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1969

Master (mit Streicher-Overdubs vom 7.5.1969, 3:24) The Memphis Record RCA-LP, 1987 Take 6 (komplett, 4:30) From Nashville To Memphis RCA-Box, 1993 Falsche Angabe auf Cover: 3:28. Take 7 Platinum: A Life In Music RCA-Box, 1997 Remix als alternativer Take mit Fadeout, 3:18. Take 7 : The Memphis 1969 Anthology RCA, 1999 Remix mit Fadeout, 3:53. Mit One-Liner vor Take 8: Save The Last Take For Me. Proben gekürzt, Take 6 (mit fs Remix) Memphis Sessions FTD, 2001 Master-Mono-Mix wie bei der Single From Elvis In Memphis RCA Legacy, 2009 Das Ende wurde für eine längere Spieldauer dazu geschnitten. Master-Remix 30 #1 Hits RCA, 2002 Elvis’ Harmoniegesang Overdub-Part (1:17) 30 #1 Hits DVD Audio, RCA, 2002 Takes 1-5, komplette Proben, 6-8 (Master-Take) Back In Memphis FTD, 2012 Der 13. Januar 1969 war ein Montag. Um Elvis unterzubringen, musste ein paar bereits geplante Sessions verschieben, darunter auch eine mit . Der Legende nach stimmte Diamond einer Verlegung zu, wenn Elvis im Gegenzug versprach, einen seiner Songs aufzunehmen. Elvis, dessen Sessions für den Abend gebucht waren, war begeistert als er herausfand, dass , sein Idol aus Kindheitstagen, tagsüber im selben Studio arbeiten würde: Es war das perfekte Omen. Bobby Wood, der Klavierspieler, beschrieb, wie Elvis an jenem Abend mit einigem Trara durch die Hintertür das Studio in der T omas Street 827 betrat. „Er war in den besten Jahren“, erinnerte sich Bobby. „Er sah besser aus als ein Großteil der Frauen, die ich gesehen habe.“ Was Elvis sah, konnte nur als Bruchbude beschrieben werden, und auch die Nachbarschaf war nicht viel besser; andererseits schien der Raum Seele auszustrahlen. „In den Dachsparren f epten die Ratten“, erinnerte sich Gitarrist . Der Sound, der bei American produziert wurde, hatte nicht viel mit modernstem Equipment zu tun, sondern gründete vor allem auf seinem Stamm an Musikern, die einen stark vom R&B beeinf ussten Stil entwickelt hatten, der jegliche bluesigen Kanten, mit denen die Nashville-Musiker aufgetrumpf haben mochten, bei weitem übertraf. , und Produzent bei American, war ein brillanter Jazz-Musiker, dessen rhythmische Geschmeidigkeit die Musik vorantrieb und gleichzeitig eine melodiöse Eigenschaf bewahrte, die seine ausgetüf elten Bassparts wie simple kommerzielle Hooklines klingen ließen. Gitarrist Reggie Young spielte mit einer dezenten aber eloquenten Schlichtheit, wobei er immer die Individualität und Klangfarbe eines jeden Songs herauszuf nden versuchte. Der Rest der Band bestand aus Schlagzeuger Gene Chrisman, Bobby Wood am Klavier, an der Orgel und Mike Leech, der sich mit Cogbill am Bass abwechselte (aber auch für Percussion zur Verfügung stand). würde bei Bedarf die Steel-Gitarre übernehmen und Chips’ Assistent Ed Kollis an der Mundharmonika aushelfen. Sie stammten alle aus dem Süden, waren alle ungefähr in Elvis’ Alter und teilten ein musikalisches Erbe, welches Country, Gospel und Rhythm & miteinander verschmolz. Für die Musiker war Chips Moman so etwas wie eine Vaterf gur im Studio, der nichts weniger als totales Engagement tolerierte. Was ihn anbelangte, so hatten die Musiker außerhalb des Studios kein Leben und konnten zu jeder Uhrzeit 61184_Bosworth-AdvantMadien - Front Saddle Stitch FB 014 LowRes-DownsamplTo144 2016.12.14. 9:39:35 Black Cyan Magenta Yellow 329

EElvislvis - A LLifeife InIn MMusic.indbusic.indb 329329 008.12.168.12.16 15:5215:52 61184_Bosworth-AdvantMadien - Back Saddle Stitch FB 014 LowRes-DownsamplTo144 2016.12.14. 9:39:39 Black Cyan Magenta Yellow

ELVIS PRESLEY: A LIFE IN MUSIC

herbeizitiert werden. Doch ihre harte Arbeit als Session-Band hatte sich ausbezahlt gemacht und ihnen zu einem Ruf verholfen, an den nur noch die Hausbands von Motown, Muscle Shoals, und von Stax auf der anderen Seite der Stadt heranreichten. Sie nahmen ihre Platten so knackig und funky auf wie ihre lokale Konkurrenz bei Stax, doch sie wussten auch, wie man ihnen einen echten „weißen“, kommerziellen Anstrich verpasste – entscheidend, wenn man Pop-Platten für den Massenmarkt machen wollte. Und obwohl er mittlerweile der Kopf eines Mini-Imperiums war, zu dem unter anderem Press Music Publishing und das neu gegründete AGP Label gehörten, war Chips nach wie vor ein Produzent, der mit anpackte. Er konnte ein geduldiger Zuhörer sein, der wartete, Vorschläge, Korrekturen oder Ermunterung zu bieten hatte, während die Musiker zusammen daran arbeiteten, die Essenz eines jeden Songs zu ergründen. Wie so viele Produzenten bevorzugte auch Chips, die Gesangsspur separat aufzunehmen, was ein Überspringen der anderen Instrumente verhinderte und somit eine einfacher abzumischende Spur produzierte. Mit dem 8-Spur-Mischpult, das American besaß, wurden alle Live-Aufnahmen auf vier Spuren aufgenommen, was vier weitere Spuren für Overdubs übrig ließ. Der Sänger konnte zwar mit der Band zusammen singen, während die ihr Arrangement ausarbeitete, doch dies geschah unter dem Vorbehalt, dass es sich dabei nur um einen provisorischen Gesang handelte, der später durch eine bessere Aufnahme ersetzt werden würde. Durch dieses Maß an Kontrolle konnte Chips jedes Element selbst zusammenstellen und so den individuellen Sound erzeugen, der das Markenzeichen des Studios war. Und er hatte keinerlei Grund, bei eine andere Herangehensweise zu verfolgen. Denn war es nicht etwa so, dass Elvis sich aus denselben Gründen zu dem Studio hingezogen fühlte, weshalb jeder andere Musiker auch zu American kam: Wegen seines einzigartigen Sounds und Chips Momans einzigartiger Fähigkeit, Hit-Platten zu produzieren? Wie immer war vorbereitet und kam zu den American-Sessions mit einer Mischung aus Elvis’ Wünschen und neuen Songs von seinen angestellten Songwritern, sowie Titeln, zu denen sie bei früheren Sessions nicht gekommen waren. Auf Elvis’ Liste standen viele der alten Favoriten, die ihn nach wie vor verfolgten: From A Jack To A King, Without Love, Rags To Riches, Ivory Joe Hunters I Will Be True, Bobby Darins I’ll Be T ere, Dusty Springf elds You Don’t Have To Say You Love Me, und schließlich auch Hank Snows I’m Movin’ On. , und das Team Giant, Baum und Kaye lieferten alle neue Songs ab. Ben Weisman reichte Rubberneckin’ ein und Mort Shuman hatte zwei Songs zu bieten: You’ll T ink Of Me und Over My Head. Zu den wieder vorgelegten Demos gehörte Teppers und Bennetts Can You Find It In Your Heart, welches es beinahe in die Fernsehshow geschaf hätte. Die neu angeheuerten Songwriter Guy Fletcher und Doug Flett schickten Material, und Freddy hatte drei vielversprechende

Mit Chips Moman (links) und

61184_Bosworth-AdvantMadien - Back Saddle Stitch FB 014 LowRes-DownsamplTo144 2016.12.14. 9:39:39 Black Cyan Magenta Yellow (rechts) bei American 330 Studios, Memphis, Januar 1969

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ELVIS PRESLEY: A LIFE IN MUSIC 1969 FROM ELVIS IN MEMPHIS

Stücke von dem Team Arnold, Martin und Morrow: T is Is T e Story, A Little Bit Of Green und Sweet Angeline. Lamar Soundtrack-Aufnahmen für MGMs „ The Trouble With Girls“ Fike steuerte My Little Friend von einem seiner neuen Songwriterin Shirl Milete bei, sowie Wearin’ T at Loved On Look 23. Oktober 1968: United Artist Recorders, Hollywood, Kalifornien von Doodle Owens und Inherit T e Wind, den Song von , den er praktisch bei jeder Session seit August Musikalischer Leiter: Billy Strange | Tontechniker: Eddie Brackett 1967 vorgelegt hatte. Gitarre: Jerry McGee | Gitarre: Morton Marker | Gitarre: Robert Gibbons | Bass: Max Bennett | Zu ungefähr jener Zeit hatten die Verlage von Elvis die Hälf e der Anteile an einem weiteren Verlag, American Music, Schlagzeug: Frank Carlson | Schlagzeug: John Guerin | Klavier: Don Randi | Klarinette: Buddy Colette erworben (keinerlei Beziehung zu dem Studio). Der erste Song aus diesem neuen Katalog war , (2004) | Trompete: Roy Caton (200) | Posaune: Lou McCreary (2004) | Gesang: The Mello Men: Thurl mit dem Jody Miller damals einen kleinen Country-Hit feierte. In hoch dramatischer Form erzählt er die düstere Ravenscroft, Bill Cole, Bill Lee, Gene Merlino (2003-2004) | Gesang: Jack Halloran (2004, 2006) | Gesang: Ronald Hicklin (2004, 2006) | Gesang: Marilyn Mason (2004) Geschichte eines Mädchens vom Land, das auf der Suche nach Erfolg in der großen Stadt alles zurücklässt, nur um dann in einem Leichenwagen wieder nach Hause zurück gebracht zu werden. Als Elvis das Stück als erste Nummer Overdubs, Gesang: The Blossoms: Darlene Love, Jean King, Fanita James (2002) | Bläser (2002, 2003, 2005) | Streicher (2005) der Session wählte, legte er ein Gefühl von Verlust und Verzweif ung in den Song, eine Art Wut, die von einer beinahe persönlichen Identif kation mit dem T ema angetrieben zu sein schien. Was auch immer der Ursprung seiner Gefühle 19 Uhr – 23:45 Uhr, 0:15 Uhr – 3:15 Uhr gewesen sein mochte, nur wenige seiner Aufnahmen können dieser Leidenschaf in seiner Stimme Paroli bieten: 2002-06 Clean Up Your Own Back Yard Single A-Seite Vielleicht nur bei It Hurts Me und I Can Dream und in der Inbrunst seiner Gospel-Aufnahmen von 1966 gibt er sich XPA1 3976 / Billy Strange— Gladys Music 4-9747/1969 dem Leid so vollkommen hin. Die Band spielte mit einfacher Ef ektivität, ließ dem Sänger Platz zur Erforschung, und die Geschichte des Songs entfaltet sich fast wie ein Film, zum Leben erweckt von den detaillierten Ergänzungen des Take 6 (Master ohne Overdubs) Double Features RCA, 1995 mit Overdubs versehenen Arrangements. Als sie das Stück aufnahmen, ließ Chips die mittleren acht Takte of en. Das 2003-10 Swing Down Sweet Chariot Elvis: A Legendary Performer Vol. 4 war eine Strategie, die für Elvis ungewohnt gewesen sein musste, der es gewohnt war, dass seine Musiker ihre Solos live XPA1 3977 Arrangiert von Elvis Presley— Elvis Presley Music CPL1 4848/1983 spielten, während er sie dabei anfeuerte, doch für Chips war die Pause nur ein Fundament für die Bläser- und Gesangs- Take 10 (Master mit Gesangs-Overdubs der Blossoms vom Dezember 1968). Overdubs, die er bereits im Kopf hatte. T is Is T e Story von dem neu verpf ichteten englischen Team Arnold, Morrow und Martin bekam einen großen Push I Believe – The Gospel Masters RCA, 2009 von Freddy, der gerade erst die Vereinbarung eingegangen war, dass alle Songs von Carlin Music, seiner in London 2004-09 Signs Of The Zodiac Double Features ansässigen Firma, über Elvis’ Firmen in den Vereinigten Staaten laufen mussten. Diese langsame Ballade wurde erneut WPA5 2568 B. Kaye/ B. Weisman— Gladys Music 66559-2/1995 von der Einfachheit der musikalischen Begleitung zum Leben erweckt, insbesondere von Tommy Cogbills f ießendem Basslauf und Chips’ späteren Overdubs, bei denen Streicher und eine weibliche Stimme, die perfekt mit der von Elvis 2005-31 Almost Let’s Be Friends harmonierte, hinzugefügt wurden, was dem Song zu einer noch größeren Fülle verhalf. Bei dieser Vorstellung hatte XPA1 3978 B. Kaye/B. Weisman— Gladys Music CAS 2408/1970 Elvis’ Stimme eine raue, beinahe heisere Note – eine Färbung, die an die Leidenschaf des NBC-Specials erinnerte, Take 31 (Master ohne Overdubs) Double Features RCA, 1995 aber auch ein Zeichen dafür war, dass eine Erkältung im Anf ug war. Er machte eine Pause, während die Band einen Take 11 Silver Screen Stereo FTD, 2001 Backing-Track für ein Stück von RCA aufnahm, Don T omas’ und Mike Millius’ Come Out, Come Out, doch obwohl sie es in zwei verschiedenen Geschwindigkeiten probierten, nahm Elvis nie einen Gesang dazu auf. Take 6 Today, Tomorrow & Forever RCA Box, 2002 Um 3 Uhr morgens war Elvis wieder zurück am Mikrofon, bereit, es mit Wearin’ T at Loved On Look aufzunehmen, 2006-03 The Whiffenpoof Song Double Features geschrieben in einem funkigen und souligen Genre, welches sowohl zeitgemäß war als auch gut zu Elvis passte. Elvis, WPA5 2556 Galloway/ Minnigerode/ Pomeroy—unbekannt 66559-2/1995 der den Text abänderte, lachte, als seine Stimme sich überschlug und er die ersten beiden Zeilen von A Little Less Conversation einstreute, war entspannt und voller Energie, als sie sich durch eine Reihe von unvollständigen Takes 2006-03 Violet Double Features rackerten, ehe sie es schließlich bei Take 10 bis zum Ende schaf en. Die Rhythmusspur war immer noch chaotisch, WPA5 2557 Dueker/ P. Lohstroh—unbekannt 66559-2/1995 Elvis’ Stimme gab langsam nach, und Chips musste zum Ausgleich ein wenig am Hall nachjustieren. „Wenn wir beim Overdubs der Streicher und Bläser wurden am 7. und 8. Mai 1969 von Felton Jarvis bei American Sound angefertigt, die ersten Teil einen guten Take erwischen“, schlug Elvis vor, „behalten wir ihn besser.“ Chips stimmte zu und entschied Overdubs der Blossoms wurden an einem nicht bekannten Tag erstellt. Das College Medley (2006) besteht aus sechs sich für Take 15 als Master, mit dem Plan, Elvis in der folgenden Woche die unsauberen Zeilen ausbessern zu lassen. kurzen Segmenten, von denen Elvis nur bei zweien singt: The Whiffenpoof Song (2556) und Violet (2557). Als an jenem Morgen alle das Studio verließen, waren die Aussichten def nitiv positiv. Elvis war in guter Stimmung, die Verlage hatten aufnahmefähiges Material abgeliefert und die Songs klangen aktueller als alles, was Elvis seit den 50ern veröf entlicht hatte. Diese Stimmung übertrug sich auch auf den Einstiegssong der zweiten Nacht, bei dem Reggie Youngs elektrische Sitar den innovativen Ton angab. In Anlehnung an den Sound, den er im vergangenen Sommer bei Cry , dem 61184_Bosworth-AdvantMadien - Back Saddle Stitch FB 014 LowRes-DownsamplTo144 2016.12.14. 9:39:39 Black Cyan Magenta Yellow 318 331

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ELVIS PRESLEY: A LIFE IN MUSIC 1968 DAS COMEBACK

Hit der Box Tops, erzielt hatte, arbeitete Reggie ein Intro zu You’ll T ink Of Me aus. Songwriter Mort Shuman hatte Nach der Aufzeichnung war ein zusätzlicher Tag angesetzt, um Nachbesserungen an den Videoaufnahmen und dem zusammen mit den Memphis Horns, deren funkige Ausführungen eine wichtige Zutat in Chips’ Sound waren, einige Gesang zu machen. Elvis sang verschiedene Teile der Show komplett neu ein, unter anderem eine Version von If I Can weitere Parts zu dem neuen Arrangement von I’m Movin’ On geschrieben. Dream, die für die Ausstrahlung verwendet werden sollte. (Auf der Platte wurde eine andere Version veröf entlicht.) Als Elvis am Montagabend zurückkehrte, machte er einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung als seriöser, Als sie schließlich fertig waren, wusste jeder an der Show Beteiligte, dass sie einen Gewinner hatten. Zu Beginn des zeitgenössischer Musiker. Er hatte es immer vermieden, irgendeine Art von politischen Statements abzugeben, doch langen, qualvollen Prozesses hatte Elvis zu dem ausführenden Produzenten Bob Finkel gesagt: „Ich will, dass jeder während der 60er hatte die Folkbewegung zu einem Wandel des textlichen Inhalts von Popmusik beigetragen, und weiß, was ich wirklich kann.“ Und genau das hatte er erreicht. sogar Elvis (der zu jenem Zeitpunkt noch am ehesten eine Figur des R’n’R-„Establishment“ war) hatte damit begonnen, textlich anspruchsvolle Songs wie Clean Up Your Own Back Yard und If I Can Dream aufzunehmen. Und jetzt hielt Soundtrack-Aufnahmen für National Generals „ Charro“ Chips mit seiner Meinung nicht länger hinter dem Berg: Wenn Elvis Mac Davis’ In T e Ghetto nicht aufnehmen wollte 15. Oktober 1968: Samuel Goldwyn Studio, Hollywood, Kalifornien – ein innerstädtisches moralisches Lehrstück, das mit dem Finger auf soziale (und im weiteren Sinne auch ethnische) Musikalischer Leiter: Hugo Montenegro | Tontechniker: Kevin Cleary Ungerechtigkeiten zeigte –, dann würde er die Platte mit einem seiner eigenen Musiker herausbringen. Elvis musste nicht wirklich überzeugt werden. Er liebte den Song, war überzeugt von der Aufrichtigkeit seiner Botschaf und Gitarre: Tommy Tedesco | Gitarre: Ralph Grasso | Gitarre: Howard Roberts | Bass: Raymond Brown | Bass: Max Bennett | Schlagzeug: Carl O’Brian | Percussion: Emil Radocchia | Klavier: Don Randi hatte eine entschiedene Meinung zu dem T ema. Und seine Gefühle spiegelten sich in seiner Vorstellung wider: Ausnahmsweise einmal ganz ohne seine für ihn so charakteristischen gesanglichen Tricks oder Eigenheiten gründete Overdubs: Sue Allen, Allan Capps, Loren Faber, Ronald Hicklin, Ian Freebairn Smith, Sally Stevens, Robert Zwirn | Streicher | Bläser sie stattdessen allein auf der erstaunlichen Klarheit und dem Einfühlungsvermögen seiner Stimme. Er erzählte ganz einfach die Geschichte, und das Drama entwickelte sich in der stillen Würde der Erzählung, unterstrichen von einem 19 Uhr – 24 Uhr M10-02 (tr) Let’s Forget About The Stars Let’s Be Friends ZPA4 1055 A. L. Owens— Elvis Presley Music CAS 2408/1970 Master (Remix) Double Features RCA, 1995 M11-05 (tr) Charro Single B-Seite WPA1 8091 Mac Davis/ Billy Strange— Gladys Music 47-9731/1969 Nachbesserungen der Rhythmusgruppe und eine komplette Orchesterbegleitung wurden vom 25.–27. November aufgenommen. Elvis erstellte seine Gesangs-Overdubs wahrscheinlich bei den Sessions der Rhythmusgruppe. Der Gesangs-Master von Let’s Forget About The Stars (1055) ist Take 5, der Gesangs-Master von Charro (8091) ist ein Splice aus Take 5 und Take 9.

Nach nur einer Woche Pause meldete sich Elvis zurück, um an seinem nächsten Film zu arbeiten: Charro , einem seriösen Western ohne musikalische Einlagen, welcher Elvis die Gelegenheit geben würde, sich aufs Schauspielern zu konzentrieren. Das Studio engagierte schließlich den Arrangeur/Produzenten Hugo Montenegro, damit dieser im Zusammenhang mit dem Film zwei Songs produzierte, wobei es jedoch nur einer, nämlich das Titelstück, tatsächlich in den Film schaf e.

Mit der Studio-Band von American (von links nach rechts): Bobby Wood, Mike Leech, Tommy Cogbill, Gene Chrisman, Elvis, Bobby Emmons, Reggie Young, Ed Kollis und 61184_Bosworth-AdvantMadien - Front Saddle Stitch FB 014 LowRes-DownsamplTo144 2016.12.14. 9:39:35 Black Cyan Magenta Yellow 332 317

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ELVIS PRESLEY: A LIFE IN MUSIC 1969 FROM ELVIS IN MEMPHIS

beständigen, ominösen Trommelwirbel voller Vorahnung. Nach Take 4 stoppten die Musiker und hörten sich das Zu Anmerkungen zum dem zusammengeschnittenen Master von Blue Suede Shoes siehe 27.6., 20-Uhr-Show. Trouble/Guitar Man wurde zu dem ursprünglichen Session-Master vom 23. Juni gesungen. Auch If I Can Dream wurde Playback an, worauf in sie beschlossen, es in einer höheren Tonart zu versuchen. Chips wusste, dass sie es beinahe bei beiden Shows von Elvis zu Playback gesungen. Bei der ersten Show spielt Elvis elektrische Gitarre zu Baby What You hatten, doch er drängte sie weiter und machte nach jedem neuen Durchlauf Vorschläge. Nach Take 11, als sie die Want Me To Do. Fast das komplette Konzert ist auf The Complete ’68 Comeback Special (RCA-Box, 2008) zu fi nden. Es mittleren acht Takte neu gestalteten, begann die Konzentration der Band nachzulassen: „Das Stück bricht komplett fehlt nur der zweite Fehlstart von Trouble. auseinander“, warnte Chips und brachte sie wieder auf Kurs. Take 19 war „großartig“, doch Elvis musste auf seine 30. Juni „p“s aufpassen, damit das Mikro keine poppenden Geräusche verursachte. Take 20 war noch besser. Chips konnte -2 Guitar Man (Road Number 2, Gesangs-Overdubs noch zwei weitere Takes durchsetzen, bis er mit den Aufnahmen der Band vollkommen zufrieden war, doch von -6 Guitar Man (Road Number 3, Gesangs-Overdubs) Elvis wollte er mehr, und als die Musiker ihre Instrumente weglegten, ließ Chips den Sänger zu der bereits fertigen Begleitung eine neue Gesangsspur aufnehmen. Dies war nicht die Art, wie Elvis gewohnt war zu arbeiten, und es war -1 Huh-Huh-Huh (Promo ohne Verwendung) vielleicht nicht einmal die Art, wie er gerne arbeitete. Doch die Umstände hielten ihn kaum zurück und er lieferte eine CPA5-5189-4 If I Can Dream (Gesangs-Overdubs zum Track vom 23.6.1968) ausnehmend engagierte Vorstellung ab. Elvis sang so stark, dass Al Pachucki, der von RCA geschickte Tontechniker An diesem Tag sang Elvis dazu seinen kompletten Gesangspart während der Dreharbeiten ein, zu anderen Stücken aus Nashville für den nächsten Einsatz die Backing-Tracks für einspielen ließ, den Song, bei dem auch noch Teile; zu hören und zu sehen auf der DVD-Box von RCA/Sony/ EPE. Elvis die Woche zuvor aufgegeben hatte. Elvis’ makellose Vorstellung sollte die Nummer zu einem der Highlights des Take 4 Memories RCA, 1998 ersten machen, das aus den Sessions hervorging (nachdem die Band ihrerseits ihre eigenen Parts noch einmal Takes 3 Burbank 68 FTD, 1999 eingespielt hatte). Ed Kollis fügte bei den Overdubs eine Mundharmonika hinzu, und , ein lokaler Held seitdem er nach Memphis gezogen war, setzte sich ans Keyboard und sang bei ein paar Zeilen mit. Der Abend Takes 1, 2 The Complete ’68 Comeback Special Deluxe-DVD-Box RCA, 2004 endete in einer etwas banaleren Note mit Rubberneckin’ , einem Song, den Ben Weisman unter dem Namen seiner Frau -7 Trouble (Opening, Gesangs-Overdubs)/Guitar Man (Opening Playback) eingereicht hatte. Das war die Art von Song, die noch ein Jahr zuvor vielleicht ganz passable Filmkost abgegeben hätte, -6 Guitar Man (Alley, Gesangs-Overdubs) doch bei American, und innerhalb von nur zwei Takes, schmiedeten Elvis und die Band das Stück zu einem soliden -4 Little Egypt/ Trouble (Nachtclub, Gesangs-Overdubs) Stück Rock’n’Roll. (Und dennoch endete der Song zwangsläuf g als Film-Song – auf dem Soundtrack zu Elvis’ letztem Spielf lm .) -2 Trouble (Diskothek, Gesangs-Overdubs) Beinahe jeder war voller Angst und Sorge um die Zukunf zu jenen Sessions erschienen. Felton Jarvis, Elvis’ de facto -3 Trouble (Supper Club, Gesangs-Overdubs) A&R-Mann und Produzent, hatte nach wie vor keinen echten Hit für seinen Freund produziert. Er war bei dem Erfolg des TV-Specials und der daraus hervorgegangenen Single Die nächste Aufnahme vor einem Publikum würden das Arena-Segment sein, bei dem Elvis auf derselben „Boxring“- If I Can Dream im Hintergrund geblieben und hatte Bühne stehen sollte, dieses Mal jedoch ganz alleine, und mit einem kompletten Orchester, das auf einer Seite hinter keinerlei Absicht, noch einmal beiseitegeschoben zu einem Teil des Publikums aufgebaut sein würde. Obwohl sie später Gesangs-Overdubs machen würden, sollten sowohl werden. Wenn er sich schon die Aufgaben als Produzent Elvis als auch die Musiker während des Segments live aufgenommen werden. Elvis schien sich auf der winzigen Bühne, mit Chips Moman teilen musste, um Hit-Platten zu auf der er kaum Platz hatte bekommen – oder für eine einfache A&R-Rolle sogar sich zu bewegen, nicht nur ganz auf sie verzichten musste –, so würde er nicht zu wohl zu fühlen, sondern streiten beginnen, solange er immer noch ein Teil des auch selbstsicher zu sein Ganzen sein konnte. Und auf Elvis’ Seite war da eine und blieb auch dann spürbare Eindringlichkeit in seinem Eifer zu gefallen, ruhig und beherrscht, auf Chips’ Drängen hin das Beste abzuliefern, was er als technische Probleme zu geben hatte. Als die Sessions sich entwickelten, die Aufzeichnung wurde er immer zuversichtlicher, dass sie auf verzögerten, und seine der richtigen Spur waren. Er wusste, dass er Vorstellungen waren voll herausgefordert wurde, und er forderte sich selbst derselben animalischen heraus, so wie er es vielleicht seit seinen Tagen mit Energie wie bei dem nicht mehr getan hatte. Später sollte informellen Segment nur er sagen, dass er nie so hart gearbeitete hatte wie zwei Tage zuvor. bei American zu Beginn des Jahres 1969.

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