Version Februar 2016 Masterplan Botanische Gärten Der Universität
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Version Februar 2016 Masterplan Botanische Gärten der Universität Bonn 2011—2018 Masterplan 2.0 – 2016 Präambel Nach der Leitungsübernahme und im Vorlauf zum 200-jährigen Gartenjubiläum erfolgt eine Generalplanung für den Zeitraum 2011 - 2018. Die Entwicklung einer kohärenten Gesamtstrategie ist die Basis einer gerichteten, inhaltlichen und ästhetischen Weiterentwicklung der Gärten. Diese Strategie umfasst die gestalterischen Planungen innerhalb der drei Gärten. Darüber hinaus werden die drei Gärten aber auch in eine Gesamtstrategie eingebettet, in der jedem Garten eigene und den anderen Gärten komplementäre Schwerpunkte zugewiesen werden. Der Masterplan ist die administrative, inhaltliche und gestalterische Umsetzung der Mission der Botanischen Gärten der Universität Bonn und dient der Weiterentwicklung der Gärten zu Sammlungen „für die Botanik in ihrem gesamten Umfange“. Als notwendige Basis für diese gärtnerische Entwicklung werden allgemeine Festlegungen zum Thema gute gärtnerische Praxis gemacht sowie eine Sammlungsstrategie formuliert. Der Masterplan gewährleistet Planungssicherheit und –effizienz und ist die Grundlage für die Priorisierung und Zeitplanung der Maßnahmen, den sinnvollen Einsatz der finanziellen Mittel sowie für die Erstellung der detaillierten und ausformulierten Umsetzungsdokumente für die individuellen Gartenbereiche. Die Festlegungen des Masterplanes sind als allgemeine Richtlinien zu verstehen. Die Details der Umsetzung werden von Gartenleitung vor, während und nach der Umsetzung an die jeweiligen Gegebenheiten und Notwendigkeiten angepasst. Der Masterplan geht auf einen ursprünglich von der Gartenleitung entwickelten Entwurf zurück, der in einer Besprechungsrunde am 09. Dezember 2011 mit allen Reviermeistern diskutiert wurde. Die Ergänzungs- und Veränderungsvorschläge der Meister sind in der vorliegenden Version berücksichtigt. Der überarbeitete Masterplan wurde am 16. Dezember 2011 der gesamten Belegschaft der Botanischen Gärten vorgestellt. Die vorliegende Version des Masterplanes geht auf die Überarbeitung durch die Gartenleitung Juli 2015 bis Januar 2016 zurück. Prof. Dr. M. Weigend, Dr. W. Lobin, C. Dreisvogt-Prause, P. Pohlmann – Februar 2016 Masterplan Botanische Gärten der Universität Bonn 2011—2018 Seite 2 Masterplan 2.0 – 2016 Präambel I. Aufgaben und Ziele II. Strukturen des Gartens II.1 Administrative Struktur im Garten II.2. Liegenschaften II.3. Gebäude III. Die Sammlungen III.1. Inhaltliche Sammlungsstrategie III.2. Auswahl der Sippen und Akzessionen III.3. Herkunft und Zukunft des Pflanzenmaterials III.4. Wissenschaftliche Betreuung und Dokumentation III.5. Erhaltungskulturen und Samenbank III.6. Ort der Kultur III.7. Pflanzengeographische Sammlungen III.8. Taxonomische und thematische Schwerpunktsammlungen III.9. Sammlungspräsentation III.10. Anzucht und Baumschule III.11. Verbindliche Richtlinien für Gartengestaltung und –pflege III.12. Baustoffe im Garten IV. Gärtnerische Anlagen IV.1. Botanischer Garten am Poppelsdorfer Schloss IV.1.2. Aufteilung IV.1.3. Funktionsbereiche des Schlossgartens IV.1.4. Freilandanlagen des Schlossgartens IV.1.4.1. Freilandbereiche – Arboreten IV.1.4.2. Biotopanlage IV.1.4.2. Thematische Beete IV.1.4.3. Systematische Abteilung IV.1.5. Gewächshausanlagen des Schlossgartens IV.1.5.1. Die Schaugewächshäuser IV.2. Nutzpflanzengarten IV.3. Melbgarten V. Anhänge VI. SOPs VI. Umsetzungsdokumente Masterplan Botanische Gärten der Universität Bonn 2011—2018 Seite 3 Masterplan 2.0 – 2016 I. Aufgaben und Ziele Mission Statement: Sammeln Verstehen Erleben Erhalten Sammeln Die Botanischen Gärten sammeln Pflanzen aus aller Welt. Verstehen Sie fördern und vermitteln deren Verständnis durch Forschung, Lehre und didaktische Präsentation. Erleben Sie ermöglichen es, die pflanzliche Vielfalt in allen Facetten zu erleben. Erhalten Sie tragen nach Kräften zur Erhaltung der Biodiversität bei. Die Gärten als Sammlung für die Botanik in ihrem gesamten Umfange - Die Botanischen Gärten erhalten dauerhaft eine Sammlung von Pflanzen aller Verwandtschaftsgruppen, Lebensräume, Weltregionen und morphologischer Typen sowie Nutz- und Arzneipflanzen, d.h. eine Sammlung für die „Botanik in ihrem gesamten Umfange“. Die Sammlungen sind systematisch dokumentiert und werden nach wissenschaftlichen und didaktischen Kriterien präsentiert. Die Gärten in Forschung und Lehre - Hauptaufgaben der Botanischen Gärten als universitärer Einrichtung sind Forschung und Lehre. Die Sammlungen sind entsprechend ausgerichtet und dokumentiert. Sie sind lebendiges Lexikon, Lehrbuch und Nachschlagewerk der Botanik, stellen das Anschauungs- und Untersuchungsmaterial für Lehrveranstaltungen zur Verfügung und sind der Ort an dem Lehrveranstaltungen durchgeführt werden. Vorwissenschaftliche und wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen des Studiums werden in und mit den Gärten durchgeführt. Die Gärten als Zentrale Betriebseinheit der Universität - Die Botanischen Gärten sind eine zentrale Betriebseinheit der Universität Bonn. Personell sind die Gärten über den Direktor an das Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen angebunden. Die Sammlungen stehen für Forschung und Lehre an allen Fakultäten der Universität Bonn zur Verfügung. Besonders intensiv werden sie durch das Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen genutzt. Die Gärten sind somit die zentrale Anlaufstelle für alle Facetten pflanzlicher Vielfalt an der Universität und streben eine enge Zusammenarbeit mit allen relevanten und interessierten Bereichen an, etwa in Landwirtschaft, Zoologie, Pharmazie und in den Ernährungswissenschaften. Die Gärten als Schaufenster der Universität - Die Botanischen Gärten sind ein wichtiger Veranstaltungs- und Begegnungsort der Universität und ein wichtiges Naherholungsgebiet in der Stadt. Die Gartenanlage hat damit auch den Bedürfnissen der Besucher Rechnung zu tragen. Eine durchdachte, optisch ansprechende und thematisch ausgefeilte Anlage ist eine angemessene Visitenkarte der, und Masterplan Botanische Gärten der Universität Bonn 2011—2018 Seite 4 Masterplan 2.0 – 2016 Präsentationsfläche für die Universität. Durch den starken Publikumsverkehr sind die Gärten das größte Schaufenster der Universität für die Bevölkerung. Sie bieten sich zur öffentlichkeitswirksamen Präsentation von Forschungsprojekten an und können von allen universitären Einrichtungen dafür auch genutzt werden. Durch diese Kombination von Forschung und Information wird der Öffentlichkeit die Bedeutung wissenschaftlicher Arbeit erläutert. Die Gärten als Ort der Bewusstseinsbildung - Mit ihren attraktiven Anlagen und einzigartigen Sammlungen sind die Botanischen Gärten besonders geeignet zur Bewusstseinsbildung bei den Besuchern beizutragen und ihr Verständnis für die Schönheit, Bedeutung und Schutzwürdigkeit pflanzlicher Vielfalt zu fördern. Im Rahmen von Führungen und Ausstellungen wird über wichtige aktuelle Themen wie Klimawandel, Nutzen der Pflanzen, Naturraumzerstörung und Bedrohung der biologischen Vielfalt informiert. Der Masterplan sowie über das Jahr verteilte Pressemitteilungen, Veranstaltungen und Aktionen dienen der Information und Bewusstseinsbildung in diesem Bereich. Die Gärten in Arten- und Naturschutz - Die Botanischen Gärten sind seit vielen Jahren im Bereich Arten- und Naturschutz auf der praktischen Ebene involviert. Die aktuellen und geplanten Aktivitäten reichen von lokalen und regionalen bis hin zu internationalen Erhaltungsprojekten. Im lokalen und regionalen Bereich sind das die ex-situ Sammlungen seltener Sippen aus NRW, aus denen regelmäßig Material für Wiederansiedlungsprojekte abgegeben wird. Im nationalen Bereich haben sich die Gärten in Absprache mit anderen deutschen botanischen Gärten zur ex-situ Erhaltung einiger heimischer Pflanzenarten verpflichtet. Auch international wichtige Erhaltungssammlungen sind in den Gärten vorhanden. In enger Abstimmung mit anderen Botanischen Gärten in Deutschland, aber auch in Europa wurden erhebliche Beiträge zum Sammlungsmanagement sowie politischen Diskussionen geleistet. Im internationalen Bereich haben sich die Botanischen Gärten intensiv in Aspekte des Sammlungsmanagements (International Plant Exchange Network, IPEN) und internationaler Abkommen (Globale Strategie zur Erhaltung der Pflanzen, GSPC) eingebracht. Seit November 2011 sind die Botanischen Gärten der Universität Bonn Mitglied im „Consortium der Convention on Biological Diversity“ und stehen damit besonders in der Pflicht. Sie streben eine enge Zusammenarbeit innerhalb der Universität an, aber auch mit anderen Forschungseinrichtungen, Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), Fachbehörden und Ministerien. Die Gärten werden in Zukunft die bisherigen Aktivitäten in diesem Bereich weiterführen und ausbauen. Die Aktivitäten werden gebündelt und mit Forschungsaktivitäten in den Bereichen Taxonomie/Verbreitungsmuster sowie Bestäubungsökologie (Ecosystem Services, Hybridisierung und Introgression) kombiniert. Die Gärten als „Kompetenzzentrum Phytodiversität“ - Die Botanischen Gärten zusammen mit dem Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und Arbeitsgruppen in der Landwirtschaftlichen Fakultät sind ein (informelles) Kompetenzzentrum Phytodiversität der Universität Bonn für ein breites Spektrum an Fragen des Arten-, Natur- und Landschaftsschutzes, der Biodiversität, der Nachhaltigkeit sowie der Nutzpflanzenkunde. Diese Kompetenz steht sowohl anderen Fachbereichen der Universität wie auch außeruniversitären Einrichtungen bei wissenschaftlichen, angewandten und regulatorischen Fragen z.B. der Biodiversitätsforschung und –erhaltung