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Bebauungsplan Nr. 6 der Gemeinde Wallsbüll

Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaik-Freiflächenanlage“

– Entwurf – 17.12.2020

Bebauungsplan Nr. 6 Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ der Gemeinde Wallsbüll – Verfahrensstand nach BauGB –

§3(1) §4(1) §3(2) §4(2) §4a(3) §10 X X X

Auftraggeber

Gemeinde Wallsbüll 24980 Wallsbüll

Auftragnehmer

Pro Regione GmbH Schiffbrücke 24 24939

Projektbearbeitung

Manfred E. Demuth (Geograph) Sophie Rossow (Dipl.-Ing. Landschafts- und Freiraumplanung) Christiane Lorz (B.Sc. Ökologie und Umweltplanung)

Titelblatt

Eigene Bearbeitung Kartengrundlage OpenstreetMaps

Pro Regione GmbH, Flensburg ii Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

INHALT

1 Einführung ...... 1 1.1 Erfordernis und Ziel der Planung ...... 1 1.2 Rechtsgrundlagen und Vorgaben ...... 1

2 Rahmenbedingungen ...... 2 2.1 Lage, Situation und Flächennutzung ...... 2 2.2 Vorgaben der überörtlichen und örtlichen Planung ...... 3 2.3 Abweichung von den örtlichen Planungen ...... 4

3 Inhalte des Bebauungsplans ...... 5 3.1 Planinhalt und Festsetzungen ...... 5

4 Wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 6

5 Erschließung und Infrastruktur...... 7 5.1 Verkehrliche Erschließung ...... 7 5.2 Wasser, Abwasser, Niederschlagswasser ...... 7 5.3 Stromversorgung ...... 8 5.4 Brandschutz ...... 8 5.5 Abfälle ...... 8 5.6 Telekommunikation ...... 8

6 Umweltbericht ...... 9 6.1 Einleitung...... 9 6.1.1 Inhalte des Umweltberichts ...... 9 6.1.2 Inhalte und Ziele des Bebauungsplans ...... 10 6.1.3 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplanungen sowie ihre Berücksichtigung ...... 11 6.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 17 6.2.1 Schutzgutbezogene Bestandsaufnahme und Bewertung des Umweltzustandes und der Umweltmerkmale (Basisszenario) ...... 17 6.2.1.1 Schutzgut Mensch 18 6.2.1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt 19 6.2.1.3 Schutzgut Boden, Fläche 27 6.2.1.4 Schutzgut Wasser 30 6.2.1.5 Schutzgut Luft und Klima 31 6.2.1.6 Schutzgut Landschaft 33

Pro Regione GmbH, Flensburg iii Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

6.2.1.7 Schutzgut Kultur und Sachgüter 35 6.2.1.8 Wechselwirkungen 36 6.2.2 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblicher negativer Umweltauswirkungen ...... 37 6.2.2.1 Schutzgut Mensch 37 6.2.2.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt 38 6.2.2.3 Schutzgut Boden 39 6.2.2.4 Schutzgut Wasser 42 6.2.2.5 Schutzgut Luft und Klima 43 6.2.2.6 Schutzgut Landschaft 43 6.2.2.7 Schutzgut Kultur und Sachgüter 43 6.3 Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 44 6.4 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung ...... 45 6.5 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung...... 45 6.6 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 46 6.7 Referenzliste der Quellen ...... 49

7 Flächenbilanz ...... 51

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lage des Geltungsbereiches (Quelle: Auszug aus der Topographischen Karte M.: 1:25.000; nicht maßstabsgetreu) ...... 3

Abbildung 2: Ausschnitt aus dem LEP Entwurf 2020 im Bereich des Plangebietes (rot umkreist) ...... 14

Abbildung 3: Ausschnitt aus dem Regionalplan 2002 im Bereich des Plangebietes (rot umkreist) ...... 14

Abbildung 4: Ausschnitt aus dem LRP 2020 PR I Karte 1 ...... 15

Abbildung 5: Ausschnitt aus dem LRP 2020 PR I Karte 2 ...... 15

Abbildung 6: Ausschnitt aus dem LRP 2020 PR I Karte 3 ...... 15

Abbildung 7: FFH-Gebiete und landesweiter Biotopverbund in der Umgebung des Vorhabens (rot umrandet) – Darstellung aus dem Landwirtschafts- und Umweltatlas (MELUND 2020a) ...... 16

Abbildung 8: Bestand Biotoptypen im Plangebiet ...... 21

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bodenfunktionen nach § 2 Abs. 2 BBodSchG (LANU-SH, 2006), regional bewertet ...... 28

Tabelle 2: Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern ...... 36

Tabelle 3: Bilanzierung der Eingriffe durch Bodenversiegelung ...... 41

Tabelle 4: Berechnung der Maßnahmenflächen für den Ausgleich ...... 41

Tabelle 5: Zusammenfassende naturschutzrechtliche Eingriffsbilanzierung ..... 44

Tabelle 6: Zusammenfassende Darstellung erheblicher nachteiligen Auswirkungen (nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 j BauGB) ...... 46

Tabelle 6: Flächenbilanz ...... 51

Pro Regione GmbH, Flensburg v Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

1 Einführung

In der Gemeinde Wallsbüll besteht die Bestrebung, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit der vorliegenden Bauleitplanung soll die Errichtung von großflächigen Photovoltaik- Freiflächenanlagen planungsrechtlich vorbereitet und damit die Entwicklung nachhaltiger, erneuerbarer Energien ermöglicht werden.

Das Vorhaben wurde hinsichtlich seiner Verträglichkeit mit Naturschutz und Landschaftspflege geprüft. Die Gemeinde kommt zu dem Schluss, dass der Bebauungsplan erforderliche Umweltbelange ausreichend berücksichtigt und umweltbezogene Auswirkungen gering bleiben bzw. ausgleichbar sind.

1.1 Erfordernis und Ziel der Planung

Mit dem Bebauungsplan Nr. 6 verfolgt die Gemeinde Wallsbüll das Ziel, die mit der parallel aufgestellten 7. Änderung des Flächennutzungsplanes vorbereiteten Grundlagen für den Bau einer Photovoltaik-Freiflächenanlage zu konkretisieren. Dafür ist die Festsetzung eines Sonstigen Sonder–gebietes mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik-Freiflächen–anlagen“ erforderlich.

Ziel des Bebauungsplans Nr. 6 ist die Schaffung der planungsrechtlichen Grundlage für die Errichtung großflächigen Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Dafür ist die Festsetzung eines sonstige Sondergebietes mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik-Freiflächenanlagen“ erforderlich. Des Weiteren sollen verbindliche Regelungen für Art und Maß der baulichen Nutzung sowie den Ausgleich für die Eingriffe in den Naturhaushalt festgesetzt werden.

Großflächige Photovoltaik-Freiflächenanlage sind gemäß § 35 (1) Baugesetzbuch (BauGB) im Außenbereich nicht privilegiert. Daher wird zur Umsetzung der Planung die Bauleitplanung zwingend erforderlich. Dieser Voraussetzung wird mit dem vorliegenden Bebauungsplan Nr. 6 und der parallel aufgestellten der 7. Änderung des Flächennutzungsplans nachgekommen.

Die Bevölkerung soll in den Planungsprozess eingebunden und damit eine größtmögliche Akzeptanz erzielt werden.

1.2 Rechtsgrundlagen und Vorgaben

Auf Empfehlung ihres Planungsausschusses hat die Gemeindevertretung Wallsbüll am 16.12.2019 das Planungsverfahren zur Aufstellung des Bebauungs- planes Nr. 6 eingeleitet. Am 16.12.2019 wurde ebenfalls die Aufstellung der 7. Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. Die Planwerke werden im Parallelverfahren aufgestellt.

Im vorliegenden Entwurf sind die anhand der Umweltprüfung ermittelten Belange des Umweltschutzes berücksichtigt worden. Die Ergebnisse aus der frühzeitigen Behördenbeteiligung (§4 Abs. 1 BauGB) flossen in die nachfolgende Entwurfsausarbeitung ein. Die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit (§3 Abs.

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1 BauGB) wurde bereits im Rahmen einer Veranstaltung durchgeführt. Hinweise oder Bedenken wurden nicht geäußert.

Dem vorliegenden Bebauungsplan liegen zugrunde: • Gesetz über die Landesplanung in Schleswig-Holstein (Landesplanungsgesetz) • Landesentwicklungsplan (LEP) • Regionalplan (RP) • Landschaftsrahmenplan (LRP) • Landeswaldgesetz (LWaldG) • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) • Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) • Baugesetzbuch (BauGB) • Baunutzungsverordnung (BauNVO) • Planzeichenverordnung (PlanZV) jeweils in der derzeit gültigen Fassung.

Weiterhin wurden die Vorgaben des Landschaftsplans (1997) einbezogen. Die mit dem Bebauungsplan Nr. 6 verfolgte Zielsetzung, die Festsetzung eines Sondergebietes mit Zweckbestimmung „Photovoltaik-Freiflächenanlage“, lässt sich nicht unmittelbar aus der gemeindlichen Landschaftsplanung entwickeln (siehe Kapitel 2.3).

2 Rahmenbedingungen

Mit den nachfolgenden Ausführungen wird das Planvorhaben in den räumlichen Kontext eingeordnet.

2.1 Lage, Situation und Flächennutzung

Die Gemeinde Wallsbüll liegt im westlichen Bereich des Kreises Schleswig- Flensburg. Das ca. 29,4 ha große Plangebiet befindet sich südöstlich der Ortslage Wallsbüll, südlich der Flensburger Straße (B 199) und nördlich der Gemeinde- grenze Wallsbüll zur Gemeinde .

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Bei dem Plangebiet handelt es sich um eine relativ ebene Fläche, die Höhen von 23-24 m ü NHN aufweist.

Abbildung 1: Lage des Geltungsbereiches (Quelle: Auszug aus der Topographischen Karte M.: 1:25.000; nicht maßstabsgetreu)

Das Plangebiet wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen umgeben, die durch strukturgebende Landschaftselemente, wie Knicks, Gehölzstreifen und intensiv unterhaltene Entwässerungsgräben geprägt sind. Im Westen liegt ein Waldgebiet in etwa 400 m Entfernung (siehe Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.).

Das Plangebiet selbst wurde bisher intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet und ist von einem mehr oder minder dichten randlichen Knickstreifen begrenzt. Ein Graben quert den Plangeltungsbereich in Ost-West-Richtung.

2.2 Vorgaben der überörtlichen und örtlichen Planung

Der Landesentwicklungsplan (LEP, 2010) und der Entwurf der Fortschreibung des LEP (2018) weisen das Gemeindegebiet als „Ländlichen Raum“ aus. Im Bereich der Ortslage Wallsbüll sowie südlich des Plangebietes verläuft eine Biotopverbundachse der Landesebene.

Der Regionalplan für den Planungsraum V (2002) stellt den Süden des Gemeindegebietes teilweise als „Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung“ dar. Der Verlauf der Wallsbek nordwestlich und des Meyner Mühlenstroms südwestlich des Plangebietes wird als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft beschrieben.

Der Landschaftsrahmenplan, Planungsraum I (LRP 2020) nimmt mehrere Zuweisungen vor. Beim Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 6 handelt es sich demnach um ein Gebiet mit besonderer Erholungseignung. Die Wallsbek und der Meyner Mühlenstroms sind Teil des landesweiten „Schutzgebiets- und Biotop- verbundsystems“ und als FFH-Gebiet Teil des Natura 2000-Gebietes.

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Der Landschaftsplan (LP) der Gemeinde Wallsbüll (1997) sieht für das Plangebiet die Nutzung als Wechselgrünland / Ackergrasnutzung vor. Darüber hinaus sind bestehende Knicks, Gehölzstreifen, Feldgehölze sowie unbepflanzter Knickwall dargestellt. Gräben durchziehen das Gebiet im südlichen Teil in Ost- West-Richtung sowie entlang des südöstlichen Geltungsbereichs. Im Entwicklungsteil des LPs wird für die Fläche die Erhöhung der Knickdichte als „flächige Maßnahmen zur Anreicherung von Natur und Landschaft auf freiwilliger Basis“ beschrieben. Für den südlichen Bereich des Plangebietes ist ein „Eignungsbereich für Windkraft“ dargestellt.

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Wallsbüll (FNP, 1973) weist für das Plangebiet außer „Flächen für die Landwirtschaft“ keine gesonderten Nutzungen aus.

Interkommunale Abstimmung

Betroffene benachbarte Gemeinden wurden über die frühzeitige Beteiligung nach § 4 (1) BauGB über die Planung in Kenntnis gesetzt und zur Abstimmung mit ihren Belangen aufgefordert. Es wurden weder Bedenken geäußert noch Hinweise gegeben.

2.3 Abweichung von den örtlichen Planungen

Wie bereits im Kapitel 1.2 dargelegt, lassen sich die mit dem vorliegenden Bauleitplanverfahren verfolgten Zielsetzungen nicht aus der gemeindlichen Land- schaftsplanung entwickeln. Daher hat die Gemeinde Wallsbüll entschieden, im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 6 und der parallel aufgestellten 7. Änderung des Flächennutzungsplanes hinsichtlich der o. g. Darstellungen von den Ergebnissen des Landschaftsplans abzuweichen.

Sie hat der Zielsetzung der künftigen Art der Bodennutzung im Änderungsbereich als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik-Freiflächenanlage“ einen Vorrang vor den Ergebnissen der gemeindlichen Landschaftsplanung eingeräumt. Die Abweichung von den Ergebnissen der Landschaftsplanung der Gemeinde Wallsbüll begründet diese wie folgt:

Die Ziele des Naturschutzes werden aus Sicht der Gemeinde Wallsbüll im vorliegenden Fall auf Grund der Abweichung von den Ergebnissen der gemeind- lichen Landschaftsplanung nicht beeinträchtigt. So weist der Landschaftsplan den Änderungsbereich als „Landwirtschaftliche Nutzfläche“ aus. Darüber hinaus stellt er bestehende Gehölzstrukturen, Knicks und Gräben dar.

Bezüglich der Entwicklungs- und Nutzungshinweise wird lediglich die Erhöhung der Knickdichte auf freiwilliger Basis gegeben. Durch die geplante Eingrünung der Photovoltaik-Freiflächenanlage wird das allgemeine Ziel des Landschaftsplans umgesetzt.

Aus Sicht der Gemeinde Wallsbüll ist es im vorliegenden Fall vertretbar, von den Ergebnissen der gemeindlichen Landschaftsplanung abzuweichen, da die Erzeugung regenerativer Energie eine nachhaltige Nutzung der Fläche im Sinne des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen, der Umwelt und des Klimas darstellt. Des Weiteren führt die Herrichtung der Flächen als extensiv zu nutzendes

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Grünland mit einer kräuterreichen Grünlandeinsaat zu einer Aufwertung der biologischen Vielfalt der Fläche im Sinne der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege (§ 1 Bundesnaturschutzgesetz).

Die Notwendigkeit einer Anpassung des Landschaftsplans wird nicht gesehen, da der Landschaftsplan über allgemein formulierte Ziele hinaus keine weiter– gehenden, direkt auf das Plangebiet bezogene, naturschutzfachliche Aussagen trifft.

3 Inhalte des Bebauungsplans

3.1 Planinhalt und Festsetzungen

Mit der parallel aufgestellten 7. Änderung des Flächennutzungsplanes wird das bisher als landwirtschaftliche Fläche dargestellten Gebiet als Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik-Freiflächenanlage“ ausgewiesen. Da sich laut § 8 (2) BauGB Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln haben (Entwicklungsgebot) wird der vorliegende Bebauungsplan Nr. 6 nahezu flächengleich im Parallelverfahren durchgeführt und das Plangebiet hier als sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung “Photovoltaik-Freiflächen– anlage” (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) festgesetzt.

Darüber hinaus werden

• Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft -M 1- (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

• Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträucher und sonstigen Bepflanzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB)

• Verkehrsfläche (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB)

• Grünfläche, privat –Schutzgrün- (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB). festgesetzt.

Zudem werden als nachrichtliche Übernahmen wie Vorfluter einschließlich der von Bebauung freizuhaltenden Räume sowie der Bauschutzbereich an der B 199 dargestellt.

Es soll die Errichtung von PV-Modulen und deren Nebenanlagen wie Wechselrichter-, Transformatoren- und Übergabestationen sowie deren Zuwegungen zugelassen werden.

Darüber hinaus werden die Bereiche für das Aufstellen der Photovoltaik-Module über Baugrenzen fest verortet. Die Nebenanlagen sind innerhalb der Baugrenzen unterzubringen.

Über textliche Festsetzungen werden die maximale Höhe der PV-Module (3 m über Geländeoberfläche) und der Nebenanlagen (bis zu 4 m über Gelände– oberfläche) sowie die Nutzungsart und -intensität der Fläche im Bereich der

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Module (extensive Grünlandbewirtschaftung durch Beweidung oder Mahd) bestimmt. Außerdem wird der Abstand der Unterkante der Solarmodule mit mind. 0,8 m über Geländeoberfläche festgelegt, um genügend Streulichteinfall zu gewährleisten.

Die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen werden zum Teil über Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft und Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen festgesetzt. Über textliche Festsetzungen werden die Maßnahmen näher bestimmt. Da nicht der gesamte Ausgleich innerhalb des Geltungsbereiches erbracht werden kann, wird ein Teil über ein Ökokonto erbracht.

Zur verträglichen Einbindung der Anlagen in die Landschaft sollen die bestehenden, teils lückenhaften, Knicks in den Randbereichen, dort wo die Beeinträchtigungen besonders wahrnehmbar sind, durch zusätzliche Knickanpflanzungen mit standortgerechten und heimischen Sträuchern verdichtet werden. Im Übergang zu den geplanten und bestehenden Gehölzen sowie den im Gebiet vorhandenen Gewässer sollen extensiv gepflegte Saumstreifen entwickelt werden.

Bestehende Knicks und Feldgehölze werden über die Festsetzung von Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie Gewässern als zu erhalten festgesetzt.

4 Wesentliche Auswirkungen der Planung

Die Ausweisung von Flächen für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächen– anlagen führt zu folgenden wesentlichen Auswirkungen:

• Das Landschaftsbild verändert sich. Unter Berücksichtigung aller abzu– wägenden Belange misst die Gemeinde Wallsbüll dem Klimaschutz ein entsprechendes Gewicht bei und stuft die zusätzliche Belastung des Landschaftsbildes als vertretbar ein. Durch Eingrünung werden die PV- Flächen in die landwirtschaftlich genutzte Umgebung eingebunden.

• Die Flächen zwischen den PV-Modulen werden zukünftig extensiv als Grünland genutzt. Hierdurch wird der ökologische Wert der vorhandenen Acker- und intensiv genutzten Grünlandflächen erhöht. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung werden keine Verbote gemäß § 44 (1) BNatSchG erwartet.

• Durch die Baumaßnahmen kommt es zur Versiegelung von Flächen. Der Versiegelungsgrad ist im Hinblick auf den Versiegelungsumfang und der Größe der Plangebiete sehr gering, so dass hierdurch keine wesentlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Durch die Bereitstellung der rechtlich vorgeschriebenen Ausgleichsfläche können diese Beeinträchtigungen aus- geglichen werden.

• Durch den Wechsel von verschatteten und unverschatteten Bereichen unter und neben den Modulen wird es zu Veränderungen des Kleinklimas kommen, die zu einem reicheren Arteninventar führen können.

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• Die Nutzung erneuerbarer Energien kann positive Auswirkungen auf das Klima haben, wenn zeitgleich fossile Energieträger nicht gebaut oder abgeschaltet werden.

5 Erschließung und Infrastruktur

5.1 Verkehrliche Erschließung

Nördlich des Plangebietes verläuft die Bundesstraße B 199. Von hier aus erfolgt die Erschließung der Photovoltaikanlage Richtung Süden über eine bereits vorhandene Zuwegung, die über die nördlich an den Geltungsbereich angren- zende landwirtschaftliche Hofstelle verläuft.

Ein Ausbau öffentlicher Straßen ist nicht vorgesehen. Mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen ist nur während der Bauphase zu rechnen.

5.2 Wasser, Abwasser, Niederschlagswasser

Zum Betrieb der PVA wird, außer der Sicherstellung der Löschwasserversorgung, kein Wasser benötigt. Grundsätzlich stellt der Wasserverband Nord, die Trinkwasserversorgung der Gemeinde sicher. Der das Plangebiet in Ost-West-Richtung querende Vorfluter wird vom Wasser- und Bodenverband Meyner Mühlenstrom betreut. Laut Verbandssatzung ist beid- seitig der Gewässer bzw. Rohrachse ein mindestens 7,0 m breiter Räumstreifen freizuhalten. Im Zuge des Anlagenbetriebs fällt kein Abwasser an. Die Gemeinde Wallsbüll verfügt über eine Kläranlage, diese wird vom Wasserverband Nord betrieben. Das Niederschlagswasser kann aufgrund der Durchlässigkeit des anstehenden Bodens im Geltungsbereich versickert werden. Zudem erfolgt keine Versiegelung des Bodens im wasserwirtschaftlich relevanten Sinn bzw. Umfang. Eine Verände- rung des Bodens durch die geplante Anlage findet ebenfalls nicht statt, abgesehen vom Einrammen der Stahlstützen als Fundamente für ein leichtes Stahlfachwerk- gerüst, das die Solarmodule trägt, so dass sie selbst nicht auf dem Boden aufliegen. Die Querschnittsfläche der Stahlstützen beträgt weniger als 20 cm² pro Stück. Der Einfluss dieser Stützen auf die wasserwirtschaftlichen Belange (Nieder- schlagsverhältnisse bzw. Versickerung) ist nicht quantifizierbar. Der Boden zwischen den Stahlstützen bleibt vollständig unverändert. Eine Konzentration bzw. Zusammenleitung von Niederschlagswasser, das bisher ungehindert und breitflächig versickern konnte, erfolgt ebenfalls nur in vernach- lässigbar geringem Umfang. Die Solarmodule sind untereinander nicht, insbeson- dere nicht wasserdicht verbunden und stellen keine zusammenhängende Fläche dar. Jedes Modul mit einer Fläche von ca. 1,5 m² lässt Niederschlagswasser an seiner Unterkante direkt auf dem Boden abtropfen, sodass die Zusammenführung von Wasser lediglich über diese kleine Fläche erfolgt. Selbst das Abtropfen erfolgt nicht punktförmig, sondern über eine Länge der Unterkante von 1,0 m bzw. 1,5 m Länge je nach Anordnung der Module. Der unveränderte Boden ist genauso wie bisher in der Lage, dieses Wasser über die Sickerfähigkeit aufzunehmen.

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Die örtlichen Details werden im weiteren Verfahren in Abstimmung mit den Fach- behörden geklärt.

5.3 Stromversorgung

Die Stromversorgung der Gemeinde Wallsbüll wird durch die Schleswig-Holstein Netz AG sichergestellt.

5.4 Brandschutz

Der Brandschutz wird durch die örtliche Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wallsbüll gewährleistet. Die Photovoltaikelemente sind so anzuordnen, dass zumindest abschnittsweise eine Durchfahrt für Löschfahrzeuge möglich ist. Die Abmessungen eines Abschnitts sollten hierbei nicht mehr als jeweils 40 m betragen.

5.5 Abfälle

Beim Betrieb der PVA fallen keine Abfälle an. Grundsätzlich erfolgt die Abfall- entsorgung durch die Abfallwirtschaft Schleswig-Flensburg (ASF) in Schleswig. Auf die Satzung (Abfallwirtschaftssatzung –AWS-) wird verwiesen.

5.6 Telekommunikation

Für die fachgerechte Abwicklung der Verlegung der Kommunikationsleitungen ist eine schriftliche Anzeige des Baubeginns und der Art und Weise der notwendigen Erschließungsmaßnahmen bei der Telekom Netzproduktion GmbH, Techn. Infrastruktur Niederlassung Nord, Postfach 1509, 25735 Heide vorzunehmen.

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6 Umweltbericht

Der Umweltbericht wird für die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 6 der Gemeinde Wallsbüll Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ erstellt.

6.1 Einleitung

Für die Aufstellung des Flächennutzungsplanes ist gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB und § 1a BauGB für die Belange des Umweltschutzes eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden.

6.1.1 Inhalte des Umweltberichts

Der Umweltbericht ist Bestandteil der Begründung des Bauleitplans. Die Inhalte des Berichtes richten sich nach den Festsetzungen der Anlage zu den §§ 2 Abs. 4 und 2a BauGB.

Im Wesentlichen sind dies: • Kurzdarstellung des Inhaltes und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans sowie Darstellung der umweltbezogenen Zielvorstellungen einschlägiger Fachgesetze und Fachpläne • Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umwelt- zustands (Basis-Szenario), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden, und eine Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung, soweit diese Entwicklung gegenüber dem Basis-Szenario mit zumutbarem Aufwand auf der Grundlage der verfüg- baren Umweltinformationen und wissenschaftlichen Erkenntnisse abge- schätzt werden kann • Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung und bei Nichtdurchführung des Vorhabens gemäß der Anlage 1 (zu § 2 Abs. 4 und den §§ 2a und 4c) • Darstellung der geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich des Eingriffes sowie ggf. geplante Überwachungs- maßnahmen • in Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten • eine Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen • Darstellung der Vorgehensweise bei der Umweltprüfung mit Hinweisen auf Schwierigkeiten, wie z.B. technische Lücken und fehlende Kenntnisse bei der Durchführung • Allgemein verständliche Zusammenfassung der Angaben • eine Referenzliste der Quellen

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6.1.2 Inhalte und Ziele des Bebauungsplans

Mit dem Bebauungsplan Nr. 6 Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ verfolgt die Gemeinde Wallsbüll das Ziel, die mit der parallel aufgestellten 7. Änderung des Flächennutzungsplanes vorbereiteten Grundlagen für den Bau einer Photovoltaikfreiflächenanlage (PV-FFA) zu konkretisieren. Der Bebauungs- plan Nr.6 dient dann als Grundlage der zu stellenden Bauanträge.

In der Gemeinde Wallsbüll besteht die Bestrebung, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dies entspricht den Zielen der Landesplanung.

Die gewonnene elektrische Energie soll in das Stromversorgungsnetz eingespeist werden. Es ist geplant, die PVA südöstlich der Ortslage Wallsbüll, südlich der Flensburger Straße (B 199) und nördlich der Gemeindegrenze Wallsbüll zur Gemeinde Handewitt zu errichten (Abbildung 1). Um die Strahlungsenergie möglichst weitgehend nutzen zu können, erfolgt eine Ausrichtung der Module nach Süden.

Nach Beschluss der Gemeindevertretung Wallsbüll soll das Gebiet des Bebauungsplans Nr. 6 als Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB / § 11 Abs. 2 BauNVO) ausgewiesen werden.

Das Plangebiet umfasst ca. 250.500 m2 und gliedert sich wie folgt:

• Sonstiges Sondergebiet Photovoltaikfreiflächen-anlage (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB / § 11 Abs. 2 BauNVO) zugleich Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

• Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft -M 1- (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

• Verkehrsfläche (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB)

• Grünfläche, privat –Schutzgrün- (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB).

Die einzelnen Systeme der Photovoltaikanlage sollen auf Freiflächen errichtet werden, also nicht auf Dächern oder an Gebäuden untergebracht werden. Die Höhe der Photovoltaiksysteme soll nicht mehr als 3,50 m über der bestehen- den Geländehöhe betragen, auf der das jeweilige System errichtet wird. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit werden die Modulträger auf Rammpfählen montiert. Neben den vorgenannten Photovoltaiksystemen sollen Einrichtungen zum Betrieb der Photovoltaikanlage wie Masten zur Videoüberwachung, Wechselrichter und Trafostationen installiert werden. Mit Ausnahme der Wegeflächen sowie der Standorte der Photovoltaiksysteme sind die geplanten Sondergebietsflächen als extensiv bewirtschaftet Grünland zu

Pro Regione GmbH, Flensburg 10 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf- entwickeln. Planinhalt und Festsetzungen werden in Kapitel 3.1 der Begründung behandelt.

6.1.3 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplanungen sowie ihre Berücksichtigung

Fachgesetze Für die Aufstellung eines Bauleitplans ist gemäß § 2 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) für die Belange des Umweltschutzes eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Als Belange werden die Schutzgüter (Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden und Fläche, Wasser, Luft und Klima, Landschaftsbild, Kultur- und Sachgüter) benannt.

Die Grundsätze und Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege werden im § 2 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) festgelegt. Darin werden die Belange der Schutzgüter (Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden und Fläche, Wasser, Klima und Luft, Landschaftsbild) benannt.

§ 1 Abs. 5 BNatSchG (Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege) fordert zudem: „Großflächige, weitgehend unzerschnittene Landschaftsräume sind vor weiterer Zerschneidung zu bewahren. Die erneute Inanspruchnahme bereits bebauter Flächen sowie die Bebauung unbebauter Flächen im beplanten und unbeplanten Innenbereich, soweit sie nicht für Grünflächen vorgesehen sind, hat Vorrang vor der Inanspruchnahme von Freiflächen im Außenbereich“.

Besonderer Artenschutz Gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG ist zu prüfen, ob durch die Verwirklichung des Vorhabens Zugriffsverbote auf gemeinschaftsrechtlich besonders oder streng geschützte Arten bewirkt werden können. Die Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes im Rahmen des Umweltberichtes erfolgte auf Basis einer Relevanzprüfung in Form einer projektspezifischen Abschichtung des prüfungs- relevanten Artenspektrums. Nicht geprüft werden demzufolge die Arten, bei denen eine verbotsmäßige Betroffenheit durch die Bauleitplanung nach gegenwärtigem Wissenstand und auf der Basis allgemein anerkannter Prüfmethoden nicht angenommen werden kann (Verfahren bei der Aufstellung von Bauleitplänen und Satzungen nach dem BauGB, Erlass des Innenministeriums des Landes Schleswig-Holstein vom 18.11.2008).

Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundesbodenschutzgesetz, BBodSchG) § 1: Zweck dieses Gesetzes ist es, nachhaltig die Funktionen des Bodens zu sichern oder wiederherzustellen. Hierzu sind schädliche Bodenveränderungen abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässer- verunreinigungen zu sanieren und Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen. Bei Einwirkungen auf den Boden sollen Beeinträchtigungen seiner natürlichen Funktionen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte so weit wie möglich vermieden werden.

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Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverun- reinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) § 1 Abs. 1: Zweck dieses Gesetzes ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen (Geräusche, Luftverunreinigungen, Licht) zu schützen und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen.

Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz, WHG) § 1: Zweck dieses Gesetzes ist es, durch eine nachhaltige Gewässerbewirt- schaftung die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schützen.

Gesetz zur Energiewende und zum Klimaschutz (EWKG Schleswig-Holstein) Das Anfang 2017 von der Landesregierung verabschiedete Gesetz bildet eine rechtliche Grundlage für Energiewende-, Klimaschutz- und Klimaschutz- anpassungsmaßnahmen in Schleswig-Holstein. Zudem werden mit dem Gesetz zentrale Klimaschutzziele für das Land festgeschrieben. Die Landesregierung erstellt eine Anpassungsstrategie an den Klimawandel und setzt entsprechende Maßnahmen um. In dem Entwurf der Fortschreibung des Landesentwicklungs- plans des Landes Schleswig-Holstein von 2020 werden bereits konkrete Grundsätze zur Anpassung an den Klimawandel aufgeführt (s. Fachpläne).

Fachpläne Die folgenden gesetzlichen und landschaftsplanerischen Vorgaben bzw. Plan- werke werden herangezogen: • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), in der aktuellsten Fassung • Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG), in der aktuellsten Fassung • Landesentwicklungsplan (LEP), Fortschreibung 2020 • Regionalplan (RP), 2002 • Landschaftsrahmenplan Planungsraum I (LRP), 2020 • Landschaftsplan der Gemeinde Wallsbüll, 1997

Der Landesentwicklungsplan (LEP, 2010) und der Entwurf der Fortschreibung des LEP (2020) konkretisiert für den Bereich Natur und Umwelt u.a. folgende Grundsätze der Raumordnung:

• Die natürlichen Grundlagen des Lebens sind besonders zu schützen und zu entwickeln. Natur- und Umweltressourcen sind haushälterisch zu nutzen und pfleglich zu behandeln.

• Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften sollen in ihrer gewachsenen Vielfalt sowie in ihrer typischen Verbreitung und natürlichen Entwicklung nachhaltig geschützt werden.

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• Planungen und Maßnahmen, die zur Grundwasserabsenkung und Veränderungen der Grundwasserbeschaffenheit führen, sollen vermieden werden.

• Der Boden soll in seinen natürlichen Funktionen, seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie in seinen Nutzungsfunktionen nachhaltig gesichert, in seiner Entwicklung gefördert und erforderlichenfalls wiederhergestellt werden. Daher sollen Nutzung und Inanspruchnahme von Boden durch Versiegelung, Abgrabung und Aufschüttung schonend und sparsam erfolgen.

• Bis 2030 soll die tägliche Flächenneuinanspruchnahme im Land durch Siedlungs- und Verkehrsflächen unter 1,3 Hektar pro Tag abgesenkt werden.

• Schädliche Bodenveränderungen und Altlasten sollen so saniert werden, dass dauerhaft keine Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für den Einzelnen oder die Allgemeinheit von ihnen ausgehen.

• Archäologische Denkmäler, die im Boden verborgen sind, sollen erhalten werden.

• Zur langfristigen Vorsorge sollen Beeinträchtigungen des Klimas vermie- den werden. Zum Schutz des Klimas sollen die Emissionen von Treib- hausgasen durch eine auf Siedlungsschwerpunkte ausgerichtete Sied- lungsstruktur, eine bedarfsgerechte Wohnungsbauentwicklung und eine entsprechende städtebauliche Entwicklung (Vorrang der Innenentwicklung) sowie geeignete technische und infrastrukturelle Maßnahmen, vor allem im Energie-, Bau- und Verkehrsbereich, reduziert werden. Die natürlichen Voraussetzungen zur Erhaltung und Verbesserung der lokalen Klimaverhältnisse sowie der Lufthygiene sollen bei allen Planungen und Maßnahmen berücksichtigt werden. Bei der Inanspruchnahme von Flächen für Bauvorhaben sollen Beeinträchtigungen klimatischer Ausgleichsleistungen, insbesondere der Luftaustauschbedingungen, vermieden werden. Die Belastung der Luft mit Schadstoffen einschließlich Staub und durch Lärm soll vermindert oder möglichst gering gehalten werden.

Der Landesentwicklungsplan (LEP, 2010) und der Entwurf der Fortschreibung des LEP (2020) weisen das Gemeindegebiet als „Ländlichen Raum“ aus. Im Bereich der Ortslage Wallsbüll sowie südlich des Plangebietes verläuft eine Biotop- verbundachse der Landesebene. Östlich in unmittelbarer Nähe zum Plangebiet erfolgt die Darstellung „Leitungsnetz Strom, Bestand oder planfestgestellt (Höchstspannung >= 220 kV)“ (Abbildung 2).

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Abbildung 2: Ausschnitt aus dem LEP Entwurf 2020 im Bereich des Plangebietes (rot umkreist)

Der Regionalplan für den Planungsraum V (2002) stellt den Süden des Gemeinde- gebietes teilweise als „Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung“ dar. Der Verlauf der Wallsbek nordwestlich und des Meyner Mühlen- stroms südwestlich des Plangebietes wird als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft beschrieben (Abbildung 3).

Abbildung 3: Ausschnitt aus dem Regionalplan 2002 im Bereich des Plangebietes (rot umkreist)

Mit dem 4. Entwurf der Teilaufstellung des Regionalplans für den Planungsraum I (2020) erfolgt die Ausweisung eines Windeignungsgebietes 1.500 m südlich des Vorhabengebietes (PR1_SFL_029).

Der Landschaftsrahmenplan, Planungsraum I (LRP 2020) nimmt mehrere Zuwei- sungen vor. Es finden sich folgende Darstellungen für das Plangebiet bzw. in seiner Umgebung (MELUND 2020):

Karte 1:

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Abbildung 4: Ausschnitt aus dem LRP 2020 PR I Karte 1

Die in der Umgebung des Plangebietes verlaufende Wallsbek und Meynau sind Teil des landesweiten „Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems“ und als FFH- Gebiet Teil des Natura 2000-Gebietes. Sie stellen zugleich ein Vorrangfließgewässer dar. Ein Trinkwassergewinnungsgebiet liegt etwa 2,4 km östlich des Geltungsbereichs. Ein Naturschutzgebiet befindet sich etwa 4 km nördlich (Abbildung 4).

Karte 2:

Abbildung 5: Ausschnitt aus dem LRP 2020 PR I Karte 2

Beim Geltungsbereich handelt es sich um ein Gebiet mit besonderer Erholungseignung. Ein Landschaftsschutzgebiet befindet sich 900 m nördlich (Abbildung 5).

Karte 3:

Abbildung 6: Ausschnitt aus dem LRP 2020 PR I Karte 3

Für den Geltungsbereich erfolgt keine Darstellung. Oberflächennahe Rohstoffe werden etwa 500 m östlich des Plangebietes verortet. Etwa 400 m westlich liegt eine Waldfläche größer als 5 ha (Abbildung 6).

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Erhaltungsziele und Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des BNatSchG

Nordwestlich und südwestlich des Plangebietes befindet sich in einer Entfernung von etwa 500 bis 600 m ein Natura 2000-Gebiet (Abbildung 7). Diesem kommt eine besonders hohe Wertigkeit im Sinne des Naturschutzes zu. Es handelt sich um das ca. 581 ha große FFH-Gebiet 1219-391 „Gewässer des Bongsieler Kanalsystems“ mit dem Erhaltungsziel der „Erhaltung eines in weiten Abschnitten anthropogen beeinflussten Fließgewässersystems der nordschleswiger Geest und der nordfriesischen Marsch, insbesondere auch als Lebensraum für Neunaugen sowie des eutrophen, in der nordfriesischen Marsch einzigartigen, alten eingedeichten Bottschlotter Sees.“(MELUND 2020).

Eine Teifläche des FFH-Gebiet 1121-304 „Eichenwälder der Böxlunder Geest“ befindet sich etwa 1.600 m nordwestlich des Änderungsbereich. Es handelt sich hier um einen kleinen, extensiv genutzten Bauernwald auf einem sandigen Altmoränenrücken. Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung der Reste einer historischen Kulturlandschaft in komplexartiger Verbindung mit Heiden und Trockenrasen.

Abbildung 7: FFH-Gebiete und landesweiter Biotopverbund in der Umgebung des Vorhabens (rot umrandet) – Darstellung aus dem Landwirtschafts- und Umweltatlas (MELUND 2020a)

Landesweites Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem Schleswig-Holstein

800 m westlich des Plangeltungsbereiches liegt der Schwerpunktbereich Nr. 505 (Wallsbüller Strom unterhalb Wallsbüll) des „Landesweiten Schutzgebiet- und Biotopverbundsystems Schleswig-Holstein“ (Abbildung 7). Hierbei handelt es sich um einen geomorphologisch markanten Talraum mit naturnahem Fließgewässer und ausgedehnten ungenutzten Niedermoorlebensräumen. Erhaltungsziel für dieses Gebiet ist die Erhaltung eines naturnahen nährstoffarmen Auen- Biotopkomplexes aus vorwiegend offenen bis halboffenen Lebensräumen. In den

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Randbereichen wird eine unbeeinflusste Waldentwicklung nach Bestandumbau verfolgt (MELUND 2020).

Südlich und nordwestlich des Plangebietes verlaufen die Verbundachsen von überregionaler Bedeutung „Talraum der Meynau“ bzw. „Talraum der Wallsbek“.

Ergebnisse eines von der Gemeinde beschlossenen städtebaulichen Entwicklungskonzeptes oder einer von ihr beschlossenen sonstigen städtebaulichen Planung

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Wallsbüll (FNP, 1973) weist für das Plangebiet außer „Flächen für die Landwirtschaft“ keine gesonderten Nutzungen aus.

Der Landschaftsplan (LP) der Gemeinde Wallsbüll (1997) sieht für das Plangebiet die Nutzung als Wechselgrünland / Ackergrasnutzung vor. Darüber hinaus sind bestehende Knicks, Gehölzstreifen, Feldgehölze sowie unbepflanzter Knickwall dargestellt. Gräben durchziehen das Gebiet im südlichen Teil in Ost-West- Richtung sowie entlang des südöstlichen Geltungsbereichs. Im Entwicklungsteil des LP wird für die Fläche die Erhöhung der Knickdichte als „flächige Maßnahmen zur Anreicherung von Natur und Landschaft auf freiwilliger Basis“ beschrieben. Für den südlichen Bereich des Plangebietes ist ein „Eignungsbereich für Windkraft“ dargestellt.

6.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

6.2.1 Schutzgutbezogene Bestandsaufnahme und Bewertung des Umweltzustandes und der Umweltmerkmale (Basisszenario)

Die erheblichen Umweltauswirkungen der Planung werden jeweils schutzgut- bezogen ermittelt und bewertet. Dabei wird die Umweltsituation des Ist-Zustandes (Basis-Szenario), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden, ermittelt. Weiterhin wird schutzgut- bezogen in den Unterpunkten a) die voraussichtliche Entwicklung des Umwelt- zustandes bei Nichtdurchführung der Planung dargelegt. Dem Schutzgut zuge- ordnet wird unter b) die Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung aufgeführt. Grundlage ist die Anlage 1 BauGB der Punkt 2 Abschnitt a) und b).

Daraus abgeleitet werden in den nachfolgenden Kapiteln Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich der erheblichen negativen Umwelt- auswirkungen.

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6.2.1.1 Schutzgut Mensch

a) Bestand

Wohnen

Das Plangebiet liegt im baulichen Außenbereich im Süden des Gemeindegebietes, etwa 500 m südöstlich der Ortslage Wallsbüll. Es sind vereinzelte Wohnnutzungen im nördlichen Umfeld vorhanden, die sich mit Ausnahme der nördlich der Sonderbaufläche gelegenen Hofstelle in ausreichendem Abstand zum geplanten Vorhaben befinden. Zwei landwirtschaftliche Betriebe befindet sich etwa 100 m bzw. etwa 350 m nordwestlich der geplanten PV-Freiflächenanlage. Nördlich des Geltungsbereiches verläuft die Bundesstraße B 199.

Das Schutzgut Mensch ist bereits von Schallemissionen seitens der bestehenden Bundesstraße vorbelastet. Die aus einer landwirtschaftlichen Nutzung in der Umgebung des Änderungsbereichs resultierenden Immissionen (Lärm, Gerüche, Staub) stellen eine weitere Vorbelastung dar. Erholen

Der Geltungsbereich befindet sich in einem Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung (RP 2002) und wird ferner als ein Gebiet mit einer besonderen Erholungseignung darstellt (LRP 2020).

Der Wallsbüller Wald und das Tal der Wallsbek sowie der Meyner Mühlenstrom stellen einen wertvollen Naturraum (u.a. Biotopverbund, FFH-Gebiet) in der Gemeinde dar, der der landschaftsgebundenen Erholung dient. Der Plangebietsbereich selbst hat keine spezifische Bedeutung für die Erholung des Menschen.

Ohne die Durchführung der Planung kommt es zu keiner Änderung des Umweltzustandes für das Schutzgut Mensch.

b) Beschreibung der Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch bei Durchführung der Planung

Prognosebearbeitung:

bau- und - -

betriebsbedingt

überdem

Schutzgüter kendurch

aa)des Baus und der Abrissarbeiten bb)Nutzung der natür lichenRessourcen der Schutzgüter,unter Beachtung dernachhal tigenVerfügbarkeit Emissionswirkungen cc) dd)Abfälle undihre Beseitigung und Verwertung ee)Risi Katastrophen undUnfälle ff) Zusammenhängezu benachbarten Planvorhaben undderen Umweltrelevanz gg)Auswirkungen auf das Klima undgegen Klimawandel hh)eingesetzte Techniken undStoffe Mensch ba: be: ba: 0 0 0 0 0 1, 6, 1, 8, 12 6, 10, 10 Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negative

Für das Schutzgut Mensch werden vor allem Beeinträchtigungen der Gesundheit vorwiegend durch Lärm und andere Immissionen sowie Einschränkungen von Erholungs- und Freizeitfunktionen und der Wohnqualität betrachtet.

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Andere Emissionen, wie Staub, sind nur während der Bauphase erkennbar.

Baubedingte Auswirkungen auf den Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit Wohnen Nicht ausgeschlossen sind temporäre Beeinträchtigungen durch Stäube, Lärm, Erschütterung oder Abgasimmissionen von Baumaschinen und Baufahrzeugen durch die möglich werdende Überbauung der Fläche.

Erholen

Aufgrund der temporären Wirkung und der nicht vorhandenen Erschließung des Plangebietes für eine Erholungsnutzung werden die nachteiligen Auswirkungen als gering eingestuft.

Betriebsbedingte Auswirkungen auf den Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit Wohnen und Erholen Die Erheblichkeit in Bezug auf Lärmemissionen ist durch das Vorhaben von geringer Bedeutung. Anlagenbestandteile wie Wechselrichter, Transformatorstationen, Verbindungsleitungen sowie die Solarmodule können elektrische und magnetische Strahlung erzeugen. Die wesentlichen Grenzwerte der Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) werden dabei jedoch grundsätzlich unterschritten und sind nur im Nahbereich der Anlage messbar (ARGE 2007).

Andere Immissionen können durch Lichtreflexion und Spiegelungen der Moduloberflächen entstehen. Eine Beeinträchtigung schutzbedürftiger Nutzungen durch Blendwirkung können aufgrund der Ausrichtung der PV-Module nach Süden und somit abgewandt von dem Wohnumfeld sowie einer Antireflexionsschicht auf der Glasschicht der Photovoltaikmodule ausgeschlossen werden. Ein 100 m Abstand zu Wohnbebauung wird eingehalten.

Durch die ermöglichte Nutzungsart werden keine direkten Erholungsfunktionen von Natur und Landschaft beeinträchtigt, jedoch kann die technische Anlage in der Ortsrandlage eine visuelle Beeinträchtigung für die Erholungseignung darstellen.

6.2.1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

Wild lebende Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften sowie ihre Biotope und Lebensstätten auch im Hinblick auf ihre jeweiligen Funktionen im Naturhaus- halt sind auf Grundlage des BNatSchG zu erhalten. Zur dauerhaften Sicherung der biologischen Vielfalt sind auch die Sicherung lebensfähiger Populationen und der Austausch zwischen den Populationen ein wesentliches Ziel des Naturschutzes.

Pro Regione GmbH, Flensburg 19 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf- a) Bestand Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

Bestand Pflanzen und biologische Vielfalt

Der Geltungsbereich wird derzeit als Acker und Wirtschaftsgrünland intensiv landwirtschaftlich genutzt. Er liegt im Naturraum der Schleswig-Holsteinischen Geest und befindet sich außerhalb von Bereichen mit einem nationalen oder europäischen Gebietsschutzstatus (NSG, LSG, Natura 2000). Das nächst- gelegene Gebiet ist das etwa 500 m südwestlich bzw. 600 m nordwestlich des Plangebietes im Bereich des Meyner Mühlenstroms und der Wallsbek ausgewiesene FFH-Gebiet 1219-391 „Gewässer des Bongsieler Kanalsystems“ des europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“ (Kapitel 5.1.3). Dem ca. 581 ha großen Schutzgebiet kommt eine besonders hohe Wertigkeit im Sinne des Naturschutzes zu und soll der „Erhaltung eines in weiten Abschnitten anthropogen beeinflussten Fließgewässersystems […]“ dienen (MELUR 2016).

Der Wallsbüller Wald stellt etwa 400 m westlich ein großes Waldgebiet der Gemeinde dar.

Eine Biotopkartierung des Plangebietes erfolgte im Mai 2020 auf der Grundlage der „Kartieranleitung und Biotopschlüssel Schleswig-Holstein“ (LLUR 2019). Abbildung 8 stellt den Bestand an Biotoptypen im Änderungsbereich dar.

Der größte Teil des Plangebietes ist als Acker (AA) bzw. als artenarmes Wirtschaftsgrünland (GA) ausgebildet und umzäunt. Im Nordwesten erfolgt die Nutzung als Pferdekoppel. Für einen kleinen Bereich im Südosten des Änderungsbereichs wurde artenarmes bis mäßig artenreiches Grünland mit Flatterbinsen-Dominanzbeständen (GYj) kartiert. Die Ackerfläche wird zwischen dem Flurstück 6/1 und 6/2 von einem wasserführenden von Osten nach Westen querenden Graben unterbrochen. Grabenbegleitend findet sich ein lichter Bestand von Traubenkirsche neben Wirtschaftsgräsern, Brennnessel, Löwenzahn und Ampfer.

Entlang der westlichen, südlichen und östlichen Plangebietsgrenze befindet sich Knick bzw. Feldhecken mit dominierenden Beständen von Weißdorn und Traubenkirsche sowie Vorkommen von u.a. Holunder, Weide, Mehlbeere, Eiche, Ulme, Hainbuche, Erle und Esche. Der entlang der östlichen Änderungs- bereichsgrenze verlaufende Knick ist sehr lückig ausgebildet. Im südlichen Teil befindet sich ein zum Teil mit Weidengebüschen, zum Teil mit Binsen bewachsener Graben.

Die an der südlichen Plangebietsgrenze vor einem flachen trockenen Graben verlaufende Feldhecke ist wesentlich dichter und höher ausgebildet. Der Knickwall entlang der westlichen Plangebietsgrenze ist nur flach ausgeprägt. Auch hier verläuft knickbegleitend ein Graben im südlichen Bereich.

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Abbildung 8: Bestand Biotoptypen im Plangebiet

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Bestand Tiere

Der Schutz von Tieren und Pflanzen ist rechtlich im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) geregelt. Hervorzuheben ist neben dem allgemeinen Artenschutz nach § 39 BNatSchG, insbesondere das Tötungs-, Störungs- und Zerstörungs- verbot nach dem § 44 BNatSchG. Eine Vielzahl von Tieren ist nach dem Naturschutzrecht besonders oder streng geschützt. So unterliegen z.B. alle Vogelarten dem besonderen oder strengen Schutz. Die Verbote sind für alle besonders bzw. streng geschützten Arten nicht nur im Außenbereich, sondern auch in bebauten Bereich zu beachten. Gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG sind die Wirkungen der Planung auf die europarechtlich geschützten und national besonders oder streng geschützten Arten bereits auf Ebene der Bauleitplanung zu prüfen. Die Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes im Rahmen des Umwelt- berichtes erfolgte auf Basis einer Relevanzprüfung in Form einer projekt- spezifischen Abschichtung des prüfungsrelevanten Artenspektrums. Nicht geprüft werden demzufolge die Arten, bei denen eine verbotsmäßige Betroffenheit durch die Bauleitplanung nach gegenwärtigem Wissenstand und auf der Basis allgemein anerkannter Prüfmethoden nicht angenommen werden kann (Verfahrenserlass zur Bauleitplanung, Erlass des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume und Integration vom 05.02.2019). Das Vorkommen folgender europarechtlich geschützter Arten / Artengruppen (Anhang IV der FFH-Richtlinie) ist im Plangebiet aufgrund der vorhandenen bzw. nicht vorhandenen Biotop- und Nutzungsstrukturen ausgeschlossen: • Alle Pflanzenarten • Alle Säugetiere (z. B. Wolf, Biber, Fischotter und Haselmaus) • Alle Insektenarten (z. B. Libellen und Schmetterlinge) • Alle holzbewohnende (xylobionte) Käferarten • Alle Fische, Muscheln und Schnecken • Alle Amphibien- und Reptilienarten

Die zu den Säugetieren zählenden Fledermäuse haben einen z. T. sehr großen Raumanspruch an ihre Jagdgebiete und suchen jeweils artspezifisch entlang von linearen Gehölzstrukturen, Waldrändern und Gewässern nach Nahrung. Eine Nutzung des Plangebietes als Teil-Nahrungsgebiet für Fledermäuse ist aufgrund der vorhandenen Gehölzstrukturen nicht ausgeschlossen.

Der Geltungsbereich ist Teillebensraum von in der Normallandschaft noch weit verbreiteten und ungefährdeten Säugetieren wie Igel, Mauswiesel, Maulwurf und Spitzmäusen, die dem allgemeinen Artenschutz nach § 39 BNatSchG unterliegen. Hierzu zählen auch weit verbreitete Amphibienarten wie Grasfrosch und Erdkröte, die die Bereiche des Plangebietes als Teillebensraum nutzen. Innerhalb des Geltungsbereichs befinden sich keine Reproduktionsgewässer europäisch geschützter Amphibienarten.

Der zwischen Teilfläche 1 und Teilfläche 2 befindliche wasserführende Graben stellt auf den intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen ein Rückzugsgebiet für

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Wildtiere dar, die hier Nahrung, Versteckmöglichkeiten, Brut-, Nist-, Laich- und Überwinterungsplätze finden.

Der Gehölzbestand entlang der Plangebietsgrenzen bildet einen Lebensraum für die Gilde der Vogelarten, die Gehölze und sonstige Baumstrukturen (einschließlich Knicks) besiedeln. Die Gehölzstrukturen sind potenzielle Niststätten gehölzbrütender Vogelarten wie z.B. Rotkehlchen, Zaunkönig, Dorngrasmücke, Fitis, Amsel und Goldammer. Die Vogelarten in dieser Gilde sind ungefährdet und weisen in Schleswig-Holstein einen günstigen Erhaltungszustand auf.

Das Plangebiet hat aufgrund seiner küstenfernen Lage keine Bedeutung als Rastgebiet von Rastvögeln wie Meeresenten, Watvögeln, Möwen, Meeresgänsen und Schwänen.

Bei der Biotopkartierung im Mai 2020 konnte der Balzflug eines Kiebitzpaares im Plangebiet beobachtet werden. Westlich des Vorhabensgebietes befindet sich ein Ökokonto, dessen Zielsetzung u.a. der Wiesenbrutvogelschutz ist. Östlich das Plangebiet grenzen Dauergrünlandfläche an, die ebenfalls durch Wiesenbrut- vogelarten, wie z.B. den Kiebitz, genutzt wird. Daher ist das Vorkommen von Vogelarten der offenen Feldflur im Geltungsbereich nicht ausgeschlossen, zumal sich auch hier Dauergrünlandflächen im Gebiet befinden. Es ist wird daher im Folgenden geprüft, ob durch die geplante PV-Freiflächenanlage artenschutzrechtliche Belange berührt werden.

Andere durch die Planung bewirkte artenschutzrechtlich relevante Zugriffsverbote in Bezug auf europäisch geschützte Tierarten können aufgrund einer fehlenden Relevanz der Arten im Plangebiet ausgeschlossen werden.

Im Entwicklungsteil des Landschaftsplan (1997) wird für die Fläche die Erhöhung der Knickdichte als „flächige Maßnahmen zur Anreicherung von Natur und Landschaft auf freiwilliger Basis“ beschrieben

Ohne die Durchführung der Planung kommt es zu keiner Änderung des Umweltzustandes für das Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt. b) Beschreibung der Umweltauswirkungen auf Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt bei Durchführung der Planung

Prognosebearbeitung:

bau und - -

betriebsbedingt zu

überdem

/Abrissarbeiten

Schutzgüter -

au

aa)B bb)Nutzung der natür lichenRessourcen der Schutzgüter,unter Beachtung dernachhal tigenVerfügbarkeit Emissionswirkungen cc) dd)Abfälle undihre Beseitigung und Verwertung ee)Risiken durch Katastrophen undUnfälle ff) Zusammenhänge benachbarten Planvorhaben undderen Umweltrelevanz gg)Auswirkungen auf das Klima undgegen Klimawandel hh)eingesetzte Techniken undStoffe Tiere, Pflanzen und ba: be: ba: 0 0 0 0 0 biologische Vielfalt 1, 1,2,8,12 1, 6,10 6,10 Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negative Baubedingte Wirkungen auf Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

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Die mit dem Bebauungsplan Nr. 6. möglich werdende „Überschirmung“ der Fläche mit PV-Modulen und die damit einhergehende Veränderung des Lebensraums innerhalb des Plangebietes für bestimmte Tierarten stellt die unmittelbarste baubedingte Auswirkung dar.

Nicht ausgeschlossen sind temporäre Beeinträchtigungen der angrenzenden Lebensräume durch Stäube, Lärm, Erschütterung oder Abgasimmissionen von Baumaschinen und Baufahrzeugen während der Bauzeit.

Während der Bauzeit kann es zu Beeinträchtigungen angrenzender Gehölzstrukturen kommen, die Funktionen als Brutstandorte für Vögel, Tagesverstecke für Fledermäuse und Sommerquartiere für Amphibien erfüllen.

Betriebsbedingte Wirkungen auf Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Im Allgemeinen sind keine nachteiligen oder erheblichen Auswirkungen des Naturhaushaltes durch die Solarenergienutzung zu erwarten (LRP 2020).

Betriebsbedingt kann es zu Spiegelungseffekten der PV-Anlage kommen. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen damit keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Avifauna durch z.B. erhöhte Anlockwirkung (Verwechselung mit Wasserflächen) oder einem erhöhten Kollisionsrisiko einher (LRP 2020). Mit der Sichtbarkeit der PV-Freiflächenanlage kann es jedoch zu einem Kulisseneffekt auf die das Offenland bewohnenden Vogelarten kommen. Die Bedeutung des Plangebietes als Rast- und Bruthabitat für Wiesenbrüter kann somit vermindert werden (GFN 2011).

Die Umzäunung des Betriebsgeländes führt zu einer Barrierewirkung. Diese betrifft vor allem größere Säugetiere wie Rehe oder Wildschwein. Es kommt dadurch zu einem vollständigen Lebensraumentzug (HERDEN ET AL 2009) Die Überbauung und Beschattung der Vegetation unterhalb der Anlagen-Module führt zu einer Veränderung und kleinräumigen Differenzierung der Standortverhältnisse (trocken/feucht) und bewirkt eine Veränderung der Vegetationsstruktur.

Gleichzeitig kann eine Nutzungsextensivierung durch eine Entwicklung wertvoller Lebensraumtypen naturnaher Wiesen sowie die Erhöhung der biologischen Vielfalt innerhalb des Sondergebietes positive Effekte für Fauna und Flora bewirken. Untersuchungen haben gezeigt, dass zahlreiche Vogelarten die Zwischenräume und Randbereiche der PV-Freiflächenanlagen als Jagd-, Nahrungs- und Brutgebiet nutzen können. Die schneefreien Bereiche unter den Modulen werden im Winter bevorzugt als Nahrungsbiotope aufgesucht (HERDEN et al 2009).

Artenschutzrechtlich Betrachtung für Wiesenbrutvogelarten

Aufgrund des Vorkommens des Kiebitzes im Plangebiet und auf östlich angrenzenden Dauergrünlandflächen sowie eines etwa 100 m westlich gelegenen Ökokonto mit u.a. der Zielsetzung „Wiesenbrutvogelschutz“, ist gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG zu prüfen, ob durch die Verwirklichung des Vorhabens Zugriffsverbote auf gemeinschaftsrechtlich besonders oder streng geschützte Arten bewirkt werden können.

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Es ist gemäß §44 Abs.1 BNatSchG verboten

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

Absatz 5 des § 44 BNatSchG weist auf die unterschiedliche Behandlung von national und gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten für nach § 15 Abs. 1 BNatSchG unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft hin, die nach § 17 Abs. 1 oder Abs. 3 BNatSchG zugelassen werden, sowie für Vorhaben im Sinne des § 18 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG und privilegiert letztere im Hinblick auf die Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG.

Sind in Anhang IV aufgeführte Tierarten, europäische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Abs. 1 Nummer 2 aufgeführt sind, liegt ein Verstoß gegen

1. das Tötungs- und Verletzungsverbot nicht vor, wenn die Beeinträchtigung durch den Eingriff oder das Vorhaben das Tötungs- und Verletzungsrisiko für Exemplare der betroffenen Arten nicht signifikant erhöht und diese Beeinträchtigung bei Anwendung der gebotenen, fachlich anerkannten Schutzmaßnahmen nicht vermieden werden kann,

2. das Verbot des Nachstellens und Fangens wild lebender Tiere und der Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen nach Abs. 1 Nummer 1 nicht vor, wenn die Tiere oder ihre Entwicklungsformen im Rahmen einer erforderlichen Maßnahme, die auf den Schutz der Tiere vor Tötung oder Verletzung oder ihrer Entwicklungsformen vor Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung und die Erhaltung der ökologischen Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gerichtet ist, beeinträchtigt werden und diese Beeinträchtigungen unvermeidbar sind,

3. das Verbot nach Abs. 1 Nummer 3 nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird.

Die Bedingungen der Privilegierung des § 44 Abs. 5 BNatSchG bei dem hier zu betrachtenden B-Plan sind erfüllt, so dass die Einschränkungen des § 44 Abs. 1 BNatSchG Anwendung finden.

Dauergrünland, wie es teilweise im Geltungsbereich vorkommt, ist zwar ein bevorzugter Lebensraum für Wiesenvögel wie Kiebitz, Wachtelkönig,

Pro Regione GmbH, Flensburg 25 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

Uferschnepfe, Wiesenpieper und Braunkehlchen. Die Bedingungen für die lärm- und störungsempfindlichen Bodenbrüter sind jedoch nicht auf allen Flächen im Geltungsbereich gleichermaßen gut geeignet, zumal großräumige Feuchtgrünlandbereiche fehlen. Im Norden stellen die dort befindliche Wohnbebauung bzw. die landwirtschaftlichen Höfe sowie die die nördlich angrenzende Bundesstraße B 199 Störungsquellen dar.Insbesondere Kiebitz und Uferschnepfe bevorzugen offene, wenig strukturierte Landschaften, um herannahende Feinde rechtzeitig zu bemerken und zu vertreiben. Die im Westen und Süden verlaufenden dichten Knicks verursachen daher eher ein Meideverhalten in diesem Bereich.

Die intensive landwirtschaftliche Nutzung im Geltungsbereich (Ackernutzung, artenarmes Wirtschaftsgrünland) stellt eine weitere Vorbelastung für Wiesenvögel dar. Häufig werden Gelege durch Walzen der Wiesen zerstört. Und auch Zweitgelege auf Ackerfläche sind gefährdet, durch die Bewirtschaftung zerstört zu werden.

Konfliktanalyse

In der Konfliktanalyse ist zu prüfen, ob für die Wiesenbrüter, insbesondere den Kiebitz die spezifischen Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG eintreten.

Anlagebedingt ist der Schädigungstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG nicht gegeben. Das Kollisionsrisiko durch PV-Module unterscheidet sich nicht von den anderen Hindernissen (Gebäude, Gehölze) in der Umgebung. Darüber hinaus lässt die PV-Freiflächenanlage mit ihrer geringen Höhe (bis 3,5 m), ihrer kompakten Erscheinung und dem Fehlen von schnell bewegenden Anlageteilen wie bei Windkraftanlagen, das Schädigungsrisiko sehr gering erscheinen (ARGE 2007). Zur Vermeidung des Tötungstatbestandes von Nestlingen und brütenden Altvögeln ist im Zuge der Baufeldfreimachung / bauvorbereitende Maßnahmen, der Wege- und Fundamentbau sowie die Errichtung der Solarmodule selbst eine Bauverbotszeit während der Wiesenvogelbrutzeit (01.03- 15.08) zu beachten.

Störungstatbestände entsprechend § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG können durch baubedingte Beeinträchtigungen während der Bauphase (Lärmemissionen, Baustellenverkehr, Scheuchwirkungen) hervorgerufen werden. Diese sind jedoch nur von kurzer Dauer und aufgrund der Bauzeitenregelung zu vernachlässigen. Hinweise auf Störungen der Vögel durch Lichtreflexe und Blendwirkung (Lichtreflexionen) der Solarmodule liegen nicht vor (ARGE 2007). Die Sichtbarkeit einer PV-Freiflächenlage kann im Aufstell- und unmittelbaren Umgebungsbereich bei Wiesenvögeln einen „Silhouetten Effekt“ bewirken (ARGE 2007). Störungen lösen jedoch nur dann einen Verbotstatbestand aus, wenn sie erheblich sind, d.h. sich negativ auf den Erhaltungszustand der lokalen Population einer Vogelart auswirken. Hiervon ist bei der Planung nicht auszugehen, zumal sich der Lebensraum im Plangebiet schon im Bestand nicht optimal für Wiesenvögel darstellt. Die u.a. zum Wiesenvogelschutz dienende Ökokontofläche befinden sich mehr als 100 m entfernt von der PV-Anlage und ist daher nicht von Störungen betroffen.

Eine Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten ist auch außerhalb der Brutzeit für Wiesenvögel möglich. Allerdings tritt der Verbotstatbestand nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG i.V.m. § 44 Abs. 5 BNatSchG nur dann ein, wenn auch die ökologische Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im

Pro Regione GmbH, Flensburg 26 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf- räumlichen Zusammenhang verloren geht. Es kann davon ausgegangen werden, das auf den umgebenden Dauergrünlandflächen Ausweichhabitate in ausreichendem Umfang zu Verfügung stehen.

Die artenschutzrechtliche Prüfung zur 7. Änderung des Flächennutzungsplans sowie zum B-Plan Nr. 6 der Gemeinde Wallsbüll kommt zu dem Ergebnis, dass unter Berücksichtigung von Bauzeitenregelungen für die geprüften Wiesenvögel keine Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG berührt werden.

6.2.1.3 Schutzgut Boden, Fläche

Der Boden fungiert als Filter-, Puffer- und Speichermedium u.a. für Wasser, Luft und Schadstoffe. Gemäß § 1 (3 und 5) BNatSchG und BauGB § 1a (2) sind Böden so zu erhalten, dass sie ihre Funktion im Naturhaushalt erfüllen können. Gleichzeitig gilt der Grundsatz einer sparsamen und schonenden Nutzung sowie einer Begrenzung von Bodenversiegelung auf das notwendige Maß. Umnutzung vorhandener Bausubstanz und Innenentwicklung hat Vorrang vor Nutzung von Flächen im Außenbereich. Die Funktionen des Bodens sind gemäß Bundes- bodenschutzgesetz (BBodSchG) zu sichern oder wiederherzustellen.

Mit der Aufnahme des Schutzgutes „Fläche“ in den Katalog der zu prüfenden Umweltbelange gem. BauGB sollen bei öffentlichen und privaten Projekten die Auswirkungen der Planung auf die betroffenen Flächen, insbesondere auf den Flächenverbrauch, geprüft und minimiert werden.

Da das Nebeneinanderstellen der Begriffe „Boden“ und „Fläche“ das Risiko von Abgrenzungsschwierigkeiten bei der Anwendung birgt und sich aus einer getrennten Betrachtung keine unterschiedlichen Konsequenzen ergeben, wird die Betrachtung beider Belange zusammen behandelt, da für sie im Hinblick auf die Ziele der Bauleitplanung die gleichen Grundsätze (s.o.) gelten. a) Bestand

Der Geltungsbereich befindet in der Bodenregion der Altmoränenlandschaft in der Bodengroßlandschaft der Niederungen und Urstromtäler des Altmoränengebietes. Die "Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein 1:250.000" weist für das Plangebiet glazifluviatile Ablagerungen der Weichsel-Kaltzeit aus. Die Sedimente, welche durch das Gletscherschmelzwasser transportiert wurden bestehen im Geltungsbereich vornehmlich aus Sand. Die vorherrschende Bodenart bis 2 m unter Gelände ist daher Sand.

Der vorherrschende Bodentyp des Plangebietes ist Gley-Podsol. Im Westen findet sich ein Teilbereich des Bodentyps Braunerde (gem. Bodenübersichtskarte von Schleswig-Holstein, M 1:250.000).

Gley-Podsole weisen in der oberen Bodenschicht die Merkmale und Eigenschaften von Podsolen und im unteren Bodenschichten, die von Grundwasser beeinflussten Gleyen auf. Im Oberboden dominieren die Verlagerungsprozesse von Humus und pedogenen Oxiden. Dies führt zu einem verarmten Bleichhorizont mit einem darunter befindlichen Anreicherungshorizont. Die landwirtschaftliche Nutzung führt häufig durch die pH-Wert Erhöhung zu einem Erliegen des Podsolierungs-

Pro Regione GmbH, Flensburg 27 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

Prozesses sowie zu einer Reduktion des Grundwassereinfluss durch Entwässerung. Die natürliche Ertragsfähigkeit ist aufgrund der sandigen Bodenart, der hohen Bodenacidität, der geringen Durchwurzelbarkeit und in Abhängigkeit vom Grundwassereinfluss reduziert (LLUR 2019a).

Es liegen bislang keine Hinweise auf Altlasten und altlastenverdächtige Flächen im Änderungsbereich vor. Die bestehende intensive landwirtschaftliche Nutzung wird als Vorbelastung eingestuft.

In der folgenden Tabelle (Tab. 1) wird der Ist-Zustand des Bodens anhand der Bodenfunktionen beschrieben und bewertet.

Tabelle 1: Bodenfunktionen nach § 2 Abs. 2 BBodSchG (LANU-SH, 2006), regional bewertet Bodenfunktionen nach Teilfunktionen Kriterien Bewertung § 2 Abs. 2 BBodSchG 1.a) Lebensgrundlage und Lebensraum für Standortpotenzial für Schwach trocken Lebensraum für natürliche natürliche Pflanzen- Menschen, Tiere, Pflanzen gesellschaften; Pflanzen und Boden- Bodenkundliche organismen Feuchtestufen (BKF)

1.b) Bestandteil des Natur- Bestandteil des Feldkapazität im Mittel haushalts, insbesondere Wasserhaus- effektiven Wurzel- 25er Perzentil – mit seinen Wasser- und haltes raum (FKWe) er 75 Perzentil Nährstoffkreisläufen Bestandteil des Nährstoffverfügbar- Gering bis mittel Nährstoffhaus- keit; 10er Perzentil – haltes er S-Wert (SWe) 75 Perzentil 1.c) Abbau-, Ausgleichs- und Filter für Sickerwasserrate höher 75er - 90 er Aufbaumedium für sorbierbare Perzentil stoffliche Einwirkungen Stoffe Bodenwasser- auf Grund der Filter-, austausch mittel Puffer- und Stoffumwand- (Nitratauswaschungs- lungseigenschaften, gefährdung) insbesondere auch zum

Schutz des Grund- wassers Gesamtfilterwirkung gering bis sehr für sorbierbare Stoffe gering

2. Funktion als Archiv der Naturgeschichte naturgeschichtlich keine Natur- und Kultur- bedeutsame Geotope geschichte Kulturgeschichte kulturgeschichtlich keine bedeutsame Boden- denkmäler

3. Nutzungsfunktion als Standort für die natürliche mittel Standort für die land- und landwirtschaft- Ertragsfähigkeit forstwirtschaftliche liche Nutzung Nutzung

4. Bodenfunktionale Gering bis mittel Gesamtleistung

Pro Regione GmbH, Flensburg 28 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

* Das 10er Perzentil stellt den Wert dar, unterhalb dem 10% aller Werte liegen und das 90er Perzentil den Wert, unterhalb dem 90% aller Werte liegen. Ohne die Durchführung der Planung kommt es zu keiner Änderung des Umweltzustandes für das Schutzgut Boden. b) Beschreibung der Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden / Fläche bei Durchführung der Planung

-

-

Prognosebearbeitung: -

iten - bau- und

betriebsbedingt n n Plan

/Abrissarbe -

Schutzgüter

aa) Bau aa) natür der Nutzung bb) der lichen Ressourcen unter Schutzgüter, nachhal der Beachtung Verfügbarkeit tigen Emissionswirkungen cc) ihre und Abfälle dd) und Beseitigung Verwertung durch Risiken ee) und Katastrophen Unfälle zu Zusammenhänge ff) benachbarte deren und vorhaben Umweltrelevanz auf Auswirkungen gg) gegen und Klima das Klimawandel dem über eingesetzte hh) Stoffe und Techniken Boden/ Fläche ba: be: ba:1, 0 0 0 0 0 1, 1, 8,12 10,12 6, Be:1,8, 9 12 Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negativen

Baubedingte Wirkungen auf Boden/ Fläche Baubedingt kommt es zu Beeinträchtigung des anstehenden Bodens als Lebensraum. Bodenabtrag von Mutterboden und Bodenlagerung ergibt sich durch das Anlegen von Kabelgräben und temporären Baustraßen. Das Befahren mit schweren Baufahrzeugen kann zu nachhaltigen Bodenverdichtungen führen und somit die Wasser-, Luft- und Nährstoffbedingungen sowie die Durchwurzelbarkeit verschlechtern. Gefährdungen des Bodens bestehen durch Vermischung von unterschiedlichem Bodenmaterial (unsachgemäße Bodenlagerung) sowie durch Verunreinigung von Boden mit Fremdstoffen, Abfällen oder Schadstoffen.

Für den Oberboden besteht die Gefahr der Zerstörungen seiner Bodenfrucht- barkeit sowie der belebten Bodenschicht (Arthropoden, Bakterien, Nematoden, Pilze etc.) durch eine unsachgemäße Zwischenlagerung und der damit bewirkten Sauerstoffzehrung bzw. des Auslösens anaerober Prozesse. Dies kann dazu führen, dass der Boden nicht mehr als Vegetationstragschicht genutzt werden kann, weil die natürliche Bodenfruchtbarkeit zerstört wurde.

Betriebsbedingte Wirkungen auf Boden/ Fläche Betriebsbedingt kommt es zu einer Teilversiegelung von Boden. Die Solarmodule werden von einem leichten Stahlfachwerkgerüst getragen. In den Boden gerammte Stahlstützen dienen dabei als Fundament. Eine vollständige Versiegelung der Fläche erfolgt nur an den Standorten der Trafostationen und des Monitoring Containers. Auf diesen Flächen geht die Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungsfunktion des Bodens als Abbau-, Ausgleichs- und Aufbau- medium für stoffliche Einwirkungen, insbesondere auch zum Schutz des Grund- wassers, als natürliche Ressource dauerhaft verloren. Aufgrund der geringen Querschnittsfläche der Stützpfeiler werden die Auswirkungen der Rammfundamente auf das Schutzgut als nicht erheblich eingestuft.

Pro Regione GmbH, Flensburg 29 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

Ein Großteil der Fläche des Geltungsbereiches wird durch die Errichtung der Freiland-Photovoltaikmodule überdeckt werden. Dies kann zu erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Boden führen. Insbesondere der humose Oberboden hat eine wichtige Bedeutung als Lebens- grundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen und als natürliche Ressource. Er ist in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung (z.B. einer dauerhaften Deponierung) zu schützen. Auch die Funktion des Bodens, das gespeicherte Niederschlagswasser wieder zu verdunsten und somit auch eine klimatische Ausgleichsfunktion (Kaltluftentstehung) zu übernehmen, geht verloren.

6.2.1.4 Schutzgut Wasser

Wasser ist Bestandteil des Naturhaushaltes, Lebensraum für Tiere und Pflanzen und gehört zu den Lebensgrundlagen des Menschen. Aufgrund dessen gilt es sowohl als Grundwasser als auch als Oberflächenwasser als schützenswertes Gut. Es wird als solches bei der Aufzählung der Umweltbelange in § 1 (6) Nr. 7 BauGB und als nicht erneuerbares Naturgut in § 1 (3) BNatSchG, das es vor Beeinträchtigungen zu bewahren gilt, aufgeführt. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) enthält detaillierte Regelungen zum Gewässerschutz. a) Bestand Grundwasser Der Geltungsbereich gehört zur Flussgebietseinheit (FGE) „Eider“. Der Grundwasserkörper Ei11: „Arlau / Bongsieler Kanal - Geest“ wurde hinsichtlich seines chemischen Zustands bezogen auf die Grundwasserkörper des Hauptgrundwasserleiters als gefährdet eingestuft (MELUND 2020a). Etwa 2,2 km nordwestlich des Plangebietes befindet sich die nächstgelegene Grundwassermessstelle „5448 – Meyn F1“. Sie liegt auf einer Geländehöhe von 22,37 m NN. Der Grundwasserstand lag laut den Angaben im Umweltdatenatlas im Monat Juni 2020 bei durchschnittlich 19,29 m NN (MELUND 2020a). Die derzeitig landwirtschaftliche Nutzung ist als Vorbelastung für das Grundwasser zu werten.

Oberflächenwasser Das Plangebiet wird in Ost-West-Richtung von einem querenden Vorfluter des Wasser- und Bodenverband Meyner Mühlenstrom durchzogen. Weitere Entwässerungsgräben verlaufen entlang der südwestlichen und südlichen Geltungsbereichsgrenze.

Es befinden sich keine weiteren Oberflächengewässer innerhalb des Geltungsbereichs. Der Meyner-Mühlenstrom fließt etwa 500 m südwestlich bis südlich des Vorhabensgebietes, die Walsbek verläuft im Bereich der Ortslage Wallsbüll 600 m nordwestlich.

Der Planbereich liegt außerhalb von Überschwemmungsgebieten oder Hoch- wasserrisikogebieten.

Ohne die Durchführung der Planung kommt es zu keiner Änderung des Umweltzustandes für das Schutzgut Wasser.

Pro Regione GmbH, Flensburg 30 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf- b) Beschreibung der Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser bei Durchführung der Planung

Prognosebearbeitung:

bau- und - iken

betriebsbedingt -

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/Abrissarbeiten

Schutzgüter -

aa)Bau bb)Nutzung der natür lichenRessourcen der Schutzgüter,unter Beachtung dernachhal tigenVerfügbarkeit Emissionsw cc) dd)Abfälle undihre Beseitigung und Verwertung ee)Risiken durch Katastrophen undUnfälle ff) Zusammenhängezu benachbartenPlan vorhaben undderen Umweltrelevanz gg)Auswirkungen auf das Klima undgegen Klimawandel hh)eingesetzte Techn undStoffe Wasser ba: be: 0 0 0 0 0 ba: 1, 1, 8, 12 1, 6, 10, 10 12 be: 1,8 12 Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negativen

Baubedingte Wirkungen auf das Wasser Bereits während der Bauzeit wird durch die Wegnahme des Mutterbodens im Bereich der Kabelgräben und Fundamentflächen dessen natürliche Funktion zur Speicherung, Filterung und Pufferung von Niederschlagswasser reduziert und damit die natürliche Deckschicht des Grundwassers verändert. Durch den Einsatz von Maschinen und Fahrzeugen auf unbefestigter Bodenoberfläche ist das Risiko erhöht, dass unfallbedingt austretende Schmier- oder Kraftstoffe in den Boden gelangen und bis in das Grundwasser verlagert werden.

Betriebsbedingte Wirkungen auf das Wasser Anlagebedingt kommt es zu einer Teilversiegelung von Boden. Eine vollständige Versiegelung der Fläche erfolgt nur an den Standorten der Trafostationen und des Monitoring Containers. Die Solarmodule selbst werden von einem leichten Stahlfachwerkgerüst getragen. In den Boden gerammte Stahlstützen dienen dabei als Fundament. Aufgrund der geringen Querschnittsfläche der Stützpfeiler werden die Auswirkungen der Rammfundamente auf das Schutzgut als nicht erheblich eingestuft. Ein Großteil der Fläche des Geltungsbereiches wird durch die Errichtung der Freiland-Photovoltaikmodule überschirmt werden, was zu einem reduzierten Feuchtigkeitseintrag unterhalb der Module führen kann. An den Traufkanten können durch den gesammelten Ablauf des Niederschlagswasser an den einzelnen Modulen lokal feuchtere Bereiche entstehen. Betriebsbedingt kann es zu einer Veränderung des Wasserhaushaltes kommen.

6.2.1.5 Schutzgut Luft und Klima

Die Luft ist Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Als Belange des Umweltschutzes werden Luft und Klima daher in § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB aufgeführt. Auch das BNatSchG § 1 Abs. 3 Satz 4 fordert, Luft und Klima durch

Pro Regione GmbH, Flensburg 31 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu schützen. Im Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) werden der Umgang und die Vermei- dung von Immissionen festgesetzt. Gleichzeitig wird in diesem Paragraphen auch auf den Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung, insbesondere durch zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien, hingewiesen.

Des Weiteren soll darauf hingewirkt werden, dass durch die Bauleitplanung keine nachteiligen Folgen auf das Klima bewirkt werden und die Art und Weise der geplanten Bebauung unanfällig gegenüber den Folgen des Klimawandels (z.B. Hitze, Starkregenereignisse oder Stürme) ist. a) Bestand Schutzgut Luft und Klima Luft Landesweit war im Jahr 2017 die Grundbelastung der Luft durch Schadstoffe wie Stickstoffoxid, Schwefeldioxid und Benzol relativ gering. Auch die seit 2005 geltenden Grenzwerte für Feinstaub wurden eingehalten (LLUR 2018). Kohlenmonoxid wird aufgrund der geringen Belastungen in SH seit 2009 nicht mehr gemessen. Die Luftsituation kann dem zur Folge als unbeeinträchtigt bezeichnet werden.

Es besteht eine Vorbelastung des Plangebietes durch die nordwestlich gelegenen landwirtschaftlichen Betriebe.

Klima

Die großklimatische Lage zwischen Nord- und Ostsee bedingt in Schleswig- Holstein ein ausgesprochen gemäßigtes feucht-temperiertes Klima. Milde, feuchte und sonnenarme Winter, ein langer, später, kalter Frühling und kühle, feuchte Sommer sind prägend.

Im langjährigen Mittel für den Zeitraum 1981 – 2010 fallen im Gemeindegebiet rund 850-900 mm Niederschläge. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 8,6 bis 8,8°C. Das Jahresmittel der Windgeschwindigkeit beträgt im Gemeindegebiet rund 4 - 5 m/sec (DWD 2017).

Die lokalklimatische Situation im Plangebiet ist vor allem durch die thermische Reaktion der landwirtschaftlichen Flächen geprägt. Grünlandflächen und das westlich gelegene Waldgebiet haben eine besondere Bedeutung als Kaltluftproduzent.

Ohne die Durchführung der Planung kommt es zu keiner Änderung des Umweltzustandes für das Schutzgut Luft und Klima. b) Beschreibung der Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Luft und Klima bei Durchführung der Planung

Pro Regione GmbH, Flensburg 32 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll

Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

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Prognosebearbeitung: - - bau- und betriebsbedingt

/Abrissarbeiten

- m m Klimawandel

Schutzgüter

aa) Bau aa) natür der Nutzung bb) der lichen Ressourcen unter Schutzgüter, nachhal der Beachtung Verfügbarkeit tigen Emissionswirkungen cc) ihre und Abfälle dd) und Beseitigung Verwertung durch Risiken ee) und Katastrophen Unfälle zu Zusammenhänge ff) Plan benachbarten deren und vorhaben Umweltrelevanz auf Auswirkungen gg) gegen und Klima das de über eingesetzte hh) Stoffe und Techniken Luft und Klima ba: be: 0 0 0 be: 0 ba:1,10, 2,12 1,6, 1, 8, 12 10 12 be: 1, 8, 12, 11 Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negativen

Baubedingte Wirkungen auf das Schutzgut Luft und Klima Baubedingt kann es während der Erschließungs- und Bauarbeiten zu Staubflug und zu Abgasemissionen durch Baumaschinen und Baufahrzeugverkehre kommen, die kleinräumig zu Luftbelastungen mit Erdpartikeln und anderen Stäuben führen können. Die Beeinträchtigungen sind kurzfristig, witterungs- abhängig und auf die Bauzeit beschränkt. Betriebsbedingte Wirkungen auf das Schutzgut Luft und Klima Betriebsbedingt kommt es durch die Überschirmung zu einer Reduzierung des natürlichen Feuchtigkeitseintrags unterhalb der Solar-Module. Diese bedingt ebenso wie das Aufheizen und der Schattenwurf der Module eine Veränderung der kleinklimatischen Situation an der Bodenoberfläche. Großräumige klimarelevante Auswirkungen sind durch diese kleinklimatischen Veränderungen nicht zu erwarten, kleinräumig können derartige Effekte unter Umständen die Habitateignung der Flächen beeinflussen. Die Auswirkungen auf das Schutzgut werden als nicht erheblich eingestuft.

Eine Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im Geltungsbereich hat durch die Bedeutung der Grünlandflächen für die Kohlendioxid-Speicherung einen positiven Effekt auf das Schutzgut.

6.2.1.6 Schutzgut Landschaft

Bei der schutzgutbezogenen Betrachtung der Landschaft stehen das vorhandene Landschaftsbild prägende Elemente sowie visuelle Eindrücke des Betrachtenden im Mittelpunkt. Dabei sind die Elemente von Bedeutung, die die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes mitprägen. Im § 1 (5) und (6) Nr. 5 BauGB wird der Beitrag der Bauleitplanung zum Umgang mit dem Orts- und Land- schaftsbild beschrieben, in § 1 (1) Nr. 3 BNatSchG wird „die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft“ als Schutzgut bestimmt.

Pro Regione GmbH, Flensburg 33 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf- a) Bestand Schutzgut Landschaft Der Gelttungsbereich befindet sich im Naturraum der Schleswiger Vorgeest in der Großlandschaft des norddeutschen Tieflandes. Er liegt innerhalb einer weiten und reliefarmen Geestlandschaft, die reich durch Knicks strukturierten wird. In der Fortschreibung der Landschaftsbewertung des Bundesamtes für Naturschutz im Jahr 2011 wird die strukturreiche Kulturlandschaft als eine „Strukturreiche Landschaft mit Defiziten“ beschrieben (BfN 2015).

Das Plangebiet befindet sich südlich der Ortslage Wallsbüll und westlich eines großen Waldgebietes. Die umgebende Landschaft ist von landwirtschaftlicher Acker- und Grünlandnutzung geprägt.

Die Zerschneidungswirkung und Lärmbelastung der nördlich an den Änderungsbereich angrenzenden Bundesstraße B 199 stellt eine Vorbelastung für das Schutzgut dar. In südliche Richtung wird das Landschaftsbild durch das dort etwa 3 km entfernt gelegene Vorranggebiet für Windenergie mit seinen weit sichtbaren Windenergiemasten beeinträchtigt. b) Beschreibung der Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschafts- bild bei Durchführung der Planung

Prognosebearbeitung:

-

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bau- und -

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betriebs bedingt n

/Abrissarbeiten -

Schutzgüter

aa) Bau aa) natür der Nutzung bb) der lichen Ressourcen unter Schutzgüter, nachhal der Beachtung Verfügbarkeit tigen Emissionswirkungen cc) ihre und Abfälle dd) und Beseitigung Verwertung durch Risiken ee) und Katastrophen Unfälle zu Zusammenhänge ff) Pla benachbarten deren und vorhaben Umweltrelevanz auf Auswirkungen gg) gegen und Klima das Klimawandel dem über eingesetzte hh) Stoffe und Techniken Landschaft ba: be: 0 0 0 0 0 ba: 1, 6, 1 ,8, 12 1, 10 10 be: 1, 8, 12 Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negativen

Baubedingte Wirkungen auf das Schutzgut Landschaftsbild Durch Baubetrieb und Bodenarbeiten kann es zu Staubemissionen und somit zu negativen Auswirkungen des Schutzgutes Landschaft kommen. Die Beeinträchti- gungen werden jedoch als nicht erheblich angenommen.

Betriebsbedingte Wirkungen auf das Schutzgut Landschaftsbild Die Planung führt durch Überbauung einer aktuell landwirtschaftlich genutzten Fläche zu einer Veränderung der Gestalt und Nutzung von Bodenoberflächen. Durch die Überbauung der Fläche findet eine technische Überformung des Landschaftsausschnittes und somit eine Veränderung des Landschaftsbildes statt.

Optische Emissionen können betriebsbedingt durch Lichtreflexion an den PV- Modulen oder spiegelnden Metallkonstruktionen entsprechen der Ausrichtung der PV-Paneele entstehen.

Pro Regione GmbH, Flensburg 34 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

Es kommt zu einem Eingriff in das Schutzgut Landschaft.

6.2.1.7 Schutzgut Kultur und Sachgüter a) Bestand Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Kulturgüter sind im Rahmen der Orts- und Landschaftsbilderhaltung nach § 1 Abs. 6 Satz 5 BauGB zu schützen. Der Erhalt historischer Kulturlandschaften und -landschaftsteile ist in § 1 Abs. 4 Satz 1 BNatSchG geregelt.

Innerhalb des Plangeltungsbereiches sowie unmittelbar angrenzend sind keine Kulturdenkmale bekannt. Der Plangeltungsbereich befindet sich nicht in einem Archäologischen Interessensgebiet. Südwestlich grenzt ein Archäologischen Interessensgebiet an den Geltungsbereich.

Falls Interessen des Archäologischen Landesamtes berührt werden, ist dies den zuständigen Behörden umgehend mitzuteilen. b) Beschreibung der Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Kultur- und Sachgüter bei Durchführung der Planung

Prognosebearbeitung:

bau- -und -

betriebsbedingt -

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überdem

/ Abrissarbeiten / -

Schutzgüter fälle undihre

aa)Bau bb)Nutzung der natür lichenRessourcen der Schutzgüter,unter Beachtung dernachhal tigenVerfügbarkeit Emissionswirkungen cc) dd)Ab Beseitigung und Verwertung ee)Risiken durch Katastrophen undUnfälle ff) Zusammenhängezu benachbartenPlan vorhaben undderen Umweltrelevanz gg)Auswirkungen auf das Klima undgegen Klimawandel hh)eingesetzte Techniken undStoffe Kultur- und Sachgüter 1,9 0 0 0 0 0 0 0

Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negativen

Baubedingte Wirkungen auf das Schutzgut Kultur- und Sachgüter Es sind keine erheblichen baubedingten Wirkungen auf das Schutzgut zu erwarten.

Betriebsbedingte Wirkungen auf das Schutzgut Kultur- und Sachgüter Es sind keine erheblichen betriebsbedingten Wirkungen auf das Schutzgut zu erwarten.

Pro Regione GmbH, Flensburg 35 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

6.2.1.8 Wechselwirkungen

Die betrachteten Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Nachfolgend werden die Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern betrachtet. Da die Abläufe in einem Ökosystem sehr komplex sind, können hier nicht alle Beziehungen im Detail aufgezeigt werden. Um die Nachvollziehbarkeit und Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden die Auswirkungen des Vorhabens ausgewählt, die im besonderen Maße die Schutzgüter betreffen. Im Wesentlichen sind folgende Wechselwirkungen erkennbar:

Tabelle 2: Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern

Schutzgut Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern

Mensch Arten- und Lebensgemeinschaften, Boden, Wasser, Klima, Luft bilden als Naturgüter die Lebensgrundlage des Menschen, das Landschaftsbild ist die Grundlage für die Erholung des Menschen. Nachteilige Beeinträchti- gungen des Landschaftsbildes mindern somit gleichzeitig auch den Erholungswert der Landschaft für den Mensch.

Tiere, Pflanzen und Der Zustand der abiotischen Schutzgüter Boden und Wasser bilden die biologische Vielfalt Grundlage für das Vorkommen bestimmter Pflanzen- und Tierarten (trockener oder nasser Verhältnisse). Biologische Vielfalt ist abhängig von der Vielfalt der Bodenarten, den Unterschieden des Boden-Wasserhaus- haltes und sichert den Erholungswert der Landschaft.

Boden/ Fläche Bodeneigenschaften bedingen die Nutzung durch den Menschen (Acker, Grünland, Wald) und die Standortbedingungen für das Vorkommen bestimmter Pflanzengemeinschaften (Feuchtbiotope) und Tierarten. Auch das Klima ist abhängig von dem Bodenwasserhaushalt. Biologische Vielfalt ist auch abhängig von Bodenverhältnissen (mager, feucht usw.). Freiflächen in ausreichenden Umfang sichern den Erholungswert der Landschaft.

Wasser Das Grundwasser ist Voraussetzung für die Trinkwasserversorgung des Menschen, die klimatischen Bedingungen sowie die Ertragsfähigkeit von Böden

Luft Lebensgrundlage des Menschen sowie für Arten- und Lebensgemein- schaften

Klima Lebensgrundlage des Menschen (Produktion von Nahrungsmitteln), Vegetation und Wasserhaushalt des Bodens als Klimaregulierung

Landschaftsbild Biologische Vielfalt, Tiere und Pflanzen sind wichtige Faktoren des Landschaftsbildwertes, anthropogene Nutzungen beeinflussen das Landschaftsbild und damit auch den Wert für die menschliche Erholung

Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter beeinflussen den Wert des Landschaftsbildes und damit auch den Erholungswert der Landschaft für den Menschen.

Pro Regione GmbH, Flensburg 36 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

6.2.2 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblicher negativer Umweltauswirkungen

Nach § 1 (6) Nr. 7 BauGB sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen und ihrer Abwägung nach § 1 (7) BauGB die Belange des Umweltschutzes zu berücksichti- gen. Auf der Grundlage der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB in Verbindung mit § 18 Abs. 1 BNatSchG sind die Beeinträchti- gungen des Naturhaushaltes bei der Aufstellung von Bauleitplänen zu beurteilen und Aussagen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich zu entwickeln. Die landschaftsplanerischen Leitziele ergeben sich dabei aus den §§ 13 und 15 (1) BNatSchG (2010) bzw. § 9 des LNatSchG (2010). Danach sind vermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft zu unterlassen. Unvermeidbare Beein- trächtigungen sind zu begründen und auszugleichen.

Zunächst gilt es im Sinne des Grundsatzes einer Vermeidung und Verminderung von Eingriffen Vorsorge zu treffen.

Gemäß § 15 (3) BNatSchG soll bei der Inanspruchnahme von land- und forstwirt- schaftlich genutzten Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auf agrarstrukturelle Belange Rücksicht genommen werden. Das Land Schleswig- Holstein hat diesbezüglich einen Erlass herausgegeben, der Hinweise und Empfehlungen zur naturschutzrechtlichen Kompensation und zur Berücksichti- gung der agrarstrukturellen Belange1 aufzeigt.

Bevor für die Eingriffskompensation Flächen aus der Nutzung genommen werden, ist gemäß § 15 (3) BNatSchG i. V. m. § 9 (3) LNatSchG vorrangig zu prüfen, ob der Ausgleich oder Ersatz auch durch nachfolgende Maßnahmen erbracht werden kann:

- Maßnahmen zur Entsiegelung, Entwicklungsmaßnahmen in Natura 2000- Gebieten, Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen, Bewirt- schaftungs- oder Pflegemaßnahmen, Aufwertung nicht landwirtschaftlich genutzter Flächen

- Nutzung vorhandener, bei der zuständigen Naturschutzbehörde bekannter Ökokonten.

6.2.2.1 Schutzgut Mensch

Maßnahmen zur Vermeidung/ Minimierung nachteiliger Auswirkungen Die mit der Aufstellung des Bebauungsplans möglich werdenden Nutzungen müssen den Bestimmungen des Bundesimmissionsschutzgesetztes (Schutz des Menschen vor schädlichen Immissionen wie Lärm, Licht oder Gerüche) sowie der TA Lärm genügen. Ein Abstand von 100 m zu Wohnbebauung wird eingehalten.

Die Ausrichtung der Photovoltaikmodule in südöstliche Richtung (abgewandt von Bebauung und Bundesstraße) und eine Antireflexionsschicht auf ihrer Glasschicht verhindert Lichtemissionen.

1 Erlass des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 30. März 2011

Pro Regione GmbH, Flensburg 37 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

Die Neuanlage bzw. Verdichtung von Knickgehölzen entlang der nördlichen Geltungsbereichsgrenze verhindert den Sichtkontakt zur PV-Anlage und vermindert die Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch.

Unvermeidbare Belastungen Unvermeidbare Beeinträchtigungen entstehen während der Bauphase von dem durch die Aufstellung des Bebauungsplans ermöglichten Vorhaben durch Baulärm und Baustellenverkehr. Diese sind jedoch vorübergehend.

6.2.2.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

Maßnahmen zur Vermeidung/ Minimierung nachteiliger Auswirkungen

Zur Vermeidung eines artenschutzrechtlichen Verbotstatbestandes im Sinne des § 44 BNatSchG und entsprechend dem Verbot nach § 39 BNatSchG haben alle Bautätigkeiten, darunter fallen die Baufeldfreimachung / bauvorbereitende Maß- nahmen, der Wege- und Fundamentbau sowie die Errichtung der Solarmodule selbst, außerhalb der Brutzeit der Wiesenbrüter, d.h. außerhalb des Zeitraums vom 01.03. bis 15.08. stattzufinden.

Die erforderliche Einfriedung der Anlage soll die Durchgängigkeit für kleinere Säugetiere (Feldhase, Fuchs, Marder etc.) mittels entsprechender Gestaltung der Zaunanlage aufrechterhalten. Die Zaunanlage kann so konzipiert werden, dass diese für kleinere Säugetiere durchlässig ist, in dem ein Abstand zum Boden von mindestens 20 cm eingehalten wird.

Um ein Durchkommen auch für größere Tiere zu ermöglichen wird ein 40 m breiter ungezäunter Wild-Korridore entlang des querenden Grabens zwischen Teilfläche 1 und Teilfläche 2 eingerichtet (Maßnahmenflächen M 3 und M 4). Darüber hinaus ermöglicht die Maßnahmenflächen M 1 und M 2 im nördlichen Geltungsbereich die Durchgängigkeit für Wildtiere.

Die Maßnahmenflächen M 1 bis M 5 dienen dem Schutz, der Pflege und der Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft und sind mit gebietsheimischer Saatgutmischung für artenreiches Grünland des Herkunftsgebietes 1 einzusäen und extensiv zu pflegen.

Um für genügend Steulichteinfall zu sorgen und den Aufwuchs einer dauerhaften geschlossenen Vegetationsdecke zu ermöglichen, wird ein Abstand der Module zur Bodenoberfläche von mehr als 0,8 m empfohlen (HERDEN et al.2009).

Unvermeidbare Belastungen Nicht vermeidbar ist die Beeinträchtigung des Naturhaushaltes durch die Umwandlung von Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung für die Errichtung und den Betrieb einer PV-Freiflächenanlage.

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6.2.2.3 Schutzgut Boden

Maßnahmen zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen § 202 BauGB regelt den Schutz des Mutterbodens. Danach soll Mutterboden, der bei der Errichtung und Änderung baulicher Anlagen sowie bei wesentlichen anderen Veränderungen der Erdoberfläche ausgehoben wird, in nutzbarem Zustand erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung geschützt werden. Dies ist sowohl vom Erschließungsträger bei der Erschließung des Baugebietes als auch von den Bauherren im Rahmen der Grundstücksbebauung zu berück- sichtigen. Außerdem sind bei der Anlage des Baugebietes die Belange des vorsorgenden Bodenschutzes (§ 1 BBodSchG i. V. m. § 1a Abs. 2 BauGB) zu berücksichtigen. Es ist auf einen sparsamen und schonenden Umgang mit dem Boden zu achten. Dazu sind im Rahmen der Erschließungsplanung und -ausführung folgende Auflagen zu beachten:

• Der Boden ist im Zuge der Bauausführung horizont- bzw. schichtenweise auszubauen und zu lagern. Beim Wiederauftrag ist auf den lagenrichtigen Einbau der Substrate zu achten.

• Überschüssiger Oberboden ist möglichst ortsnah einer sinnvollen Verwer- tung zuzuführen, idealerweise durch eine Geländemodellierung und / oder den Aufbau eines Knicks im überplanten Bereich. Sollte eine landwirt- schaftliche Aufbringung vorgesehen sein, ist ein entsprechender Antrag bei der unteren Naturschutzbehörde zu stellen. Es wird darauf hingewiesen, dass für eine Verwertung des Bodens auf landwirtschaftlichen Flächen – bei einer Menge ≥ 30 m³ bzw. ≥ 1.000 m² - ein Antrag auf naturschutzrechtliche Genehmigung (Aufschüttung) bei der unteren Naturschutzbehörde zu stellen ist.

• Um den Einfluss auf die Versickerungsfähigkeit des Bodens in Form vermeidbarer Bodenverdichtung zu minimieren, sind die Fahrzeugeinsätze so zu planen, dass die Überrollhäufigkeiten bzw. mechanischen Belastungen in später unbebauten Bereichen auf das unbedingt not- wendige Maß reduziert werden.

• Bodenzwischenlagerung: sauber getrennt nach humosem Oberboden und Unterboden in profilierten und geglätteten Mieten. Max. Mietenhöhe 2 m.

• Ordnungsgemäßes und schadloses Wiederverwerten des auf dem Baufeld verbleibenden Bodenmaterials und Verwerten des überschüssigen Materials. Beachtung der DIN 19731.

Der nicht im Plangebiet verwendbare Boden wird nach Bodenarten getrennt aufbereitet, abgesiebt, abtransportiert und dem Wirtschaftskreislauf (z.B. Garten-, Landschaftsbau) zurückgeführt. Ein entsprechendes Konzept zum Boden- management wird mit Beginn der Erschließungsarbeiten bei der Bodenschutz- behörde vorgelegt. Die untere Bodenschutzbehörde ist zwei Wochen vorher über den Beginn der Erschließungsarbeiten zu informieren.

Mit der Verwendung von Rammfundamenten sowie dem Verzicht auf versiegelte Fahrwege kann der Eingriff in das Schutzgut Boden vermindert werden (GFN 2011).

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Unvermeidbare Beeinträchtigungen

Die Überschirmung und vollständige Versiegelung der Böden in geringem Umfang an den Standorten der Trafostationen und des Monitoring Containers ist unvermeidbar. Die damit verbundenen erheblichen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden und Fläche sind auszugleichen.

Gemäß den „Hinweisen zur Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffs- regelung in der verbindlichen Bauleitplanung“ werden die zu überbauenden land- wirtschaftlichen Flächen des Plangebietes als „Flächen mit allgemeiner Bedeutung für den Naturschutz“ eingestuft.

Ausgleich Die Bemessung des erforderlichen Ausgleichs erfolgt in Anlehnung an den außer Kraft getretenen Gemeinsamen Runderlass des Innenministeriums und des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig- Holstein -Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung- sowie den Gemeinsamen Beratungserlass des Innenministeriums, der Staatskanzlei, des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig- Holstein –Grundsätze zur Planung von großflächigen Photovoltaikanlagen im Außenbereich- (Kiel, 2006).

Der in dem Erlass geforderte pauschale Ausgleich von 1:0,25 bezieht sich auf die Nettobaufläche des Sondergebietes, also auf die Flächen innerhalb der zeichne- risch festgesetzten Baugrenze, die von Modultischen überbaut werden können.

Diese Fläche hat eine Größe von 250.500 m2, so dass für den Ausgleich eine Fläche von 62.625 m2 erforderlich ist.

Hinzu kommt der Ausgleich für die Erstellung von privaten Verkehrsflächen zur Teilflächen 1 von insgesamt 337 m².

Der gemeinsame Runderlass des Innenministeriums und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“ (09.12.2013) empfiehlt bei der Bemessung von Ausgleichsmaßnahmen für das Schutzgut Boden das Verhältnis 1:0,3 für wasserdurchlässige Oberflächenbeläge.

337 m² x 0,3 = 101 m²

Erforderlicher Ausgleich Sondergebiet: 62.625 m² Erforderlicher Ausgleich Verkehrsfläche: + 101 m² Erforderlicher Ausgleich gesamt: 62.726 m²

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Tabelle 3: Bilanzierung der Eingriffe durch Bodenversiegelung

Festsetzungsart im Flächengröße Faktor für Ausgleichsbedarf Bebauungsplan m² Versiegelung In m²

Sondergebiet 250.500 1:0,25 62.625

Verkehrsflächen 337 1:0,3 101

Gesamt 250.837 62.726

Die Maßnahmenflächen M 1- 5 zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft im Geltungsbereich des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes dienen dem Ausgleich und besitzt eine Flächengröße von 28.482 m². Die Flächen werden mit einem Aufwertungsfaktor von 1,0 entsprechend dem Ausgangsbiotop „Acker“ bzw. von 0,8 entsprechend dem Ausgangsbiotop „artenarmes Intensivgrünland“ für den Ausgleich angerechnet (Tabelle 4). Dies erfolgt nur unter der Bedingung der dauerhaften Sicherung als Ausgleichsfläche. Die beabsichtigte Anrechnung der Maßnahmenflächen entspricht einer Größe von 26.706 m².

Tabelle 4: Berechnung der Maßnahmenflächen für den Ausgleich

Maßnahmenfläche Flächengröße Anrechnungs- Anrechnung als in m² faktor für Ausgleichsfläche Ausgangsbiotop in m²

M 1 - Teilgebiet 6.965 0,8 5.572 artenarmes Intensivgrünland

M 1 - Teilgebiet 6.310 1 6.310 Ackerfläche

M 2 Ackerfläche 2.374 1 2.374

M 3 Ackerfläche 5.457 1 5.457

M 4 Ackerfläche 5.463 1 5.463

M 5 artenarmes 1.913 0,8 1.530 Intensivgrünland

Gesamt 28.482 26.706

Als Maßnahme zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung sind die Flächen M 1- M 5 mit gebietsheimischer Saatgutmischung für artenreiches Grünland des Herkunftsgebietes 1 einzusäen Ein hoher Kräuteranteil ist anzustreben. Die Flächen sind als Grünland durch extensive Beweidung mit Schafen (0,5 Großvieheinheiten plus Nachzucht / ha) oder eine ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr zu pflegen. Die Beweidung ist nach einer Weideruhe im Frühjahr ab dem 15.06. zulässig. Eine Mahd ist frühestens ab dem 01.07. durchzuführen. Das Mähgut ist vollständig abzufahren. Die Anwendung organischer und chemisch- synthetischer Düngemittel sowie von Pflanzenschutzmitteln sind nicht gestattet. Ebenfalls ausgeschlossen ist ein Umbruch der Flächen, das Walzen sowie Maßnahmen zur Entwässerung der Flächen. Mit den Flächen innerhalb des Sondergebietes, die nicht mit den Modultischen überstellt sind (z.B.

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Abstandsflächen zu technischen Nebenanlagen, zum Zaun, zu Knicks oder zu Gräben sowie die Bereiche der Fahrgassen) ist ebenso zu verfahren.

Folgende Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sind bei der Beweidung zusätzlich zu berücksichtigen: • Keine Zufütterung auf der Fläche • Keine Unterteilung der Weideflächen

Veränderungen des Nutzungskonzeptes sind mit der unteren Naturschutzbehörde abzustimmen.

Bei der beabsichtigten Anrechnung der Maßnahmenflächen im räumlichen Geltungsbereich des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans dient somit eine Fläche mit einer Größe von 26.706 m² dem naturschutzrechtlichen Ausgleich der erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzguts Boden.

Hinweis an die Gemeindevertretung: Firma Andresen kümmert sich bereits um ein Ökokonto. Dieses wird bis zur öffentlichen Auslegung an dieser Stelle ergänzt!

Der über ein Ökokonto zu erbringende, verbleibende Ausgleich von 36.020 m² wird erbracht durch XXX. Der Ausgleich erfolgt durch ein Ökokonto über 36.020 m² in der Gemeinde…, Gemarkung…, Flur x, Flurstück x. Das vertragsgegenständliche Ökokonto wird bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Schleswig- Flensburg unter dem Aktenzeichen … geführt. Es verfolgt das Entwicklungsziel…

Die Verträge zwischen XXX und dem Bauherrn sind der Begründung beigefügt.

Ausgleich im Geltungsbereich: 26.706 m² Erforderlicher Ausgleich über ein Ökokonto: 36.020 m² Ausgleich gesamt 62.726 m²

6.2.2.4 Schutzgut Wasser

Maßnahmen zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen Mit der Verwendung von Rammfundamenten sowie dem Verzicht auf versiegelte Fahrwege kann der Eingriff in das Schutzgut vermindert werden.

Das von den Modulflächen auf den Boden auftreffende Niederschlagswasser soll versickert oder verdunstet werden, um die Verbandgewässer nicht durch zusätz- liche Einleitungen zu belasten.

Zu den Vorflutern muss zu Unterhaltungszwecken ein Zugang gewährleistet werden. Geplante Abzäunungen müssen satzungsgemäß einen Abstand von 5 m ab der oberen Böschungskante einhalten.

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6.2.2.5 Schutzgut Luft und Klima

Maßnahmen zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen Mit der Verwendung von Rammfundamenten, dem Verzicht auf versiegelte Fahrwege sowie eine extensive Grünlandnutzung im Geltungsbereich kann der Eingriff in das Schutzgut vermindert werden.

6.2.2.6 Schutzgut Landschaft

Maßnahmen zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen Zur Minimierung der Auswirkungen auf das Landschaftsbild sollen die Anlagen- module eine maximale Höhe von 3,50 m über Gelände nicht überschreiten.

Die Ausrichtung der Photovoltaikmodule in südöstliche Richtung (abgewandt von Straße und Bebauung) und eine Antireflexionsschicht auf ihrer Glasschicht verhindert Lichtemissionen.

Eine landschaftsgerechte Eingrünung der PV-Anlage entlang der nördlichen Plangebietsgrenze durch eine Neuanlage einer mehrreihigen Feldhecke bzw. einer Verdichtung des bestehenden lückigen Knicks mit standorttypischen Knickgehölzen reduziert die Sichtbarkeit der technischen Anlage und vermindert die Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft. Die Anpflanzungen sind zu pflegen und dauerhaft heranzuziehen.

6.2.2.7 Schutzgut Kultur und Sachgüter

Maßnahmen zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen Es wird auf § 15 DSchG verwiesen: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung.

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Tabelle 5: Zusammenfassende naturschutzrechtliche Eingriffsbilanzierung

Eingriff/ Ausgleich Schutzgut Betroffene Betroffene Ausgleichs- Kompensations- Ausgleich / Fläche in Länge in faktor bedarf Ersatz m² m in m² bzw. m

Boden 250.837 1:0,25 62.726 m² 26.706 m² Ausgleich im bzw. 1:0,3 Geltungsbereich (Verkehrs- flächen) 36.020 m² über ein Ökokonto

Ausgleich gesamt 62.726 m² Die Eingriffe können vollständig ausgeglichen/ ersetzt werden

6.3 Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Standortalternativenprüfung

Im Rahmen der Ausweisung von Photovoltaikfreiflächenanlagen ist aufgrund der Raumwirksamkeit des Vorhabens in der Regel eine Standortalternativenprüfung erforderlich. Diese umfassen z.B. relevante Streckenabschnitte von Eisenbahn- oder Autobahntrassen, können sich aber auch auf Gemeinde- bzw. Amtsbereiche, d.h. administrative Grenzen, beziehen. Alternativ können auch naturräumliche Einheiten, Biotop- und Landschaftsstrukturen zur Findung eines Untersuchungs- raumes herangezogen werden.

Ausgehend von der Planungssituation bezüglich PV-Freiflächen in der Gemeinde Wallsbüll und den angrenzenden Gemeinden wurde ein geeigneter Untersuch- ungsraum gewählt, der sich über administrative Grenzen hinaus an Siedlungs- und Verkehrsstrukturen, naturräumlichen Gegebenheiten sowie Schutzgebiets- und Biotopstrukturen orientiert. Auf Grundlage von Ausschluss- bzw. Tabukriterien sowie der Heranziehung von Abwägungskriterien und der Bewertung des Landschaftsbildes konnten für den Untersuchungsraum vier z.T. mit Einschrän- kungen geeignete Abwägungsflächen im Gemeindegebiet von Wallsbüll ermittelt werden. Hinzu kommen drei Eignungsflächen im Gemeindegebiet von Handewitt, die auf der 1. Fortschreibung des Standortkonzepts PV-Freiflächenanlagen der Gemeinde Handewitt von 2011 beruhen.

Das Plangebiet dieser Flächennutzungsplanänderung entspricht im Standort- konzept einer Teilfläche innerhalb der Fläche Nr. 8, die für die Errichtung von PV- Freiflächenanlagen als geeignet bewertet wurde.

Das Standortkonzept Photovoltaik der Gemeinde Wallsbüll ist als Anlage beigefügt.

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6.4 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung

Im Rahmen der Umweltprüfung wurden allgemein zugängliche Umwelt- informationen wie der digitale Landwirtschafts- und Umweltatlas des Landes Schleswig-Holstein (MELUND), der Digitale Atlas Nord (Lenkungsgremium Geodateninfrastruktur Schleswig-Holstein) und der Landschaftsplan der Gemeinde Süderlügum. Darüber hinaus fand eine Ortsbegehung des Plangebiets im September 2019 sowie im August 2020 statt.

6.5 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung

Die Umweltüberwachung wird auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung durchgeführt.

Die erforderlichen externen Ausgleichsmaßnahmen für das Schutzgut Boden / Fläche sowie für das Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, sind nach § 4c BauGB von der Gemeinde Wallsbüll oder durch beauftragte Dritte zu überwachen.

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6.6 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

Tabelle 6: Zusammenfassende Darstellung erheblicher nachteiligen Auswirkungen (nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 j BauGB)

Prognosebearbeitung:

-

-

- - bau- und

betriebsbedingt

n durch n durch

/Abrissarbeiten

-

Schutzgüter

aa) Bau aa) natür der Nutzung bb) der lichen Ressourcen unter Schutzgüter, nachhal der Beachtung Verfügbarkeit tigen Emissionswirkungen cc) ihre und Abfälle dd) und Beseitigung Verwertung Risike ee) und Katastrophen Unfälle zu Zusammenhänge ff) Plan benachbarten deren und vorhaben Umweltrelevanz auf Auswirkungen gg) gegen und Klima das Klimawandel dem über eingesetzte hh) Stoffe und Techniken Mensch ba: be: ba: 0 0 0 0 0 1, 6, 1, 8, 12 6, 10 10,

Tiere, Pflanzen und ba: be: ba: 0 0 0 0 0 biologische Vielfalt 1, 6,10 1,2,8,12 6,10

Boden/ Fläche ba: 1, be: ba:1, 0 0 0 0 0 6, 9 1, 8,12 10,12 Be:1,8, 12

Wasser ba: 1, be: 0 0 0 0 0 ba: 1, 10, 6, 10 1, 8, 12 12 be: 1,8, 12

Luft/Klima ba: be: 0 0 0 be: 0 ba:1,10, 1, 8, 2,12 12 1,6, 12 10 be: 1, 8,12,11

Landschaftsbild ba: be: 0 0 0 0 0 ba: 1, 10 1, 6, 1 ,8, 12 10 be: 1, 8, 12

Kultur- und Sachgüter 0 0 0 0 0 0 0 0

Auswirkungen: 0= keine, 1= direkt, 2= indirekt, 3= sekundär, 4= kumulativ, 5= grenzüberschreitend, 6= kurzfristig, 7= mittelfristig, 8= langfristig, 9= ständig, 10= vorübergehend, 11= positiven, 12= negativen

Zusammenfassung

Mit dem Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 6 beabsichtigt die Gemeinde Wallsbüll die Nutzung der im Geltungsbereich befindlichen Fläche einer Neuordnung durch die Bauleitplanung zu unterziehen, um eine an die geänderten Rahmbedingungen (Erzeugung regenerativer Energien) angepasste Nutzung zu ermöglichen.

Im Umweltbericht wurden die Folgen des Bebauungsplan Nr. 6 auf die Umweltschutzgüter (Menschen, Tiere und Pflanzen, Boden und Fläche, Wasser,

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Klima und Luft, Landschaft sowie Kultur- und Sachgüter) prognostiziert und bewertet. Hierzu wurde zunächst der Ist-Zustand ermittelt und bewertet.

In Folge der zu erwartenden Eingriffe in die betrachteten Schutzgüter der Umwelt sind nachteilige Veränderungen der Bodenfunktionen und ein verändertes Landschaftsbild zu erwarten. Im Umweltbericht wurde dargelegt, wie diese nachteiligen Veränderungen zunächst zu vermeiden oder zu minimieren sind. Da sich bei einer Umsetzung der Planungsabsichten der Gemeinde nicht alle nachteiligen Umweltveränderungen vermeiden lassen, sind für den nicht vermeidbaren Teil Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Schutzgut Mensch

Für das Schutzgut Mensch sind unter Beachtung der dargestellten Vermeidungsmaßnahmen während der Bauzeit und des Betriebes keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Mit der Einhaltung des 100 m Abstandes zu Wohnbebauung sind die betriebsbedingten Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch nicht als erheblich zu bewertet. Durch die ermöglichte Nutzungsart werden keine Erholungsfunktionen von Natur und Landschaft beeinträchtigt.

Schutzgut Pflanzen, Tiere, biologische Vielfalt

Auswirkungen auf das Schutzgut ergeben sich aus der möglich werdenden „Überschirmung“ der Fläche mit PV-Modulen und die damit einhergehende Veränderung des Lebensraums innerhalb des Plangebietes für bestimmte Tier- und Pflanzenarten. Die Umzäunung des Betriebsgeländes betrifft vor allem größere Säugetiere durch eine Barriere Wirkung.

Erhebliche Beeinträchtigungen von Tieren und Pflanzen durch artenschutzrecht- liche Zugriffsverbote auf Arten, die nach dem europäischen Gemeinschaftsrecht geschützt sind, können aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse ausgeschlossen werden, da die beplante Fläche bereits intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Eine artenschutzrechtliche Betrachtung erfolgte gesondert für die Wiesenbrutvögel aufgrund des im Plangebiet vorkommenden Kiebitz. Eine Bauverbotszeit ist während der Wiesenvogelbrutzeit (01.03 - 15.08) zu beachten.

Das Einrichten von Wildkorridoren in Form von Maßnahmenflächen im nördlichen Geltungsbereich und zwischen Teilfläche 1 und 2 soll den Eingriff in das Schutzgut mindern.

Boden/ Fläche

Die Festsetzungen der städtebaulichen Planung ermöglichen die Überschirmung und in geringem Umfang die vollständige Versiegelung der Böden an den Standorten der Trafostationen und des Monitoring Containers. Auf diesen Flächen kommt es zu einem Verlust von Bodenfunktionen.

Baubedingt kommt es zu Beeinträchtigung des Schutzgutes durch Bodenabtrag von Mutterboden und Bodenlagerung, dem Befahren mit schweren Baufahrzeugen

Pro Regione GmbH, Flensburg 47 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf- sowie durch Verunreinigung von Boden mit Fremdstoffen, Abfällen oder Schadstoffen.

Der Ausgleich des Eingriffs erfolgt über Maßnahmenflächen innerhalb des Geltungsbereichs und ein externes Ökokonto.

Wasser

Fundamentgründung und Baustellenverkehr können baubedingt zu Beeinträchtigungen des Schutzgutes führen. Der betriebsbedingt veränderte Feuchtigkeitseintrag unterhalb und an den Traufkanten der Module kann zu lokalen Veränderungen des Wasserhaushaltes führen.

Luft/Klima

Baubedingt kommt es kleinräumig zu Luftbelastungen mit Erdpartikeln und anderen Stäuben durch Erdarbeiten. Erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut sind aufgrund betriebsbedingten kleinklimatischen Veränderungen nicht zu erwarten.

Landschaft

Durch die Überbauung von landwirtschaftlich genutzten Flächen mit Solarmodulen findet eine technische Überformung des Landschaftsausschnittes und somit eine Veränderung des Landschaftsbildes statt. Es kommt zu einem Eingriff in das Schutzgut Landschaft. Eine landschaftsgerechte Eingrünung der PV- Freiflächenanlage erfolgt entlang der nördlichen Plangebietsgrenze hin zur Bundesstraße B 199 und der dort befindlichen Wohnbebauung.

Kultur- und Sachgüter

Unter Beachtung der in Kapitel 6.2.2.7 genannten Hinweise, sind während der Bauzeit und des Betriebes keine erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Kultur- und Sachgüter zu erwarten.

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6.7 Referenzliste der Quellen

ARGE 2007 ARGE Monitoring PV-Anlagen (2007): Leitfaden zur Berücksichtigung von Umweltbelangen bei der Planung von PV-Freiflächenanlagen [im Auftrag des BMU], Hannover, 27.11.2007

BfN 2012 Bundesamt für Naturschutz (2012): Schutzwürdige Landschaften – Landschaftsteckbriefe https://www.bfn.de/landschaften/steckbriefe/landschaft/sho w/68200.html, abgerufen November 2020

BfN 2015 Bundesamt für Naturschutz (2015) / Gharadjedaghi et al. (2004): Verbreitung und Gefährdung schutzwürdiger Landschaften in Deutschland. In: Natur und Landschaft 79, 2. S. 71–81 https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/daten_fakten/Dokumente/ II_2_1_2_Landschaftsbewertung_D.pdf, abgerufen November 2020

DA Nord 2020 Digitaler Atlas Nord, https://danord.gdish.de/viewer /resources/apps/Anonym/ind ex.html?lang=de abgerufen November 2020

DWD 2017 Deutscher Wetterdienst: Klimareport Schleswig-Holstein; Offenbach am Main, Deutschland, 44 Seiten, 2017 https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimareport_sh/downloa d_report_2017.pdf;jsessionid=0203D6104720FC0C187205 DBAE87F358.live11053?__blob=publicationFile&v=5 abgerufen November 2020

GFN 2011 GFN / ZSW (2011). Auswirkungen der Ausbauziele zu den Erneuerbaren Energien auf Naturschutz und Landschaft – Endbericht, 26.01.11 https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Forschun gsdatenbank/fkz_3509_83_0600_auswirkungen_ee_naturs chutz_bf.pdf , November 2020

HERDEN 2009 Herden, C.; Rassmus J. und Gharadjedaghi, B. (2009): Naturschutzfachliche Bewertungsmethoden von Frei- flächenphotovoltaikanlagen, Bonn https://www.bfn.de/infothek/veroeffentlichungen/bfn- skripten/nummerische-sortierung.html?&no_cache=1 abgerufen November 2020

LLUR 2018 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Luftqualität in Schleswig-Holstein –Jahresübersicht 2017- Lufthygienische Überwachung Schleswig-Holstein, Flintbek, Oktober 2018

LLUR 2019a Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (2019): Die Böden Schleswig-Holsteins mit Erläuterungen

Pro Regione GmbH, Flensburg 49 Bebauungsplan Nr. 6 Gemeinde Wallsbüll Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikfreiflächenanlage“ -Entwurf-

zur Bodenübersichtkarte 1:250.000, Flintbek, September 2019

LLUR 2019b Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (2019): Kartieranleitung und Biotoptypenschlüssel für die Biotopkartierung Schleswig- Holstein, 5. Fassung, März 2019

MELUND 2020a Digitaler Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig- Holstein, http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php, abgerufen November 2020

MELUND 2020b Biotopkartierung Schleswig-Holstein und das Register der gesetzlich geschützten Biotope, http://zebis.landsh.de/webauswertung/ abgerufen November 2020

MELUR 2013 Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (2013): Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht - Anlage: Hinweise zur Anwendung der natur- schutzrechtlichen Eingriffsregelung in der verbindlichen Bauleitplanung, 09.12.2013

MELUR 2016 Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (2016): Gebietsspezifische Erhaltungsziele (gEHZ) für die gesetzlich geschützten Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und flächengleiche Europäische Vogelschutzgebiete, Amtsblatt für Schleswig Holstein. -Ausgabe Nr. 47, 11. Juli 2016

MELUR 2017 Durchführungsbestimmungen zum Knickschutzerlass des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein–V 534- 531.04, Kiel, 20.01.2017

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7 Flächenbilanz

Die nachfolgende Flächenbilanz (siehe Tabelle 2) gibt einen Überblick über die mit der Ausstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Wallsbüll festgesetzte Flächennutzung.

Tabelle 7: Flächenbilanz

Flächengröße Nutzung Anteil (%) (m²)

Sonstiges Sondergebiet Photovoltaikfreiflächenanlage (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB / § 11 Abs. 2 BauNVO) (zugleich Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege 265.020 90% und zur Entwicklung von Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) Zusätzliche Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft 13.940 5% (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) Straßenverkehrsfläche, öffentlich 60 0,02% (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) Straßenverkehrsfläche, privat 360 0,12% (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) Grünfläche, privat 15.035 5% (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB) Gesamtfläche des Geltungsbereiches 294.415

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