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SCHÖNEGGSTRASSE 30, 8953 DIETIKON FON 043 500 45 00, FAX 043 500 45 01 [email protected] / WWW.SWR.CH

Gemeinde Zetzwil

RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT MASTERPLAN

Öffentliche Auflage

Dietikon, 20. Juli 2018 Matthias Räber / [email protected] 21.01.9998 / 171205_BerichtMasterplan.docx

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ZUSAMMENFASSUNG

Eine Revision der Nutzungsplanung bietet viel Potential und Entwicklungsmöglichkeiten für Zetz- wil. Jedoch benötigt eine zukunftsgerechte Revision eine fundierte Grundlagenanalyse. Der Ge- meinderat möchte die Weichen richtig stellen für eine zukunftsgerichtete BNO-Revision.

Die Revision der Nutzungsplanung soll in drei Phasen durchgeführt werden. In der ersten Phase wurden die vom Kanton zur Verfügung gestellten Grundlagen begutachtet und das geeignete Pla- nungsbüro evaluiert. In der zweiten Phase wird der Handlungsbedarf für die Nutzungsplanungsre- vision ermittelt, indem ein räumliches Entwicklungskonzept und ein Masterplan erstellt wird. In der dritten Phase wird der Handlungsbedarf in der BNO umgesetzt und eine Vorlage für die Gemein- deversammlung erarbeitet.

Die Situationsanalyse wurde vom Groben ins Detail durchgeführt. Die aktuellen gesetzlichen Best- immungen, der Richtplan sowie die vom Kanton zur Verfügung gestellten Planungsinstrumente bilden die Grundlage für die Analyse und Empfehlungen. Aus den Empfehlungen werden Leitlinien für die Zielsetzung definiert.

Die relevanten Abschnitte des kantonalen Richtplans und die regionalen Vorgaben werden erläu- tert und auf Zetzwil übertragen. Relevante gesetzliche Änderungen seit der letzten Nutzungspla- nungsrevision 1996 und deren Auswirkungen auf die Nutzungsplanung werden aufgeführt.

Die noch bestehenden kommunalen Schutzobjekte sind erhoben worden (nur betr. Lage). Die Schutzwürdigkeit wurde im Rahmen einer Ortsbesichtigung beurteilt. Das kommunale Kurzinven- tar der kulturhistorischen Objekte soll in einem späteren Schritt aktualisiert werden. Der Einfluss der Naturgefahren- und Bodennutzungskarten auf die Nutzungsplanungsrevision wird geprüft. Die Verkehrssituation wird bezüglich ÖV-Angebot, Verkehrsbelastung und Unfallstatistik analysiert.

Die Bauzonenkapazität wird aus der baulichen Dichte und der Einwohnerdichte abgeleitet und zeigt auf, dass Einzonungen von weiterem Bauland nur schwierig begründbar wären. Das bauli- che Verdichtungspotential und das Verdichtungspotential bezüglich Einwohner wird aufgezeigt.

In der Quartieranalyse führen die Lage im Siedlungskörper, die ortsbauliche Struktur und das Nut- zungsgefüge zu einem differenzierten Bild der Kleinquartiere. Der Dichtebegriff wird greifbar. Es werden Lösungsansätze zur inneren Verdichtung aufgezeigt.

Dietikon, 17. Januar 2017 SWR Infra AG

Matthias Räber Projektleiter Projektingenieure: Monika Rüsi Andreas Ritter

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INHALTSVERZEICHNIS Seite

1. AUSLÖSER ...... 1

2. ZIELSETZUNG ...... 2

3. GRUNDLAGEN ...... 4

4. ABLAUF REVISION NUTZUNGSPLANUNG ...... 5 4.1 Ablaufbeschrieb ...... 5 4.2 Ablaufschema ...... 6

5. PLANERISCHE VORGABEN ...... 7 5.1 Vorgaben Bund ...... 7 5.2 Vorgaben Kanton ...... 7 5.2.1 Kantonaler Richtplan ...... 7 5.2.2 Schutzobjekte ...... 12 5.2.3 Kurzinventar der kulturhistorischen Objekte ...... 14 5.2.4 Kantonale Grundlagen zur Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland ...... 15 5.2.5 Ortsbildbesichtigung ...... 15 5.3 Vorgaben Region ...... 16 5.4 Planungen anstossende Gemeinden/Stadt ...... 16 5.5 Weitere Grundlagen ...... 17 5.5.1 Grundwasserschutzzonen ...... 17 5.5.2 Historische Verkehrswege der Schweiz (IVS), Wanderwege ...... 17 5.5.3 Freiluftleitungen ...... 17 5.5.4 Baugesetz (BauG) ...... 17 5.5.5 Raumplanungsgesetz (RPG) & Raumplanungsverordnung (RPV) ...... 18 5.5.6 Harmonisierung Baubegriffe ...... 18 5.6 Naturgefahren – Bodennutzung ...... 18 5.6.1 Naturgefahrenkartierung ...... 18 5.6.2 Wärmeatlas ...... 19 5.6.3 Altlasten ...... 20 5.7 Kommunale Vorgaben...... 20 5.8 Empfehlung Planerische Vorgaben ...... 20

6. ORTSANALYSE ...... 23 6.1 Verkehr ...... 23 6.1.1 Anbindung an den öffentlichen Verkehr ...... 23 6.1.2 Verkehrsbelastung ...... 24 6.1.3 Unfallstatistik ...... 25 6.2 Landschaft - Topographie ...... 27 6.3 Vorhandene Infrastrukturen (und Kapazitäten) ...... 28 6.3.1 Altersstruktur Bevölkerung ...... 29

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6.3.2 Sozialstruktur ...... 30 6.3.3 Bevölkerungsprognose ...... 30 6.4 Bauzonenkapazität ...... 31 6.4.1 Entwicklung der Überbauung ...... 32 6.4.2 Nutzungsdichte Gemeinde ...... 33 6.4.3 Baujahr Gebäude ...... 35 6.4.4 Anteil Mehrfamilienhäuser ...... 36 6.4.5 Stand der Erschliessung (Baureife) ...... 37 6.5 Empfehlungen Ortsanalyse ...... 38

7. QUARTIERBETRACHTUNG ...... 39 7.1 Datengrundlage...... 39 7.2 Quartier 1 ...... 40 7.2.1 Lage im Siedlungskörper ...... 40 7.2.2 Ortsbauliche Struktur ...... 40 7.2.3 Nutzungsgefüge ...... 41 7.3 Quartier 2 ...... 41 7.3.1 Lage im Siedlungskörper ...... 41 7.3.2 Ortsbauliche Struktur ...... 42 7.3.3 Nutzungsgefüge ...... 42 7.4 Quartier 3 ...... 43 7.4.1 Lage im Siedlungskörper ...... 43 7.4.2 Ortsbauliche Struktur ...... 43 7.4.3 Nutzungsgefüge ...... 44 7.5 Quartier 4 ...... 44 7.5.1 Lage im Siedlungskörper ...... 44 7.5.2 Ortsbauliche Struktur ...... 45 7.5.3 Nutzungsgefüge ...... 45 7.6 Quartier 5 ...... 46 7.6.1 Lage im Siedlungskörper ...... 46 7.6.2 Ortsbauliche Struktur ...... 46 7.6.3 Nutzungsgefüge ...... 47

8. EMPFEHLUNGEN ...... 47 8.1 BNO-Revision ...... 47 8.2 Verdichtungspotential ...... 50 8.2.1 Überbauungsstand der Bauzonen ...... 50 8.2.2 Bauliches Verdichtungspotential (Wohn- + Mischzonen) ...... 50 8.2.3 Potential zusätzlicher Einwohner (Wohn- und Mischzonen) ...... 52 8.2.4 Einwohnerkapazität in Bauzonen ...... 53

9. ENTWICKLUNGSSTRATEGIE ...... 54 9.1 Entwicklungsgebiete ...... 55 9.2 Räumliches Entwicklungskonzept ...... 58 9.3 Masterplan ...... 60 9.3.1 Massnahmen ...... 61

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9.3.2 Reduktion der Bauzonen zur Erhöhung der Einwohnerdichte ...... 62

10. ANHANG: ...... 63 10.1 Anhang I - Massnahmenblätter ...... 63 10.2 Beschluss- und Genehmigungsdaten der rechtskräftigen allg. Nutzungsplanung ...... 76 10.3 Resultate der Ortsbildbesichtigung ...... 77 10.3.1 Entwicklungsgebiete (Verdichtung explizit erwünscht) ...... 77 10.4 Plan zur Ortsbildbesichtigung mit Bemerkungen: ...... 79 10.5 Kapazitätsabschätzung Zonenplan 1995 ...... 1 10.6 Wohngebäude mit Nebennutzung ...... 2 10.7 Objetkschutz ...... 78 10.8 Raumplanungsgesetz und Raumplanungsverordnung ...... 3

11. ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 5

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1. AUSLÖSER Die heute gültige Bau- und Nutzungsordnung (BNO) stammt aus dem Jahre 1993/96. Seither wurden drei Anpassungen getätigt, im Jahr 2007 („Im Win- kel“ und „Mitteldorf und Hobacker“), im Jahr 2009 („Spezialzone Schürmatt“). Der Gemeinderat Zetzwil möchte Bau- und Nutzungsordnung zeitgerecht an- passen und attraktiv halten. Eine fundierte Planung basiert ebenso auf Visionen der räumlichen Entwick- lung wie auf einer umfassenden Analyse des Ist-Zustandes und der Definiti- on des Zielzustands. Die Siedlungsqualität im ländlichen Entwicklungsraum, wie dem Wynental, gewinnt bei fortschreitender Zersiedlung an Bedeutung. Gefragt sind massgeschneiderte und nicht Normlösungen mit interdisziplinä- rem Ansatz. Die Raumplanung stellt die Instrumente zur Verfügung, mit wel- chen sichergestellt werden kann, dass die Entwicklung in die gewünschte Richtung geht. Sie ist nicht Selbstzweck, sondern hat sich den Zielen und Wünschen des Souveräns unterzuordnen. Bei der Definition der gewünschten zukünftigen baulichen Entwicklung soll auf die speziellen Bedürfnisse von Zetzwil eingegangen werden. Stichworte hierzu sind:  Der Übergang zwischen Kulturland und Siedlung muss sorgfältig bear- beitet werden, um die übrigen Landschaftskammern im zu erhal- ten.  Ein wichtiges Analysefeld wird die relativ lockere Bebauung der Kernzo- ne sein. Wo durch eine Verdichtung und eine Aufwertung des Strassen- raums ein attraktiver Dorfkern entstehen soll.  Weitere Themenfelder sind der Umgang mit der Kernzone und der W2- Zone. Im gleichen Analysefeld wird auch das Bauinventar überarbeitet.  Die innere Verdichtung, hat durch die fortschreitende Zersiedlung grosse Bedeutung erlangt und muss zentrales Thema einer Revision sein. Es ist zu entscheiden, ob und in welchen Quartieren eine Nachverdichtung möglich sein soll und wo das heutige Regime beibehalten werden muss. Instrumente hierfür sind primär Bauvorschriften, aber auch Sonderbau- vorschriften.

Als Folge dieser Überlegungen soll die Revision der Nutzungsplanung (Überarbeitung der Bau- und Nutzungsordnung) eingeleitet werden. Für die Phase II – Handlungsbedarf – wurde eine interne Begleitkommission ge- wählt.

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Interne Begleitkommission Phase II, bestehend aus:  Brändle Thomas Gemeindeammann  Heinzer Beat Vizeammann  Maurer Jürg Gemeinderat  Wilhelm Käthy Gemeindeschreiberin  Döbeli Bruno Revision Nutzungslpanung  Morgenegg Martin Revision Nutzungslpanung  Matthias Räber SWR Infra AG, Projektleiter  Monika Rüsi SWR Infra AG, PL Stv. / Sachbearbeitung

2. ZIELSETZUNG Um den Handlungsbedarf zu quantifizieren gelten die vom Gemeinderat for- mulierten Leitsätze und Massnahmen. Die Leitsätze vom März 2012 geben die Richtung vor, in welche die räumliche Entwicklung Zetzwils gehen soll.  Zetzwil bricht in ein neues Zeitalter auf, indem Neuentwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen durch entsprechende Aktivitäten Platz haben. Die Gemeinde legt grossen Wert auf Solidarität und Mitwirkung unter Einbezug der breiten Bevölkerung.  Die Gemeinde strebt ein moderates, qualitatives und familienfreundli- ches Wachstum an.  Die Gemeinde setzt sich zum Ziel, ein gepflegtes Dorfbild mit ländlichem Charakter zu erhalten und zu fördern. Dabei ist ein Dorfzentrum zu schaffen.  Die Bauzonenerweiterung für Wohnen und Gewerbe soll moderat erfol- gen.  Wir setzen uns für einen flüssigen und sicheren Verkehr zugunsten aller Verkehrsteilnehmer ein.  Unsere Bevölkerung wird gebeten, Sorge zu tragen für eine intakte, ge- schätzte und geschützte Natur und Umwelt. Die Gemeinde setzt sich für intakte Naherholungsgebiete ein und fördert diese.  Die Gemeindedienstleistungen sind bedürfnisgerecht auszustatten und nach Möglichkeit vor Ort zu erbringen. Für regional erbrachte Dienstleis- tungen muss die Verwaltung Kontakt und Koordinationsstelle sein.  Die Schule (Kindergarten und Primarstufe) wird im Dorf angeboten.  Die Vereinstätigkeit ist einer der tragenden Pfeiler unserer Gemeinde und wird gefördert und anerkannt.  Zetzwil fördert ein attraktives Umfeld für das Gewerbe.

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 Zetzwil bleibt politisch eine eigenständige Gemeinde, ist dennoch offen für regionale Zusammenarbeit. Die Gemeinde schafft ein familienfreund- liches Umfeld. Diese Leitsätzen und die dazu definierten Massnahmen haben alle nachfol- genden Planungsarbeiten zu berücksichtigen.

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3. GRUNDLAGEN Für die Erarbeitung des vorliegenden Themenkatalogs wurden folgende Grundlagen gesichtet und in die Überlegungen miteinbezogen:

 Raumplanungsgesetz (Bund) 1. Mai 2014 rev.  Raumplanungsverordnung (Bund) 1. Mai 2014 rev.  Kantonaler Richtplan 20. Sept. 2011 / März 2015  Regionales Entwicklungskonzept 2009  Kantonales Baugesetz 2013  Grundlagen Departemente Bau, Verkehr und Umwelt (ARE, Kanton) 2011  Geografisches Informationssystem des Kantons Aargau Juli 2015  Kommunales Kurzinventar 1995  Arbeitsliste aktualisiertes Kurzinventar „Bauinventar“ Juni 2016  Kommunale Bau- und Nutzungsordnung 1995  Kommunaler Bauzonenplan 1993 bis 2009  Kommunaler Kulturlandplan 1993 bis 2009

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4. ABLAUF REVISION NUTZUNGSPLANUNG

4.1 Ablaufbeschrieb Eine Revision der Nutzungsplanung eröffnet Zetzwil viele Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten. Eine zukunftsgerechte Revision bedingt eine fundierte Grundlagenanalyse. Die gesamte Revision wird darum in drei Phasen stufengerecht erarbeitet: Phase I – Grundlagen Kanton und Evaluation Planungsbüro In der ersten Phase ist der Auftrag für das Planungsbüro zu bestimmen, wel- ches die Revision der Nutzungsplanung im Auftrag der Gemeinde Zetzwil durchführt. Dem Gemeinderat ist aufgrund der Grundlagen des Kantons für die BNO-Revision eine Offerte mit Terminplan zur Erarbeitung der Revision zu unterbreiten. Phase II – Handlungsbedarf Nach einer differenzierten Analyse der Grundlagen werden Themen, Defizite und Potentiale abgeleitet und in einer Entwicklungsstrategie bzw. in einem Masterplan festgehalten. Anschliessend wird der Handlungsbedarf definiert und umschrieben, es werden quasi die “Weichen“ gestellt. Der Handlungs- bedarf wird in Leitsätzen ausformuliert. Die Leitsätze bilden den Rahmen für die zukünftige Entwicklung. Sie zeigen auf, was als wichtig erachtet wird und welche Aspekte in der Revision Zetzwil angegangen werden. Phase III – Revision In der dritten und letzten Phase soll der aus Phase II abgeleitete Handlungs- bedarf in einer Revision der Nutzungsplanung Zetzwil mit den Instrumenten Bauzonenplan, Kulturlandplan und Bau- und Nutzungsordnung umgesetzt werden. Vorplanung Melioration Parallel und in Koordination zu den Phasen II und III hat der Gemeinderat ei- ne Vorplanung Melioration in Auftrag gegeben, Dies gibt für den Kulturland- plan Aufschluss was allenfalls anzupassen ist. (Schutzzonen, Objekte)

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4.2 Ablaufschema

Gemeinderat: Einsatz einer internen Begleitkommission / Kreditbeschluss

Analyse der Rahmenbedingungen und der Grundlagen

best. BNO Richtpläne Kanton Aargau Stärken / Schwächen Kantonal / BauG + Verordnungen Inventare Gewässerraum …

Gemeindegespräch mit ARE I Phase

I

-

Handlungsbedarf Konzeptionelle Vorgaben: Ortsbegehung / grobe Quartieranalyse Städtebau, Entwicklung Dorf, Anliegen (bauliche Entwicklung, Dichteanalyse) Natur- und Heimatschutz (Inventare)

Räumliches Leitbild für Zetzwil entwickeln

Handlungsbedarf ableiten Entscheid interne Begleitkommission: - Verdichtung / Ausnützung Welche Aufgaben sollen angegangen werden? - Geschosszahl Sinnvolle technische Anpassungen (BNO- Vorschriften) - Qualität (Quartiercharakter) - Zonengefüge Gemeinderat: - Gestaltung (Schräg-/Flachdach) Bestimmen der “Kommission Revision Nutzungsplanung“ - Strassenraum

I Phase

II

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5. PLANERISCHE VORGABEN

5.1 Vorgaben Bund

Die Einhaltung der Bundesgesetzte ist durch die kantonale Gesetzgebung ge- währleistet.

5.2 Vorgaben Kanton

5.2.1 Kantonaler Richtplan

Der kantonale Richtplan wird in der Planung vollumfänglich berücksichtigt. Das Raumkonzept zeigt als 1. Kapitel des kantonalen Richtplans (Festsetzung Sept. 2011) die Grundzüge der anzustrebenden künftigen räumlichen Entwick- lung des Kantons, bezeichnet Schwerpunkte und formuliert Strategien zu den einzelnen Räumen. Folgend werden die für Zetzwil wichtigsten Festsetzungen des kantonalen Richtplans erläutert.

Abbildung 1: Raumkonzept Aargau. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015 Zetzwil befindet sich auf einer ländlichen Entwicklungsachse. Ländliche Ent- wicklungsachsen verbinden den ländlichen Raum mit den Zentren und Agglo- merationen. Die Siedlungsentwicklung wird an gut erreichbaren Standorten entlang der wichtigen kantonalen Verkehrsachsen im Talbereich gefördert. Ei- ne gute Erschliessung mit öffentlichem Verkehr ist vorhanden und hat durch kombinierten Verkehr weiteres Potential.

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Die bauliche Entwicklung soll sich entlang dieser Achsen konzentrieren. Dabei sind die Möglichkeiten zur Nutzungsverdichtung in den bestehenden Bauzo- nen in der Nutzungsplanung unter Erhaltung und Verbesserung der Sied- lungsqualität auszuschöpfen. Diese Achsen sind bevorzugte Standorte für die industrielle und gewerbliche Entwicklung im ländlichen Raum.“1

Siedlungsgebiet

„Der kantonale Richtplan definiert Siedlungs- und Nichtsiedlungsgebiet. Ge- mäss den Grundsätzen des kantonalen Raumordnungskonzepts werden im Kapitel Siedlung des kantonalen Richtplans folgende Planungsgrundsätze für die Siedlungsentwicklung festgelegt:

A. Die Siedlungsqualität (Baustruktur, Aussenraum und Umwelt) wird aufge- wertet. Angestrebt wird eine qualitativ hochwertige Gestaltung und städtebau- liche Einbettung von Siedlungselementen in die Landschaft. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Aufwertung der öffentlichen Aussenräume und der Gestaltung der Bauzonengrenze.

B. Erneuerungen und Veränderungen des Siedlungsraums erfolgen unter Be- achtung der Baustruktur, des Freiraums, optimaler, auf die Quartierstruktur abgestimmte baulicher Dichten, der Verkehrskapazitäten und einer ausgewo- genen Sozialstruktur. Die Gemeinden legen die Qualitätskriterien in der Nut- zungsplanung fest.“

Das Erreichen der Siedlungsqualität, der inneren Siedlungsentwicklung und der Strassenraumaufwertung kann durch geeignete Zonen- und Bauvorschrif- ten erreicht werden. Konkrete Anweisungen betreffend Themen für geeignete Bauvorschriften lauten:  zentrumsnahe attraktive Wohnen im nahen Umfeld von (Bahn-) Hal- testellen,  kinder-, jugend- und altersgerechte Umgebungs- und Freiraumgestal- tung, und  Verdichten der Quartiere.

„Entlang von Strassen mit Wohnanteilen und einem durchschnittlichen tägli- chen Verkehr (DTV) von mehr als 8’000 Motorfahrzeugen/Tag (Hauptstrasse, Zetzwil) und künftig zunehmender Verkehrsbelastung wird den Gemeinden empfohlen, für den angrenzenden Siedlungsraum Aufwertungsmassnahmen in den kommunalen Planungsinstrumenten zu verankern; bei Kantonsstrassen in Zusammenarbeit mit dem Kanton, sofern der Kantonsstrassenraum betroffen ist (Hauptstrasse, Zetzwil). Die Funktionalität der Strasse muss gewährleistet bleiben.“2

1 Raumkonzept Aargau S. 2 + 5. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015 2 Siedlungsqualität und innere Siedlungsentwicklung S. 4 + 5. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015

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Abbildung 2: Richtplan Gesamtkarte. Kanton Aargau. Quelle: agis. 16.07.2015 Die erarbeiteten Leitlinien (Kapitel 2) entsprechen den Zielen für die Sied- lungsentwicklung des kantonalen Richtplans.

Das vom kantonalen Richtplan definierte Siedlungsgebiet deckt sich mit den heute gültigen Bauzonen der Gemeinde Zetzwil mehrheitlich ab.

Ortsbild von regionaler Bedeutung

Die Ortsbilder von nationaler und regionaler Bedeutung werden in ihrer Einstu- fung nach ISOS anerkannt und festgesetzt. Die Gemeinden sorgen mit plane- rischen Instrumenten für die angemessene Umsetzung der Ziele des ISOS. Die seit der Erstellung des ISOS erfolgten Entwicklungen sind bei der Interes- senabwägung zu berücksichtigen. Die Gemeinden beziehen im Rahmen der Interessensabwägung in der Nutzungsplanung sowie in den Landschaftsinven- tarplänen das kantonale Bauinventar der Kulturobjekte ein. 3

Landschaft von kantonaler Bedeutung

Die Gemeinden schützen die LkB in der Nutzungsplanung. Sie legen die Rechtswirkungen und die genaue Gebietsabgrenzung fest. Sie scheiden Landschaftsschutzzonen, Landwirtschaftszonen mit geeigneten Bestimmun- gen oder andere Zonen, die dem Schutzziel entsprechen, aus.

 Berücksichtigung in der Melioration und Abstimmung mit Revision BNO

3 Ortsbilder, Kulturgüter und historische Verkehrswege S. 5. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015

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In den LkB sind Erneuerungen, Ausbauten und Erweiterungen von bestehen- den landwirtschaftlichen Siedlungen sowie die Errichtung von untergeordneten betriebsnotwendigen Neubauten

möglich. Die Beurteilung der Vorhaben erfolgt in den entsprechenden Pla- nungs- und Bewilligungsverfahren. Für die landschaftliche Einpassung der Bauten gilt in den LkB eine erhöhte Sorgfaltspflicht. Die Gemeinden können in der Nutzungsplanung innerhalb der LkB Ausnahmen für landwirtschaftliche Neubauten vorsehen, soweit die Schutzziele nicht übermässig beeinträchtigt werden. Zur Begründung solcher Neubauten sind die detailierte Massnahmen im Richtplantext definiert.4

Berücksichtigung in der Revision der BNO

Landwirtschaftsgebiet und Fruchtfolgeflächen

Das Landwirtschaftsgebiet und die Fruchtfolgeflächen gemäss Richtplankarte wird festgesetzt. Die Gemeinden sichern das Landwirtschaftsgebiet und die Fruchtfolgeflächen mit ihrer Nutzungsplanung, indem sie dieses den Landwirt- schaftszonen oder anderen Zonen mit entsprechenden Vorschriften zuweisen und sie als orientierenden Inhalt im Nutzungsplan darstellen. Die Verminde- rung der Fruchtfolgeflächen um mehr als 3 ha pro Planung oder Vorhaben setzt einen Richtplanbeschluss voraus.5

Berücksichtigung in der Melioration und Abstimmung mit Revision BNO

Naturschutzgebiet von kantonaler Bedeutung im Wald

Die Naturschutzgebiete von kantonaler Bedeutung werden festgesetzt. Kanton und Gemeinden sorgen für einen angemessenen Schutz der Naturschutzge- biete von nationaler und kantonaler Bedeutung. Die Gemeinden stellen den grundeigentumsverbindlichen Schutz der Naturschutzgebiete von kantonaler Bedeutung in der Nutzungsplanung sicher und leiten die notwendige Schutz-, Entwicklungs- und Pflegeplanung ein.

Gemeinde Koordinaten Lebensraum Fläche (ha) Zetzwil 654334.9696| 238854.2866 Wald 14.7 Waldgebiet unterhalb Chäjeloch

Berücksichtigung in der BNO

Wald

Die gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald bezüglich Freizeit- und Erho- lungsnutzung werden gleichwertig zur Waldökonomie und Waldökologie be- rücksichtigt. Freizeitnutzungen im Wald müssen grundsätzlich störungsarm sein. Intensivere Nutzungsformen sind auf geeignete Gebiete mit gezielten Lenkungsmassnahmen zu konzentrieren.

4 Landschaft von kantonaler Bedeutung S. 4. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015 5 Landwirtschaftsgebiet und Fruchtfolgeflächen S. 3. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015

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Wo intensivere Formen der Freizeitnutzung zugelassen werden sollen, be- zeichnen die Gemeinden zur Entlastung der übrigen Gebiete in der Nutzungs- planung regional abgestimmte Waldgebiete. In diesen Gebieten sind Einrich- tungen in begrenztem Umfang zulässig, wenn keine Rodung notwendig ist, keine übergeordneten Interessen (zum Beispiel Wildtierkorridore, keine we- sentlichen nachteiligen Auswirkungen auf die Nutzung der Umgebung) entge- gensprechen, ein öffentliches Interesse nachgewiesen wird und eine Zustim- mung gemäss Art. 22 RPG möglich ist. Diese überlagernde Waldnutzung wird befristet und muss rückführbar sein.6

Wald ist im aktuellen Zonenplan nur ausgeschieden, jedoch noch nicht festge- stellt. Im Rahmen der Nutzungsplanungs-Revision ist eine Waldfeststellung zu prüfen (vgl. Art. 10 Abs. 2 WaG).

Berücksichtigung in der Melioration und Koordination im Kulturlandplan

Gewässer

In der aktuellen Bau- und Zonenordnung der Gemeinde (1995) ist der Raum- bedarf der ober- und unterirdischen Gewässer mittels Uferzonen gesichert. Die Ausscheidung des Gewässerraums erfolgt im Rahmen der BNO-Revision.

Berücksichtigung in der Melioration und in der Revision BNO

6 Freizeit und Erholung im Wald S. 2. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015

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5.2.2 Schutzobjekte

Historische Karten / Wachstum Zetzwil

Um das historische Erbe und das Siedlungswachstum aufzuzeigen, sind nach- folgend Ausschnitte aus den historischen Karten aufgeführt.

Abbildung 4: Michaeliskarte 1840. Abbildung 3: Michaeliskarte 1849. Quelle: agis. 24.07.2015 Quelle: agis. 24.07.2015

Abbildung 5: Siegfriedkarte 1880. Abbildung 6: Siegfriedkarte 1940. Quelle: agis. 24.07.2015 Quelle: agis. 24.07.2015

Abbildung 8: Landeskarte 1955. Abbildung 7: Landeskarte 2012. Quelle: agis. 16.07.2015 Quelle: agis. 16.07.2015

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Die historischen Karten zeigen wie die Streusiedlung zu einer Flächensiedlung gewachsen ist. Wie am Beispiel Zetzwil ersichtlich werden unüberbaute Land- schaftskammern in der ganzen Region aargauSüd immer seltener.7

Die Kernzone umschliesst den historischen Siedlungskern. Das Siedlungs- wachstum ist heute in Form der Einfamilienhausgebiete erkennbar. Ausnahme bildet die Überbauung Bohnenackerweg.

Der Schutz des Dorfkerns mit seiner ursprünglichen Bebauung, sowie weitere ortsbaulich wertvolle Siedlungsteile stehen über dem generellen Verdich- tungsanliegen. Verdichtungsmassnahmen sind dort auf ihre Verträglichkeit zu prüfen und sind vor allem durch Anbauten, Erweiterungen und Dachstockaus- bauten zu erreichen.

7 Regionales Entwicklungskonzept aargauSüd (2009)

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5.2.3 Kurzinventar der kulturhistorischen Objekte

Zetzwil hat gemäss ISOS8 eine regionale Bedeutung auf kantonaler Ebene. Kommunale Schutzobjekte werden unterschieden in:  Substanzschutzobjekte (dürfen nicht abgerissen werden), bei kantona- len Denkmalschutzobjekten sind Veränderungen nur mit der Denk- malpflege möglich  Volumenschutzobjekte (dürfen abgerissen werden, Ersatzbau darf/muss aber wieder im gleichen Volumen erstellt werden.)

Abbildung 9: Kommunale Schutzobjekte, ergänzt mit prüfenswerten Objekten. Eigene Darstellung

8 Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung der Schweiz

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Das kommunale Kurzinventar der kulturhistorischen Objekte ist bei der Nut- zungsplanungsrevision zu beachten. So ist vor allem bei Auf- oder Umzonun- gen die Verträglichkeit mit inventarisierten Objekten zu überprüfen und gege- benenfalls eine Güterabwägung vorzunehmen. Der grösste Teil der Schutzob- jekte ist in der Kernzone vorzufinden. Grenzsteine sind noch zu lokalisieren.

Es sind 21 Objekte als kommunal schutzwürdig und 2 historische Gärten in- ventarisiert. Die Gärten sollen sofern schützenswert jeweils zusammen mit ei- nem Gebäude unter Schutz gestellt werden. 5.2.4 Kantonale Grundlagen zur Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland

Im April 2014 hat die Abteilung Raumentwicklung des Departements Bau, Ver- kehr und Umwelt Grundlagen zur Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland für Zetzwil bereit gestellt. Diese Grundlagen sind in einem separaten Doku- ment verfasst. Konkrete Empfehlungen sind im Kapitel 5.8 aufgeführt. 5.2.5 Ortsbildbesichtigung

Es ist eine intakte Dorfstruktur vorhanden. Die Geometrie des Strassenraums ist nicht durch Volumenschutz einzelner Gebäude geschützt. Um die Geomet- rie des Strassenraums zu erhalten ist der Volumenschutz für einzelne Gebäu- de prüfenswert. Gebäudefluchten, die für den Strassenraum wichtig sind, sol- len in geeigneter Form gesichert werden.

Die Nord-Südausrichtung der Bauernhäuser (Arbeitsbereich nordseitig – Grünbereich süd-seitig) ist augenfällig und trägt zusammen mit den Vorgärten zum Dorfcharakter bei.

Feststellungen zu einzelnen Objekten und ein Plan der Ortsbildbesichtigung mit Bemerkungen befindet sich im Anhang.

Eine mögliche Umsetzung von Vorschriften zur begleiteten Erneuerung von Substanzschutzobjekten in der BNO könnte wie folgt formuliert sein: „Die im Bauzonen-/Kulturlandplan rot bezeichneten Gebäude sind von kulturhistori- schem, baugeschichtlichem oder symbolischem Wert und in ihrer Substanz d.h. in der Grundstruktur, der Fassadengestaltung, der inneren Raumordnung und in ihrer wertvollen historischen Oberfläche (z.B. Wandmalerei. Stuckde- cken, etc.), geschützt. Sie sind zu unterhalten und dürfen nicht abgebrochen werden. Innerhalb des Bestehenden dürfen sie aus- und umgebaut werden, soweit dies mit dem Schutzziel vereinbar ist. Bei Einhaltung der Schutzziele ist die Errichtung zusätzlicher Kellerräume (Tank- und Schutzräume usw.) zuläs- sig.“

Während der Ortsbildbesichtigung wurden neuralgische Orte zur Aufwertung des Strassenraums festgestellt. (Kreuzung Bergstrasse-Wandfluhstrasse- Hinterdorfstrasse, Keurzung Hinterdorfstrasse-Hauptstrasse-Mattenweg, Kreuzung Gontenschwilerstrasse-Hauptstrasse)

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5.3 Vorgaben Region

Im regionalen Entwicklungskonzept „REK aargauSüd“ (2009) werden Entwick- lungsziele für das Siedlungs-, das Nichtsiedlungs- und die Erholungsgebiete konkretisiert. Die Themen „Erhaltung der unüberbauten Landschaft“ und „Frei- zeit und Erholung“ werden im Rahmen der Melioration bearbeitet. Die Sied- lungsqualität soll durch die Verschönerung der Dorfkerne und Einkaufsmög- lichkeiten vor Ort verbessert werden. Die Gemeinde kann im Rahmen der Ortskernaufwertung im Gespräch mit privaten Akteuren als Treibende Kraft wirken. Als Beispiele werden private Unternehmer die altersgerechte Wohnun- gen erstellen möchten, Ladenbesitzer oder Cafébetreiber, die wegen ihrer pe- riferen Lage Umsatzschwierigkeiten haben; Personen, die eine Kinderkrippe einrichten wollen; und Eigentümer die einen Ersatzbau realisieren möchten genannt.

Im Abschnitt Langsamverkehr, wird die Schliessung der Lücke im Radrouten- netz zwischen Leimbach und Zetzwil genannt. Die Massnahmen sind realisiert.

Es sind keine weiteren spezifischen Ziele im REK für Zetzwil definiert.

5.4 Planungen anstossende Gemeinden/Stadt

Gontenschwil: - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 2014 – 2017, Stand: Kantonale Vorprüfung

Oberkulm: - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Stand: In Arbeit

Leutwil: - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Stand: Öffentliche Auflage

Birrwil: - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Stand: In Arbeit

Leimbach: - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Stand: Kantonale Vorprüfung

Reinach AG: - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Stand: Rechtskräftig

Allfällige Planungen und Anliegen von anstossenden Gemeinden sind im Rahmen der Nutzungsplanungsrevision und während der Anhörung und Mit- wirkung zu eruieren und gegebenenfalls in die Revision einfliessen zu lassen.

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5.5 Weitere Grundlagen

5.5.1 Grundwasserschutzzonen

Die Grundwasserschutzzonen liegen ausserhalb der Bauzonen. Der aktuelle Zonenplan hält die Bestimmungen für die Grundwasserschutzzonen ein. 5.5.2 Historische Verkehrswege der Schweiz (IVS), Wanderwege

Im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz sind Wegverbindun- gen von lokaler, regionaler und nationalen Bedeutung eingetragen. Die Einträ- ge werden als orientierender Inhalt in die Nutzungsplanung übernommen.

 Ein historische Verkehrswege mit Substanz ist vorhanden, welcher im Rahmen der Revision mit entsprechendem Schutz gesichert werden muss.

 Die Wanderwege werden ebenfalls orientierend übernommen.

5.5.3 Freiluftleitungen Abbildung 10: IVS Inventar historischer Verkehrswe- Abbildung 11: Wanderwege. Quelle: agis. 16.07.2015 ge. Quelle: agis. 16.07.2015 5.5.4 Baugesetz (BauG)

Aktuelle Version in Kraft seit 01.01.2017 (Beschlussdatum: 13.09.2016)

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5.5.5 Raumplanungsgesetz (RPG) & Raumplanungsverordnung (RPV)

Aktuelle Version in Kraft seit 01.01.2016 5.5.6 Harmonisierung Baubegriffe

Das Baurecht ist in der Schweiz kantonal geregelt. Das führt zu teilweise stos- senden Situationen. So ist es beispielsweise unbefriedigend, wenn in der Schweiz die Gebäudehöhe 26 mal unterschiedlich definiert wird. Es besteht die berechtigte Forderung nach einer Harmonisierung der Baubegriffe. Auf Bundesebene gibt es Vorstösse nach einem Bundesbauharmonisierungsge- setz.

Eine interkantonale Vereinbarung könnte eine pragmatische und den Födera- lismus respektierende Lösung sein: Die Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) vereinheitlicht die wichtigsten Baube- griffe. Die föderalistische Struktur und die Gemeindeautonomie werden dabei erhalten, indem die dezentrale Planungshoheit im materiellen Recht gewahrt bleibt und das formelle Planungs- und Baurecht durch die Kantone freiwillig vereinheitlicht werden kann.

Das Konkordat harmonisiert 30 formelle Baubegriffe (Definitionen) wie Höhen, Abstände, Geschossigkeit, damit in allen Kantonen die entsprechenden Begrif- fe gleich verstanden werden. Diejenigen Kantone, die der IVHB beitreten, ver- pflichten sich, die Baubegriffe und Messweisen der IVHB in ihr Planungs- und Baurecht zu übernehmen.

Mittlerweile liegen in 15 Kantonen Beitrittsbeschlüsse vor: AG, BE, BL, FR, GR, LU, NE, NW, OW, SH, SO, SZ, TG, UR, ZG. Die Vereinbarung ist in 15 Kantonen in Kraft. Weitere Kantone bereiten den Beitritt vor.

Mit der Gründungsversammlung vom 26. November 2010 ist das Konkordat in Kraft getreten.

Für den Vollzug der IVHB ist das Interkantonale Organ Harmonisierung Bau- begriffe (IOHB) zuständig. Das IOHB besteht aus den Konkordatskantonen, welche gleichzeitig Mitglieder der Schweizerischen Bau-, Planungs- und Um- weltdirektoren-Konferenz (BPUK) sind.

5.6 Naturgefahren – Bodennutzung

5.6.1 Naturgefahrenkartierung

Die Naturgefahrenkartierung (Gewässer, Hochwasser) zeigt für Zetzwil entlan einiger hangseitigen Strassen eine mittlere bis geringe Gefährdung. Grün ist Obeflächenabluss eingezeichnet. Massnahmen im Rahmen der BNO-Revision sind notwendig.

Ausscheidung von Hochwasserschutzzonen in der Revision BNO

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Abbildung 12: Gefahrenkarte Hochwasser. Quelle: agis. 17.07.2015 5.6.2 Wärmeatlas

Die Nutzung von Erdwärme ist auf dem ganzen Gemeindegebiet möglich. Die genauen Rahmenbedingungen und Auflagen für Erdwärmesonden sind im Baubewilligungsverfahren in Koordination mit dem Departement für Bau, Um- welt und Verkehr. Die betrachteten Bereiche haben keine direkten Auswirkun- gen auf die Revision der Bau- und Zonenordnung. Es sind keine Einträge vor- handen, die eine wesentliche Anregung/Planungsabsicht unterstützen könn- ten.

Abbildung 13: Eignungskarte Erdwärme- nutzung, Quelle: agis. 17.07.2015

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5.6.3 Altlasten

Im Gemeindegebiet Zetzwil befinden sich ausserhalb der Bauzone einige Eintragun- gen im Kataster der belasteten Standorte. Der rot eingezeichnete Standort grenz an die Bauzone an und ist als Naturschutzge- biet ausgeschieden. Es handelt sich um den Ablagerungsstandort AA4147.0003-1.

Abbildung 14: Kataster der belasteten Standorte (KbS) Quelle: agis. 17.07.2015

5.7 Kommunale Vorgaben

Sondernutzungspläne: 1 Erschliessungsplan Gon- Gontenschwilerstrasse Genehmigt tenschwilerstrasse 30.08.2006 2 Gestaltungsplan Zelglihof Hauptstrasse – Genehmigt Zelglihof 17.03.1999

5.8 Empfehlung Planerische Vorgaben

Bauvorschriften Konkrete Anweisungen betreffend Themen für geeignete Bau- aus der Richtpla- vorschriften lauten: zentrumsnahe attraktive Wohnen im nahen nung Umfeld von (Bahn-) Haltestellen, kinder-, jugend- und altersge- rechte Umgebungs- und Freiraumgestaltung, und Verdichten der Quartiere. „Entlang von Strassen mit Wohnanteilen und einem durchschnitt- lichen täglichen Verkehr (DTV) von mehr als 8’000 Motorfahr- zeugen/Tag (Hauptstrasse, Zetzwil) und künftig zunehmender Verkehrsbelastung wird den Gemeinden empfohlen, für den angrenzenden Siedlungsraum Aufwertungsmassnahmen in den kommunalen Planungsinstrumenten zu verankern; bei Kantons- strassen in Zusammenarbeit mit dem Kanton, sofern der Kan- tonsstrassenraum betroffen ist (Hauptstrasse, Zetzwil). Die Funktionalität der Strasse muss gewährleistet bleiben.“9

IVHB Eine Anpassung der Baubegriffe gemäss IVHB ist im Rahmen der BZO-Revision vorzunehmen.

Gewässer Ausscheidung des Gewässerraums prüfen, insbesondere für die

9 Siedlungsqualität und innere Siedlungsentwicklung S. 4 + 5. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015

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Wyna

Kantonale Grundlagen zur Nutzungsplanung

Das gute Angebot des öffentlichen Verkehrs ist zu erhalten und das Mobilitätsangebot an die Planungsziele anzupassen Nutzungsverdichtung in den bestehenden Bauzonen Nutzung der inneren Reserven unter Erhaltung und Verbesse- rung der Siedlungsqualität Arbeitsplätze erhalten und Arbeitsflächen an gut erschlossenen Lagen entwickeln Ortszentrum als Standort von Versorgungseinrichtungen für den täglichen und periodischen Bedarf der Bevölkerung Aufwertung des öffentlichen Raums Siedlungsnahe Landschaftsräume für Freizeit und Erholung frei- halten und naturnah aufwerten Fruchtfolgeflächen für landwirtschaftliche Nutzung sichern

Standorte für Der Kanton empfiehlt in der BNO für Verkaufsnutzungen eine Nutzungen mit max. Nettoladenfläche von 500 m2 festzulegen bzw. begründete hohem Ver- grössere Verkaufsnutzungen mit Limite in dafür geeignete Zonen kehrsaufkommen aufzunehmen. (Baumärkte etc.) Neue Nutzungen mit hohem Güterverkehr erfordern eine beson- dere Grundlage in der kommunalen Nutzungsplanung in allen Gebieten, wenn die Anzahl Fahrten von Lastwagen und Lieferwa- gen 200 Fahrten pro Tag überschreitet.

ISOS Die Gemeinden überprüft im Rahmen der Nutzungsplanung das komunale und das kantonale Bauinventar der Kulturobjekte. 10

Das Dorf ist mit einem Erhaltungsziel B (Erhalten der Struktur) klassifiziert. Das heisst, dass die Anordnung und die Gestalt der Bauten sowie die damit integral verbundenen Freiräume zu be- wahren sind.

Der grösste Teil des umliegenden Kulturlandes ist mit einem Erhaltungsziel a (Erhalten der Beschafenheit) qualifiziert. Damit postuliert das ISOS den Erhalt des Agrarlandes als wichtigstes charakteristisches Merkmal.

Ortsbildschutz Eine Dorfkernverdichtung kann durch Anbauten, Erweiterungen und Dachstockausbauten sowie mit Ersatzbauten erreicht wer-

10 Ortsbilder, Kulturgüter und historische Verkehrswege S. 5. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015

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den. Der Schutz des Dorfkerns mit seiner ursprünglichen Be- bauung, sowie weitere ortsbaulich wertvolle Siedlungsteile ste- hen über dem generellen Verdichtungsanliegen. Verdichtungs- massnahmen sind dort auf ihre Verträglichkeit zu prüfen und sind vor allem durch Anbauten, Erweiterungen und Dachstock- ausbauten zu erreichen. Die im ICOMOS inventarisierten Gärten sollen sofern erforderlich jeweils zusammen mit einem Gebäude unter Schutz gestellt werden.

Historische Ver- Der historische Verkehrsweg der Schweiz mit Substanz soll im kehrswege der Rahmen der Nutzungsplanungsrevision unter Schutz gestellt Schweiz werden.

Entwicklungs- Die Ausscheidung von Entwicklungsstandorten (ESL) bzw. von standorte Land- Speziallandwirtschaftszone ist zu prüfen (Tierhaltungsbetrieb wirtschaft (ESL) Burgherr Johannes, Im Moos 392 produziert bodenunabhängig im Rahmen der inneren Aufstockung.

Landschafts- Landschaften von kantonaler Bedeutung als Schutzzonen aus- schutzzonen scheiden. Gemäss Dokument kantonalen Grundlagen S.18.

Naturschutz und Grobe Aktualisierung gemäss Dokument kantonale Grundlagen Landschaftsin- S. 19. Detail Aktualisierung erst mit Melioration. ventar

Naturschutz im Gebiet Chräje als Naturschutzzone im Wald in den Kulturland- Wald plan übernehmen. Tabellarische Zusammenstellung der Naturschutzzonen im Wald in der BNO gemäss Muster-BNO.

Hochwasser- Hochwasserschutzzonen gemäss Dokument kantonale Grundla- schutz und Frei- gen S. 21 einteilen und Vorschriften in der BNO verankern. haltegebiet Freihaltezonen sind gemäss Dokument kantonale Grundlagen S. 22 auszuscheiden.

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6. ORTSANALYSE Die raumplanerischen Randbedingungen werden in der folgenden Analyse für das Gemeindegebiet Zetzwil mit Fokus auf das Dorf erläutert. In der Analyse aufgeführt sind das Thema betreffende Trends. Die Analyse basiert auf einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Raumentwicklung, in welcher verstärkt den anhaltenden Trends und absehbaren Herausforderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt Rechnung zu tragen ist.11

6.1 Verkehr

 Trend Mobilität: Der Einfluss der Erschliessungsqualität auf die Entwick- lung von Bevölkerung und Arbeitsplätzen bleibt gross. Der Fuss- und Ve- loverkehr gewinnt an Bedeutung11. 6.1.1 Anbindung an den öffentlichen Verkehr

Abbildung 15: Siedlungsgebiet ÖV-Güteklasse. Güteklasse A = sehr gute Erschliessung; Güteklasse F = marginale Erschliessung, Quelle: agis | Kt. Aargau; 7.7.15

11 Quelle: Die Siedlungsentwicklung nach innen umsetzten. Leitfaden. Kanton Zürich - Baudirektion – Amt für Raum- entwicklung. 2015.

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Zetzwil liegt an der Bahnlinie - Aarau der Wynentalbahn.

Ziel Wegedauer Öffentlicher Verkehr Individualverkehr

Aarau 28 / 30 min. (5-20 Uhr ¼ Takt; 20-24 25 min. Uhr: ½ Takt)

Zürich HB 1h 10 min. 55 min.

6.1.2 Verkehrsbelastung 44 min. (h-Takt)

Die Kantonsstrasse „Hauptstrasse“ (K 242) durchquert das Dorf im Zentrum. Der durchschnittliche tägliche Verkehr (DTV) an der nächstgelegenen Zählstel- le (ZS770|2013) unterhalb der Schürmatt betrug im Jahr 2013 9‘90812 Fahr- zeuge.

Die Kantonsstrasse „Gontenschwilerstrasse“ (K 332) weist einen DTV von 4‘75312 Fahrzeugen (ZS 962|2005) und die Kantonsstrasse „Hinterdorf- /Wandfluhstrasse“ (K 340) einen DTV von 1‘73912 Fahrzeugen (ZS 976|2008). Weitere Messungen zu Geschwindigkeiten und Emissionspegel sind im Do- kument Kantonale Grundlagen S.13 vorhanden.

Abbildung 16: Die Strassenlärmkarte zeigt an wo Alarmwerte (rote Punkte) und Immissionsgrenzwerte (orange Punkte) überschritten werden. Quelle: agis, Strassenlärm. 14.07.2015

12 agis, Strassenbelastungsplan 14.07.2015

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6.1.3 Unfallstatistik

Abbildung 17: Die Karte zeigt kritische Knoten betreffend Verkehrssicherheit nach Aussagen der Planungskommission. Die Punkte befinden sich entlang der Hauptstrasse und an der Kreuzung Wandfluhstrasse - Libellenstrasse. Die Unfallauswertung der Polizei von 2010 bis 2014 dient als Indiz für man- gelnde Verkehrssicherheit. Es ereigneten sich 20 Unfälle auf Kantonsstrassen und 5 Unfälle auf Gemeindestrassen. Bei je einem Unfall verletzte sich ein Fussgänger und ein Radfahrer. Total gab es 5 Schwerverletzte und 11 Leicht- verletzte. Der Sachschaden betrug Total Fr. 139‘000.-.

Mehrheitlichen haben sich in den letzten fünf Jahren Schleuder- und Selbstun- fälle erreignet, fünf von insgesamt 8 erreigneten sich entlang der Hauptstras-

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se. Auffallend ist auch die hohe Anzahl Einbiegunfälle (5 Unfälle, diese erreig- neten sich innerorts auf der Hauptstrasse.

Die von der Gemeinde erwähnten Sicherheitsdefizite an den Einmündungen entlang der Hauptstrasse widerspiegeln sich in der Unfallstatistik ausser bei der Hündlerstrasse, wo in den letzten fünf Jahren kein Unfall erfasst wurde. Vier Unfälle mit Kindern und Senioren ereigneten sich im analysierten Zeit- raum.

 Kantonsstrasse Richtung : Kantonales Strassenbauprojekt und Radwegverbindung liegt auf.

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6.2 Landschaft - Topographie

Abbildung 18: swissALTI3D Reliefschattierung, Quelle: map.geo.admin.ch Zetzwil erstreckt sich von der Talsole des mittleren Wynentals in Richtung Nordost bis in den Südwesthang der talbegrenzenden Moräne. Der obere Siedlungsrand schmiegt sich entlang des bewaldeten Hangs, der von zwei Bachtälern durchquert wird. Das ganze Dorf weist deshalb eine Steigung auf. Entlang der Hauptstrasse ist die Steigung sehr gering. Die Steigung wächst in nordöstlicher Richtung an. Die nordöstlichen Quartiere liegen in sehr steilen Hanglagen. Auf dem Talgrund ist das Ende einer Gletscherzunge zu erken- nen. Das Dorf ist von Landwirtschaftsgebiet (Weideland, Getreideanbau) um- geben.

Verschiedene Baulücken bilden grüne Inseln im Dorfkern. Im Dorfkern liegt ei- ne grosse Landwirtschaftsfläche mit Hochstammobstbäumen. Das Gebiet ausserhalb der Bauzone ist Gegestand der Vorplanung Melioration.

 Trend Landschaft: Die intakte Landschaft ist auch hinsichtlich der Naher- holung ein wichtiger Standortfaktor. Der Landwirtschaft kommt dabei eine Schlüsselrolle zu13.

13 Quelle: Die Siedlungsentwicklung nach innen umsetzten. Leitfaden. Kanton Zürich - Baudirektion – Amt für Raum- entwicklung. 2015.

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6.3 Vorhandene Infrastrukturen (und Kapazitäten)

Abbildung 19: Quelle: search.ch – ergänzt, 7.7.15

, Schule

In Zetzwil befinden sich Kindergarten und Primarschule. Es besuchen 96 schulpflichtige Kinder den Unterricht. Die Klassen werden angepasst an die Schülerzahl teilweise altersdurchmischt als 1./2., 3./4. und 5./6. Klasse geführt. Die Oberstufe und die Bezirksschule befindet sich in Reinach.14 Es stehen kei- ne Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung.

Zetzwil bietet 20 Alterswohnungen in der neuen Überbauung Mitteldorfwegli. Die Stiftung Schürmatt bietet Betreuungsplätze für 375 geistig und mehrfach behinderten Personen und ist Arbeitgeber für 430 Personen.15

Mit Gütern des täglichen Bedarfs kann man sich im Dorfkern versorgen (Volg). Das nächst grössere Zentrum für Güter des nicht alltäglichen Bedarfs und den Grosseinkauf ist Reinach.

 „Trend Zusammenarbeit in funktionalen Räumen: Zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen gewinnt die grenzüberschreitende Zu- sammenarbeit weiter an Bedeutung.“16

14 Quelle: schulen-leimbach-zetzwil.ch und zetzwil.ch, 7.7.15 15 http://www.schuermatt.ch/de/organisation/portrait/index.php, 16.07.2015 16 Quelle: Die Siedlungsentwicklung nach innen umsetzten. Leitfaden. Kanton Zürich - Baudirektion – Amt für Raum- entwicklung. 2015.

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6.3.1 Altersstruktur Bevölkerung

Die Altersstruktur der Gemeinde Zetzwil liegt im kantonalen Durchschnitt (+/- 5%). Die Altersgruppe der 65+ Jährigen ist in der Gemeinde übervertreten (Zetzwil: 18% | AG: 16.4%). Die Altergruppe der 20 bis 64 Jährigen ist um ei- nen Prozenpunkt untervertreten. Kinder und Jugendliche sind leicht unterver- treten (Zetzwil: 19.9% | AG: 20.5%). Im nordwestlichen Ortsteil wohnt gemes- sen an den im Gebiet wohnhaften Personen, ein grosser Anteil Junge Perso- nen als im südöstlichen Ortsteil. Der Ausländer Anteil in Prozent ist sehr nied- rig (Zetzwil: 10.7 %| AG: 23.3 %) Das Wachstum im Ort ist stärker als im Kan- ton (Zetzwil: 5.4 %| AG: 4.1 %).

Ganze Gemeinde (inkl. ausserhalb Bauzone)

Schweiz Zetzwil

Abbildung 20: Regionalporträts - Gemeinden, Statistik Schweiz (2015). Quelle: bfs.admin.ch, 14.07.2015

 „Trend Demografische Entwicklung: Anhaltendes Wachstum bis 2040. Die Geburtenraten sinken und die Lebenserwartung steigt.“ 17

17 Quelle: Die Siedlungsentwicklung nach innen umsetzten. Leitfaden. Kanton Zürich - Baudirektion – Amt für Raum- entwicklung. 2015.

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6.3.2 Sozialstruktur

In Zetzwil leben wenig Menschen, die Sozialhilfe beziehen (Zetzwil: 1.7% | CH: 3.2%). Der Ausländeranteil ist ebenfalls sehr gering (Zetzwil: 10.7% | CH: 23.8%). Im nationalen Vergleich ist die Sozialstruktur deshalb eher unausge- wogen.

Das Grundbuchamt verzeichnet keine auffälligen Häufungen von Handände- rungen. Dies lässt eine stabile Sozialstruktur vermuten.

Damit die Sozialstruktur vor allem bezüglich Altersstruktur erhalten werden kann, eignet sich als Zielgruppe für Neuzuzüger Familien.

6.3.3 Bevölkerungsprognose

Gemäss aktualisiertem mittleren Szenario 2015 des Bundesamtes für Statis- tik18 und fortschreitendem Trend der letzten 10 Jahre ab 2024 für den Kanton Aargau, werden im Jahr 2030 1‘600 Personen in Zetzwil wohnen.

Bevölkerungsentwicklung Zetzwil

2'000 1'800 1'600 1'400 1'200 1'000 800 Einwohner

600 Linear (Einwohner) 400 200

0

1803 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 1764 Abbildung 21: Das Diagramm der Bevölkerungsentwicklung zeigt bis 2013 die effektiven Zahlen. Bis 2024 gilt das für den Kanton Aargau im Jahr 2015 projezierte mittlere Szenario des Bundesamtes für Statistik. Ab 2025 ist der fortschreitende Trend der Jahre 2013 bis 2024 die Basis der angezeigten Entwicklung.

18 http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/03/blank/key_kant/05.html

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6.4 Bauzonenkapazität

Im Jahr 2011 erstellte die Abteilung Raumentwicklung eine Datenübersicht zur „Bauzonendimensionierung“ mit dem bestehenden Zonenplan und prognosti- zierte die Bevölkerungsentwicklung bis 2026. Kapazität des Bauzonenplans unter Berücksichtigung des Trends:

Einwohner

2011 ganze Gemeinde Zetzwil 1‘274

Einwohnerkapazität in auf unüberbauten Parzellen in der Bauzone 535

Total Einwohnerkapazität ohne Verdichtung 1‘809

Verdichtungspotential (gemessen an ähnlichen Gemeinden) 378

Total Einwohnerkapazität mit Verdichtung 2‘187

Das ARE prognostiziert für 2026 eine Bevölkerungszuname von 230 Einwoh- nern auf 1‘450. Das Fassungsvermögen des geltenden Zonenplans liegt je- doch bei 1‘810 bis 2‘190. Die detaillierten Tabellen befinden sich im Anhang.

Der neue Zonenplan soll Kapazitäten für die nächsten 15 Jahre schaffen. Mit dem Planungswert des Kantons für 2026 von einem Bevölkerungszuwachs von ca. 250 Einwohnern hat der aktuelle Zonenplan eine Überkapazität.

 „Trend Flächenbedarf und Anspruchshaltung: Komfortansprüche sowie die steigende Nachfrage nach Wohn- und Arbeitraum führen zu anhal- tender Zunahme der Geschossfläche“19.

Abbildung 22: Dichtesprung von W2 Zonen zu Dichte-Zonen (Metron 2011)

19 Quelle: Die Siedlungsentwicklung nach innen umsetzten. Leitfaden. Kanton Zürich - Baudirektion – Amt für Raum- entwicklung. 2015.

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6.4.1 Entwicklung der Überbauung

Abbildung 23: Stand er Überbauung 2010 im Vergleich zu 2001. Dunklere, schraffierte Bereiche wurden zwischen 2001 und 2010 überbaut. Schraffierte Bereiche sind mehrheitlich überbaut. Quelle: agis. Bauzonenplan, Stand der Erschliessung. 14.07.2015 Im Zeitraum von 1995 bis 2012 sind in Zetzwil 138 neue Wohnungen entstan- den. Innerhalb der bestehenden Bauzonen müssten in den nächsten 10 Jah- ren ca. 100 neue Wohnungen entstehen um das erwartete Wachstum erfüllen zu können. Abbildung 4 zeigt die Baulücken innerhalb der Bauzonen als farbig, unschraffierte Bereiche. Die Baulücken weisen eine Fläche von 9.40 ha20 auf.

Während der Ortsbesichtigung wurden Gebiete mit Entwicklungspotential auf- genommen (Anhang 10.3.1). Die Entwicklungsgebiete werden im Potentialplan verortet.

20 Abt. Raumentwicklung, Kanton Aargau. Datenübersicht Bauzonendimsensionierung (2011)

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6.4.2 Nutzungsdichte Gemeinde

Abbildung 24: Überlagerung der Beschäftigten und Einwohnerdichte. Eigene Darstellung. Datenquelle: Statent 2012. Bundesamt für Statistik und ARE Kt. Aargau. Die Nutzungsdichte bietet eine Grundlage für die Planung der Nutzungsinten- sität und der Überprüfung der Infastrukturkapazität. Aufgrund unterschiedlicher Arbeits- und Wohnformen und deren Bedarf an Geschossfläche oder Bauvo- lumen kann die Nutzungsdichte nicht direkt in bauliche Dichte umgerechnet werden. Ein Nutzungsmix besteht entlang der Hauptstrasse. Jedoch ist die Nutzungsdichte dort relativ gering.

Einwohnerdichte

Der kantonalen Planungswert für die Einwohnerkapazität des Jahres 2026 ist 1‘450 Einwohnern für die bestehenden Wohn- und Mischzonen.

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Es zeigen sich starke Tendenzen einer Ausdünnung in der bestehenden Kern- zone und in der östlichen W2-Zone. Das Gebiet um den Bahnhof beherbergt das grösste Verdichtungspotential. In der Quartierbetrachtung (Kapitel 0) wer- den Massnahmen zur inneren Siedlungsentwicklung und Verdichtung vorge- schlagen.

Bei maximaler Ausnützung der heutigen Bauzonen ist in den bestehenden Wohn- und Mischzonen eine Einwohnerdichte von 37 EW/ha möglich (2‘187 EW / 58.8 ha).

Beschäftigtendichte

Der grösste Arbeitgeber der Gemeinde, die Stiftung Schürmatt mit 430 Ange- stellten21, ist am nördlichen Bildrand deutlich zu erkennen. Im Gewerbegebiet die zweitgrösste Konzentration an Beschäftigten zu verzeichnen.

21 http://www.schuermatt.ch/de/organisation/portrait/index.php, 16.07.2015

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6.4.3 Baujahr Gebäude

Abbildung 25: Bauperiode. Registerdaten aus dem eidg. Gebäude- und Wohnungsregister (GWR), 2012. Quelle: Abteilung Raumentwicklung – Kanton Aargau. Ein Drittel der Gebäude weist ein Baujahr vor 1945 auf. Die älteren Gebäude befinden sich konzentriert im Dorfkern. Ein Drittel wurde in den Jahren 1945 bis 1980 erbaut und ein Drittel wurde seit 1980 bis heute errichtet. Der westli- che Ortsteil weisst vorallem Gebäude dieser Bauperioden auf. Die Bauperiode alleine gibt aber keine abschliessende Auskunft über den Renovationsbedarf eines Gebäudes. Idealerweise müssten vergangene Sanierungsprojekte für die Beurteilung des Erneuerungsbedarfs berücksichtigt werden.

In der Kernzone ist es sinnvoll Quartiererneuerungen nur via Gestaltungsplan anzugehen. Insbesondere die Gebäude an der Hauptstrasse 99, 100, 151, 173 sind erneuerungsbedürftig.

 „Trend Erneuerung Gebäudepark: Energiesparende Raumstrukturen, Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Einsatz erneu- erbarer Energien werden noch wichtiger“ 17.

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6.4.4 Anteil Mehrfamilienhäuser

Abbildung 26: Bauperiode. Registerdaten aus dem eidg. Gebäude- und Wohnungsregister (GWR), 2012. Quelle: Abteilung Raumentwicklung – Kanton Aargau. Die Mehrfamilienhäuser sind über das Dorf verteilt, mehrheitlich in der Kern- zone und in der Überbauung Bonenackerweg. Auffallend ist, dass der nord- westliche und östliche Gemeinderand ausschliesslich Einfamilienhäuser auf- weist. Was sich folglich auf die Bevölkerungsdichte niederschlägt.

Im Gebiet entlang der Hauptstrasse und in der Kernzone konzentrieren sich Gebäude mit Nebennutzungen (Anhang 10.5 ).

 „Trend Beschäftigung: Der Dienstleistungssektor wird in seiner Bedeu- tung weiter zunehmen. Steigende Bodenpreise setzen das produzierende Gewerbe zusätzlich unter Druck“ 17.

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6.4.5 Stand der Erschliessung (Baureife)

bebaut

Bereits überbaut

Abbildung 27: Differenz Baureife - Überbaut agis AV-Daten

Nicht baureif?

bebaut

langfristige nicht baureife Reserver

Abbildung 28: Der aktueller Stand der Überbauung. Farbige Bereiche zeigen unüberbaute Bereiche. Die Farbcodierung zeigt den Zonentyp und Frist der Baurreife. Quelle: agis. Bauzonenplan, Stand der Er- schliessung. Stand der Überbauung aktuell. 14.07.2015 Die unüberbauten Parzellen können zur Verdichtung des Dorfes dienen. Die Mehrheit der unüberbauten Parzellen sind baureif. Die grösseren unüberbauten Parzellen müssen noch erschlossen werden. Die schmalen am Siedlungsrand liegenden langfristigen Baugebietsreserven können zum Abbau der Bauzonenüberkapazität ausgezont werden bzw. sind diesebzüglich zu überprüfen.

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6.5 Empfehlungen Ortsanalyse

Verkehrssicherheit Erstellung eines minimalen kommunalen Gesamtplans Verkehr inkl. Fusswegenetz (KGV - Mobilitätskonzept) und eines behördenverbindlichen Betriebs und Gestaltungs- konzepts für die Kantonsstrassen. Strassenführung so gestalten, dass Verkehr entschleunigt wird.

Sozialstruktur Damit die Sozialstruktur vor allem bezüglich Altersstruktur erhalten werden kann, eignet sich als Zielgruppe für Neuzuzüger Familien.

Bauzonenkapazität Falls eine offensichtlich zu gross Überkapazität besteht und reduziert werden müsste, wurden im Rahmen der Ortsbildbesichtigung zu überprüfende Parzellen festge- stellt. (Anhang) Für die längerfristige Entwicklung soll aufgezeigt werden, in welchen Gebieten der bestehenden Bauzonen Kapazität für das prognostizierte Wachstum besteht und welche Möglichkeiten zur Verdichtung bestehen. Die Kapazität der Gewerbezone Brüel ist ausreichend für eine weitere Entwicklung. (Ausbau Pamo sistiert?)

Einfamilienhausgebiete Die Einfamilienhaus-Zone hat aus raumplanerischer Sicht (W2- Zone) ausgedient. Es sind verschiedene Entwicklungsszenarien zu prüfen (Einliegerwohnungen, Mehrgenerationenhaus etc.) als Alternative zu reinen Einfamilienhausbau. Es ist eine landsparende Bauweise anzustreben. Die Eigentümer sollen motiviert werden ihre Liegenschaf- ten weiter zu entwickeln. Wege für die Erneuerung der Einfamilienhaus-Zonen sollen aufgezeigt werden.  Quar- tieranalyse (Kapitel 7)

Kernzone In der Kernzone ist es sinnvoll Quartiererneuerungen nur via Gestaltungsplan anzugehen, um eine Verdichtung und Qualität zu erreichen, insbesondere entlang der Schulgas- se und der Hauptstrasse (K242). Es ist zu überprüfen, ob das Objekt 907 an der Winkelstrasse 33 in die Kernzone einzuschliessen ist. Es ist eine Mindestdichtevorgabe zu prüfen.

Terrassenhäuser Im Rahmen der BNO-Revision soll überprüft werden wie man mit Terrassenhäusern umgehen will.

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7. QUARTIERBETRACHTUNG Die innere Verdichtung ist aufgrund der fortschreitenden Zersiedlung von grosser Bedeutung. Deshalb soll quartierweise das Baujahr, die EFH-/MFH- Dichte sowie die Bevölkerungsdichte analysiert werden. Daraus werden grund- regelnde Ziele sowie Leitlinien abgeleitet und formuliert.

Die Betrachtung der ausgewählten Quartiere zeigt auf, dass die Dichtevorga- ben der Nutzungsplanung der Dorfstruktur nicht entsprechen. So findet man in der nordöstlichen W2 Zone eine höhere Dichte als in der Kernzone und am Südrand des Dorfes in der Kernzone geringe Dichten. Um den Bahnhof ist die Einwohnerdichte gar am geringsten. Die im Ortskern liegenden Gebiete wei- sen im Optimalfall die höchste Dichte auf, während die Dichte hin zum Sied- lungsrand abnimmt.

Im Ortskern besteht grosses Verdichtungspotential. Durch eine Verdichtung des Ortskerns, wird das Ortszentrum gestärkt und lässt eine qualitativ hoch- stehende Quartierstruktur erzielen. Die Bebauung der baureifen Parzellen in- nerhalb der Siedlung lassen einen kompakten Siedlungskörper entstehen.

7.1 Datengrundlage

Die folgende Analyse basiert auf durch die Abteilung Raumentwicklung des Kantons Aargau prozessierten und zur Verfügung gestellten Daten. Die Statis- tische Grundlage für die GIS-Analyse bilden die Bevölkerungsstatistik (STATPOP 2012 + 2013), Beschäftigtenstatistik (STATENT 2012) und Eidg. Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) des Bundesamtes für Statistik.

Die Schätzung der Einwohner- und Beschäftigtendichten auf Quartierebene basieren auf dem Hektarraster der Bevölkerungsstatistik und einer auf Bauzo- nen basierenden Auswertung der Einwohnerdichte, die durch das ARE Kanton Aargau erstellt wurde. Quar- tiere, die mit diesen Zonen beinahe Deckungsgleich sind, wurde die vom Kanton berechnete Dichte übernom- men. Bei abweichendem Pe- rimeter, wurde aufgrund des Hektarrasters eine Schätzung vorgenommen.

Qualitative Aussagen basie- ren auf einer Ortsbegehung mit der lokalen Behörde und wurden durch diese ergänzt.

Abbildung 29: Perimeter der Quartierbetrachtung. Eigene Abbildung.

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7.2 Quartier 1

7.2.1 Lage im Siedlungskörper

Zentralität:

. Distanz zum Dorfkern 550 m . Distanz zur nächsten ÖV- Haltestelle: 1‘000 m Einbettung in funktionalen Kontext: . Reines Wohnquartier . Distanz zur nächsten Einkaufs möglichkeit: 400 m Umliegende Quartiere: . Monofunktionale Einfamilien hausquartiere . Hochstammobstbaumgarten Abbildung 30: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015 7.2.2 Ortsbauliche Struktur Ausnützungsziffer BNO : 0.45 Überbauungsziffer: 19.3 % Bauliche Dichte: Fläche: 1.2 ha Nutzungszone: W2 Zulässige Vollgeschosse: 2 Zulässige Dachgeschosse:

Freiräume: Private Gärten, Siedlungsstrassen, Hochstammobstbaumgarten (nicht zugänglich) Bauperioden: 1971-1980, 1981-1990, 1996-2000 Einfamilienhäuser: 95 % Ausbaugrad: -

Identitätsstiftende Merkmale: - Übergänge zu anderen Quartieren: nicht erkennbar Abbildung 31: Perimeter Quartier 0. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: Grosse unbebaute Flächen: Teil von Parzelle 1369 SWR Geomatik. 30.06.2015

Kommentar: Auf den kleinen Parzellen des Einfami- lienhausquartiers stehen hauptsächlich Gebäude die das Ende ihrer Lebensdauer frühestens in 35 Jahren erreichen. Um schon früher eine Verdich-

tung zu erreichen, sind deshalb vor allem Anbauten geeignet. Die bestehende Parzellierung verhindert eine dich- tere Bauweise mit der bestehenden Ausnützungs- ziffer. Eine Aufzonung in der Hanglage ist vorsichtig

zu prüfen, da markante Sprünge in der Bauhöhe daraus folgen könnten.

Abbildung 33: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Abbildung 32: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015

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7.2.3 Nutzungsgefüge Einwohnerdichte: ~14 EW/ha Interaktionsdichte: Spielende Kinder ausserhalb Schulzeiten ums Haus Arbeitende und Pensionäre Diversität des Wohnraum- und Arbeitsplatzangebots: monofunktionales Einfamilienhausquartier Grad der Öffentlichkeit: . Gering . Abgeschirmte Privatgärten

Abbildung 34: Eigene Abbildung

7.3 Quartier 2

7.3.1 Lage im Siedlungskörper Zentralität: . Distanz zum Dorfkern 400 m . Distanz zur nächsten ÖV-Haltestelle: 450 m Einbettung in funktionalen Kontext: . Reines Wohnquartier . Distanz zur nächsten Einkaufsmöglichkeit: 400 m Umliegende Quartiere: . Landwirtschaftsgebiet . Alter Dorfkern

Abbildung 35: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015

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7.3.2 Ortsbauliche Struktur Ausnützungsziffer BNO : 0.45 Überbauungsziffer: 15.3 % Bauliche Dichte: Fläche: 4.5 ha Nutzungszone: W2 Zulässige Vollgeschosse: 2 Zulässige Dachgeschosse:

Freiräume: Private Gärten, gemeinschaftliche Aus- senräume, Siedlungsstrassen Bauperioden: wenige vor 1960, 1971-1980, 1991- 1990, 1996-2000 Einfamilienhäuser: 84 % Ausbaugrad: -

Identitätsstiftende Merkmale: - Übergänge zu anderen Quartieren: Siedlungsrand, Bauten vor 1945 als Übergang zum alten Dorfkern

Abbildung 37: Perimeter Quartier 1. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: Grosse unbebaute Flächen: Parzelle 656, 1395, 671, SWR Geomatik. 30.06.2015 1447, 1602

Kommentar: Im Quartier 2 sind noch viele unbebaute Parzellen vorhanden. Mit den in der Grafik beispiel- haft gezeigten Neubauten werden diese Baulücken geschlossen. Es entsteht ein zusammenhängendes Quartier.

Abbildung 36: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 Abbildung 38: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU

7.3.3 Nutzungsgefüge Einwohnerdichte: ~29 EW/ha Interaktionsdichte: Spielende Kinder ausserhalb Schulzeiten …? Diversität des Wohnraum- und Arbeitsplatzangebots: monofunktionales Wohnquartier Grad der Öffentlichkeit: . Gering . abgeschirmte Privatgärten

Abbildung 39: Quelle: Google Street View. 20.07.2015

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7.4 Quartier 3

7.4.1 Lage im Siedlungskörper Zentralität:

. Distanz zum Dorfkern 400 m . Distanz zur nächsten ÖV-Haltestelle: 1‘000 m Einbettung in funktionalen Kontext: . Reines Wohnquartier . Distanz zur nächsten Einkaufsmög- lichkeit: 400 m Umliegende Quartiere: . Monofunktionale Einfamilienhaus- quartiere . Hochstammobstbaumgarten . Landwirtschaftsgebiet

Abbildung 40: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015

7.4.2 Ortsbauliche Struktur Ausnützungsziffer BNO : 0.45 Überbauungsziffer: 15.1 % Bauliche Dichte: Fläche: 1.9 ha Nutzungszone: W2 Zulässige Vollgeschosse: 2 Zulässige Dachgeschosse:

Freiräume: Private Gärten, Siedlungsstrassen, Hochstammobstbaumgarten (nicht zugäng lich) Bauperioden: 1961-1980, 1981-1990, 2006-2010 Einfamilienhäuser: 13 % Ausbaugrad: -

Identitätsstiftende Merkmale: - Abbildung 41: Perimeter Quartier 0. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: Übergänge zu anderen Quartieren: Nördlich: Über- SWR Geomatik. 30.06.2015 gang in die ursprüngliche Streusiedlung Grosse unbebaute Flächen: 411, 1452, 1659, 1691

Kommentar: Es sind grosse unbebaute Flächen vorhanden. Mit den in der Grafik beispielhaft gezeig- ten Neubauten werden die Baulücken geschlossen. Die bestehenden Gebäude weisen bereits eine relativ gute der Zone entsprechende Ausnützung auf.

Abbildung 42: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Abbildung 43: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015

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7.4.3 Nutzungsgefüge

Einwohnerdichte: ~26 EW/ha Interaktionsdichte: Spielende Kinder ausserhalb Schulzeiten ums Haus Arbeitende und Pensionäre Diversität des Wohnraum- und Arbeitsplatzangebots: monofunktionales Einfamilienhausquartier Grad der Öffentlichkeit: . Gering . Abgeschirmte Privatgärten

Abbildung 44: Eigene Abbildung

7.5 Quartier 4

7.5.1 Lage im Siedlungskörper Zentralität:

. Distanz zum Dorfkern 650 m . Distanz zur nächsten ÖV-Haltestelle: 1‘100 m Einbettung in funktionalen Kontext: . Reines Wohnquartier . Distanz zur nächsten Einkaufsmög- lichkeit: 600 m Umliegende Quartiere: . Landwirtschaftsgebiet

Abbildung 45: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015

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7.5.2 Ortsbauliche Struktur Ausnützungsziffer BNO : 0.60 Überbauungsziffer: 18.4 % Bauliche Dichte: Fläche: 1.1 ha Nutzungszone: W3 Zulässige Vollgeschosse: 3 Maximale Firsthöhe: 15 m

Freiräume: gemeinschaftliche Aussenräume, offene Landschaft Bauperioden:1981-1990 Einfamilienhäuser: 0 % Ausbaugrad: -

Identitätsstiftende Merkmale: -

Abbildung 46: Perimeter Quartier 3. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: Übergänge zu anderen Quartieren: Siedlungsrand SWR Geomatik. 30.06.2015 Grosse unbebaute Flächen: -

Kommentar: Mit den bestehenden Zonenvorschrif- ten ist eine Verdichtung nicht möglich. Eine Verdich- tung via Gestaltungsplan und Qualitätsanforderun- gen betreffen Wohnumfeld ist vorstellbar. Eine Aufstockung der beiden nördlichen Gebäude würde die Markierung des Dorfeingangs unterstüt- zen. Ein Anbau im Süden würde die Siedlung in sich schliessen und eine Hofsitutation erzeugen.

Abbildung 47: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Abbildung 48: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015

7.5.3 Nutzungsgefüge

Einwohnerdichte: ~110 EW/ha Interaktionsdichte: . Spielende Kinder und Betreuende . ums Haus Arbeitende Diversität des Wohnraum- und Arbeitsplatzangebots: monofunktionales Wohnquartier Grad der Öffentlichkeit: . Öffentliches Wohnumfeld

Abbildung 49: Eigene Abbildung

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7.6 Quartier 5

7.6.1 Lage im Siedlungskörper Zentralität: . Distanz zum Dorfkern 250 m . Distanz zur nächsten ÖV- Haltestelle: 600 m Einbettung in funktionalen Kontext:

. Wohnquartier . Alterswohnung . Kindergarten . Distanz zur nächsten Einkaufsmög- lichkeit: 250 m Umliegende Quartiere: . Quartiere mit ursprünglicher Bebau- ung . Hauptstrasse mit Gewerblicher Nut- zung . Öffentliche Einrichtungen: Schule, Abbildung 50: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015 Gemeindeverwaltung

7.6.2 Ortsbauliche Struktur Ausnützungsziffer BNO : - Überbauungsziffer: 16.3 % Bauliche Dichte: Fläche: 2.9 ha Nutzungszone: D Zulässige Vollgeschosse: 2 Maximale Gebäudehöhe: 9 m

Freiräume: Wiesen, privat erstellter Fussballplatz, privat Gärten Bauperioden: vor 1919, 1981-1990, 2011-2015 Einfamilienhäuser: 77 % Ausbaugrad: -

Identitätsstiftende Merkmale: Abbildung 51: Perimeter Quartier 3. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: . Gebäude mit Gerschilddächern SWR Geomatik. 30.06.2015 Übergänge zu anderen Quartieren: . Gewerbliche Nutzung entlang Hauptstrasse . Fliessender Übergang in neue Bebauung Grosse unbebaute Flächen: 554, 1270, 1545, 1596, 1692, 1729

Kommentar: Durch die beispiehlhaft gezeigten Ergänzungsbauten wird der Dorfkern, verdichtet. Es entsteht ein dichtes Dorfzentrum. Die Nähe zu den gewerblichen Nutzungen kann die Nutzungsintensi- tät im Dorfzentrum verstärken.

Abbildung 52: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Abbildung 53: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015

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7.6.3 Nutzungsgefüge Einwohnerdichte: ~ 34 EW/ha Interaktionsdichte: . Spielende Kinder und Betreuende . ums Haus Arbeitende . Pensionäre Diversität des Wohnraum- und Arbeitsplatzangebots: Wohnquartier mit landwirtschaftlicher- und gewerbli- cher Nutzung entlang Hauptstrasse Grad der Öffentlichkeit: . Gering . Privat Gärten

Abbildung 54: Eigene Abbildung

8. EMPFEHLUNGEN

8.1 BNO-Revision

 Die Distanz zum Bahnhof ist aus den meisten Quartieren, relativ weit. Hauptgrund sind fehlende quartierinterne Fusswegverbindungen. Das Fusswegnetz wird im KGV - Mobilitätskonzept ergänzt.

 Entlang der Hauptstrasse entsteht ein aktives Zentrum mit konzentrierter Mischnutzung (Schule, Gemeindehaus, Gastronomie, Lebensmittelladen, Café, Soziale Dienste) zur Befriedigung sozialer Bedürfnisse.

 In der Kernzone eine minimale Ausnützungsziffer festlegen.

 Der Bedarf nach ungestörten, nur auf das Wohnen ausgerichtete Quar- tierstrukturen wird in den W2 Zonen abgedeckt.

 In Zetzwil besteht eine Vielfallt an selbsttragenden Nutzungen (Schür- matt, Pralinéfabrik mit Café, Gasthof Bären und Autogarage Graf) die in den regionalen Kontext eingebettete sind. Diese Nutzungen profitieren von einer Verkehrsberuhigung und Aufwertung des öffentlichen Raums entlang der Hauptstrasse.

 Die Konzentration der gewerblichen Nutzungen entlang der Hauptstrasse ist sinnvoll um eine genügend hohe Nutzungsdichte für ein aktives Zent- rum zu erhalten.

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 Die Kapazität der Infrastrukturanlagen (Schule / Strassen / Abwasser / Wasser / …) werden im Hinblick auf ein Einwohnerzuwachs vorzeitig von der Gemeinde überprüft.

 Der Erhalt bestehender charakteristischer Strukturen und baulicher Kul- turwerte steht in der Dorfzone im Vordergrund und wird durch Volumen- und Substanzschutz umgesetzt.

 Grosse Reserven innerhalb der Siedlung können als Freiräume erhalten bleiben. Freiräume innerhalb der Siedlung dienen u.a. einem angeneh- men Lokalklima.

 Einfluss von Trends:

o Demografische Entwicklung: Anhaltendes Wachstum bis 2040. Die Geburtenraten sinken und die Lebenserwartung steigt.“ 22

 Die Kapazität des Wohnens im Alter und der pflegerischen Be- treuungsangebote sind zu überprüfen

 Bis 2040 wächst die Bevölkerung und deren Anspruchshaltung, damit wächst der Flächenbedarf

o Beschäftigung: Der Dienstleistungssektor wird an Bedeutung wei- ter zunehmen.

 Zetzwil ist für Arbeitnehmende, die nach Aarau pendeln als Woh- nort sehr interessant, damit wächst das Verkehrsaufkommen.

o Erneuerung Gebäudepark: Energiesparende Raumstrukturen23, Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien werden noch wichtiger.

 Bestimmungen in der BNO betreffend erneuerbarer Energien sol- len geprüft werden.

o Mobilität: Der Einfluss der Erschliessungsqualität auf die Entwick- lung von Bevölkerung und Arbeitsplätzen bleibt gross. Der Fuss- und Veloverkehr gewinnt an Bedeutung.

 Die Distanz zum Bahnhof, der einzigen Haltestelle des öffentli- chen Vekehrs in Zetzwil ist aus vielen Dorfteilen an der Grenze der Fussdistanz von 1 Kilometer. Die Fusswege können durch Quartierinterne Fussverbindungen verkürzt werden (Mobilitäts-

22 Quelle: Die Siedlungsentwicklung nach innen umsetzten. Leitfaden. Kanton Zürich - Baudirektion – Amt für Raum- entwicklung. 2015. 23 Beispiel Energiesparender Bauweise: Das beheizte Bauvolumen kompakt und einfach halten. Die Verglasungen Richtung Süden zur solaren Wärmegewinn. Energiesparende Raumstruktur durch eine strenge Zonierung: die Zim- mer- und Wohnräume gegen Süden ausgerichtet, als Pufferzone im Norden Nasszellen, der Eingangsbereich und Technikraum.

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konzept). Für gehbehinderte Personen bleibt die Überwindung dieser Distanz weiterhin schwierig.

 Die Fahrradverbindung entlang der Hauptstrassen werden im Mobilitätskonzept behandelt.

o Landschaft: Die intakte Landschaft ist auch hinsichtlich der Nah- erholung ein wichtiger Standortfaktor. Der Landwirtschaft kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

 Themen der Melioration

o Zusammenarbeit im Funktionalen Raum: Zur Bewältigung der an- stehenden Herausforderungen gewinnt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter an Bedeutung.

 Kapazitäten der sozialen Infrastruktur und des Gemeindehaus- halts sind zu überprüfen. Nicht Bestandteil dieser Analyse.

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8.2 Verdichtungspotential

Die Grundlage der Analysekarten bilden die Gebäudegrundrisse (AV-Daten) und die aktuelle Bau- und Nutzungsordnung (BNO) sowie der Bauzonenplan.

8.2.1 Überbauungsstand der Bauzonen

Der Überbauungsstand der Bauzonen zeigt auf, wie gut in einem Quartier die, in der BNO vorgeschriebenen Ausnützung erreicht ist. Die roten Gebiete sind aus Sicht der Überbauung schlecht ausgenützt. Die grünen Gebiete sind bau- lich gut ausgenützt. 8.2.2 Bauliches Verdichtungspotential (Wohn- + Mischzonen)

Abbildung 55: Die Quartiere wurden entlang der Grenzen der Bauzonentypen, Parzellen und Strassen ge- legt. Die IST-Ausnützung des Quartiers wurde anhand der Gebäudegrundflächen berechnet. Die sum- mierten Gebäudegrundflächen pro Quartier aus den Amtlichen Vermessungs Daten wurden mit der er- laubten Geschossigkeit des Bauzonentyps multipliziert. Für das Dachgeschoss wurde ein halbes Ge- schoss dazugerechnet (+ 0.5 Geschosse). Dies ergibt eine theoretische Bruttogeschossfläche, welche di- vidiert durch die Quartierfläche die IST-Ausnützung des Quartiers ergibt.

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Grösstes bauliches Verdichtungspotential besteht im Mitteldorf und in der Vor- statt. Wobei in der Vorstatt relativ grosse unbebaute Flächen in die Landschaft hinein ragen. Rund um den Bahnhof besteht ebenfalls Verdichtungspotential. Die beinahe noch unbebauten Quartiere Nr. 5 (Bonenacher-Bünte) und Nr. 27 (Brüel, NW Gontenschwilerstrasse) weisen sehr grosses Potential auf. Wobei es zur berücksichtigen gilt, dass im Gebiet Brüel mehrheitlich gewerbliche Nutzungen und weniger Wohnnutzungen vorgesehen sind.

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8.2.3 Potential zusätzlicher Einwohner (Wohn- und Mischzonen)

Abbildung 56: Im Jahr 2013 hatte Zetzwil einen Bevölkerungsstand von 1'604 Einwohnern. Mit den Er- schliessungs- und Überbauungszahlen 2014 errechnet sich eine zusätzliche Einwohnerkapazität von 517 Personen in den bestehenden Bauzonen. Die aktualisierte Bevökerungsprognose im mittleren Szenario für den Kanton Aargau, ergibt für Zetzwil im Jahr 2026 eine Einwohnerzahl von 1'604 Personen. Für den prognositizierte Zuwachs von 297 Personen ist somit in den aktuellen Bauzonen genügend Kapazität vor- handen. Neben den Quartieren 5 und 27 ist deutlich das Verdichtungspotential im Mit- teldorf zu erkennen. Die Quartiere 23 Vorstatt/Eggenstrasse und 25 Rainstr./Birrwilerstr. weisen ebenfalls Potential auf, dieses ist jedoch auf die am Siedlungsrand liegenden noch unbebauten Parzellen zurückzuführen. Ver- dichtungspotential besteht rund um die WSB Station und in einigen am Hang liegenden Wohnquartieren.

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8.2.4 Einwohnerkapazität in Bauzonen

Durch den Abgleich der theoretisch berechneten Einwohnerkapazität (2011: 30 EW/ha) und effektiven Einwohnerzahl wird der Ausbaugrad pro Zone in Ta- belle [1] abgeleitet.

Es wird angenommen, dass mit der Erhöhung des Ausbaugrads auch die Wohnfläche pro Einwohner steigt [Tabelle 2]. Da bei der inneren Verdichtung häufig nur die eigene Wohnfläche vergrössert wird. Durch die Erhöhung des theoretischen Ausbaugrads um 25% und die Erhöhung der Bruttogeschossflä- che pro Einwohner um 10% kann die theoretische Einwohnerkapazität in den überbauten Bauzonen des rechtskräftigen Zonenplans auf 1'278 erhöht wer- den. Es wird eine Dichte von 32 EW/ha erreicht.

Bei einem theoretischen Ausbaugrad von min. 80% und einer Zunahme der Bruttogeschossfläche pro Einwohner um 10%, in den unüberbauten Bauzone, wird eine Einwohnerdichte von 57 EW/ha erreicht [Tabelle 3]. Die theoretische Einwohnerkapazität in den unüberbauten Bauzonen wird unter diesen Annah- men auf 533 geschätzt.

Die Berechnungen für die Prognose 2035, den Masterplan 2035 und das auf Zetzwil übertragene Bevölkerungsprognose des Bundesamtes für Statistik (Mittleres Szenario für den Kanton Aargau) befinden sich im Anhang.

Im gesamten wird die Einwohnderdichte der Richtplanvorgabe nicht erreicht, aber in den speziellen Massnahmengebieten können die Vorgaben erreicht bzw. übertroffen werden.

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9. ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Vor Inangriffnahme der Nutzungsplanungsrevision wurde basierend auf einem räumlichen Entwicklungskonzept ein behördenverbindlicher Masterplan erar- beitet werden. In diesem wurden bestehende Siedlungs- und Freiraumqualitä- ten analysiert und künftige Entwicklungspotentiale aufgezeigt. Mit Hilfe eines räumlichen Entwicklungskonzepts können Nutzungs-, Verkehrs-, Gestaltungs- und Freiraumqualitäten (inklusive Siedlungsränder) erkannt werden. Die Quali- täten und Potentiale werden im Masterplan durch Massnahmen gesichert und/oder ausgeschöpft. Der Masterplan dient als wichtige Grundlage für die Revision.

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9.1 Entwicklungsgebiete

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9.2 Räumliches Entwicklungskonzept

Das räumliche Entwicklungskonzept wurde basierend auf den Entwicklungs- gebieten entworfen.

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Das Zentrum von Zetzwil ist mit seinem Kern, dessen Erweiterung und neueren Quartieren am Siedlungsrand historisch gewachsen. Der erweiterete Kern soll erkennbar bleiben.

Der Ort wird von der Hauptstrasse durchquert. Im Zentrum zeigt sich bezüglich der Strasse eine zweiseitige Bebauung, gegen Aussen wird die Bebauung einseitig.

Zetzwils Entwicklungspotential säumt sich entlang der Hauptstrasse. Die Strasse ist vom westlichen Eingangstor in die Gemeinde bis zur WSB Station für die Qualität der Entwicklung deshalb von grösster Wichtigkeit. Im Bereich des Zentrums ist eine ansprechende Diversität an öffentlicher und gewerblicher Erdgeschossnutzung vorhanden.

Das grösste Potential an zusätzlichen Einwohnern liegt im Gebiet 5 – Bohnenacher Bünte. Die städtebauliche Zahnlücke muss für die Entwicklung des Dorfes geschlossen werden. Das Dichtepotential kann aufgrund der unbebauten Fläche einfach erschlossen werden.

Das Gebiet 4 ist sanierungsbedürftig. Es ist strategisch von grosser Bedeutung, da es sich an einem wichtigen Ort, zentral und in Stationsnähe befindet. Eine qualitätsvolle Bebauung ist wegweisend um den Ort durchgängig lesen zu können.

Damit die Hauptstrasse nicht den Eindruck eines Durchfahrtkanals erzeugt, soll im Gebiet 6 die Erschliessung der ersten Bautiefe über die Hauptstrasse erfolgen.

Bei der Überprüfung des Bauinventars wurde von Volumenschutzobjekten abgesehen.

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9.3 Masterplan

Mit der Umsetzung aller Dichteziele kann bis 2035 eine Einwohnerdichte von ca. 35 - 40 EW/ha erreicht werden. Dies entspricht einer Zunahme von 450 bis 500 Einwohnern bis 2035 oder einer jährlichen Zunahme von 23 bis 25 Ein- wohnern.

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9.3.1 Massnahmen (Anhang I: Massnahmenblätter)

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9.3.2 Reduktion der Bauzonen zur Erhöhung der Einwohnerdichte

Damit die Gemeinde Zetzwil sich dem im Richtplan für 2040 definierten Dichteziel annähern kann, ist es neben den Massnahmen zur Innenverdichtung nötig die Bauzonen zu redzuieren. Mögliche Flächen zur Auszonung befinden sich am Siedlungsrand und/oder sind noch nicht vollstän- dig erschlossen und/oder sind aufgrund der Topographie / Parzellenform schwierig zu überbauen. Die Einzonungen umfassen Bauzonenrandarrondie- rungen.

Flächen-Bilanz der möglichen Ein-/Auszonung: max. Reduktion der Bauzone um 2.66 ha

Die von möglichen Auszonungen betroffenen Grundeigentümer wurden zu Einzelgesprächen eingeladen. Die Grundeigentümer konnten über ihre Pla- nungsabsichten informieren und wurden über die Gründe für eine mögliche Auszonung informiert.

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10. ANHANG:

10.1 Anhang I - Massnahmenblätter

Massnahmen die über die Erarbeitungszeit der Nutzungsplanungsrevision hin- ausgehen, werden auf Massnahmenblättern festgehalten, um die Kommunika- tion zwischen Gemeinde und Grundeigentümern bei der Umsetzung der Mas- snahmen zu vereinfachen.

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Räumliche Entwicklung Gemeinde Zetzwil Massnahme 2 MASTERPLAN Stand: 25.01.2016

Sachthema: Bewahren / Weiterentwickeln mit sehr hoher Qualitätsanforderung

Zielsetzung: Identifizieren und Schützen erhaltenswerter Bebauung: Erhalt und Aufwertung vorhandener Qualitäten; Identifizieren und Aus- nutzen von planungsrechtlichen/ technischen Entwicklungsre- serven

Mitteldorf Die Gestaltungsplanpflicht für das "Geviert Birrwilerstrasse, Hinterdorfstrasse, Schmiedegasse, Hauptstrasse“, sichert die Qualität bei der Verdichtung des Dorfkerns. Bei Projekten mit zeitgemässer Architektur, welche durch den Gemeinderat als besonders gut beurteilt worden sind und die das Ortsbild quali- tätsvoll weiterentwickeln, werden Abweichungen von den Kern- zonenbestimmungen in gestalterischen Belangen zugelassen. Qualitätskriterien der Kernzone bilden: - Kleinteiligkeit - Vorplätze/Vorgärten - freiliegende Bäche - Substanz-/Volumenschutzobjekte - Fassadenfluchten/ Firstrichtungen

Zieldichte des Gebiets: 40 EW/ha, tw. 90 EW/ha

Beschreibung

In einem Gestaltungsplan soll die bestehende der Siedlungsstruktur des Zentrums- und Dorf- kerns berücksichtigt werden. Die Ursprungsnutzung wird erhalten und quantitativ weiterentwi- ckelt.

Die bestehenden städtebaulicher Grundmuster bleiben erhalten, die Bebauung erfolgt direkt an die Strasse - Rückseitiger Garten/ Vorgarten. Bestehende Baustrukturen werden weiterentwi- ckelt / teilersetzt und höherer Dichten werden realisiert. Qualitative Aufwertung durch Sanierung und Gestaltungsmassnahmen sowie die moderate, sorgsame, quantitative Entwicklung unter Berücksichtigung ursprünglicher Qualitäten wird als Chance gesehen. Risiken bestehen in übertriebener Denkmalpflege; dem Erhalt und der Verän- derung des Ortsbildes als Gratwanderung; Städte- bzw. ortsbauliche Integration und der kom- plexen Eigentümerstruktur und den Infrastrukturkapazitäten

Stand der Koordination: Rechtliche Sicherstellung, Umset- zung:

Vororientierung Bau- und Nutzungsordnung Zwischenergebnis Sondernutzungsplanung Festsetzung Konzept, Leitbild, etc. Vorprojekt, Projekt Vertragliche Vereinbarung Andere: …………………….

Federführung: Beteiligte:

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Gemeinde Zetzwil Gemeinde Zetzwil Andere Kanton, Departement: ………. Gemeinde Zetzwil Aargau Süd Kontaktperson Private (Betreiber, Anbieter, etc.) Name: Katharina Wilhelm Andere: …………………………. Telefonnummer: 062 767 20 20 E-Mail: [email protected]

Abhängigkeit (z.B. von anderen Projekten):

Planungshorizont, Meilensteine:

Jahr: Thema: Zuständigkeit:

2017 Gespräch Grundeigentümer Gemeinderat Zetzwil

2018 Umsetzung der Gestaltungsplanpflicht Gemeinde Zetzwil Bau- und Nutzungsordnung

…. Erarbeiten Richtprojekt Grundeigentümer

…. Gestaltungsplan aufgrund Richtprojekt Grundeigentümer, Gemeinde Zetzwil

Nächste Schritte (kurzfristig):

 Kontaktaufnahme Grundeigentümer

Finanzierung

Investitionsplan - CHF

Leistung / Phase Vorarbeiten, Projektorganisation

Kostenschätzung Betrag: CHF Offerte vom:

Finanzierungsbeschluss Betrag: CHF Beschluss vom: Beschlussfassung durch:

Kostenteiler erforderlich: Ja Nein

Kostenteiler festgelegt: offen

Dokumentation, Grundlagen:

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Räumliche Entwicklung Gemeinde Zetzwil Massnahme 3 MASTERPLAN Stand: 25.01.2016

Sachthema: Bewahren / Weiterentwickeln mit sehr hoher Quali- tätsanforderung

Zielsetzung: Identifizieren und Schützen erhaltenswerter Bebauung: Erhalt und Aufwertung vorhandener Qualitäten; Identifizieren und Ausnutzen von planungsrechtlichen/ technischen Entwicklungsreserven

Die Kleinteiligkeit macht den Charakter des gevierts Schmiedegasse bis Schulgasse aus. Der Gemeinderat sichert diese Qualität bei der Beurteilung Bauvorhaben.

"Schmiedgasse-Rainstrasse“: Auf Parzelle 527 ist Verdichtung explizit erwünscht. Die Qualität wird durch den Gemeinderat und ev. durch einen Baulinien/ Gewässerraumplan gesichert. Es kann ein Verbin-

dungsstück zwischen alter und neuer Bausubstanz (Alterswohnungen) geschaffen werden.

Vorderdorfbach Anreiz für die gute Gestaltung bildet die Reduktion der Uferzone.

Zieldichte des Gebiets: 50 EW/ha, tw. 90 EW/ha

Beschreibung

In einem Gestaltungsplan soll die bestehende der Siedlungsstruktur des Zentrums- und Dorf- kerns berücksichtigt werden. Die Ursprungsnutzung wird erhalten und quantitativ weiterentwi- ckelt.

Die bestehenden städtebaulicher Grundmuster bleiben erhalten, die Bebauung erfolgt direkt an die Strasse - Rückseitiger Garten/ Vorgarten. Bestehende Baustrukturen werden weiterentwi- ckelt / teilersetzt und höherer Dichten werden realisiert. Qualitative Aufwertung durch Sanierung und Gestaltungsmassnahmen sowie die moderate, sorgsame, quantitative Entwicklung unter Berücksichtigung ursprünglicher Qualitäten wir als Chance gesehen. Risiken bestehen in übertriebener Denkmalpflege; dem Erhalt und der Verän- derung des Ortsbildes als Gratwanderung; Städte- bzw. ortsbauliche Integration und der kom- plexen Eigentümerstruktur und den Infrastrukturkapazitäten

Stand der Koordination: Rechtliche Sicherstellung, Umsetzung:

Vororientierung Bau- und Nutzungsordnung Zwischenergebnis Sondernutzungsplanung Festsetzung Konzept, Leitbild, etc. Vorprojekt, Projekt Vertragliche Vereinbarung Andere: …………………….

Federführung: Beteiligte:

Gemeinde Zetzwil Gemeinde Zetzwil

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Andere Kanton, Departement: ………. Gemeinde Zetzwil Aargau Süd Kontaktperson Private (Betreiber, Anbieter, etc.) Name: Katharina Wilhelm Andere: …………………………. Telefonnummer: 062 767 20 20 E-Mail: [email protected]

Abhängigkeit (z.B. von anderen Projekten):

 Entwurf Kriterienkatalog Kernzonen-Kommission

Planungshorizont, Meilensteine:

Jahr: Thema: Zuständigkeit:

2017 Gespräch Grundeigentümer Gemeinderat Zetzwil

2018 Umsetzung Fachberatung in Bau- und Nut- Gemeinde Zetzwil zungsordnung

2018 Einführung / Wahl Fachberater Gemeinde Zetzwil

Nächste Schritte (kurzfristig):

 Kontaktaufnahme Grundeigentümer

Finanzierung

Investitionsplan - CHF

Leistung / Phase Vorarbeiten, Projektorganisation

Kostenschätzung Betrag: CHF Offerte vom:

Finanzierungsbeschluss Betrag: CHF Beschluss vom: Beschlussfassung durch:

Kostenteiler erforderlich: Ja Nein

Kostenteiler festgelegt: offen

Dokumentation, Grundlagen:

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Räumliche Entwicklung Gemeinde Zetzwil Massnahme 4 MASTERPLAN Stand: 25.01.2016

Sachthema: Neuentwickeln mit Qualitätssicherung

Zielsetzung: Entwickeln von freien Entwicklungspotentialen durch Arealüber- bauung mit Gestaltungsplanpflicht

Das sanierungsbedürftige Gebiet Vorderdorf, Hauptstrasse bis Blumenweg wird neu überbaut. Die Verdichtung des Gebiets

Vorderdorf – Hauptstrasse bis Blumenweg wird durch eine Arealüberbauung mit Gestaltungsplanpflicht gesichert. Das Gebiet verbindet die Station mit dem Dorfzent-

rum. Im Gestaltungsplan werden Abweichungen zu den Kernzo- nenbestimmungen und ein reduzierter Strassenabstand geregelt und Qualitätsmerkmale gesichert.

Zieldichte des Gebiets: 90 EW/ha

Beschreibung

Für Sanierung ungeeignetes aber für Neubebauung geeignetes Areal. Die quantitative Entwick- lung ist flexibel und abhängig von der umgebenden Nutzung und Erschliessung; stark projekt- abhängig und orientiert sich am räumlichen Entwicklungskonzept.

Die städtebauliche Veränderung ist flexibel und steht ebenfalls in der Abhängigkeit der umge- benden Nutzung. Im Gestaltungsplan werden architektonische und gestalterische Ziele definiert.

Die grosse quantitative Entwicklung wird als Chance gesehen. Risiken bestehen in der städte- bauliche Integration; Veränderung des Ortsbilds; Überbeanspruchung der Infrastrukturkapazitä- ten; Blockadehaltung und Hortung und die komplexe Eigentümerstruktur.

Stand der Koordination: Rechtliche Sicherstellung, Umset- zung:

Vororientierung Bau- und Nutzungsordnung Zwischenergebnis Sondernutzungsplanung Festsetzung Konzept, Leitbild, etc. Vorprojekt, Projekt Vertragliche Vereinbarung Andere: …………………….

Federführung: Beteiligte:

Gemeinde Zetzwil Gemeinde Zetzwil Andere Kanton, Departement: ………. Gemeinde Zetzwil Aargau Süd Kontaktperson Private (Betreiber, Anbieter, etc.) Name: Katharina Wilhelm Andere: …………………………. Telefonnummer: 062 767 20 20 E-Mail: [email protected]

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Abhängigkeit (z.B. von anderen Projekten):

 Aufwertung Strassenraum mit öffentlicher und gewerblicher Erdgeschossnutzung

Planungshorizont, Meilensteine:

Jahr: Thema: Zuständigkeit:

2017 Gespräch Grundeigentümer Gemeinderat Zetzwil

2018 Umsetzung der Gestaltungsplanpflicht Gemeinde Zetzwil Bau- und Nutzungsordnung

…. Erarbeiten Richtprojekt Grundeigentümer

…. Gestaltungsplan aufgrund Richtprojekt Grundeigentümer, Gemeinde Zetzwil

Nächste Schritte (kurzfristig):

 Kontaktaufnahme Grundeigentümer

Finanzierung

Investitionsplan - CHF

Leistung / Phase Vorarbeiten, Projektorganisa- tion

Kostenschätzung Betrag: CHF Offerte vom:

Finanzierungsbeschluss Betrag: CHF Beschluss vom: Beschlussfassung durch:

Kostenteiler erforderlich: Ja Nein

Kostenteiler festgelegt: offen

Dokumentation, Grundlagen:

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Räumliche Entwicklung Gemeinde Zetzwil Massnahme 5 MASTERPLAN Stand: 25.01.2016

Sachthema: Neuentwickeln

Zielsetzung: Entwickeln von freien Entwicklungspotentialen

Das Gebiet soll in der Bauzone verbleiben. Offen ist die Bauttie- fe. Das Gebiet hat Potential als neuer, sichtbarer „Auftakt“ ins

Bonenacher-Bünte Dorf (Ortsbild) und soll nahe an die Strasse bebaut werden. Über die Baumasse kann der Ort markiert werden. Die Stellung der Schliessung der Baulücke Bauten in der 1. Bautiefe ist auf den Dorfcharakter abzustimmen. zum Dorf Es sind keine grossen Lärmriegel entlang der Kantonsstrasse erwünscht.

Die Erschliessung erfolgt vom Bonenackerweg her. Die Er- schliessung ist in der bestehenden Bebauung mit einer auspar- zellierten Wegparzelle bereits vorgesehen. Die Absichten sind ev. durch einen Gestaltungsplan mit Ausnützungsbonus zu si- chern.

Zieldichte des Gebiets: 90 EW/ha

Beschreibung

Unbebaute Bauzonen (Bonenacher). Die quantitative Entwicklung ist flexibel und abhängig von der umgebenden Nutzung und Erschliessung; stark projektabhängig und orientiert sich am räumlichen Entwicklungskonzept.

Die städtebauliche Veränderung ist flexibel und steht ebenfalls in der Abhängigkeit der umge- benden Nutzung. Im Gestaltungsplan werden architektonische und gestalterische Ziele definiert.

Die grosse quantitative Entwicklung wird als Chance gesehen. Risiken bestehen in der städte- bauliche Integration; Veränderung des Ortsbilds; Überbeanspruchung der Infrastrukturkapazitä- ten; Blockadehaltung und Hortung und die komplexe Eigentümerstruktur.

Stand der Koordination: Rechtliche Sicherstellung, Umset- zung:

Vororientierung Bau- und Nutzungsordnung Zwischenergebnis Sondernutzungsplanung Festsetzung Konzept, Leitbild, etc. Vorprojekt, Projekt Vertragliche Vereinbarung Andere: …………………….

Federführung: Beteiligte:

Gemeinde Zetzwil Gemeinde Zetzwil Andere Kanton, Departement: ………. Gemeinde Zetzwil Aargau Süd

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Kontaktperson Private (Betreiber, Anbieter, etc.) Name: Katharina Wilhelm Andere: …………………………. Telefonnummer: 062 767 20 20 E-Mail: [email protected]

Abhängigkeit (z.B. von anderen Projekten):

Planungshorizont, Meilensteine:

Jahr: Thema: Zuständigkeit:

2017 Gespräch Grundeigentümer Gemeinderat Zetzwil

2018 Umsetzung der Gestaltungsplanpflicht Gemeinde Zetzwil Bau- und Nutzungsordnung

…. Erarbeiten Richtprojekt Grundeigentümer

…. Gestaltungsplan aufgrund Richtprojekt Grundeigentümer, Gemeinde Zetzwil

Nächste Schritte (kurzfristig):

 Kontaktaufnahme Grundeigentümer

Finanzierung

Investitionsplan - CHF

Leistung / Phase Vorarbeiten, Projektorganisa- tion

Kostenschätzung Betrag: CHF Offerte vom:

Finanzierungsbeschluss Betrag: CHF Beschluss vom: Beschlussfassung durch:

Kostenteiler erforderlich: Ja Nein

Kostenteiler festgelegt: offen

Dokumentation, Grundlagen:

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Räumliche Entwicklung Gemeinde Zetzwil Massnahme 6 MASTERPLAN Stand: 25.01.2016

Sachthema: Entwicklungskonzept

Zielsetzung: Identifizieren und Ausnutzen von planungsrechtlichen/ techni- schen Entwicklungsreserven

Das Gebiet "Hauptstrasse 106 bis 178 – Altweg 211-407" benötigt für die strategische Weiterentwicklung ein Entwicklungskonzept. Bonenacher-Bünte Das Gebiet ermöglicht zentrumsnahes Wohnen. Die 1. Bautiefe soll von der Hauptstrasse her erschlossen werden.

Gebiete die ein Konzept zur Verdichtung und Siedlungserneue- rung bedürfen werden in der BNO geregelt. Die Konzepte werden in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern und Fachleuten erarbeitet. Nötigenfalls werden die Konzepte mit einem Gestal- tungsplan oder Landumlegeungen umgesetzt.

Gestaltungsvorschriften betreffend terassiertem Bauen werden in der BNO festgelegt.

Zieldichte des Gebiets: 30 EW/ha

Beschreibung

Im Entwicklungskonzept soll die bestehende der Siedlungsstruktur berücksichtigt werden. Die Ursprungsnutzung wird erhalten und aufgrund der Zentrumsnähe quantitativ weiterentwickelt.

Bestehende Baustrukturen werden weiterentwickelt / teilersetzt und höherer Dichten werden realisiert.

Qualitative Aufwertung und quantitative Entwicklung durch strukturiertes Bauen an bevorzugter Wohnlage wird als Chance gesehen. Als Risiko wird landschaftsbildende Bauweise (Terrassen- häuser) gesehen.

Stand der Koordination: Rechtliche Sicherstellung, Umsetzung:

Vororientierung Bau- und Nutzungsordnung Zwischenergebnis Sondernutzungsplanung Festsetzung Konzept, Leitbild, etc. Vorprojekt, Projekt Vertragliche Vereinbarung Andere: …………………….

Federführung: Beteiligte:

Gemeinde Zetzwil Gemeinde Zetzwil Andere Kanton, Departement: ………. Gemeinde Zetzwil Aargau Süd Kontaktperson Private (Betreiber, Anbieter, etc.) Name: Katharina Wilhelm

21.01.9998 72/79

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Telefonnummer: 062 767 20 20 Andere: …………………………. E-Mail: [email protected]

Abhängigkeit (z.B. von anderen Projekten):

Planungshorizont, Meilensteine:

Jahr: Thema: Zuständigkeit:

2017 Gespräch Grundeigentümer Gemeinderat Zetzwil

Nächste Schritte (kurzfristig):

 Kontaktaufnahme Grundeigentümer

Finanzierung

Investitionsplan - CHF

Leistung / Phase Vorarbeiten, Projektorganisati- on

Kostenschätzung Betrag: CHF Offerte vom:

Finanzierungsbeschluss Betrag: CHF Beschluss vom: Beschlussfassung durch:

Kostenteiler erforderlich: Ja Nein

Kostenteiler festgelegt: offen

Dokumentation, Grundlagen:

21.01.9998 73/79

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Räumliche Entwicklung Gemeinde Zetzwil Massnahme 8 MASTERPLAN Stand: 25.01.2016

Sachthema: Bewahren / Weiterentwickeln mit sehr hoher Qualitätsanforderung

Zielsetzung: Identifizieren und Schützen erhaltenswerter Bebauung: Erhalt und Aufwertung vorhandener Qualitäten; Identifizieren und Aus- nutzen von planungsrechtlichen/ technischen Entwicklungsre- serven

Ausbilden der Ufer-, Garten- und Vorplatzzone. Der Gemeinde- Hinterdorfstrasse rat sichert diese Qualität bei der Beurteilung von Bauvorhaben.

Zieldichte: 30 EW/ha

Beschreibung

Durch die Beurteilung von Bauvorhaben durch den Gemeinderat soll die bestehende Siedlungs- struktur des Dorfkerns berücksichtigt werden. Die Ursprungsnutzung wird erhalten und quantita- tiv weiterentwickelt.

Die bestehenden städtebaulicher Grundmuster bleiben erhalten. Bestehende Baustrukturen werden weiterentwickelt / teilersetzt und höherer Dichten werden realisiert. Qualitative Aufwertung durch Sanierung und Gestaltungsmassnahmen sowie die moderate, sorgsame, quantitative Entwicklung unter Berücksichtigung ursprünglicher Qualitäten wir als Chance gesehen. Risiken bestehen in übertriebener Denkmalpflege; dem Erhalt und der Verän- derung des Ortsbildes als Gratwanderung; Städte- bzw. ortsbauliche Integration und der kom- plexen Eigentümerstruktur und den Infrastrukturkapazitäten

Stand der Koordination: Rechtliche Sicherstellung, Umset- zung:

Vororientierung Bau- und Nutzungsordnung Zwischenergebnis Sondernutzungsplanung Festsetzung Konzept, Leitbild, etc. Vorprojekt, Projekt Vertragliche Vereinbarung Andere: …………………….

Federführung: Beteiligte:

Gemeinde Zetzwil Gemeinde Zetzwil Andere Kanton, Departement: AVL………. Gemeinde Zetzwil Aargau Süd Kontaktperson Private (Betreiber, Anbieter, etc.) Name: Katharina Wilhelm Andere: …………………………. Telefonnummer: 062 767 20 20 E-Mail: [email protected]

21.01.9998 74/79

SWR INFRA AG RAUM • BAU • UMWELT BERATENDE INGENIEURE USIC/SIA

Abhängigkeit (z.B. von anderen Projekten):

Planungshorizont, Meilensteine:

Jahr: Thema: Zuständigkeit:

2018 Umsetzung der Fachberatung in Bau- und Gemeinde Zetzwil Nutzungsordnung

2018 Einführung / Wahl Fachberater Gemeinde Zetzwil

Nächste Schritte (kurzfristig):

 Entwurf Kriterienkatalog Kernzonen-Kommission

Finanzierung

Investitionsplan - CHF

Leistung / Phase Vorarbeiten, Projektorganisation

Kostenschätzung Betrag: CHF Offerte vom:

Finanzierungsbeschluss Betrag: CHF Beschluss vom: Beschlussfassung durch:

Kostenteiler erforderlich: Ja Nein

Kostenteiler festgelegt: offen

Dokumentation, Grundlagen:

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10.2 Anhang II: Beschluss- und Genehmigungsdaten der rechtskräfti- gen allgemeinen Nutzungsplanung

Beschluss Gemeinde Genehmigung Kanton Bauzonenplan(BZP) 5. Juli 1991 5. Januar1993 Kulturlandplan (KLP) 5. Juli 1991 5. Januar1993 Änderung BZP Empfindlichkeitsstufen 26. November 1993 17. Mai 1994 Änderung BZP und KLP "Winkel" 24. November 1995 11. Juni 1996 Bau- und Nutzungsordnung (BNO) 24. November 1995 11. Juni 1996 Änderung BZP und KLP "Im Winkel" 15. Juni2007 24. Oktober 2007 Änderung BZP und KLP "Mitteldorf und Hobacker" 15. Juni 2007 24. Oktober 2007 Änderung BZP und KLP "Spezialzone Schürmatt" 27. November 2009 18. August 2010 Änderung BNO "Spezialzone Schürmatt und Anhang 27. November 2009 18. August 2010 3"

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10.3 Anhang III: Resultate der Ortsbildbesichtigung

(Kommission Nutzungsplanung und Theo Rigas Fachstelle Ortsbildschutz) 10.3.1 Entwicklungsgebiete (Verdichtung explizit erwünscht)

„Bonenacher-Bünte“: - Das Gebiet soll in der Bauzone verbleiben. Offen ist die Bauttiefe. - Hat Potential als neuer, sichtbarer „Auftakt“ ins Dorf (Ortsbild) - Gebiet nahe an Strasse bebauen - Die Stellung der Bauten in der 1. Bautiefe ist auf den Dorfcharakter abzustim- men. Es sind keine grossen Lärmriegel entlang der Kantonsstrasse erwünscht. - Über die Baumasse den Ort markieren - Erschliessung vom Bonenackerweg her. Die Erschliessung ist in der bestehenden Bebauung mit einer ausparzellierten Wegparzelle bereits vorgesehen. „Schmiedgasse-Rainstrasse“: - Parzelle 527 „Wohn-/Gewerbegebiet Vorstatt“: - Umzonen in W2 „Bahnhof“? wo genau? - Arealentwicklung prüfen/erwünscht Für die Auszonung zu überprüfende Parzellen - Bergstrasse 132 (Parzelle 110) im Rahmen der Bauzonenabgrenzung überprüfen - Hinterdorfstr. 243 – Winkelstr. 31 den Übergang von W2 in Kernzone sichtbar erhalten (heute grüne Wiese) - ?Teil von Parzelle 587 (Birrwilerstr. 28) im Rahmen der Bauzonenabgrenzung überprüfen? - Parzelle 599 (Birrwilerstr. 338) im Rahmen der Bauzonenabgrenzung überprüfen - Parzelle 1298 mit Einhaltung des Strassen- und Waldabstands wird bauen eigent- lich unmöglich -> Vorschlag: Auszonen dieser Fläche prüfen - Aufwertung Strassenraum - Schulhaus – Gemeindehaus: Es wäre wichtig, das Schulhaus mit der Turnhalle zu verbinden, bzw. die Zusammengehörigkeit visuell / funktional zu fördern, z.B. mittels Betriebs- und Gestaltungsprojekt - Entlang Hauptstrasse Richtung Leimbach ist durch den Strassenabstand eine Vorgartenzone gebildet. Verdichtung und näher bauen an die Kantonsstrasse ist aus Sicht des Ortsbildes nicht erwünscht und erforderlich. - Rainstrasse 58-60: genauer analysieren - Schmiedgasse – Schulstrasse: genauer analysieren - Gontenschwilerstr. 92 -> Der Vorplatz des Objekts ist wichtig Gebiete mit Bedarf Entwicklungskonzept - Hauptstrasse 99, 100, 108, 151, 155,173 (Blumenweg bis Badisackerweg) - Geviert Höhlenweg, Schmiedegasse, Torfwegli

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- Geviert Schmiedegasse bis Schulgasse - Geviert Hauptstrasse 106 bis 178 – Altweg 211-407 Wohn-/Gewerbezone - Ehemalige Sagerei Birrwilerstr. 525 wird heute von Gartenbauunternehmen ge- nutzt -> Spezialzone einrichten. Neue Gewerbegebäude passen nicht vor die schutzwürdige Kirche. - Zonierung der Parzelle 691 überprüfen. Ist für rein gewerbliche Nutzung eher ungeeignet. Kontakt mit Eigentümer betreffend Entwicklungsabsichten aufneh- men. Grünraum in der Siedlung - Landwirtschaftlichen Charakter erhalten (Ortsbild) - Freiraum als Argument für Verdichtung - Aussenräume aufwerten -> Motivation für Verdichtung Landwirtschaftszone - Übergänge zur Siedlung in Form eines verzahnten Grenzverlaufs soweit sinnvoll und möglich bewahren (Ortsbild). Keine scharfe Grenze durch Hecken und Zäu- ne. Eine Bestimmung betreffend Übergang Bauzone zu Kulturland in BNO auf- nehmen (Städtebauliche Studie). - Auf Parzelle 570 wurde eine Kieszufahrt in der LW-Zone erstellt. -> Einzonen (Gem. Baugesuch Nr. BVUAFB.09.1137-1

10.4 Anhang VII: Objetkschutz

- Das Objekt 902 ist schützenswert, beim nebenstehenden Gebäude (Hauptstrasse 4) soll ein Volumenschutz (v.a. First und Fassade) geprüft werden. - Bergstrasse 133 ist nicht schützenswert -> 2-geschossig bauen mit Attika ist möglich. - Birrwilerstrasse 63 und 61 als Übergang aus Kernzone in W2 Zone erhalten. - Birrwilerstr. 63 ev. mit Volumenschutz, Birrwi- lerstr. 61 ev. mit Substanzschutz.

- Kirchlein (Baujahr 1942) ev. als Objekt „modernes Bauen“ schützen und räumlich isolieren -> Umgebung freihalten.(Parzellen: 599 (Wohnzone 2. Bauetappe) und 1298 (Wohn- /Gewerbezone 2)) - Beim Gebäude an der Hauptstr. 186 ist die Staffelung von Bedeutung, nicht das Volumen.

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10.5 Anhang IV: Plan zur Ortsbildbesichtigung mit Bemerkungen:

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10.6 Anhang V: Kapazitätsabschätzung Zonenplan 1995

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Für einen groben Überblick über das Fassungsvermögen des heutigen Zo- nenplanes 1995 (ganze Gemeinde) – ohne Berücksichtigung von künftigen Auf- und Umzonungen – wurden die möglichen Baulücken und Nachverdich- tungen beigezogen.

Die theoretische Abschätzung der Einwohnerkapazität wurde auf der Daten- grundlage des ARE Kanton Aargau (Stand 2011) und aufgrund von bekannten Erfahrungszahlen erstellt. Die detaillierten Tabellen befinden sich im Anhang. Gemäss eigener Berechnung (Schätzung) hat Zetzwil eine hohe Geschossflä- chen-Reserve mit 99‘000 m2 in den überbauten Wohn- und Mischzonen aus- gewiesen. Diese Zahl zeigt das grosse Potential zur Inneren Verdichtung in Zetzwil. Die Zunahme von Wohnungen durch Umbau oder Ersatzbau (Nach- verdichtung) wird in Zetzwil gemäss jetzigem Verlauf auf ca. 2 % vom Ge- samtwohnungsbestand innerhalb von 15 Jahren geschätzt.

In unüberbauten Bauzonen ist eine Geschossflächenreserve von 91‘000 m2 vorhanden, was Platz für ca. 288 Whg. bieten und ein Einwohnerzuwachs von 600 Personen bedeuten würde.

Einwohnerkapazität Zuwachs Einwohner

Einwohner ausserhalb Bauzonen (2011) 100

Räumliche Bev. Stat. (2011)

Einwohner überbaute Zonen (2011) 1‘120

BFS (2011) und ARE Kt. AG (2011)

Von SWR prognostizierte Kapazitätsgrenze in- + ~ 600 1‘720 nerhalb Bauzonen basierend auf dem Zonenplan 1995 (Anhang 1)

Geschätzte Einwohnerverdichtung in überbauten + ~20 1‘140 Zonen innerhalb der nächsten 15 Jahren (Annahme: moderate Zunahme aufgrund Verdichtung)

Reserve Einwohnerkapazität in bestehenden Bauzo- ~ 600 nen

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10.7 Anhang VI: Wohngebäude mit Nebennutzung (Quelle: Firmenverzeich- nis – search.ch – 14.07.2015)

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10.8 Anhang VIII: Raumplanungsgesetz und Raumplanungsverordnung

Im April 2014 hat der Bundesrat beschlossen, das teilrevidierte Raumpla- nungsgesetz (RPG) und die revidierte Raumplanungsverordnung (RPV) auf den 1. Mai 2014 in Kraft zu setzen. Die revidierten Bestimmungen befreien die Erstellung von Solaranlagen unter bestimmten Voraussetzungen. Die Be- schränkung auf 35 m2 in § 1 lit. k Bauverfahrensverordnung (BVV) für die Be- freiung von Bewilligungspflicht ist nicht mehr massgeblich.

Raumplanungsgesetz

Raumplanungsverordnung

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11. ANHANG IX: ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Raumkonzept Aargau. Richtplan Kanton Aargau. Stand: März 2015 7 Abbildung 2: Richtplan Gesamtkarte. Kanton Aargau. Quelle: agis. 16.07.2015 9 Abbildung 3: Michaeliskarte 1849. 12 Abbildung 4: Michaeliskarte 1840. 12 Abbildung 5: Siegfriedkarte 1880. 12 Abbildung 6: Siegfriedkarte 1940. 12 Abbildung 7: Landeskarte 2012. 12 Abbildung 8: Landeskarte 1955. 12 Abbildung 9: Kommunale Schutzobjekte, ergänzt mit prüfenswerten Objekten. Eigene Darstellung 14 Abbildung 10: IVS Inventar historischer Verkehrswege. Quelle: agis. 16.07.2015 17 Abbildung 11: Wanderwege. Quelle: agis. 16.07.2015 17 Abbildung 12: Gefahrenkarte Hochwasser. Quelle: agis. 17.07.2015 19 Abbildung 13: Eignungskarte Erdwärmenutzung, Quelle: agis. 17.07.2015 19 Abbildung 14: Kataster der belasteten Standorte (KbS) Quelle: agis. 17.07.2015 20 Abbildung 15: Siedlungsgebiet ÖV-Güteklasse. Güteklasse A = sehr gute Erschliessung; Güteklasse F = marginale Erschliessung, Quelle: agis | Kt. Aargau; 7.7.15 23 Abbildung 16: Die Strassenlärmkarte zeigt an wo Alarmwerte (rote Punkte) und Immissionsgrenzwerte (orange Punkte) überschritten werden. Quelle: agis, Strassenlärm. 14.07.2015 24 Abbildung 17: Die Karte zeigt kritische Knoten betreffend Verkehrssicherheit nach Aussagen der Planungskommission. Die Punkte befinden sich entlang der Hauptstrasse und an der Kreuzung Wandfluhstrasse - Libellenstrasse. 25 Abbildung 18: swissALTI3D Reliefschattierung, Quelle: map.geo.admin.ch 27 Abbildung 19: Quelle: search.ch – ergänzt, 7.7.15 28 Abbildung 20: Regionalporträts - Gemeinden, Statistik Schweiz (2015). Quelle: bfs.admin.ch, 14.07.2015 29 Abbildung 21: Das Diagramm der Bevölkerungsentwicklung zeigt bis 2013 die effektiven Zahlen. Bis 2024 gilt das für den Kanton Aargau im Jahr 2015 projezierte mittlere Szenario des Bundesamtes für Statistik. Ab 2025 ist der fortschreitende Trend der Jahre 2013 bis 2024 die Basis der angezeigten Entwicklung. 30 Abbildung 22: Dichtesprung von W2 Zonen zu Dichte-Zonen (Metron 2011) 31 Abbildung 23: Stand er Überbauung 2010 im Vergleich zu 2001. Dunklere, schraffierte Bereiche wurden zwischen 2001 und 2010 überbaut. Schraffierte Bereiche sind mehrheitlich überbaut. Quelle: agis. Bauzonenplan, Stand der Erschliessung. 14.07.2015 32 Abbildung 24: Überlagerung der Beschäftigten und Einwohnerdichte. Eigene Darstellung. Datenquelle: Statent 2012. Bundesamt für Statistik und ARE Kt. Aargau. 33 Abbildung 25: Bauperiode. Registerdaten aus dem eidg. Gebäude- und Wohnungsregister (GWR), 2012. Quelle: Abteilung Raumentwicklung – Kanton Aargau. 35 Abbildung 26: Bauperiode. Registerdaten aus dem eidg. Gebäude- und Wohnungsregister (GWR), 2012. Quelle: Abteilung Raumentwicklung – Kanton Aargau. 36 Abbildung 27: Differenz Baureife - Überbaut agis AV-Daten 37 Abbildung 28: Der aktueller Stand der Überbauung. Farbige Bereiche zeigen unüberbaute Bereiche. Die Farbcodierung zeigt den Zonentyp und Frist der Baurreife. Quelle: agis. Bauzonenplan, Stand der Erschliessung. Stand der Überbauung aktuell. 14.07.2015 37 Abbildung 29: Perimeter der Quartierbetrachtung. Eigene Abbildung. 39 Abbildung 30: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015 40 Abbildung 31: Perimeter Quartier 0. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 40 Abbildung 32: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU 40 Abbildung 33: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 40 Abbildung 34: Eigene Abbildung 41 Abbildung 35: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015 41

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Abbildung 36: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 42 Abbildung 37: Perimeter Quartier 1. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 42 Abbildung 38: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU 42 Abbildung 39: Quelle: Google Street View. 20.07.2015 42 Abbildung 40: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015 43 Abbildung 41: Perimeter Quartier 0. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 43 Abbildung 42: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 43 Abbildung 43: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU 43 Abbildung 44: Eigene Abbildung 44 Abbildung 45: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015 44 Abbildung 46: Perimeter Quartier 3. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 45 Abbildung 47: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 45 Abbildung 48: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU 45 Abbildung 49: Eigene Abbildung 45 Abbildung 50: Luftbild 2014. Quelle: agis. 20.07.2015 46 Abbildung 51: Perimeter Quartier 3. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 46 Abbildung 52: Mögliche Umsetzung einer inneren Siedlungsverdichtung. Eigene Abbildung. Quelle Geodaten: SWR Geomatik. 30.06.2015 46 Abbildung 53: Mögliche Verdichtungstypen. Quelle: RZU 46 Abbildung 54: Eigene Abbildung 47 Abbildung 55: Die Quartiere wurden entlang der Grenzen der Bauzonentypen, Parzellen und Strassen gelegt. Die IST-Ausnützung des Quartiers wurde anhand der Gebäudegrundflächen berechnet. Die summierten Gebäudegrundflächen pro Quartier aus den Amtlichen Vermessungs Daten wurden mit der erlaubten Geschossigkeit des Bauzonentyps multipliziert. Für das Dachgeschoss wurde ein halbes Geschoss dazugerechnet (+ 0.5 Geschosse). Dies ergibt eine theoretische Bruttogeschossfläche, welche dividiert durch die Quartierfläche die IST-Ausnützung des Quartiers ergibt. 50 Abbildung 56: Im Jahr 2013 hatte Zetzwil einen Bevölkerungsstand von 1'604 Einwohnern. Mit den Erschliessungs- und Überbauungszahlen 2014 errechnet sich eine zusätzliche Einwohnerkapazität von 517 Personen in den bestehenden Bauzonen. Die aktualisierte Bevökerungsprognose im mittleren Szenario für den Kanton Aargau, ergibt für Zetzwil im Jahr 2026 eine Einwohnerzahl von 1'604 Personen. Für den prognositizierte Zuwachs von 297 Personen ist somit in den aktuellen Bauzonen genügend Kapazität vorhanden. 52

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