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NEWTON FAULKNER : „” VÖ 6.7.2012

Wenn es um das Thema Pionier- bzw. Innovationsgeist geht, ist Newton Faulker mit Sicherheit der richtige Ansprechpartner. Als man 2007 erstmals auf den damals 22-jährigen aufmerksam wurde, schwang sich der Gitarrist mit dem unfassbar flinken Fingern innerhalb kürzester Zeit zum „Prinz des perlenden Gitarrenpop“ auf. Gleich mit seinem Debütalbum „” gelang dem aus stammenden Absolventen der „ Academy of Contemporary Music“ ein Nummer- Eins-Album, das sich alleine in seiner britischen Heimat über eine Million Mal verkaufte. Die Singles „“ und „“ bestimmten den Festivalsound der Jahre 2007 und 2008. Seine innovative Seite offenbarte Faulkner derweil mit seinen virtuosen Coverversionen des -Klassikers „Teardrop“ und des „Spongbob Schwammkopf“-Titelsongs. Kein Zweifel: dieser Mann wusste sein Publikum zu unterhalten - und zu fesseln.

Newton Faulkner war der Mann für die guten Vibes, der Sommer-Barde mit jeder Menge Mitsing- Melodien im Gepäck. Was ihn aus heutiger Sicht immer noch zum Schmunzeln bringt, ist die Tatsache, dass er - trotzt seiner rostroten Dreadlocks - immer nur erkannt wird, wenn die Sonne scheint. „Wenn es regnet, dann kann es wohl nicht ich sein - aber wenn die Sonne scheint, dann bin ich es ganz bestimmt! Ich werde uneingeschränkt mit Sonnenschein assoziiert. Das wurde mir jetzt klar.”

Für sein zweites Album musste Faulkner fast wieder bei null anfangen. Und das hatte einen durchaus handfesten Grund: gerade, als er sich an die Aufnahmen der Songs machen wollte, die er auf der Welttour im Anschluss an die Veröffentlichung von „Hand Built By Robots” geschrieben hatte, brach er sich beim Skifahren in Frankreich das Handgelenk (dabei fuhr er zum Zeitpunkt des Unfalls nicht einmal Ski, er rutschte aus, als er durch eine Türe ging - eine ebenso bittere wie absurde Randnotiz, die allerdings seinem Humor entspricht).

Eine derartige Verletzung ist für einen fleißigen, Gig-erprobten Musiker schon eine Katastrophe - für einen Gitarrengroßmeister mit Midas-esken Fähigkeiten in Sachen Pop dagegen eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes. Nach der Heimkehr nach Großbritannien „reparierte“ ein Kompetenz-Team aus Fach-Chirurgen das angeknackste Gelenk. Dazu waren gerade mal eine Metallplatte und neun Nägel notwendig - plus ein wenig innovative Knochensäge-„Tricknolgie“, die, wie er sich erinnert, an eine Spülbürste erinnerte. Schon bald war Faulkner wieder in der Lage, sein geliebtes Instrument zu

spielen. Er musste sich nur daran gewöhnen, das Gefühl zu ignorieren, wenn seine Sehnen in seinem Handgelenk herum rutschen… Wie das nachfolgende Album „“, das 2009 erschien, ein derart freudvolles Pop-Album wurde, bleibt nach dieser Vorgeschichte sein ganz persönliches Geheimnis.

Songs wie „If This Is It“ gingen um die Welt. Und er mit ihnen. Als er auf einer seiner Reisen aufgrund des Ascheausstoßes des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull auf dem Rückweg von einer ausverkauften Australientour für eine Woche in einem Hotel in Hongkong „gestrandet“ war, warf er zum ersten Mal einen Blick auf seine Facebook-Seite. Zu seiner großen Überraschung tummelten sich dort 35.000 Fans! Er hatte keine Ahnung davon gehabt. Nachdem er sich von seiner Plattenfirma die Zugangsdaten besorgt hatte, postete er seine erste Nachricht: „Es tut mir so leid! Ich hatte keinen Schimmer, dass ihr alle hier seid!“ Zwei Jahre später ist die Zahl seiner Facebook-Fans auf 170.000 angewachsen, dazu kommen noch ca. 30.000 Follower bei Twitter. „Ich fühle mich jetzt viel mehr mit meinen Fans verbunden”, sagt er heute.

Zwei Jahre sind ohne Frage eine lange Zeit im Twitter-Universum. In dieser Zeit hat sich Newton gleich in mehrfacher Hinsicht in Sachen Nachwuchs verdient gemacht. Zunächst einmal mit der Geburt seines Sohnes Beau Henry Faulkner-Richards, der mittlerweile ein Jahr alt ist. „Ein wuchtiger Name“, strahlt er, „aber für mich ist der Doppel-Nachname wie eine Art Wrestling-Griff, so wie ‚er hat ihn fest im Faulkner-Richards‘“. Außerdem ist Newton auch eine Art Wegbereiter für die neue Generation von Singer-Songwritern, zu der u.a. Ed Sheeran, Ben Howard und Michael Kiwanuka zählen. Die mögen sich zwar stilistisch z.T. erheblich vom Faulkner-Sound unterscheiden, haben jedoch ganz eindeutig seine „have--will-travel“-Attitüde verinnerlicht.

Nun, nach all den Innovationen und Neuerfindungen, erscheint Newton Faulkners drittes Album, das den Titel „Write It On Your Skin“ trägt. Was hat er sich diesmal einfallen lassen? Nun, die bisherige Ein-Mann-Band hat sich der Zusammenarbeit mit anderen Songschreibern und Musikern geöffnet. Aber nicht, das sei schnell hinzugefügt, mit den allseits beliebten skandinavischen Hitfabrik-Meistern. Und auch nicht mit den Studio-Veteranen der Session-Szene LAs. Seiner eigenwilligen Linie konsequent folgend, scharte Faulkner eine Handvoll ebenso gleichgesinnter wie einzigartiger Kollegen um sich, die ihm bei der Umsetzung und Ausgestaltung seiner stets unverwüstlich melodiösen Songs halfen.

Da hätten wir zunächst Newtons Bruder Toby. Der ältere der Faulkners verdingte sich einst als Drum’n’Bass-MC und schrieb an einer ganzen Reihe Songs auf dem neuen Album mit. Ebenfalls mit von der Partie ist Sam Farrar, zeitweiliger Bassist bei der aus LA stammenden Band Phantom Planet. Dann haben wir da noch ein aus Leeds stammende Duo, das am Debütalbum von Corinne Bailey Rae mitgearbeitet hat. Und schlussendlich das Produktions-/Songwriting-Team Nexus, bei dem u.a. „X Factor“-Hitschreiber mitwirkt, der bereits Stücke für a-ha, Lana del Rey und Hurts komponierte.

Kurzum: eine ausgewählte Truppe für ein ausgewähltes Album. Der ansteckende Ohrwurm „Bricks“ entstand gleich am ersten Aufnahmetag in LA. Ja, richtig gelesen – das Hippie-Kid, das seine Songs

früher in Besenkammer-Studios unter der Treppe aufgenommen hatte, ging nach Los Angeles. Aber es war nicht so, wie man jetzt denkt. „Wenn du zu mir sagen würdest: „hey, lass uns in LA aufnehmen‘, dann sehe ich vor meinem geistigen Auge ein großes, protziges Hotel, ein großes, protziges Studio, einen entsetzlich teuren Produzenten und den Glam-Lifestyle von Los Angeles. Doch anstatt dessen wohnte ich in einem ‚Holiday Inn Express‘ und lief jeden Tag zu Fuß zu der Garage von diesem Typen“.

‚Dieser Typ’ war Farrar und die Garage sein Studio. Als großer HipHop-Fan half er dabei, „Bricks“ mit einem fetten Beat auszustatten. Das Team Faulkner’n’Farrar schrieb auch die erste Single- Auskopplung „Clouds“, die u.a. ein großartiges Mandolinen-Intro enthält. Dieses entstand allerdings in Faulkners neuem Heimstudio im Osten .

Der Song „Write It On Your Skin“ ist das Ergebnis einer weiteren Zusammenarbeit, diesmal mit einem anderen Brüderpaar, mit denen Toby in einer Band gespielt hatte. „Pick Up Your Broken Heart“ ist eine gefühlsbetonte Ballade, die den Sessions mit Nexus entsprang. „Das Lied handelt von meinem Bruder”, erklärt Faulkner, „Er wurde Schlag zwölf am Silvesterabend auf brutalste Art und Weise von seiner Freundin verlassen.”

Andere Songs entstanden in einem Studio auf einem Boot auf der Themse, oder - wie das griffige „Longshot“ - in einem Haus außerhalb von Leeds. Wieder andere wurden im Rahmen einer Reihe von Spontan-Gigs in Privathäusern, in Schulen und Gemeindesälen erarbeitet und anschließend erneut überarbeitet. Newton Faulkner war von jeher „ein Künstler des Volkes“ und so war er in der Lage, seine Fans sozusagen als „Songwriting-Resonanzboden“ einzusetzen. Er schaute sich das von seinen Anhängern via Handy mitgefilmte Material der Auftritte bei YouTube an und notierte sich, welche am besten ankamen, und welche Elemente live gespielt besser klangen als in der Studio-Umsetzung. Anhand dieser Erkenntnisse nahm er dann die Änderungen an den Songs vor.

Das Resultat? Ein Album, das vor Spontanität nur zu strotzt, ein Traum in DIY und Songs, die aus völlig unerwarteten Quellen stammen, stets serviert mit jenem hochsympathischen, knuffigen Typ-von- Nebenan-Flair, das seine Fans so sehr an ihm lieben.

Interviews können ab sofort angefragt werden!

Claudia Penzkofer 030 762 13318 [email protected]

Bio, Cover und Fotomaterial unter: http://www.cypress-agentur.de/pressebereich/Newton_Faulkner