Universitäts- Und Landesbibliothek Tirol

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Universitäts- Und Landesbibliothek Tirol Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1931 1.8.1931 Heute Vertage „Tiroler Vaviowoche" Mit öem Abmüblatt Leveste Zeitung' unö Üer ilIuslc.Aongköschcist Hrrglsnö" Für nicht vereng!«Einsendungen wirb keine Haftung übernom¬ Fernruf: Schristleituig Nr. 750 Fernruf: Verwaltung Nr. 757 Adresse deS Wiener Büros : Wien, l-, Elisabethflraße9/11. auch eine Verpflichtung Rücksendung nicht men, zur anerkannt. Bezugspreise für beide Blätter: Am Platze monatlich ln den Abholstellen§ 5.80. Fernrufv 22-4-2». Die Bezngsgebühr ist im vorhinein zu ent¬ Eigentümer, Verlegeru. Drucker: Wagner'sche llniversitüts-Luch- Die täglich zweimalige Zuflellung ins Haus für beide Blätter 70 Groschen. Einzel¬ richten. Durch Streiks oder du'ch höhere Gewalt bedingte Stö¬ druckerei, ErlrrftraßeS. Derantw. Schriftleiter: Karl paulin, nummer 30 Groschen, Sonntags 40 Groschen. Mt täglich zweimaliger postzu» rungen in der Zusendung verpflichten uns nicht zur Rückzahlung Ealurnerstraße4. Für den Inseratenteil verantwortlich: Rudolf sendung monatlich S 6.50, Deutschland monatlich S 7.50, ln das übrige Ausland von Bezugsgrbühren. Entgelt! che Ankündigungen im Textleile Wagner, Ä( ^h.-Eugen-Straße 11«. Sämtliche In Innsbruck monatlichN8.50. — Postsparkaffenkonto: 52.677. sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige AnzeigenannahmestellerOesterrctchische Anzeigen-Gesellschast Wien L, Brandstätte 8, Fernruf v 22 -5-95. Nummer 174 Samstag, 1. August 1931 78. Jahrgang Vochenkalrnder: Montag, 27. Pantaleon. Dienstag, 28. Viktor P. Mittwoch, 29. Martha I . Donnerstag. 30. Abdonu. S. Freitag, 31. Ignaz v. L. Samstag, 1. Aug. Petri Keuenfeier. Sonntag, 2. Port. Bemerkungen. in Fünfzehn Prozent Reichsbankdiskont Deutschland. Jrmstrnck , 1. August. TU. Berlin, 1. August. setzen wolle, sei erfunden . Ebenso unwahr seien die Mel¬ Professor Gustav Cassel, der bekannte Bolkswirt- dungen , daß Hitler die Absicht habe , nach Italien schaftler, keschäfllgt sich in einem im „N. W. T ." ver¬ Die Reichsbank hat den Diskontsatz von 10 aus 15 Prozent zu fliehen. öffentlichen Artikel mit der Wimschaftsmacht Frankreichs, und dev Lmubardzlnsfuh auf 20 Prozent erhöht. die es rücksichtslos zur Befestigung seiner politischen Die letzte Diskonterhöhung erfolgte am 16. Juli von 7 auf Hegemonie in Europa ausnützt . Ueber die Folgen Die Ausreiseverordnung bleibk in Kraft. dieser Gewaltpolink ' chreibt Profestor Cassel u. a.: 10 Prozent . Die neuerliche Steigerung um die Hälfte soll den Uebergang zwischen Zwangswirtschaft zum normalen Zah¬ KB Berln , 1. August. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" „Die Ereignisse der letzten Zeit haben Klarheit darüber lungsverkehr erleichtern. berichtet, von amtlicher Stelle sei zur Frage der Arsreise- gegeben, wie Frankreich von se nem Gold Nutzen ziehen zu können glaubt . Bet allen internationalen Verhand¬ Wie von der Reichsbank mitgeteilt wird, ist der Noten¬ gebüh: erklärt worden, daß mit einer Wiederaufhebung dieser lungen anläßlich der deutschen Krise ha: Frankreich stets umlauf der Reichsbank auf 4.4 Milliarden Reichs¬ Maßregel vorläufig noch nicht gerechnet werden dürfe. betont , daß nichrs ohne seine Mitwirkung ge¬ mark gestiegen . Die Girogelder haben um 200 Millionen schehen könne. Der Vorschlag Frankreichs , die deutschen Auch die „Telegraphen-Uunion" erfährt, daß mit de: Auf¬ Reichsmark zogenommen. Der Devisenbestand zeigt seit Schwierigkeiten durch eine langwistige Anleihe von 24. Juli eine Zunahme um 80 Millionen. hebung der Ausreisenotverordnung für die nächste Zeit n i ch: mehreren Ddilliarden Mark zu beheben, war ein folgerich¬ zu rechnen 'ei. tiges Glied :n der Kette der französischen Gcsamtpolitik. Der Beschluß der Reichsregierung, die Verordnung über Diem Anleihe sollle eben nur bewilligt werden gegen be¬ Die Ausnahme des Aahlungsverkehresdie Ausreiseaebühr bis auf weiteres aufrecht zu erhalten, wird stimmte politische Garantien . Aaßeröem wurde die Ver¬ mDeutschland. damit begründet, daß die Bekämpfung des Devisen- pfändung du : öemschen Zolleinuahmen gefordert . Frank¬ schmuggc ls und der Kapitalsflucht bisher nicht zu reichs eigener Beitrag zu einer solchen Anleihe brauchte DU. « erlitt , 1. August. Das Reichskabinett hat dem gewünschten Ziele geführt habe. tat übrigen gar nicht besonders groß zu werden . Man am Freitag 'eine Beratungen wieder ausgenommen . Sie rechnete offenbar damit , daß, wie in früheren Fällen , die dienten in erster Linie Men mit der vollen Wieder¬ Bereinigten Staaten und eine Reihe europäischer Länder herstellung des Zahlungsverkehrs in Zusammen¬ den Hauptteil der Anleihe übernähmen . Den politischen hang stehend m Fragen . Dazu dürften auch die Verhand¬ Sein Anlatz zur Sparsamkeit? Gewinn wollte jeloch Frankreich einheimsen , gestützt auf lungen gehören , die zwischen den zuständigen Stellen der die Tatsache, daß Frankreich mi : seinen überwältigenden Reichsregiernn ; und der Dresdener Bank geführt wor¬ Wien, 1. Aug. Zu der Kundgebung des Hauptverbandes der Vorräten an Gold und Devisen bei einer Anlciheoperation den sind. Fn unterrichteten Kreisen erwartet man , daß Industrie Oesterreichs wird offiziös mitgeteilt: Die Behaup¬ dieses Umfanges nicht entbehrt werden konnte. sehr bald ans dem Verordnungswege eine neue Ueber- tung des Industriellenoerbandes , daß die Wirtschaftslage eine In den letzten Wochen hat Frankreich seine Stellung gangsregelung für den Zahlungsverkehr getroffen wird. fortschreitende Verschlechterung aufweise, sowie die Meldung dadurch weimr noch zu befestigen gesucht, daß es mit Hilfe Der Ueb erweisungsverkehr zwischen den Geld¬ des „Vorarlberger Tagblattes ", daß im Herbst ein erwei¬ seiner großen Auslandsguthaben noch mehr Gold an sich instituten soll vom Montag der nächsten Woche ab in tertes Ersparungsprogramm durchgeführt werde, gezogen hat. Es galt , die übrigen Länder und besonders vollem Umfmrge zngelassen werden , während die Bar¬ finden an kompetenten Stellen keine Bestätigung. Gewiß sei England fühlen zn lassen, daß Paris jedes selbständige auszahlungen noch für einige Tage auch bei den Vorgehen von ihrer Sette durch Goldabzüge verhindern Banken gerrissen Beschränkungen unterliegen dürften. die allgemein; Wirtschaftslage ernst , doch seien in letzter Zeit keine neuen Momente aufgetreten , aus denen eine könnte. Offenbar ist jedenfalls geworden , daß Frankreich Man nimm : jedoch an , daß Mitte nächster Woche seinen gewaltigen Goldbesitz als eine Kraftquelle ersten auch die Barauszahlungen wieder völlig frei- Verschlechterung abgelesen werden könnte. Die Steuerein- Ranges betrachtet. Kann man nrit der Macht des Goldes gegeben erden« . Für die Sparkassen werden die gange der lehtvergangenen Zeit weisen eher einen Ausstieg, politische Zugeständnisse erlangen , die sonst nur mittels Anszaihlungsbeschränkungen zwar gemildert , sie bleiben jedenfalls aber einen Still st and dersinkenden Ten¬ eines blutigm und kostspieligen Krieges gewonnen wer¬ aber zunächst noch in gewissem Umfange bestehen. denz auf. den können, so ist das Horten Aires au.ßcrgewühnlichen Im übrigen wird das Ersparungsprogramm der Regierung Goldvorrates sicherlich auch beträchtliche Opfer wert. Auslanöswaren-Kredike für Deutschland. strengstens eingehalten. Die Aufstellung eines neuen Erspa- Daher wird Frankreich den einmal eingeschlagenen Weg rungsxrogrammes und die Nachricht, daß ein solches bereits weiter beschreiten und wird jedes Land , das sich Frank¬ reichs politischen Forderungen erigegenstellt , mit neuen TU. Berlin, 1. August. Wie „Der Deutsche", das Blatt der vorliege, ent-pricht nicht den Tatsachen. Es wird von der Ge¬ christlichen Gewerkschaften zu wissen glaubt, wird erwogen, Golöabzi : Hungen bedrohen . Eine solche Haltung staltung der europäischen Gesamtwirtschaftslage abhängen, ob Frankreichs muß aber unvermeidlich sehr weitgehende ob es nicht möglich sei, eine Ausländsanleihe in der neue Aktionen in budgetärer Hinsicht notwendig erscheinen Weise auszunehmen, daß an st eile von Geld Waren Folgen haben . Zunächst werden auch andere Länder sich werden. Gegenwärtig und für die nächste Zeit ist damit nicht direkt geliefert werden unter Einräumung langer Zahlungs¬ veranlaßt sehen, ihre Goldreserven wesentlich zn steigern, zu rechnen. um nicht bei ungünstiger Wirtschaftslage in Abhängigkeit fristen zu tragbaren Zinssätzen. Auf diese Weise würde die von Parts zn geraten . Eine allgemeine Erhöhung der An¬ deutsche Deviimdilanz verbessert, denn die Reichsbank könnte sprüche auf Goldreserven ist aber der Goldsparsamkeits- Devisen, die onft zur Bezahlung der Einfuhr gebraucht wer¬ Besprechungen des Bundeskanzlers. poliük gerade entgegengesetzt, dm die notwendige Vor¬ den, für andere Zwecke verwenden. KB. Wien, 1. August. Bundeskanzler Dr. B u r e s ch hatte aussetzung für die Gesundung der Weltwirtschaft wäre. Freitag mit dem Bundesminister für Handel und Verkehr Als wahrscheinliche Folge der von Frankreich mit Hilfe Hiiler und deutsche Volkspartei. Hein' eine längere Besprechung über die angesichts der seines Goldes betriebenen Machtpolitik wird des¬ drohenden Arbeitsein st ellungen auf dem E r z- halb ein erneuter Preissturz einsetzen , wodurch KB. Berlin, 1. Aug. Dem Verein deutscher Zeitungsverleger die wirtschaftliche Depression üer Welt weiter verschärft wird von mastgebenden Kreisen der deutschen Volkspartei be¬ b e r g und im steirischen Industriegebiet einzuschlagcnden Schritte. Die Bundesregierung wird nichts unversucht lassen, wird . Die Erhöhung des englischen Diskonts ist das erste stätigt, daß eine Unterhaltung zwischen dem Vorsitzenden um die
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