Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010

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A100_ArgeSL_P8_SL_A_KOM_1001 Der Inhalt gibt die Ansicht der Vorhabenträger wieder und nicht die Meinung der Europäi- schen Kommission Höchstspannungsleitung Brunsbüttel – Großgartach; BBPIG Vorhaben Nr. 3

Abschnitt A (von Brunsbüttel bzw. bis Scheeßel)

Kommunikationsunterlage zu den Unterlagen nach § 8 NABEG Steckbrief TKS 010

Kommunikationsunterlage zu den 0 07.02.2019 KleH EßeE OstA Unterlagen nach § 8 NABEG

Vers Datum Ausgabe Erstellt Geprüft Freigegeben

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STECKBRIEF TRASSENKORRIDORSEGMENT (TKS) 10

ÜBERBLICK

Herkunft des TKS: Antragsunterlagen nach § 6 NABEG / von der Bundesnetzagentur in der Festlegung des Untersuchungsrahmens nach § 7 Abs. 4 NABEG bestätigt.

Länge des Trassenkorridorsegments: 30,4 km

Vorhaben: V3 (abschnittsweise identischer Verlauf mit TKS 171 von V4)

Bundesland: Schleswig-Holstein Landkreis: o Gemeinde Brockdorf o Gemeinde o Gemeinde o Gemeinde o Gemeinde o Gemeinde o Stadt o Gemeinde o Gemeinde o Gemeinde o Gemeinde o Gemeinde o Gemeinde Neuendorf bei Elmshorn

Landkreis: Pinneberg o Gemeinde Raa-Besenbek o Gemeinde Seester o Gemeinde Groß Nordende

ARGE SuedLink 2 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 Übersicht Untersuchungsraum und Trassenkorridor-Netz

Fußnoten: PotTA1 Erdkabelverbindungslinie2

ARGE SuedLink 3 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 Das Trassenkorridorsegment

ARGE SuedLink 4 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 Kurzbeschreibung des Verlaufes

Das Trassenkorridorsegment (TKS) 10 verläuft

o vom Gelenkpunkt mit TKS 13 und 170 bei Rotenmeer (nördlich von ) in östliche Richtung,

o quert die Stör bei Beidenfleth,

o knickt rechtwinklig bei Neuenkirchen nach Süden ab, um die Stadt Krempe westlich zu um- gehen,

o um bei Krempdorf nach Südosten zu verschwenken,

o vorbei an Süderau, Elskop und Sommerland, sowie östlich vorbei an Herzhorn,

o zwischen Neuendorf bei Elmshorn und Raa-Besenbek hindurchführend,

o mit anschließender Querung der Krückau zur Seestermüher Marsch,

o östlich der Krückau in Parallelführung mit zwei Freileitungen Richtung Südsüdost bis zum Gelenkpunkt mit TKS 26 und 29 nördlich von Uetersen.

Begründung für den Verlauf

o Generell zeigt das TKS einen zur Elbe parallelen Verlauf an.

o Südlich von Beidenfleth quert das TKS parallel mit zwei Freileitungen (380 kV Dollern – Wils- ter sowie 380 kV Brunsbüttel – HH Nord) die Stör an einer Stelle, an der das FFH-Gebiet DE 2323-392 „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen“ sehr schmal ist und die Bebauungslücken entlang der Deiche zu beiden Seiten der Stör ausreichend groß sind, um die Trasse hindurchzuführen.

o Das TKS 10 führt als Stammstrecke weiter nach Südosten in Richtung der beiden östlichen Elbquerungsvarianten und muss sich hierfür entlang der zahlreich vorhandenen Ortschaften und Straßendörfer schlängeln, um möglichst wenige Flächen zu beeinträchtigen.

o Es verläuft zwischen den parallel verlaufenden Straßen Groß Wisch (L120) und Hohenweg (K10), um die dortige Bebauung sowie den Siedlungsbereich von Krempe zu umgehen.

o Östlich von Groß Wisch verlässt das TKS die gleichlaufenden Freileitungen, um auf möglichst direktem Weg zum Endpunkt des TKS bei Uetersen zu gelangen.

o In Krempdorf wird die L119 bei einer bestehenden Lücke in der Bebauung gequert.

o Anschließend verschwenkt das TKS leicht nach Osten und wenig später wieder Richtung Südosten, um den südlich von Krempdorf gelegenen Windpark östlich zu umgehen.

o In Elskop wird die K48 durch eine der vorhandenen Bebauungslücken gequert. Etwa auf Höhe der L168 (Verbindungsstraße zwischen Herzhorn und Sommerland) – die nur eine sehr lückenhafte Bebauung aufweist – verschwenkt das TKS nach Süden, um den südlich der

ARGE SuedLink 5 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 L168 gelegenen Windpark westlich zu umgehen und anschließend wieder auf den Verlauf Richtung Südosten einzuschwenken. Ebenfalls im Bereich der L168 wird die geplante A20 gequert.

o Die L288 wird nordöstlich von Gehlensiel gequert, bevor das TKS erneut nach Süden ver- schwenkt wird, um ein großflächiges Moorgebiet („Königsmoor“) westlich zu umgehen und anschließend durch die Lücke in der Bebauung zwischen Raa-Besenbek und Neuendorf bei Elmshorn führen zu können.

o Nordöstlich von Spiekerhörn wird die Krückau an einer Stelle gequert, an der das FFH-Gebiet DE 2323-392 „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen“ relativ schmal ist.

o Östlich der Krückau wird das TKS parallel zu zwei vorhandenen Freileitungen weiter Richtung Süden geführt.

Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit3

o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- 5 Kombinierte Riegel/ rungshemmnis Sehr hoch: 0 Engstellen4 o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- rungshemmnis Hoch: 0

o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- Riegel6 und Engstellen7 aus rungshemmnis Sehr hoch: 0 der Bautechnik o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- rungshemmnis Hoch: 0

o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- Riegel und Engstellen aus rungshemmnis Sehr hoch: 0 dem Umweltbericht zur SUP o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- rungshemmnis Hoch: 2

o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- Riegel und Engstellen aus rungshemmnis Sehr hoch: 0 der RVS o Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit mit Realisie- rungshemmnis Hoch: 0

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Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – RVS

Raumverträglichkeitsstudie Die nachfolgend dargestellte Konformität stellt die Vereinbarkeit (RVS) des Erdkabelvorhabens mit den Zielen und Grundsätzen der Zweck: Ermittlung, Beschrei- Raumordnung dar8. Die Konformität wird für Gebiete beschrieben, bung und Bewertung des Um- denen im Rahmen der Bearbeitung ein sehr hohes oder hohes fangs der ggf. unvermeidlichen Konflikte zwischen der Pla- Konfliktpotenzial zugewiesen wurde. Bereiche mit mittlerem und nung und den Erfordernissen geringem Konfliktpotenzial sind mit dem Vorhaben (voraussicht- der Raumordnung zur Ermitt- lung eines möglichst raumverträg- lich) immer vereinbar, sodass auf eine ausführliche Beschreibung lichen Trassenkorridors verzichtet wird.

Ein Vorbehaltsgebiet (VBG) „Rohstoffabbau“ von oberflächenna- hem Ton liegt von km 9,5 bis 16,8 über die gesamte Breite des TKS. Alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind so abzustimmen, dass die Gebiete in ihrer Eignung und Bedeutung möglichst nicht beeinträchtigt werden. Im Bereich eines verlegten Erdkabels wäre kein Rohstoffabbau mehr möglich. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Konformität erreichbar ist bzw. Ab- stimmungen mit dem Betreiber oder Flächeninhaber über eine mögliche Querung des Vorbehaltsgebietes im Rahmen der nächs- ten Planungsphase (Planfeststellungsverfahren) zur Vermeidung möglicher Konflikte beider Vorhaben durchgeführt werden können.

Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit (Anzahl)

o Sehr hoch: 0

o Hoch: 0

Die folgenden hinreichend verfestigten, raumbedeutsamen Pla- nungen und Maßnahmen (RPM) wurden im TKS 10 berücksich- tigt:

o km 16,2 und 17,6: A 20 Abschnitte Landesgrenze – B431 – A 23 Neubau, 4-streifig (Gemeinden Elskop, Sommerland, Herz- horn, Abschnitt Landesgrenze – B431, Planergänzungsverfah- ren/ beklagt nach Planfeststellungsbeschluss 2014, Abschnitt B 431 – A 23, Planänderungsverfahren/ 3. Planänderung)

o km 13,5 bis 14,7: Windenergienutzung (Gemeinde Krempdorf B-Plan Nr. 1 "Hinter der Eisenbahn", 2003) o km 17,0 bis 18,5: Windenergienutzung (Gemeinde Sommer- land B-Plan Nr. W2 "Windpark Kamerland", 2015)

ARGE SuedLink 7 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – RVS

o km 25,8 bis 26,8: Windenergienutzung (Gemeinde Raa-Besen- bek Flächennutzungsplan, 1998)

Der geplante Bau der A 20 verläuft von der Landesgrenze über die B 431 zur A 23 südöstlich Glückstadts und nordwestlich der Ort- schaft Horst. Die vorgesehene Trassenführung wird über eine Strecke von etwa 2 km durch das TKS 10 (km 16,1-17,9) gequert. Durch den fortgeschrittenen Planungsstand wird davon ausgegan- gen, dass die Konformität erreichbar ist bzw. Abstimmungen zwi- schen den Vorhaben im Rahmen des nächsten Planungsschrittes (Planfeststellungsverfahren) zur Vermeidung möglicher Konflikte durchgeführt werden können.

Die ausgewiesenen Flächen und Sonderflächen für Windenergie- nutzung erstreckt sich zwischen km 13,5 und 14,7 aus südwestli- cher Richtung über rd. drei Viertel der Korridorbreite, zwischen km 17,0 und 18,5 westlich über rd. ein Drittel der Korridorbreite und zwischen km 25,8 und 26,8 von Westen. Sie sind bereits teil- weise mit Windenergieanlagen (WEA) bebaut. Teilweise bleibt ein Passageraum von ca. 470 m und mehr. Für bereits bebaute Flächen kann die Konformität unter Beachtung der Abstandsrest- riktionen in Abstimmung mit dem Plangeber erreicht werden, bei genügend Passageraum durch entsprechende Trassierung.

Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – SUP

Strategische Umweltprü- Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit fung (SUP) Im TKS 10 befinden sich zwei Bereiche mit eingeschränkter Pla- Zweck: Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der Umweltaus- nungsfreiheit und hohem Realisierungshemmnis, die durch Um- wirkungen des Vorhabens zur welt- und Artenschutzbelange hervorgerufen werden (zusätzlich frühzeitigen Abschätzung der möglichen Folgen des Vorhabens können auch raumordnerische oder bautechnische Belange vor- für die Umwelt liegen):

o R-U-10-07 bei km 19,1: Flächen potenzieller Lebensräume von Wiesenlimikolen

o R-U-10-08 bei km 23,1: faunistische Habitatkomplex (Lebens- raum) Nr. A-SH-003, Flächen potenzieller Lebensräume von Wiesenlimikolen und des Moorfrosches

ARGE SuedLink 8 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 Flächen mit eingeschränkter Verfügbarkeit9

Im TKS 10 befinden sich Flächen mit eingeschränkter Verfügbar- keit:

o Kleine Industrie- und Gewerbegebiete befinden sich auf Höhe von km 7, 12,5 und 26.

o Zwei Flächen von Deponien für Hausmüll und ähnlichen Gewer- beabfällen liegen zwischen km 28 und 29. o Flächen von Deponien für Stoffe mit besonderem Gefährdungs- potenzial finden sich zwischen km 30 und 3,5.

Im TKS befindet sich eine hohe Anzahl von Flächen mit mittlerem und geringem Konfliktpotenzial10: Im Vergleich der Korridore sind in der Regel nur die Stufen hoch und sehr hoch relevant.

Schutzgut11-übergreifendes Bereiche mit eingeschränkter Konfliktpotenzial in % der Planungsfreiheit (Anzahl) TKS-Fläche

o Sehr hoch: 31,5 % o Sehr hoch: 0

o Hoch: 68,0 % o Hoch: 2

Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – Natura 2000

Untersuchungen zur Natura Natura 2000-Vorprüfungen 2000 – Verträglichkeit Durch das Vorhaben sind keine Beeinträchtigungen in folgenden Zweck: Prüfung eventueller Be- einträchtigungen von Natura Gebieten anzunehmen: 2000-Gebieten durch das Vorha- ben zur frühzeitigen Berücksichti- o FFH-Gebiet DE 2323-392 „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar gung von Vorgaben des Gebiets- schutzes in Bezug auf die Erhal- und angrenzende Flächen” tungsziele und den Schutzzweck von Natura 2000-Gebieten (FFH = o FFH-Gebiet DE 2222-321 “Wetternsystem in der Kollmarer Flora-Fauna-Habitat, VSch-Gebiet Marsch“ = Vogelschutzgebiet) Natura 2000-Verträglichkeitsprüfungen

Nach erfolgten Vorprüfungen sind keine vertiefenden Natura 2000-Verträglichkeitsprüfungen erforderlich.

ARGE SuedLink 9 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – ASE

Artenschutzrechtliche Bereiche eingeschränkter Pla- Arten und Artengruppen: Ersteinschätzung (ASE) nungsfreiheit mit Realisie- o Moorfrosch Zweck: Prüfung der Betroffenheit rungshemmnis des planungsrelevanten Arten- o Wiesenlimikolen spektrums durch das Vorhaben o Sehr hoch: 0 unter Berücksichtigung von Ver- meidungs- / vorgezogenen Aus- gleichsmaßnahmen o Hoch: 2

Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – SöpB

Sonstige öffentliche und Belange der Forstwirtschaft / Dauer- und Sonderkulturen der private Belange (SöpB) Landwirtschaft: Zweck: frühzeitige Berücksichti- gung und Ermittlung der Betrof- o Forstwirtschaft: <0,1 % der Fläche des TKS fenheit privater und öffentlicher Belange über den Untersuchungs- Fünf sehr kleine Waldflächen liegen im TKS oder ragen randlich rahmen von RVS und SUP hinaus (Vervollständigung des Abwä- herein (bei km 5,5, nordöstlich von Beidenfleth, bei km 20,5, gungsmaterials im Verfahren) westlich von Wisch, bei km 23,5 und km 25, nördlich von Neu- endorf bei Elmshorn und bei km 30, östlich von Seester). Auf- grund ihrer Lage bzw. Ausdehnung ist eine Umgehung der Flä- chen voraussichtlich möglich und es sind keine Auswirkungen zu erwarten. o Landwirtschaft: 0,2 % der Fläche des TKS Drei kleinere Flächen von Baumschulen liegen innerhalb des TKS. Eine Fläche liegt westlich randlich im TKS (bei km 14,5, westlich von Süderau), eine Fläche liegt mittig im TKS (bei km 16, westlich von Sommerland), eine längliche Fläche liegt west- lich randlich im TKS (bei km 25,5, östlich von Neuendorf bei Elmshorn). Aufgrund ihrer Lage bzw. Ausdehnung ist eine Um- gehung der Flächen voraussichtlich möglich und es sind keine Auswirkungen zu erwarten.

Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – ISE

Immissionsschutzrechtliche Prognostisch wird von einer Einhaltung aller immissionsschutz- Ersteinschätzung rechtlichen Vorgaben von Bundesverordnungen sowie Verwal- Zweck: Ersteinschätzung immissi- onsschutzrechtlicher Betroffenheit tungsvorschriften ausgegangen. durch Schall, elektrische Feld- stärke und magnetische Fluss- dichte im Bereich der Konverter und der Erdkabelbaustellen

ARGE SuedLink 10 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010 Ergebnis der TKS-Analyse in den einzelnen Unterlagen – Prognose der wasserrechtlichen Zulässigkeit

Prognose der wasserrechtli- Nachfolgend aufgeführt sind Bereiche innerhalb des TKS 10, die chen Zulässigkeit eine sehr hohe oder hohe spezifische Empfindlichkeit12 aufweisen. Fachbeitrag Wasser Bereiche von mittlerer und geringerer spezifischer Empfindlichkeit Zweck: Ermittlung von Bereichen, sind mit dem Vorhaben (voraussichtlich) immer vereinbar, sodass die ein Realisierungshemmnis be- auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet wird. züglich der Vorgaben des Wasser- haushaltsgesetztes (WHG) und der EU-Wasserrahmenrichtlinie Wasserschutzgebiete (WSG) der Schutzzone I und II weisen eine aufweisen sehr hohe spezifische Empfindlichkeit auf. Es ist keine wasser- rechtliche Zulässigkeit zu erwarten. Für die Schutzzonen III, IIIA, IIIB, A, B mit hoher und sehr hoher spezifischer Empfindlichkeit können im Planfeststellungsverfahren Anträge auf Befreiung nach §52 (1) WHG gestellt werden. Konflikte können im Rahmen der Planfeststellung ggf. durch eine geeignete Trassenführung ver- mieden werden. Im TKS befinden sich die folgenden WSG:

o WSG Nr. 31 „Elmshorn Köhnholz/Krückaupark“, Zone IIIA und IIIB, das gesamte TKS querend, sehr hohe spezifische Emp- findlichkeit

o WSG Nr. 24 „“, Zone IIIB, das gesamte TKS querend, sehr hohe spezifische Empfindlichkeit

Bei vorhandenen Stillgewässern mit einer sehr hohen spezifischen Empfindlichkeit können Konflikte im nachfolgenden Planungs- schritt (Planfeststellung) durch eine geeignete Trassenführung vermieden werden. Im TKS befinden sich die folgenden Stillge- wässer mit einer sehr hohen spez. Empfindlichkeit:

o Wenige Stillgewässer bei km 2, 7, und 14,5

Bündelungsoptionen13

In TKS 10 liegen keine Bündelungsoptionen vor.

ARGE SuedLink 11 | 12 Steckbriefe_TKS_010 © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SuedLink Steckbrief – Trassenkorridorsegment 010

1 Eingeschränkter Planungsraum = Vorschlag einer potenziellen Trassenachse (potTA), um die Querbarkeit eines Bereichs eingeschränkter Planungsfreiheit mit sehr hohem Realisierungshemmnis (rot) prüfen zu können; ggf. wird auch die konkrete Bauweise angenommen.

2 Erdkabelverbindungslinie = Verbindet zwei Bereiche mit eingeschränktem Planungsraum (potTA). Die Linie liegt grundsätzlich mittig im Trassenkor- ridor und orientiert sich an der kürzesten Verbindung. Sie bildet den Ausgangspunkt, um zusammen mit der lokalen Öf- fentlichkeit eine raumverträgliche Leitungsführung im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens zu finden.

3 Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit = Riegel und Engstellen aus Flächen sehr hoher Bewertung in den Einzelunterlagen oder kombiniert aus allen Unterlagen.

4 Kombinierte Riegel/ Engstellen = Riegel/ Engstellen verschiedener Belange (Umweltbelange SUP, N2000, ASE + Technik bzw. RVS), die räumlich eng beieinander liegen, so dass eine gemeinsame Betrachtung zur Querung des Bereichs erfolgen muss.

5 Realisierungshemmnis = Sehr hoch: Der Riegel/ die Engstelle kann auch unter Berücksichtigung von Maßnahmen und Vorkehrungen nicht ge- quert werden. Hoch: Der Riegel/ die Engstelle kann nur unter Berücksichtigung von Maßnahmen und Vorkehrungen (z.B. Abstimmung mit dem Betreiber/ Eigentümer der Fläche im Rahmen des nächsten Planungsschrittes) gequert werden.

6 Riegel = Durchgehender Bereich im Korridor, gebildet durch mindestens ein Kriterium mit sehr hohem spezifischen Restriktionsni- veau/ Empfindlichkeit oder Lücken zwischen einem oder mehreren Kriterien mit sehr hohem spezifischen Restriktionsni- veau/ Empfindlichkeit mit einem Passageraum von ≤ 50 m (Stammstrecke = beide Vorhaben werden unmittelbar parallel verlegt) bzw. ≤ 30 m (Normalstrecke = nur ein Vorhaben).

7 Engstelle = Engstelle bzw. Lücke zwischen einem oder mehreren Kriterien mit sehr hohem spezifischen Restriktionsniveau/ Emp- findlichkeit mit einem Passageraum ≤ 150 m (Stammstrecke = beide Verbindungen werden unmittelbar parallel verlegt) bzw. ≤ 100 m (Normalstrecke = nur eine Verbindung).

8 RVS - Konformität = Die Prüfung der Konformität mit den entsprechenden Zielen und Grundsätzen der Raumordnung erfolgt basierend auf dem spezifischen Restriktionsniveau und dem ermittelten Konfliktpotenzial für die Konflikte in jedem Trassenkorridorseg- ment. Entsprechend sind für die Bewertung der Konformität die gleichen Bedingungen (Bauweise und Bündelungsop- tion) anzunehmen wie für die Einstufung des Konfliktpotenzials.

9 Flächen mit eingeschränkter Verfügbarkeit = Zu den Flächen mit eingeschränkter Verfügbarkeit gehören Windkraftanlagen und Windparks, Solaranlagen, Gewerbe- und Industriegebiete sowie Flughäfen, militärische Anlagen, Ver- und Entsorgungsanlagen, Deponien und Altlasten so- wie Tagebaue.

10 SUP - Konfliktpotenzial = Grad der Vereinbarkeit des Vorhabens mit den Zielen des Umweltschutzes. Das Konfliktpotenzial wird auf der Grundlage der spezifischen Empfindlichkeit in Verbindung mit der konkreten Bauweise (bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkun- gen, geschlossen/ offen) ermittelt.

11 Schutzgüter = Zu den betrachteten Schutzgütern (SG) gehören gemäß § 2 UVPG: 1. SG Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, 2. SG Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, 3. SG Boden und Fläche, 4. SG Wasser, 5. Schutzgüter Luft und Klima, 6. SG Landschaft, 7. SG Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter, 8. Wechselwirkung zwischen den Schutzgütern.

12 Allgemeine/ spezifische Empfindlichkeit = Empfindlichkeit der betrachteten Kriterien gegenüber den möglichen Wirkungen des Vorhabens. Man unterscheidet zwi- schen der theoretischen „allgemeinen Empfindlichkeit“ und der „spezifischen Empfindlichkeit“, welche die konkrete Aus- prägung der SUP-Kriterien im festgelegten Untersuchungsraum beschreibt.

13 Bündelungsoptionen = Zu den potenziellen Bündelungsoptionen für das Erdkabelvorhaben zählen vorhandene Hoch- und Höchstspannungslei- tungen ab 110 kV, Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen, erdverlegte Infrastrukturen, Bahnstrecken und Bahnstrom sowie vorhandene Infrastrukturen in Waldbereichen.

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