bund, Ländern, Gemeinden, Wohlfahrtsverbänden oder auch Privatwirtschaft, das auf das "Empowerment" von Zuwanderern setzt, kommt heute ohne die Einbeziehung der MSO aus. Zugleich kommt gerade der Eingliederung des Islams in Deutschland in den letzten Jahren besondere Bedeutung zu. Hiervon zeugt nicht nur die Islamkonferenz der Bundesre- gierung, sondern auch die zahlreichen zivilgesellschaftlichen christlich-islamischen Dialogan- strengungen der letzten Jahre. Die Aufgabe der Integration des Islams ist nicht unberechtigter Weise zum zentralen Kristallisationspunkt von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Integra- tionsbemühungen in Deutschland geworden, vereinen die Einwanderer aus muslimisch ge- prägten Herkunftsländern doch Merkmale sozialer und kultureller Differenz - eine doppelte Integrationsaufgabe also: Es gilt, den Islam vom Rand in die Mitte der deutschen Gesellschaft zu führen, und dies bei Schaffung enger zivilgesellschaftlicher Verbindungen zwischen "Mehrheit" und "Minderheit", die Voraussetzung für eine konsensuale Verwirklichung dieses Zieles sind. Vor diesem Hintergrund ist das komplette Fehlen einer Bestandsaufnahme und eines Verzeichnisses der muslimischen MSO in Deutschland ein fundamentales Problem, das die Wirksamkeit gesellschaftlicher Integrationsmaßnahmen deutlich begrenzt. Bestenfalls re- cherchiert jedes Projekt nach Bedarf die für die Zielsetzung relevanten Akteure immer von Neuem. Das Zentrum für Türkeistudien hat daher auf Grundlage einer differenzierten, mehr- stufigen Recherche ein Verzeichnis der muslimischen Migrantenselbstorganisationen in Deutschland erstellt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen (Altendorfer Str. 3, 45127 Essen) KONTAKT: Institution (Tel.0201-3198-0, Fax: 0201-3198-333, e-mail: [email protected]) soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 91 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[153-F] Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen: Zum Zusammenhang unterschiedlicher Aspekte der Sozialintegration bei segregierten ju- gendlichen Migranten unterschiedlicher Herkünfte

INHALT: Die Stiftung ZfT hat insbesondere auf Grundlage der vom Ministerium für Generatio- nen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MGFFI NRW) finan- zierten jährlichen Mehrthemenbefragung unter türkeistämmigen Migranten ausführlich zum Zusammenhang unterschiedlicher Aspekte der Sozialintegration in makrosoziologischer Per- spektive gearbeitet. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf den Zusammenhang individuel- ler Integrationsleistungen und systemischer Integrationsvoraussetzungen gelegt. Mit Blick auf die türkische Gruppe verbleiben Unsicherheiten, ob sich individuelle Akkulturation (oder "kognitive Integration"), Interaktions- und Identifikationsleistungen tatsächlich in jedem Fall in eine adäquate gesellschaftliche Platzierung - und damit in gelungene Sozialintegration - überführen lassen. Aufgrund von systemischen Zugangsbarrieren ist gelungene Akkulturation nicht gleichbedeutend mit sozialen Chancen. Fehlgeschlagene Integration ist damit nicht nur eine Folge mangelnder individueller Anstrengungen der Einwanderer. Diese Anstrengungen sind vielmehr Integrationsvoraussetzung, aber nicht in jedem Fall hinreichend. Die Ergebnis- se der Studie können für die Integrationspolitik von großer Tragweite sein, da für die Pro- grammierung effektiver Integrationsprogramme austariert werden muss, inwieweit Maßnah- men die individuelle oder die systemische Ebene adressieren müssen. Die Studie beruht auf der Anwendung qualitativer Methoden, die die Integrationsorientierung Jugendlicher mit un- terschiedlichen Migrationshintergründen herausarbeiten soll. Im Rahmen der Studie sollen Gruppendiskussionen durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen werden zusätzlich im Rahmen eines Expertengesprächs analysiert. Bereichert werden die Resultate durch eine statistische Auswertung der Lebenssituation der Migranten in NRW. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration INSTITUTION: Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen (Altendorfer Str. 3, 45127 Essen) KONTAKT: Institution (Tel.0201-3198-0, Fax: 0201-3198-333, e-mail: [email protected])

[154-F] Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen: Soziale Stadt - Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier

INHALT: Das Projekt hat, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds, das Ziel, die Förderan- gebote des Arbeitsmarktes mit den Beschäftigungsmöglichkeiten der Ethnischen Ökonomie in Dortmund zusammenzubringen, um die Langzeitarbeitslosigkeit unter der Migrantenbevöl- kerung zu senken. Als ständige Anlauf- und Kompetenzstelle für die ethnische Ökonomie wird eine aufsuchende Face-to-Face-Kommunikation und -Beratung angeboten. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Dortmund ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäfti- gung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds- INSTITUTION: Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen (Altendorfer Str. 3, 45127 Essen) KONTAKT: Institution (Tel.0201-3198-0, Fax: 0201-3198-333, e-mail: [email protected]) 92 soFid Bevölkerungsforschung 2010/2 5 Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

[155-F] Universität Bremen: Founding and dissolution of immigrant business in Germany

INHALT: In the first step, the project investigates pathways into self-employment of immigrants considering factors at the individual, the household and the district level. In the second step German census data will be linked with regional data from official statistics. In cooperation with the German Forschungsdatenzentrum, census data made anonymous in order to allow scientific research will be analysed using the opportunity of online - offside access.| GEO- GRAPHISCHER RAUM: Germany ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empiri- sche und Angewandte Soziologie Arbeitsgruppe Migration und Stadtforschung (Celsiusstr., 28359 Bremen)

[156-F] Zaiceva, Anzelika, Ph.D.; Hinte, Holger; Barrett, Alan; Fougere, Denis; Gora, Marek; Hartog, Joop; Hatton, Timothy J.; Hazans, Mihails; Pedersen, Peder J.; Rica, Sara de la; Wadens- jö, Eskil (Bearbeitung); Kahanec, Martin, Ph.D.; Zimmermann, Klaus F., Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): EU enlargement and the labor markets

INHALT: In the program we will address two primary scientific objectives. First, we will assess the effects of the 2004 EU enlargement on the labor markets of the fifteen original member states (EU15) as well as the eight new members from Central and Eastern Europe (A8). The second objective will be to evaluate the different immigration policies adopted by EU15 states towards immigrants from the A8 countries. The program will address especially the fol- lowing questions: Who migrates? Where to, where from? What are the welfare consequences of migration and different immigration policies in receiving countries, including free entry, selective entry, and no entry, in receiving countries? What are the welfare consequences of emigration in sending countries? What are the effects of migration on overall economic effi- ciency of the EU? Who are the winners and losers of migration? Tackling the following gaps in the literature: welfare consequences of migration in sending countries; labor market effects of migration in sending countries; migration of specific groups, including the Roma; up-to- date analysis (an update of earlier predictions and evaluations using the most recent data) of the following issues researched previously: estimates about the post-accession extent of mi- gration, welfare consequences of migration in receiving countries, labor market effects of mi- gration in receiving countries, competition for migrants.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Euro- pean Union METHODE: labor and economics of migration and ethnicity, as well as population economics; general and partial equilibrium models; econometric analysis using state-of-the- art techniques: OLS, GMM, IV, Logistic models, panel analysis, and others VERÖFFENTLICHUNGEN: Zimmermann, K.F.; Kahanec, M. (eds.): EU enlargement and the labor markets. Berlin et al.: Springer 2009 (forthcoming). ART: keine Angabe BEGINN: 2006-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: IZA Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH (Schaumburg-Lippe-Str. 9, 53113 Bonn) KONTAKT: Institution (Tel. 0228-3894-0, e-mail: [email protected]) Register 93

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

● Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs- läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab- hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

● Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister Aufgeführt sind ● bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; ● bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För- derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor- tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch- stabe Z.

Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera- tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 95

Personenregister

A Cassidy, Thomas 6, 77 Aassve, Arnstein 59 Castiglioni, Maria 27 Adam, Christopher 1 Cheung, Siu Lan Karen 16, 23 Adebayo, Samson B. 36 Ciobanu, Ruxandra Oana 90 Agadjanian, Victor 52 Clark, Shelley 28 Ahikire, Josephine 113 Clifford, David 29 Andersson, Gunnar 45 Cohen, Alan 30 Anghel, Remus Gabriel 87 Cohen, Joel E. 3 Crimmins, Eileen M. 2 B Badri, Balghis 113 D Badurashvili, Irina 33, 54 Daatland, Dan D. 113 Baizan, Pau 71 Dalla-Zuanna, Gianpiero 4 Barakat, Bilal 42 Datta, Asit 116 Baranowska, Anna 72 Demidirek, Hülya 138 Barrett, Alan 156 Dilger, Hansjörg 86 Bartl, Walter 135 Dittrich-Wesbuer, Andrea 91 Baschieri, Angela 66 Doering-Manteuffel, Anselm 31 Beck, Kurt 123 Dorau, Ralf 99 Beck, Stefan 86 Dören, Martina 86 Begall, Katia 26 Dörnemann, Maria 31 Bereswill, Mechthild 111, 130 Dörr, Silvia 92 Berger, Peter A. 47, 144 Dribe, Martin 32 Bergmann, Jörg 87, 103 Duthé, Géraldine 33 Bernardi, Laura 47 Bertram, Hans 73 E Billari, Francesco 59 Ebert, Claudia 93 Binder, Werner 74 Eisikovits, Zvi 65 Bippes, Anemone 136 Eizawa, Naoko 34 Blumberg-Stankiewcz, Katharina 88 El-Cherkeh, Tanja 35 Boehnke, Klaus 75, 110 Elias, Nely 94 Boehnke, Mandy 75, 76 Engelhardt-Wölfler, Henriette 139 Boll, Friederike 89 Bommes, Michael 90 F Boswell, Christina 90 Faist, Thomas 92, 103 Boyle, P.J. 45 Fialkowska, Kamila 105 Brunnbauer, Ulf 109 Fishman, Gideon 65 Buckel, Sonja 89 Flitner, Michael 43 Buslei, Hermann 137 Föbker, Stefanie 91 Fougere, Denis 156 C Frackowiak, Johannes 5 Cai, Liming 2 Fürnkranz-Prskawetz, Alexia 73 Caltabiano, Marcantonio 27 Canudas-Romo, Vladimir 30 G Carey, James R. 17 Gayawan, Ezra 36 96 Personenregister

Gemende, Marion 102 Kaiser, Simone 142 Genov, Nikolai 54 Karaman Örsal, Deniz Dilan 143 Georgi, David 37 Karkach, Arseniy S. 17 Gerdes, Jürgen 95 Kawecki, Ireniusz 114 Gerß, Wolfgang 96 KC, Samir 42 Goldstein, Joshua R. 6, 7, 38, 77, 143 Kißener, Michael 136 Gora, Marek 156 Klepp, Silja 43 Götz, Irene 104 Kloß, Christian 78 Goujon, Anne 42 Klüsener, Sebastian 38 Gruber, Siegfried 39 Knecht, Michi 86 Knerr, Béatrice 40, 53 H Knijn, Trudie 84 Haase, Annegret 97 Kohlbacher, Josef 101 Hagedorn, Aaron 2 Kohli, Martin 73 Haller, Dieter 55, 67 Köster, Jens 79 Hartog, Joop 156 Kovacheva, Vesela 126 Hatton, Timothy J. 156 Koval, Alla 102 Hauenschild, Katrin 116 Krapf, Sandra 144 Hauschild, Thomas 55 Krause, Susann 44 Hayward, Mark D. 2 Kravdal, Oystein 10 Hazans, Mihails 156 Kreft, Ursula 145 Helmke, Jörg 40 Kreyenfeld, Michaela 15, 80 Herfert, Günter 97 Kubisch, Karolin 15, 80 Hertog, Sara 50 Kuboyama, Ryo 11 Heubach, Andrea 140 Kulu, Hill 45 Hinrichs, Wilhelm 98 Kurek, Slawomir 46 Hinte, Holger 156 Kutluer, Filiz 103 Hochstadt, Stefan 8 Kuyumjyan, Karine 33 Hoem, Jan M. 13 Kwatera, Anna 114 Holzgreve, Wolfgang 73 Horiuchi, Shiro 16, 23 L Hornung, Anne 80 Lange, Dirk 112 Hörsch, Karola 99 Lehmann, Hartmut 12 Lehmann, Stephanie 146 I Lemberger, Barbara 104 Ipinyomi, Reuben A. 36 Lemish, Dafna 94 Löffler, Christin 47 J Lokhande, Mohini 65 Jansen, Katrin 100 Lubitz, James 2 Jaschinski, Ina 80 Ludes, Peter 108 Jesse, Eckhard 44 Luig, Ute 86 Jonda, Bernadette 135 Lukowski, Wojciech 105 Jungwirth, Ingrid 141 Lundh, Christer 32 Luo, Rumin 48 K Lutz, Wolfgang 42 Kabisch, Sigrun 97 Kagitcibasi, Cigdem 41 M Kahanec, Martin 156 Majerek, Bozena 114 Kahlert, Heike 9 Majoros, András 49 Personenregister 97

Mau, Steffen 120 Rahmonova-Schwarz, Delia 57 Mbabazi, Pamela K. 113 Rakhkochkine, Anatoli 114 Mellies, Lisa 106 Raussert, Wilfried 60 Merli, M. Giovanna 50 Reeger, Ursula 101 Mesch, Gustavo 65 Rica, Sara de la 156 Meslé, France 33 Rieger, Aldona 114 Meulen, Volker ter 73 Rijken, Arieke 84 Michel, Andrea 65 Rivera Graray, Maria Guadalupe 58 Milewski, Nadja 81 Robine, Jean-Marie 16, 23 Möller, Kurt 122 Rodatz, Mathias 115 Müller, Klaus 146 Romanioukha, Alexei 17 Müller-Nordhorn, Jacqueline 86 Rondinelli, Concetta 59 Münter, Angelika 107 Ronsen, Marit 148 Muresan, Cornelia 13 Rosina, Alessandro 27 Myrskylä, Mikko 14, 51 Rösler, Lena 116 Rossi, Fiorenzo 4 N Rukwied, Annette 60 Naderi, Robert 82 Nedoluzhko, Lesia 52 S Nees, Sarah-Elisa 108 Sackmann, Reinhold 135 Nepal, Ranjita 53 Saito, Yasuhiko 2 Nicoué, Délia 123 Sanderson, Warren C. 42 Novinscak, Karolina 109 Scherr, Albert 117 Nwana, Gukaah Brenda 110 Scherschel, Karin 141 Schlumbohm, Anna 118 O Schmierl, Klaus 149 Osadchaya, Galina I. 54 Schmitt, Christian 61 Osterhage, Frank 91 Schmitt-Rodermund, Eva 65 Oyejola, Benjamin A. 36 Schoen, Robert 18 Scholz, Rembrandt D. 39 P Schultheiss, Daniel 79 Parr, Nick 83 Schulz, Erika 19, 137 Pascher, Ute 100, 145 Schunck, Reinhard 150 Pawleta, Dominika 135 Schwerin, Christine 99 Pedersen, Peder J. 156 Schwitalla, Rut 62 Perelli-Harris, Brienna 15 Seggern, Lena von 119 Perels, Marko 111 Seidel, Nana 120 Peritore, Silvio 112 Seitz, Stefan 67 Peveling, Barbara 55 Settelmeyer, Anke 99 Pfaff-Czarnecka, Joanna 87 Shiyuan, Hao 56 Pfeiffer, Iris 142 Silbereisen, Rainer K. 20, 65 Piechowska, Maria 105 Skirbekk, Vegard 42 Poelchau, Daniel 147 Skrede, Kari 148 Poghosyan, Gevorg 54 Staetsky, Laura 21 Potts, Lydia 113 Steiner, Viktor 137 Pries, Ludger 56 Steinführer, Annett 97 Stock, Günter 73 R Stößel, Katharina 65 Rademacher, Christian 135 Strasser, Hermann 132 98 Personenregister

Straub, Jürgen 125 Y Sun, Li 63 Yadigaroglu, Yasemin 132 Sünker, Heinz 134 Yashin, Anatoli I. 17 Sutton, Michael 22 Yurdakul, Gökce 118 Swiaczny, Frank 64 Szoltysek, Mikolaj 39 Z Zaiceva, Anzelika 156 T Zakikhany, Corinna 133 Teherani-Krönner, Parto 113 Ziane, Olga 70 Teltemann, Janna 121 Zimmermann, Klaus F. 156 Thatcher, Roger A. 23 Zito, Dima 134 Thies, Leonie 122 Thies, Sebastian 60 Tillinghast, John 30 Titzmann, Peter 65 Titzmann, Peter F. 20 Torabi, Fatemeh 66 Treiber, Magnus 123 Trusz, Slawomir 114 Turjemann, Hagit 65

U Uske, Hans 100 Utler, Astrid Veronika 125

V Vallin, Jacques 33 Verwiebe, Roland 120 Vogel, Dita 126, 127, 128

W Wadensjö, Eskil 156 Wagner, Mathias 105 Wagner, Peter 24 Wagner, Ulrich 133 Waltz, Viktoria 129 Weber, Julia 130 Weber, Sarah 67 Weinreich, Matthias 68 Welskopp, Thomas 25 Willich, Stefan N. 86 Windzio, Michael 121, 131, 150 Winkler, Niels 131 Woellert, Katharina 85 Woldemicael, Gebremariam 69 Wolf, Angelika 86 Wolff, Frank 25 Sachregister 99

Sachregister

A Armut 129, 141 Abwanderung 34, 40, 107 Asien 7, 11, 21, 22, 23, 34, 35, 37, 41, 48, abweichendes Verhalten 65 50, 53, 56, 63, 65, 66, 68, 94, 126, Abwertung 122 151 Afrika 28, 31, 35, 36, 69, 113, 123, 126 Assimilation 88, 95 Afrikaner 55, 67, 110 Äthiopien 36, 123 Afrika südlich der Sahara 28, 31, 36, 69, Aufenthaltserlaubnis 127 113, 123, 126 Ausbildung 12, 142, 145 Ägypten 35, 36 Ausbildungsplatz 142 AIDS 28, 50 Ausgaben 12 Akademiker 76 Ausländerarbeit 98 Akkulturation 65, 110, 153 Ausländerfeindlichkeit 122 Akteur 25 Ausländerpolitik 95, 98, 136 Akzeptanz 82, 145 ausländischer Arbeitnehmer 57, 99, 105, Algorithmus 39 136 Alltag 105, 111 Ausstellung 112 alte Bundesländer 76, 107, 135 Australien 83 Alter 7, 77, 93, 151 Auswanderung 33, 43, 49, 54, 70, 97, 106, alter Mensch 14, 21, 23, 33, 77, 79, 91, 120 93, 100, 129, 137, 151 Altern 17, 93, 100 B Altersgruppe 23 Baltikum 26, 44 Altersvorsorge 151 Bauer 63 Angebot 79, 142, 154 Bayern 87, 109 anglophones Afrika 28, 31, 113, 126 Begriff 97, 140 Antisemitismus 122 Behörde 5 arabische Länder 35, 36, 113 Belastung 122 Arbeit 141, 154 Benachteiligtenförderung 130 Arbeiterpartei 25 Beratung 102, 154 Arbeitsbedingungen 54 Berlin 86, 88, 104, 115 Arbeitserlaubnis 49 Beruf 99, 133 Arbeitslosigkeit 61, 120, 129 berufliche Integration 98, 102, 130 Arbeitsmarkt 26, 49, 61, 98, 120, 135, berufliche Selbständigkeit 155 148, 154, 156 Berufsanfänger 72 Arbeitsmarktentwicklung 61 Berufsberatung 102 Arbeitsmarktpolitik 121 Berufsbildung 102, 142 Arbeitsmigration 29, 40, 54, 56, 57, 81, Berufseinmündung 130 89, 105, 109, 120 Berufsverlauf 12 Arbeitsplatz 63 Besatzungsmacht 5 Arbeitsuche 63 Beschäftigung 12, 72, 83 Arbeitsverhältnis 141 Beschäftigungsbedingungen 63 Arbeitsvermittlung 102, 130 Beschäftigungsentwicklung 72 Arbeitswelt 141 Betrieb 149 Archäologie 16 Betriebsaufgabe 150 Armenien 33, 54 Betriebsgründung 150, 155 100 Sachregister

Betriebsstillegung 155 Dialekt 68 Bevölkerungsgruppe 100, 145 Dienstleistung 137 Bevölkerungspolitik 5, 9, 11, 22, 31, 46, Dienstleistungseinrichtung 34 85 Differenzierung 101 Bevölkerungsstatistik 7, 77, 80 Digitalisierung 79 Bevölkerungsstruktur 24, 46, 51, 77, 78, Diskriminierung 103 96, 143 Diskurs 43, 85, 95 Bevölkerungsverluste 33, 51 Diskursanalyse 85 Bildung 1, 13, 27, 42, 52, 83, 84, 114, Dokumentation 16 130, 138 Drittes Reich 85 Bildungsabschluss 76 Bildungsbeteiligung 136 E Bildungschance 130, 136 Ehe 32, 37, 66, 82 Bildungsniveau 13, 42, 82, 148 Ehepaar 29, 32, 45 Bildungspolitik 42 Ehepartner 32, 83, 84 Bildungsverlauf 116 Eigenheim 107 Bindung 119 Eigentum 12 Binnenwanderung 48 Einbürgerung 101 Biographie 16, 68, 74, 82 Einfluss 14, 30, 100, 148 biologische Faktoren 73, 86 Einkommen 12, 59 Blended Learning 113 Einwanderungsland 54, 156 Bourdieu, P. 8, 104 Einwanderungspolitik 11, 65, 128, 156 Brain Drain 49 Eisenbahn 97 Bundespolitik 136 Elias, N. 104 Bürger 115 Elite 108 Bürgerrecht 65 Eltern 20, 84 bürgerschaftliches Engagement 132 Eltern-Kind-Beziehung 83 Elternschaft 84, 144 C Elternurlaub 148 Chancengleichheit 102, 130 Emigration 43, 49 China 48, 50, 56, 63, 126 Empfängnisverhütung 85 Coping-Verhalten 134 Empowerment 152 Entscheidung 59, 84 D Entscheidungskriterium 59 Dänemark 14, 21, 45 Entscheidungsprozess 84 Datenaufbereitung 6, 15 Entwicklungshilfe 31 Datenbank 15 Entwicklungsland 28, 29, 31, 33, 35, 36, Datendokumentation 15 40, 41, 48, 50, 52, 53, 54, 56, 57, 58, Datengewinnung 39 60, 62, 63, 64, 66, 68, 69, 109, 113, Datenqualität 4, 6, 15, 39 123, 126, 151 Dauerarbeitslosigkeit 154 Erfahrung 130 Delinquenz 65, 124 Erfolg 114 demographische Alterung 1, 22, 24, 46, Erinnerungskultur 112 77, 78, 79, 135, 149 Eritrea 69, 123 demographischer Übergang 22, 46, 51, Erleben 111 146 Ernährung 14 Demokratie 79, 111 Erwachsener 75 Deutscher 82, 120 Erwerbsarbeit 111 Deutsches Kaiserreich 85 Erwerbsbeteiligung 139 Sachregister 101

Erwerbstätigkeit 12 frankophones Afrika 35, 36 Erwerbsverhalten 139 Frankreich 7, 21, 23, 55, 56, 61, 92 Erwerbsverlauf 111 Frau 18, 21, 22, 23, 26, 27, 37, 45, 50, 52, Erziehung 75, 138 59, 66, 70, 76, 83, 84, 89, 102, 120, Estland 26 130, 141, 148 ethnische Beziehungen 60, 101, 138 Frauenbild 76 ethnische Gruppe 44, 52, 58, 60, 74, 98, Frauenerwerbstätigkeit 59, 76, 144 112, 138, 145, 154 Fremdenverkehr 34 ethnische Herkunft 52, 56, 66, 74, 101, Fremdenverkehrsgebiet 34 130 Freundschaft 28 Ethnizität 44, 60, 93, 111, 115, 119, 133 Fruchtbarkeit 6, 7, 10, 13, 15, 17, 18, 22, EU 9, 35, 70, 71, 110, 120 26, 27, 29, 36, 37, 38, 42, 45, 46, 50, EU-Beitritt 49 59, 61, 69, 71, 73, 80, 81, 83, 143, EU-Erweiterung 156 144, 148 EU-Politik 9 Frühförderung 41 Europa 22, 40, 41, 45, 51, 89, 90, 100, Frührentner 151 148 funktionale Differenzierung 8 EU-Staat 19, 49, 156 Exklusion 114, 133 G Ganztagsschule 114 F Geburt 13, 15, 18, 38, 52, 59, 61, 69, 84 Facharbeiter 120 Geburtenentwicklung 6, 13, 17, 18, 26, 27, Fachkraft 99 29, 38, 45, 61, 72, 73, 80, 81, 85 familiale Sozialisation 75, 94 Geburtenfolge 26, 52, 59, 61, 72 Familie 37, 53, 72, 78, 91 Geburtenhäufigkeit 26, 61, 72 Familie-Beruf 73 Geburtenrückgang 10, 26, 37, 38, 46, 50, Familienangehöriger 122, 145 59, 69, 73 Familienbildung 72, 78 Gedenkstätte 112 Familiengröße 69, 78 Gegenwart 112 Familiengründung 27, 78 Geld 29, 148 Familienplanung 37, 71, 73, 78, 84, 85 Geldtransfer 29, 49 Familienpolitik 9, 37, 73, 144, 148 Gemeinde 29, 32, 48 Familiensituation 47, 83 Gender Mainstreaming 9, 89, 113 Familienstand 83 Generation 146 Fernsehen 79, 94 Generationenverhältnis 74, 140 Fernsehproduktion 60 generatives Verhalten 27, 73, 75, 81, 144 Film 60 Genetik 85 Filmfestival 60 Geographie 38 Finnland 14, 45, 61, 126, 148 geographische Faktoren 4, 46 Flüchtling 67, 113, 134, 141 Georgien 33, 54 Folgen 105, 135 Gerechtigkeit 140 Förderung 41 Geschlecht 4, 42, 70, 141 Förderungsmaßnahme 154 Geschlechterforschung 113 Förderungsprogramm 41 Geschlechterpolitik 9, 50 Fordismus 8 Geschlechterverhältnis 50, 70, 141 Forschung 10, 16 Geschlechtsrolle 70, 71, 74 Forschungsansatz 2, 96 geschlechtsspezifische Faktoren 30, 61, Forschungsschwerpunkt 10 70, 89, 113, 130 Fotografie 68 Geschwister 75 102 Sachregister

Geselligkeit 93 Illegalität 127 Gesellschaft 8, 74, 135 Indianer 58 Gesetzgebung 147 indigene Völker 58, 68 Gesundheit 86 Individualisierung 37, 73, 84 Gesundheitsdienst 137 Industrie 149 Gesundheitsversorgung 137 Industriestaat 22, 64 Gesundheitsvorsorge 86 Infektionskrankheit 30 Gesundheitswesen 86 Inklusion 114, 119 Gesundheitszustand 2, 12 Innenstadt 97, 107 Gewerkschaft 147 Innovation 149 Gleichberechtigung 148 institutionelle Faktoren 27, 92, 118, 121, Gleichstellung 9, 148 130 globaler Wandel 113 Integration 20, 35, 41, 44, 68, 86, 95, 100, Glück 83 101, 102, 103, 119, 122, 132, 133, Grenzgebiet 49, 60, 69 145, 152 Großbritannien 14, 16, 23, 56, 61, 92, Integrationspolitik 88, 95, 98, 153 106, 126 Interaktion 76, 125 Großstadt 91, 97, 107 interaktive Medien 79 Gruppe 122, 127, 145 interkulturelle Faktoren 67, 117 Gruppenzugehörigkeit 74 interkulturelle Kommunikation 102, 117 interkulturelle Kompetenz 99, 145 H internationale Organisation 31 Hamburg 127 internationaler Vergleich 11, 14, 21, 22, Handlung 103 23, 30, 33, 36, 45, 54, 56, 65, 73, 85, Handlungsorientierung 76, 120 87, 92, 94, 128, 144, 148, 156 Hauptstadt 41 internationale Zusammenarbeit 11 Hausangestellte 141 Internet 79, 94 Hausarbeit 141 interpersonelle Kommunikation 123 Heirat 15, 50, 52, 66, 80 Intervention 10, 41 Heiratsordnung 52, 66 Iran 66 Herkunftsland 54, 56, 123, 156 Islam 152 Hessen 136 Israel 65, 94 Heterogenität 13, 79 Italien 7, 23, 27, 47, 59, 87, 144 Hilfeleistung 93, 98 historische Analyse 4, 13, 14, 21, 32, 85 J historische Entwicklung 11, 25, 27, 33, Japan 7, 11, 21, 22, 23, 34, 37 45, 46, 59, 66, 68, 69, 96, 112, 136, Jude 25, 55, 116 148 Judentum 25 Hochbetagter 23 Jugendhilfe 130 Humankapital 42, 49 Jugendlicher 20, 41, 65, 75, 94, 116, 117, Hunger 14 122, 124, 145, 153 Hypothese 71 junger Erwachsener 99, 130, 133

I K Identifikation 105, 153 Kamerun 36 Identität 55, 60, 67 Kapitalbewegung 53 Identitätsbildung 67, 94, 110 Kenia 31 Ideologie 138 Kind 4, 14, 33, 41, 59, 61, 71, 75, 83, 84, illegale Einwanderung 87 91, 94, 134, 136 Sachregister 103

Kinderbetreuung 144 Lebensplanung 73 Kindergarten 71 Lebensqualität 37 Kinderlosigkeit 61, 76, 85 Lebenssituation 74, 83, 93, 120, 127, 129, Kinderpflege 71 149 Kinderwunsch 61, 75, 76, 84 Lebensstil 21, 41, 84, 104 Kinderzahl 13, 27, 29, 61, 71, 80, 83 Lebensweise 47, 82, 141 Kirgistan 52, 57 Lebenswelt 74, 105, 123, 134 Kleinkind 14 Lebenszyklus 139 Klimawandel 43 Legalität 87 Kohortenanalyse 6, 30, 51 Leistungsfähigkeit 149 Kommunalpolitik 98 Lernen 145 Kommunikation 68 Lernprozess 123 Kommunikationsbarriere 68 Lohn 12, 59 Komplexität 2, 88 Lohnarbeit 141 Konflikt 122, 145 Lohnhöhe 59, 149 Kontrolle 11 Lohnpolitik 149 Konvergenz 2, 21 lokale Faktoren 55, 115 körperliche Arbeit 151 Korrelation 29 M Kosten 17 Malawi 28 Krankheit 14, 30, 50, 86 Malta 67 Krieg 69 Mann 23, 28, 50, 83, 120, 141, 148 Kriminalität 124 Markt 50, 137 Krise 51, 126 Marokko 35 Kroatien 109 Master 113 Kultur 20 Mathematik 16 kulturelle Faktoren 27, 38, 47, 52, 55, 138 Medien 79, 145 kulturelle Identität 44, 60 medizinische Faktoren 73 kulturelle Integration 110, 152 medizinische Versorgung 1 kulturelle Vielfalt 102 Memorandum 100 Kulturwandel 105 Mensch 88, 151 Messung 6 L Methode 2, 36, 39 Landbevölkerung 63 Methodenvergleich 2, 23, 36 Landespolitik 136 Methodologie 4 Landflucht 41, 63 Metropole 64 ländlicher Raum 28, 34, 46, 64, 90, 91 Mexiko 58, 60 Langlebigkeit 16 Migrant 20, 41, 48, 55, 56, 57, 60, 63, 68, Lateinamerika 40, 58, 60, 62 70, 74, 75, 81, 87, 88, 90, 92, 93, 95, Lateinamerikaner 60 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, Lebensalter 2, 3, 4, 14, 18, 21, 23, 30, 32, 106, 108, 109, 110, 114, 117, 118, 33, 42, 51, 82, 83, 84 119, 121, 122, 124, 125, 126, 127, Lebensbedingungen 12, 14, 51, 63, 68 129, 130, 132, 133, 141, 150, 152, Lebensdauer 17 153, 155, 156 Lebenserwartung 2, 3, 14, 16, 23, 30, 33, Migrationsforschung 49, 101, 113, 120 77, 139, 147 Migrationspolitik 11, 67, 109, 114, 121, Lebenskrise 14 126 Lebenslauf 68, 82, 123, 139 Migrationspotential 35, 70 Lebensperspektive 48 Mikrozensus 39 104 Sachregister

militärischer Konflikt 69 O Minderheit 44, 74, 98, 112, 138 Obdachlosigkeit 122 Minderheitenpolitik 44, 95, 138 OECD-Staat 143 Mitgliedschaft 122, 145 öffentlicher Sektor 135 Mittelamerika 58, 60 öffentliches Gesundheitswesen 86 Mittelschicht 146 öffentliches Unternehmen 135 mittlere Qualifikation 120 Ökonomie 140, 154 Mobilität 12, 32, 64, 91, 104 ökonomische Entwicklung 143 Modell 6, 13, 18, 23, 52, 65 ökonomische Faktoren 37, 47, 49, 55, 143 Modellentwicklung 18 Organisationen 44, 152 Modellrechnung 64 Orientierung 67 Modellvergleich 3 Ostafrika 31, 36, 69, 113, 123 Moldau 138 Ostasien 7, 11, 21, 22, 23, 34, 37, 48, 50, Motiv 106 56, 63, 126 Motivation 54, 75 Österreich 73, 101 multikulturelle Gesellschaft 95 Österreich-Ungarn 4 Mutter 18, 41 Osteuropa 90 Mutterschaft 7, 18, 52, 59, 72, 148 P N Pakistan 68 Nachfrage 49, 137, 142 Paradigma 8 nachhaltige Entwicklung 34 Partei 25 Nachrichten 79 Partizipation 100 Naherholung 34 Partnerbeziehung 73, 83 Nahost 33, 35, 36, 41, 54, 65, 66, 94, 151 Partnerschaft 28, 45 Nahverkehr 1 Partnerwahl 32, 74 Nahwanderung 107 Pazifischer Raum 43, 83 Nation 43 Personalbedarf 149 Nationalbewusstsein 138 Personalentwicklung 135 nationale Integration 108 Personalpolitik 135, 149 Nationalsozialismus 5, 112 Personenverkehr 1 Nationalstaat 74 Perspektive 88, 111 Neoliberalismus 8 Pflegedienst 137 Nepal 53 Planung 1 Netzwerk 86, 100, 113 Pole 105 neue Bundesländer 76, 107, 135 Polen 5, 46, 72, 88, 90, 105, 114, 135 Neuseeland 43 Politik 1, 85, 95, 100 nichteheliche Lebensgemeinschaft 47, 82 politische Einstellung 12 Niederlande 14, 21, 56, 84, 92 politische Faktoren 43, 144 Nigeria 126 politische Folgen 19 Nordafrika 35, 36 politische Kommunikation 79 Nordamerika 2, 3, 11, 21, 22, 25, 40, 60, politische Kontrolle 128 128 politische Partizipation 79, 118 Nordeuropa 45, 148 politischer Wandel 57 Nordrhein-Westfalen 91, 96, 102, 103, politisches Verhalten 60 145, 153, 154 politische Willensbildung 60 Norwegen 45, 148 Postfordismus 8 Nutzung 79, 122 postkommunistische Gesellschaft 26, 29 postsozialistisches Land 5, 12, 13, 26, 29, Sachregister 105

33, 44, 46, 49, 52, 54, 57, 70, 72, 88, Rollenverständnis 144 90, 94, 105, 109, 114, 135, 138 Ruhestand 139 Praxis 145 Rumäne 87 Prekarisierung 111 Rumänien 13, 90 Preußen 38 Russland 54, 57, 94 private Vorsorge 151 Privathaushalt 12, 89, 137 S Problembewältigung 120 Sachsen 102, 115 Programm 2 Saisonarbeitnehmer 105 Projekt 102 Schätzung 2, 33 psychosoziale Entwicklung 41 Schule 20, 114, 136 psychosoziale Faktoren 134 Schüler 131 psychosoziale Versorgung 134 schulische Sozialisation 75 Schulkind 131 Q Schulleistung 41 Qualifikation 53, 89, 99 Schulpolitik 136 quantitative Methode 96 Schulwesen 121 Schwangerschaft 10, 59, 69 R Schwarzarbeit 141 Rassenpolitik 5 Schweden 14, 23, 32, 45, 85, 106, 144, Rassismus 122 148 Raum 1 Schweiz 14, 23, 73 Realität 126 Segregation 8, 98, 119, 133 Recht 43, 89 Selbstdarstellung 74 rechtliche Faktoren 43 Selbstorganisation 152 Rechtsgrundlage 101 Sexismus 122 Reform 147 Sexualforschung 85 Regime 115, 121 Sexualität 28, 74, 85 Region 35 Sexualverhalten 28, 50 regionale Entwicklung 53, 64, 91 Siedlung 96 regionale Faktoren 4, 27, 32, 46, 64, 71, Simulation 2 76, 83 Sinn 67 regionale Integration 35 Soldat 134 regionale Mobilität 98 Sozialbericht 145 regionaler Unterschied 47, 59 soziale Bewegung 25 regionaler Vergleich 4, 59, 91 soziale Beziehungen 28, 48, 93, 119 Religion 74 soziale Chance 48, 153 religiöse Faktoren 55, 82 soziale Deprivation 133 religiöse Sozialisation 75 soziale Differenzierung 8 Religiosität 82 soziale Einstellung 106 Rente 139, 147 soziale Entwicklung 73 Rentenberechnung 147 soziale Faktoren 49, 55, 86, 118 Rentenleistung 151 soziale Folgen 32, 156 Rentner 79, 137 soziale Herkunft 32, 66, 74 Reproduktion 17, 85 soziale Kompetenz 99 Ressourcen 8, 147 soziale Lage 19 Rezeption 79 soziale Marktwirtschaft 147 Risiko 3, 43, 50, 129, 151 soziale Norm 74 Rolle 59, 94 soziale Partizipation 100, 132 106 Sachregister

soziale Position 133 Statuswechsel 133 sozialer Aufstieg 104 Sterblichkeit 2, 3, 4, 14, 16, 21, 23, 24, 30, sozialer Raum 67, 101 33, 42, 51, 77, 85 sozialer Status 32, 87 Stigma 74 sozialer Wandel 22, 37, 41, 46, 57, 66, 82, Straffälliger 65 100, 105 Strategie 75, 120, 125 soziale Sicherung 22, 126, 147 Strukturwandel 8, 34 soziales Netzwerk 55, 93, 98, 109, 131, Studiengang 113 133 Subjekt 111 soziales Problem 10, 140 Suburbanisierung 45, 91 soziales System 126, 153 Sudan 113 soziales Verhalten 103 Südasien 53, 68 soziale Ungleichheit 8, 24, 130, 141 südliches Afrika 28 soziale Unterstützung 93 Szenario 42 Sozialisation 75, 111 Sozialisierung 111 T Sozialkapital 8 Tabakkonsum 21 Sozialpolitik 10, 22, 42, 46, 92, 121, 147, Tadschikistan 29, 57 148 Tätigkeit 99, 151 Sozialstaat 47 Techniker 120 soziologische Theorie 8 Teilzeitarbeit 72, 148 sozioökonomische Entwicklung 19 Theorie 10, 13, 30, 42, 45, 52, 59, 66, 71, sozioökonomische Faktoren 45, 66, 69 84, 85 sozioökonomische Folgen 32 Thüringen 93 Spanien 71, 106, 126 Tod 3, 24 Spätaussiedler 65, 87, 93, 117, 122 Toleranz 112, 145 Spiel 79 Tourismus 34 Sport 145 Tradition 55 Sprache 68, 138 Trainer 145 Sprachförderung 114 Transferleistung 53 Sprachgebrauch 138 Transformation 46 Sprachgruppe 68, 138 Transkulturalität 87 Sprachkenntnisse 68 transnationale Beziehungen 87, 89, 90, staatliche Einflussnahme 147 109, 110 staatliche Lenkung 98 Transnationalisierung 113 Staatlichkeit 115 Trauma 134 Staatsangehörigkeit 5, 65, 82, 101 Trend 10, 21, 111, 127 Stadt 39, 45, 46, 48, 63, 64, 96, 97, 103, Türke 74, 82, 103, 104, 111, 132, 145, 108, 115, 154 151, 153, 154 Stadtentwicklung 8, 96, 97, 107 Türkei 35, 41, 151 Stadtgebiet 48, 91 Stadt-Land-Beziehung 34, 45 U Stadtplanung 107 Überalterung 8, 34 Stadtteil 115, 145, 154 Überbevölkerung 31 Stadt-Umland-Beziehung 96 Übersetzer 20 Standardisierung 15 UdSSR 65, 116 statistische Analyse 4 UdSSR-Nachfolgestaat 12, 26, 29, 33, 44, statistische Methode 3 52, 54, 57, 70, 94, 138 Statusinkonsistenz 87 Uganda 113 Sachregister 107

Ukraine 12, 70 Wohlfahrtsstaat 9 Umweltbewusstsein 12 Wohnbevölkerung 101 Ungarn 49 Wohnen 101, 129 Ungleichheit 4, 21, 46, 50 Wohnform 129 UNO 64 Wohnortwahl 91, 107 Unternehmen 149 Wohnungsmarkt 98 Unternehmensgründung 150, 155 Wohnungspolitik 98 Urbanisierung 64, 91, 97 Wohnungswechsel 107 USA 2, 3, 11, 21, 25, 40, 60, 128 Wohnverhältnisse 98 Usbekistan 57 Wohnwunsch 129

V Z Variabilität 2, 36 Zentralafrika 36 Vaterschaft 148 Zentralasien 29, 52, 57 Verein 145 Ziel 106 Vergleich 2, 3, 4, 33, 36, 65, 82, 84, 101, Zielgruppe 79, 107 107 Zigeuner 112 vergleichende Forschung 36, 71 Zivilgesellschaft 152 Vergütung 149 Zukunft 42, 43, 64, 142 Verständnis 79 zweite Generation 88, 103, 109 Verteilung 23, 96 Verwaltungshandeln 115 Visualisierung 68 19. Jahrhundert 4, 11, 32 Volk 5, 43 Völkermord 112 Vorort 45 Vorschulalter 88

W Wahrnehmung 126 Wanderarbeitnehmer 105 Wanderungsrichtung 120 Warenproduktion 137 Weimarer Republik 85 Welt 64 Weltbevölkerung 42 Wertorientierung 76, 82 Wertschöpfung 102 Westafrika 126 Wirtschaft 143 wirtschaftliche Faktoren 143 wirtschaftliche Folgen 156 wirtschaftliche Lage 129 Wirtschaftskrise 49 Wirtschaftspolitik 42 Wirtschaftszweig 149 Wissen 123 Wissenschaftler 16 Wissenskluft 126

Institutionenregister 109

Institutionenregister

Arbeitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. 102 Bayerischer Forschungsverbund "Wissen und Migration" -FORMIG- 109, 123 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen 73 Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- 99 CASE - Centre for Social and Economic Research 19 Centre for European Policy Studies -CEPS- 19 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 73 Deutsche Forschungsgemeinschaft 89 Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. 102 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat 19, 137 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insb. vergleichende Analyse politischer Systeme, Bewegungen und Kulturen 88 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Ethnologie 86 Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte -CCM-, CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften -ZHGB- Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie 86 Freie Universität Berlin, Osteuropa-Institut Abt. Soziologie 54 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Center for Applied Developmental Science 20, 65 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie 20, 65 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Ge- sellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung 135 Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gGmbH 35, 126, 127 Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden 5 Hochschule Esslingen, Fak. Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege 122 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische Ethnologie 86 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences 118, 119 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehr- bereich Mikrosoziologie 73 110 Institutionenregister

Institut für Höhere Studien 19 Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF München- 149 IZA Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH 12, 156 Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes 108 Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship So- cial Science Methodology 110 Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln 102 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 47, 144 Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute -NIDI- 19 Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. III Gesellschafts- und Naturwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Soziologie 117 Prognos AG 142 Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duis- burg-Essen 100, 145 Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen 151, 152, 153, 154 Südost-Institut 109 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Profes- sur Politische Systeme, Politische Institutionen 44 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg "Politik- und Par- teienentwicklung in Europa" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. 44 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für Bevölkerungs- wissenschaft 139 Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Facheinheit Ethnologie 123 Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- 25, 48, 63, 106 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg 844 "Weltgesellschaft - die Herstellung und Repräsentation von Globalität" 87 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, International Graduate School in Sociology -IGSS- 103 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Development Research Center -TDRC- Arbeitsgruppe Transnationale Beziehungen und Entwicklungssoziologie - Centre on Migration, Citizenship and Development -COMCAD- 11, 57, 58, 95, 105 Universität Bielefeld, SFB 584 "Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte" 60 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropo- logie Lehrstuhl Sozialanthropologie 55, 67 Institutionenregister 111

Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropo- logie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie 125 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Soziologie - Organisation, Migration, Mitbestimmung 56 Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empirische und Angewand- te Soziologie Arbeitsgruppe Migration und Stadtforschung 124, 155 Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- 43 Universität Bremen, Migration, Residential Mobility and Urban Structure -Migremus- 121, 131, 150 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Abt. Theorie und Verfassung des Wohl- fahrtsstaates 92 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung 128 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Forschungsgruppe Sozialkapital 132 Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Institut für Völkerkunde 67 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät I Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften, Institut für Ethnologie und Philosophie Seminar für Ethnologie 55 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät I Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Sozialstruktur- analyse moderner Gesellschaften 135 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswis- senschaft Abt. Angewandte Erziehungswissenschaft 114 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Grundschuldidak- tik und Sachunterricht 116 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervision und Organisati- onsberatung -ISTSO- 111, 130 Universität Kassel, FB 11 Ökologische Agrarwissenschaften, Lehr- und Forschungsgebiet Wirt- schafts- und Sozialwissenschaften Fachgebiet Entwicklungspolitik, Migration und Agrar- politik 53, 62 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissen- schaft 115 Universität Mainz, FB 07 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Seminar Abt. VII Zeitgeschichte 136 Universität Marburg, Graduiertenkolleg 884 "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursa- chen, Phänomenologie und Konsequenzen" 133 Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Volkskunde - Europäische Eth- nologie 104 Universität Oldenburg, Fak. 01 Bildungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften Arbeitsgruppe Politische Bildung 112 112 Institutionenregister

Universität Oldenburg, Fak. 01 Bildungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften Arbeitsstelle Migration-Gender-Politics 113 Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Migrationssoziologie 90 Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 01 - Philosophie, Kunst- und Gesellschaftswis- senschaften, Institut für Geschichte Lehrstuhl für Südost- und Osteuropäische Geschichte 109 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie 47, 144 Universität Tübingen, Fak. für Philosophie und Geschichte, Seminar für Zeitgeschichte 31 Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Pädagogik Lehrstuhl für Sozialpädagogik, Sozialpolitik 134 Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen 146 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Le- benschancen Abt. Ungleichheit und soziale Integration 98 Zentrum für Europäische Rechtspolitik -ZERP- an der Universität Bremen 89 ANHANG

Hinweise 115

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bi- bliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachge- wiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku- mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt- bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit- schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulan- gehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For- schungsnachweis genannt ist.

Dienstleistungsangebot der Abteilung „Fachinformation für Sozialwissenschaften“

Das Dienstleistungsangebot der Abteilung Fachinformation dient der Verbreitung, Förderung und Fundierung sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie dem Wissensaustausch auf natio- naler wie internationaler Ebene. Gleichzeitig macht die Fachinformation die sozialwissenschaftliche Forschung des deutschsprachigen Raumes international sichtbar. Zentrale Aktivitäten sind Aufbereitung, Bereitstellung und Transfer von Wissen durch: ● Konzeption, Aufbau und Pflege von Datenbanken und Serviceangeboten zu Forschungsstruktu- ren, -aktivitäten und -ergebnissen in den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen und östli- chen europäischen Forschungsraum und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevan- ten Themen im deutschsprachigen, europäischen und internationalen Rahmen ● Aufbau von und Beteiligung an kooperativen Informationssystemen (Portalen, Themenschwer- punkten, Kommunikationsplattformen und Netzwerken) zur Unterstützung der Wissenschafts- kommunikation, insbesondere auf ost-westeuropäischer Ebene und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen ● Kontinuierlicher Ausbau der Vernetzung von Informationsangeboten und Services durch Erwei- terung und Einbeziehung kompetenter Partner auf nationaler wie internationaler Ebene ● Erstellung servicebasierter Publikationen und Informationsdienste zu ausgewählten Themen in Kooperation mit der Wissenschaft ● Nationales Referenzzentrum für das Politikfeld „Gleichstellung in der Wissenschaft“ gegenüber Wissenschaftsorganisationen, Bundes- und Landesministerien, Politik und Medien in Bezug auf Konzept- und Programmentwicklung, Monitoring und Evaluation von Politiken und Maßnah- men

Basisprodukte der Abteilung sind Informationen über Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -er- gebnisse, die in Datenbanken aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Neben den nachfol- gend skizzierten Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten und Publikationen werden Datenbanken mit Informationen zu nationalen und internationalen sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Zeitschriften, Netzwerken, Veranstaltungen und Internetquellen aufge- baut und gepflegt. Sie sind Bestandteil einer von GESIS entwickelten und zur Verfügung gestellten integrierten Suche, die weitere internationale Informationssammlungen und solche externer Partner mit einbezieht.

Datenbanken Die von der Abteilung Fachinformation produzierten Datenbanken SOLIS und SOFIS bilden die Grundlage für den sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst soFid.

SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letz- ten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewin- nungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Pro- jekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil- dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswis- senschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Me- thoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdiszipli- näre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontolo- gie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 47.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. In Deutschland wird die Erhebung von GESIS durchgeführt, in der Schweiz von FORS - der Schweizer Stiftung für die Forschung in den Sozialwissenschaften. Für Österreich hatte bis 2001 die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien diese Aufgabe inne; ab 2006/07 wurde diese vom Wiener Institut für Sozialwissenschaftliche Dokumentation und Methodik - WISDOM - übernommen. Die Ergebnisse der GESIS-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informa- tionen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen sowie von Forschungsförderern; ein nicht unerheblicher Teil an Ergänzungen wird schließlich durch Auswertung von Internetquellen sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute gewonnen.

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Litera- tur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Internet vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdiszi- plinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Geronto- logie oder Sozialwesen. Bestand: Anfang 2010 ca. 400.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Li- teratur. SOLIS wird von GESIS in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Be- rufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung herge- stellt. Absprachen über einen regelmäßigen Datenaustausch bestehen darüber hinaus mit dem Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deut- schen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind SOLIS und SOFIS in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulange- hörigen frei zugänglich. Des Weiteren stehen SOLIS und SOFIS über von GESIS betriebene Portale für Recherchen zur Verfügung: www.gesis.org/sowiport/ SOLIS und SOFIS können im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport einzeln oder gemein- sam mit 14 weiteren Datenbanken durchsucht werden. sowiport enthält zurzeit folgende Datenban- ken:

● Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS ● Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS ● Social Science Open Access Repository SSOAR ● Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen ● Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung ● Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln ● Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung ● Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen ● Publikationen der Bertelsmann Stiftung ● ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index ● Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt sind in und über sowiport mehr als 2,5 Millionen Quellen zu Literatur, Forschungsprojek- ten, Institutionen, Zeitschriften, Veranstaltungen sowie Themenschwerpunkte und Links zu Portalen erreichbar.

Auftragsrecherchen und Beratung bei der Datenbank-Nutzung In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt GESIS kostengünstig Recherchen in den Daten- banken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden The- mengebieten zusammengestellt. Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche beraten wir Sie selbstverständlich jederzeit bei der Umset- zung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Recherche Spezial und sowiport-dossiers: aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe „Recherche Spezial“ Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen zusammengestellt. In den Dossiers in sowiport werden solche Informationen darüber hinaus mit In- ternetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundma- terialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind inhaltlich gruppiert zu finden unter www.gesis.org/ sowiport/themen.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst – soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet GESIS mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Ältere Jahrgänge stehen unter www.gesis.org/sofid zum kostenfreien Down- load zur Verfügung. Der Dienst ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: ● Allgemeine Soziologie ● Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie ● Berufssoziologie ● Kultursoziologie + Kunstsoziologie ● Bevölkerungsforschung ● Methoden und Instrumente der Sozialwis- ● Bildungsforschung senschaften ● Familienforschung ● Migration und ethnische Minderheiten ● Frauen- und Geschlechterforschung ● Organisations- und Verwaltungsforschung ● Freizeit - Sport – Tourismus ● Osteuropaforschung ● Gesellschaftlicher Wandel in den neuen ● Politische Soziologie Bundesländern ● Religionsforschung ● Gesundheitsforschung ● Soziale Probleme ● Industrie- und Betriebssoziologie ● Sozialpolitik ● Internationale Beziehungen / Friedens- ● Sozialpsychologie und Konfliktforschung ● Stadt- und Regionalforschung ● Jugendforschung ● Umweltforschung ● Kommunikationswissenschaft: Massen- ● Wissenschafts- und Technikforschung kommunikation – Medien – Sprache

Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwis- senschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von In- formationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zu- sammenhang auch der Newsletter „Social Sciences Eastern Europe - Infoservice", der viermal jähr- lich in englischer Sprache erscheint.

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung – CEWS Als integraler Bestandteil der Fachinformation bietet CEWS disziplinenübergreifend Zugänge zu Themen, Informationen und aktuellen Fragen der Gleichstellung in der Wissenschaft. Durch das Sichtbarmachen des Potentials hoch qualifizierter Wissenschaftlerinnen unterstützt die Datenbank FemConsult die Erhöhung des Frauenanteils bei der Neubesetzung von Professuren und Führungs- positionen in Wissenschaft und Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Das CEWS-Themenportal (zu finden unter www.gesis.org/cews) integriert Informationen zu allen gleichstellungsrelevanten Themen im Bereich Wissenschaft und Forschung (z.B. Statistik und Gleichstellungsrecht an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen).

Internet-Service der GESIS Umfassende Informationen zu GESIS und zum Angebot an Dienstleistungen finden Sie unter

www.gesis.org

GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]