Neues Kanadisches Kino 1998
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Repositorium für die Medienwissenschaft Jürgen Felix (Hg.) Augen-Blick. Marburger Hefte zur Medienwissenschaft. Heft 27: Neues kanadisches Kino 1998 https://doi.org/10.25969/mediarep/1173 Veröffentlichungsversion / published version Teil eines Periodikums / periodical part Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Felix, Jürgen (Hg.): Augen-Blick. Marburger Hefte zur Medienwissenschaft. Heft 27: Neues kanadisches Kino (1998). DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/1173. Nutzungsbedingungen: Terms of use: Dieser Text wird unter einer Deposit-Lizenz (Keine This document is made available under a Deposit License (No Weiterverbreitung - keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Redistribution - no modifications). We grant a non-exclusive, Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, non-transferable, individual, and limited right for using this persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses document. This document is solely intended for your personal, Dokuments. 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Heller Knut Hickethier Thomas Koebner Karl Prümm Wilhelm Solms Guntram Vogt Redaktion: Günter Giesenfeld Redaktionsanschrift: Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien Wilhelm-Röpke-Straße 6A, 35039 Marburg, Tel. 06421/284657 Verlag: Schüren-Presseverlag, Deutschhausstraße 31, 35037 Marburg Einzelheft DM 8.50 (ÖS 77/SFr 8.50); Jahresabonnement (2 Hefte) DM 16.-- (ÖS 136/SFr 16.--) Bestellungen an den Verlag. Anzeigenverwaltung: Schüren Presseverlag © Schüren Presseverlag, alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung: Uli Prugger, Gruppe GUT Druck: WB-Druck, Rieden ISSN 0179-2555 ISBN 3-89472-036-0 Inhaltsverzeichnis Vorwort .......................................................................................... 5 Jürgen Felix / Matthias Kraus: „Interessante Stimmen im internationalen Chor der Filmemacher" Ein Gespäch mit Alexander Bohr über Atom Egoyan, die Toronto Community und das Neue kanadische Kino ....................................................................... 6 Bernd Kiefer: Angesichts des Stillstandes. Sechs Kapitel und eine Nachschrift zu Filmen von Denys Arcand ......................................................................... 12 Matthias Kraus: Erinnerung - Image - Identität. Die Welt des Atom Egoyan .................................................... 27 Meike Klingenberg und Petra Mioc: Der weibliche Blick. Geschlechterverhältnisse im Werk von Patricia Rozema ...................................................................... 55 Burkhard Röwekamp: Maddinhead. Die filmischen Obsessionen des Guy Maddin ....................... 69 Jürgen Felix: Vielfalt ohne Identität Rückblicke auf das Neue kanadische Kino ............................ 83 Redaktionelle Mitarbeit: Christina Bacher Alle Illustrationen sind den Filmen selbst durch Digitalisierung entnommen. Titelbild: J've Heard the Mermaids Singing (1987) von Patricia Rozema: Polly betrachtet sich in den Spiegelscheiben eines Hochauses und wird dabei von einem Mann beobachtet. 30'49". Zu den Autorinnen und Autoren dieses Heftes: Alexander Bohr, geb. 1955, seit 1984 Redakteur im Programmbereich Spielfilm des ZDF. Autor und Regisseur zahlreicher Fernsehdokumentationen zu Filmthemen, zum kanadischen Film u.a.: ,,Fremde im eigenen Land" (1990), ,,Atom-Strukturen" (1994). Felix, Jürgen, Dr. phil., geb. 1955 in Düsseldorf, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Filmwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Seit 1987 Lehraufträge in Literatur-, Medien- und Filmwissenschaft an den Universitäten Marburg, Paderborn, Hamburg, Mainz. Mitherausgeber von MEDIENwissenschaft und AUGEN-BLICK. Publikationen zur Medientheorie und Filmgeschichte, zuletzt Herausgeber von Unter die Haut. Signaturen des Selbst im Kino der Körper und Genie und Leidenschaft. Künstlerleben im Film (Beide Bände erscheinen im Herbst 1998 im Gardez!-Verlag St. Augustin). Kiefer, Bernd, Dr. phil., geb. 1956 in Bad Kreuznach, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Filmwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Rettende Kritik der Modeme (1994) sowie zahlreiche Aufsätze zur Literturtheorie und Filmgeschichte. Habilitationsprojekt: "Allegorien der Geschichte: Visconti/Syberberg". Klingenberg, Meike, geb. 1973 in Mainz, Studentin der Literatur- und Filmwissenschaft und Soziologie an der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Freie journalistische Arbeit in den Printmedien. Mioc, Petra, geb. 1973 in Dortmund, Studentin der Filmwissenschaft, Romanistik und Geschichte an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, schreibt an ihrer Dissertation über das Neueste französische Kino. Freie Mitarbeiterin des ZDF. Kraus, Matthias, geb. l 964, von 1995 bis 1997 leitender Redakteur der Vierteljahresschrift "Medienwissenschaft", promoviert am Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien/Marburg zum Werk von Atom Egoyan, Veröff. zu Atom Egoyan und zur Filmgeschichte. 5 Vorwort Die nördliche Grenze des US-amerikanischen Imperiums markiert ein filmhi storisch noch immer weitgehend unbekanntes Territorium, trotz seiner legen dären Dokumentarfilm-Tradition, trotz David Cronenberg und Atom Egoyan. Wer könnte Auskunft geben über die Ursprünge des kanadischen Film, wer die Bedeutung des „National Film Board of Canada" erläutern oder auch nur zehn kanadische Regisseure nennen (ohne nachzuschlagen)? Wenn wir im folgen den vom Neuen kanadischen Kino sprechen, sollten wir uns bewußt sein, daß wir die kanadische Filmkultur allenfalls in Ansätzen kennen, oder gar nicht, wie etwa die frühen Filme des Dokumentaristen Denys Arcand. Der Titel formuliert also eine Außenperspektive, eine der europäischen Re zeption, und ist dennoch zu rechtfertigen: denn Ende der achtziger Jahre machten Filme wie Jean-Claude Lauzons Un zao La nuit (1987), Patricia Ro zemas l've Heard the Mermaids Singing (1987) und Egoyans Family Viewing (1988) auf eine 'Neue Welle' des kanadischen Films aufmerksam. Sie fand nicht nur beim Festivalpublikum in Cannes und Berlin begeisterten Zuspruch, sondern bald auch beim 'normalen' Zuschauer, woran das öffentlich-rechtliche Fernsehen entscheidenden Anteil hatte, insbesondere durch die Anfang der neunziger Jahre im ZDF und in 3sat ausgestrahlten Reihen zum anglo-kana dischen Kino. So lernten wir (wenn wir wollten) Egoyans frühe Filme kennen, die Bruce McDonalds Road-Movies und später auch Guy Maddins extravagan te Familiendramen. Fremde im eigenen Land (1991) nannte Alexander Bohr seine Dokumenta tion über die Filmszene der „Toronto-Community" und die „Winnipeg-Film• Group", die sich seinerzeit neben dem renommierten „Cinema Quebequois" als wichtigste Zentren des Neuen kanadischen Kinos etabliert hatten. Mittlerweile ist dieses Neue kanadische Kino bereits wieder Geschichte, hat einzig Atom Egoyan den Sprung zum internationalen Starregisseur geschafft. In diesem Sinne versteht sich der vorliegende Band als ein erster Schritt einer noch zu leistenden Erinnerungsarbeit - und als Anreiz zur weiteren Erforschung des kanadischen Kinos; denn bislang liegt dieses riesige, in sich äußerst heterogene Forschungsfeld noch weitgehend brach. Unverdientermaßen, wie hinzuzufü• gen wäre, aber wie eingangs gesagt: Die nördliche Grenze der US-ameri kanischen Imperiums markiert ein filmhistorisch noch immer weitgehend un bekanntes Territorium ... Jürgen Felix 6 „Interessante Stimmen im internationalen Chor der Filmemacher" Ein Gespäch mit Alexander Bohr über Atom Egoyan, die Toronto Community und das Neue kanadische Kino Jürgen Felix: Neues kanadisches Kino - der Titel betont eine Außenper• spektive; denn für uns war dieses Kino neu, das Patricia Rozema, Atom Egoyan und andere Ende der achtziger Jahre präsentierten. Wie steht es um die Binnenperspektive: Gab es überhaupt eine Tradition des kanadi schen Spielfilms, von der sich diese 'Neue Welle' abgrenzen konnte? Alexander Bohr: Schwer zu beantworten. Es gab zu dieser Zeit sicherlich so etwas wie