Frank Bridge · · Arnold Bax Cello Sonatas Johannes Moser cello · Paul Rivinius piano Sonaten für Violoncello und Klavier von Frank Bridge, Arnold Bax 02 und Benjamin Britten 03 FRANK BRIDGE (1879 – 1941) Sonata d-Minor for Violoncello In demselben Jahr 1913, als Frank Bridge mit der Weiterhin werden wir bei den Biographen der and Piano, H 125 [21:49] Arbeit an seiner Sonate für Violoncello und Klavier drei Briten immer wieder auf gewisse, mehr oder

begann, wurde in Lowestoft, Suffolk, sein späte- minder ausgeprägte Zweifel an der jeweiligen In- D eutsch 1 Allegro ben moderato [10:08] rer Schüler Benjamin Britten geboren. Als dieser spirationskurve stoßen. So können wir tatsächlich 2 Adagio ma non troppo – eben dreißig Jahre alt war und sich im selbstge- an einer Stelle über Frank Bridge lesen, man spüre Molto allegro e agitato [11:41] wählten amerikanischen Exil dem Ende des Zwei- „in seinem ganzen Schaffen den Mangel eines ten Weltkrieges entgegensehnte, schrieb der so- ­eigentlichen schöpferischen Dranges“ (Gerald eben zum „Master of the King’s Music“ ernannte Abraham), während andernorts ein Kollege des BENJAMIN BRITTEN (1913 – 1976) Arnold Bax als letztes seiner Duowerke für Cello Vorigen für Arnold Bax erkennt, er sei als „äußerst Sonata in C for Violoncello und Klavier die Legend-Sonata. Und als Britten im produktiver Komponist“ am Ende „das Opfer einer and Piano, Op.65 [19:59] Januar 1961 in Aldeburgh die Komposition seiner Mühelosigkeit geworden, die manch einer mit Cellosonate in C op. 65 abschloss, waren seit dem guter Technik verwechselt hätte“. Und endlich 3 Dialogo – Allegro [06:55] Tode seines einstigen Lehrers Frank Bridge, an heißt es in einer Gesamtdarstellung der „Music 4 Scherzo – pizzicato. Allegretto [02:24] dessen Unsterblichkeit er mit seinen früh-genia- of Benjamin Britten“ gerade im Kontext mit der 5 Elegia. Lento [06:04] len Variations für Streichorchester selbst mitge- hier vorliegenden Sonate, man hätte glauben 6 Marcia [02:14] wirkt hatte, genau zwanzig Jahre vergangen. können, dass der gerade einmal 48-jährige Künst- 7 Moto Perpetuo [02:22] ler damals „jenen kritischen Stimmen aufgeses- Aus diesen Fakten mögen Numerologen, Hobby- sen sei, die ihm bereitwillig attestierten, dass er Kabbalisten oder Okkultisten auf schicksalhafte in seinen rein instrumentalen Gestaltungen ARNOLD BAX (1883 – 1953) Zusammenhänge schließen. Dem einfacheren durch wenig mehr als sein handwerkliches Ge- Legend-Sonata for Violoncello ­Betrachter werden sich neben der gemeinsamen schick den Verlust jener einfallsreichen Präzision and Piano (1943) [24:40] Nationalität der drei Komponisten eine Fülle ver- wettgemacht habe, mit der er auf sprachliche 8 Allegro risoluto [09:14] bindender Elemente auftun, ohne dass sich daran und dramatische Anregungen reagierte“. 9 Lento espressivo [08:18] irgendwelche Spekulationen knüpften. Da ist zu- 10 Rondo. Allegro [07:08] nächst die allen gemeinsame Beziehung zum Immerhin wird diese letzte Einschätzung so-

Meer. Frank Bridge stammte aus Brighton, starb gleich durch eine unbedingt einleuchtende These S onaten in Eastbourne und hat zumindest in seiner großen relativiert: Rückblickend sei zu sehen, so der Autor

total Time [66:44] sinfonischen Dichtung The Sea seine Faszination Peter Evans, dass Britten offenbar „einer anderen Cello

| von den unendlichen Wellenlandschaften festge- Art der Anregung bedurfte, wie sie ein ausüben- schrieben. Arnold Bax, der seit der Erweckung der Künstler von unwiderstehlicher, individueller seines „inneren Kelten“ durch die Poesie von Wil- Musikalität lieferte“. Das ist in der Tat ein schöp- AX liam Butler Yeats mehr irisch als englisch fühlte, ferisch nachvollziehbarer Ansatz: Die Vorstellung wandelte auf mythologisch-musikalischen Pfaden von dem unverwechselbar agierenden Instrumen­ nach Tintagel und in die Gardens of Fand, in die talisten wird zum Rahmen, in den die realen Gärten also der keltischen Heldin des Meeres. Klänge für die konzertante „Vorstellung“ hinein-

Und Benjamin Britten gelang unmittelbar nach geschrieben werden, wobei das konkrete Erschei- B · RITTEN dem Kriege mit seinem der große nungsbild dieser Musik von der stilistischen Atti- Durchbruch, als er dem bedrohlichen Ozean die tüde des Komponisten und seinem jeweiligen eigentliche Hauptrolle in seiner populärsten Oper Verhältnis zum Virtuosentum abhängt – viel einräumte. Raum ist zwischen der Selbstinszenierung à la · B RIDGE· B CHAMBER 04 Johannes Moser Violoncello 05

Paganini und dem sinfonischen oder kammer­ lichkeiten offenbarten (ist das Refrainthema des die entlegensten Regionen zu einer rhetorisch Johannes Moser kon- musikalischen Dedikationsstück, wie es uns ganz abschließenden Rondos eigenes Gewächs, kommt enorm gesteigerten Rückkehr in die Gedanken zertiert mit den welt- konkret in Benjamin Brittens Opus 65 begegnet. es aus dem Karneval der Tiere oder gar aus Mozarts des Anfangs führt, ohne dass man von einer weit führenden Klang­ D eutsch Die Quelle der Inspiration war mächtig und alla turca?) – wenn diese Sonate also mit ihrem eigent­lichen Reprise sprechen könnte; und die körpern wie dem New D eutsch ­sprudelte reichlich: Mstislaw Rostropowitsch er- glühenden Mittelsatz und der »großen Melodie« Coda dieses ersten Formabschnitts, in dem wie- York Philharmonic, hielt nicht allein dieses Duo, sondern darüber im Finale nicht direkt ins Innere des Hörers dringt, der Achtel- und Triolenpulse zusammentreffen – den Berliner Philhar- ­hinaus drei Solosuiten und die geradezu kolossale dann wird man einzig und allein dessen Mangel worauf der zweite Abschnitt der Sonate in einer monikern, dem Los Sinfonie für Violoncello und Orchester op. 68. an Gemüt, niemals aber ihren Verfasser dafür zur „Art“ ­f-Moll beginnt und schon bald erkennen ­Angeles Philharmonic, Verantwortung ziehen müssen. lässt, dass die grundlegenden Substanzen kaum London Symphony Es wäre also gewiss nicht falsch, die fünf Sätze mehr als gekonnte Transformationen und Mutati- ­Orchestra, Tonhalle- des Werkes als völlig gegensätzliche Facetten Bemerkenswerterweise ist die älteste Sonate des onen des vorigen Teiles sind. Dann ein plötzliches Orchester Zürich, ­eines geistreichen, instrumental schier uner- vorliegenden Programms auch gewissermaßen Molto ­allegro e agitato, teils triolisch, teils duo- Symphonie­orchester schöpflichen Charakters aufzufassen und sich die modernste – wenn wir nämlich die jeweilige lisch geteilt, das neuerliche Anknüpfen an das des Bayerischen Rund- vorzustellen, wie er den verhaltenen „Dialog“ in Umgebung als Maßstab anlegen. Die Avantgarde Adagio ma non troppo und als belebte Coda des funks, ­Tokyo Symphony Sonatenform, das frech-gezupfte Scherzo, die von 1961 klang nicht nach Britten, in den vierziger gesamten Werkes das Allegro moderato, mit dem Orchestra, Cleveland eindringliche „Elegia“, den klirrenden Marsch und Jahren gehörte Bax zu den Nostalgikern; doch zur die Sonate begonnen hatte: zwei jeweils dreiteili- Orchestra und Israel das wahrhaft unaufhaltsame „Moto perpetuo“ Zeit des Ersten Weltkrieges stand Bridge tatsäch- ge Abschnitte, die keimhaft aus einem Grundkon- Phil­harmonic unter auf die Bühne bringt – in einem Idiom übrigens, lich in der vordersten Reihe des zeitgenössischen flikt entwickelt und ohne merklichen Konstrukti- Dirigenten wie Riccar- das Britten offenbar schon in jungen Jahren fas- Geschehens. Damals schreibt Debussy seine letz- vismus über eine beachtliche Strecke miteinan- do Muti, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Franz Welser- zinierte, als sein Klavierkonzert deutlich nach ten Kompositionen („zufälligerweise“ am Ende der verklammert werden, bis zugleich der Bogen Möst und Christian Thielemann. Im September Serge Prokofieff klang: In der Cellosonate treffen auch seine Cellosonate), die Wiener um Arnold geschlossen und doch gesprengt ist, weil das 2009 eröffnete er zusammen mit Mariss Jansons mancherlei „russische“ Merkmale aufeinander, Schönberg haben sich bereits ihre Watschen ab- ­d-Moll des Anfangs in ein massives D-Dur ein- die Saison beim Konink­lijk Concertgebouw Orchest die uns ähnlich beim späteren Dmitri Schostako- geholt, und Bridge, einer der engagiertesten An- mündet – wie man angesichts solcher Musik zu in Amsterdam mit dem 1. Cellokonzert von Schos- witsch – einem guten musikalischen Freunde wälte dieser neuen Donau-Welle, vollendet nach dem Fazit kommen kann, es habe dem Komponis- takowitsch. Sein amerikanisches Debut bestritt Brittens – und bei dem Prokofieff der wilden Jahre vierjähriger Arbeit eine Partitur, die ebenso spar- ten der eigentliche schöpferische Drang gefehlt, er 2005 unter der Leitung von Pierre Boulez mit begegnen können. sam wie üppig, harmonisch wie „un-tonal“ die das werden wir einzig einem ausgeprägten Hang dem Chicago Symphony Orchestra.

traditionellen formalen Schemata durch eine un- zum Vorurteil zuschreiben können. Mit der klingen­ S onaten Gegenüber dem Kammerspiel in fünf Aufzügen gewöhnlich frei wirkende, de facto aber sorgfältig den Realität hat es nichts zu tun. Mosers interpretatorisches Interesse reicht von

stehen die beiden älteren Kreationen deutlich im gerundete Erzählung ersetzt. aufführungspraktisch fundiertem Umgang mit Cello

| Zeichen erzählerischer Gesten, ohne auch nur im Eckhardt van den Hoogen Barockmusik bis zu neuer und neuester Musik. Geringsten von verminderter Einfallskraft zu Mitunter könnte man beinahe glauben, es habe Reges Interesse hegt er für seine Experimente mit ­künden. Gewiss, Arnold Bax hatte, als er 1943 seine der ewige Widerstreit zwischen der 2 und der 3, dem elektrischen Cello, für das er diverse Kompo- AX Legend-Sonata schrieb, den Gipfel der Erfolge und zwischen imperfectio und perfectio, einen großen nisten zu Werken inspirieren konnte. vielleicht auch, nicht zuletzt aufgrund eines etwas Teil des Werkes auf unterschiedlichsten Ebenen „fahrigen“ Privatlebens, einiges von der Kraft ver- geprägt. Da ist zum Beispiel der Konflikt zwischen Sein seit Jahren erfolgreiches Engagement, junge loren, die ihn zu einem der bedeutendsten Kom- den begleitenden Achteln und der weitgespann- Menschen für klassische Musik zu begeistern,

ponisten seiner Heimat und sein Schaffen unter ten triolischen Hauptmelodie; die dezente Hervor­ fand im Januar 2010 seinen bisherigen Höhe- B · RITTEN anderem einem Jean Sibelius lieb und wert ge- hebung einer dreivierteltaktigen Gegenfigur in punkt mit einer Tournee zu amerikanischen Uni- macht hatte. Doch wenn diese Legende, deren den nämlichen Achteln, die sich erst, wenn das versitäten, zusammen mit der New Yorker Perfor- drei Sätze bei einer gründlichen semantischen Cello schweigt, als ein zweites Thema artikuliert; mancekünstlerin Phyllis Chen. Das Programm prä- Analyse zweifellos viele motivische Rückbezüg- ein dritter Formabschnitt, der harmonisch durch sentiert sowohl traditionelles als auch experimen­ · B RIDGE· B CHAMBER 06 07

telles Repertoire sowie neben dem traditionellen mit dem bereits im Jahre 1986 gegründeten Klavier und Cello auch präpariertes Klavier, Spiel­ ­Clemente Trio den renommierten ARD-Wettbe- zeug­klavier, Spieluhr, präpariertes Cello und werb in München. Als ausgewähltes „Rising Star“-

D eutsch E-Cello. Ziel ist es, jungen Erwachsenen den Zu- Ensemble gastierte das Trio in den zehn wichtigs- gang zu zeitgenössischer Musik auf eine spieleri- ten Konzertsälen der Welt (u. a. Carnegie Hall, sche und unterhaltsame Art zu ebnen und sie auf New York, und Wigmore Hall, London). Außerdem anspruchsvolle Weise zu begeistern. führten ausgedehnte Tourneen nach Japan, Viet- nam, Thailand, Australien und in die USA. Seit dem Der in München geborene Sohn einer Musiker­ gemeinsamen Musizieren mit den Brüdern in der familie studierte bei David Geringas. 2002 gewann Kindheit steht die Kammer­musik bis heute im er den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und Mittelpunkt des musikalischen Schaffens von erhielt den Sonderpreis für seine Interpretation Paul Rivinius. Seit 2004 ist er Pianist des Mozart der Rokoko-Variationen. Piano Quartet. Paul Rivinius unterrichtet an der Universität der Künste und der Hochschule für Seine bei SWR music / hänssler CLASSIC erschie- Musik „Hanns Eisler“ in Berlin und zählt mittler- nenen CDs wurden mehrfach mit dem ECHO weile zu den gefragtesten Pianisten der Kammer- Klassik ausgezeichnet. musikszene. Bei SWR music / hänssler CLASSIC sind bereits 3 CDs mit Johannes Moser und Paul Rivinius erschienen. (Brahms and his Contem- Paul Rivinius Klavier poraries Vol. I – III)

erlernte fünfjährig das Klavierspielen bei Gustaf Grosch in München und später u. a. bei Alexander

Sellier in Saarbrücken. S onatas Nach dem Abitur stu-

dierte er Horn bei Cello

| ­Marie-Luise Neun- ecker sowie Klavier bei Raymund Havenith AX in Frankfurt, nachdem er zwischen­zeitlich langjähriges Mitglied im Bundes­jugend­

orchester und Gustav- B · RITTEN Mahler-Orchester war. 1994 führte ihn sein Weg wieder nach München in die Meisterklasse von Gerhard Oppitz, die er 1998 mit Auszeichnung abschloss. Im gleichen Jahr gewann Paul Rivinius · B RIDGE· B CHAMBER 08 Sonatas for Cello and Piano by Frank Bridge, Arnold Bax and Benjamin Britten 09

In 1913, the same year that Frank Bridge began to drive in his entire output’ (Gerald Abraham), the cheeky, plucked Scherzo, the intense ‘Elegia’, Debussy was writing his last compositions (at the work on his Sonata for Cello and Piano, his later while elsewhere a colleague writes of Arnold Bax the shrill March and the truly unstoppable ‘Moto end ‘coincidentally’ also his Cello Sonata), the student Benjamin Britten was born in Lowestoft, that this ‘extremely prolific composer’ ended up perpetuo’ to the stage. Britten adopted an idiom, Viennese composers of Schönberg’s school were E nglish Suffolk. When Britten was thirty years old and ‘becoming the victim of an effortlessness that incidentally, that had evidently fascinated him already being punished by audiences, and Bridge, E nglish longing for the end of the Second World War in some would have mistaken for good technique’. since his youth, when he had composed a piano one of the most committed advocates of this new his self-imposed American exile, Arnold Bax, And finally, in an overview of Britten’s music, the concerto highly reminiscent of Prokofiev: in the wave, completed a score after four years of work recently appointed Master of the King’s Music, author writes with reference to the sonata pre- Cello Sonata one encounters various ‘Russian’ ele- that replaced traditional formal schemata with a composed the Legend Sonata as the last of his sented here that one could almost think the ments that can also be found in the later works of narrative which appeared uncommonly free, but duos for cello and piano. And when, in 1961, ­Britten 48-year-old artist had been taken in by ‘those crit- – a good musical friend of was de facto carefully rounded, in a manner that completed his own Cello Sonata in C op. 65 in ical voices who gladly claimed that his purely Britten – or the music from Prokofiev’s wild years. was sparing yet opulent, at once harmonious and Aldeburgh, precisely twenty years had passed instrumental works offered little more compensa- ‘un-tonal’. since the death of his former teacher Frank Bridge, tion for the loss of that imaginative precision Compared to Britten’s chamber drama in five to whose immortality he himself had contributed with which he reacted to verbal and dramatic scenes, the two older creations are clearly charac- At times one could almost think that the perpet- with an ingenious early work, the Variations for stimuli than mere craftsmanship’. terised by narrative gestures – without the slight- ual opposition of two and three, between imper- string orchestra. est trace of diminished imaginative force. Cer- fectio and perfectio, shaped large parts of the This last assessment, at least, is at once put into tainly, when he wrote his Legend Sonata, Arnold work on the most different levels. There is the Numerologists, hobby Kabbalists or occultists perspective by an utterly convincing hypothesis: Bax had passed the peak of his success and per- conflict between the widely-spread triplet melody may see fateful correlations between these facts looking back, argues Peter Evans, one can see that haps, not least because of a slightly erratic private and the accompanying quavers; the discreet high- and figures. The ordinary observer, alongside the Britten evidently ‘needed a different form of stim- life, lost some of the power that had made him lighting of a ¾ counter-figure also in quavers, three composers’ shared nationality, will find a ulus, the kind offered by a performing artist or one of the most significant composers in his which articulates a second theme only once the wealth of connecting elements without any need irresistible, individual musicality.’ That is indeed country and his music precious to someone like cello has finished; a third section whose harmo- for speculative theories. The first is the shared an understandable creative approach: the idea of Jean Sibelius. But if this legend, whose three nies lead through the remotest regions before connection to the sea. Frank Bridge came from an unmistakable musician becomes the frame- movements would doubtless reveal a multitude returning, with immensely heightened rhetoric, Brighton, died in Eastbourne, and displayed a fas- work into which the real sounds are written for its of motivic references in a thorough semantic to the opening ideas, yet without a reprise in the cination with the endless wave seascapes in his ‘representation’ in concert, though the particular analysis (is the refrain of the concluding Rondo true sense; and the coda of that first section, large symphonic poem The Sea. Arnold Bax, who nature of such music depends on the composer’s home-grown, is it from The Carnival of the Animals where quaver and triplet pulses coincide once

felt more Irish than English after the awakening stylistic attitude and his relationship with virtu- or even Mozart’s alla turca?) – if this legend, with more. Following this, the sonata’s second section S onatas of his ‘inner Celt’ through the poetry of W. B. Yeats, osity as such – there is a great gulf separating its glowing central movement and ‘grand melody’ begins in a ‘sort of’ F Minor, and it soon becomes

followed a mythological-musical path to Tintagel Paganini-esque self-dramatisation from the sym- in the Finale, does not sing its way directly into apparent that its underlying components are Cello

| and The Gardens of Fand – the gardens of the phonic or chamber dedication piece of which Brit- the listener’s soul, one could never make the scarcely more than skilled transformations and Celtic sea goddess. And Benjamin Britten’s great ten’s op. 65 is a concrete example. The source of author responsible, only the listeners lack of sen- mutations of the previous part. Then a sudden breakthrough came directly after the war with inspiration was a powerful and sparkling one: sibility. Molto allegro e agitato, partly in triplets and partly AX Peter Grimes, when he effectively gave the threat- received not only this duo, in duplets, a renewed reference to the Adagio ma ening ocean the main role in his most popular but also three solo suites and the veritably colos- Conspicuously, the oldest sonata in this pro- no troppo, and, as a lively coda to the entire work, opera. sal Symphony for Cello and Orchestra op. 68. gramme could also be viewed as the most mod- the Allegro moderato with which the sonata had ern – if one applies the standards of the respec- opened: two three-part sections that develop

In the following, we will repeatedly encounter It would certainly not be unfitting, then, to under- tive environment. The avant-garde of 1961 did not organically from a fundamental conflict and, B · RITTEN more or less pronounced doubts among biogra- stand the work’s five movements as highly con- sound like Britten, and in the 1940s Bax was without any perceptible constructivism, are inter- phers about the three Britons’ level of inspiration. trasting facets of a spirited, instrumentally truly among the nostalgics; at the time of the First woven for a considerable time until the arch is In one passage, for example, we read about Frank inexhaustible character, and to imagine him World War, however, Bridge was genuinely at the simultaneously closed and broken by a shift from Bridge that one can sense ‘a lack of true creative bringing the reserved ‘Dialogue’ in sonata form, forefront of contemporary developments. the opening D Minor to a massive D Major. Any- · B RIDGE· B CHAMBER 10 11

one who concludes from such music that the For years he has successfully devoted himself to Paul Rivinius piano Wigmore Hall in London). In addition, extensive composer lacked true creative drive can only be awakening enthusiasm for classical music among tours took them to Japan, Vietnam, Thailand, Aus- motivated by severe prejudice, for such a claim young people, and this ongoing project will see its learned to play piano tralia and the U.S.A. Ever since playing music E nglish has nothing to do with the sounds one hears in highlight so far in 2010, with a tour of American at the age of five from together with his brothers as a child, chamber this work. universities together with the New York perform- Gustaf Grosch in music has remained the focal point of Paul Rivin- Eckhardt van den Hoogen ance artist Phyllis Chen. The programme includes Munich and later with ius’ musical activity. Since 2004 he has been pian- both traditional and experimental repertoire, and Alexander Sellier in ist in the Mozart Piano Quartet. Paul Rivinius in addition to the traditional piano and cello it Saarbrücken, among teaches at the Berlin University of Arts and the Johannes Moser cello also includes prepared piano, toy piano, music others. After graduat- “Hanns Eisler” School of Music in Berlin and is box, prepared cello and electric cello. The aim is to ing from school, he now counted among the most sought-after pian- performs with the make contemporary music accessible to young studied horn with ists on the chamber music scene. SWR world’s leading adults in a playful and entertaining manner, and to Marie-Luise Neun­ music / hänssler CLASSIC have already released orchestras, such as arouse their interest in challenging ways. ecker and piano with 3 CDs with Johannes Moser and Paul Rivinius. the New York Philhar- Raymund Havenith monic, Berlin Philhar- Moser, born in Munich into a family of musicians, in Frankfurt, after monic, Los Angeles studied with David Geringas. He won the having been a mem- Philharmonic, London Tchaikovs­ky competition in Moscow in 2002, and ber of the German Symphony Orchestra, was also awarded the special prize for his inter- Youth Orchestra and Zurich Tonhalle pretation of the Rococo Variations. the Gustav Mahler Orchestra for many years. In Orchestra, Bavarian 1994, he once again found his way to Munich to Radio Symphony Several of the CDs he has recorded for SWR music / the Master Class of Gerhard Oppitz, which he Orchestra, Tokyo Sym- hänssler CLASSIC have received the ECHO Klassik concluded with distinction in 1998. In the same phony Orchestra, award. year, Paul Rivinius won the renowned ARD Com- Cleveland Orchestra petition in Munich with the Clemente Trio, which und Israel Philhar- had been founded as early as 1986. The trio made monic, with conduc- guest appearances as a select “rising star” ensem-

tors including Riccardo Muti, Lorin Maazel, Zubin ble in the ten most important concert halls in the S onatas Mehta, Franz Welser-Möst and Christian Thiele- world (including Carnegie Hall in New York and

mann. In September 2009 he opened the season Cello

| together with Mariss Jansons and the Royal Con- certgebouw Orchestra in Shostakovich’s Cello Concerto no. 1. He made his American debut in Aufnahme | Recording 12. – 15. 01. 2009 Kammer- Einführungstext | Programme notes AX 2005 with the Chicago Symphony Orchestra musikstudio, SWR Stuttgart Eckhardt van den Hoogen under Pierre Boulez. Künstlerische Aufnahmeleitung | Artistic Director Verlag | Publishing Bridge: Winthrop Rogers Ltd., Andreas Priemer Britten: Boossey & Hawkes, Bax: Chappell His interests as a performer range from historical- Toningenieur | Sound Engineer Foto | Photograph

ly-informed interpretation of Baroque music to Friedemann Trumpp Cover, Inlay: © Christina Ramirez, Booklet Seite | B · RITTEN works from the 20th and 21st century. He is espe- Digitalschnitt | Digital Editor Irmgard Bauer Page 5, 7, 10: © hänssler CLASSIC/Manfred Esser cially enthusiastic about experimenting with the Producer SWR Dr. Marlene Weber-Schäfer Booklet Seite | Page 6, 11: © Herbert Schulze electric cello, and has already inspired several Art Director Margarete Koch Übersetzung | Translation Wieland Hoban composers to write pieces for the instrument. Endredaktion | Final editing hänssler CLASSIC · B RIDGE· B CHAMBER Bereits erschienen | Also available:

BRAHMS AND HIS CONTEMPORARIES Vol. I-Vol.III Johannes Moser violoncello · Paul Rivinius piano

Camille Saint-Saëns Johannes Brahms · Richard Strauss · Giuseppe Martucci · Complete Works Robert Fuchs · Heinrich von Herzogen- Johannes Brahms · for Violoncello and Alexander Zemlinsky berg · Johannes Brahms Theodor Kirchner Orchestra Johannes Moser 1 CD No.: 93.206 1 CD No.: 93.207 1 CD No.: 93.208 ­violoncello Radio-Sinfonie­orchester ­Stuttgart des SWR Fabrice Bollon 1 CD No.: 93.222

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