Theologische Fakultät

Universitätsring 19 - 54296 Trier

Nr. 12/ Januar 2011

lische Theologie zur Ausbildung von Religi-

onslehrer/innen in den staatlichen Hochschu-

len. Unsere Fakultät wird turnusgemäß für die

nächsten 3 Jahre den Vorsitz in diesem wich- Sehr geehrte Damen und Herren, tigen Gremium übernehmen und auch dessen liebe Freunde und Förderer der Geschäftsstelle beherbergen. Theologischen Fakultät Trier, Ich persönlich darf mich mit diesem Grußwort wieder dürfen wir Ihnen den aktuellen News- von Ihnen als Rektor verabschieden, da meine letter überreichen. Er berichtet in Wort und zweite und letzte vierjährige Amtsperiode am Bild über ein reich gefülltes Wintersemester 31. März 2011 enden wird. Herzlich danke ich 2010/11, das neben dem alltäglichen Lehrbe- allen, die zum Erscheinen der bisher 12 Ausga- trieb manche Glanzlichter aufzuweisen hat. ben von „Neues aus der Fakultät“ beigetragen Dazu zählt gewiss die Feier des 60-jährigen haben, insbesondere Herrn Kollegen Bernhard Jubiläums der Wiedererrichtung einer Theolo- Schneider, Frau Heike Mockenhaupt-Hardt gischen Fakultät in Trier durch Papst Pius XII. und Frau Stefanie Eimer. Dieses Gedenken wird zurzeit mit einer öffent- lichen Vortragsreihe über große Persönlichkei- Mit freundlichen Grüßen ten der Fakultät beschlossen. Ihr Reinhold Bohlen Doch auch andere Ereignisse beanspruchen - noch gegen Ende der Vorlesungszeit – unsere volle Aufmerksamkeit: 60 Jahre und ein bisschen weise  Gegenwärtig „begeht“ eine Gutachtergruppe der Agentur AKAST die Fakultät im Rahmen Die Fakultät feiert Geburtstag des Akkreditierungsverfahrens für unseren neuen Studiengang „Magister Theologiae“, der eburtstage sind Festtage und sollten den früheren Diplomstudiengang abgelöst hat. Gentsprechend gefeiert werden, mal  Vom 30. Januar bis zum 1. Februar 2011 mehr mal weniger. Seit der Wiedererrich- findet in Trier die jährliche Hauptversammlung tung einer Theologischen Fakultät in Trier des Katholisch-theologischen Fakultätentages am 30. September 1950 sind immerhin statt, des Repräsentativorgans der 21 Theolo- schon 60 Jahre vergangen. 60 erfolgreiche gischen Fakultäten bzw. Fachbereiche in den Jahre im Dienst der Theologie, der Seel- staatlichen Universitäten oder in kirchlicher sorge und des Religionsunterrichts. Darauf Trägerschaft sowie der 35 Institute für Katho- darf die Fakultätsgemeinschaft ein wenig

Tel. 0651/201-3520 ☼ Fax: 0651/201-3951 ☼ Mail: [email protected] ☼ Internet: www:uni-trier.de/uni/theo/ ☼ Verantwortlich i.S.d.Pg.: Prof. Dr. Bernhard Schneider Neues aus der Fakultät - 2 - stolz sein. Sicher ist das auch ein würdiger Anlass, für einen frohen und dankbaren Rückblick und eine Zwischenbilanz. Das Jubiläumsprogramm war und ist bunt und reichhaltig. Festlicher Höhepunkt war der 12. November. Ein Pontifikalamt mit dem Magnus Cancellarius der Fakultät, Bischof Dr. , ein aka- demischer Festakt mit Festvortrag und Eh- renpromotion sowie ein festlicher Ball in der Promotionsaula füllten den Tag. Viele Gäste aus dem In- und Ausland, darunter Für ihn resultiert aus diesem Befund ein viele ehemalige Studierende und Lehrende, Auftrag: Jungen Menschen muss im Theo- waren gekommen, um ihrer Hochschule logiestudium an einer Theologischen Fa- die Ehre zu geben. kultät die Möglichkeit geboten werden, zu Eine bunte Vielfalt an Begabungen, Glau- einem geistlichen und kirchlichen Men- benserfahrungen und Berufungen, aber schen zu reifen. Dazu müsse eine Fakultät auch an unterschiedlichen Fächern mit noch mehr als bisher neben der unentbehr- ihren je eigenen Frageperspektiven, das ist lichen wissenschaftlich-akademischen Bil- für Bischof Ackermann die Fakultät. Eine dung die spirituelle Dimension profilieren. Vielfalt allerdings im Dienst der Einheit Sie müsse den Studierenden dabei helfen, des Glaubens und der Kirche. Eine Ge- in ihrem Glauben zu wachsen und in ihrem meinschaft, die junge Menschen zu „See- geistlichen Leben zu reifen. Spiritualität lenräubern“ heranbilde, um die Menschen und kritisches Denken seien beim Einzel- im Glauben zu sich finden und über sich nen wie im gesamten Studium intensiv hinaus wachsen zu lassen. aufeinander zu beziehen. So könnte eine Fakultät auch Wege zu einer Identifikation mit der Kirche eröffnen und als Gemein- schaft der Lehrenden und Studierenden beschreiten. Für die Universität in Trier, die selbst pa- rallel zum Jubiläum der Fakultät ihr 40- jähriges Bestehen feiert, sei die Theologi- sche Fakultät ein sehr willkommener Part- ner. Das betonte im Namen des Universi- täts-Präsidiums Vizepräsident Prof. Dr. Joachim Hill. Man lebe auf dem Campus Mit dem aktuellen Auftrag einer theolo- nicht nebeneinander her, sondern pflege gischen Fakultät beschäftigte sich der Fest- einen lebendigen Austausch und eine er- redner, Bischof Dr. Felix Genn, der selbst folgreiche Zusammenarbeit. Das Trierer in Trier studiert hat und vor 25 Jahren von Modell einer engen Kooperation bei recht- der Theologischen Fakultät promoviert licher Selbständigkeit sei eine Erfolgsge- worden ist. Wenn in Befragungen von schichte wie auch die gemeinsam getrage- Theologiestudierenden als Motiv des Stu- nen wissenschaftlichen Institute zeigten diums die Kirche nicht mehr auf einem der (Cusanus-Institut; Emil-Frank-Institut) be- vorderen Plätze genannt werde, gebe das legten. zu denken, meinte der Bischof von Müns- „Wer Jubiläen feiere, der habe keine Visi- ter. onen mehr“, zitierte der Vorsitzende des AStA Jan Derr ein Diktum des amerikani- schen Forschers Saarinen. Die Feier am 12. November enthielt reichlich Anstöße dazu, diese Feststellung zu widerlegen.

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Ein weiteres Band zwischen Da sei wohl doch ein wenig übertrieben worden, meinte Kardinal Terrazas in seiner Bolivien und Trier humorvollen Antwort auf die Laudatio. Er sei dankbar für diese unverdiente Aus- Ehrendoktorwürde für Julio zeichnung. Sie sei Ausdruck der ge- schwisterlichen Verbundenheit und ein Kardinal Terrazas Impuls dazu, sich weiterhin zu helfen und zu stützen. r gilt als die Stimme des boliviani- E schen Volkes. Ganz sicher ist er der berufene Wortführer der Kirche in Boli- vien, der Erzbischof von Santa Cruz de la Große Persönlichkeiten der Sierra Julio Terrazas. Beim Festakt zum Theologischen Fakultät Jubiläum vollzog Großkanzler Bischof Dr. Stephan Ackermann die Verleihung der Ringvorlesung zum Ehrendoktorwürde, die dem bolivinaischen Kardinal von der Theologischen Fakultät Fakultätsjubiläum zuerkannt worden war. In seiner Laudatio würdigte Prof. Dr. m 30. November hat diese Ringvor- Joachim Theis als amtierender Dekan der Alesung begonnen. Fakultät den Ehrengast und begründete die Verleihung dieser hohen akademischen Würde. „Wir sind mit der Ehrenpromotion bisher nicht großzügig umgegangen“, be- tonte Theis. Die Theologische Fakultät erhalte mit ihrem neuen Ehrendoktor ein leuchtendes Vorbild. Mit der Auszeich- nung würdige man einen Theologen, so Theis weiter, für seine mutige Verkündi- gung der frohen, befreienden Botschaft von Jesus Christus, für seine fortdauernde Solidarität mit den Unterdrückten und Be- Sie wird begleitet durch eine Veröffentli- nachteiligten seines Volkes, für seine Dia- chung der Vorträge in gekürzter Fassung logfähigkeit und für sein entschlossenes im „Paulinus. Wochenzeitung im Bistum Engagement für die lateinamerikanische Trier“. In vollem Umfang werden die Bei- Kirche. Zugleich ehre man Kardinal Ter- träge in Heft 2 der Trierer Theologischen razas dafür, die Partnerschaft der boliviani- Zeitschrift im diesjährigen Jahrgang er- schen Kirche mit dem Bistum Trier über scheinen (Informationen unter: tthz@uni- Jahrzehnte hinweg unermüdlich gefördert trier.de). und weiterentwickelt zu haben. Zusätzlich zu den bei der Ringvorlesung vorgestellten Persönlichkeiten werden im „Paulinus“ weitere Professoren, die in den vergangenen Jahrzehnten das Bild der Fa- kultät geprägt haben, in kurzen Lebensbil- dern porträtiert. Alle Vorträge finden dienstags 18.00 Uhr c.t. in der Promotionsaula des Bischöfli- chen Priesterseminars statt und sind öf- fentlich. Herzliche Einladung!

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»Lernt aber auch, das Erbe anglikanischer Christen, soweit nicht im Widerspruch mit dem katholischen Kirchenrecht zu lieben.« Glauben, als grundsätzlich gut und bewah- renswert anerkannt, hob Ohly hervor. Antrittsvorlesung von

Prof. Dr. Christoph Ohly

it Wirkung vom 1. April 2010 ist der

Münchener PD Dr. Christoph Ohly M vom Magnus Cancellarius der Theologi- schen Fakultät Trier, Bischof Dr. Stephan

Ackermann, als Nachfolger von Prälat

Prof. Dr. Peter Krämer auf den Trierer

Lehrstuhl für Kirchenrecht berufen worden. Aus diesem Anlass hielt der neue Als kirchenrechtlichen Rahmen für diese Ordinarius am 16. November 2010 seine anglikanischen Eigentraditionen nennt die öffentliche Antrittsvorlesung über das apostolische Konstitution die Errichtung so Thema: „Communio-Struktur und Einheit genannter Personalordinariate, bei denen es der Kirche – Kanonistische Erwägungen sich um durch das Kriterium des Ritus be- im Lichte der Apostolischen Konstitution stimmte und von einem Bischof geleitete ‚Anglicanorum coetibus‘ von Papst Bene- Teilkirchen handelt, die, im Gegensatz zu dikt XVI“. bloßen »Personalprälaturen«, herkömmli- „Die Frage lautet ganz einfach: Kann ich chen Diözesen juristisch gleichgestellt als Mitglied der englischen Kirche gerettet sind. „Unter größtmöglicher Würdigung werden?“ Mit diesem recht pointierten des anglikanischen Erbes gliedert das Per- Zitat des im vergangenen September selig sonalordinariat die ihm zugehörigen angli- gesprochenen John Henry Newman (1801– kanischen Gläubigen in voller Weise der 1890) stellte Prof. Ohly gleich zu Beginn Communio-Struktur der Kirche ein“, un- seines Vortrages die ganze Brisanz des von terstrich Prof. Ohly dessen positive Be- ihm behandelten Themas heraus. Im Mit- deutung. „Es schafft Einheit unter Wah- telpunkt seiner Ausführungen stand das rung der legitimen Vielfalt.“ erwähnte Schreiben Papst Benedikts XVI. Das Recht der Kirche stehe, so Prof. Ohly, vom 4. November 2009, mit dem er auf im Dienst an der Kirche und ihren Vollzü- das Anliegen einer Gruppe anglikanischer gen in Wort, Sakrament und Caritas. In Gläubiger rund um Bischof John Charles diesem Geist einer theologischen Grundle- Broadhurst einging, die den Apostolischen gung des Kirchenrechts möchte er selbst Stuhl in jüngster Zeit wiederholt um eine Kirchenrecht verstehen und lehren. Seine korporative Vereinigung mit der katholi- Ausführungen schloss der neue Ordinarius schen Kirche gebeten hatten. Ziel dieser in diesem Sinne mit den Worten Papst Be- über 5000 Gläubigen, unter ihnen auch nedikts XVI. aus dessen Brief an die Se- fünf Bischöfe und über 100 Priester, ist die minaristen: „Lernt aber auch, das Kirchen- volle Gemeinschaft mit Rom unter Wah- recht in seiner inneren Notwendigkeit und rung ihrer legitimen und bewährten Eigen- in seinen praktischen Anwendungsformen heiten in Liturgie, Spiritualität und Recht. zu verstehen und – ich wage es zu sagen – Im Lichte der Aussagen des Zweiten Vati- zu lieben. Eine Gesellschaft ohne Recht kanischen Konzils zu den »Elementen der wäre eine rechtlose Gesellschaft. Recht ist Heiligung und Wahrheit«, die sich auch die Bedingung der Liebe.“ außerhalb der institutionellen Verfasstheit der katholischen Kirche fänden und »zur Raphael Edert katholischen Einheit hindrängen«, werde in »Anglicanorum coetibus« das geistliche

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Wechsel vom Generalvikariat in Die Jugendpastoral war von 1982 bis 1988 mein zentrales Arbeitsfeld als Regionalju- die Fakultät gendpfarrer und als Geistlicher Leiter im Diözesanverband der katholischen jungen Prof. Dr. Martin Lörsch Gemeinde (KJG). In dieser Zeit haben mich die Frage um die angemessene Parti- neuer Professor der zipation von Kindern und Jugendlichen in Pastoraltheologie Kirche und Gesellschaft, die Begegnung mit alternativen Gemeindeformen und m November 1951 habe ich in Koblenz- nicht zuletzt die damals aktuellen friedens- I Niederberg das Licht der Welt erblickt. politischen und -pädagogischen Themen Aufgewachsen bin ich als Ältester von fünf beschäftigt. Kindern auf einem Bauernhof am Stadt- Als Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Di- rand von Koblenz. In der Hofgemeinschaft özesanseelsorger weitete sich mein Ar- von Familie und Kunden, Verwandten und beitsfeld ab 1988 nochmals. Durch die Besuchern konnte ich prägende Erfahrun- Leitung der „Bolivienhilfe der katholi- gen von Hauskirche und christlicher Basis- schen Jugend“ gewann die Partnerschaft gemeinschaft sammeln. Mit Beginn der mit der Kirche von Bolivien einen zentra- Gymnasialzeit war ich beim täglichen Pen- len Platz in meiner Biographie. Mein Ver- deln zwischen den unterschiedlichen Kul- ständnis von Pastoraltheologie wurde da- turen von bäuerlicher Welt auf dem Aus- von nachhaltig geprägt. siedlerhof und den Eindrücken in der Stadt Nach Beendigung meiner Amtszeit in der Koblenz einem Wechselbad der Sinnes- Jugendpastoral beurlaubte mich Bischof wahrnehmungen und Gefühle ausgesetzt. Spital zu einem pastoralpsychologischen Von Kindesbeinen an bin ich in der ver- Aufbaustudium am Institut für Pastoral- bandlichen Jugendarbeit beheimatet. psychologie und Spiritualität in Frankfurt Nach dem Abitur meldete ich mich im St. Georgen (1994 bis 1996). Hier beschäf- Priesterseminar in Trier an und studierte tigte ich mich neben den pastoralpsycho- Philosophie und Theologie in Trier, Inns- logischen Kernfächern mit systemtheoreti- bruck und Würzburg. Hier konnte ich wäh- schen und organisationspsychologischen rend des WS 1974/75 als Synodenhelfer Fragen von Kirche. Meine Lizentiatsarbeit die Gemeinsame Synode der Diözesen in über „Systemische Gemeindeentwicklung“ der Bundesrepublik Deutschland im Würz- – 1999 im Peter-Lang-Verlag veröffent- burger Dom live erleben. licht – verrät, was mich damals besonders Von den Pastoraltheologen Rolf Zerfaß umtrieb und auch weiter fesselte. und Heinz Feilzer beeindruckt, bewegte Das Gelernte durfte ich ab März 1996 in mich dieses Fach während des Theologie- ein diözesanes Pilotprojekt einbringen, das studiums besonders. In meiner Diplomar- Bischof Spital mit der Errichtung des Seel- beit konnte ich die Erfahrungen mit dem sorgebezirks startete. Hier pastoralen Projekt „Gemeinde auf Zeit“ sollten das Modell der Gemeindeleitung reflektieren, einem Projekt der Camping- nach can. 517 § 1 CIC ausprobiert, Erfah- seelsorge auf der Insel Ziehfurt bei Win- rungen mit der kooperativen Pastoral ge- ningen an der Mosel. sammelt und reflektiert werden. Neben der Als Kaplan in Saarbrücken St. Johann Pfarrertätigkeit war ich in dieser Zeit Refe- rückte dann die Pfarrseelsorge in einer rent in der Hauptabteilung Pastorale Diens- Großstadt in mein Blickfeld, vor allem die te im BGV und Mitglied der Fachgruppe Jugendpastoral und die Beichtseelsorge. Pastoraltheologie im Pastoralkurs des Seit dieser Zeit begleitet mich in meinem Priesterseminars. Die Erfahrungen mit der pastoralen Denken und Handeln das Motto: Errichtung und Evaluation des Seelsor- „Helft den Menschen leben“ (Paul M. Zu- gebezirks Bad Kreuznach bildeten den lehner). praktisch-theologischen Stoff für meine

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Dissertation bei Prof. Andreas Heller am gisches Wissen wie auch die pastoralprak- Lehrstuhl für Pastoraltheologie der Katho- tischen Erfahrungen einbringen. lisch-Theologischen Fakultät und am Ins- Martin Lörsch titut für Fort- und Weiterbildung in Wien. Sie ist 2005 in gekürzter Fassung unter Wir wünschen unserem neuen Kollegen für dem Titel „Kirchen-Bildung. Eine prak- seine neue Tätigkeit Gottes Segen und tisch-theologische Studie zur kirchlichen freuen uns auf die kommenden Jahre der Organisationsentwicklung“ im Echter- gemeinsamen Arbeit! Verlag Würzburg veröffentlicht worden. Nach dem Abschied aus Bad Kreuznach stand von 2005 bis Mitte 2008 die Leitung Erste Früchte der neuen Erasmus- des diözesanen Projekts „Entwicklung von Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften und Partnerschaft Strukturplan 2020“ an. Das hieß einerseits in einem beteiligungsorientierten Kommu- Prof. Dr. Henryk Slawinski als nikationsverfahren einen Strukturplan für die Neuordnung der Territorialseelsorge Gastdozent in Trier bis 2020 zu erstellen. Andererseits galt es, in den Pfarreien einen Entwicklungspro- ach den wechselseitigen Freund- zess als Vorbereitung auf dem Weg in eine Nschaftsbesuchen von Delegationen neue Sozialgestalt der Kirche anzuregen. aus Studierenden und Lehrenden und der Es waren Fragen künftiger Gemein- formellen Unterzeichnung einer Vereinba- destruktur zu bearbeiten und gleichzeitig rung zur Partnerschaft im Rahmen des war ein geistlicher Prozess der Gemeinde- Erasmus-Programms der EU fand nun der erneuerung anzustoßen. Im September erste Dozentenaustausch statt. Prof. Dr. 2007 übernahm ich die Leitung der Abtei- Henryk Slawinski von der Päpstlichen Jo- lung ZB 1.2 Territoriale und Kategoriale hannes-Paul II.-Universität in Krakau hielt Seelsorge im Bischöflichen Generalvika- drei Gastvorlesungen für die Studierenden riat mit dem Auftrag, die Ergebnisse und unserer Hochschule. offenen Fragen des Projekts 2020 in die Er sprach vor den Studierenden unserer Regelstrukturen des Bistums zu überfüh- Fakultät über die Themen: ren. Vieles ist seither bereits auf den Weg  Die Verkündigung des Wortes Got- gebracht worden, zentrale Elemente für die tes und Heilung der Menschen Umsetzung des Strukturplans 2020 treten in diesem Jahr 2011 / 2012 in die Realisie-  Zölibat der Priester als gegenwär- rungsphase. Das Grundthema jedoch wird tige Herausforderung das Bistum weiter beschäftigen: Der Trans-  Die liturgische Predigt zwischen formationsprozess der Kirche auf den ver- Deutung der Lehre der Kirche und schiedenen Ebenen bei knapper werdenden Interpretation des Lebens im Lichte Ressourcen und bei zunehmender Be- des zelebrierten Mysteriums schleunigung der Veränderungsprozesse in Der Dozenten- und Studierendenaustausch einer säkularen Gesellschaft vor dem Hori- wird im kommenden Semester fortgesetzt. zont der Globalisierung. Seit dem 1. Oktober bin ich nun an der Fakultät. Mit großer Herzlichkeit wurde ich hier aufgenommen. Der Vertrauensvor- schuss ist für mich zugleich Verpflichtung, meinen Beitrag zu einer fundierten und zeitgemäßen praktisch-theologischen Aus- bildung im Kanon der theologischen Fä- cher zu leisten. Dazu will ich mein theolo-

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Ein Philosoph aus dem Bistum auch seit geraumer Zeit im Vorstand betä- tige.“ Trier, der den Papst prägte Unter der Präsidentschaft von Prälat Dr. Herbert Hoffmann bemüht sich die Peter- Peter Wust (1884-1940) im Blickfeld Wust-Gesellschaft wieder sehr intensiv um das Erbe dieses Mannes, der 1884 in der Fakultät Rissenthal bei Losheim im gebo- ren und 1940 Professor für Christliche as Bistum Trier hat nicht nur den Philosophie an der Universität Münster großen Kardinal Nikolaus von Kues D wurde, wo er wesentlich für die philoso- hervorgebracht, sondern auch den christli- phische Ausbildung der Theologiestudie- chen Existenzphilosophen Peter Wust. renden zuständig war. Nur allzu früh starb Wenn es auch inzwischen um diesen Den- er nach langem Leiden im Jahre 1940. ker recht still geworden ist, so darf doch 1992 wurde im LIT Verlag, Münster, die nicht übersehen werden, dass Peter Wust „Edition Peter Wust. Schriftenreihe der zu seinen Lebzeiten und besonders auch in Peter-Wust-Gesellschaft“ begründet, die der unmittelbaren Nachkriegszeit – ähnlich von Dr. Herbert Hoffmann und Prof. wie Gabriel Marcel, mit dem er in einem Schüßler betreut und herausgegeben wird. regen Briefkontakt stand – kein Unbe- Als Band 1 dieser Reihe erschien 2002 das kannter war. In seiner Autobiographie Hauptwerk Wusts „Ungewissheit und „Aus meinem Leben“ (Stuttgart 1998, S. Wagnis“ in einer Neuausgabe mit einer 48) schreibt Papst Benedikt XVI. über Einleitung und Anmerkungen (hrsg. von seine Zeit im Seminar in Freising: „Im Werner Schüßler und F. Werner Veaut- theologischen und philosophischen Bereich hier). Das starke Interesse machte schon waren Romano Guardini, Josef Pieper, 2007 eine zweite und bereits 2009 eine Theodor Haecker und Peter Wust die Au- dritte Auflage nötig. Prof. Schüßler und toren, deren Stimme uns am unmittelbars- Prälat Hoffmann haben 2007 gemeinsam ten berührte.“ Wusts „Abschiedswort“ neu herausgege- Er hat es sicher verdient, nicht in Verges- ben (jetzt ebenfalls schon in dritter Auf- senheit zu geraten. Dieses Anliegen ver- lage). Als Frucht der langjährigen Be- bindet die Theologische Fakultät, die Pe- schäftigung mit dem „Philosophen von ter-Wust-Gesellschaft, die Katholische Münster“ veröffentlichte Schüßler dann Akademie Trier und die Christliche Er- 2008 eine Einführung in Leben und Werk wachsenenbildung Merzig e.V. In der Fa- Peter Wusts mit dem Titel „Geborgen in kultät ist es der Lehrstuhl für Philosophie der Ungeborgenheit“. II (Prof. Dr. Dr. Werner Schüßler), der sich Peter Wust bleibt in Forschung und Lehre für Peter Wust und diese Kooperation en- im Fach Philosophie an unserer Fakultät gagiert. im Bewusstsein. Die mit dem Hieronymus- Für Schüßler geht die Verbindung mit die- Preis der Theologischen Fakultät ausge- sem christlichen Philosophen bis in die zeichnete Dissertation von Schüßlers eigene Jugendzeit zurück: „Ich selbst bin Schüler Pfr. Dr. Marc Röbel ist die bisher unmittelbar nach meinem Abitur auf Wusts wichtigste Untersuchung zum Denken Pe- Hauptwerk ‚Ungewissheit und Wagnis‘ ter Wusts. Eine philosophische Disserta- von 1937 gestoßen und war von der Lek- tion zum Gottesgedanken bei Peter Wust türe tief berührt. Über meine Beschäfti- wird zurzeit unter der Betreuung von Prof. gung mit Jaspers und Scheler bin ich dann Schüßler an der Universität Trier erstellt. Jahre später wieder auf Wust zurückge- Die Studierenden innerhalb des Magister kommen, verdankt er doch diesen beiden Theologiae-Studienganges haben im kom- Philosophen Wesentliches. So war es nur menden Sommersemester die Gelegenheit, konsequent, dass ich der Peter-Wust-Ge- in einem Proseminar Wusts Vorlesungs- sellschaft beigetreten bin und mich hier manuskript aus dem Wintersemester

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1938/39 „Der Mensch und die Philosophie. Kirchenreform und Einführung in die Hauptfragen der Exis- tenzphilosophie“ kennen zu lernen. Konfessionsstaat Weitere Informationen unter: www.peter-wust-gesellschaft.de Geschichte des Bistums Trier in der Frühen Neuzeit

Chronik der Fakultätsgeschichte nter diesem Titel ist im Dezember der Uvierte und vorletzte Band der „Ge- 60 Jahre Theologische Fakultät schichte des Bistums Trier“ erschienen. Trier Herausgeber ist der Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Mittelalters und ls wichtigen Beitrag zum Fakultäts- der Neuzeit an unserer Fakultät, Prof. Dr. A jubiläum hat der emeritierte Kirchen- Bernhard Schneider. historiker der Fakultät und langjährige An dieser umfassenden Schilderung einer Studiendekan Prof. Dr. Josef Steinruck Epoche, in der das alte Erzbistum Trier eine kleine Geschichte der Fakultät ver- dramatische Veränderungen erlebte, haben fasst. auch Prof. Dr. Andreas Heinz, Prof. Dr. Sie bietet neben einem Überblick über die Wolfgang Seibrich und Prof. Dr. Josef Gründung und Entwicklung der Fakultät Steinruck aus den Reihen der Fakultät auch eine Liste aller in den vergangenen 60 mitgewirkt. Jahren an der Fakultät Tätigen sowie ein Verzeichnis sämtlicher Promotionen. Die Broschüre wurde vom Rektor der Fakultät herausgegeben und ist kostenlos über das Sekretariat der Fakultät zu beziehen: [email protected] oder Tel. 0651/201-3520.

Das 840 Seiten umfassende Buch ist über- all im Buchhandel oder direkt beim Pauli- nus-Verlag erhältlich (€ 39,80).

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