Das Groninger "Religionsgesprach" (1523) Und Seine Hintergrunde

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Das Groninger P. F. WOLFS O.P. DAS GRONINGER "RELIGIONSGESPRACH" (1523) UND SEINE HINTERGRUNDE CENTRALE DRUKKERIJ N.V. NIJMEGEN DAS GRONINGER ,,RELIGIONSGESPRACH" (1523) UND SEINE HINTERGRVNDE PROMOTOR PROF. DR. R. R. POST Abb. I Religionsgespríich zwischen Dominikanern and Lutheranern Holzschnitt aus: LAURENS LAURENSEN O.P., Een antwoort op de disputatie ghedruct in de naeen Junc/' er Ulricx van Doernum. Kampen, Jan Evertsz., 9. August 1527. (Vergt. S. 7, Anm. 1) DAS GRON1NGER "RELIGIONSGESPRACH" (1523) LIND SEINE HINTERGRLINDE ACADEMISCH PROEFSCHRIFT TER VERKRIJGING VAN DE GRAAD VAN DOCTOR IN DE LETTEREN EN WIJSBEGEERTE AAN DE R.K. UNIVERSITEIT TE NIJMEGEN, OP GEZAG VAN DE RECTOR=MAGNIFICUS DR. G. W. GROENEVELD, HOOGLERAAR 1N DE FACULTEIT DER RECHTSGELEERDHEID, VOLGENS HET BESLUIT VAN DE SENAAT IN HET OPENBAAR TE VERDEDIGEN OP WOENSDAG 1 JULI 1959, DES NAMIDDAGS TE 4 UUR DOOR PETRUS FRANCISCUS WOLFS O.P. GEBOREN TE MAASTRICHT 1959 CENTRALE DRUKKERIJ N.V. NIJMEGEN Voor Moeder Aan de nagedachtenis van mijn Vader INHALT Vorwort . • XI Verzeichnis von Abkürzungen, Siglen usw. XIV 1. Kapitel: Einleitung . 1 Bibliographische Unterlagen, — der Bericht des Gespraches and der Index der verbotenen Bucher, — der Bericht and die spätere Geschichts- schreibung. 2. Kapitel: Die Widmungsvorrede an Petrus Aquensis . 14 Petrus Aquensis and der münsterische Humanistenkreis, seine vermut- lichen Werke, — der Inhalt der Widmungsvorrede, humanistischer Ge- dankengut. 3. Kapitel: Die Umwelt des Verfassers . 34 Listrius, Erasmus and die Groninger Humanisten, — der Dominikaner- prior Laurentius and Erasmus. 4. Kapitel: Das Gesprdch als disputatio scholastica . 54 Bedenken gegen die Deutung als Religionsgesprach, — die Stellung der disputatio im Schulbetrieb der mittelalterlichen Dominikaner. Der geschichtliche Wert des Berichtes: die Schrift eine Tendenzschrift. 5. Kapitel: Die allgemeine Frage and die erste These . 73 Der Dominikanerorden and Luther vor 1523, — trotz Bekanntschaft mit Luther wählen die Groninger Dominikaner ein neutrales Thema: das Königtum Christi, — Geschichte and theologischer Inhalt dieser Frage, — das Königtum Christi bei Jacques Almain, in dem Groninger Ge- spräch and bei Luther vor 1523. Die Frage der Armut Christi. 6. Kapitel: Die weiteren Thesen and ihre corrolaria . 101 Anhang: das impertinens physicale. 7. Kapitel: Das eigentliche Gesprdch . 131 Die Einwände Hermann Aberings, — Bedenken des Subpriors Pittinck, — die Ausführungen des Johann Timmermans, — die Einwände des Gerard Pistons, — die Ausführungen Nikolaus Lesdorps. Zusammenfassung and Schluszwort . 177 Anhang I: Die Ausgaben des Berichtes . 183 Anhang II: Thesen einer Kölner Disputation, urn 1400 . 186 Anhang III: Der Text der Thesen des Groninger Gespraches . 188 Quellen and Literatur . 190 Register . 205 VORWORT Die nachfolgende Studie verdankt ihr Entstehen einer Untersuchung, die sich auf das jetzige Thema nur teilweise bezog. Zunächst nämlich ist das Interesse des Verfassers auf die Frage eingegangen, in welchem Verhältnis die Humanisten des 16. Jahrhunderts zu den Dominikanern ihrer Zeit standen. Heute, wo das Bild, das die neuere katholische Ge- schichtsschreibung von Gestalten wie Erasmus, Reuchlin u.a.m. zu zeichnen pflegt, für diese meistens viel gunstiger ausfällt, als es noch vor einigen Jahrzehnten gewöhnlich der Fall war, erhebt sich von selbst die Frage, ob man das Urteil ober mehrere Dominikaner, deren Weg diese Humanisten kreurten, nicht gleichzeitig einer Korrektur unterziehen müsse. Der Verfasser ist denn auch der Ansicht, dasz man dem Bilde eines Jakob Hoochstraten, eines Vinzent Dierckx u.a.m. schlieszlich and endlich ein wenig mehr Schwarz werde beimischen mussen, genau so wie die moderne Geschichtsschreibung der Erscheinung ihrer Gegen- spieler schon viel mehr Weisz hat zukommen lassen. Und er fragt sich weiter, ob man in der Vergangenheit nicht zu haufig vergessen hat, dasz neben den eben erwähnten Dominikanern doch auch immer wieder andere standen, mit denen diese Humanisten auf Freundschaftsfusz verkehrten, and die für ihre Ideen viel aufgeschlossener waren. Man denke in diesem Zusammenhang z.B. an Johannes Cono, den Lehrer des Beatus Rhenanus, an einen Magdalius von Gouda, der in Köln mit zahlreichen Humanisten Umgang pflegte zu einer Zeit, als Hoochstraten dort sein Klosteroberer war, oder an einen Gulielmus Parvus, Inquisitor von Frankreich, gleichzeitig aber in den für Reuchlin kritischsten Jahren seinen Verteidiger and vollkommen zugánglich für das, was sich unter den Humanisten von Paris tat. An einer bestimmten Stelle dieser ursprunglichen Untersuchung nun ergab sich für den Verfasser die Frage, ob der Bericht des sogenannten Groninger Religionsgespraches von 1523 nicht auch hierin einbezogen werden müsse. Eine bestimmte Richtung in der niederländischen Ge als eine typisch reforma--schichtsschreibung hatte diesen zwar stündig torische Schrift gedeutet, and das Gesprach selbst galt meistens als ein frühes Zeugnis für das Bestehen protestantischer Tendenzen in dem Groningen von 1523, obwohl man wiederholt gezwungen wurde, mehr oder weniger Einschränkungen zu machen, and sich auch nicht jeder XII VORWORT protestantische Forscher dieser Auffassung anschlosz. Bis dann endlich im Jahre 1944 R. R. POST die Frage aufwarf, ob man dieses Gespräch, wenn es nicht überhaupt als Erfindung eines humanistischen Schreibers abzutun sei, nicht richtiger als eine Begegnung zwischen Dominikanern and Humanisten charakterisiere. Die in vorliegendem Werke niederge- legte Untersuchung will diese Frage nochmals, and zwar ausführlicher, beantworten. Wie diese Antwort lautet, dürfte schon aus den An- führungszeichen des Titels hervorgehen. Bei der Aufhellung der Hintergründe des Gespräches sind auszer den hauptsáchlich betroffenen Dominikanern in Groningen auch gelegent- lich eine Anzahl anderer Ordensmitglieder mehr oder weniger ausführ- lich berücksichtigt worden. Man betrachte dieses Interesse des Verfassers aber nicht ausschlieszlich als ein i berbleibsel der Untersuchung, die ihm anfangs vorschwebte. Dies ist nämlich nur insofern zutreffend, als hier bewuszt der Versuch unternommen wird, das Gelande für solche weiter- gehende Untersuchung schon einigermaszen abzutasten, and auf einige Gestalten, die dabei herangezogen werden mussen, die Aufmerksamkeit zu lenken. Und wenn dann im 3. Kapitel mehrere andere Begegnungen zwischen Dominikanern and Humanisten in den Niederlanden zur Sprache kommen, so geschieht das auch, weil dadurch auf das Gro- ninger Gespräch mehr Licht fallen kann. Während die Arbeiten an dieser Untersuchung vor ihrem Abschlusz stehen, beschleicht mich die leise Furcht, dasz der sachverstandige Leser der Ansicht sein könnte, dasz in ibr die Theologie des 16. Jahrhunderts nicht genügend Beachtung finde. Erst nach and nach ist mir während meiner Studien zum Inhalt des 5., 6. and 7. Kapitels die Tatsache klar- geworden, dasz man auch für die richtige Beurteilung dieses ziemlich kurzen Gespräches, das sich mit so vielen verschiedenen theologischen Themen befaszt, über eine gediegene Kenntnis der Entwicklung mancher theologischer Fragen verfzegen musz. Leider sind es bisweilen solche Fragen, die ein modernes Denken völlig fremd anmuten. Trotzdem aber babe ich das Vertrauen, dasz das wenige, das ich in dieser Hinsicht zu bieten habe, hinreicht, um meine Ansicht über die Art and den Inhalt des Groninger Gespraches zu erläutern and zu belegen. Wenn in diesern Werke ein ursprünglich lateinischer Text übernom- men wurde, dann wurde er sehr oft übersetzt, wobei jedoch versucht ist, so textgetreu wie möglich zu verfahren. Es besteht dabei zwar die Ge -fahr einer geringeren Pragnanz and Präzision, der dafür aber eine leichtere 'Lesbarkeit 'gegenubersteht. VORWORT XIII Schlieszlich móchte ich an dieser Stelle den Beamten der Bibliothèque Nationale zu Paris, der Koninklijke Bibliotheek in den Haag and der Universitätsbibliotheken in Groningen, Munster, Nijmegen and Utrecht meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Mehr als Auszenstehende kbn- nen gerade sie ermessen, wie sehr ein lastiger and oft ungeschickter Besucher oder Benutzer ihrer Anstalten hierzu verpflichtet ist. In gleichem Masze kommt dieser Dank den Bibliothekaren mehrerer Klosterbibliotheken zu, so dem Bibliothekar der Minderbruder zu Alverna-Wychen, seinem Kollegen im Berchmanianum der Jesuiten zu Nijmegen and meinen Ordensbrudern im hiesigen Albertinum. Auch seien hier meine Klever Freunde, Herr Joseph Angenendt and Frau Otti Angenendt-Schwartmann, mit Dank erwáhnt, in deren gastlichem Hause manche Seite dieses Werkes ihre endgultige Formulierung fand. Nijmegen, Ostern 1959 VERZEICHNIS VON ABKVRZUNGEN, SIGLEN USW. AAU = Archief voor de geschiedenis van het aartsbis- dom Utrecht 1-74, 1875-1958. ADB = Allgemeine Deutsche Biographie. 56 Bd., Leip- zig 1875-1912. ALLEN = Opus Epistolarum Des. Erasmi Roterodami, ed. P. S. ALLEN (H. M. ALLEN & H. W. GARROD) . 12 Bde., Oxonii 1906-1958. (Zitiert nach Band, Nummer der Briefe and Zeile. ALLEN VI, 1784.1 = 6. Band, Brief Nr. 1784, Zeile 1.) ANK = Archief voor Nederlandsche Kerkgeschiedenis 1-7, 1884-1899. BRN = Bibliotheca Reformatoria Neerlandica, uitg. door S. CRAMER & F. PIJPER. 10 Bde., 's Gra- venhage 1903-1914. CIN = P. FR£D£RICQ, Corpus documentorum inquisitio- nis haereticae pravitatis Neerlandicae. 5 Bde., Gent-'s Gravenhage 1889-1906. Ed. Leonina = S. THOMAS AQUINAS O.P., Opera omnia, iussu impensaque Leonis XIII P.M. edita. Bd. 1 ff., Romae 1882 ff. LB = ERASMUS, Opera omnia, ed. JOH. CLERICUS. 10 Bde., Lugduni Batavorum 1703-1706. NAK = Nederlandsch
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