Ausgangslage 1 Land Mecklenburg - Vorpommern Stadt Penkun Lebensraum Stettiner Tor

Stadtbild und Denkmale Kurzbeschreibung Stadt Penkun STÄRKEN landschaftlich reizvolle Lage zwischen Seen – „Inselcharakter“ historische Stadtstruktur mit herausragenden Einzeldenkmalen „ländlicher Zentralort“ mit Versorgungsfunktionen (WTB) Funktionsmischung konzentriert sich in der Ortsmitte vorhandene Freiflächen, Grünstrukturen, Seen haben hohe Freiraum- und Erholungsqualität -Neiße-Radweg verläuft durch die Stadt

Stadtansicht 1844 Stadtansicht C. Merian 1652 POTENZIALE / CHANCEN Nähe zum Oberzentrum /Polen Zugehörigkeit zur Europaregion touristischer Anziehungspunkt durch landschaftliche Reize und Schloss örtliche Qualitäten sowie sehenswerte Baudenkmale Alleinstellungsmerkmal „kleinste Stadt in M-V“ = werbewirksam Stadtmauer enge Nachbarschaftsbeziehungen - hohes Identifikationspotenzial Wettbewerbsgebiet große Anzahl an Vereinen – hohes Engagement der Bürger Nähe der Autobahn Stettin – Berlin, Anbindung an ÖPNV

Hospital SCHWÄCHEN südöstliche Randlage in Mecklenburg-Vorpommern Stadtkirche sehr dünne Besiedlungsstruktur große Entfernungen zu zentralen Orten im Landkreis (Verwal tungssitze in , , ) Veränderung der Verwaltungsstrukturen (Wegfall des Amtssitzes) entzieht Versorgungs- und Dienstleistungsfunktionen ÖPNV-Versorgung

PROBLEME keine direkte Anbindung ans Schienennetz Grenzen zu Polen und Brandenburg wirken als verkehrstechni sche und soziale Barrieren demografischer Wandel, Abwanderung der Jugend Zuwanderung aus Polen fehlende Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in Stadt und Region Sanierungsgebiet mit Denkmalstandorten Stadtbildanalyse

Schloss Stadtkirche Hospital St. Georg Stadtmauer - 1186 bis 1190 Bau des ersten Schlosses - 1261 erste Erwähnung - 1291 erstmaliger Bau - etwa 1190 gebaut zur Gründungszeit des Ortes - 1486 bis 1487 Umbau - 1854 völlig zerstört beim Stadtbrand - 1712 Totalzerstörung durch Brand - als Wehrbau um die ganze Stadt errichtet - 1580 Neubau - 1858 bis 1862 neogotischer Backsteinbau - 1714 Fertigstellung Wiederaufbau - als Baumaterial wurden die Feldsteine der - 1610 Zerstörung durch Brand - Ausstattung aus der Erbauungszeit - zurzeit ungenutzt mit schlechtem Bauzustand umliegenden Äcker verwendet - nach 1610 Wiederaufbau im Stil der Renaissance - drei Stadteingänge durch Tore gesichert - 1991 bis 2002 Sicherungs- und Sanierungsarbeiten - Stadttore heute nicht mehr vorhanden

Grünflächen und öffentliche Einrichtungen Wohnen und Wohnumfeld Erschließung und Dienstleistungen

Bundeswettbewerb Historische Stadtkerne — integriert denken und handeln Revitalisierung des Stadteingangs am Stettiner Tor mit Konzeptbeschreibung 2 ehemaligem Hospital als Modellprojekt für städtisches Leben in historischer Umgebung als Weiterführung des mit Städtebauförderung erfolgreich umgesetzten Rahmenplanes

Das Untersuchungsgebiet Konzeptbeschreibung Amtsplatz - Platz am Stettiner Tor Neben den markanten Stadtplätzen, Marktplatz und Kirchplatz, STÄRKEN POTENTIALE / CHANCEN Es besteht der politische Wille zur Umgestaltung des Vorplatzes bildet der Amtsvorplatz den dritten stadtbildbestimmenden Platz Knotenpunkt und Verteilerfunktion neu geordneter Stadteingangsbe- des Amtsgebäudes. Der Handlungsdruck wächst durch das ein- für Verkehrswege (Straßen, Fuß- reich mit Aufenthaltsqualität sturzgefährdete Hospitalgebäude. Der hohe Denkmalwert als direkt an einem der Ortseingänge Penkuns. Die Ortseingänge und wege, ÖPNV) Wiederbelebung des Hospitals eines der letzten erhaltenen Hospitäler an ihrem ursprünglichen die Eingänge in das Sanierungsgebiet haben für Penkun eine be- bestehende öffentliche Nutzungen, sondere Bedeutung. Dienstleistung durch Amtsgebäude, Modellcharakter der denkmalge- Standort erfordert die Erhaltung und Sicherung. Die Chance der Schule und Friedhof rechten Sanierung und Umnut- Förderung der Sicherungsmaßnahmen durch die Deutsche Stif- zung Ziel des Gestaltungskonzeptes ist es deshalb, eine klare Definition historische Strukturen sind ables- tung Denkmalschutz und das Landesamt für Kultur und Denk- Motivationsbildner für die Bürger und Verdeutlichung des Ortseingangs am Stettiner Tor als Schwel- bar (alte Dorfstraße mit Alleecha- malpflege führte zum Umdenken. Die Suche nach ortsansäs- rakter, Hospital Spital „St. Georg“, für die Sanierung weiterer Gebäu- le und spürbarer Übergang in die Altstadt zu formulieren. Das de und Lückenbebauung Doppeltor „Stettiner Tor“ ) sigen Nutzern führte zum Erfolg: der kommunale Pflegedienst ehemalige Stadttor soll durch die Neugestaltung wieder ablesbar möchte eine Senioren-Wohngemeinschaft mit Pflegeangebot werden. Die Verkehrsführung wird neu geordnet, so dass Straßen- PROBLEME SCHWÄCHEN einrichten. Inzwischen besteht ein breiter politischer und denk- und Platz- bzw. Grünflächen klar voneinander abgegrenzt werden. fehlende Struktur führt zu Vernach- ungeordnete Verkehrssituation malpflegerischer Konsens für die Nutzungsform in Anknüpfung lässigung und „Missstandsgefühl“ führt zu Unübersichtlichkeit Neben baulichen Maßnahmen ist insbesondere die Aufwertung an die historische Nutzung des Hospitals. Nach der Sicherungs- fehlende Aufenthaltsqualität der Freiraumgestalt erforderlich. Die Freiflächen vor dem Amtsge- leerstehendes Gebäude wird als maßnahme soll die denkmalgerechte Sanierung und Umnutzung gestalterischer Störfaktor empfun- Leerstand und Verfall des Hospi- bäude und entlang der ehemaligen Dorfstraße bis zum Eingang den, historische Bedeutung ist äu- tals „St. Georg“ erfolgen. An der Finanzierung wird derzeit gearbeitet, dazu sind Schulhof sollen als öffentliche Aufenthaltsbereiche umgestaltet ßerlich nicht erkennbar Finanzierungskonzepte, weitere Fördermittel und Umsetzungsal- Leerstand: ca. 10 % der Bausubs- werden. Stadteingangssituation nicht tanz lianzen erforderlich. erlebbar Ziele des Konzeptes Maßnahmen • neue Definition der ehemaligen Torsituation am • Ordnungsmaßnahmen von Grundstücken Stettiner Tor, Umgestaltung der Eingangssituati- • Gebäudesicherung des ehemaligen Hospitals on in die Altstadt • Sanierung / Umnutzung ehemaliges Hospital • denkmalgerechte Sanierung des ehemaligen Hospitals „St. Georg“ • Platz- und Freiflächengestaltung „Stettiner Tor“ • Schaffung von Raumkanten durch bauliche und Freiraumgestaltung, Neuordnung der Ver- • Gestaltung Grünfläche am Hospital kehrserschließung und des öffentlichen Perso- • Einbindung in das Konzept Bioenergiestadt nenverkehrs

Bundeswettbewerb Historische Stadtkerne — integriert denken und handeln Konzeptbilder 3

Grundfläche Räume

01 Flur 1 6.53 m² 02 Flur 2 19.71 m² Grundfläche Räume 03 Flur 3 5.47 m² Grundfläche Räume 04 Küche Ehemaliges 12.58 m² Hospital „St. Georg“ 01 Flur 105 6.53Essen m² 13.45 m² 02 Flur 2 19.71 m² 01 Flur 1 06 6.53 m² Wohnen 13.66 m² 0203 Flur 2Flur 307 19.71 m² 5.47WC m² Das 8.45 m² ehemalige Hospitalgebäude „St. Georg“ ist eine weitere 03 Flur 3 5.47 m² 04 Küche08 12.58HWI m² 5.68 m² 04 Küche 12.58 m² wichtige Raumkomponente, Blickfang und ein bauhistorisch 05 Essen09 13.45Bad m² 8.16 m² 05 Essen 13.45 m² 06 Wohnen 13.66 m² 06 Wohnen10 13.66 m² Schlafen 1 wertvolles 8.12 m² Zeugnis der Penkuner Stadtgeschichte. Histo- 0707 WC WC 11 8.45 m² 8.45Wohnen m² 1 risch 18.33 m² gesehen lag das Hospital direkt vor der Stadtmauer 08 HWI 5.68 m² Hofseite 08 HWI 12 5.68Wo/S m² 2 13.35 m² 09 Bad 8.16 m² am Stettiner Tor, welches ebenso wie die Stadtmauer nicht 09 Bad 13 8.16Wo/S m² 3 13.42 m² 10 Schlafen 1 8.12 m² 10 Schlafen 1 8.12 m² 11 Wohnen 114 18.33 m² Flur/TRH mehr 6.51 m² vorhanden ist. Das St. Georgs- Hospital in Penkun ist 1211 Wo/S Wohnen2 15 1 13.35 m² 18.33Heizung m² als 2.25 ehemaligesm² Patronatsgebäude eines der wenigen noch 13 Wo/S 3 13.42 m² 07 Hofseite 12 Wo/S 162 13.35HAR m² 1.42 m² 10 WC 14 Flur/TRH 6.51 m² an seinem ursprünglichen Standort erhaltenen Spitalgebäu- 8.45 m² Schlafen 1 11 13 Wo/S 173 13.42Aufzug m² 4.23 m² 161.32 m² 8.12 m² Wohnen 1 15 Heizung 2.25 m² 17 14 Flur/TRH 6.51 m² 06 18.33 m² 16 HAR 1.42 m² de in einer ländlichen Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpom- Wohnen 16 Aufzug 13.66 m² HAR 4.23 m² 1715 AufzugHeizung 4.23 m² 2.25 161.32 m² m² 08 09 1.42 m² mern und damit ein wichtiges Zeugnis der Geschichte des HWI Bad 16 HAR 1.42 m² 5.68 m² 8.16 m² Gemeinwesens und kleinstädtischer Siedlungsstrukturen. In 14 17 Aufzug 4.23 m² 161.32 m²

Straßenseite Flur/TRH 6.51 m² der Gebäudesubstanz ist die barocke Bau- und Dachform 03 02 1 Flur 3 Flur 2 5.47 m² 19.71 m² noch ablesbar. Die 2013 geplanten Sicherungs- und Sanie- 3 2 C C rungsmaßnahmen sind der erste Abschnitt der Gesamtsa- 05 15 LEGENDE Essen Heizung 13 12 nierung auf dem Weg zu einer neuen Nutzung des alten 13.45 m² 2.25 m² 01 Wo/S 3 Wo/S 2 04 Flur 1 13.42 m² 13.35 m² Küche Mauerwerk - Bestand Spitals. Der städtische Pflegedienst beabsichtigt im Gebäu- 6.53 m² 12.58 m² Wand - Neubau de eine Hausgemeinschaft für 4 - 12 unterstützungs- oder pflegebedürftige Senioren einzurichten. Dadurch wird das Haupteingang ehemalige Spitalgebäude wieder in einen Zustand versetzt, Nebeneingang der die ihm gebührende städtebauliche und ortsgeschichtli- Wohnungseingang Straßenseite che Bedeutung zum Ausdruck bringt.

Erdgeschoß Nutzungskonzept

Grundfläche Räume Die Hausgemeinschaft ist eine alternative Wohnform, ange-

17 Aufzug 4.23 m² Grundfläche Räume siedelt zwischen dem eigenen Zuhause und der Betreuung Spital St. Georg, Penkun Grundfläche Räume 18 Flur/TRH 2 in einem 5.66 m² Pflegeheim. In ihr leben die Senioren in einer fami- 19 Flur 4 26.17 m² 17 Aufzug 4.23 m² lienähnlichen Wohngemeinschaft zusammen. Die Bewoh- Sanierung/ Instandsetzung 17 Aufzug 20/1 4.23 m² Wo/S 4 23.08 m² 1818 Flur/TRHFlur/TRH 2 2 5.66 m² 5.66 m² 20/2 Balkon ner 1.61 können m² ihr normales, alltägliches Leben weiterführen, 1919 Flur 4Flur 4 26.17 m² 26.17 m² - Grundriss Erdgeschoss - M 1:100 - 18. März 2013 21 Bad 2 9.85 m² A B 20/1 Wo/S 4 23.08 m² sie sind sie sind weiterhin in der Nachbarschaft und im Ort Hofseite 20/1 Wo/S 4 23.08 m² 20/2 Balkon 22 1.61 m² WC 2 4.77 m² H/B = 297 / 420 (0.12m²) 20/2 Balkon Allplan 1.61 m² 2011 integriert. Sie versorgen sich selbst, helfen sich gegensei- 21 Bad 2 23 9.85 m² Wo/S 5 18.16 m² 2221 WC 2Bad 2 4.77 m² 9.85 m² 24 Wo/S 6 tig 18.61 und m² können ihren Tag individuell gestalten. Ein Ausdruck 2322 Wo/S WC5 2 18.16 m² 4.77 m² 25 Wo/S 7 19.97 m²

Hofseite 24 Wo/S 6 18.61 m² der Integration ist beispielsweise der ausdrückliche Wunsch 23 Wo/S 5 18.16 m² 25 Wo/S 7 26 19.97 m² Wo/S 8 23.58 m² 22 20/1 auf Unterstützung durch die Familien der Bewohner. In Pen- WC 2 21 Wo/S 4 2624 Wo/S Wo/S8 6 23.58 m² 18.61 m² 17 26/2 Balkon 2.05 m² 4.77 m² Bad 2 23.08 m² 20/2 Aufzug 26/225 BalkonWo/S 7 2.05 m² 19.97 m² 9.85 m² Balkon kun bietet sich mit dem ehemaligen Hospital „St. Georg“ die 4.23 m² 27 Müll 1.10 m² 158.84 m² 1.61 m² 27 Müll 1.10 m² 158.84 m² 23 26 Wo/S 8 23.58 m² Wo/S 5 Möglichkeit, in einem vorhandenen Gebäude eine Haus- 18.16 m² 26/2 Balkon 2.05 m² 18 5 19 4 Flur/TRH 2 27 Müll 1.10 m² 158.84 m²gemeinschaft neu und bedarfsgerecht einzurichten. Die Flur 4 5.66 m² 6 7 26.17 m² Fortführung der historischen Nutzung, die Einbindung der 27 C 8 Müll C Kommune über den kommunalen Pflegedienst, die intakte Straßenseite 1.10 m² LEGENDE 24 Wo/S 6 Nachbarschaft, das Umfeld des Hospitals mit einer kleinen 18.61 m² 26/2 Balkon 26 Mauerwerk - Bestand 25 2.05 m² Grünanlage und die Nähe zu örtlichen Einrichtungen sind Wo/S 7 Wo/S 8 19.97 m² 23.58 m² Wand - Neubau ideale Voraussetzungen für ein Gelingen dieses Projektes.

4 Wohnungseingang Bioenergiestadt Penkun Straßenseite

B A Ein wichtiges Ziel der Stadtvertretung ist es, die kommuna- Dachgeschoss len Gebäude energieeffizient und damit kostensparend zu betreiben, um sie langfristig für die Stadt zu erhalten und die Nutzung zu sichern. Eine landwirtschaftliche Hof-Biogasanlage zur Fernwärme- versorgung soll im Nahbereich der Stadt Penkun entstehen. Ziel der Stadt ist es, die Aktivitäten im Bereich erneuerbare Energien unter Teilhabeaspekten zu koordinieren und be- rechtigte Interessen der Akteure, also der Erzeuger und der Spital St. Georg, Penkun Verbraucher sowie Dienstleister, zusammenzuführen. Sanierung/ Instandsetzung Folgende Einrichtungen der Stadt Penkun sollen in die Ver- sorgung mit einbezogen werden: Regionalschule, Grund- - Grundriss Dachgeschoss - M 1:100 - 18. März 2013 schule, Amtsgebäude, Kita, Seniorenheim und betreutes

H/B = 297 / 420 (0.12m²) Allplan 2011 Wohnen sowie sozialer Wohnraum. Es kann bereits an die Energieversorgung von einem Ener- gieerzeuger in unmittelbarer Nähe errichteter Betrieb zur Er- zeugung von Strom aus Bioenergie angeknüpft werden. Die Erweiterung auf die privaten Abnehmer der Bioenegie wird für die Zukunft angestrebt, um so die Bevölkerung an der Investition der Stadt teilhaben zu lassen.

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