Archivi Di Studi Indo-Mediterranei X(2020) Issn 2279-8803
ARCHIVI DI STUDI INDO-MEDITERRANEI X(2020) http://archivindomed.altervista.org/ ISSN 2279-8803 Der Lanzelet des Ulrich von Zatzikhoven im Kontext der zeitgenössischen Artusromane des 13. Jahrhunderts Danielle BUSCHINGER Traditionell gliedert man die Epik des deutschen Mittelalters in (1) „frühhöfische Epik“ (1170-1190), deren Hauptvertreter der Straßburger Alexander, Eilharts von Oberg Tristrant, Graf Rudolf, Heinrichs von Veldeke Eneasroman sind, (2) „hochhöfische Epik“ (1170-1210), mit Hartmann von Aue (Erec, Der Arme Heinrich, Gregorius, Iwein), Gottfried von Straßburg (Tristan und Isolde), Wolfram von Eschenbach (Parzival, Titurel, Willehalm), (3) „späthöfische Epik“ (1210-1300), unter deren Vertretern ich Wigalois des Wirnt von Gravenberg, die Fortsetzungen von Gottfrieds Tristanroman, die Krône des Heinrich von dem Türlin, Rudolf von Ems, den Jüngeren Titurel des Albrecht, der sich die Maske des berühmten Wolfram angelegt hat, Konrad von Würzburg, den Stricker und den Pleier aufzählen möchte, sowie Lanzelet des Ulrich von Zatzikhoven. Während die erstgenannten zum großen Teil und die zweiterwähnten Dichter ausschließlich auf französische Texte zurückgriffen, die sie ins Deutsche übertrugen bzw. adaptierten, knüpften die meisten deutschen Dichter der dritten Generation an Dichtern der ersten oder zweiten Generation an. Aus diesem Grund hat man zuweilen behauptet, es seien Epigonen. Eine 1 Ausnahme bildet jedoch Heinrich von dem Türlin, der direkt Chrétien de Troyes benutzte. Um das schwierige Problem des Epigonentums und des Plagiats,
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