… Weil Kinder Bewegung Brauchen Sondere Für Den ASVÖ Seit Jeher Oberste Priorität
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Verlagspostamt 1130 Wien · Aufgabepostamt 4020 Linz · Sponsoring Post · 03Z035189 S Newsletter Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 2.2018 EDITORIAL Der Sport als Serviceleister Datenschutz ist per se eine wichtige Sache, und gerade beim Schutz von personenbezogenen Da- ten sollten wir dieses Thema sehr ernst nehmen. Das ist auch die Grundintention der EU-weiten Datenschutzgrundverordnung. Die Beachtung der neuen Vorgaben hat generell einigen Aufwand verursacht, so auch im Sport. Allerdings finden im Vereinsalltag viele Abläufe im Rahmen eines bestehenden Vertragsverhältnisses zwischen dem Verein und seinen Mitgliedern statt und sind daher datenschutzrechtlich relativ unproblema- tisch. Wo es um sensible Daten geht, ist natürlich professioneller Umgang geboten. Von der BSO abwärts haben alle Verbände auf Bundes- und Landesebene ihre Mitglieder mit einer intensiven Informationsarbeit auf die neuen Bestimmungen vorbereitet. Wie in der Vergangenheit – Stichwort Registrierkassa, Al- Hüpfen statt Handy – Laufen statt Laptop lergenverordung etc. – haben die Dachverbände ihre Qualität als Serviceleister für ihre Mitglieder z Foto: iStock unter Beweis gestellt. Die direkte Unterstützung der Mitgliedsvereine und umfassende Dienst- leistungen für die Vereinsebene haben insbe- … weil Kinder Bewegung brauchen sondere für den ASVÖ seit jeher oberste Priorität. Im nebenstehenden Artikel zum Thema Bewe- Ein Purzelbaum? Was ist das? Rückwärtsgehen mit zugemachten Augen? Funktioniert nicht! gungsförderung für Kinder wird ausgeführt, dass Einen Ball fangen? Schwierige Aufgabe! Die Jugend im akuten Bewegungsnotstand! der organisierte Sport seit dem Jahr 2006 mit dem Sportministerium für Gesundheitsziele ar- Die Aktion „Kinder gesund bewegen“ soll dagegenwirken und Abhilfe schaffen. beitet, die gesamtgesellschaftlich relevant sind. Gerade bei der Umsetzung der Programme Kin- der gesund bewegen und Tägliche Bewegungs- „Es ist dramatisch! Kinder werden immer unge- Abhilfe muss her. Unter der Schirmherrschaft der und Sporteinheit treten die Dachverbände auch schickter und haben motorische Defizite“, fasst Dachverbände ASVÖ, ASKÖ und Sportunion wur- als Serviceleister im Gesundheitssystem auf. ASVÖ-Generalsekretär Mag. Paul Nittnaus die de die größte Bewegungsinitiative der Zweiten Über 150.000 jährliche Bewegungseinheiten in Ergebnisse zahlreicher Studien zusammen. In der Republik gestartet: „Kinder gesund bewegen“. Kindergärten und Volksschulen beweisen die Or- Schweiz wurden diese Missstände im Zuge der Seit 2009 ziehen alle an einem Strang und set- ganisationskraft des Breitensports eindrucksvoll. Fahrradprüfung sichtbar. Kinder bestanden diese zen dieses Projekt unter dem Dach der „Fit Sport Prüfung nicht, da sie nicht in der Lage waren, das Austria“ – als gemeinnützige Einrichtung der Vom Sportministerium wurden in den letzten Rad mit einer Hand zu steuern, um mit der ande- Sport-Dachverbände – zusammen um: „Über Kin- Jahren beträchtliche Mittel in Millionenhöhe für ren Hand Zeichen zu geben. Das Ergebnis war, dass dergärten und Schulen kommen wir an alle Kinder diese Initiativen im Schulbereich eingesetzt. Der die Kinder mit dem Rad umgefallen sind. Studien heran. Nicht nur über die Vereine. Da sind eher die Sport hat immer gefordert, dass diese sinnvollen beweisen: Schuld daran sind einerseits der immer z „Kinder gesund bewegen“ 2018 Foto: Fit Sport Austria sportaffinen Kinder. Wir wollen aber an die breite Aufgaben grundsätzlich vom Bildungssektor be- größer werdende Bewegungsmangel und ande- Masse“, erklärt ASVÖ-Bundeskoordinatorin Mag. zahlt werden müssten. Nun werden Stimmen laut, rerseits ein Zuviel an sitzender (Un)Tätigkeit vor Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Ge- Christina Steininger die Vorgangsweise. Ziel ist es, die eine stärkere Finanzierung dieser Programme Computer, Handy oder Fernseher. „Die Grundfertig- sundheit und Konsumentenschutz gibt vor: „Kinder einen positiven Zugang zu Sport und Bewegung auf Kosten des Vereinssports befürworten. Damit keiten wie Laufen, Springen, Werfen müssen wie- und Jugendliche sollten an jedem Tag mindestens für Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren zu ist ein Konflikt vorprogrammiert. Die Bewegungs- der mehr gefördert werden“, stellt Nittnaus fest. 60 Minuten lang körperlich aktiv sein.“ Graue schaffen. Die Aktion ist von Jahr zu Jahr gewach- förderung der Kinder in der Schule gegen jene Laufen statt Laptop! Springen statt Smartphone! Theorie, wie die düstere Praxis zeigt: In Österreich sen. ÜbungsleiterInnen und Bewegungscoaches im Verein auszuspielen, bringt den Sport nicht Werfen statt www! Bewegungsmangel kann schon erreichen dieses Minimum lediglich vier von zehn gehen in die Kindergärten und Schulen, geben weiter. Hier bleiben die Prioritäten für den ASVÖ bei Jugendlichen Altersdiabetes auslösen, und dies Kindern. Die durchschnittliche wöchentliche Be- Ideen und ihr Knowhow weiter: Spiele, Übungen, klar: Die Förderung seiner Vereine hat immer ist nicht nur medizinisch, sondern auch volkswirt- wegungszeit beträgt 4,8 Stunden. Dem gegenüber Gruppendynamik, Sozialverhalten. Nicht nur die Vorrang vor allen anderen Aufgaben! 8 schaftlich ein nicht hinnehmbarer Umstand. Dem stehen sitzende Freizeittätigkeiten im täglichen Kinder, sondern auch die Pädagoginnen und Pä- ASVÖ kommt hier eine wichtige gesellschaftliche Ausmaß von 5,4 Stunden an Schultagen. Und so- dagogen profitieren von dieser Kooperation. Das Mag. Paul Nittnaus Generalsekretär Aufgabe zu: Kinder fit zu machen. gar von 7,5 Stunden an schulfreien Tagen! Potenzial in Bezug auf die Bewegungsausbildung (weiter Seite 2) i Foto: Fit Sport Austria ist groß: Bewegungscoaches vermitteln, welche Bewegung nur positive Effekte bringt, ist nicht al- Dinge Kinder im Unterricht tun können und wo lein eine subjektive Wahrnehmung, sondern wird der Spaß nicht zu kurz kommt. „Die PädagogInnen durch Studien aus der Gedächtnisforschung belegt. hatten Scheu, mit wenig Ausbildung und ohne viel Steininger streicht nochmals heraus, warum Be- Erfahrung in den Turnsaal zu gehen. Das haben wegungsgelegenheiten für Kinder so zentral sind. sie sich nicht zugetraut“, schildert Steininger so „Weil sie es einfach brauchen! Dieser natürliche manche Anfangshürde. Eine der Befürchtungen ist, Drang gehört gefördert und darf nicht aufgehalten dass die Kinder nach der Turnstunde überdreht zu- werden! Denn Kinder, die spielen und sich bewe- rück in das Klassenzimmer kommen und dort nur gen dürfen, lernen sich einzuschätzen und gewin- schwer beruhigt werden können. „Doch mit einer nen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.“ guten Sportstunde kann ich den Bogen spannen vom Aufwärmen bis zum Energieloswerden. Dy- Die letzten Zahlen bestätigen die Initiative: namisch bis zum Höhepunkt und gegen Ende wie- 2.552.776 umgesetzte Bewegungsstunden im der in die Ruhephase. Das ist steuerbar“, berichtet Projektverlauf in 2.962 teilnehmenden Institutio- Steininger über ihre Projekterfahrungen. Ergänzt nen. Diese wirklich beeindruckenden Ergebnisse wird „Kinder gesund bewegen“ seit zwei Jahren sprechen für den gesellschaftlichen Nutzen, der durch die „Tägliche Bewegungs-und Sporteinheit“ auch interdisziplinär aufgefasst werden kann. Vor in Schulen, die ebenfalls von Bewegungscoaches diesem Hintergrund zieht Nittnaus eine logische der Dachverbände umgesetzt wird. Auf einen Konsequenz: „Ich hoffe, die Themen Gesundheit verstärkten Kontakt der Schulen zu den örtlichen und Gesundheitsförderung, Ernährung und Le- „Mini Coaches“ Spiel ist jeweils auf einer Karte. Mit Beschreibung, Sportvereinen wird dabei besonders geachtet. bensstil werden vermehrt im Unterricht vermittelt. Fragestellung: „Sind Kinder in der dritten/vierten Material, Regeln, Gruppengröße, Alter und so weiter. Ganz gleich, ob durch ein eigenes Unterrichtsfach Volksschule schon in der Lage, ihren MitschülerIn- Die Kartensets dienen als fachliche Unterstützung für „Kinder gesund bewegen“ hat in der Zwischen- oder als allgemeiner Ansatz. Wichtig wäre hier nen Bewegung und Sport zu vermitteln? Was sind ÜbungsleiterInnen, TrainerInnen und PädagogInnen, zeit mit Norbert Darabos, Gerald Klug, Hans Peter zudem, dass Gesundheits- und Bildungsressort wesentliche Aspekte, um einen Coach auszubil- um bei der Zielgruppe auf spielerische Art und Weise Doskozil und Heinz-Christian Strache vier Sportmi- endlich auch ihren Beitrag dazu leisten!“ den? SportwissenschafterInnen haben sich damit Bewegungs- und Sozialkompetenzen zu entwickeln. nister überlebt. Das Umdenken ist voll im Laufen, beschäftigt und ein Konzept erarbeitet, Kriterien denn im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen Zusätzlich zur Aktion „Kinder gesund bewegen“ angelegt wie Spiele anleiten oder Spiele vermitteln, „Activity Square Europe“ Turnlehrer in der Hierarchie die Letzten waren und gibt es weitere Projekte, die für Unterstützung zum Bildung von Teams, Fairnessgedanken, Konfliktsitu- „Schulen und Sportvereine als wichtige Player für Fächer wie Physik, Fremdsprachen, Informatik und Thema sorgen: „Leichtathletik Grand Prix, Erleb- ationen regeln. In einer Wiener Partnerschule wer- die Aktivierung von Kindern und Jugendlichen“: andere im Fokus gestanden sind und die Sportstun- nis- und Themenwanderungen, damit Kinder in den solche „Mini-Coaches“ trainiert. „Sechs bis acht Seit 2016 greift ein EU-Projekt diese Prämisse de die erste war, die gestrichen wurde, kommen die Natur kommen. Becherstapeln bzw. Speed- wollten wir haben, jetzt sind es schon 14“, freut sich gezielt auf. Verschiedene Länder führen verschie- Eltern und Schulverantwortliche