Der Einfluss verschiedener Mahdkonzepte auf die

Artenvielfalt der Tagfalter auf Grünflächen der

Stadt Tübingen

Bachelorarbeit

der Fakultät für Biologie

der Eberhard Karls Universität Tübingen

vorgelegt von

Claudia Kricke

Tübingen, August 2011 I

Erklärung:

Hiermit erkläre ich, dass ich diese Arbeit selbst verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.

Tübingen, den II

Danksagungen

Ich bedanke mich bei Herr Prof. Dr. Oliver Betz für die umfassende und zuverlässige Betreuung dieser Arbeit. Auch Dipl.- Biologe Thomas Bamann, der mich mitbetreut hat danke ich herzlich für die freundliche Hilfe beim Bestimmen der Tagfalter und viele hilfreiche Tipps. Dipl.-Agrar-Ing. Gabriel Hermann danke ich für die fachliche Beratung. Bei Herr Prof. Dr. Heinz Köhler möchte ich mich für Zweitkorrektur bedanken. Außerdem bedanke ich mich bei Herr Behrendt von der Stadtgärtnerei, Herr Boeß vom Landesbetrieb für Vermögen und Bau Baden-Württemberg und Frau Fiebig vom botanischen Garten der Universität Tübingen für die Kooperation bei der Bereitstellung der Untersuchungsflächen. Ein großer Dank geht an meine Familie, meine Freunde und besonders an meinen Freund für die beste Unterstützung, die man sich nur wünschen kann. III

Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung...... 1 2 Einleitung...... 6 2.1 Hintergrund und Motivation...... 6 2.2 Bedeutung der untersuchten Tierartengruppe...... 7 2.3 Hypothesen...... 8 3 Material und Methoden...... 9 3.1 Untersuchungsgebiet...... 9 3.2 Untersuchungsflächen...... 9 3.2.1 Steckbriefe der Untersuchungsflächen...... 12 3.2.1.1 Brühlstraße...... 13 3.2.1.2 Europastraße...... 14 3.2.1.3 Gartenstraße...... 16 3.2.1.4 Huberstraße...... 17 3.2.1.5 Landratsamt...... 19 3.2.1.6 Max Planck Institut (MPI)...... 20 3.2.1.7 Orchideenwiese...... 22 3.2.1.8 Pfingstrosen...... 24 3.2.1.9 Politikwissenschaften...... 25 3.2.1.10 Sand...... 26 3.3 Erfassungsmethoden...... 28 3.4 Bodenständigkeit...... 29 3.5 Vergleichsflächen...... 35 1.1.1 Steckbriefe der Vergleichsflächen...... 36 3.5.1.1 Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 36 3.5.1.2 Vergleichsfläche Kliniken...... 37 3.5.1.3 Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 38 3.5.1.4 Vergleichsfläche Neuhalde...... 39 3.5.1.5 Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 40 3.6 Statistische Auswertung:...... 42 1.1.2 Vergleich der extensiv und der intensiv gepflegten Teilflächen...... 42 1.1.3 Korrelation der Tagfalterartenzahl mit der Größe der beprobten Fläche:...... 45 1.1.4 Korrelation der Anzahlen an Kräuterarten und Tagfalterarten:...... 45 1.1.5 Abundanzen der Imagines im Jahresverlauf:...... 45 4 Ergebnisse...... 46 4.1 Statistische Auswertung...... 48 1.1.6 Vergleich der Artenzahlen...... 48 IV

4.1.1 Vergleich der Artengemeinschaften...... 50 4.1.2 Vergleich der bodenständigen Arten...... 57 4.1.3 Korrelation der Anzahlen an Kräuterarten und Tagfalterarten...... 59 4.1.4 Korrelation der Tagfalterartenzahl mit der beprobten Flächengröße...... 61 4.1.5 Abundanzen der Imagines im Jahresgang...... 63 4.1.6 Ergebnisse der einzelnen Untersuchungsflächen...... 68 4.1.6.1 Brühlstraße...... 68 4.1.6.2 Europastraße...... 71 4.1.6.3 Gartenstraße...... 74 4.1.6.4 Huberstraße...... 77 4.1.6.5 Landratsamt...... 80 4.1.6.6 Max Planck Institut (MPI)...... 83 4.1.6.7 Orchideenwiese...... 86 4.1.6.8 Pfingstrosen...... 89 4.1.6.9 Politikwissenschaften...... 92 4.1.6.10 Sand...... 94 4.1.7 Ergebnisse der Vergleichsflächen...... 97 4.1.7.1 Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 97 4.1.7.2 Vergleichsfläche Kliniken...... 100 4.1.7.3 Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 103 4.1.7.4 Vergleichsfläche Neuhalde...... 105 4.1.7.5 Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 109 4.2 Vergleich der Untersuchungsflächen mit den Vergleichsflächen...... 111 4.2.1 Vergleich der intensiv gepflegten innerstädtischen mit den extensiv gepflegten innerstädtischen Teilflächen...... 115 4.2.2 Vergleich der extensiv gepflegten innerstädtischen Teilflächen mit den extensiv gepflegten Vergleichsflächen...... 115 4.2.3 Vergleich der intensiv gepflegten innerstädtischen Teilflächen mit den extensiv gepflegten Vergleichsflächen...... 116 4.2.4 Arten, die nur bei bestimmten Pflegekategorien vorkamen...... 116 5 Diskussion...... 117 5.1 Methodendiskussion...... 117 5.1.1 Untersuchungsflächen...... 117 5.1.2 Diskussion der Erfassunsmethoden...... 120 5.1.3 Bodenständigkeit...... 120 5.2 Diskussion der einzelnen Untersuchungsflächen...... 123 5.2.1 Brühlstraße...... 123 5.2.2 Europastraße...... 123 5.2.3 Gartenstraße...... 124 V

5.2.4 Huberstraße...... 124 5.2.5 Landratsamt...... 125 5.2.6 Max Planck Institut (MPI)...... 125 5.2.7 Orchideenwiese...... 126 5.2.8 Pfingstrosen...... 127 5.2.9 Politikwissenschaften...... 128 5.2.10 Sand...... 128 5.3 Diskussion der Vergleichsflächen...... 129 5.3.1 Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 129 5.3.2 Vergleichsfläche Kliniken...... 129 5.3.3 Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 130 5.3.4 Vergleichsfläche Neuhalde...... 130 5.3.5 Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 131 5.4 Diskussion der Vergleiche der Untersuchungsflächen mit den Vergleichsflächen...... 131 5.5 Arten, die nur bei bestimmten Pflegekategorien vorkamen...... 132 5.6 Diskussion der statistischen Auswertung...... 133 5.7 Fazit und Handlungsempfehlungen...... 134 6 Literaturverzeichnis...... 136 7 Anhang...... 140 7.1 Artenlisten der einzelnen Teilflächen...... 140 7.2 Artenlisten der Vergleichsflächen...... 159 VI

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Karte von Tübingen mit den 10 Untersuchungsflächen...... 11 Abbildung 2: Luftbild der Untersuchungsfläche 1...... 13 Abbildung 3: extensiv gepflegte Teilfläche 1.1...... 13 Abbildung 4: intensiv gepflegte Teilfläche 1.2...... 13 Abbildung 5: extensiv gepflegte Teilfläche 2.1...... 14 Abbildung 6: Luftbild der Untersuchungsfläche 2...... 14 Abbildung 7: intensiv gepflegte Teilfläche 2.2...... 14 Abbildung 8: Luftbild der Untersuchungsfläche 3...... 16 Abbildung 9: extensiv gepflegte Teilfläche 3.1...... 16 Abbildung 10: intensiv gepflegte Teilfläche 3.2...... 16 Abbildung 11: Luftbild der Untersuchungsfläche 4...... 17 Abbildung 12: extensiv gepflegte Teilfläche 4.1...... 17 Abbildung 13: intensiv gepflegte Teilfläche 4.2...... 17 Abbildung 14: extensiv gepflegte Teilfläche 5.1...... 19 Abbildung 15: Luftbild der Untersuchungsfläche 5...... 19 Abbildung 16: intensiv gepflegte Teilfläche 5.2...... 19 Abbildung 17: extensiv gepflegte Teilfläche 6.1...... 20 Abbildung 18: Luftbild der Untersuchungsfläche 6...... 20 Abbildung 19: intensiv gepflegte Teilfläche 6.2...... 20 Abbildung 20: Luftbild der Untersuchungsfläche 7...... 22 Abbildung 21: extensiv gepflegte Teilffläche 7.1...... 22 Abbildung 22: intensiv gepflegte Teilfläche 7.2...... 22 Abbildung 23: extensiv gepflegte Teilfläche 8.1...... 24 Abbildung 24: Luftbild der Untersuchungsfläche 8...... 24 Abbildung 25: intensiv gepflegte Teilfläche 8.2...... 24 Abbildung 26: Luftbild der Untersuchungsfläche 9...... 25 Abbildung 27: extensiv gepflegte Teilfläche 9.1...... 25 Abbildung 28: intensiv gepflegte Teilfläche 9.2...... 25 Abbildung 29: Luftbild der Untersuchungsfläche 10...... 26 Abbildung 30: intensiv gepflegte Teilfläche 10.2...... 27 Abbildung 31: extensiv gepflegte Teilfläche 10.1...... 27 Abbildung 32: Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 36 Abbildung 33: Luftbild der Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 36 Abbildung 34: Vergleichsfläche Kliniken...... 37 Abbildung 35: Luftbild der Vergleichsfläche Kliniken...... 37 Abbildung 36: Luftbild der Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 38 Abbildung 37: Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 38 VII

Abbildung 38: Luftbild der Vergleichsfläche Neuhalde...... 39 Abbildung 39: Vergleichsfläche Neuhalde...... 39 Abbildung 40: Luftbild der Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 40 Abbildung 41: Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 40 Abbildung 42: Gesamtartenzahlen der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen der 10 Untersuchungsflächen...... 48 Abbildung 43: Anzahlen bodenständiger Arten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen der 10 Untersuchungsflächen...... 49 Abbildung 44: Mittelwertvergleich der Artenzahlen der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen ...... 50 Abbildung 45: Mittelwertvergleich der bodenständigen Arten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen...... 50 Abbildung 46: Mittelwertvergleich der Shannon-Indices der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen...... 53 Abbildung 47: Mittelwertvergleich der Shannon-Indices der bodenständigen Arten auf extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen...... 53 Abbildung 48: Mittelwertvergleich der Evenness der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen bezogen auf die bodenständigen Arten...... 54 Abbildung 49: Mittelwertvergleich der Evenness der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen bezogen auf die Gesamtarten...... 54 Abbildung 50: Mittelwertvergleich der durchschnittlichen Individuenzahlen pro Art...... 57 Abbildung 51: Mittelwertvergleich der bodenständigen durchschnittlichen Individuen-zahlen pro Art ...... 57 Abbildung 52: Mittelwertvergleich des Anteils an bodenständigen Arten...... 59 Abbildung 53: Streudiagramm und Regressionsgerade der gesamten Tagfalterartenzahl in Abhängigkeit von der Kräuterartenzahl...... 60 Abbildung 54: Streudiagramm und Regressionsgerade der Anzahl bodenständiger Tagfalterarten in Abhängigkeit der Kräuterartenzahl...... 60 Abbildung 55: Streudiagramm und Regressionsgeraden der Artenzahlen in Abhängigkeit der Flächengröße...... 61 Abbildung 56: Streudiagramm und Regressionsgeraden der bodenständigen Artenzahlen in Abhängigkeit der beprobten Flächengröße...... 62 Abbildung 57: Anzahl der Imagines von Anthocharis cardamines im Jahresverlauf...... 63 Abbildung 58: Anzahl der Imagines von Thymelicus lineola im Jahresgang...... 64 Abbildung 59: Anzahl der Imagines von Maniola jurtina im Jahresverlauf...... 65 Abbildung 60: Anzahl der Imagines von Cupido argiades im Jahresgang...... 65 Abbildung 61: Anzahl der Imagines von Coenonympha pamphilus im Jahresgang...... 66 Abbildung 62: Anzahl der Imagines von Cyaniris semiargus im Jahresverlauf...... 67 Abbildung 63: Anzahl der Imagines von Polyommatus icarus im Jahresverlauf...... 67 VIII

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Untersuchungsflächen...... 10 Tabelle 2: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 1...... 13 Tabelle 3: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 2...... 15 Tabelle 4: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 3...... 16 Tabelle 5: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 4...... 18 Tabelle 6: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 5...... 19 Tabelle 7: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 6...... 21 Tabelle 8: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 7...... 22 Tabelle 9: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 8...... 24 Tabelle 10: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 9...... 26 Tabelle 11: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 10...... 27 Tabelle 12: Kategorien der Bodenständig...... 30 Tabelle 13: Raupennahrungspflanzen der erfassten Tagfalterarten...... 32 Tabelle 14: Vergleichsflächen...... 35 Tabelle 15: Pflegeregime der Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 36 Tabelle 16: Pflegeregime der Vergleichsfläche Kliniken...... 37 Tabelle 17: Pflegeregime der Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 38 Tabelle 18: Pflegeregime der Vergleichsfläche Neuhalde...... 39 Tabelle 19: Pflegeregime der Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 41 Tabelle 20: Liste aller erfassten Tagfalterarten...... 46 Tabelle 21: Sörensen-Quotienten der Untersuchungsflächen...... 51 Tabelle 22: Shannon-Index und Evenness der Untersuchungsflächen...... 52 Tabelle 23: Summen der maximalen Individuenzahlen aller Arten der Untersuchungsflächen...... 55 Tabelle 24: Durchschnittliche Individuenzahl pro Art der Untersuchungsflächen...... 56 Tabelle 25: Anteil der bodenständigen Arten an den Gesamtarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen...... 58 Tabelle 26: Kräuterarten Brühlstraße...... 69 Tabelle 27: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 1 (Brühlstraße)...... 70 Tabelle 28: Kräuterarten Europastraße...... 71 Tabelle 29: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 2 (Europastraße)...... 73 Tabelle 30: Kräuterarten Gartenstraße...... 74 Tabelle 31: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 3 (Gartenstraße)...... 76 Tabelle 32: Kräuterarten Huberstraße...... 77 Tabelle 33: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 4 (Huberstraße)...... 79 Tabelle 34: Kräuterarten Landratsamt...... 80 Tabelle 35: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 5 (Landratsamt)...... 82 IX

Tabelle 36: Kräuterarten MPI...... 83 Tabelle 37: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 6 (MPI)...... 85 Tabelle 38: Kräuterarten Orchideenwiese...... 86 Tabelle 39: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 7 (Orchideenwiese)...... 88 Tabelle 40: Kräuterarten Pfingstrosen...... 89 Tabelle 41: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 8 (Pfingstrosen)...... 91 Tabelle 42: Kräuterarten Politikwissenschaften...... 92 Tabelle 43: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 9 (Politikwissenschaften)...... 93 Tabelle 44: Kräuterarten Sand...... 94 Tabelle 45: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 10 (Sand)...... 96 Tabelle 46: Kräuterarten Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 97 Tabelle 47: Tagfalter der Vergleichsfläche Hartmeyerstraße...... 99 Tabelle 48: Kräuterarten Vergleichsfläche Kliniken...... 100 Tabelle 49: Tagfalterarten Vergleichsfläche Kliniken...... 102 Tabelle 50: Kräuterarten Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 103 Tabelle 51: Tagfalterarten Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft...... 104 Tabelle 52: Kräuterarten Vergleichsfläche Neuhalde...... 105 Tabelle 53: Tagfalterarten Vergleichsfläche Neuhalde...... 107 Tabelle 54: Tagfalterarten der Vergleichsfläche Neuhalde ohne Aglais io...... 108 Tabelle 55: Kräuterarten Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 109 Tabelle 56: Tagfalterarten Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften...... 111 Tabelle 57: Gesamtartenliste und Vorkommen der Arten in den verschiedenen Pflegekategorien112 Tabelle 58: Liste der bodenständigen Arten und deren Vorkommen in den verschiedenen Pflegekategorien...... 113 Tabelle 59: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 1.1...... 140 Tabelle 60: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 1.2...... 141 Tabelle 61: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 2.1...... 142 Tabelle 62: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 2.2...... 143 Tabelle 63: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 3.1...... 144 Tabelle 64: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 3.2...... 145 Tabelle 65: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 4.1...... 146 Tabelle 66: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 4.2...... 147 Tabelle 67: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 5.1...... 148 Tabelle 68: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 5.2...... 149 Tabelle 69: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 6.1...... 150 Tabelle 70: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 6.2...... 151 Tabelle 71: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 7.1...... 152 Tabelle 72: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 7.2...... 153 Tabelle 73: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 8.1...... 154 X

Tabelle 74: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 8.2...... 155 Tabelle 75: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 9.1...... 156 Tabelle 76: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 9.2...... 156 Tabelle 77: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 10.1...... 157 Tabelle 78: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 10.2...... 158 Tabelle 79: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 1...... 159 Tabelle 80: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 2...... 160 Tabelle 81: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 3...... 162 Tabelle 82: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 4...... 163 Tabelle 83: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 5...... 165 1 Zusammenfassung 1

1 Zusammenfassung

Hintergrund Der drastische Rückgang der Artenvielfalt ist weltweit zu einem Problem geworden, das kaum aufzuhalten scheint. Trotz internationaler Konventionen, EU-Richtlinien und nationaler Gesetze zum Artenschutz, lag, laut dem Bundesamt für Naturschutz, die Aussterberate in Deutschland zwischen 1850 und heute zehn mal höher als der natürliche Wert (Stand Juni 2010). Hauptgründe für das rasante Artensterben sind die Habitatdegradation, -fragmentierung und -zerstörung durch den Menschen. Besonders in den Städten, in welchen diese Eingriffe in den Lebensraum der Tiere und Pflanzen am ausgeprägtesten sind, finden Belange des Artenschutzes kaum Beachtung. Laut dem statistischen Bundesamt Deutschland sind 9 % des Landes städtisches Gebiet, weitere 37 % der Landesfläche stehen als halbstädtisches Gebiet ebenso unter erhöhtem Siedlungseinfluss. In Anbetracht der großen Flächenanteile an Städten und der fortschreitenden Urbanisierung ist es wichtig auch in Städten dem Artenschwund entgegen zu wirken. Öffentliche Grünflächen gehören zu den artenreichsten Biotopen einer Stadt. Allerdings werden die meisten städtischen Wiesen sehr häufig gemäht. Dies wirkt sich negativ auf den Arten- und Strukturreichtum der Wiesenvegetation aus und bedeutet zudem einen starken Eingriff in die dort lebende Fauna. Ein- oder zweischürig gemähte Wiesen zeichnen sich hingegen durch eine weitaus höhere Anzahl an Pflanzenarten und das Vorkommen ihrer sämtlichen Entwicklungsstadien aus. Besonders hervorzuheben ist die damit einhergehende Aufwertung des Lebensraums für zahlreiche Tierarten, die eng an die Vegetation gebunden sind.

Auch in Tübingen werden die meisten Grünflächen aus Praktikabilitäts- und Kostengründen alle drei bis vier Wochen gemulcht. Beim Mulchen wird das Schnittgut zerkleinert auf der Fläche liegen gelassen und verrottet dort. Bei einigen Wiesen wurde das Pflegekonzept erfreulicherweise bereits auf eine zweischürige Wiesenmahd umgestellt. Die Initiative „Bunte Wiese“, die vor zwei Jahren von Studierenden und Lehrenden der Universität Tübingen gegründet wurde (s. Flyer im Anhang dieser Arbeit), setzt sich für die Förderung der Artenvielfalt auf öffentlichen Grünflächen in der Stadt Tübingen ein. Ihr Hauptanliegen ist die Entwicklung eines extensiven Mahdkonzeptes für eine Vielzahl ausgewählter Grünflächen. In Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg (Amt Tübingen) sollen Wege gefunden werden das Pflegekonzept umzusetzen und somit die Artenvielfalt in der Stadt zu fördern.

Für die Konzeption eines geeigneten Pflegeregimes bedarf es wissenschaftlicher Untersuchungen der auf den Grünflächen vorkommenden Arten und der Auswirkungen verschiedener

Pflegekonzepte auf diese. ADE (2011) und RUOFF (2011) konnten für Grünflächen im Stadtgebiet 1 Zusammenfassung 2

Tübingens bereits zeigen, dass sich ein extensives Mahdregime positiv auf die Artenvielfalt von Käfern und Wildbienen auswirkt. In vorliegender Arbeit wurde untersucht welchen Einfluss verschiedene Pflegekonzepte auf die Diversität der Tagfalter Tübingens haben. Als Imago in der Rolle des Bestäubers und als phytophage Raupe auf den Wirtspflanzen sind Tagfalter eng mit der Diversität ihres Habitats verbunden und lassen somit Rückschlüsse auf das gesamte Ökosystem zu. Sie bilden ein empfindliches Indikatorsystem für Strukturen und Veränderungen von anthropogen beeinflussten Vegetationstypen.

Fragestellung Um den Einfluss des Mahdregimes auf die Artenvielfalt der Tagfalter auf städtischen Grünflächen Tübingens zu analysieren, wurden vor allem folgende zentrale Hypothesen geprüft: Hypothese1: Die Tagfalterfauna ist auf extensiv gepflegten Grünflächen diverser als auf intensiv gepflegten. Hypothese 2: Die Anzahl der Tagfalterarten korreliert positiv mit der Anzahl der Kräuterarten.

Methoden Zur Prüfung der Hypothesen wurden die Tagfalterfaunen von 10 Grünflächen der Stadt Tübingen erfasst. Jede Untersuchungsfläche war in zwei gleich große Teilflächen unterteilt, die in diesem Jahr unterschiedlich gemäht wurden. Der eine Teil wurde intensiv, der andere extensiv gepflegt. Intensive Pflege bedeutet regelmäßiges Mulchen alle drei bis vier Wochen. Die extensiv gepflegten Flächen wurden frühestens ab Anfang Juli einmal gemulcht bzw. gemäht. Um die Tagfalterfauna der Untersuchungsflächen zu erfassen, wurde jede Teilfläche zwischen Mitte April und Anfang August fünf mal begangen. Die Begehungen fanden in Abständen von ca. drei Wochen statt. Erfasst wurden mit Hilfe von Kescherfängen pro Begehungstermin alle Tagfalterarten und die jeweiligen Individuenzahlen. Jede Teilfläche wurde so lange in großen Schlingen abgelaufen, bis 20 Minuten lang keine neue Art mehr angetroffen wurde. Diese Methode gewährleistet, dass der Untersuchungsaufwand dem Artenreichtum einer Fläche angepasst ist und alle Arten erfasst werden können. Es wurden nur die Imagines, nicht die Raupen und Eier der Tagfalter erfasst. Innerstädtische Grünflächen sollen nicht nur als Nahrungs- sondern auch als Larvalhabitat fungieren, um den Erhalt der Populationen zu sichern. Für eine Bewertung der Untersuchungsflächen sind Informationen über die Möglichkeit der Reproduktion, also der Bodenständigkeit der erfassten Arten unerlässlich. Eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Bodenständigkeit einer Art erfolgte je nach Angebot an Raupennahrungspflanzen auf der Untersuchungsfläche. Hierfür wurde für jede Teilfläche eine Liste aller Kräuterarten erstellt. Je 1 Zusammenfassung 3 nach Vorkommen der spezifischen Wirtspflanzen konnten Aussagen über die Bodenständigkeit der erfassten Arten getroffen werden.

Ergebnisse Während der Begehungen wurden insgesamt 31 Arten aus sieben verschiedenen Familien nachgewiesen. Als Beispiele einiger Arten, die in der Stadt besonders verbreitet vorkamen, sind Pieris napi (Grünader-Weißling), Pieris rapae (Kleiner Kohl-Weißling), Polyommatus icarus (Hauhechel-Bläuling), Coenonympha pamphilus (Kleines Wiesenvögelchen) und Maniola jurtina (Großes Ochsenauge) zu nennen. Es wurden auch einige etwas seltenere Arten wie Lycaena tityrus (Brauner Feuerfalter), Polyommatus coridon (Silbergrüner Bläuling) und Coenonympha arcania (Weißbindiges Wiesenvögelchen) erfasst. Mit den gesammelten Daten konnten verschiedene statistische Tests für den Vergleich der beiden Pflegekategorien durchgeführt werden. Verglichen wurden immer die beiden Teilflächen einer Untersuchungsfläche und nicht die Untersuchungsflächen untereinander, da Einflussgrößen wie Lage, Umgebung, Flächengröße, Exposition und Besonnung dieselben sein sollten. Alle Tests wurden sowohl für alle erfassten Arten, als auch unter Ausschluss der nicht bodenständigen Arten durchgeführt. Zunächst wurden die Anzahlen der erfassten Tagfalterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilflächen verglichen. Hierfür wurden die Mittelwerte mit dem t-Test und dem Wilcoxon- Test für gepaarte Stichproben auf signifikante Unterschiede getestet. Die extensiv gepflegten Teilflächen hatten signifikant höhere Anzahlen an Tagfalterarten als die intensiv gepflegten. Dies gilt auch für die Anzahlen der bodenständigen Arten. Für den Vergleich der Artengemeinschaften der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen wurde für jede Untersuchungsfläche der SÖRENSEN-Quotient berechnet, der die prozentuale Übereinstimmung der Artengemeinschaften der beiden Teilflächen abbildet. Die Berechnung ergab eine durchschnittliche Übereinstimmung der Artengemeinschaften von 51,7 %. Unter den bodenständigen Arten betrug die mittlere Übereinstimmung 55,6 %. Die Artengemeinschaften von intensiv und extensiv gepflegten Grünflächen unterscheiden sich also deutlich voneinander.

Als Maß der Diversität wurde für jede Teilfläche der SHANNON-Index und die Evenness berechnet und mithilfe des t-Tests und Wilcoxon-Tests verglichen. Der SHANNON-Index, welcher die Artenzahl und die Individuenverteilung berücksichtigt, war bei den extensiv gepflegten Teilflächen signifikant höher als bei den intensiv gepflegten. Demnach sind die extensiv gepflegten Flächen diverser.

Die Evenness setzt den berechneten SHANNON-Index in Relation zum maximal möglichen SHANNON- Index der Teilfläche und prüft somit, ob eine ausgeglichene Gleichverteilung der Individuen auf die vorkommenden Arten vorliegt. Sie liegt zwischen 0 und 1. Der Mittelwertvergleich der Evenness ergab für die intensiv gepflegten Teilflächen eine höhere Gleichverteilung als für die extensiven. Das Ergebnis sagt aus, dass die intensiv gepflegten Teilflächen diverser sind als die extensiv 1 Zusammenfassung 4 gepflegten. Dies steht im Widerspruch zum Ergebnis der SHANNON-Indices. Die Werte der Evenness sind auf den intensiv gepflegten Teilflächen jedoch nur deshalb höher, weil diese sehr individuenarm sind. Die meisten Arten kommen hier nur mit maximal einem Individuum vor. Wenn alle Arten der Teilfläche nur mit einem Individuum vorkommen, ergibt sich, unabhängig von der Artenzahl eine Evenness von 1. Da dies bei den intensiv gepflegten Teilflächen oft der Fall war, ist die Evenness in Bezug auf diese Arbeit als Maß der Diversität ungeeignet.

Mit dem SHANNON-Index konnte dennoch bestätigt werden, dass die Artengemeinschaften der extensiv gepflegten Teilflächen diverser sind als die der intensiv gepflegten.

Eine lineare Regressionsanalyse zeigte, dass die Anzahl der Tagfalterarten signifikant von der der Kräuterarten abhängig ist. Das Bestimmtheitsmaß sagt aus, dass 29,3 %, unter den bodenständigen Arten 15,3 % der Varianz durch die Kräuterartenzahl erklärt wird. Das bedeutet, dass mit der Zahl der Kräuterarten zwar einerseits ein wesentlicher Erklärungsfaktor erfasst wurde, es andererseits aber noch andere Faktoren gibt, welche die Tagfalterartenzahl beeinflussen. Schlussendlich konnten beide Hypothesen bestätigt werden: Die extensiv gepflegten Grünflächen sind in Bezug auf die Vielfalt der Tagfalter signifikant diverser als die intensiv gepflegten. Die Anzahl der Tagfalterarten ist von der Anzahl der Kräuterarten abhängig.

Vergleich mit außerstädtischen Wiesen Neben den 10 innerstädtischen Untersuchungsflächen, wurden fünf weitere Wiesen als Vergleichsflächen beprobt, die schon lange extensiv gepflegt werden. Drei dieser Flächen lagen im Stadtgebiet und sollten zeigen wie sich eine langjährig extensive Pflege auf die Vielfalt der Tagfalter auswirkt. Die beiden außerhalb des Stadtgebiets extensiv gepflegten Streuobstwiesen wurden auf ihre Tagfalterfauna untersucht, um abzubilden, welches Potential an Tagfaltern in der stadtnahen Umgebung Tübingens vorhanden ist. Dieses könnte sich bei einer großskaligen Extensivierung der Mahd auf zahlreichen innerstädtischen Grünflächen in das Stadtgebiet hinein ausbreiten. Um eine Vergleichbarkeit mit den städtischen Untersuchungsflächen herzustellen, wurde bei der Auswahl der Flächen darauf geachtet, dass sie stadtnah gelegen sind, ihre Pflanzenzusammensetzungen der einer städtischen Grünfläche ähneln und sie durch abiotische Einflüsse wie Exposition etc. keine günstigeren Lebensbedingungen für Tagfalter bieten. Im Vergleich der extensiv gepflegten städtischen Teilflächen mit den außerstädtischen Vergleichsflächen zeigte sich, dass auf ersteren fast ebenso viele Arten vorkamen wie auf den Vergleichsflächen. Einige Arten können zwar aufgrund engerer Habitatansprüche oder geringerer Toleranz anthropogener Einflüsse keine städtischen Grünflächen besiedeln. Der Vergleich verdeutlicht dennoch, dass die Habitatqualität innerstädtischer Flächen durch eine Extensivierung der Mahd fast so hoch sein kann wie auf außerstädtischen Wiesen. 1 Zusammenfassung 5

Eine großflächige Extensivierung der Mahd auf vielen Grünflächen könnte das Vordringen weiterer Arten in die Stadt ermöglichen.

Handlungsempfehlungen Um die Artenvielfalt auch im Stadtgebiet zu schützen und zu fördern, lohnt es sich somit das Mahdkonzept ausgewählter Grünflächen zu extensivieren. Dies schützt die Artenvielfalt zunächst direkt durch die Reduktion des Eingriffes, weil eine Mahd immer den Tod vieler Individuen fordert. Aufgrund der eingeschränkten Mobilität von Präimaginalstadien kann davon ausgegangen werden, dass diese durch die Mahd besonders getroffen werden. Außerdem fördert ein extensives Mahdkonzept die Vielfalt der Kräuterarten und aufgrund der nachgewiesenen Korrelationen somit auch die der Tagfalterarten. Aus naturschutzfachlicher Sicht empfiehlt sich eine zweischürige Mahd mit einem ersten Schnitt ab Mitte Juni und einem zweiten ab September. Um einer Nährstoffanreicherung entgegenzuwirken, ist das Abtragen des Mähguts erforderlich. Ein produktiver Austausch zwischen der Initiative „Bunte Wiese“ und den Zuständigen der städtischen und landeseigenen Grünflächen würde die Ausarbeitung eines entsprechend verbesserten Mahdkonzeptes erleichtern. 2 Einleitung 6

2 Einleitung

2.1 Hintergrund und Motivation

Überall auf der Erde ist die biologische Vielfalt extrem gefährdet, weil immer mehr Tier- und

Pflanzenarten aussterben (PRIMACK 1995). Laut dem Bundesamt für Naturschutz lag die Aussterberate in Deutschland zwischen 1850 und heute zehn mal höher als der natürliche Wert (Stand Juni 2010). Hauptgründe für das bedenklich rasante Artensterben sind die

Habitatdegradation, -fragmentierung und -zerstörung durch den Menschen (PRIMACK 1995). Doch der Artenreichtum ist nur ein Teilaspekt der Biodiversität. Sie beinhaltet die Vielfalt der Gene, der Arten und der Ökosysteme (PRIMACK 1995). Um die biologische Vielfalt zu erhalten, muss sie auf allen drei Ebenen geschützt werden. Um vertragliche Grundlagen für den globalen Erhalt der Biodiversität zu schaffen, fand 1992 in Rio de Janeiro eine UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung (UNCED = UN Conference on Environment and Development) statt. Resultat der Konferenz war unter anderem die Biodiversitätskonvention. Das Abkommen besagt, dass die biologische Vielfalt der Welt erhalten werden soll. Dies kann nur durch eine nachhaltige Nutzung der Grundelemente erreicht werden. Die Staaten tragen die Verantwortung für ein langfristig nachhaltiges Ressourcenmanagement (www.nachhaltigkeit.info). Zur Umsetzung der Konvention wurde in Deutschland im Jahr 2007 die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ beschlossen (BUM 2007). Da jedoch auch weiterhin ein dramatischer Rückgang an Arten und Lebensräumen zu beobachten ist, wurde das Jahr 2010 zum „Internationalen Jahr der Biodiversität“ ernannt. Der Fokus liegt in den meisten Naturschutzzielen auf der Erhaltung der Biodiversität in naturnahen Bereichen oder landwirtschaftlich geprägten Elementen unserer Kulturlandschaft (BUM 2007). Doch nicht nur in der Landschaft, sondern auch in der Stadt muss die Artenvielfalt gezielt gefördert werden. Laut dem statistischen Bundesamt Deutschland sind ca. 32.154 km² städtisches Gebiet, was einem Anteil von 9 % des Landes entspricht (Stand 2008). Weitere 37 % der Landesfläche stehen als halbstädtisches Gebiet ebenso unter erhöhtem Siedlungseinfluss. Der hohe Flächenanteil der Städte macht deutlich, dass diese Gebiete im Natur- und Artenschutz nicht vernachlässigt werden dürfen. Denn obgleich die Lebensbedingungen in der Stadt durch zahlreiche Einflüsse verschlechtert sind, finden wir eine Flora und Fauna, die in ihrer

Zusammensetzung zwar verändert, aber dennoch nicht zu missachten sind (SUKOPP & WITTIG 1998). Das größte Potential an Förderung der Artenvielfalt in der Stadt liegt in den öffentlichen

Grünanlagen, da diese der Natur noch am ähnlichsten sind (KLAUSNITZER 1987). Grünflächen in Städten haben wichtige soziale und ökologische Funktionen. Sie dienen zum einen 2 Einleitung 7 als Freizeit- und Erholungsflächen oder auch zu repräsentativen Zwecken. In ökologischer Hinsicht spielt die Vegetation für die Bodeneigenschaften, das Stadtklima und die Tierwelt eine wichtige Rolle. Zahlreichen Tierarten bieten Grünanlagen als einzige Gebiete einer Stadt weitgehend natürliche Lebensbedingungen (SUKOPP & WITTIG 1998). Die meisten öffentlichen Grünflächen werden jedoch durch häufigen Schnitt sehr kurz gehalten. Dies ist zwar aus Kostengründen und zur Nutzung als Freizeitflächen sinnvoll, führt jedoch zu arten- und strukturarmen Pflanzengesellschaften mit stark eingeschränkten Blüh- und Fruchtphasen. Ein- oder zweischürig gemähte Wiesen zeichnen sich durch eine weitaus höhere Anzahl an Pflanzenarten und das Vorkommen sämtlicher Entwicklungsstadien bis hin zur Samenreife aus. Besonders hervorzuheben ist hier die damit einhergehende Aufwertung des

Lebensraums für zahlreiche Tierarten (SCHMIDT 2002).

Die Initiative „Bunte Wiese“ wurde von Studierenden und Lehrenden der Uni Tübingen gegründet und setzt sich für die Förderung der Artenvielfalt auf öffentlichen Grünflächen in der Stadt Tübingen ein. Ihr Hauptanliegen ist die Entwicklung eines extensiven Mahdkonzeptes für eine Vielzahl ausgewählter Grünflächen. In Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg (Amt Tübingen) sollen Wege gefunden werden das Pflegekonzept umzusetzen und somit die Artenvielfalt in der Stadt zu fördern. Doch auch die Erhebung wissenschaftlicher Daten als Erfolgsnachweis eines extensivierten Mahdregimes gehört zu den Aufgaben der Initiative. So konnten ADE (2011) und RUOFF (2011) zeigen, dass sich ein extensives Mahdkonzept auf Grünflächen in Tübingen positiv auf die Artenvielfalt von Käfern und Wildbienen auswirkt. Um die begonnene Bestandsaufnahme der Arthropodenfauna der Grünflächen Tübingens fortzusetzen, wurde mit dieser Arbeit die Auswirkung eines extensiven Pflegeregimes auf die Vielfalt der Tagfalter auf ausgewählten Grünflächen in Tübingen untersucht.

Der Eingriff der Mahd wirkt sich jedoch nicht auf alle Arthropodenarten gleich aus (MORRIS 2000). Es gilt herauszufinden, ob auch für die Tierartengruppe der Tagfalter eine Umstellung des Mahdkonzeptes zielführend ist. Die Formulierung von Handlungsempfehlungen bezüglich der Pflege ausgewählter Grünflächen soll Anreize zur Entwicklung eines optimalen Pflegekonzepts geben.

2.2 Bedeutung der untersuchten Tierartengruppe

Insekten dominieren die meisten terrestrischen Ökosysteme und sind für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts unerlässlich. Neben zahlreichen anderen Funktionen, spielen sie als Herbivore, Beute und Prädatoren eine zentrale Rolle in der Nahrungskette. Sie beeinflussen durch komplexe Interaktionen die Biodiversität auf unterschiedlichen trophischen Ebenen (WEISSER &

SIEMANN 2004). 2 Einleitung 8

Innerhalb der Insekten eignet sich die Artengruppe der Tagfalter besonders für diese Untersuchung, weil sie im Vergleich zu vielen anderen Insekten leicht zu erfassen sind, ihre Artenanzahl überschaubar ist (ca. 130 Arten in Baden-Württemberg), viel über deren Biologie und Ökologie bekannt ist und sie in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz genießen. Zudem haben viele Tagfalterarten enge Habitatansprüche und reagieren stärker auf äußere Änderungen und

Einflüsse als viele andere Insektenarten (HERMANN 1992). Als Imago in der Rolle des Bestäubers und als phytophage Raupe auf den Wirtspflanzen sind Tagfalter eng mit der Diversität ihres Habitats verbunden und lassen somit Rückschlüsse auf das gesamte Ökosystem zu (EHRLICH 1984). Wie in ökologischen Freilanduntersuchungen üblich, wurden in dieser Arbeit neben den Tagfaltern auch die Widderchen (Zygaenidae) erfasst. Die Verwendung des Begriffs „Tagfalter“ schließt im Folgenden also auch die Widderchen mit ein.

2.3 Hypothesen

Um den Einfluss des Mahdregimes auf die Artenvielfalt der Tagfalter der städtischen Grünflächen Tübingens herauszufinden, wurden vor allem folgende zentrale Hypothesen geprüft: Hypothese1: Die Tagfalterfauna ist auf extensiv gepflegten Grünflächen diverser als auf intensiv gepflegten. Hypothese 2: Die Anzahl der Tagfalterarten korreliert positiv mit der Anzahl der Kräuterarten.

Darüber hinaus soll diese Arbeit einen Beitrag zur Stadtfaunistik Tübingens leisten. Inwiefern sich die Tagfalterfauna der Stadt von der des Umlandes unterscheidet, wurde durch einen Vergleich mit außerstädtischen Untersuchungsflächen geprüft. Die Untersuchungen dieser Wiesen sollen zudem abbilden, welches Potential an Tagfalterarten im Umland Tübingens vorhanden ist. Außerdem wurde untersucht wie gut sich städtische Grünflächen für die Reproduktion von Tagfaltern eignen, da die Funktion der Wiesen als Fortpflanzungsstätte sehr wichtig für den Arterhalt ist. 3 Material und Methoden 9

3 Material und Methoden

3.1 Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet Tübingen liegt inmitten der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft. Diese ist dort durch die nach Südosten einfallenden Schichten des Keupers geprägt, welche durch die Flüsse Neckar und Ammer stark eingeschnitten sind. Aufgrund der wechselnden Schichtung aus weichen Mergelgesteinen (Gipskeuper, Bunte Mergel, Knollenmergel) und harten Sandsteinschichten (Schilfsandstein, Stubensandstein, Rät) entsteht ein stufiges Landschaftsbild. Neben dem Keuperwald, prägen besonders an den Südhängen der Schichtstufen ehemalige

Weinberge und Streuobstwiesen die Landschaft (LANDESARCHIVDIREKTION BADEN-WÜRTTEMBERG 1978). Tübingen hat mit einer Durchschnittstemperatur von 8,9 °C und einem Jahresniederschlag von 752,8 mm nach der Klimaklassifikation nach Köppen ein feuchtgemäßigtes Klima mit warmen

Sommern (Cfb) (KUTTLER 2009, DEUTSCHER WETTERDIENST www.dwd.de).

3.2 Untersuchungsflächen

Die Untersuchungen wurden auf 10 innerstädtischen Grünflächen durchgeführt. Die Flächen sind entweder Eigentum der Stadt Tübingen (Flächennr. 2 – 4), der Eberhard Karls Universität Tübingen (Flächennr. 7, 8), des Landes Baden-Württemberg (Flächennr. 1, 5, 9, 10) oder der Max- Planck-Gesellschaft (Flächennr. 6). Alle Untersuchungsflächen sind in Tabelle 1 aufgelistet. Die Pflege der Untersuchungsflächen erfolgt durch die Gärtner der Eigentümer oder durch beauftragte private Gartenbaubetriebe. Detaillierte Beschreibungen der Untersuchungsflächen finden sich in Kapitel 3.2.1. 3 Material und Methoden 10

Tabelle 1: Untersuchungsflächen

Aufgeführt sind alle Untersuchungsflächen mit Flächennummer und Name.

Flächennr. Name der Fläche

1.1 Brühlstraße extensiv 1.2 Brühlstraße intensiv 2.1 Europastraße extensiv 2.2 Europastraße intensiv 3.1 Gartenstraße extensiv 3.2 Gartenstraße intensiv 4.1 Huberstraße extensiv 4.2 Huberstraße intensiv 5.1 Landratsamt extensiv 5.2 Landratsamt intensiv 6.1 MPI extensiv 6.2 MPI intensiv 7.1 Orchideenwiese extensiv 7.2 Orchideenwiese intensiv 8.1 Pfingstrosenwiese extensiv 8.2 Pfingstrosenwiese intensiv 9.1 Politikwissenschaften extensiv 9.2 Politikwissenschaften intensiv 10.1 Sand extensiv 10.2 Sand intensiv 3 Material und Methoden 11

Abbildung 1 zeigt die Lage der Untersuchungsflächen in der Stadt Tübingen.

Abbildung 1: Karte von Tübingen mit den 10 Untersuchungsflächen

Auf der Karte sind die Standorte der Untersuchungsflächen mit ihren Flächennummern eingezeichnet. Quelle: Google Maps

Die Auswahl der Flächen unterlag folgenden Kriterien: • Flächengröße von mindestens 100 m², da auf allzu kleinen Flächen die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens und des Reproduktionserfolges einer Art zu gering ist. Dies kann zum einen mit der Arten-Areal-Beziehung, zum anderen mit der Inselbiogeographietheorie

begründet werden (HOBOHM 2000). Aus ihnen resultiert ein Ansteigen der Artenzahl mit zunehmender Flächengröße. • Keine oder kaum Beschattung durch umstehende Gebäude oder Bäume, da viele

Tagfalterarten besonnte Habitate benötigen (EBERT 1993a). • Informationen über die bisherige Pflege und Möglichkeit der Festlegung der diesjährigen Pflege. • Bisherige Pflege nur durch Mähen, Mulchen etc., nicht durch Beweidung. • Keine intensive Nutzung oder Trittbelastung. 3 Material und Methoden 12

Jede Untersuchungsfläche war in zwei, im Idealfall gleich große Teilflächen unterteilt, die in diesem Jahr unterschiedlich gemäht wurden. Der eine Teil wurde intensiv, der andere extensiv gepflegt. Intensive Pflege bedeutet regelmäßiges Mulchen alle drei bis vier Wochen. Beim Mulchen wird das Schnittgut zerkleinert auf der Fläche liegen gelassen und verrottet dort. Die extensiv gepflegten Flächen wurden frühestens ab Anfang Juli einmal gemulcht oder gemäht, zum Teil mit Liegenlassen, zum Teil mit Abtragen der Mahd. Da die Untersuchungen Anfang August abgeschlossen wurden, waren bis zu diesem Zeitpunkt manche Flächen noch gar nicht gemäht.

3.2.1 Steckbriefe der Untersuchungsflächen

Um die Untersuchungsflächen genauer zu charakterisieren wurde für jede Fläche ein Steckbrief erstellt, der folgende Angaben enthält: • Pflege: Informationen zur bisherigen und diesjährigen Pflege der Teilflächen. Die Angaben stammen von den jeweiligen Gärtnern oder Zuständigen in der Verwaltung der

Grünflächen. Bei Flächen, die letztes Jahr im Rahmen der Diplomarbeiten von ADE (2011)

und RUOFF (2011) bereits einem anderen Pflegeregime unterlagen, ist diese auch aufgeführt • Allgemeine Einordnung: Beschreibung der Lage, der Eigentumsverhältnisse und des Biotoptyps. Letzteres erfolgte mithilfe des Biotopschlüssels der LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messung und Naturschutz Baden-Württemberg) (LUBW 2009) • Koordinaten: mit Google Earth ermittelt • Höhe ü. NN: mit Google Earth ermittelt • Distanz zum Stadtrand: mit Top 25 Viewer (Landesvermessungsamt Baden-Württemberg Geogrid®-Viewer) ermittelt • Nutzung: Erläuterung der Grünflächennutzung und gegebenenfalls Einschätzung der Trittbelastung • Umgebung: Auflistung der städtischen und landschaftlichen Elemente im Umkreis von 200 m, nach Flächenanteil gestaffelt • Flächengröße: Angabe der Teilflächengröße und der Größe der beprobten Fläche [m²], mit Top 25 Viewer (Landesvermessungsamt Baden-Württemberg Geogrid®-Viewer) ermittelt • Inklination und Exposition: Hangneigung in Grad mit einem Neigungsmesser der Firma BREITHAUPT (Kassel) gemessen und gegebenenfalls Angabe der Exposition der Fläche • Besonnungsdauer: mittlere Besonnungsdauer in Stunden im Monat Juni. An drei repräsentativen Stellen der Teilflächen wurde mit einem Sonnenkompass die Besonnungsdauer gemessen und gemittelt 3 Material und Methoden 13

3.2.1.1 Brühlstraße

Abbildung 3: extensiv gepflegte Teilfläche 1.1

Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011

Abbildung 2: Luftbild der Untersuchungsfläche 1 Abbildung 4: intensiv gepflegte roter Pfeil= extensive Pflege, blauer Pfeil= Teilfläche 1.2 intensive Pflege, Quelle: Google Maps Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011

Tabelle 2: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 1

Pflegeregime Teilfläche bisher letztes Jahr Untersuchungsjahr

Mulchmahd zwei mal Mulchmahd zwei mal Mulchmahd zwischen 1.1 (extensiv) Im Jahr Im Jahr 1. und 4. Juli

Mulchmahd zwei mal Mulchmahd zwei mal Mulchmahd alle drei 1.2 (intensiv) Im Jahr Im Jahr bis vier Wochen 3 Material und Methoden 14

• Allgemeine Einordnung: Die Untersuchungsfläche liegt in der Südstadt an der Brühlstraße und gehört dem Land Baden-Württemberg. Es handelt sich um eine Fettwiese mittlerer Standorte. • Koordinaten: 48°30'35'' N 9°03'01'' O • Höhe ü. NN: 323 m • Distanz zum Stadtrand: 325 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: Gebäude, mäßig befahrene Straßen, Äcker, weitere Grünflächen • Flächengröße: „extensiv“: 2350 m², „intensiv“: 1200 m², untersuchte Fläche: 1200 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: „extensiv“: 11,3 h, „intensiv“: 13,2 h

3.2.1.2 Europastraße

Abbildung 5: extensiv gepflegte Teilfläche 2.1

Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011

Abbildung 6: Luftbild der Untersuchungsfläche 2 Abbildung 7: intensiv gepflegte roter Pfleil = extensive Pflege, blauer Teilfläche 2.2 Pfeil= intensive Pflege, Quelle: Google Maps Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011 3 Material und Methoden 15

Tabelle 3: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 2

Pflegeregime Teilfläche bisher letztes Jahr Untersuchungsjahr

Mulchmahd alle drei bis zweischürige Mahd mit zweischürige Mahd mit 2.1 (extensiv) vier Wochen Abtragen des Schnittguts Abtragen des Schnittguts

Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis 2.2 (intensiv) vier Wochen vier Wochen vier Wochen

• Allgemeine Einordnung: Die Untersuchungsfläche ist eine Parkanlage aus Zierrasen bei den Sportplätzen der Stadt Tübingen, die von den Stadtgärtnern gepflegt wird. • Koordinaten: 48°30'47'' N 9°02'42'' O • Höhe ü. NN: 322 m • Distanz zum Stadtrand: 510 m • Nutzung: zum Teil als Liegewiese, seltener zu sportlichen Zwecken • Umgebung: Sportplätze, weitere Teile des Stadtparks, Neckar, stark befahrene Straßen, Gebäude • Flächengröße: „extensiv“: 2550 m², „intensiv“: 8900 m², untersuchte Fläche: 2550 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: „extensiv“: 9,3 h, „intensiv“: 10,5 h 3 Material und Methoden 16

3.2.1.3 Gartenstraße

Abbildung 9: extensiv gepflegte Teilfläche 3.1

Quelle: eigenes Foto vom 12.06.2011

Abbildung 8: Luftbild der Untersuchungsfläche 3 roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = intensive Pflege, Quelle: Google Maps

Abbildung 10: intensiv gepflegte Teilfläche 3.2

Quelle: eigenes Foto vom 12.06.2011

Tabelle 4: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 3

Pflegeregime Teilfläche bisher Untersuchungsjahr

zweischürige Mahd mit zweischürige Mahd mit 3.1 (extensiv) Abtragen des Schnittguts Abtragen des Schnittguts

Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis 3.2 (intensiv) vier Wochen vier Wochen 3 Material und Methoden 17

• Allgemeine Einordnung: Die städtische Grünfläche „Gartenstraße“ ist eine Fettwiese, die zwischen der Gartenstraße und dem Neckar verläuft. Aufgrund des häufigen Schnitts der intensiv gepflegten Teilfläche, ist diese als Zierrasen zu beschreiben. • Koordinaten: 48°31'18'' N 9°04'47'' O • Höhe ü. NN: 321 m • Distanz zum Stadtrand: 370 m • Nutzung: „extensiv“: keine Nutzung, „intensiv“: Liegewiese • Umgebung: weitere ufernahe Fettwiesen, Neckar, Wohnhäuser, mäßig sowie stark befahrene Straßen • Flächengröße: „extensiv“: 7 380 m², „intensiv“: 5 750 m², untersuchte Fläche: 4 000 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: „extensiv“: 8,2 h, „intensiv“: 11,4 h

3.2.1.4 Huberstraße

Abbildung 11: Luftbild der Untersuchungsfläche 4

roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = intensive Pflege, Quelle: Google Maps

Abbildung 12: extensiv gepflegte Abbildung 13: intensiv gepflegte Teilfläche 4.1 Teilfläche 4.2

Quelle: eigenes Foto vom 04.07.2011 Quelle: eigenes Foto vom 04.07.2011 3 Material und Methoden 18

Tabelle 5: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 4

Pflegeregime Teilfläche bisher Untersuchungsjahr

4.1 (extensiv) keine Pflege keine Pflege

Mulchen alle drei bis vier Mulchen alle drei bis vier 4.2 (intensiv) Wochen Wochen

• Allgemeine Einordnung: Die Untersuchungsfläche gehört der Stadt und befindet sich in einem Wohngebiet der Südstadt zwischen der Huberstraße und einem südlich davon parallel verlaufenden Fußweg. Die Pflanzenarten und die lückige Pflanzendecke der extensiv gepflegten Teilfläche deuten auf eine Störung hin. Daher ist sie dem Biotoptyp ausdauernde Ruderalvegetation frischer bis feuchter Standorte zuzuordnen. Die intensiv gepflegte Fläche ist ein Zierrasen. • Koordinaten: 48°30'34'' N 9°03'27'' O • Höhe ü. NN: 328 m • Distanz zum Stadtrand: 210 m • Nutzung: keine Nutzung, da sich neben der intensiv gepflegten Wiese jedoch eine Schule befindet, ist von einer gewissen Trittbelastung auszugehen. • Umgebung: Wohngebäude, fragmentierte, kurzgemähte Rasenflächen, Bach • Flächengröße: „extensiv“: 860 m², „intensiv“: 850 m², untersuchte Fläche: 850 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: „extensiv“: 7,2 h, „intensiv“: 11,7 h 3 Material und Methoden 19

3.2.1.5 Landratsamt

Abbildung 14: extensiv gepflegte Teilfläche 5.1

Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011

Abbildung 15: Luftbild der Untersuchungsfläche 5 roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = intensive Pflege, Quelle: Google Maps

Abbildung 16: intensiv gepflegte Teilfläche 5.2

Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011

Tabelle 6: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 5

Pflegeregime Teilfläche bisher Untersuchungsjahr Mahd zwischen 7. und 11. zweischürige Mahd mit 5.1 (extensiv) Juli mit Abtragen des Abtragen des Schnittguts Schnittguts Mahd mit Absaugen des Mahd mit Absaugen des 5.2 (intensiv) Schnittguts alle drei bis vier Schnittguts alle drei bis vier Wochen Wochen 3 Material und Methoden 20

• Allgemeine Einordnung: Die Untersuchungsfläche befindet sich zwischen den Gebäuden der Kreissparkasse und dem Landratsamt Tübingen im Südwesten der Stadt. Für die Pflege ist der Gartenbaubetrieb „Garten Beck“ zuständig. Die extensiv gepflegte Fläche kann keinem Biotoptyp des verwendeten Schlüssels zugeordnet werden, weil hier eine Blumenmischung angesät wurde. Bei der regelmäßig gemähten Teilfläche handelt es sich um einen Zierrasen. • Koordinaten: 48°30'42'' N 9°02'50'' O • Höhe ü. NN: 319 m • Distanz zum Stadtrand: 360 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: Gebäude, Schienen, stark und mäßig befahrene Straßen, weitere Grünflächen • Flächengröße: „extensiv“: 5940 m², „intensiv“: 4840 m², untersuchte Fläche: 1100 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: „extensiv“: 12,5 h, „intensiv“: 11,8 h

3.2.1.6 Max Planck Institut (MPI)

Abbildung 17: extensiv gepflegte Teilfläche 6.1

Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011

Abbildung 18: Luftbild der Untersuchungsfläche 6 roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = intensive Pflege, es handelt sich um ein altes Luftbild, mittlerweile ist Abbildung 19: intensiv gepflegte anstelle der Baustelle eine Wiese, Quelle: Google Maps Teilfläche 6.2

Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011 3 Material und Methoden 21

Tabelle 7: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 6

Pflegeregime Teilfläche bisher Untersuchungsjahr Mahd zwischen 1. und 4. Mulchmahd alle drei bis 6.1 (extensiv) Juli mit Abtragen des vier Wochen Schnittguts Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis 6.2 (intensiv) vier Wochen vier Wochen

• Allgemeine Einordnung: Die Untersuchungsfläche liegt auf dem Gelände des Max-Planck- Instituts für biologische Kybernetik auf einer Wiese zwischen den Institutsgebäuden und dem Nordring. Der intensiv gepflegte Zierrasen wird von Mitarbeitern des Max-Planck- Instituts gemäht, die extensive Teilfläche von einem Landwirt. Letztere konnte keinem Biotoptyp zugeordnet werden, da es sich um eine Magerwiese handelt, die offensichtlich erst vor wenigen Jahren angesät wurde. Stellenweise kommen jedoch auch Dominanzbestände nährstoffzeigender Arten vor. • Koordinaten: 48°32'17'' N 9°03'34'' O • Höhe ü. NN: 454 m • Distanz zum Stadtrand: 620 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: Wiesen, Institutsgebäude, stark und mäßig befahrene Straßen, Wohnhäuser, Streuobstwiesen • Flächengröße: „extensiv“: 19790 m², “intensiv“: 4210 m², untersuchte Fläche: 1830 m² • Inklination und Exposition: „extensiv“: 3 % Ost-Südost, „intensiv“: 5 % Ost-Südost • Besonnungsdauer: „extensiv“: 14,3 h, „intensiv“: 13,3 h 3 Material und Methoden 22

3.2.1.7 Orchideenwiese

Abbildung 20: Luftbild der Untersuchungsfläche 7

roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = intensive Pflege, Quelle: Google Maps

Abbildung 21: extensiv gepflegte Abbildung 22: intensiv gepflegte Teilffläche 7.1 Teilfläche 7.2

Quelle: eigenes Foto vom 07.05.2011 Quelle: eigenes Foto vom 07.05.2011

Tabelle 8: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 7

Pflegeregime Teilfläche bisher letztes Jahr Untersuchungsjahr

zweischürige Mahd mit zweischürige Mahd mit 7.1 (extensiv) keine Mahd Abtragen des Schnittguts Abtragen des Schnittguts

Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis 7.2 (intensiv) vier Wochen vier Wochen vier Wochen 3 Material und Methoden 23

• Allgemeine Einordnung: Die Orchideenwiese befindet sich im botanischen Garten der Universität Tübingen. Für die Pflege sind die dort an gestellten Gärtner zuständig. Die extensiv gepflegte Wiese konnte keinem Biotoptyp zugeordnet werden. Es handelt sich um eine etwas schattige, frische bis feuchte Wiese, die neben typischen Wiesenarten sehr viel Equisetum arvense enthält und viele Orchideen. Die intensiv gepflegte Teilfläche ist ein Zierrasen. • Koordinaten: 48°32'19'' N 9°02'11'' O • Höhe ü. NN: 441 m • Distanz zum Stadtrand: 230 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: botanischer Garten, Universitätsgebäude, Straßen, Wohnhäuser, Streuobstwiesen • Flächengröße: „extensiv“: 1870 m², „intensiv“: 2020 m², untersuchte Fläche: 1170 m² • Inklination und Exposition: „extensiv“: 20 % nach Nord-Nordost, „intensiv“: 13 % nach Nordost • Besonnungsdauer: „extensiv“: 11,2 h, „intensiv“: 8,5 h 3 Material und Methoden 24

3.2.1.8 Pfingstrosen

Abbildung 23: extensiv gepflegte Teilfläche 8.1

Quelle: eigenes Foto vom 24.05.2011

Abbildung 24: Luftbild der Untersuchungsfläche 8 Abbildung 25: intensiv gepflegte roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = Teilfläche 8.2 intensive Pflege, Quelle: Google Maps Quelle: eigenes Foto vom 24.05.2011

Tabelle 9: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 8

Pflegeregime Teilfläche bisher letztes Jahr Untersuchungsjahr

Mulchmahd alle drei bis zweischürige Mahd mit 8.1 (extensiv) keine Mahd vier Wochen Abtragen des Schnittguts

Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis 8.2 (intensiv) vier Wochen vier Wochen vier Wochen 3 Material und Methoden 25

• Allgemeine Einordnung: Die Untersuchungsfläche liegt im botanischen Garten der Universität Tübingen und wird von den dortigen Gärtnern gepflegt. Es handelt sich um einen Zierrasen. • Koordinaten: 48°32'21'' N 9°02'07'' O • Höhe ü. NN: 447 m • Distanz zum Stadtrand: 125 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: botanischer Garten, Universitätsgebäude, Straßen, Wohnhäuser, Streuobstwiesen, Wald • Flächengröße: „extensiv“: 600 m², „intensiv“: 1200 m², untersuchte Fläche: 600 m² • Inklination und Exposition: „extensiv“: 30 % nach Ost-Nordost, „intensiv“: 26 % nach Ost- Nordost • Besonnungsdauer: „extensiv“: 11,7 h, „intensiv“: 9,6 h

3.2.1.9 Politikwissenschaften

Abbildung 27: extensiv gepflegte Teilfläche 9.1

Quelle: eigenes Foto vom 18.05.2011

Abbildung 26: Luftbild der Untersuchungsfläche 9 Abbildung 28: intensiv gepflegte Teilfläche 9.2 roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = intensive Pflege, Quelle: Google Maps Quelle: eigenes Foto vom 18.05.2011 3 Material und Methoden 26

Tabelle 10: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 9

Pflegeregime Teilfläche bisher letztes Jahr Untersuchungsjahr

Mulchmahd alle drei bis zweischürige Mahd mit Mulchmahd zwischen 1. 9.1 (extensiv) vier Wochen Abtragen und 4. Juli

Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis Mulchmahd alle drei bis 9.2 (intensiv) vier Wochen vier Wochen vier Wochen

• Allgemeine Einordnung: Der Zierrasen befindet sich im Hof des Instituts für Politikwissenschaften der Universität Tübingen und wird von der Firma AITIS gepflegt. • Koordinaten: 48°31'45'' N 9°03'35'' O • Höhe ü. NN: 324 m • Distanz zum Stadtrand: 1100 m • Nutzung: manchmal als Liegewiese • Umgebung: große Gebäude, Einfamilienhäuser mit Gärten, mäßig befahrene Straßen • Flächengröße: „extensiv“: 100 m², „intensiv“: 150 m², untersuchte Fläche: 100 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: „extensiv“: 4 h, „intensiv“: 4 h

3.2.1.10 Sand

Abbildung 29: Luftbild der Untersuchungsfläche 10

roter Pfeil = extensive Pflege, blauer Pfeil = intensive Pflege, Quelle: Google Maps 3 Material und Methoden 27

Abbildung 31: extensiv Abbildung 30: intensiv gepflegte gepflegte Teilfläche 10.1 Teilfläche 10.2

Quelle: eigenes Foto vom 08.05.2011 Quelle: eigenes Foto vom 08.05.2011

Tabelle 11: Pflegeregime der Untersuchungsfläche 10

Pflegeregime Teilfläche bisher letztes Jahr Untersuchungsjahr zweischürige Mahd zum Mulchmahd zwei mal im Mulchmahd zwischen 1. 10.1 (extensiv) Teil mit, zum Teil ohne Jahr und 4.Juli Abtragen

Mulchmahd alle drei bis Ab September alle drei Mulchmahd alle drei bis 10.2 (intensiv) vier Wochen Wochen gemulcht vier Wochen

• Allgemeine Einordnung: Die Fläche befindet sich im Hinterhof der Universitätsgebäude auf dem Sand und wird im Auftrag des Amts für Vermögen und Bau Tübingen von der Firma AITIS gepflegt. Der extensiv gepflegte Teil ist eine Fettwiese mittlerer Standorte, der intensiv gepflegte ein Zierrasen. • Koordinaten: 48°32'03'' N 9°04'17'' O • Höhe ü. NN: 390 m • Distanz zum Stadtrand: 120 m • Nutzung: „extensiv“: keine Nutzung , „intensiv“: da sich daneben ein Volleyballfeld befindet, wird die Teilfläche vermutlich öfter betreten • Umgebung: Universitätsgebäude, Wohnhäuser, Wald, Kleingartenanlagen • Flächengröße: „extensiv“: 3870 m², „intensiv“: 710 m², untersuchte Fläche: 710 m² • Inklination und Exposition: „extensiv“: 0 % Neigung, „intensiv“: 1 % Neigung nach Süden • Besonnungsdauer: „extensiv“: 12,2 h, „intensiv“: 10,5 h 3 Material und Methoden 28

3.3 Erfassungsmethoden

Die Erfassung der Tagfalter erfolgte in erster Linie durch die Suche nach Imagines, da diese Methode nicht allzu zeitaufwändig ist und dennoch gewährleistet, dass alle zu erwartenden

Tagfalter erfasst werden können (SETTELE et al. 1999). Raupen und Eier wurden nicht gezielt gesucht, sondern nur erfasst, falls sie zufällig gefunden wurden. Um die vorkommenden Tagfalter zu erfassen, wurde jede Teilfläche zwischen Mitte April und Anfang August fünf mal begangen. Die Begehungen fanden in Abständen von ca. drei Wochen statt. Dadurch wurden die drei Jahreszeitaspekte des Vollfrühlings, Frühsommers und Hochsommers abgedeckt, die für die Erfassung aller auf der Untersuchungsfläche vorkommenden

Arten berücksichtigt werden müssen (SETTELE et al. 1999). Somit konnten die Arten, die im Frühjahr ihre Hauptflugzeit haben ebenso erfasst werden wie die, die nur im Hochsommer als Imagines nachweisbar sind.

Um zu gewährleisten, dass alle Arten zuverlässig nachgewiesen werden können, ist es wichtig nur bei optimalen Umweltbedingungen zu arbeiten, da insbesondere durch die Witterungsverhältnisse die Flugaktivität stark beeinflusst wird (HERMANN 1999).

Faktoren, die den Erfassungserfolg beeinflussen müssen nach HERMANN (1992) und SETTELE et al. (1999) folgendermaßen berücksichtigt werden:

• Tageszeit: zwischen 10 und 17 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit • Temperatur: mindestens 18 °C • Bewölkung: möglichst sonniges Wetter ohne Wolken • Niederschläge: bei Niederschlägen ist eine zuverlässige Erfassung ausgeschlossen • Schatteneinwirkungen: die Wahl eines günstigen Sonnenstandes während der Erfassung sorgt für eine geringst mögliche Beschattung der Fläche durch umstehende Bäume oder Gebäude • Windverhältnisse: im Idealfall windstill oder nur leichter Wind

Die Begehungen der jeweiligen Teilflächen einer Untersuchungsfläche fanden stets unmittelbar nacheinander statt, sodass die tageszeitlichen und witterungsbedingten Einflüsse dieselben waren.

Als Erfassungsmethode wurde bewusst keine Zeit- oder Transekteinheit festgelegt, da die Untersuchungsflächen in ihrer Artenanzahl stark variieren und daher unterschiedlich intensiv untersucht werden müssen, um alle dort vorkommenden Arten zuverlässig nachzuweisen. Deshalb wurde jede Teilfläche solange in großen Schlingen abgelaufen, bis 20 Minuten lang keine neue Art mehr angetroffen wurde (HERMANN 1999). Diese Methode gewährleistet, dass der 3 Material und Methoden 29

Untersuchungsaufwand dem Artenreichtum einer Fläche angepasst ist und alle Arten erfasst werden können.

Die Tagfalter wurden mit einem Kescher gefangen und vor Ort bestimmt. Als Bestimmungsliteratur wurde SETTELE et al. (2009) verwendet. Bei Unsicherheiten erfolgte eine Nachbestimmung anhand einer Fotografie des Tagfalters durch Dipl.-Biologe Thomas Bamann aus der Abteilung Evolutionsbiologie der Invertebraten der Universität Tübingen. Auf eine Bestimmung durch Genitalpräparation wurde verzichtet. In Fällen, in welchen dies zur Differenzierung zweier Arten unabdingbar war, wurden diese nicht bis zur Art bestimmt, sondern als Artkomplex beschrieben. Für jede Fläche wurde zudem die Individuenzahl der Arten pro Begehungstermin erfasst, um die Hauptflugzeit der Arten abzubilden und eine Einschätzung der Habitatqualität zu ermöglichen. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass hohe Individuenzahlen nicht unbedingt eine hohe Habitatqualität bedeuten, da diese jährlich stark schwanken können und einige Arten selbst in optimalen Lebensräumen nur in geringen Abundanzen vorkommen (HERMANN 1992).

Es erfolgte eine Einteilung in Häufigkeitsstufen, die sich an SETTELE et al. (1999) orientiert. Für die vorliegende Arbeit wurde diese Unterteilung in kleineren Abständen festgelegt, da meist nur geringe Individuenanzahlen vorkamen: • r = sehr selten (ein Individuum in der Vegetationsperiode) • + = selten (zwei Individuen in der Vegetationsperiode) • 1 = zerstreut (drei bis vier Individuen in der Vegetationsperiode) • 2 = häufig (mehr als vier Individuen in der Vegetationsperiode) • 3 = sehr häufig (mehr als sechs Individuen in der Vegetationsperiode) Die Häufigkeitseinteilung berücksichtigt die Unterschiede in der Größe der Untersuchungsflächen nicht, was beim Vergleich der Flächen bedacht werden muss.

3.4 Bodenständigkeit

Wichtig für den Nachweis einer Art ist nicht allein die Erfassung der Imagines, da diese sich zum Teil nur als Blütenbesucher auf der Untersuchungsfläche aufhalten. Innerstädtische Grünflächen sollen jedoch nicht nur als Nahrungs- sondern auch als Larvalhabitat fungieren, um den Erhalt der Populationen zu sichern. Für eine Bewertung der Untersuchungsflächen sind also Informationen über die Möglichkeit der Reproduktion, also der Bodenständigkeit der erfassten Arten unerlässlich. Eine Bestandsaufnahme der Präimaginalstadien als sicherer Beleg der Bodenständigkeit war jedoch nicht möglich. Daher erfolgte eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Bodenständigkeit einer Art je nach Angebot an Raupennahrungspflanzen. Die Raupen vieler 3 Material und Methoden 30

Tagfalterarten fressen mono- oder oligophag an nur einer oder wenigen Pflanzenarten (EBERT 1993a). Das Vorhandensein dieser Pflanzenarten zur Zeit der Eiablage und Larvalentwicklung ist daher Grundvoraussetzung für den Reproduktionserfolg. Deshalb wurde für jede Teilfläche eine Liste aller Kräuterarten erstellt. Auf die Bestimmung der Gräser wurde verzichtet, auch mit dem Hintergrund, dass die meisten Tagfalterarten, die an

Gräsern fressen polyphag sind. Als Bestimmungsliteratur dienten SPOHN & AICHELE (2010),

ROTHMALER (1991) und SCHMEIL & FITSCHEN (2006). Da auch die Abundanzen der Pflanzenarten eine

Rolle spielen, erfolgte eine Einteilung in eine Häufigkeitsskala, die sich an MÜHLENBERG (1989) orientiert, den Deckungsgrad jedoch nicht berücksichtigt: • r = selten (meist nur ein Exemplar) • + = zwei bis fünf Individuen • 1 = sechs bis 10 Individuen • 2 = über 10 Individuen • 3 = über 50 Individuen • 4 = über 100 Individuen

Die Wahrscheinlichkeit der Bodenständigkeit einer Art wurde in sechs verschiedene Kategorien eingeteilt, die in Tabelle 12aufgelistet sind.

Tabelle 12: Kategorien der Bodenständig

Aufgezeigt sind die sechs Kategorien der Bodenständig und deren Kriterien.

Bodenständigkeit Kriterien

Funde von Eiern oder Raupen auf der nachgewiesen Teilfläche

Raupennahrungspflanzen in geeignetem wahrscheinlich Zustand und Standort auf der Teilfläche

möglich Raupe frisst polyphag an Gräsern

keine Raupennahrungspflanzen auf der ausgeschlossen Teilfläche

keine Aussage Raupe frisst monophag an Gräsern

Nektargast Art reproduziert nicht auf Wiesen 3 Material und Methoden 31

Da keine gezielte Suche nach Präimaginalstadien durchgeführt wurde, konnte die Bodenständigkeit einer Art nur durch Zufallsfunde von Eiern oder Raupen sicher nachgewiesen werden. Mithilfe der Liste der vorkommenden Pflanzenarten und deren Häufigkeiten konnte überprüft werden, ob die Raupennahrungspflanzen der Tagfalterarten auf der Untersuchungsfläche vorkommen. Wenn eine Art als Imago auf der Fläche erfasst wurde und die Raupennahrungspflanze in geeignetem Zustand vorhanden ist, kann eine Bodenständigkeit der Art als wahrscheinlich angesehen werden (G. HERMANN, persönliche Mitteilung). Bei Tagfalterarten, deren Raupen an verschieden Gräsern fressen, dabei aber nicht auf bestimmte Grasarten angewiesen sind, kann eine Bodenständigkeit als möglich angenommen werden, da auf allen Untersuchungsflächen Gräser vorkommen. Die Bodenständigkeit einer Art kann ausgeschlossen werden, wenn gar keine Wirtspflanzen auf der Untersuchungsfläche wachsen. Bei Arten, die auf eine einzige oder wenige bestimmte Grasarten spezialisiert sind ist keine Aussage über die Bodenständigkeit zu machen, da Gräser bei der Erstellung der Pflanzenartenlisten nicht berücksichtigt wurden. Einige Tagfalterarten nutzen keine Wiesenarten als Raupennahrungspflanzen, sondern die Raupen fressen an Bäumen, Sträuchern oder krautigen Pflanzen, die nicht auf Wiesen vorkommen. Sie nutzen die Untersuchungsflächen also nur als Nahrungshabitat um Nektar zu saugen und können somit auf Wiesen gar nicht bodenständig sein. Alle Arten, deren Bodenständigkeit nach diesen Kriterien als nachgewiesen, wahrscheinlich oder möglich eingestuft wurde, werden als bodenständige Arten angesprochen. Alle Arten, deren Bodenständigkeit ausgeschlossen ist, die keine Aussage darüber zulassen oder die die Fläche nur als Nahrungshabitat nutzen werden als nicht bodenständig angesehen. Tabelle 13zeigt alle vorkommenden Arten mit ihren Raupennahrungspflanzen. Sie wurde anhand von EBERT (1993a,b & 1994) und SETTELE et al. (1999) erstellt. 3 Material und Methoden 32

Tabelle 13: Raupennahrungspflanzen der erfassten Tagfalterarten

In der Tabelle sind alle erfassten Tagfalterarten mit wissenschaftlichem und deutschem Namen aufgeführt. Für jede Art sind die Pflanzenarten angegeben, die als Raupennahrungspflanzen genutzt werden.

Art Ordnung Familie wissenschaft- Raupennahrungspflanze deutscher Name licher Name Potentilla reptans / anserina (Kriechendes, Gänse-Fingerkraut), Fragaria vesca / viridis (Wald-, Kleiner Würfel- Hügel-Erdbeere), Agrimonia Pygrus malvae Dickkopffalter eupatoria (Gewöhnlicher Odermennig), Sanguisorba minor (Kleiner Wiesenknopf), Filependula ulmaria (Mädesüß) Hesperiidae – Coronilla varia (Bunte Kronwicke), Dunkler Dickkopffalter Erynnis tages Lotus corniculatus (Gewöhnlicher Dickkopffalter Hornklee) Thymelicus Schwarzkolbiger frisst polyphag an verschiedenen lineola Braun-Dickkopffalter Grasarten Thymelicus Braunkolbiger Braun- frisst polyphag an verschiedenen sylvestris Dickkopffalter Grasarten Ochlodes Rostfarbiger frisst polyphag an verschiedenen sylvanus Dickkopffalter Grasarten große Apiaceen, z.B. Heracleum Papilionidae – Papilio machaon Schwalbenschwanz sphondylium (Wiesen-Bärenklau), Ritterfalter Daucus carota (Wilde Möhre) Medicago falcata (Sichelklee), Lotus corniculatus (Gewöhnlicher Leguminosen- Hornklee), Coronilla varia (Bunter sinapis PAPILIONOIDEA Weißling Kronwicke), Vicia cracca (Vogel- Wicke), Lathyrus pratensis (Wiesen-Platterbse) Reals Schmalflügel- Leptidea reali siehe Weißling Medicago sativa / lupulina (Luzerne, Hopfenklee), Trifolium repens / – pratense (Weiß-, Rot-Klee), Lotus Weißlinge corniculatus (Gewöhnlicher Colias hyale Weißklee-Gelbling Hornklee), Coronilla varia (Bunte Kronwicke), Vicia hirsuta / tetrasperma / cracca (Rauhaarige, Viersamige, Vogel-Wicke) Colias Hufeisenklee- Hippocrepis comosa (Hufeisenklee) alfacariensis Gelbling Rhamnus catharticus (Echter Gonepteryx Zitronenfalter Kreuzdorn), Frangula alnus rhamni (Faulbaum) 3 Material und Methoden 33

Fortsetzung der Tabelle 13

Großer Kohl- alle Kohlarten (Brassica oleracea Pieris brassicae Weißling var.), weitere Brassicaceen Kleiner Kohl- alle Kohlarten (Brassica oleracea Pieris rapae Weißling var.), weitere Brassicaceen Pieridae – alle Kohlarten (Brassica oleracea Weißlinge Pieris napi Grünader-Weißling var.), weitere Brassicaceen u.a. Cardamine pratensis (Wiesen- Anthocharis Aurorafalter Schaumkraut), Alliaria petiolata cardamines (Knoblauchsrauke) Rumex acetosella / acetosa Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter (Kleiner, Wiesen-Sauerampfer) Anthyllis vulneraria (Gewöhnlicher Cupido minimus Zwerg-Bläuling Wundklee), Colutea arborescens Lycaenidae – (Blasenstrauch) Bläulinge Medicago sativa (Luzerne),Trifolium pratense (Rot-Klee), Lotus Kurzschwänziger Cupido argiades corniculatus (Gewöhnlicher Bläuling Hornklee), Lotus uliginosus (Sumpf- Hornklee) Geranium dissectum / pusillum / molle (Schlitzblättriger, Kleiner und Kleiner Weicher Storchschnabel), Erodium Aricia agestis Sonnenröschen- cicutarium (Gewöhnlicher Bläuling Reiherschnabel), Helianthemum nummularium (Gewöhnliches Sonnenröschen)

PAPILIONOIDEA Cyaniris Trifolium pratense (Rot-Klee), Rotklee-Bläuling semiargus Trifolium medium (Mittlerer Klee) Polyommatus Lycaenidae – Silbergrüner Bläuling Hippocrepis comosa (Hufeisenklee) coridon Bläulinge Ononis repens / spinosa (Kriechende, Dornige Hauhechel), Medicago sativa / falcata / lupulina (Luzerne, Sichelklee, Hopfenklee), Polyommatus Trifolium dubium / repens / arvense Hauhechel-Bläuling icarus (Kleiner, Weiß-, Hasen-Klee), Lotus corniculatus / uliginosus (Gewöhnlicher, Sumpf-Hornklee), Coronilla varia (Bunte Kronwicke), Hippocrepis comosa (Hufeisenklee) verschiedene Veilchenarten (Viola Argynnis paphia Kaisermantel spec.) Nymphalidae – Aglais io Tagpfauenauge Urtica dioica (Große Brennnessel) Edelfalter Aglais urticae Kleiner Fuchs Urtica dioica (Große Brennnessel)

Araschnia levana Landkärtchenfalter Urtica dioica (Große Brennnessel) 3 Material und Methoden 34

Fortsetzung der Tabelle 13

Coenonympha Kleines frisst polyphag an verschiedenen pamphilus Wiesenvögelchen Grasarten Coenonympha Weißbindiges frisst polyphag an verschiedenen arcania Wiesenvögelchen Grasarten Satyridae – Aphantopus frisst polyphag an verschiedenen Schornsteinfeger Augenfalter hyperantus Grasarten frisst polyphag an verschiedenen Maniola jurtina Großes Ochsenauge Grasarten PAPILIONOIDEA Melanargia frisst polyphag an verschiedenen Schachbrettfalter galathea Grasarten Zygaena Sechsfleck- Lotus corniculatus / uliginosus filipendulae Widderchen (Gewöhnlicher, Sumpf-Hornklee) Lotus corniculatus / uliginosus (Gewöhnlicher, Sumpf-Hornklee), Zygaenidae – Onobrychis viciifolia (Esparsette), Widderchen Kleines Fünffleck- Zygaena viciae Vicia cracca / tenuifolia (Vogel-, Widderchen Dünnblättrige Wicke), Lathyrus ZYGAENOIDEA pratensis (Wiesen-Platterbse), Trifolium montanum (Berg-Klee) 3 Material und Methoden 35

3.5 Vergleichsflächen

Neben den 10 innerstädtischen Untersuchungsflächen wurde ebenfalls die Tagfalterfauna von fünf Vergleichsflächen erfasst (vgl. Tabelle 14. Diese waren nicht in zwei unterschiedliche Mahdregime unterteilt, sondern werden schon seit vielen Jahren extensiv gepflegt. Innerhalb der Vergleichsflächen gibt es zwei Kategorien, die entweder im Siedlungsbereich (VF1, VF3, VF5) oder außerhalb des Siedlungsbereiches liegen (VF2, VF4).

Tabelle 14: Vergleichsflächen

Liste der fünf Vergleichsflächen mit Flächennummer und Name. Die außerstädtischen Flächen sind grau hinterlegt.

Flächennr. Name der Fläche VF1 Hartmeyerstraße VF2 Kliniken VF3 Netzwerk blühende Landschaft VF4 Neuhalde VF5 Wirtschaftswissenschaften

Die Erfassung der Tagfalterarten auf den Flächen außerhalb der Stadt soll zeigen welche Artenvielfalt in der Umgebung potentiell vorhanden ist. Diese könnte sich bei einer großskaligen Extensivierung der Mahd auf zahlreichen innerstädtischen Grünflächen in das Stadtgebiet hinein ausbreiten. Um eine Vergleichbarkeit mit den Untersuchungsflächen herzustellen, wurde bei der Auswahl der Flächen darauf geachtet, dass sie stadtnah gelegen sind, ihre Pflanzenzusammensetzungen der einer städtischen Grünfläche ähneln und sie durch abiotische Einflüsse wie Exposition etc. keine günstigeren Lebensbedingungen für Tagfalter bieten. Die Untersuchung der innerstädtischen Vergleichsflächen soll prüfen welche Artenzahl sich durch eine langjährige extensive Pflege auf städtischen Grünflächen entwickeln kann. Die Erfassung der Tagfalter der Vergleichsflächen erfolgte mit den selben Methoden wie bei den 10 Untersuchungsflächen. Auch hier erfolgte eine Einschätzung der Bodenständigkeit. 3 Material und Methoden 36

1.1.1 Steckbriefe der Vergleichsflächen

Auch für die Vergleichsflächen wurden Steckbriefe erstellt, die dieselben Informationen enthalten wie die Steckbriefe der Untersuchungsflächen (vgl. Kapitel 3.2.1).

3.5.1.1 Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Abbildung 32: Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Quelle: eigenes Foto vom 09.05.2011

Abbildung 33: Luftbild der Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Quelle: Google Maps

Tabelle 15: Pflegeregime der Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Pflegeregime Flächenname bisher Untersuchungsjahr Mulchmahd der einen Hälfte zwischen 1. und 4. zweischürige Mahd ohne Juli, Mahd mit Abtragen Hartmeyerstraße Abtragen des Schnittguts des Schnittguts der zweiten Hälfte zwischen 8. und 12. Juli 3 Material und Methoden 37

• Allgemeine Einordnung: Die Magerwiese mittlerer Standorte liegt zwischen der Hartmeyerstraße und dem Nordring im Norden der Stadt. Durch die Fläche führt ein asphaltierter Fußweg. • Koordinaten: 48°32'27'' N 9°02'25'' O • Höhe ü. NN: 454 m • Distanz zum Stadtrand: 60 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: Wohnhäuser, mäßig befahrene und eine stark befahrene Straße, Streuobstwiesen, Wald • Flächengröße: 2650 m², untersuchte Fläche: 2000 m² • Inklination und Exposition: 13 % Neigung nach Südosten • Besonnungsdauer: 12 h

3.5.1.2 Vergleichsfläche Kliniken

Abbildung 34: Vergleichsfläche Kliniken

Quelle: eigenes Foto vom 19.05.2011

Abbildung 35: Luftbild der Vergleichsfläche Kliniken

Quelle: Google Maps

Tabelle 16: Pflegeregime der Vergleichsfläche Kliniken

Pflegeregime Flächenname bisher Untersuchungsjahr Mahd zwischen 21. und 28. zweischürige Mahd mit Kliniken Mai mit Abtragen des Abtragen des Schnittguts Schnittguts 3 Material und Methoden 38

• Allgemeine Einordnung: Die Vergleichsfläche „Kliniken“ liegt westlich der Universitätsklinik auf den Streuobstwiesen. Es handelt sich um einen Magerrasen basenreicher Standorte. • Koordinaten: 48°31'56'' N 9°01'59'' O • Höhe ü. NN: 463 m • Distanz zum Stadtrand: 40 m • Nutzung: Streuobstwiese • Umgebung: weitere Streuobstwiesen, Wald, Klinikgebäude • Flächengröße: 425 370 m², untersuchte Fläche: 3 000 m² • Inklination und Exposition: 29 % Neigung nach Ost-Südost • Besonnungsdauer: 11,2 h

3.5.1.3 Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Abbildung 37: Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Quelle: eigenes Foto vom 23.05.2011

Abbildung 36: Luftbild der Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Quelle: Google Maps

Tabelle 17: Pflegeregime der Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Pflegeregime Flächenname bisher Untersuchungsjahr

Netzwerk blühende zweischürige Mahd mit Mahd mit Abtragen des Landschaft Abtragen des Schnittguts Schnittguts am 11. Juni 3 Material und Methoden 39

• Allgemeine Einordnung: Die Wiese befindet sich in einem Wohngebiet im Südosten der Stadt, östlich des Stettinger Wegs. Sie ist Eigentum der Stadt Tübingen, wird jedoch vom Umweltzentrum Tübingen gepflegt, um aus ihr mithilfe eines extensiven Mahdkonzepts eine artenreiche Blumenwiese zu machen. Da derzeit jedoch noch nährstoffzeigende Arten dominieren, handelt es sich um eine Fettwiese mittlerer Standorte. • Koordinaten: 48°30'35'' N 9°04'14'' O • Höhe ü. NN: 330 m • Distanz zum Stadtrand: 210 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: Wohnhäuser, mäßig befahrene Straßen, Gebäude der Stadtwerke Tübingen • Flächengröße: 1 100 m², untersuchte Fläche: 1 100 m² • Inklination und Exposition: 5 % Neigung nach Nord-Nordost • Besonnungsdauer: 11,7 h

3.5.1.4 Vergleichsfläche Neuhalde

Abbildung 39: Vergleichsfläche Neuhalde

Quelle: eigenes Foto vom 20.05.2011

Abbildung 38: Luftbild der Vergleichsfläche Neuhalde

Quelle: Google Maps

Tabelle 18: Pflegeregime der Vergleichsfläche Neuhalde

Pflegeregime Flächenname bisher Untersuchungsjahr Mahd zwischen 21. und 28. zweischürige Mahd mit Neuhalde Mai mit Abtragen des Abtragen des Schnittguts Schnittguts 3 Material und Methoden 40

• Allgemeine Einordnung: Die Vergleichsfläche ist eine Streuobstwiese, die westlich der Stadt, in der Nähe des Parkhauses Ebenhalde, zwischen dem Weg Neuhalde und der Straße Ebenhalde liegt. Die Fläche ist in den meisten Teilen als Fettwiese mittlerer Standorte anzusprechen, durch den Einfluss umliegender artenreicher Wiesen, hat sie jedoch auch viele Aspekte einer Magerwiese mittlerer Standorte. • Koordinaten: 48°32'11'' N 9°01'40'' O • Höhe ü. NN: 438m • Distanz zum Stadtrand: 240 m • Nutzung: Streuobstwiese • Umgebung: weitere Streuostwiesen und andere artenreiche Wiesen, Kleingartenanlagen, Wald, Universitätsgebäude, stark befahrene Straßen • Flächengröße: 42 200 m², untersuchte Fläche: 3 000 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: 12,8 h

3.5.1.5 Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Abbildung 41: Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Quelle: eigenes Foto vom 18.05.2011

Abbildung 40: Luftbild der Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Quelle: Google Maps 3 Material und Methoden 41

Tabelle 19: Pflegeregime der Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Pflegeregime Flächenname bisher Untersuchungsjahr Mahd zwischen 27. und 29. zweischürige Mahd ohne Wirtschaftswissenschaften Juni ohne Abtragen des Abtragen des Schnittguts Schnittguts

• Allgemeine Einordnung: Die Vergleichsfläche gehörte bisher dem Land Baden- Württemberg, wurde im Laufe der Datenerhebung jedoch verkauft. Die Fettwiese mittlerer Standorte liegt hinter dem Institut für Wirtschaftswissenschaften in der Mohlstraße. • Koordinaten: 48°31'47'' N 9°03'46'' O • Höhe ü. NN: 336 m • Distanz zum Stadtrand: 920 m • Nutzung: keine Nutzung • Umgebung: große Gebäude, Wohnhäuser, mäßig und stark befahrene Straßen • Flächengröße: 1 870 m², untersuchte Fläche: 1 870 m² • Inklination und Exposition: 0 % Neigung • Besonnungsdauer: 9,8 h 3 Material und Methoden 42

3.6 Statistische Auswertung:

Um die Hypothesen zu prüfen wurden verschiedene statistische Test durchgeführt und Indices berechnet. Alle Tests und Berechnungen wurden zwei mal vorgenommen, jeweils für die Gesamtartenliste jeder Fläche und die Liste der bodenständigen Arten.

1.1.2 Vergleich der extensiv und der intensiv gepflegten Teilflächen

Vergleich der Artenzahlen: In einem Balkendiagramm wurden mit SPSS 11.0 die Artenzahlen der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen aller Untersuchungsflächen dargestellt. Um zu prüfen, ob sich die mittlere Artenzahl der extensiv gepflegten Flächen von der der intensiv gepflegten unterscheidet wurde ein t-Test für gepaarte Stichproben durchgeführt. Da aufgrund der geringen Stichprobengröße nicht auf Normalverteilung getestet werden konnte, wurde mit dem Wilcoxon-Test zusätzlich noch ein nicht-parametrischer Test hinzugezogen. Beide Tests wurden mit SPSS 11.0 durchgeführt. Dies gilt auch für alle weiteren t-Tests und Wilcoxon-Tests.

Vergleich der Artengemeinschaften: Für einen genaueren Vergleich wurden mit OpenOffice Calc 3.2 verschiedene Indices berechnet, welche die Artengemeinschaften der Teilflächen charakterisieren. Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle folgenden Informationen MÜHLENBERG (1989) entnommen.

Dominanz:

Für jede Teilfläche wurde die relative Häufigkeit Di in Prozent jeder vorkommenden Art im Verhältnis zu den restlichen Arten wie folgt berechnet: Individuenzahl der Art i×100 D = i Gesamtzahl der Individuen der Artengemeinschaft 

Die Einteilung in Dominanzklassen erfolgte nach ENGELMANN (1978): • eudominant: 32 – 100 % • dominant: 10 – 31,9 % • subdominant: 3,2 – 9,9 % • rezedent: 1 – 3,1 % • subrezedent: 0,32 – 0,99 % • sporadisch: unter 0,32 % 3 Material und Methoden 43

SÖRENSEN-Quotient:

Der SÖRENSEN-Quotient (QS) ist durch die Berücksichtigung der Anzahl gemeinsamer Arten ein Maß für die Ähnlichkeit zweier Flächen bezüglich des Arteninventars. Er kann Werte von 0 % (keine gemeinsamen Arten) bis 100 % (alle Arten kommen auf beiden Flächen vor) annehmen. 2G QS = × 100 S AS B QS (%) = Ähnlichkeit der Artenzusammensetzung G = Zahl der auf beiden Flächen gemeinsam vorkommenden Arten

SA, SB = Zahl der Arten auf Fläche A bzw. B

Diversität:

SHANNON-Index:

Mit dem SHANNON-Index wird mithilfe der Artenzahl und der Individuenverteilung die Diversität Hs einer Fläche berechnet. Er nimmt Werte zwischen 0 und dem natürlichen Logarithmus der

Gesamtartenzahl an, wobei mit steigendem Hs die Diversität der Fläche zunimmt.

S

H S = −∑ pi ln pi i =1 n p = i i N

Hs= Diversität bezogen auf Artenzahlen S = Gesamtzahl der Arten pi= relative Häufigkeit der Art i von der Gesamtindividuenzahl, gemessen von 0 bis 1 N = Gesamtindividuenzahl ni = Individuenzahl der Art i

Da in der Natur nie eine absolute Gleichverteilung der Arten anzutreffen ist, nimmt Hs meist Werte zwischen 1,5 und 3,5 an.

Evenness:

Der SHANNON-Index wird durch die Artenzahl und die jeweilige Individuenzahl beeinflusst. Allerdings ist es nicht möglich zu sagen, ob die berechnete Diversität Hs durch eine hohe Artenzahl mit unterschiedlicher Individuenverteilung oder durch eine geringe Artenzahl mit gleichmäßig verteilten Individuenzahlen entstanden ist.

Mithilfe der Evenness Es wird die berechnete Diversität in Relation zur maximal möglichen Diversität der Fläche gesetzt, also zur völligen Gleichverteilung der Individuenzahlen auf die Arten der Fläche. 3 Material und Methoden 44

H S H S E S = = H max ln S

Es nimmt Werte zwischen 0 und 1 an, wobei die Gleichmäßigkeit der Individuenverteilung mit steigendem Es zunimmt.

Um die Mittelwerte der SHANNON-Indices und der Werte der Evenness zwischen den beiden Pflegekategorien auf signifikante Abweichungen zu testen, wurden t-Tests und Wilcoxon-Tests für gepaarte Stichproben durchgeführt. Für eine korrekte Interpretation der Evenness wurden noch nähere Informationen zur Verteilung der Individuenzahlen auf die Artenzahlen ausgewertet. Hierfür wurde für jede Teilfläche die durchschnittliche Individuenzahl pro Art mit folgender Formel berechnet:

S ∑ maximale Individuenzahl der Art i i=1 S S = Gesamtzahl der Arten

Das Ergebnis zeigt, ob im Schnitt viele Individuen pro Art vorkommen oder ob alle Arten nur als Einzelindividuen erfasst wurden. Rechenbeispiel: Auf einer Teilfläche kommen fünf verschiedene Arten vor (S = 5). Art 1 kommt mit maximal zwei Individuen vor, Art 2 mit vier Individuen, Art 3, Art 4 und Art 5 mit jeweils einem Individuum. Die durchschnittliche Individuenzahl pro Art errechnet sich folgendermaßen: 24111 =1,8 5 Mithilfe der durchschnittlichen Individuenzahlen pro Art einer Teilfläche können die Ergebnisse der Evenness besser erklärt werden. Die Mittelwerte der durchschnittlichen Individuenzahlen pro Art der beiden Pflegekategorien wurden mittels des gepaarten t-Tests und des Wilcoxon-Test auf signifikante Unterschiede getestet.

Vergleich der bodenständigen Arten: Um die Eignung der Untersuchungsflächen als Larvalhabitat zu beschreiben, wurden die Anteile der Anzahl der bodenständigen Arten an den Gesamtartenzahlen in Prozent berechnet: Anzahl bodenständiger Arten der Teilfläche Anteil bodenständiger Arten= ×100 Gesamtartenanzahl der Teilfläche Die Mittelwerte der prozentualen Anteile der bodenständigen Arten wurden mit dem t-Test und dem Wilcoxon-Test für gepaarte Stichproben auf signifikante Unterschiede zwischen den beiden Pflegekategorien getestet. 3 Material und Methoden 45

1.1.3 Korrelation der Tagfalterartenzahl mit der Größe der beprobten Fläche:

Um zu testen, ob die Größe der Fläche, die beprobt wurde, einen Einfluss auf die Anzahlen der erfassten Tagfalterarten hat, wurde mit Origin 6.1 eine Regressionsanalyse durchgeführt. Die beprobte Fläche der beiden unterschiedlich gepflegten Teilflächen einer Untersuchungsfläche war stets gleich groß, weshalb jeder Flächengröße zwei Artenzahlen, die der extensiv und die der intensiv gepflegten Teilfläche zugehörig sind. Da in dieser Arbeit der Einfluss der unterschiedlichen Pflegeregime untersucht werden sollte, fand die Regressionsanalyse für die extensiv und die intensiv gepflegten Teilflächen getrennt statt.

1.1.4 Korrelation der Anzahlen an Kräuterarten und Tagfalterarten:

Eine Regressionsanalyse, durchgeführt mit Origin 6.1, sollte prüfen, ob die Anzahl der erfassten Tagfalterarten von der Anzahl der Kräuterarten einer Teilfläche abhängt.

1.1.5 Abundanzen der Imagines im Jahresverlauf:

Die Tagfalterarten kommen nicht zu jeder Zeit des Jahres als Imagines vor und auch dann nicht in gleichmäßigen Abundanzen (HERMANN 1999). Um diese Schwankungen zu dokumentieren, wurden für einige Arten exemplarisch Balkendiagramme erstellt, welche die erfassten Anzahlen an Imagines im Untersuchungszeitraum darstellen. Hierfür wurden für jeden Begehungstermin alle erfassten Imagines der Art von allen Untersuchungsflächen addiert. Die Balkendiagramme wurden mit SPSS 11.0 erstellt. 4 Ergebnisse 46

4 Ergebnisse

Auf allen Teilflächen und Vergleichsflächen wurden insgesamt 31 Arten aus sieben verschiedenen Familien nachgewiesen (vgl. Tabelle 20).

Tabelle 20: Liste aller erfassten Tagfalterarten

Aufgeführt sind alle vorkommenden Tagfalter-und Widderchenarten mit Autoren und Beschreibungsjahr.

Art Familie Autor/Jahr wissenschaftlicher Name deutscher Name Kleiner Würfel- Pygrus malvae (LNNAEUS, 1758) Dickkopffalter

Erynnis tages Dunkler Dickkopffalter (LNNAEUS, 1758)

Hesperiidae – Schwarzkolbiger Braun- Thymelicus lineola (OCHSENHEIMER, 1808) Dickkopffalter Dickkopffalter Braunkolbiger Braun- Thymelicus sylvestris (PODA, 1761) Dickkopffalter Rostfarbiger Ochlodes sylvanus (ESPER, 1777) Dickkopffalter Papilionidae – Papilio machaon Schwalbenschwanz (LNNAEUS, 1758) Ritterfalter

Leptidea sinapis Leguminosen-Weißling (LNNAEUS, 1758)

Reals Schmalflügel- Leptidea reali REISSINGER, 1989 Weißling

Colias hyale Weißklee-Gelbling (LNNAEUS, 1758)

Colias alfacariensis Hufeisenklee-Gelbling RIBBE, 1905

Pieridae – Gonepteryx rhamni Zitronenfalter (LNNAEUS, 1758) Weißlinge

Pieris brassicae Großer Kohl-Weißling (LNNAEUS, 1758)

Pieris rapae Kleiner Kohl-Weißling (LNNAEUS, 1758)

Pieris napi Grünader-Weißling (LNNAEUS, 1758)

Anthocharis cardamines Aurorafalter (LNNAEUS, 1758) 4 Ergebnisse 47

Fortsetzung der Tabelle 20

Lycaena tityrus Brauner Feuerfalter (PODA, 1761)

Cupido minimus Zwerg-Bläuling (FUESSLY, 1775)

Cupido argiades Kurzschwänziger Bläuling (PALLAS, 1771)

Lycaenidae – Kleiner Sonnenröschen- Aricia agestis ([SCHIFFERMÜLLER], 1775) Bläulinge Bläuling

Cyaniris semiargus Rotklee-Bläuling (ROTTEMBURG, 1775)

Polyommatus coridon Silbergrüner Bläuling (PODA, 1761)

Polyommatus icarus Hauhechel-Bläuling (ROTTEMBURG, 1775)

Argynnis paphia Kaisermantel (LNNAEUS, 1758)

Aglais io Tagpfauenauge (LNNAEUS, 1758) Nymphalidae – Edelfalter Aglais urticae Kleiner Fuchs (LNNAEUS, 1758)

Araschnia levana Landkärtchenfalter (LNNAEUS, 1758)

Coenonympha pamphilus Kleines Wiesenvögelchen (LNNAEUS, 1758)

Weißbindiges Coenonympha arcania (LNNAEUS, 1761) Wiesenvögelchen Satyridae – Aphantopus hyperantus Schornsteinfeger (LNNAEUS, 1758) Augenfalter

Maniola jurtina Großes Ochsenauge (LNNAEUS, 1758)

Melanargia galathea Schachbrettfalter (LNNAEUS, 1758)

Zygaena filipendulae Sechsfleck-Widderchen (LNNAEUS, 1758) Zygaenidae – Widderchen Kleines Fünffleck- ([DENIS Zygaena viciae Widderchen &SCHIFFERMÜLLER], 1775) 4 Ergebnisse 48

4.1 Statistische Auswertung

Um den Einfluss des Pflegeregimes auf die Diversität der Tagfalterfauna der Untersuchungsflächen herauszufinden, wurden statistische Tests durchgeführt, deren Ergebnisse im folgenden erläutert werden.

1.1.6 Vergleich der Artenzahlen

Bei ausnahmslos allen Untersuchungsflächen sind die Artenzahlen der extensiv gepflegten Teilflächen höher als die der intensiv gepflegten (Abbildung 42). Ebenso verhält es sich mit den Anzahlen den bodenständigen Arten (siehe Abbildung 43).

14

12

10

8

6 Artenanzahl 4

2 Artenzahl extensiv

0 Artenzahl intensiv B E G H L M O P P S rühlstraßeuro artenstrauberstraßeandratsamtPI rchideenwiesefin olitikwiand p g a strosen s traße ss ß e enschaf

te

Untersuchungsfläche

Abbildung 42: Gesamtartenzahlen der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen der 10 Untersuchungsflächen

Die roten Balken des Diagramms zeigen die Artenzahlen der extensiv gepflegten Teilflächen an, die blauen Balken die der intensiv gepflegten. Die Artenzahlen beinhalten sowohl die bodenständigen, als auch die nicht bodenständigen Arten. 4 Ergebnisse 49

10

8

6

4 Artenzahl boden- standig extensiv 2 Anzahl bodenständiger Arten Artenzahl boden- 0 ständig intensiv BrühlsEu G HubL MPIO P P S a fingsto and r artenstra ndra rc l op e hi iti r d k t a s ee wi raß stra tra ts ro ß am n s ssensc e ß ße e w e e t ie n s e ha ft e

Untersuchungsfläche

Abbildung 43: Anzahlen bodenständiger Arten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen der 10 Untersuchungsflächen

Die roten Balken des Diagramms zeigen die Artenzahlen der extensiv gepflegten Teilflächen an, die blauen Balken die der intensiv gepflegten. Die Artenzahlen nur die bodenständigen Arten.

Die t-Tests und Wilcoxon-Tests zum Vergleich der Mittelwerte zeigen, dass die Mittelwerte der Gesamtarten und der bodenständigen Arten der extensiv gepflegten Teilflächen signifikant höher sind, als die der intensiv gepflegten (p < 0,01) (vgl. Abbildung 44 und Abbildung 45). 4 Ergebnisse 50

14 10

12 8 ** ** 10

6 8

6 4 Artenzahl gesamt 4

Anzahl bodenständiger Arten 2 2

0 0 N = 10 10 N = 10 10 extensiv intensiv extensiv intensiv

Pflegeregime Pflegeregime

Abbildung 44: Mittelwertvergleich der Abbildung 45: Mittelwertvergleich der Artenzahlen der extensiv und intensiv bodenständigen Arten der extensiv und gepflegten Teilflächen intensiv gepflegten Teilflächen

Das Fehlerbalken-Diagramm zeigt die Das Diagramm zeigt die arithmetischen Mittelwerte arithmetischen Mittelwerte der Gesamtartenzahlen der bodenständigen Arten auf den extensiv und der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen und intensiv gepflegten Teilflächen und deren deren Standardabweichungen. T-Test: **p < 0,01. Standardabweichungen. T-Test **p < 0,01.

4.1.1 Vergleich der Artengemeinschaften

SÖRENSEN-Quotient: Für den Vergleich der Artengemeinschaften der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen wurde für jede Untersuchungsfläche der SÖRENSEN-Quotient berechnet, der die prozentuale Übereinstimmung der Artenzusammensetzung zwischen den beiden Pflegekategorien abbildet.

Tabelle 21zeigt alle Untersuchungsflächen mit den berechneten SÖRENSEN-Quotienten. 4 Ergebnisse 51

Tabelle 21: SÖRENSEN-Quotienten der Untersuchungsflächen

Die Tabelle zeigt die berechneten SÖRENSEN-Quotienten jeder Untersuchungsfläche für die Gesamtartenliste und die Liste der bodenständigen Arten. Zudem ist der jeweilige Mittelwert angegeben.

Sörensen-Quotient (%) Untersuchungsfläche gesamt bodenständig

Brühlstraße 80,00 90,91 Europastraße 40,00 40,00 Gartenstraße 57,14 57,14 Huberstraße 72,73 66,67 Landratsamt 28,57 44,44 MPI 40,00 33,33 Orchideenwiese 33,33 30,77 Pfingstrosenwiese 53,33 80,00 Politikwissenschaften Sand 60,00 57,14

Mittelwert des Sörensen- 51,68 55,60 Quotient (%)

Die Mittelwerte der SÖRENSEN-Quotienten von 51,68 % bzw. 55,60 % zeigen, dass die Artengemeinschaften der Tagfalter auf den extensiv gepflegten Teilflächen deutlich von denen der intensiv gepflegten abweichen. Aufgrund der extremen Schwankungen zwischen 28,57 % (Landratsamt) und 90,91 % (Brühlstraße) und der geringen Stichprobengröße lässt sich jedoch keine allgemein gültige Aussage über die Übereinstimmung der Artengemeinschaften treffen. Bei der Untersuchungsfläche 9 (Politikwissenschaften) konnte kein Artengemeinschaftsvergleich durchgeführt werden, da auf der extensiv gepflegten Teilfläche nur eine einzige, nicht bodenständige Art vorkam, auf der intensiv gepflegten gar keine. Auffällig ist die hohe Übereinstimmung der Artengemeinschaften der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen der Brühlstraße. Der Grund für den hohen SÖRENSEN-Quotient wird in Kapitel 5.2.1 diskutiert. 4 Ergebnisse 52

SHANNON-Index und Evenness:

Die Ergebnisse der Berechnungen des SHANNON-Index und der Evenness als Maß für die Diversität der Teilflächen sind in Tabelle 22 dargestellt.

Tabelle 22: SHANNON-Index und Evenness der Untersuchungsflächen

Die Tabelle beinhaltet für alle Teilflächen die Ergebnisse der Berechnung des S HANNON-Index und der Evenness, jeweils in Betrachtung aller Arten und der bodenständigen Arten. Wenn kein Wert eingetragen ist, kam auf der Teilfläche entweder keine oder nur eine Art vor. Da in diesen Fällen keine Artengemeinschaft vorliegt, kann auch kein SHANNON-Index und keine Evenness berechnet werden.

gesamt bodenständig Untersuchungsfläche Shannon-Index Evenness Shannon-Index Evenness

extensiv intensiv extensiv intensiv extensiv intensiv extensiv intensiv Brühlstraße 1,86 1,89 0,89 0,97 1,54 1,55 0,86 0,96 Europastraße 1,79 1,33 1,00 0,96 1,39 1,00 Gartenstraße 2,06 1,22 0,9 0,88 1,37 0,69 0,85 1,00

Huberstraße 1,83 1,39 0,94 1 1,24 0,69 0,9 1 Landratsamt 2,11 1,33 0,92 0,96 1,62 1,04 0,9 0,95

MPI 1,95 1,48 0,85 0,92 1,73 1,24 0,83 0,9 Orchideenwiese 2,21 1,57 0,86 0,98 1,77 1,33 0,81 0,96 Pfingstrosen 2,25 1,56 0,98 0,97 1,73 1,33 0,97 0,96

Politikwissenschaften

Sand 1,54 1,39 0,86 1 1,37 0,69 0,85 1

Um die Mittelwerte der SHANNON-Indices der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen zu vergleichen, wurde ein t-Test und ein Wilcoxon-Test für gepaarte Stichproben durchgeführt. Diese zeigen, dass die extensiv gepflegten Teilflächen im Mittel einen signifikant höheren SHANNON-Index aufweisen, als die intensiv gepflegten (gesamt: p < 0,01, bodenständig: p < 0,05) (vgl. Abbildung 46 und Abbildung 47). 4 Ergebnisse 53

2,4 2,0

1,8 2,2 ** * 1,6 2,0

1,4 1,8 1,2

1,6 1,0

1,4 ,8 Shannon-Index der bodenständigen Arten 1,2 ,6

Mittelwert Shannon-Index +Standardabweichung N = 9 9 N = 8 8 extensiv intensiv extensiv intensiv

Pflegeregime Pflegeregime

Abbildung 46: Mittelwertvergleich der Abbildung 47: Mittelwertvergleich der SHANNON-Indices der extensiv und intensiv SHANNON-Indices der bodenständigen Arten gepflegten Teilflächen auf extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen Der Graph zeigt die arithmetischen Mittelwerte der SHANNON-Indices der extensiv und intensiv Die Abbildung zeigt die arithmetischen Mittelwerte gepflegten Teilflächen und deren der berechneten SHANNON-Indices der extensiv und Standardabweichungen. T-Test: **p < 0,01. intensiv gepflegten Teilflächen für die dort bodenständigen Arten und deren Standardabweichungen. T-Test: *p < 0,05.

Allein unter der Betrachtung des SHANNON-Index bedeutet das Testergebnis, dass die extensiv gepflegten Teilflächen eine höhere Diversität aufweisen als die intensiv gepflegten. Vergleicht man jedoch die mittlere Evenness der Teilflächen ergibt sich ein anderes Ergebnis. Die t-Tests und Wilcoxon-Tests für gepaarte Stichproben zeigen, dass sowohl bei den Gesamtarten, als auch bei den bodenständigen Arten die Evenness der intensiv gepflegten Teilflächen signifikant größer ist, als die der extensiv gepflegten (vgl. Abbildung 48 und Abbildung 49). Allerdings sind die Unterschiede etwas weniger signifikant: t-Test: gesamt p < 0,05, bodenständig p < 0,01, Wilcoxon- Test: gesamt p < 0,1, bodenständig p < 0,05. Dies bedeutet, dass bei den intensiv gepflegten Teilflächen eine bessere Gleichverteilung der Arten zu finden ist. 4 Ergebnisse 54

1,02 1,1

1,00 * ,98

1,0 ** ,96

,94

,92 ,9 ,90

,88 Evenness der bodenständigen Arten

,86 ,8 ,84 Mittelwert Evenness +Standardabweichung N = 8 8 N = 9 9 extensiv intensiv extensiv intensiv Pflegeregime Pflegeregime Abbildung 48: Mittelwertvergleich der Abbildung 49: Mittelwertvergleich der Evenness der extensiv und intensiv Evenness der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen bezogen auf die gepflegten Teilflächen bezogen auf die bodenständigen Arten Gesamtarten Dargestellt sind die arithmetischen Mittelwerte der Der Graph zeigt die arithmetischen Mittelwerte der Evenness der bodenständigen Arten der extensiv Evenness der extensiv und intensiv gepflegten und intensiv gepflegten Teilflächen und deren Teilflächen und deren Standardabweichungen. T- Standardabweichungen. T-Test: **p < 0,01. Test: *p < 0,05.

Nimmt man die Evenness als Maß der Diversität, widersprechen die Werte der Aussage der

SHANNON-Indices. Betrachtet man jedoch die Individuenzahlen der einzelnen Arten wird klar, wie die hohen Werte der Evenness auf den intensiv gepflegten Teilflächen zustande kommen. Auffällig ist, dass die intensiv gepflegten Teilflächen deutlich individuenärmer sind, als die extensiv gepflegten (vgl. Tabelle 23). So ist die durchschnittliche Individuenzahl pro Art bei den intensiv gepflegten Teilflächen geringer als bei den extensiv gepflegten (vgl. Tabelle 24). Dies liegt daran, dass auf den intensiv gepflegten Teilflächen oft nur ein Individuum pro Art gefunden wurde. Allerdings sind diese Unterschiede nur bei Beschränkung auf die bodenständigen Arten, nicht aber die Gesamtarten signifikant (t-Test: p < 0,01, Wilcoxon-Test: p < 0,05) (vgl. Abbildung 50 und Abbildung 51). 4 Ergebnisse 55

Tabelle 23: Summen der maximalen Individuenzahlen aller Arten der Untersuchungsflächen

Die Tabelle enthält die Gesamtindividuenzahlen aller Tagfalterarten der Teilflächen jeder Untersuchungsflächen. Hierfür wurden die maximal erfassten Individuenzahlen aller Arten pro Teilfläche addiert. Unterschieden wird die Gesamtartenliste und die Liste der bodenständigen Arten. In der letzten Zeile ist die durchschnittliche Individuenzahl der Teilflächen gemittelt angegeben.

Individuenzahl Untersuchungsfläche extensiv intensiv gesamt bodenständig gesamt bodenständig Brühlstraße 16 12 10 7 Europastraße 6 4 6 1 Gartenstraße 16 11 10 4 Huberstraße 9 6 4 2 Landratsamt 20 15 5 4 MPI 21 19 7 6 Orchideenwiese 22 17 6 5 Pfingstrosen 12 8 6 5 Politikwissenschaften 1 0 0 0 Sand 12 11 4 2

Durchschnittliche 13,5 10,3 5,8 3,6 Individuenzahl 4 Ergebnisse 56

Tabelle 24: Durchschnittliche Individuenzahl pro Art der Untersuchungsflächen

Aufgeführt sind die durchschnittlichen Individuenzahlen pro Art, berechnet als Gesamtzahl aller Individuen aller Artender Teifläche Tabelle XX  jeweils für die beiden Gesamtzahl Artender Teilfläche Teilflächen. Unterschieden wird zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten. In der letzten Zeile steht jeweils der Mittelwert der durchschnittlichen Individuenzahl pro Art.

Durchschnittliche Individuenzahl pro Art Untersuchungsfläche extensiv intensiv gesamt bodenständig gesamt bodenständig Brühlstraße 2 2 1,43 1,4 Europastraße 1 1 1,5 1 Gartenstraße 1,6 2,2 2,5 2 Huberstraße 1,29 1,5 1 1 Landratsamt 2 2,5 1,25 1,33 MPI 2,1 2,38 1,4 1,5 Orchideenwiese 1,69 1,89 1,2 1,25 Pfingstrosen 1,2 1,33 1,2 1,25 Politikwissenschaften 1 0 0 0 Sand 2 2,2 1 1

Durchschnittliche 1,59 1,7 1,25 1,17 Individuenzahl pro Art 4 Ergebnisse 57

2,2 3,0

2,0

2,5 1,8 ** 1,6 2,0 1,4

1,2 1,5 1,0

,8 1,0

,6 durchschnittliche Individuenzahl pro Art durschschnittliche Individuenzahl pro Art ,4 ,5 N = 10 10 N = 10 10 extensiv intensiv extensiv intensiv

Pflegeregime Pflegeregime

Abbildung 50: Mittelwertvergleich der Abbildung 51: Mittelwertvergleich der durchschnittlichen Individuenzahlen pro Art bodenständigen durchschnittlichen Individuen-zahlen pro Art Der Graph zeigt die arithmetischen Mittelwerte der durchschnittlichen Individuenzahl pro Art der Abgebildet sind die durchschnittlichen Gesamtartenlisten für die extensiv und die intensiv Individuenzahlen pro Art der bodenständigen Arten gepflegten Teilflächen. Zudem sind die auf den extensiv und den intensiv gepflegten Standardabweichungen eingezeichnet. T-Test: p > Teilflächen und deren Standardabweichungen. T- 0,05. Test: **p < 0,01.

Aus diesen Betrachtungen ergibt sich, dass die intensiv gepflegten Teilflächen nur deshalb höhere Werte der Evenness aufweisen, weil sie so individuenarm sind und die meisten Arten nur mit maximal einem Individuum pro Begehungstermin vorkamen. Daraus ergibt sich unweigerlich eine hohe Gleichverteilung der Individuen auf die Arten.

4.1.2 Vergleich der bodenständigen Arten

In Tabelle 25 sind die Anteile der bodenständigen Arten an der Gesamtartenanzahl aller Untersuchungsflächen aufgelistet. 4 Ergebnisse 58

Tabelle 25: Anteil der bodenständigen Arten an den Gesamtarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen

Für beide Teilflächen jeder Untersuchungsfläche ist der Anteil an bodenständigen Arten von den gesamten Arten in Prozent angegeben. Zudem ist jeweils der Mittelwert dargestellt.

Anteil bodenständiger Arten (%) Flächenname extensiv intensiv Brühlstraße 75 71,43 Europastraße 66,67 25 Gartenstraße 50 50 Huberstraße 57,14 50 Landratsamt 60 75 MPI 80 80 Orchideenwiese 69,23 80 Pfingstrosen 60 80 Politikwissenschaften 0 0 Sand 83,33 25

Mittelwert des Anteils der bodenständigen 60,14 53,64 Arten (%)

Um zu prüfen, ob der Unterschied zwischen den Mittelwerten der Anteile bodenständiger Arten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilflächen signifikant ist, wurde ein t-Test und ein Wilcoxon- Test durchgeführt. Die Tests zeigen, dass der Unterschied nicht signifikant ist (jeweils p > 0,05) (vgl. Abbildung 52). 4 Ergebnisse 59

90

80

70

60

50

40

Anteil Anteil bodenständiger (%)Arten 30

20 N = 10 10 extensiv intensiv

Plegeregime

Abbildung 52: Mittelwertvergleich des Anteils an bodenständigen Arten

Zu sehen sind die arithmetischen Mittelwerte der prozentualen Anteile an bodenständigen Arten auf den extensiv und den intensiv gepflegten Teilflächen und deren Standardabweichungen. p > 0,05.

4.1.3 Korrelation der Anzahlen an Kräuterarten und Tagfalterarten

Die lineare Regressionsanalyse ergab eine signifikante Abhängigkeit der Gesamtanzahl an Tagfalterarten von der Anzahl der Kräuterarten (p < 0,05, R2 = 0,293) (vgl. Abbildung 53). Die Abhängigkeit der bodenständigen Tagfalterartenzahl von der Kräuterartenzahl ist nicht stark genug, um eine signifikante Korrelation nachweisen zu können (p > 0,05, R2 = 0,153) (vgl. Abbildung 54). Da das Signifikanzniveau bei 0,088 liegt, kann auf einem 10%-Niveau dennoch von einer signifikanten Abhängigkeit gesprochen werden. 4 Ergebnisse 60

10

8

6

4

2

0 Anzahl Tagfalterarten bodenständig

10 15 20 25 30 35 40 45 Anzahl Kräuterarten

Abbildung 54: Streudiagramm und Regressionsgerade der Anzahl bodenständiger Tagfalterarten in Abhängigkeit der Kräuterartenzahl

Die Punkte entsprechen den Tagfalterartenzahlen der Teilflächen in Abhängigkeit der Zahl der Kräuterarten. Die Regressionsgerade hat die Formel y = 0,47 + 0,14*x. p > 0,05, R2 = 0,153.

14

12

10

8

6

4

2

Anzahl Tagfalterarten gesamt 0

-2 10 15 20 25 30 35 40 45 Anzahl Kräuterarten

Abbildung 53: Streudiagramm und Regressionsgerade der gesamten Tagfalterartenzahl in Abhängigkeit von der Kräuterartenzahl

Das Diagramm enthält die Anzahlen aller Tagfalterarten jeder Teilfläche in Abhängigkeit von den Kräuterartenzahlen. Die Regressionsgerade hat die Formel y = -0,24 + 0,26*x. *p < 0,05, R2 = 0,293. 4 Ergebnisse 61

4.1.4 Korrelation der Tagfalterartenzahl mit der beprobten Flächengröße

Aus den Regressionsanalysen geht hervor, dass weder bei den Gesamtarten, noch bei den bodenständigen Arten eine signifikante Abhängigkeit zwischen der beprobten Flächengröße und der erfassten Anzahl an Tagfalterarten besteht ( jeweils p > 0,05) (vgl. Abbildung 55 und Abbildung 56).

Artenzahl extensiv gesamt Artenzahl intensiv gesamt 20 Artenzahl Vergleichsflächen gesamt Lineares Fitten von Data1_Anzahlext. 18 Neuhalde Lineares Fitten von Data1_Anzahlint. 16 Kliniken

14

12 Hartmeyerstr. 10

8 Netzw. blüh. Landsch.

6 Artenzahlgesamt 4 Wirtschaftswissenschafte

2

0

0 1000 2000 3000 4000 Flächengröße [m2]

Abbildung 55: Streudiagramm und Regressionsgeraden der Artenzahlen in Abhängigkeit der Flächengröße

Die Punkte entsprechen den Gesamtartenzahlen der Teilflächen in Abhängigkeit der Größe der beprobten Fläche (schwarz = extensiv gepflegte Teilflächen, rot = intensiv gepflegte Teilflächen, grün = Vergleichsflächen). Die Regressionsgeraden haben folgende Formeln: extensiv: y = 6,70 + 0,00099*x (p > 0,05, R2 = 0,114); intensiv: y = 3,71 + 0,00034*x (p > 0,05, R2 = 0,050). 4 Ergebnisse 62

Artenzahl extensiv bodenständig Artenzahl intensiv bodenständig 16 Artenzahl Vergleichsflächen bodenständig Kliniken Lineares Fitten von Data13_Anzahlext. 14 Lineares Fitten von Data13_Anzahlint.

12 Neuhalde

10

8 Hartmeyerstr. Netzw. blüh- Landschaft 6

4 Wirtschaftswissenschafte Artenzahl bodenständig 2

0

0 1000 2000 3000 4000 Flächengröße [m2]

Abbildung 56: Streudiagramm und Regressionsgeraden der bodenständigen Artenzahlen in Abhängigkeit der beprobten Flächengröße

Der Graph zeigt die Anzahlen bodenständiger Arten in Abhängigkeit der Größe der beprobten Flächen (schwarz = extensiv gepflegte Teilflächen, rot = intensiv gepflegte Teilflächen, grün = Vergleichsflächen). Die Regressionsgeraden haben folgende Formeln: extensiv: y = 4,70 + 0,00043*x (p > 0,05, R2 = 0,039); intensiv: y = 2,60 - 0,000002*x (p > 0,05, R2 = 0).

Aus den Abbildungen 55 und 56 ist dennoch abzulesen, wie sich die Artenzahlen der Vergleichsflächen im Vergleich zu den Untersuchungsflächen verhalten. Ein aussagekräftiger Vergleich mit statistischen Prüfverfahren ist problematisch, da die Stichprobengröße der Vergleichsflächen sehr gering ist und von der der Untersuchungsflächen abweicht. Es fällt jedoch auf, dass die Vergleichsflächen, die außerhalb der Stadt liegen (Kliniken und Neuhalde) sich deutlich von den Untersuchungsflächen unterscheiden. Auch wenn die beiden Flächen größer sind, liegen die Werte der erfassten Tagfalterarten weit über denen der Untersuchungsflächen. Da die meisten extensiv gepflegten Teilflächen schon seit Jahren dieser Pflege unterliegen, konnte nicht geprüft werden, ob ein Unterschied zwischen langjährig extensiv und erst seit diesem Jahr extensiv gepflegten Flächen besteht. Daher liegen die Artenzahlen der innerstädtischen Vergleichsflächen (Hartmeyerstraße, Netzwerk blühende Landschaft und Wirtschaftswissenschaften) nahe bei denen der extensiv gepflegten Teilflächen. Die Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften liegt bezüglich der Artenzahl dagegen eher in der Größenordnung der intensiv gepflegten Teilflächen. Hier ist trotz langjähriger extensiver Pflege keine höhere Artenzahl vorzufinden. 4 Ergebnisse 63

Dies zeigt, dass andere Einflussgrößen wie Lage in der Stadt, Isolation, Exposition etc. auch einen starken Einfluss auf die Artenzahl haben und diese nicht allein vom Pflegeregime bestimmt wird.

4.1.5 Abundanzen der Imagines im Jahresgang

Um zu zeigen, dass nicht alle Tagfalterarten zu allen Zeiten des Jahres in gleicher Abundanz vorkommen, wurden die erfassten Anzahlen der Imagines pro Begehungstermin ausgewählter Arten in einem Diagramm dargestellt.

Als Beispiel einer Art, die nur im Frühjahr vorkommt, sind die erfassten Individuenzahlen jedes Begehungstermins von Anthocharis cardamines über alle Untersuchungsflächen und Vergleichsflächen aufsummiert in Abbildung 57 dargestellt.

5

4

3

2

1 Summe der Individuenzahlen

0 Ende Mitte/ Mitte Anfang JuliEnde Juli/Anfang Aug

A E J pril/Anfangnde Ma Mai uni

Begehungstermin

Abbildung 57: Anzahl der Imagines von Anthocharis cardamines im Jahresverlauf

Der Graph zeigt wie viele Individuen von Anthocharis cardamines bei den einzelnen Begehungsterminen auf allen beprobten Flächen erfasst wurden. 4 Ergebnisse 64

Im Gegensatz dazu fliegt Thymelicus lineola erst ab Anfang Juli, wo die Art auch ihr Maximum an erfassten Individuen erreicht. Ende Juli/Anfang August wurden wieder deutlich weniger Tier gefangen (vgl. Abbildung 58).

5

4

3

2

1 Summe der Individuenzahlen

0 Ende April/AnfangMitte/Ende MitteMa Mai JuniAnfang JuliEnde Juli/Anfang Aug

Begehungstermin

Abbildung 58: Anzahl der Imagines von Thymelicus lineola im Jahresgang

Die Kurve bildet die addierte Anzahl der erfassten Adulttiere von Thymelicus lineola aller Untersuchungs- und Vergleichsflächen pro Begehungstermin.

Maniola jurtina und Cupido argiades stehen beispielhaft für die Arten, die im Juni in maximaler Abundanz an Faltern vertreten sind (vgl. Abbildung 59 und 60). 4 Ergebnisse 65

50

40

30

20

10 Summe der Individuenzahlen

0 Ende April/AnfangMitte/Ende MitteMa Mai JuniAnfang JuliEnde Juli/Anfang Aug

Begehungstermin

Abbildung 59: Anzahl der Imagines von Maniola jurtina im Jahresverlauf

Abgebildet sind die kumulierten Individuenzahlen von Maniola jurtina aller beprobten Flächen pro Begehungstermin.

7

6

5

4

3

2

Summe der Indviduenzahlen 1

0 Ende April/AnfangMitte/EndeMitte Ma Mai JuniAnfang JuliEnde Juli/Anfang Aug

Begehungstermin

Abbildung 60: Anzahl der Imagines von Cupido argiades im Jahresgang

Die Kurve zeigt die Anzahl der Imagines von Cupido argiades über alle beprobten Flächen aufsummiert zu den fünf Begehungsterminen. 4 Ergebnisse 66

Bei einigen Arten konnte eindeutig die Ausprägung mehrerer Generationen beobachtet werden. Coenonympha pamphilus, Cyaniris semiargus und Polyommatus icarus haben alle ihr erstes Maximum an adulten Individuenzahlen Mitte/Ende Mai. Dies entspricht der ersten Faltergeneration, die in dieser Zeit ihre Eier ablegt. Da die Lebensdauer der Imagines kürzer ist als die

Larvalentwicklung (SETTELE 1999), kommt es im Juni zu den geringen erfassten Individuenzahlen (vgl. Abbildungen 61, 62 und 63). In dieser Zeit sind viele Imagines der ersten Generation schon gestorben und die zweite Generation befindet sich noch in der Larvalentwicklung. Erst im Juli steigt die Zahl der erfassten Adulttiere wieder an, die sich aus den Eiern der ersten Generation entwickelt haben.

10

8

6

4

2 Summe der Individuenzahlen

0 E Mit Mitte An E n n d d e Apr t fa e J e/ J ng J E u n u l d ni u i il/A e li /A M nfa n fan ai n g g A Ma u g

Begehungstermin

Abbildung 61: Anzahl der Imagines von Coenonympha pamphilus im Jahresgang

Die Kurve zeigt die Schwankungen in der Abundanz der Imagines von Coenonympha pamphilus, dargestellt als kumulierte Individuenzahl über alle beprobten Flächen pro Begehungstermin. 4 Ergebnisse 67

14

12

10

8

6

4

Summe der Individuenzahlen 2

0 Ende April/AnfangMitte/Ende MaMitte Mai JuniAnfang JuliEnde Juli/Anfang Aug

Begehungstermin

Abbildung 62: Anzahl der Imagines von Cyaniris semiargus im Jahresverlauf

Abgebildet sind die Anzahlen an erfassten Adulttieren von Cyaniris semiargus pro Begehungstermin, aufsummiert über die beprobten Flächen.

50

40

30

20

10 Summe der Individuenzahlen

0 Ende April/AnfangMitte/Ende MitteMa Mai JuniAnfang JuliEnde Juli/Anfang Aug

Begehungstermin

Abbildung 63: Anzahl der Imagines von Polyommatus icarus im Jahresverlauf

Die Kurve zeigt die kumulierte Anzahl an Imagines von Polyommatus icarus pro Begehungstermin. 4 Ergebnisse 68

Die Schwankungen in den Abundanzen der Arten zeigen, dass eine Beprobung der Untersuchungsflächen in diesem Umfang und der Zeitspanne nötig war, um alle vorkommenden Arten zu erfassen.

4.1.6 Ergebnisse der einzelnen Untersuchungsflächen

Im Folgenden werden für jede Untersuchungsfläche die erhoben Daten dargestellt und erläutert. Sie umfassen die vorkommenden Kräuterarten in ihren Häufigkeitsklassen und die berechneten

SÖRENSEN-Quotienten für den Vergleich der Pflanzenartengemeinschaften. Die erfassten Tagfalterarten sind in ihren maximal erfassten Individuenzahlen und relativen

Häufigkeiten angegeben. Zudem sind bei allen Untersuchungsflächen die SÖRENSEN-Quotienten berechnet worden. Unterschieden wird jeweils zwischen beim Pflegeregime und zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

4.1.6.1 Brühlstraße

Alle Kräuterarten der Untersuchungsfläche 1 sind in ihren Häufigkeitsklassen in Tabelle 26 aufgelistet. Für den Vergleich der Artengemeinschaften der beiden Teilflächen wurde ein SÖRENSEN- Quotient von 83,3 % berechnet. Die Artengemeinschaften sind also sehr ähnlich und auch die Besonnungsdauer der beiden Teilflächen unterscheidet sich kaum. Daher kann davon ausgegangen werden, dass in Bezug auf die Fragestellung dieser Arbeit das Mahdregime der einzige Unterschied zwischen den zwei Teilflächen ist. 4 Ergebnisse 69

Tabelle 26: Kräuterarten Brühlstraße

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben.

Brühlstraße

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 4 4 1

Anthriscus sylvestris 4 3 1 Centaurea jacea 2 2 1 Cerastium fontanum 3 2 1 Crepis biennis 4 2 1 Daucus carota 2 2 1

Galium mollugo 4 4 1 Heracleum sphondylium 3 3 1 Knautia arvensis 3 0 0 Lotus corniculatus 3 3 1 Medicago lupulina 0 2 0 Plantago lanceolata 4 4 1

Plantago media 0 3 0 Ranunculus acris 4 4 1 Rhinanthus alectorolophus + 0 0 Rumex crispus 3 0 0 Silene vulgaris 2 0 0 Taraxacum officinale 4 4 1

Trifolium pratense 4 4 1 Trifolium repens 3 3 1 Vicia sepium 4 4 1 Summe der Arten 19 17 15 Sörensen-Quotient (%) 83,33

Alle Tagfalterarten, die auf der Untersuchungsfläche 1 vorkamen und alle bodenständigen Arten sind mit ihren maximalen Individuenzahlen und ihren Dominanzverhältnissen in Tabelle 27 dargestellt. 4 Ergebnisse 70

Tabelle 27: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 1 (Brühlstraße)

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). Die letzte Zeile zeigt die Summe der Individuen. Es besteht eine Unterscheidung zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Brühlstraße

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig Max. Max. Max. Max. D (%) D (%) D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aglais urticae 1 6,25 Araschnia levana 1 10 Coenonympha pamphilus 1 6,25 1 8,33 1 10 1 14,29 Cupido argiades 1 6,25 1 8,33 2 20 2 28,57 Cyaniris semiargus 1 6,25 1 8,33 1 10 1 14,29 Maniola jurtina 5 31,25 5 41,67 1 10 1 14,29 Papilio machaon 1 6,25 1 8,33 Pieris rapae 3 18,75 2 20 Polyommatus icarus 3 18,75 3 25 2 20 2 28,57

Gesamtzahl Individuen 16 12 10 7

Auf der extensiv gepflegten Teilfläche 1.1 kamen acht Arten vor, davon sechs bodenständige. Drei Arten sind dominant: Maniola jurtina, Pieris rapae und Polyommatus icarus. Die fünf anderen Arten sind alle subdominant. Aglais urticae kann hier nicht reproduzieren, weil die Raupennahrungspflanze Urtica dioica (Große Brennnessel) nicht vorkommt (vgl. Tabelle 13). Pieris rapae reproduziert im Allgemeinen nicht auf Wiesen (vgl. Tabelle 13). Unter den bodenständigen Arten ist Maniola jurtina eudominant, Polyommatus icarus dominant. Auf der intensiv gepflegten Fläche 1.2 wurden sieben Arten gefangen, davon sind fünf bodenständig. Alle sieben Arten haben eine relative Häufigkeit von mehr als 10 %, sind also alle dominant. Cupido argiades, Pieris rapae und Polyommatus icarus haben jedoch jeweils 20 % relative Häufigkeit, die anderen Arten nur jeweils 10 %. Araschnia levana ist nicht bodenständig, weil Urtica dioica (Große Brennnessel), die der Falter als Raupennahrungspflanze nutzt nicht auf der Teilfläche 1.2 wächst. Pieris rapae reproduziert nicht auf Wiesen. Die Dominanzverhältnisse bleiben in der Betrachtung der bodenständigen Arten 4 Ergebnisse 71 gleich.

Die Artengemeinschaften der beiden Teilflächen sind mit einem SÖRENSEN-Quotient von 80 % bzw. 90,9 % sehr ähnlich.

4.1.6.2 Europastraße

Die Kräuterarten, die auf den Teilflächen 2.1 und 2.2 vorkommen sind in Tabelle 28 dargestellt. Der

SÖRENSEN-Quotient liegt bei 51,6 %. Die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften ist also nur zur Hälfte gleich, da jedoch die Besonnungsdauer fast gleich ist und die Teilflächen sich in der Exposition nicht unterscheiden, kann dennoch von einer Vergleichbarkeit der Flächen ausgegangen werden.

Tabelle 28: Kräuterarten Europastraße

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben.

Europastraße

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 4 4 1 Agrimonia eupatoria + 0 0 2 0 0 Alchemilla vulgaris 1 0 0 Anthriscus sylestris + 0 0 Bellis perennis 2 4 1 Capsella bursa-pastoris 0 + 0 Centaurea jacea 2 0 0 Cerastium fontanum 3 3 1 Cirsium arvense 1 0 0 Cirsium vulgare + 0 0 Daucus carota 3 0 0 Galium mollugo 4 0 0 Geranium pratense 2 0 0 Geranium pyrenaicum + 0 0 4 Ergebnisse 72

Fortsetzung der Tabelle 28 Geum urbanum 2 + 1 Glechoma hederacea 4 3 1 Lotus corniculatus 3 0 0 Medicago lupulina 4 0 0 Plantago lanceolata 4 4 1 Plantago major 3 1 1 Plantago media 3 2 1 Potentilla reptans 4 3 1 Prunella vulgaris 1 2 1 Ranunculus acris 3 4 1 Ranunculus repens 4 4 1 Rumex crispus 2 0 0 Stellaria graminea 2 0 0 Stellaria media 0 2 0 Taraxacum officinale 4 4 1 Trifolium pratense 4 0 0 Trifolium repens 2 4 1 Veronica chamaedrys 0 1 0 Veronica filiformis 4 4 1 Veronica persica 2 4 1 Vicia sepium 3 0 0 Summe der Arten 33 29 16 Sörensen-Quotient (%) 51,61 4 Ergebnisse 73

Das Ergebnis der Tagfaltererfassung ist in Tabelle 29 dargestellt.

Tabelle 29: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 2 (Europastraße)

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert. Es besteht jeweils eine Unterscheidung zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Europastraße

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Anthocharis cardamines 1 16,67

Coenonympha pamphilus 1 16,67 1 25 Cupido argiades 1 16,67

Cyaniris semiargus 1 16,67 1 25 Maniola jurtina 1 16,67 1 25 Pieris napi 2 33,33 Pieris rapae 1 16,67 2 33,33

Polyommatus icarus 1 16,67 1 25 1 16,67 1 100 Gesamtzahl Individuen 6 4 6 1

Auf der extensiv gepflegten Teilfläche 2.1 wurden sechs Tagfalterarten erfasst, davon vier bodenständige. Alle Arten kamen mit maximal einem Individuum vor und sind alle dominant. Anthocharis cardamines ist aufgrund des Fehlens seiner Wirtspflanzen (vgl. Tabelle 13) hier nicht bodenständig. Pieris rapae nutzt Wiesen nur als Nahrungshabitat. Auf der intensiv gepflegten Fläche 2.2 kamen hingegen nur vier Arten vor, wobei nur bei Polyommatus icarus eine Bodenständigkeit wahrscheinlich ist. Pieris napi und Pieris rapae sind eudominant, Cupido argiades und Polyommatus icarus dominant.

Der SÖRENSEN-Quotient von 40 % zeigt eine relativ geringe Übereinstimmung der Artengemeinschaften an. 4 Ergebnisse 74

4.1.6.3 Gartenstraße

Die erfassten Kräuterarten sind in Tabelle 30 aufgeführt. 66,7 % aller Pflanzenarten kommen auf beiden Teilflächen vor. Die intensiv gepflegte Teilfläche wird weniger beschattet, als die extensiv gepflegte, ist aber durch die Nutzung als Liegewiese durch Trittbelastung benachteiligt.

Tabelle 30: Kräuterarten Gartenstraße

Aufgeführt sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen). Die letzte Spalte zeigt die gemeinsamen Arten. In den untersten Zeilen sind die Gesamtartenzahlen und der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben.

Gartenstraße

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 3 4 1 Aegopodium podagraria 4 0 0 Agrimonia eupatoria 2 0 0 Ajuga reptans + 0 0 Anthriscus sylvestris 2 0 0 Bellis perennis 0 4 0 Calystegia sepium 3 0 0 Cerastium fontanum 4 3 1 Cirsium arvense 3 0 0 Crepis biennis 4 0 0 Cruciata laevipes 4 0 0 Galium mollugo 4 2 1 Geranium dissectum 4 + 1 Geranium pyrenaicum 3 0 0 Geum urbanum 2 0 0 Glechoma hederacea 4 3 1 Heracleum sphondylium 1 0 0 Lotus corniculatus 2 3 1 4 Ergebnisse 75

Fortsetzung der Tabelle 30

Medicago lupulina 3 0 0 Plantago lanceolata 4 3 1 Plantago major 1 3 1 Plantago media 0 4 0 Potentilla reptans 3 2 1 Prunella vulgaris 0 3 0 Ranunculus acris 4 4 1 Ranunculus repens 4 4 1 Rumex crispus 2 0 0 Rumex obtusifolius 2 2 1 Taraxacum officinale 3 4 1 Trifolium pratense 4 4 1 Trifolium repens 3 4 1 Veronica chamaedrys 3 4 1 Veronica filiformis 4 4 1 Vicia sepium 4 0 0 Summe der Arten 31 20 17 Sörensen-Quotient (%) 66,67

Alle erfassten Tagfalterarten sind in Tabelle 31 mit ihren maximalen Anzahlen und relativen Häufigkeiten aufgeführt. 4 Ergebnisse 76

Tabelle 31: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 3 (Gartenstraße)

Aufgelistet sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). Die letzte Zeile zeigt die Summe der Individuen. Es besteht eine Unterscheidung zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Gartenstraße

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. Max. Max. Max. D (%) D (%) D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Anthocharis cardamines 1 6,25

Coenonympha pamphilus 1 6,25 1 9,09 Lycaena tityrus 1 6,25 Maniola jurtina 5 31,25 5 45,45 2 20 2 50 Ochlodes sylvanus 1 6,25 1 9,09 Pieris brassicae 1 6,25 Pieris napi 1 6,25 5 50 Pieris rapae 1 6,25 1 10 Polyommatus icarus 3 18,75 3 27,27 2 20 2 50

Pyrgus malvae 1 6,25 1 9,09 Gesamtzahl Individuen 16 11 10 4

Die extensiv gepflegte Teilfläche 3.1 hatte 10 Tagfalterarten, von welchen fünf als bodenständig eingestuft werden können. Maniola jurtina und Polyommatus icarus sind die dominanten Arten der Fläche 3.1. Alle weiteren Arten sind subdominant. Die Bodenständigkeit von Anthocharis cardamines und Lycaena tityrus ist auszuschließen, da ihre Raupennahrungspflanzen nicht auf der Fläche vorkommen (vgl. Tabelle 13). Pieris brassicae, P. napi und P. rapae reproduzieren nicht auf Wiesen. Unter den bodenständigen Arten ist Maniola jurtina eudominant, Polyommatus icarus dominant, die anderen subdominant. Auf Teilfläche 3.2 wurden nur vier der Arten erfasst, die alle auch auf Teilfläche 3.1 vorkommen. Pieris napi ist die eudominante Art. Maniola jurtina, Pieris rapae und Polyommatus icarus sind als dominant einzustufen. Nur bei Maniola jurtina und Polyommatus icarus ist die Bodenständigkeit als möglich bzw. wahrscheinlich einzustufen. Sie sind beide mit jeweils zwei Individuen vertreten. Die Artengemeinschaften der beiden Teilflächen sind ca. zur Hälfte aus gemeinsamen Arten zusammengesetzt (SÖRENSEN-Quotient: 57,1 %). 4 Ergebnisse 77

4.1.6.4 Huberstraße

Tabelle 32 zeigt alle vorkommenden Kräuterarten der Untersuchungsfläche 3. Die Artengemeinschaften stimmen zu 57,6 % überein. Die Besonnungsdauer ist auf der intensiv gepflegten Teilfläche länger als auf der extensiv gepflegten, sie wird allerdings stärker durch Trittbelastung beeinflusst.

Tabelle 32: Kräuterarten Huberstraße

Aufgeführt sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen). Die letzte Spalte zeigt die gemeinsamen Arten. In den untersten Zeilen sind die Gesamtartenzahlen und der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben. Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 3 + 1 Agrimonia eupatoria 2 0 0 Alliaria petiolata + 0 0 Arctium lappa 2 1 1 Bellis perennis 0 2 0 Capsella bursa-pastoris 0 2 0 Centaurea jacea 2 0 0 Cichorium intybus 2 0 0 Cirsium arvense 2 0 0 Cirsium vulgare + 0 0 Convolvulus arvensis 3 + 1 Crepis biennis 1 0 0 Dipsacus fullonum + 1 1 Epilobium spec + 0 0 Galium mollugo 2 1 1 Geranium dissectum 3 0 0 Geranium pratense 1 0 0 Geum urbanum 2 0 0 Glechoma hederacea 3 2 1 Hypericum perforatum 2 0 0 Knautia arvensis 1 0 0 Lathyrus pratensis 2 0 0 Lotus corniculatus 4 1 1 4 Ergebnisse 78

Fortsetzung der Tabelle 32 Medicago lupulina 3 0 0 Medicago sativa 0 2 0 Melilotus officinalis + 0 0 Myosotis arvensis 1 0 0 Plantago lanceolata 3 2 1 Plantago major 0 4 0 Plantago media 0 2 0 Potentilla anserina 3 2 1 Potentilla reptans 4 2 1 Prunella vulgaris 3 2 1 Ranunculus acris 3 2 1 Ranunculus bulbosus + 0 0 Ranunculus repens 2 0 0 Rumex acetosa 1 0 0 Rumex crispus 2 2 1 Rumex obtusifolius 2 + 1 Taraxacum officinale 4 4 1 Trifolium pratense 4 1 1 Trifolium repens 2 4 1 Urtica dioica 3 0 0 Valeriana officinalis 2 0 0 Veronica filiformis 3 + 1 Veronica persica 4 2 1 Vicia sepium 3 0 0 Summe der Arten 42 24 19 Sörensen-Quotient (%) 57,58 4 Ergebnisse 79

In Tabelle 33 sind die erfassten Tagfalterarten dargestellt.

Tabelle 33: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 4 (Huberstraße)

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert. Unterschieden wird jeweils zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Huberstraße

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Anthocharis cardamines 1 11,11 1 16,67 Aphantopus hyperantus 1 11,11 1 16,67 Cupido minimus 1 11,11 Maniola jurtina 1 11,11 1 16,67 1 25 1 50 Pieris napi 1 11,11 1 25 Pieris rapae 1 11,11 1 25 Polyommatus icarus 3 33,33 3 50 1 25 1 50 Gesamtzahl Individuen 9 6 4 2

Auf der extensiv gepflegten Fläche 4.1 kamen sieben Tagfalterarten vor, davon sind vier bodenständig. Polyommatus icarus ist sowohl in der Gesamtbetrachtung als auch bei den bodenständigen Arten, die einzige eudominante Art. Alle anderen Arten sind als dominant einzustufen. Neben den nicht auf Wiesen reproduzierenden Arten Pieris napi und Pieris rapae, wurde bei Cupido minimus eine Bodenständigkeit aufgrund des Fehlens seiner Wirtspflanze Anthyllis vulneraria (gewöhnlicher Wundklee) ausgeschlossen. Auf der intensiv gepflegten Teilfläche 4.2 wurden vier Arten erfasst, von welchen zwei bodenständig sind. In der Gesamtbetrachtung sind alle vier Arten gleichmäßig vertreten und dominant. Bodenständig sind nur Maniola jurtina und Polyommatus icarus, die beide eudominant sind.

Der SÖRENSEN-Quotient von 72,7 % bzw. 66,7 % (bodenständig) besagt, dass die meisten Arten auf beiden Teilflächen vorkommen. 4 Ergebnisse 80

4.1.6.5 Landratsamt

Die Kräuterarten der Untersuchungsfläche 5 sind in Tabelle 34 aufgelistet. Der SÖRENSEN-Quotient von 43,1 % zeigt, dass die Pflanzenzusammensetzungen der Teilflächen deutlich voneinander abweichen. In den anderen Kriterien unterscheiden die Teilflächen sich kaum (siehe Kapitel 3.2.1.5). Dennoch ist die Vergleichbarkeit durch die geringe Übereinstimmung der Pflanzenarten stark verringert.

Tabelle 34: Kräuterarten Landratsamt

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben.

Landratsamt

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 4 3 1 Bellis perennis 2 4 1 Calystegia sepium 2 0 0 Cardaria draba + 0 0 Centaurea jacea 3 0 0 Centaurea scabiosa 3 0 0 Cerastium fontanum 0 2 0 Cirsium vulgare 0 2 0 Crepis biennis 4 0 0 Daucus carota 0 1 0 Dianthus carthusianorum 2 0 0 Galium mollugo 3 2 1 Galium verum 2 0 0 Geranium dissectum 0 2 0 Geranium pyrenaicum 0 + 0 Glechoma hederacea 0 4 0 Leucanthemum vulgare 4 + 1 Lotus corniculatus 3 2 1 4 Ergebnisse 81

Fortsetzung der Tabelle 34 Malva moschata 2 0 0 Matricaria discoidea 2 0 0 Medicago lupulina 4 4 1 Medicago sativa 4 1 1 Onobrychis viciifolia 3 0 0 Plantago lanceolata 0 2 0 Plantago media 0 1 0 Potentilla anserina 1 2 1 Potentilla reptans 0 3 0 Rumex crispus 3 0 0 Salvia pratensis 2 0 0 Sanguisorba minor 4 0 0 Silene vulgaris 2 0 0 Sonchus oleraceus 0 1 0 Taraxacum officinale 3 4 1 Tragopogon pratensis + 0 0 Trifolium campestre 4 0 0 Trifolium pratense 4 3 1 Trifolium repens 4 4 1 Veronica chamaedrys 0 1 0 Vicia sepium 3 0 0 Vicia villosa 2 0 0 Summe der Arten 29 22 11 Sörensen-Quotient (%) 43,14

Tabelle 35 enthält alle erfassten Tagfalterarten in ihren maximalen Anzahlen und relativen Häufigkeiten. 4 Ergebnisse 82

Tabelle 35: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 5 (Landratsamt)

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). Die letzte Zeile zeigt die Gesamtindividuenzahlen. Es besteht eine Unterscheidung zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Landratsamt

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. Max. Max. Max. D (%) D (%) D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aglais io 1 5 Aglais urticae 1 5 Coenonympha pamphilus 2 40 2 50 Cupido argiades 2 10 2 13,33 Cyaniris semiargus 2 10 2 13,33 Gonepteryx rhamni 1 5 Leptidea sinapis/reali 1 5 1 6,67 Maniola jurtina 4 20 4 26,67 1 20 1 25 Pieris napi 1 20

Pieris rapae 2 10 Polyommatus icarus 5 25 5 33,33 1 20 1 25 Thymelicus lineola 1 5 1 6,67 Gesamtzahl Individuen 20 15 5 4

Auf der extensiv gepflegten Teilfläche 5.1 wurden 10 Tagfalterarten erfasst, davon sechs bodenständige. Die dominanten Arten sind: Polyommatus icarus, Maniola jurtina, Cupido argiades, Cyaniris semiargus und Pieris rapae. Die restlichen Arten sind als subdominant einzustufen. Aglais io und Aglais urticae sind aufgrund des Fehlens von Urtica dioica (Große Brennnessel) nicht bodenständig. Gonepteryx rhamni und Pieris rapae reproduzieren nicht auf Wiesen. Unter den bodenständigen Arten ist Polyommatus icarus als eudominant, Cupido argiades, Cyaniris semiargus und Maniola jurtina als dominant und Leptidea sinapis/reali und Thymelicus lineola als subdominant einzustufen. Die intensiv gepflegte Fläche 5.2 hatte dagegen nur vier Arten. Coenonympha pamphilus ist die eudominate Art, die anderen sind dominant. Pieris napi ist auf dieser Teilfläche nur als Nektargast, alle anderen Arten sind als bodenständig 4 Ergebnisse 83 einzustufen. Auch unter den bodenständigen Arten ist Coenonympha pamphilus die eudominante Art, die beiden anderen sind dominant.

Mit einem SÖRENSEN-Quotient von 28,6 % bzw. 44,4 % (bodenständig) sind die Artengemeinschaften der zwei unterschiedlich gepflegten Teilflächen deutlich verschieden.

4.1.6.6 Max Planck Institut (MPI)

Tabelle 36 enthält alle erfassten Kräuterarten. Mit einem SÖRENSEN-Quotient von 88 % sind die Artengemeinschaften der Pflanzen der beiden Teilflächen sehr ähnlich. Auch die Exposition und die Besonnungsdauer weichen kaum voneinander ab (siehe Kapitel 3.2.1.6). Daher kann davon ausgegangen werden, dass die Teilflächen gut vergleichbar sind, da das Mahdregime den einzigen Unterschied darstellt.

Tabelle 36: Kräuterarten MPI

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben. MPI

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 4 4 1 Centaurea jacea 4 3 1 Cerastium fontanum 2 + 1 Crepis biennis 2 2 1 Daucus carota + + 1 Galium mollugo 4 2 1 Galium verum 3 0 0 Geranium dissectum 0 + 0 Geranium pratense + 0 0 Glechoma hederacea 4 4 1 Knautia arvensis 2 0 0 Leontodon hispidus 2 1 1 Leucanthemum vulgare 3 3 1 Lotus corniculatus 4 3 1 4 Ergebnisse 84

Fortsetzung der Tabelle 36 Medicago lupulina 2 4 1 Plantago lanceolata 4 4 1 Plantago media 0 4 0 Potentilla anserina 2 + 1 Potentilla reptans 4 4 1 Ranunculus acris 3 2 1 Ranunculus repens 2 2 1 Rumex crispus 2 2 1 Rumex obtusifolius 1 + 1 Sanguisorba minor 4 2 1 Taraxacum officinale 4 3 1 Trifolium pratense 4 4 1 Trifolium repens 3 4 1 Vicia sepium 0 1 0 Summe der Arten 25 25 22 Sörensen-Quotient (%) 88

In Tabelle 37 sind alle gefangenen Tagfalterarten aufgeführt. 4 Ergebnisse 85

Tabelle 37: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 6 (MPI)

Die Liste enthält alle Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert. Unterschieden wird zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

MPI

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. Max. Max. Max. D (%) D (%) D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aglais urticae 1 4,76 Aricia agestis 1 14,29 1 16,67 Coenonympha pamphilus 1 4,76 1 5,26 Cupido argiades 1 4,76 1 5,26 Cyaniris semiargus 1 4,76 1 5,26 Maniola jurtina 7 33,33 7 36,84 1 14,29 1 16,67 Melanargia galathea 1 4,76 1 5,26 Papilio machaon 1 14,29 1 16,67 Pieris rapae 1 4,76 1 14,29

Polyommatus icarus 5 23,81 5 26,32 3 42,86 3 50 Pyrgus malvae 2 9,52 2 10,53 Thymelicus lineola 1 4,76 1 5,26 Gesamtzahl Individuen 21 19 7 6

Die Erfassung der Tagfalter auf der extensiv gepflegten Teilfläche 6.1 ergab eine Gesamtartenzahl von 10 und eine Anzahl bodenständiger Arten von acht. Maniola jurtina ist in beiden Betrachtungen die eudominate Art und Polyommatus icarus die dominante. Unter den bodenständigen Arten zählt außerdem Pygrus malvae zu den dominanten. Alle weiteren Arten sind als subdominant einzustufen. Aglais urticae ist nicht bodenständig, weil seine Raupennahrungspflanze auf der Teilfläche nicht vorkommt. Pieris rapae ist hier nur als Nektargast vertreten. Auf der Teilfläche 6.2 wurden fünf Arten erfasst, davon vier bodenständige. Sowohl in der gesamten als auch in der Betrachtung der bodenständigen Arten, ist Polyommatus icarus die eudominante Art. Alle weiteren Arten sind dominant vertreten. Pieris rapae ist hier nicht bodenständig, weil die Art nicht auf Wiesen reproduziert.

Der SÖRENSEN-Quotient von 40 % bzw. 36,4 % (bodenständig) zeigt eine relativ geringe Übereinstimmung der Artengemeinschaften. 4 Ergebnisse 86

4.1.6.7 Orchideenwiese

Alle vorkommenden Kräuterarten sind in Tabelle 38 in ihren Häufigkeitsklassen aufgelistet. Aus Zeitgründen und weil Orchideen von Tagfaltern nicht als Eiablage- und Raupennahrungspflanze genutzt werden und somit in diesem Fall nicht von Relevanz sind, wurden die Orchideenarten nicht selbst bestimmt, sondern aus ADE (2011) übernommen. Sie sind mit einem Sternchen * markiert.

Die Berechnung des SÖRENSEN-Quotienten ergab eine Übereinstimmung der Arten beider Teilflächen von 63,2 %. Die intensiv gepflegte Teilfläche ist durch ihre Exposition und die stärkere Beschattung etwas benachteiligt (siehe Kapitel 3.2.1.7). Die Vergleichbarkeit der Teilflächen ist also etwas eingeschränkt.

Tabelle 38: Kräuterarten Orchideenwiese

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben. Alle mit * markierten Arten wurden nicht selbst bestimmt, sondern ADE (2011) entnommen.

Orchideenwiese

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 1 4 1 Agrimonia eupatoria 1 2 1 Ajuga reptans 0 3 0 Bellis perennis 0 4 0 Campanula patula 2 + 1 Campanula rotundifolia 0 1 0 Centaurea jacea 2 0 0 Cerastium fontanum 2 3 1 Dactylorhiza incarnata* * 0 0 Dactylorhiza maculata* * 0 0 Dactylorhiza majalis* * 0 0 Daucus carota 2 0 0 Epipactis palustris* * 0 0 Equisetum arvense 4 3 1 Galium mollugo 3 3 1 Galium verum 2 0 0 4 Ergebnisse 87

Fortsetzung der Tabelle 38 Geranium dissectum 2 1 1 Glechoma hederacea 0 2 0 Gymnadenia conopsea* * 0 0 Leucanthemum vulgare 2 + 1 Lotus corniculatus 4 4 1 Medicago lupulina 4 4 1 Ophrys apifera* * 0 0 Orchis militaris* * 0 0 Plantago lanceolata 4 4 1 Plantago major 2 0 0 Plantago media 1 1 1 Potentilla reptans 0 2 0 Primula veris 2 0 0 Prunella vulgaris 2 4 1 Ranunculus acris 3 3 1 Rhinanthus alectorolophus 3 0 0 Taraxacum officinalis 2 3 1 Tragopogon pratensis + 0 0 Trifolium pratense 4 4 1 Trifolium repens 2 4 1 Veronica chameadrys 0 2 0 Vicia cracca 4 0 0 Vicia sepium 1 3 1 Summe der Arten 33 24 18 Sörensen-Quotient (%) 63,16 4 Ergebnisse 88

Die erfassten Tagfalter- und Widderchenarten sind in Tabelle 39 aufgelistet.

Tabelle 39: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 7 (Orchideenwiese)

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert. Es besteht eine Unterscheidung zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Orchideenwiese

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig Max. Max. Max. Max. D (%) D (%) D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aphantopus hyperantus 1 4,55 1 5,88 2 33,33 2 40 Coenonympha arcania 1 16,67 1 20 Coenonympha pamphilus 1 4,55 1 5,88 Cupido minimus 2 9,09 Cyaniris semiargus 1 4,55 1 5,88 Maniola jurtina 8 36,36 8 47,06

Melanargia galathea 1 4,55 1 5,88 1 16,67 1 20 Ochlodes sylvanus 1 4,55 1 5,88 Pieris napi 1 4,55 1 16,67 Pieris rapae 1 4,55 Polyommatus coridon 1 4,55 Polyommatus icarus 2 9,09 2 11,76 Thymelicus lineola 1 16,67 1 20 Thymelicus sylvestris 1 4,55 1 5,88 Zygaena filipendulae 1 4,55 1 5,88 Gesamtzahl Individuen 22 17 6 5

Auf der extensiv gepflegten Teilfläche 7.1 wurden 13 Arten bestimmt, davon sind neun als bodenständig einzustufen. Maniola jurtina ist sowohl in der Gesamt- als auch in der Betrachtung der bodenständigen Arten eudominant. Alle übrigen Arten sind subdominant. Bei den bodenständigen Arten ist Polyommatus icarus eine dominante Art. Pieris napi und Pieris rapae sind hier nicht bodenständig, weil sie nicht auf Wiesen reproduzieren. Die Bodenständigkeit von Cupido minimus und Polyommatus coridon ist ausgeschlossen, weil ihre 4 Ergebnisse 89

Wirtspflanzen nicht auf der Untersuchungsfläche wachsen. Auf der intensiv gepflegten Fläche wurden nur fünf Arten bestimmt, die außer Pieris napi jedoch alle bodenständig sind. Aphantopus hyperantus ist in beiden Betrachtungen die eudominante Art. Alle anderen Arten sind auf der Teilfläche dominant.

Die beiden Artengemeinschaften sind mit einem SÖRENSEN-Quotient von 33,3 % bzw. 30,8 % (bodenständig) deutlich verschieden.

4.1.6.8 Pfingstrosen

Alle Kräuterarten sind in Tabelle 40 dargestellt. Die beiden Teilflächen stimmen in ihren Pflanzenartengemeinschaften zu 82,6 % überein. Die Hangneigung und die Besonnungsdauer sind bei der extensiv gepflegten Teilfläche etwas günstiger (siehe Kapitel 3.2.1.8). Die Vergleichbarkeit ist dadurch zwar eingeschränkt, aber dennoch gegeben.

Tabelle 40: Kräuterarten Pfingstrosen

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben.

Pfingstrosen

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 3 2 1 Ajuga reptans 2 1 1 Bellis perennis 4 4 1 Campanula patula + 2 1 Campanula rotundifolia 3 0 0 Cerastium fontanum 2 2 1 Cirsium vulgare r 0 0 Dipsacus fullonum r 0 0 Equisetum arvense 2 0 0 4 Ergebnisse 90

Fortsetzung der Tabelle 40 Galium mollugo 4 3 1 Glechoma hederacea 3 2 1 Leucanthemum vulgare 4 3 1 Lotus corniculatus 3 3 1 Medicago lupulina 3 2 1 Plantago lanceolata 3 3 1 Plantago major 2 0 0 Plantago media 4 4 1 Potentilla reptans 3 3 1 Prunella vulgaris 4 3 1 Ranunculus acris 2 0 0 Ranunculus bulbosus 2 2 1 Ranunculus repens 2 3 1 Sonchus oleraceus + 0 0 Taraxacum officinale 2 3 1 Trifolium pratense 3 3 1 Trifolium repens 2 4 1 Vicia sepium 3 0 0 Summe der Arten 27 19 19 Sörensen-Quotient (%) 82,61

Tabelle 41 zeigt das Ergebnis der Tagfaltererfassung der Untersuchungsfläche 8. 4 Ergebnisse 91

Tabelle 41: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 8 (Pfingstrosen)

Die Liste enthält alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert. Unterschieden wird zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Pfingstrosen

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. Max. Max. Max. D (%) D (%) D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aricia agestis 1 8,33 Coenonympha pamphilus 1 8,33 1 12,5 Cupido minimus 1 8,33 Cyaniris semiargus 1 8,33 1 12,5 1 16,67 1 20 Maniola jurtina 2 16,67 2 25 1 16,67 1 20 Melanargia galathea 1 8,33 1 12,5 1 16,67 1 20 Pieris napi 1 8,33 Pieris rapae 1 16,67 Polyommatus coridon 1 8,33 Polyommatus icarus 2 16,67 2 25 2 33,33 2 40 Thymelicus sylvestris 1 8,33 1 12,5 Gesamtzahl Individuen 12 8 6 5

Die Erfassung der Tagfalter der Teilfläche 8.1 ergab eine Gesamtartenzahl von 10, von denen sechs Arten bodenständig sind. Die dominanten Arten sind Maniola jurtina und Polyommatus icarus. Die übrigen Arten sind subdominant. Die Teilfläche ist für Aricia agestis, Cupido minimus und Polyommatus coridon aufgrund des Fehlens ihrer Raupennahrungspflanzen nicht zur Reproduktion geeignet (vgl. Tabelle 13). Auch von Pieris napi wird sie nur als Nahrungshabitat genutzt. Alle bodenständigen Arten sind als dominant einzustufen, wobei Maniola jurtina und Polyommatus icarus mit 25 % relativer Häufigkeit dennoch stärker vertreten sind als die anderen Arten mit jeweils 12,5 %. Auf der intensiv gepflegten Teilfläche 8.2 wurden fünf Arten erfasst, davon vier bodenständige. Sowohl in der Gesamtbetrachtung als auch unter Ausschluss der nicht bodenstädndigen Arten ist Polyommatus icarus die eudominante Art, alle anderen sind dominant. Pieris rapae ist als einzige Art nicht bodenständig, da sie nicht auf Wiesen reproduziert. 4 Ergebnisse 92

Die Überschneidung der Artengemeinschaften der beiden Teilflächen ist in der Gesamtbetrachtung mit 53,3 % nicht sonderlich hoch. Wenn man jedoch nur die bodenständigen Arten berücksichtigt, liegt der SÖRENSEN-Quotient bei 80 %.

4.1.6.9 Politikwissenschaften

Tabelle 42 enthält alle Kräuterarten der Untersuchungsfläche 9. Mit 72,7 % kommt der Großteil aller Kräuterarten sowohl auf der extensiv, als auch auf der intensiv gepflegten Teilfläche vor. Bezüglich der Exposition und der Beschattung sind die Teilflächen identisch (siehe Kapitel 3.2.1.9). Das Pflegeregime ist also der einzige große Unterschied.

Tabelle 42: Kräuterarten Politikwissenschaften

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben.

Politikwissenschaften

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Ajuga reptans 3 0 0 Bellis perennis 2 3 1 Calystegia sepium 2 0 0 Cerastium fontanum 2 0 0 Geranium pyrenaicum 2 0 0 Glechoma hederacea 4 3 1 Lamium album 1 1 1 Leucanthemum vulgare r 0 0 Plantago lanceolata 4 2 1 Plantago major 3 2 1 Plantago media + 3 1 Potentilla reptans 2 0 0 Prunella vulgaris 1 2 1 4 Ergebnisse 93

Fortsetzung der Tabelle 42 Ranunculus acris 4 3 1 Rumex crispus 2 0 0 Taraxacum officinale 4 3 1 Trifolium pratense 3 3 1 Trifolium repens 2 2 1 Veronica chameadrys 3 0 0 Veronica persica 3 0 0 Vicia sepium 2 2 1 Summe der Arten 21 12 12 Sörensen-Quotient (%) 72,73

Das Ergebnis der Tagfaltererfassung ist in Tabelle 43 dargestellt.

Tabelle 43: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 9 (Politikwissenschaften)

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). Die letzte Zeile zeigt die Summe der Individuen. Es besteht eine Unterscheidung zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Politikwissenschaften

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Pieris rapae 1 100 0 0 0 0 0 0 Gesamtzahl Individuen 1 0 0 0

Auf der extensiv gepflegten Teilfläche wurde nur eine einzige Art erfasst. Da es Pieris rapae war, eine Art, die nicht auf Wiesen reproduziert, ist auf der Teilfläche kein Tagfalter bodenständig. Auf der intensiv gepflegten Fläche 10.2 wurde im gesamten Untersuchungszeitraum gar keine Art erfasst. Gründe für die extrem geringen Artenzahlen werden in Kapitel 5.2.9 diskutiert. Aufgrund des Fehlens von Artengemeinschaften, konnten keine Dominanzverhältnisse und kein

SÖRENSEN-Quotient berechnet werden. 4 Ergebnisse 94

4.1.6.10 Sand

Die auf der Untersuchungsfläche vorkommenden Kräuterarten sind in Tabelle 44 aufgelistet. Der

Vergleich der Artengemeinschaften ergab einen SÖRENSEN-Quotient von 52,4 %. Die geringe Überschneidung durch der Artenzusammensetzung und die leichten Abweichungen bezüglich Nutzung, Besonnungsdauer und Exposition schränken die Vergleichbarkeit der beiden Teilflächen etwas ein.

Tabelle 44: Kräuterarten Sand

Aufgelistet sind alle Kräuterarten der extensiv und der intensiv gepflegten Teilfläche in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen), die Gesamtartenzahlen und die gemeinsamen Arten. Zudem ist der berechnete SÖRENSEN-Quotient angegeben.

Sand

Häufigkeit Häufigkeit gemeinsame Pflanzenarten extensiv intensiv Arten Achillea millefolium 4 4 1 Anthriscus sylvestris 2 0 0 Bellis perennis 0 4 0 Convolvulus arvensis 2 2 1 Crepis biennis 3 0 0 Equisetum arvense 2 0 0 Galium mollugo 4 2 1 Geranium dissectum 0 2 0 Glechoma hederacea 0 4 0 Heracleum sphondylium 3 0 0 Knautia arvensis + 0 0 Leucanthemum vulgare 0 2 0 Lotus corniculatus 4 0 0 Medicago lupulina 3 3 1 Plantago lanceolata 4 2 1 Plantago major 2 3 1 Plantago media 0 3 0 Potentilla reptans 2 3 1 Prunelle vulgaris 0 4 0 4 Ergebnisse 95

Fortsetzung der Tabelle 44

Ranunculus acris 4 4 1 Ranunculus repens 0 3 0 Rhinanthus alectorolophus 3 0 0 Rumex acetosa 3 0 0 Rumex crispus 2 0 0 Salvia pratensis r 0 0 Stellaria media 2 1 1 Taraxacum officinale 3 4 1 Trifolium pratense 4 0 0 Trifolium repens 3 4 1 Veronica chameadrys 0 2 0 Vicia sepium 4 0 0 Summe der Arten 23 19 11 Sörensen-Quotient (%) 52,38

Die erfassten Tagfalter wird in Tabelle 45 aufgeführt. 4 Ergebnisse 96

Tabelle 45: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 10 (Sand)

Aufgelistet sind alle erfassten Tagfalterarten der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und ihrer Dominanz Di (%). In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert. Eine Unterscheidung besteht zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Sand

extensiv intensiv

Arten gesamt bodenständig gesamt bodenständig

Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Max. D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aphantopus hyperantus 1 8,33 1 9,09 Cyaniris semiargus 1 8,33 1 9,09 Maniola jurtina 5 41,67 5 45,45 1 25 1 50 Melanargia galathea 1 8,33 1 9,09 1 25 1 50 Pieris napi 1 8,33 1 25 Pieris rapae 1 25 Polyommatus icarus 3 25 3 27,27 Gesamtzahl Individuen 12 11 4 2

Auf der Teilfläche 10.1 kamen sechs Tagfalterarten vor, davon fünf bodenständige. Maniola jurtina ist in beiden Betrachtungen eudominant, Polyommatus icarus dominant und alle übrigen Arten subdominant. Pieris napi ist als Nektargast die einzige Art, die auf der Teilfläche nicht bodenständig ist. Die Erfassung der Tagfalter auf der Teilfläche 10.2 ergab eine Gesamtartenzahl von vier, die alle nur mit maximal einem Individuum vorkamen und somit mit einer relativen Häufigkeit von 25 % alle dominant sind. Pieris napi und Pieris rapae nutzen die Teilfläche jedoch nicht zur Reproduktion, weshalb eine Bodenständigkeit nur bei Maniola jurtina und Melanargia galathea möglich ist. Sie sind beide eudominant.

Die Berechnung des SÖRENSEN-Quotienten ergab eine Übereinstimmung der Artengemeinschaften von 60 % bzw. 57,1 % (bodenständig). 4 Ergebnisse 97

4.1.7 Ergebnisse der Vergleichsflächen

Im Folgenden werden für die erhoben Daten der zwei außerstädtischen und drei innerstädtischen Vergleichsflächen dargestellt und erläutert. Sie umfassen die vorkommenden Kräuterarten in ihren Häufigkeitsklassen und die erfassten Tagfalterarten in ihren maximal erfassten Individuenzahlen und relativen Häufigkeiten. Zudem sind die berechneten Diversität-Indices angegeben.

4.1.7.1 Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Alle erfassten Kräuterarten sind in Tabelle 46 dargestellt.

Tabelle 46: Kräuterarten Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Die Liste enthält alle erfassten Kräuterarten in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen). In der letzten Zeile ist die Gesamtartenzahl angegeben.

Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Pflanzenarten Häufigkeit

Achillea millefolium 4 Ajuga reptans 1 Alliaria petiolata 2 Allium ursium r Bellis perennis 3 Calystegia sepium 2 Campanula rotundifolia 2 Crepis biennis 2 Galium mollugo 4 Geranium dissectum 2 Geranium robertianum 2 Geum urbanum 2 Glechoma haderacea 2 Knautia arvensis 2 Leucanthemum vulgare 4 4 Ergebnisse 98

Fortsetzung der Tabelle 46 Lotus corniculatus 4 Plantago lanceolata 4 Plantago major 2 Plantago media 4 Potentilla reptans 4 Prunella vulgaris 2 Ranunculus acris 4 Ranunculus bulbosus 4 Ranunculus repens 4 Rumex acetosa 4 Rumex crispus 1 Salvia pratensis + Stellaria graminea 4 Taraxacum officinale 4 Trifolium pratense 4 Trifolium repens 4 Veronica chamaedrys 4 Veronica filiformis 1 Vicia sepium 4 Summe der Arten 34

Tabelle 47 zeigt alle erfassten Tagfalterarten der Vergleichsfläche. 4 Ergebnisse 99

Tabelle 47: Tagfalter der Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten, jeweils mit der maximalen Individuenanzahl (Max. Ind.-zahl), die während der Untersuchung vorkam und der Dominanz Di in Prozent. In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert. Es besteht eine Unterscheidung zwischen der Gesamtartenliste und der Liste der bodenständigen Arten.

Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

gesamt bodenständig Arten Max. D (%) Max. D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Argynnis paphia 1 4,55 Aricia agestis 1 4,55 1 5,56 Coenonympha arcaria 1 4,55 1 5,56 Cyaniris semiargus 2 9,09 2 11,11 Lycaena tityrus 1 4,55 1 5,56 Maniola jurtina 7 31,82 7 38,89 Melanargia galathea 3 13,64 3 16,67 Pieris napi 1 4,55 Pieris rapae 2 9,09 Polyommatus icarus 2 9,09 2 11,11 Thymelicus sylvestris 1 4,55 1 5,56 Gesamtzahl Individuen 22 18

Auf der innerstädtischen Vergleichsfläche Hartmeyerstraße wurden insgesamt 11 Arten erfasst, davon acht bodenständige. Maniola jurtina und Melanargia galathea sind dominant, wobei Maniola jurtina mit 31,8 % relativer Häufigkeit stärker vertreten ist als Melanargia galathea mit 13,6 %. Alle anderen Arten sind als eudominant einzustufen. Argynnis paphia ist aufgrund des Fehlens seiner Wirtspflanzen auf der Fläche nicht bodenständig (vgl. Tabelle 13). Pieris napi und Pieris rapae nutzen die Fläche nur als Nahrungshabitat. Unter den bodenständigen Arten ist Maniola jurtina eudominant. Cyaniris semiargus, Melanargia galathea und Polyommatus icarus sind dominant, der Rest subdominant.

Die Berechnung der SHANNON-Indices ergab 2,31 bzw.1,8 (bodenständig), die der Evenness 0,89 bzw. 0,86 (bodenständig). 4 Ergebnisse 100

4.1.7.2 Vergleichsfläche Kliniken

In Tabelle 48 sind alle Kräuterarten der Vergleichsfläche verzeichnet.

Tabelle 48: Kräuterarten Vergleichsfläche Kliniken

Die Liste enthält alle erfassten Kräuterarten in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen). In der letzten Zeile ist die Gesamtartenzahl angegeben.

Vergleichsfläche Kliniken

Pflanzenarten Häufigkeit

Achillea millefolium 3 Agrimonia eupatoria 2 Campanula rotundifolia 2 Carlina vulgaris + Centaurea scabiosa 3 Daucus carota 3 Euphorbia cyparissias 3 Galium mollugo 3 Geranium pratense 1 Hypericum perforatum 2 Knautia arvensis 4 Leontodon hispidus 4 Leucanthemum vulgare 4 Lotus corniculatus 3 Medicago lupulina 3 Onobrychis viciifolia 4 Ononis spinosa 2 Plantago lanceolata 4 Plantago major 2 Plantago media 4 Potentilla reptans 3 4 Ergebnisse 101

Fortsetzung der Tabelle 48

Prunella vulgaris 3 Ranunculus acris 3 Rhinanthus alectorolophus 3 Rumex acetosa + Salvia pratensis 2 Sanguisorba minor. 4 Scabiosa columbaria 3 Thymus pulegioides 4 Tragopogon pratensis 1 Trifolium pratense 4 Trifolium repens 2 Vicia sepium 2 Summe der Arten 33

Die vorkommenden Tagfalterarten sind in Tabelle 49 aufgeführt. 4 Ergebnisse 102

Tabelle 49: Tagfalterarten Vergleichsfläche Kliniken

Aufgelistet sind alle erfassten und alle bodenständigen Tagfalter- und Widderchenarten mit ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind..-zahl) und ihrer relativen Häufigkeit Di in Prozent. Die letzte Zeile zeigt die Gesamtanzahl an Individuen.

Vergleichsfläche Kliniken

gesamt bodenständig Arten Max. Max. D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aphantopus hyperantus 1 2,94 1 3,03 Coenonympha pamphilus 3 8,82 3 9,09 Cupido argiades 1 2,94 1 3,03 Cyaniris semiargus 1 2,94 1 3,03

Erynnis tages 1 2,94 1 3,03 Leptidea sinapis/reali 1 2,94 1 3,03 Lycaena tityrus 1 2,94 1 3,03 Maniola jurtina 3 8,82 3 9,09 Melanargia galathea 5 14,71 5 15,15 Pieris rapae 1 2,94 Polyommatus icarus 5 14,71 5 15,15 Pyrgus malvae 1 2,94 1 3,03 Thymelicus lineola 2 5,88 2 6,06 Thymelicus sylvestris 5 14,71 5 15,15 Zygaena filipendulae 2 5,88 2 6,06 Zygaena viciae 1 2,94 1 3,03

Gesamtzahl Individuen 34 33

Auf der Vergleichsfläche Kliniken kamen insgesamt 16 Arten vor, davon 15 bodenständige. Melanargia galathea, Polyommatus icarus und Thymelicus sylvestris sind die dominanten Arten. Coenonympha pamphilus, Maniola jurtina, Thymelicus lineola und Zygaena filipendulae sind subdominant vertreten. Alle restlichen Tagfalter sind rezedente Begleitarten. Pieris rapae ist die einzige nicht bodenständige Arte dieser Fläche. Dies liegt jedoch daran, dass diese Art Wiesen im allgemeinen nur als Nahrungshabitat nutzt. Die Dominanzverhältnisse unter den bodenständigen Arten sind dieselben wie in der Gesamtbetrachtung.

Die SHANNON-Indices liegen bei 2,54 und 2,48 (bodenständig), die Evenness jeweils bei 0,92. 4 Ergebnisse 103

4.1.7.3 Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Tabelle 50 zeigt alle Kräuterarten der Vergleichsfläche.

Tabelle 50: Kräuterarten Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Die Liste enthält alle erfassten Kräuterarten in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen). In der letzten Zeile ist die Gesamtartenzahl angegeben.

Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Pflanzenarten Häufigkeit

Achillea millefolium 4 Anthriscus sylvestris + Arctium tomentosum 2 Cerastium fontanum 4 Cichorium intybus + Convolvulus arvensis 4 Echium vulgare r Galium mollugo 4 Geranium dissectum + Geranium pratense 2 Geranium pyrenaicum 2 Geum urbanum r Glechoma hederacea 4 Heracleum sphondylium 3 Knautia arvensis + Plantago lanceolata 4 Potentilla reptans 3 Ranunculus acris 3 Ranunculus bulbosus 2 Rumex crispus 2 Rumex obtusifolius 1 Stellaria media 4 4 Ergebnisse 104

Fortsetzung der Tabelle 50 Taraxacum officinale 4 Trifolium dubium 2 Trifolium pratense 4 Trifolium repens 4 Urtica dioica 4 Valeriana officinalis r Veronica filiformis 4 Vicia sepium 4 Summe der Arten 30

In Tabelle 51 sind die erfassten Tagfalterarten der innerstädtischen Vergleichsfläche aufgeführt.

Tabelle 51: Tagfalterarten Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Die Liste zeigt alle erfassten und alle bodenständigen Tagfalterarten in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind..-zahl) und ihrer relativen Häufigkeit Di in Prozent. Die letzte Zeile zeigt die Gesamtanzahl an Individuen.

Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

gesamt bodenständig Arten Max. D (%) Max. D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aphantopus hyperantus 4 22,22 4 25 Aricia agestis 1 5,56 1 6,25 Cupido argiades 1 5,56 1 6,25 Cyaniris semiargus 1 5,56 1 6,25 Maniola jurtina 5 27,78 5 31,25 Pieris rapae 1 5,56 Polyommatus icarus 3 16,67 3 18,75

Pyrgus malvae 1 5,56 1 6,25 Gesamtzahl Individuen 17 16 4 Ergebnisse 105

Insgesamt wurden acht Arten erfasst, von denen sechs bodenständig sind. Sowohl in der Gesamtartenliste, als auch in der Betrachtung der bodenständigen Arten sind Aphantopus hyperanthus, Maniola jurtina und Polyommatus icarus dominant, alle anderen subdominant. Pieris rapae ist die einzige Art, die nicht bodenständig ist, reproduziert aber im allgemeinen nicht auf Wiesen.

Die SHANNON-Indices liegen bei 1,84 und 1,72 (bodenständig), die Evenness jeweils bei 0,88.

4.1.7.4 Vergleichsfläche Neuhalde

Alle erfassten Kräuterarten sind in Tabelle 52 aufgelistet.

Tabelle 52: Kräuterarten Vergleichsfläche Neuhalde

Aufgeführt sind alle erfassten Kräuterarten in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen). In der letzten Zeile ist die Gesamtartenzahl angegeben.

Vergleichsfläche Neuhalde

Pflanzenarten Häufigkeit

Achillea millefolium 4 Alliaria petiolata 1 Argimonia eupatoria + Centaurea jacea 3 Cerastium fontanum 2 Cirsium arvense 1 Crepis biennis 4 Daucus carota 3 Dianthus carthusianorum 2 Equisetum arvense 2 Euphorbia brittingeri 2 Galium aparine + Galium mollugo 4 Geranium dissectum 1 Geranium pratense + Geum urbanum 3 4 Ergebnisse 106

Fortsetzung der Tabelle 52 Heracleum sphondylium + Hypericum perforatum 2 Knautia arvensis 2 Lapsana communis + Leucanthemum vulgare 2 Lotus corniculatus 4 Medicago lupulina 4 Medicago sativa 3 Melilotus albus 2 Onobrychis viciifolia 1 Plantago lanceolata 4 Potentilla reptans 4 Prunella vulgaris 3 Ranunculus acris 4 Rumex crispus 2 Sanguisorba minor 3 Taraxacum officinale 4 Trifolium pratense 4 Trifolium repens 4 Urtica dioica 2 Veronica persica 2 Veronica teucrium 2 Vicia cracca 2 Vicia sepium 4 Summe der Arten 40

Die erfassten Tagfalterarten sind in Tabelle 53 aufgelistet. 4 Ergebnisse 107

Tabelle 53: Tagfalterarten Vergleichsfläche Neuhalde

Aufgeführt sind alle erfassten Tagfalterarten in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind..-zahl) und ihrer relativen Häufigkeit (Di) in Prozent. Unterschieden ist zwischen der Gesamtartenliste und der Liste bodenständiger Arten. In der letzten Zeile sind die Gesamtindividuenzahlen aufsummiert.

Vergleichsfläche Neuhalde

gesamt bodenständig Arten Max. Max. D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Aglais io 20 36,36 20 41,67 Anthocharis cardamines 1 1,82 Aphantopus hyperantus 4 7,27 4 8,33 Araschnia levana 1 1,82 1 2,08

Colias hyale/alfacariensis 1 1,82 1 2,08 Cupido argiades 1 1,82 1 2,08 Cyaniris semiargus 2 3,64 2 4,17 Gonepteryx rhamni 1 1,82 Leptidea sinapis/reali 3 5,45 3 6,25 Lycaena tityrus 1 1,82

Maniola jurtina 4 7,27 4 8,33 Melanargia galathea 3 5,45 3 6,25 Pieris napi 1 1,82 Pieris rapae 2 3,64 Polyommatus coridon 1 1,82 Polyommatus icarus 4 7,27 4 8,33

Pyrgus malvae 1 1,82 1 2,08 Thymelicus sylvestris 4 7,27 4 8,33 Gesamtzahl Individuen 55 48

Auf der Vergleichsfläche Neuhalde kamen 18 Arten vor, von welchen 12 dort bodenständig sind. Aglais io ist jeweils mit Abstand die häufigste Art. Dies liegt darin begründet, dass die Art Gelege bildend ist und auf einem Brennnesselbestand (Urtica dioica) 20 Raupen der Art gefunden wurden. Als Imago wurde die Art nicht auf der Vergleichsfläche gefangen. Aufgrund dieses großen Fundes, haben alle anderen Arten, selbst wenn vier Individuen davon erfasst wurden, eine sehr geringe 4 Ergebnisse 108 relative Häufigkeit von höchstens 7,27 % bzw. 8,33 % (bodenständig). Da über das Vorkommen von Präimaginalstadien der übrigen Arten keine Aussage gemacht werden kann, soll das Gelege in der Betrachtung der Artengemeinschaft zunächst nicht berücksichtigt werden, da es die Dominanzverhältnisse stark beeinflusst. In Tabelle 54 sind alle Arten, außer Aglais io mit ihren maximal erfassten Individuenzahlen und relativen Häufigkeiten dargestellt.

Tabelle 54: Tagfalterarten der Vergleichsfläche Neuhalde ohne Aglais io

Die Liste enthält alle erfassten Tagfalterarten außer Aglais io. Angegeben sind die maximalen Individuenzahlen (Max. Ind.-zahl) und die relativen Häufigkeiten (Di) in Prozent. Auch hier ist zwischen der Gesamtartenliste und den bodenständigen Arten unterschieden. Die letzte Zeile enthält die addierte Anzahl aller Individuen der Teilfläche.

Vergleichsfläche Neuhalde

gesamt bodenständig Arten Max. Max. D (%) D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Anthocharis cardamines 1 2,86 Aphantopus hyperantus 4 11,43 4 14,29 Araschnia levana 1 2,86 1 3,57 Colias hyale/alfacariensis 1 2,86 1 3,57

Cupido argiades 1 2,86 1 3,57 Cyaniris semiargus 2 5,71 2 7,14 Gonepteryx rhamni 1 2,86 Leptidea sinapis/reali 3 8,57 3 10,71 Lycaena tityrus 1 2,86 Maniola jurtina 4 11,43 4 14,29

Melanargia galathea 3 8,57 3 10,71 Pieris napi 1 2,86 Pieris rapae 2 5,71 Polyommatus coridon 1 2,86 Polyommatus icarus 4 11,43 4 14,29 Pyrgus malvae 1 2,86 1 3,57

Thymelicus sylvestris 4 11,43 4 14,29 Gesamtzahl Individuen 35 28 4 Ergebnisse 109

Unter Ausschluss von Aglais io lässt sich ein besserer Eindruck über die relativen Häufigkeiten der Arten gewinnen. Aphantopus hyperantus, Maniola jurtina, Polyommatus icarus und Thymelicus sylvestris sind dominant. Cyaniris semiargus, Leptidea sinapis/reali , Melanargia galathea und Pieris rapae sind subdominant. Alle übrigen sind nur rezedent vertreten. Dies gilt sowohl für die Betrachtung aller Arten, als auch unter Ausschluss der nicht bodenständigen Arten. Außer Leptidea sinapis/reali, die unter den bodenständigen auch zu den dominanten Arten zu zählen ist. Anthocharis cardamines, Lycaena tityrus und Polyommatus coridon sind aufgrund des Fehlens ihrer Raupennahrungspflanzen nicht in der Lage auf der Vergleichsfläche zu reproduzieren. Die Larvalentwicklung von Gonepteryx rhamni, Pieris napi und Pieris rapae findet nicht an Wiesenarten statt (vgl. Tabelle 13).

Die Berechnung der SHANNON-Indices ergab Werte von 2,65 und 2,26 (bodenständig). Die Evenness beträgt jeweils 0.94.

4.1.7.5 Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Tabelle 55 zeigt alle Kräuterarten der Vergleichsfläche.

Tabelle 55: Kräuterarten Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Die Liste enthält alle erfassten Kräuterarten in ihren Häufigkeitsklassen (0 = keine Individuen, r = ein Individuum, + = zwei bis fünf Individuen, 1 = sechs bis 10 Individuen, 2 = > 10 Individuen, 3 = > 50 Individuen, 4 = > 100 Individuen). In der letzten Zeile ist die Gesamtartenzahl angegeben.

Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Pflanzenarten Häufigkeit

Achillea millefolium 3 Cardaria draba 4 Cirsium arvense 1 Cirsium vulgare + Convolvulus arvensis 4 Crepis biennis 2 Daucus carota 3 4 Ergebnisse 110

Fortsetzung der Tabelle 55 Equisetum arvense 3 Galium aparine 3 Galium mollugo 4 Geranium pratense 3 Geranium pyrenaicum 3 Geranium sylvaticum 2 Heracleum sphondylium 2 Leucanthemum vulgare 2 Lotus corniculatus 3 Medicago lupulina 4 Myosotis arvensis 2 Plantago lanceolata 4 Potentilla reptans 3 Ranunculus acris 4 Rhinanthus alectorolophus 3 Rumex crispus 3 Sonchus asper 1 Taraxacum officinale 4 Trifolium pratense 4 Trifolium repens 4 Urtica dioica 4 Vicia sepium 4 Summe der Arten 29

Die vorkommenden Tagfalterarten sind in Tabelle 56 dargestellt. 4 Ergebnisse 111

Tabelle 56: Tagfalterarten Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Aufgelistet sind alle erfassten und alle bodenständigen Tagfalterarten in ihren maximalen Individuenzahlen (Max. Ind..-zahl) und ihrer relativen Häufigkeit (Di) in Prozent. In der letzten Zeile sind die Individuenzahlen aufsummiert.

Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

gesamt bodenständig Arten Max. D (%) Max. D (%) Ind.-zahl i Ind.-zahl i Cyaniris semiargus 1 8,33 1 11,11 Maniola jurtina 3 25,00 3 33,33 Pieris rapae 3 25,00 Polyommatus icarus 5 41,67 5 55,56 Gesamtzahl Individuen 12 9

Auf der innerstädtischen Vergleichsfläche kamen nur vier Tagfalterarten vor, davon drei bodenständige. Polyommatus icarus ist mit fünf Individuen die eudominante Art. Maniola jurtina und Pieris rapae sind dominant. Cyaniris semiargus ist subdominant vertreten. Pieris rapae ist auf dieser Fläche nur als Nahrungsgast, alle anderen können hier reproduzieren. Durch das Wegfallen von Pieris rapae in der Artengemeinschaft der bodenständigen Arten, zählt Maniola jurtina hier zu den eudominanten und Cyaniris semiargus zu den dominanten Arten.

Der SHANNON-Index beträgt 1,27 bzw. 0,94 (bodenständig), die Evenness 0,91 bzw. 0,85 (bodenständig).

4.2 Vergleich der Untersuchungsflächen mit den Vergleichsflächen

Aufgrund der unterschiedlichen Flächengrößen konnten keine statistischen Vergleiche der Artenzahlen zwischen den Untersuchungsflächen und den Vergleichsflächen durchgeführt werden. Auch ein Vergleich der Vergleichsflächen untereinander ist durch die ungleichen Flächengrößen problematisch. Um zu veranschaulichen welche Arten auf den extensiv, den intensiv gepflegten Teilflächen und den Vergleichsflächen vorkamen, sind in Tabelle 57 und 58 alle Tagfalterarten und die Pflegekategorie bei welcher sie vorkamen aufgeführt. 4 Ergebnisse 112

Im folgenden Vergleich muss stets berücksichtigt werden, dass die Stichprobengrößen der Untersuchungsflächen (10) und der Vergleichsflächen (fünf), sowie die beprobten Flächengrößen voneinander abweichen. Der Begriff „Artengemeinschaft“ wird in diesem Kapitel für die Zusammensetzung des Arteninventars der unterschiedlichen Pflegekategorien verwendet und nicht für die Artenzusammensetzung einer einzelnen Fläche.

Tabelle 57: Gesamtartenliste und Vorkommen der Arten in den verschiedenen Pflegekategorien

Aufgeführt sind alle erfassten Arten. Ein Vorkommen in einer der Pflegekategorien ist mit einer „1“ gekennzeichnet, ein Fehlen mit einer „0“. In der Spalte „gemeinsame Arten“ sind alle Arten, die bei beiden betrachteten Pflegekategorien vorkommen mit einer „1“ vermerkt. In den letzten Zeilen sind die Artenzahlen pro Pflegekategorie aufsummiert und die SÖRENSEN-Quotienten für die Vergleiche der Artengemeinschaften in Prozent berechnet.

Untersuchungsfl. gemeinsame Arten Vergl.- Art flächen ext. – ext. – int. – extensiv intensiv int. Vergl. Vergl.

Aglais io 1 0 1 01 0 Aglais urticae 1 0 0 00 0 Anthocharis cardamines 1 0 1 01 0 Aphantopus hyperantus 1 1 1 11 1 Araschnia levana 0 1 1 00 1 Argynnis paphia 0 0 1 00 0 Aricia agestis 1 1 1 11 1 Coenonympha arcania 0 1 1 00 1 Coenonympha pamphilus 1 1 1 11 1 Colias hyale/alfacariensis 0 0 1 00 0 Cupido argiades 1 1 1 11 1 Cupido minimus 1 0 0 00 0 Cyaniris semiargus 1 1 1 11 1 Erynnis tages 0 0 1 00 0 Gonepteryx rhamni 1 0 1 01 0 Leptidea sinapis/reali 1 0 1 01 0 Lycaena tityrus 1 0 1 01 0 Maniola jurtina 1 1 1 11 1 Melanargia galathea 1 1 1 11 1 Ochlodes sylvanus 1 0 0 00 0 4 Ergebnisse 113

Fortsetzung der Tabelle 57 Papilio machaon 1 1 0 10 0 Pieris brassicae 1 0 0 00 0 Pieris napi 1 1 1 11 1 Pieris rapae 1 1 1 11 1 Polyommatus coridon 1 0 1 01 0 Polyommatus icarus 1 1 1 11 1 Pygrus malvae 1 0 1 01 0 Thymelicus lineola 1 1 1 11 1 Thymelicus sylvestris 1 0 1 01 0 Zygaena filipendulae 1 0 1 01 0 Zygaena viciae 0 0 1 00 0

Summe der Arten 25 14 26 12 20 13

Sörensen-Quotient (%) 61,54 78,43 65

Tabelle 58: Liste der bodenständigen Arten und deren Vorkommen in den verschiedenen Pflegekategorien

Aufgelistet sind alle erfassten Arten. Ein Vorkommen in einer der Pflegekategorien ist mit einer „1“ verzeichnet, ein Fehlen mit einer „0“. In der Spalte „gemeinsame Arten“ sind alle Arten, die bei beiden betrachteten Pflegekategorien vorkommen mit einer „1“ vermerkt. In den letzten Zeilen sind die Artenzahlen pro Pflegekategorie und die SÖRENSEN-Quotienten für die Vergleiche der Artengemeinschaften in Prozent dargestellt.

Untersuchungsfl. gemeinsame Arten Vergl.- Art flächen ext. – ext. – int. – extensiv intensiv int. Vergl. Vergl.

Aglais io 0 0 1 00 0 Aglais urticae 0 0 0 00 0 Anthocharis cardamines 1 0 0 00 0 Aphantopus hyperantus 1 1 1 11 1 Araschnia levana 0 0 1 00 0 Argynnis paphia 0 0 0 00 0 Aricia agestis 0 1 1 00 1 Coenonympha arcania 0 1 1 00 1 Coenonympha pamphilus 1 1 1 11 1 Colias hyale/alfacariensis 0 0 1 00 0 4 Ergebnisse 114

Fortsetzung der Tabelle 58 Cupido argiades 1 1 1 11 1 Cupido minimus 0 0 0 00 0 Cyaniris semiargus 1 1 1 11 1 Erynnis tages 0 0 1 00 0 Gonepteryx rhamni 0 0 0 00 0 Leptidea sinapis/reali 1 0 1 01 0 Lycaena tityrus 0 0 1 00 0 Maniola jurtina 1 1 1 11 1 Melanargia galathea 1 1 1 11 1 Ochlodes sylvanus 1 0 0 00 0 Papilio machaon 1 1 0 10 0 Pieris brassicae 0 0 0 00 0 Pieris napi 0 0 0 00 0 Pieris rapae 0 0 0 00 0 Polyommatus coridon 0 0 0 00 0 Polyommatus icarus 1 1 1 11 1 Pygrus malvae 1 0 1 01 0 Thymelicus lineola 1 1 1 11 1 Thymelicus sylvestris 1 0 1 01 0 Zygaena filipendulae 1 0 1 01 0 Zygaena viciae 0 0 1 00 0

Summe der Arten 15 11 20 9 12 10

Sörensen-Quotient 69,23 68,57 64,52 4 Ergebnisse 115

4.2.1 Vergleich der intensiv gepflegten innerstädtischen mit den extensiv gepflegten innerstädtischen Teilflächen

Der Vergleich der Gesamtartenzahl der extensiv und intensiv gepflegten Teilflächen zeigt, dass auf den intensiv gepflegten Flächen deutlich weniger Arten vertreten sind (14 gesamt bzw. 11 bodenständige) als auf den extensiv gepflegten (25 gesamt bzw. 15 bodenständige), wobei die Artengemeinschaften sich nur zu 61,54 % bzw. 69,23 % überschneiden. Coenonympha arcania ist die einzige Art, die nicht auf einer extensiv, dafür auf einer intensiv gepflegten Teilfläche vorkommt und bodenständig ist. Zu beachten ist jedoch, dass es sich dabei um einen Einzelfund auf der intensiv gepflegten Teilfläche der Orchideenwiese handelt. Durch die Lage dieser Untersuchungsfläche im botanischen Garten spielt hier die spezielle Umgebung eine maßgebliche Rolle, auf die in Kapitel 5.2.7 genauer eingegangen wird. Araschnia levana fehlt in der extensiven Pflegekategorie, ist aber auf den intensiven Teilflächen nicht zur Reproduktion fähig, sondern nutzt diese nur als Nahrungshabitat. Anthocharis cardamines, Cupido minimus, Leptidea sinapis/reali, Ochlodes sylvanus, Pygrus malvae, Thymelicus sylvestris und Zygaena filipendulae kommen als bodenständige Arten nur auf den extensiv gepflegten Flächen vor. Auf den intensiv gepflegten Flächen kommen sie nicht einmal als Nahrungsgast vor.

4.2.2 Vergleich der extensiv gepflegten innerstädtischen Teilflächen mit den extensiv gepflegten Vergleichsflächen

Aus Tabelle 57 wird deutlich, dass auf den extensiv gepflegten Flächen insgesamt fast genauso viele verschiedene Arten erfasst wurden wie auf den Vergleichsflächen, obwohl es 10 Untersuchungsflächen und nur fünf Vergleichsflächen gab. Die untersuchte Flächengröße der Vergleichsflächen ist jedoch im Schnitt größer, als die der 10 Untersuchungsflächen. Im Schnitt sind die Vergleichsflächen 2194 m² groß, die Teilflächen nur 1411 m². In Kapitel 4.1.4 wurde jedoch gezeigt, dass die Flächengröße nicht mit der Anzahl der erfassten Tagfalterarten korreliert. Die Tatsache, dass auf den extensiv gepflegten Teilflächen 25 Arten und auf den Vergleichsflächen 26 Arten vorkamen, bedeutet jedoch nicht, dass es sich um die gleichen Arten handelt. Nur 20

Arten kommen bei beiden Pflegekategorien vor, dies ergibt einen SÖRENSEN-Quotient von 78,4 %.

Der hohe SÖRENSEN-Quotient zeigt jedoch eine starke Ähnlichkeit der Artengemeinschaften. Viel deutlicher ist der Unterschied, wenn man nur die bodenständigen Arten betrachtet (vgl. Tabelle 58). Mit 15 bodenständigen Arten ist die Kategorie der extensiven Pflege der 4 Ergebnisse 116

Untersuchungsflächen viel artenärmer als die Vergleichsflächen mit 20 verschiedenen Arten. Der

SÖRENSEN-Quotient von 68,6 % zeigt auch einen größeren Unterschied in der Zusammensetzung der Artengemeinschaften.

4.2.3 Vergleich der intensiv gepflegten innerstädtischen Teilflächen mit den extensiv gepflegten Vergleichsflächen

Der Vergleich der intensiv gepflegten Untersuchungsflächen mit den Vergleichsflächen zeigt sowohl in der Gesamtbetrachtung, als auch unter Ausschluss der nicht bodenständigen Arten einen deutlichen Unterschied in der Artenanzahl und der Zusammensetzung der Artengemeinschaften. Die intensiv gepflegten Flächen haben mit 14 (bzw.11 bodenständigen) Arten nur etwa halb so viele Arten, wie die Vergleichsflächen mit 26 (bzw. 20 bodenständigen)

Arten (vgl. Tabelle 57 und 58). Die Artengemeinschaften weichen mit einem SÖRENSEN-Quotient von 65 % bzw. 64,52 % stark voneinander ab.

4.2.4 Arten, die nur bei bestimmten Pflegekategorien vorkamen

Argynnis paphia, Colias hyale/alfacariensis, Erynnis tages und Zygaena viciae sind nur auf Vergleichsflächen vertreten. Colias hyale/alfacariensis, Erynnis tages und Zygaena viciae kommen sogar nur auf Flächen außerhalb der Stadt vor. Argynnis paphia wurde auf einer innerstädtischen Vergleichsfläche (Hartmeyerstraße) erfasst, ist dort aber nicht bodenständig. Aglais io, Araschnia levana und Lycaena tityrus kommen zwar sowohl auf den Untersuchungsflächen, als auch auf den Vergleichsflächen vor, können aber nur auf letzteren reproduzieren. Aglais urticae, Cupido minimus, Ochlodes sylvanus, Papilio machaon und Pieris brassicae wurden nur auf innerstädtischen Flächen erfasst und fehlen auf den Vergleichsflächen. Außer Ochlodes sylvanus und Papilio machaon sind sie jedoch in der Stadt nicht bodenständig. 5 Diskussion 117

5 Diskussion

Im folgenden werden die Vorgehensweise und die Ergebnisse kritisch diskutiert und sämtliche Faktoren aufgezeigt, welche die Ergebnisse beeinflusst haben könnten. Nach der Auseinandersetzung mit Material und Methoden mit Ausführungen zu jeder einzelnen Untersuchungsfläche folgt eine Diskussion der statistischen Tests. Abschließend sollen mit einem Fazit Handlungsempfehlungen gegeben werden.

5.1 Methodendiskussion

5.1.1 Untersuchungsflächen

Obgleich bei der Auswahl der Untersuchungsflächen auf die Einhaltung bestimmter Kriterien geachtet wurde (vgl. Kapitel 3.2.1), unterscheiden diese sich dennoch in einigen Eigenschaften, deren Einfluss hier diskutiert werden soll.

Flächengröße Die beprobten Flächen der 10 Untersuchungsflächen unterscheiden sich alle in ihrer Größe. Daher ist ein direkter Vergleich der Tagfalterfauna zwischen den einzelnen Untersuchungsflächen problematisch. Innerhalb der Untersuchungsflächen wurden die einzelnen Teilflächen (extensiv und intensiv) jedoch mit der selben Flächengröße beprobt. Hier können somit problemlos gepaarte Vergleichstests durchgeführt werden. Ein Unterschied besteht aber dennoch in der Gesamtflächengröße. Obwohl jeweils eine gleich große Fläche beprobt wurde, sind die extensiv und die intensiv gepflegten Teilflächen in ihrer Gesamtgröße oft verschieden groß, da die beprobte Flächengröße nicht immer der Gesamtflächengröße entspricht. Aufgrund der Arten-Areal-Beziehung ist anzunehmen, dass, unabhängig vom Pflegeregime, auf größeren Untersuchungsflächen mehr Arten vorkommen, als auf kleineren (PRIMACK 1995).

Isolation: Neben der Flächengröße, hat auch deren Isolation einen Einfluss auf die Artenzahl. Flächen, die nah an anderen geeigneten Habitaten liegen, können von neuen Arten besser erreicht und besiedelt werden (PRIMACK 1995). Die Umgebung und Distanz zum Stadtrand ist zwar bei den Untersuchungsflächen unterschiedlich, bei den einzelnen Teilflächen jedoch nicht, da diese immer unmittelbar nebeneinander liegen. Dadurch hat der Isolationsgrad keinen verfälschenden Effekt beim Vergleich der Tagfalterfauna der 5 Diskussion 118 beiden Pflegekategorien. Nutzung: In ihrer Funktion als städtische Grünfläche werden die Untersuchungsflächen zum Teil unterschiedlich genutzt. Naheliegend ist, dass die extensiv gepflegten Teilflächen nicht oder kaum genutzt werden. Die kurz gemähten Rasenflächen werden hingegen öfter betreten oder als Liegewiese genutzt. Eine erhöhte Trittbelastung hat negative Auswirkungen auf bodenlebende

Tiere (DUFFEY 1975). Die Tagfalterartenzahl und -diversität der Flächen könnte durch diesen Effekt negativ beeinflusst sein, wonach die geringen Artenzahlen womöglich nicht allein auf das unterschiedliche Pflegeregime zurückzuführen sind. Wie stark sich dieser Faktor im Vergleich zum Einfluss des Mahdregimes auswirkt, ist nicht bekannt.

Bisheriges Pflegeregime: Die Pflege durch unterschiedliche Mahdregime hat einen außerordentlichen Einfluss auf die

Zusammensetzung der Vegetation (LERCH 1991). RUSTERHOLZ (2003) zeigte, dass eine Extensivierung der Pflege von städtischen Parkanlagen der Stadt Basel die Anzahl der Pflanzenarten innerhalb von vier Jahren um bis zu 50 % steigern kann. Es dauert jedoch einige Jahre bis sich eine für das angewandte Mahdregime charakteristische

Pflanzenartenzusammensetzung etabliert (MÜLLER 1989). Da Tagfalter eng an die Pflanzengesellschaften gebunden sind, reagieren sie empfindlich auf Änderungen dieser

Gemeinschaften (ERHARDT 1985). Aufgrund der Tatsache, dass Pflanzengesellschaften sich nicht durch die einmalige Umstellung des Mahdregimes ändern, hat die bisherige Pflege einen großen Einfluss auf die diesjährig erfasste Tagfalterfauna. Die Untersuchungsflächen wurden jedoch in den letzten Jahren nicht alle gleich gepflegt. Auch die beiden Teilflächen einer Untersuchungsfläche wurden in den letzten Jahren meist unterschiedlich gepflegt. Die Unterschiede zwischen den Anzahlen der Tagfalterarten könnten also zum Teil auch durch das bisherige Pflegeregime hervorgerufen sein. Mit der Regressionsanalyse wurde gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen der Artenzahl der Tagfalter und der der Kräuter besteht (vgl. Kapitel 4.1.3). Meistens weichen die Anzahlen und die Zusammensetzungen der Kräuterarten der beiden Teilflächen (extensiv vs. intensiv) voneinander ab. Die Korrelation könnte die Ergebnisse der Artenerfassung somit verfälschen. In diesem Fall wären die Unterschiede in der Artenzahl der Tagfalter durch die der Kräuter bedingt und nicht primär durch das Pflegeregime, es sei denn, wir betrachten die Kräuterartenzahl als Konsequenz des Mahdregimes. So würde die erfasste Artenzahl den langjährigen Effekt der Mahd abbilden. Dies setzt jedoch voraus, dass beide Teilflächen schon seit langem genauso wie dieses Jahr gepflegt werden. Mit diesem Hintergrund ist der Vergleich der Kräuterartengemeinschaften als Maß der Vergleichbarkeit zweier Teilflächen ungeeignet. 5 Diskussion 119

Um den Einfluss des Mahdregimes auf die Pflanzengesellschaften und somit auf die Tagfalterfauna exakt zu untersuchen, wären langjährige Feldstudien nötig, die auch pflanzensoziologische Effekte berücksichtigten müssten.

Zeitpunkt der Mahd: Der Termin des ersten Schnitts hat einen entscheidenden Einfluss auf die Tagfalterfauna. Da bei einigen Arten sämtliche Stadien der Larvalentwicklung von der Eiablage bis zur Verpuppung auf einer Wirtspflanze stattfinden, ist das Überleben dieser Arten nur möglich, wenn die Mahd erst nach Vollendung der Larvalentwicklung erfolgt. Die Festlegung eines geeigneten Mahdtermins wird jedoch durch die Tatsache erschwert, dass die Larvalentwicklung verschiedener Arten zu unterschiedlichen Jahreszeiten stattfindet. Somit lässt es sich selbst bei sorgfältiger Auswahl des Mahdtermins kaum vermeiden, dass Arten geschädigt werden. Dennoch gilt, dass eine Mahd so spät wie möglich im Jahr anzustreben ist (EBERT 1993a, SETTELE et al. 2009). Die Mahdtermine der Untersuchungsflächen fanden nicht alle zur gleichen Zeit statt, was einen standardisierten Vergleich der Untersuchungsflächen untereinander abermals ausschließt.

Klima: Zunächst haben die geographische Breite und die Höhenlage einen entscheidenden Einfluss auf die Temperatur und die Niederschlagsverhältnisse und somit auch auf die Artengemeinschaften der Pflanzen und Tagfalter (WEIDEMANN 1995). Die Untersuchungsflächen unterscheiden sich zwar nicht in ihrer geographischen Breite, das Spektrum an Höhenlagen über dem Meeresspiegel liegt jedoch zwischen 319m (Landratsamt) und 454 m ü NN (MPI). Allgemein weisen tiefer liegende

Untersuchungsflächen günstigere Lebensbedingungen auf als höher gelegene (EBERT 1993a). Da die Höhenunterschiede jedoch sehr groß sind und alle Untersuchungsflächen sich noch in der submontanen Stufe befinden, kann davon ausgegangen werden, dass die klimatischen Bedingungen dieselben sind. Das Mikroklima hat einen ausgesprochen großen Einfluss auf die Tagfalterfauna eines Standorts

(EBERT 1993a, FARTMANN & HERMANN 2006, WATERHOUSE 1955). Es wird durch unterschiedliche Größen beeinflusst, die zwischen den Untersuchungsflächen deutlich variieren. Besonders wichtige abiotische Faktoren sind die Inklination und Exposition der Untersuchungsfläche. Durch eine Neigung und Ausrichtung der Fläche in eine günstige Himmelsrichtung wird der Strahlungsgenuss und somit die klimatische Qualität erhöht. Südexponierte Hänge bieten also ein weitaus günstigeres Mikroklima als ebene Flächen oder nach

Norden ausgerichtete Hänge (ERHARDT 1985, FARTMANN & HERMANN 2006). Eine weitere Einflussgröße auf das Mikroklima einer Fläche ist die Beschattung durch umstehende Gebäude und Bäume und die damit zusammenhängende Besonnungsdauer. Flächen mit einem 5 Diskussion 120 hohen Beschattungsgrad werden durch den verminderten Strahlungsgenuss in ihrer Habitatqualität verschlechtert (EBERT 1993a). Auch die Vegetationshöhe und -bedeckung bestimmt den Strahlungsgenuss und somit das Mikroklima. Zahlreiche Wiesenarten bevorzugen schüttere Vegetation und offene Bodenstellen, da die respiratorische Aktivität bei geringer Vegetationsbedeckung kleiner ist, was zu einer stärkeren

Aufheizung führt (EBERT 1993a, FARTMANN & HERMANN 2006). Diese Parameter wurden in der vorliegenden Arbeit nicht erfasst, könnten aber einen Einfluss auf die Artenzahlen der Tagfalter gehabt haben.

5.1.2 Diskussion der Erfassunsmethoden

Die Begehungstermine, Erfassungsdauern und -methoden sowie die witterungsbedingten Umstände der Begehungen gewährleisten eine zuverlässige Erfassung aller Tagfalterarten und ihrer relativen Häufigkeiten (G. HERMANN, persönliche Mitteilung). Ein verfälschender Faktor könnte jedoch die hohe Mobilitätsfähigkeit von Tagfaltern sein. Da die beiden unterschiedlich gepflegten Teilflächen meist unmittelbar aneinander grenzen, ist die Zuordnung eines Individuums zu der einen oder zu der anderen Teilfläche oft nicht eindeutig. Viele Falter hielten sich während des Begehungstermins auf beiden Teilflächen auf. Nicht selten war ein Falter die meiste Zeit auf der einen Teilfläche und flog nur kurz auf die andere. Obwohl ein Individuum einer Fläche nur dann zugeordnet wurde, wenn es sich für längere Zeit dort aufhielt, mussten einige Tagfalter dennoch für beide Teilflächen aufgenommen werden. Zudem wurden oft Imagines gefangen, die sich aufgrund von Randstrukturen, die nicht mehr zur Wiese zählen auf den Flächen vorkamen. Die Untersuchungsflächen wurden zwar aus diesem Grund nicht bis zum Rand abgegangen, dennoch kann die Erfassung solcher Individuen nicht ausgeschlossen werden.

5.1.3 Bodenständigkeit

Die Einteilung in die sechs abgestuften Bodenständigkeitsklassen basiert allein auf dem Vorkommen der Raupennahrungspflanzen. Dies ist zwar eine unabdingbare Grundvoraussetzung für eine Reproduktion, reicht jedoch als einziges Kriterium nicht aus, um Aussagen über die Bodenständigkeit zu machen, da auch andere Faktoren die Tauglichkeit eines

Fortpflanzungshabitats bestimmen (WEIDEMANN 1995). Laut FARTMANN & HERMANN (2006) muss ein Habitat folgende Eigenschaften aufweisen um eine erfolgreiche Reproduktion zu gewährleisten: 5 Diskussion 121

• ein geeignetes Mikroklima • Wirtspflanzen in einem phänologisch geeigneten Zustand • ein ausreichendes Angebot an Nahrung • eine günstige Nahrungsqualität • die Erreich- und Auffindbarkeit durch begattete Weibchen • eine angemessene Nutzung/Bewirtschaftung bzw. ein adäquates Störungsregime (der Einfluss dieses Aspektes wird in vorliegender Arbeit untersucht) • geringen Konkurrenz-, Prädations- bzw. Parasitoidendruck • bei obligat myremekophilen Arten eine ausreichende Dichte der spezifischen Wirtsameisen (da auf den Untersuchungsflächen keine myremekophilen Arten vorkamen, entfällt diese Einflussgröße) Das Mikroklima hat einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Larvalhabitats, denn ausreichend hohe Temperaturen sind für die Larvalentwicklung eine unabdingbare Voraussetzung

(FARTMANN & HERMANN 2006). Welche Faktoren das Mikroklima bestimmen ist in Kapitel 5.1.1 erläutert. Viele Tagfalterarten sind in unseren Breiten auf klimatisch besonders günstige Habitate für die Larvalentwicklung angewiesen (THOMAS 1993). Diese mikroklimatischen Bedingungen wurden in dieser Arbeit bei der Beurteilung der Bodenständigkeit nicht berücksichtigt.

Wichtig für eine erfolgreiche Larvalentwicklung ist neben dem Vorkommen der Raupennahrungspflanze auch deren phänologischer Zustand. Arten, die an spezifischen Pflanzenteilen, wie zum Beispiel Blüten oder Früchten fressen, sind darauf angewiesen, dass sich die Pflanze zur Zeit der Raupenentwicklung im passenden phänologischen Stadium befindet. Diese Synchronisation kann durch einen ungünstigen Mahdzeitpunkt aufgrund einer Änderung der Blüh- und Reifezeit entkoppelt werden. Bei einer Mahd während der Larvalentwicklung bedeutet diese sogar den Tod des Tieres (SETTELE et al. 2004). In der vorliegenden Arbeit wurden nur die Abundanzen der Pflanzenarten aufgenommen und nicht deren phänologischer Zustand. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass einige Arten, die als bodenständig eingestuft wurden, dennoch nicht in der Lage sind auf der Untersuchungsfläche zu reproduzieren, weil die Phänologie der Pflanzen durch die Mahd nicht mehr synchron mit der des Tagfalters ist. Zudem ist es besonders auf den intensiv gepflegten Flächen sehr wahrscheinlich, dass die Wirtspflanzen vor Beendigung der Larvalentwicklung abgemäht werden.

Das Angebot an Nahrung für die Raupen ist in Bezug auf diese Arbeit wahrscheinlich kein limitierender Faktor der Reproduktion. Da die Bodenständigkeit einer Art und nicht einer Population im Fokus steht, reicht das Vorhandensein der Wirtspflanze in günstigem Zustand als Nahrungsgrundlage für die Raupenentwicklung aus. Eine Ausnahme sind jedoch gelegebildende Arten. Aufgrund der großen Anzahl an Raupen auf einer einzigen Wirtspflanze ist hier die Quantität 5 Diskussion 122 von Bedeutung (FARTMANN & HERMANN 2006). In vorliegender Arbeit sind folgende Arten gelegebildend: Aglais io, Aglais urticae, Pieris brassicae, Zygaena filipendulae und Zygaena viciae. Die Raupennahrungspflanzen dieser Arten müssen auf den Untersuchungsflächen in größeren Mengen vorkommen, um eine erfolgreiche Reproduktion zu ermöglichen. Die Nahrungsqualität spielt in der Zuordnung der Bodenständigkeitsklassen nur eine untergeordnete Rolle. Zwar hat die Qualität, also der Nährstoffreichtum der Pflanze einen Einfluss auf die Larvalentwicklung und die Vitalität der Falter (FARTMANN & HERMANN 2006), dieser ist jedoch nicht so gravierend, dass er die Reproduktion auf den Untersuchungsflächen gänzlich verhindern würde.

Die Auffindbarkeit des Larvalhabitats kann keinen verfälschenden Einfluss auf die erhobenen Daten gehabt haben. Zum einen findet die Eiablage bei den meisten Arten im selben Habitat statt, in welchem sie geschlüpft sind (PORTER 1992). Zum anderen sind Tagfalter durch ihre gute Flugfähigkeit in der Lage auch größere Distanzen zur Suche eines geeigneten Eiablagehabitats zurückzulegen. Die Kenntnis über Ausbreitungsdistanzen einzelner Arten ist bisher sehr lückenhaft, wird aber meist deutlich unterschätzt (SETTELE et al. 2004). Dieser Faktor ist jedoch bei der Einteilung der Bodenständigkeitsklassen nicht mehr relevant, da diese auf Grundlage der Gesamtartenlisten erfolgte, welche bereits nur jene Individuen enthalten, die die Untersuchungsfläche erreichen konnten.

Prädatoren und Parasitoide haben einen sehr großen Einfluss auf die Mortalitätsraten der Präimaginalstadien. Auch der Konkurrenzdruck spielt besonders bei gelegebildenden Arten eine entscheidende Rolle (FARTMANN & HERMANN 2006). Diese Einflussgrößen konnten in der Beurteilung der Bodenständigkeit nicht berücksichtigt werden.

Ein weiterer Faktor, der in der Beurteilung der Bodenständigkeit keine Berücksichtigung findet, ist der Einfluss der Mahd. Allein das Vorkommen der Wirtspflanze in geeignetem Zustand reicht nicht aus, wenn die Larvalentwicklung durch eine zu frühe Mahd nicht abgeschlossen werden kann. Bei einem Mahdturnus von drei bis vier Wochen ist eine erfolgreiche Reproduktion ausgeschlossen, da keine Art in so kurzer Zeit eine vollständige Larvalentwicklung durchlaufen kann. Auch auf den extensiv gepflegten Flächen kann die Mahd die Entwicklungsstadien der Tagfalter schwer treffen

(EBERT 1993a, Settele et al. 1999). So müsste eigentlich für jede Untersuchungsfläche und jede Art geprüft werden, ob bis zum Zeitpunkt der Mahd eine erfolgreiche Reproduktion stattfinden konnte. Der einzige absolut sichere Beleg der Bodenständigkeit ist der Nachweis von Präimaginalstadien über den ganzen Untersuchungszeitraum hinweg. 5 Diskussion 123

5.2 Diskussion der einzelnen Untersuchungsflächen

Im folgenden sollen Besonderheiten der Ergebnisse der Untersuchungsflächen hervorgehoben und erläutert werden. Außerdem wird für jede Untersuchungsfläche geprüft welche Faktoren außer dem Pflegeregime Einfluss auf die Ergebnisse gehabt haben könnten. Die Vergleichbarkeit wird für jede Untersuchungsfläche einzeln erörtert. Im Schnitt kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Teilflächen gut genug vergleichbar sind um den Einfluss des Pflegeregimes zu prüfen. Bei den meisten Flächen handelt es sich um typische städtische Grünflächen. Die erfassten Daten können als repräsentativ für andere städtische Grünflächen in der Region angesehen werden.

5.2.1 Brühlstraße

Auffällig ist, dass die Artengemeinschaften der beiden Teilflächen mit SÖRENSEN-Quotienten von 80

% bzw. 90,9 % (bodenständig) sehr ähnlich sind. Auch die SHANNON-Indices und die Werte der Evenness liegen nahe beieinander. Dies liegt vermutlich zum einen daran, dass beide Teilflächen in der Vergangenheit extensiv gepflegt wurden und sich die Pflanzengemeinschaften deshalb stark

ähneln (SÖRENSEN-Quotient von 83,3 %). Zum anderen liegt die intensiv gepflegte Teilfläche inmitten der extensiv gepflegten Fläche, was aufgrund der hohen Mobilität der Tagfalter zu einer starken Vermischung der Artengemeinschaften führt. Ein Faktor, der die Ergebnisse verfälscht haben könnte ist die unterschiedliche Größe der beiden Teilflächen. Die extensiv gepflegte ist fast doppelt so groß wie die intensiv gepflegte.

5.2.2 Europastraße

Die Pflanzengemeinschaften der beiden Teilflächen unterscheiden sich mit einem SÖRENSEN- Quotienten von 51,6 % ziemlich stark voneinander, obwohl sie in der Vergangenheit der gleichen Pflege unterlagen und sie sich in Bezug auf die anderen erfassten Parameter nicht unterscheiden. Das Mahdkonzept der extensiv gepflegten Teilfläche wurde jedoch letztes Jahr umgestellt auf eine zweischürige Mahd (ADE 2011, RUOFF 2011). Im Vergleich der Kräuterartenlisten dieser Arbeit und der von ADE (2011) und RUOFF (2011) fällt auf, dass dieses Jahr deutlich mehr Kräuterarten auf der selben Fläche erfasst wurden als letztes Jahr. Eine mögliche Erklärung hierfür wäre der Effekt des veränderten Mahdregimes auf die Pflanzenartengemeinschaften. 5 Diskussion 124

Auch die Artengemeinschaften der Tagfalter unterscheiden sich zwischen den beiden Teilflächen stark voneinander (SÖRENSEN-Quotient von 40%). Die Tagfalter wurden auf beiden Teilflächen in sehr geringen Individuenzahlen gefunden. Selbst häufige Arten wie Maniola jurtina und Polyommatus icarus waren nur mit einem Individuum vertreten. Die intensiv gepflegte Teilfläche war in der Gesamtfläche deutlich größer, war aber dennoch artenärmer als die extensiv gepflegte. Wie ungeeignet kurz gemähte Parkanlagen für die Reproduktion von Tagfaltern sind, zeigt die intensiv gepflegte Teilfläche, auf der höchstens eine Art (Polyommatus icarus) bodenständig ist. Auf der extensiv gepflegten Teilfläche können immerhin vier Arten reproduzieren. Es lohnt sich im Falle der Parkanlage also sichtlich das Mahdkonzept einiger Bereiche des Parks umzustellen.

5.2.3 Gartenstraße

Die relativ geringe Überschneidung der Pflanzenarten der beiden Teilflächen von 66,7 % rührt vermutlich von der bisherigen Pflege. Die extensiv gepflegte Teilfläche unterliegt schon seit Jahren einer zweischürigen Mahd, die intensiv gepflegte Fläche wird schon immer alle drei bis vier Wochen gemulcht. Offenbar haben sich die Pflanzengesellschaften an das Mahdregime angepasst und weichen daher relativ stark voneinander ab. Die extensiv gepflegte Fläche wird etwas stärker beschattet als die intensiv gepflegte. Diese wird jedoch zum Teil als Liegewiese genutzt und ist zudem etwas kleiner als erstere. Vielleicht ist die intensive gepflegte Teilfläche durch diese abiotischen Faktoren etwas benachteiligt. Dennoch ist der Unterschied in der Artenzahl, dem SHANNON-Index und der Evenness sehr groß. Die Tagfalterfauna der extensiv gepflegten Teilfläche ist eindeutig diverser. Die Extensivierung der Mahd hat hier also einen positiven Effekt auf die Tagfalterfauna gehabt.

5.2.4 Huberstraße

Die Artengemeinschaften der Pflanzen der beiden Teilflächen stimmen nur zu 57,6 % überein. Dies liegt vermutlich daran, dass sie schon seit Jahren unterschiedlich gepflegt werden. Die intensiv gepflegte Teilfläche wird schon immer alle drei bis vier Wochen gemulcht. Die extensiv gepflegte wird schon seit einigen Jahren gar nicht mehr gemäht. Dies zeigt sich deutlich in der Artenzusammensetzung, die schon langsam ruderalen Charakter annimmt und sich von einer 5 Diskussion 125 klassischen Wiesengemeinschaft fortentwickelt. Die Wuchshöhe der Pflanzen ist höher und die Vegetation lückiger als auf der intensiv gepflegten Teilfläche. Die Unterschiede in den Pflanzengemeinschaften haben sicherlich einen Einfluss auf die erfasste Tagfalterfauna. Die intensiv gepflegte Teilfläche wird etwas länger besonnt, dafür aber auch stärker betreten. Die extensiv gepflegte Teilfläche ist artenreicher als die intensiv gepflegte und hat einen höheren

SHANNON-Index. Die Evenness ist jedoch geringer. Das liegt allerdings zum Teil auch daran, dass die intensiv gepflegte Teilfläche sehr individuenarm ist. Da alle Arten nie mit mehr als einem Individuum pro Begehungstermin vorkamen liegt eine optimale Gleichverteilung der Individuen vor. Ob dies als Maß für die Diversität der Flächen verwendet werden kann, ist fraglich.

5.2.5 Landratsamt

Der SÖRENSEN-Quotient von 43,1 % zeigt den deutlichen Unterschied zwischen den Pflanzenartengemeinschaften der beiden Teilflächen. Bei der extensiv gepflegten Teilfläche handelt es sich nämlich um eine Blumenansaat des Gartenbaubetriebs „Garten Beck“, die schon seit Jahren zwei mal im Jahr gemäht wird. Die intensiv gepflegte Teilfläche ist eine ganz normale Rasenfläche, die alle drei bis vier Wochen gemäht wird, wobei das Schnittgut direkt abgesaugt wird. Die extensiv gepflegte Teilfläche ist zudem größer. Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass das Mahdregime der einzige Grund für den

Unterschied in der Tagfalterfauna der beiden Teilflächen ist. Dieser ist jedoch mit einem SÖRENSEN- Quotienten von 28,6 % bzw. 44,4 % (bodenständig) beträchtlich. Nur zwei Arten kommen auf beiden Teilflächen vor. Auf der extensiv gepflegten Teilfläche wurden viel mehr Arten erfasst, was vermutlich daran liegt, dass der Blumenreichtum viele Blütenbesucher anlockt. Es sind hier jedoch auch doppelt so viele Arten zur Reproduktion fähig wie auf der Rasenfläche. Der SHANNON-Index spricht auch für eine höhere Diversität. Die Evenness ist jedoch bei der extensiv gepflegten Teilfläche größer. Dies liegt allerdings mitunter daran, dass die Arten dort nur mit sehr wenigen Individuen vertreten sind, was eine hohe Gleichverteilung der Individuen zur Folge hat. Die hohe Artenzahl der extensiv gepflegten Teilfläche zeigt jedoch, dass sich das Ausbringen von Blumenansaaten bei geeigneter Auswahl der Blumenmischungen positiv auf die Tagfalterdiversität auswirken kann.

5.2.6 Max Planck Institut (MPI)

Die hohe Übereinstimmung der Pflanzenarten, der Exposition und Besonnungsdauer lassen eine 5 Diskussion 126 gute Vergleichbarkeit der beiden Teilflächen annehmen. Doch obgleich es aus der Pflanzenliste nicht hervorgeht, handelt es sich bei der extensiv gepflegten Teilfläche um keine typische städtische Grünfläche. Auf dem Luftbild der Abbildung 18 ist zu sehen, dass die Wiese vor einigen Jahren noch Teil einer Baustelle war. Vermutlich wurde danach eine Blumenmischung angesät, die aufgrund des inhomogenen Oberbodens jedoch nicht gleichmäßig ausgeprägt ist. Dieser Unterschied zwischen den Pflanzengemeinschaften der Teilflächen wirkt sich auch auf die

Zusammensetzungen der Tagfalterfaunen aus, die mit SÖRENSEN-Quotienten von 40 % bzw. 36,4 % (bodenständig) stark voneinander abweichen. Die Flächengröße ist ein weiterer Faktor, der das Ergebnis zu Gunsten der extensiv gepflegten Teilfläche beeinflusst haben könnte, da diese um ein vielfaches größer ist als die intensiv gepflegte Fläche. Auf der extensiv gepflegten Fläche wurden auch tatsächlich doppelt so viele Arten nachgewiesen wie auf der intensiv gepflegten. Die, im Vergleich zu den anderen Untersuchungsflächen relativ hohe Artenzahl rührt vermutlich neben der Flächengröße auch von der Umgebung, die unter anderem aus großen Streuobstwiesen besteht.

Die SHANNON-Indices der extensiv gepflegten Flächen sind höher, die Evenness allerdings kleiner. Es muss jedoch wieder bedacht werden, dass die intensiv gepflegte Teilfläche auch im Vergleich zur Artenzahl viel individuenärmer ist. Polyommatus icarus (Hauhechel-Bläuling) ist hier die einzige Art, die nicht als Einzelindividuum vorkam. Wie bei der Untersuchungsfläche am Landratsamt, zeigt auch hier die Blumenansaat positive Auswirkungen auf die Vielfalt der Tagfalter.

5.2.7 Orchideenwiese

Die beiden Teilflächen unterliegen schon seit langem unterschiedlichen Pflegekonzepten. Während die intensiv gepflegte Teilfläche alle drei bis vier Wochen gemulcht wird, orientiert sich das Mahdkonzept der extensiv gepflegten Teilfläche an der Phänologie der dort wachsenden Orchideen. Auf der Wiese im botanischen Garten der Universität Tübingen werden gezielt verschiedene seltene Orchideenarten gefördert und eine Mahd findet daher immer erst nach der Samenreife statt. Die Wiese wird zweischürig gemäht. Die Pflanzengesellschaften unterscheiden sich daher deutlich voneinander (SÖRENSEN-Quotient von 63,2 %). Auch die Exposition und die Besonnungsdauer der beiden Teilflächen weichen voneinander ab. Daher muss davon ausgegangen werden, dass das Pflegeregime in Bezug auf diese Arbeit nicht den einzigen Unterschied zwischen den Teilflächen darstellt. Hervorzuheben ist zudem die besondere Lage der Untersuchungsfläche. Da sie Teil des 5 Diskussion 127 botanischen Gartens ist, hat sie eine Umgebung, die nicht der einer typischen städtischen Grünfläche entspricht. Durch das spezielle Pflanzenangebot im botanischen Garten wurden auf der Untersuchungsfläche auch Arten erfasst, die aufgrund ihrer Habitatansprüche nicht auf gewöhnlichen Grünflächen vorkämen. Cupido minimus (Zwerg-Bläuling) zum Beispiel legt seine Eier nur an Anthyllis vulneraria (Gewöhnlicher Wundklee) und Colutea arborescens (Blasenstrauch), Polyommatus coridon (Silbergrüner Bläuling) nur an Hippocrepis comosa (Hufeisenklee). Der Sonderstandort ist vermutlich auch Grund für die hohe erfasste Artenzahl auf der extensiv gepflegten Teilfläche. Die intensiv gepflegte Teilfläche ist trotz gleicher Umgebung deutlich artenärmer. Aufgrund der oben erläuterten Unterschiede lässt sich jedoch nicht sagen inwieweit dies eine Konsequenz des intensiven Mahdregimes ist und wie groß der Einfluss der anderen Faktoren ist. Bezüglich des Shannon-Index' ist die extensiv gepflegte, bezüglich der Evenness die intensiv gepflegte Teilfläche diverser. Die extensiv gepflegte Wiese hat viel mehr Arten, die allerdings ungleichmäßig verteilt sind. Maniola jurtina (Großes Ochsenauge) ist mit acht Individuen mit Abstand die häufigste Art, alle anderen kamen pro Begehungstermin mit maximal einem Individuum vor, Polyommatus icarus (Hauhechel-Bläuling) und Cupido minimus (Zwerg-Bläuling) mit zwei. Auf der intensiv gepflegten Teilfläche ist Aphantopus hyperantus mit zwei Individuen die häufigste Art. Die geringe Überschneidung der Artengemeinschaften von 33,3 % bzw. 30,8 % (bodenständig) ist vermutlich das Resultat der Summe an abweichenden Faktoren zwischen den beiden Teilflächen und nicht allein auf das unterschiedliche Pflegeregime zurückzuführen.

5.2.8 Pfingstrosen

Die beiden Teilflächen sind durch ihre weitgehend gleichen Standorteigenschaften gut vergleichbar. Die hohe Übereinstimmung der Pflanzenartengemeinschaften ist dadurch zu begründen, dass die beiden Teilflächen erst dieses und letztes Jahr unterschiedlich gepflegt werden. Davor wurden beide alle drei bis vier Wochen gemulcht. Die Pflanzengesellschaft der extensiv gepflegten Teilfläche hat sich durch das umgestellte Pflegeregime noch nicht stark verändert. Der Unterschied in den Artenzahlen und Diversität-Indices ist also auf die verschiedenen Pflegekategorien zurückzuführen. Die extensiv gepflegte Teilfläche ist artenreicher und hat höhere Diversität-Indices. Da die Untersuchungsfläche jedoch ebenso wie die Orchideenwiese im botanischen Garten der Universität Tübingen liegt, muss sie als Sonderstandort betrachtet werden. Es ist fraglich, ob in 5 Diskussion 128 einer anderen Umgebung die gleichen Arten auf der Fläche vorkämen. Zudem ist die Untersuchungsfläche durch ihre Exposition mikroklimatisch begünstigt, was die Repräsentativität außerdem einschränkt. In der Gesamtbetrachtung überschneiden sich die Artengemeinschaften nur zu 53,3 %, unter den bodenständigen Arten jedoch zu 80 %. Das liegt daran, dass die blütenreichere extensiv gepflegte Wiese mehr Nektargäste anzieht. Da die Pflanzenzusammensetzungen sich jedoch kaum unterscheiden, können hier nicht sehr viel mehr Arten reproduzieren als auf der intensiv gepflegten Teilfläche.

5.2.9 Politikwissenschaften

Die beiden Teilflächen sind bezüglich der Pflanzenzusammensetzung und allen anderen erfassten Faktoren gut vergleichbar. Beide Teilflächen sind extrem artenarm. Auf der extensiv gepflegten Teilfläche kam nur Pieris rapae (Kleiner Kohl-Weißling) vor, eine Art, die nicht auf Wiesen reproduziert. Auf der intensiv gepflegten Teilfläche hielt sich bei keiner Begehung ein Tagfalter auf. Diese extreme Artenarmut hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Untersuchungsfläche sehr klein, sodass aufgrund der Arten-Areal-Beziehung von vornherein eine geringe Artenzahl zu erwarten war. Zum anderen ist die Fläche sehr isoliert. Die Distanz zum Stadtrand beträgt über 1000 m und auch in der näheren Umgebung befinden sich kaum größere Grünflächen, mit welchen ein Austausch stattfinden könnte. Außerdem wird die Untersuchungsfläche durch große Bäume stark beschattet und ist im Monat Juni im Schnitt nur vier Stunden lang besonnt. Ob eine langfristige Extensivierung des Mahdkonzepts für die gesamte Fläche eine Steigerung der Artenvielfalt bewirken würde, müsste durch mehrjährige Untersuchungen herauszufinden sein.

5.2.10 Sand

Der Grund für die geringe Überschneidung der Kräuterartengemeinschaften der beiden Teilflächen liegt in der langjährigen unterschiedlichen Pflege, an welche die Pflanzengesellschaften sich angepasst haben. Bezüglich der Flächengröße und der Besonnungsdauer bietet die extensiv gepflegte Teilfläche etwas günstigere Lebensbedingungen für Tagfalter. Die größere Arten- und Individuenzahl auf der extensiv gepflegten Teilfläche könnte also neben dem Pflegeregime auch durch andere Faktoren bedingt sein. Die Artengemeinschaften überschneiden sich nur zu 60 % bzw. 57,1 % (bodenständig). 5 Diskussion 129

Die SHANNON-Indices sind bei der extensiv, die Evenness bei der intensiv gepflegten Teilfläche höher. Die intensiv gepflegte Teilfläche ist zwar arten- und individuenärmer, es liegt jedoch eine optimale Gleichverteilung der Individuen vor, da alle Arten mit maximal einem Individuum pro Begehung vorkamen. Die hohe Evenness ist also ein Resultat der Individuenarmut und sollte hier nicht als Maß der Diversität verwendet werden.

5.3 Diskussion der Vergleichsflächen

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Untersuchungen der Vergleichsflächen diskutiert, die zeigen sollen welches Potential an Tagfalterarten bei einer Extensivierung der Mahd vom Umland aus auch die Wiesen in der Stadt besiedeln könnte.

5.3.1 Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Die Vergleichsfläche liegt am Stadtrand und ist deshalb durch ihre Umgebung für neue Tagfalter gut zu erreichen. Durch die lange Besonnungsdauer und die leichte Neigung der Fläche von 13 % nach Südosten weist die Vergleichsfläche mikroklimatisch günstige Bedingungen für Tagfalter auf. Das extensive Mahdregime ist also vermutlich nicht der einzige Grund für die relativ hohe

Artenzahl. Auch die SHANNON-Indices sind im Vergleich zu den 10 extensiv gepflegten Teilflächen höher. Die Werte der Evenness sind nicht sehr hoch. Die Eignung der Evenness als Maß der Diversität ist in Bezug auf diese Arbeit jedoch fraglich. Die Wiese der Hartmeyerstraße ist jedenfalls ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Aufwertung einer Grünfläche für die Tagfalterfauna durch die Umstellung des Mahdkonzepts.

5.3.2 Vergleichsfläche Kliniken

Die Streuobstwiese liegt am Stadtrand inmitten anderer Streuobstwiesen oder ähnlich extensiv gepflegter Wiesen. Die Gesamtfläche ist also sehr groß und hat mit Sicherheit einen positiven Einfluss auf die erfasste Tagfalterartenzahl. Die Vergleichsfläche liegt dennoch im Einfluss des Stadtgebietes. Zudem ist die Fläche durch eine Hangneigung von 29 % und einer Exposition nach Ost-Südost mikroklimatisch begünstigt. Sie wird nur durch wenige Bäume leicht beschattet. Die Vegetation, die einige Magerkeitszeiger enthält, weicht von der typischen Vegetation einer 5 Diskussion 130 städtischen Grünfläche ab. Durch ein angepasstes Pflegekonzept könnten auf ähnlich exponierten Stadtflächen jedoch ebenso gute Lebensbedingungen für Tagfalter geschaffen werden. Die Vergleichsfläche ist sehr artenreich und die Artengemeinschaft zeichnet sich durch hohe Diversität-Indices aus. Auffällig ist zudem, dass ausnahmslos alle auf dieser Fläche vorkommenden Arten, die auf Wiesen reproduzieren hier bodenständig sind.

5.3.3 Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Die innerstädtische Vergleichsfläche ist bezüglich ihrer Lage, Exposition und Pflanzengesellschaft eine typische städtische Grünfläche. Die Artenzahlen und Diversität-Indices liegen im Vergleich zu den 10 extensiv gepflegten Teilflächen in deren Mittelfeld. Doch auch auf dieser Fläche fällt auf, dass alle vorkommenden Arten, die auf Wiesen reproduzieren, hier als bodenständig eingestuft wurden. Das Umweltzentrum Tübingen, das sich um die Pflege der Wiese kümmert, ist dabei diese auszumagern um die Ausbildung einer Blumenwiese zu fördern. Im Zuge der Ausmagerung könnte die Tagfaltervielfalt weiter steigen, was jedoch nur durch langjährige Untersuchungen festzustellen wäre.

5.3.4 Vergleichsfläche Neuhalde

Die Streuobstwiese liegt ebenso wie die andere außerstädtische Vergleichsfläche (Kliniken) inmitten anderer extensiv gepflegter Wiesen, woraus sich auch hier eine sehr große Gesamtfläche ergibt. Bezüglich ihrer Kräuterarten ist die Vergleichsfläche jedoch durchaus mit einer städtischen extensiv gepflegten Fläche zu vergleichen. Allerdings wird die Wiese sehr gut besonnt. Es liegt also zum Teil auch an diesen Faktoren, dass es sich um die artenreichste untersuchte

Fläche handelt. Auch die SHANNON-Indices sind im Vergleich zu den 10 extensiv gepflegten Teilflächen viel höher. Bezüglich der Evenness liegt die Vergleichsfläche im oberen Bereich der Evenness der extensiv gepflegten Teilflächen. Viele der hier erfassten Arten kommen nur auf wenigen untersuchten Flächen vor. Colias hyale/alfacariensis (Weißklee-/Hufeisenklee-Gelbling) wurde sogar nur auf dieser Fläche erfasst. 5 Diskussion 131

5.3.5 Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Die innerstädtische Vergleichsfläche liegt sehr isoliert und weit vom Stadtrand entfernt. Dadurch ist die Kolonisierung dieser Fläche durch neue Tagfalter sehr eingeschränkt. Durch ihre Pflanzengesellschaft und Exposition entspricht die Vergleichsfläche einer typischen Grünfläche. Die Erfassung der Tagfalter ergab eine erstaunlich artenarme Fauna mit relativ geringen Diversität-

Indices, obwohl die Wiese schon seit langem extensiv gepflegt wird. Der SHANNON-Index ist so gering wie bei keiner anderen extensiv gepflegten Fläche. Der Einfluss der Isolation wirkt sich hier offenbar stark auf die Diversität der Tagfalterfauna aus.

5.4 Diskussion der Vergleiche der Untersuchungsflächen mit den Vergleichsflächen

Ein Vergleich der extensiv gepflegten Teilflächen mit den innerstädtischen Vergleichsflächen als Untersuchung des Effektes der langjährigen extensiven Pflege ist hinfällig, da die meisten extensiv gepflegten Teilfläche in den letzten Jahren auch schon so gepflegt wurden. Der Vergleich der Gesamtartenlisten der extensiv gepflegten Teilflächen mit den Vergleichsflächen ergab eine größere Überschneidung der Tagfalterfauna bei Betrachtung aller Arten als unter Ausschluss der nicht bodenständigen Arten. Dies bedeutet, dass sich innerstädtische, extensiv gepflegte Grünflächen als Nahrungshabitat ebenso gut eignen wie die Vergleichsflächen außerhalb der Stadt. Sie bieten jedoch nicht so gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Reproduktion. Dies ist jedoch essentiell für den Erhalt der Arten in der zersiedelten Kulturlandschaft und sollte ein Ziel der Extensivierung der Mahd städtischer Grünflächen sein. Es muss zudem bedacht werden, dass die Arten, die zwar geeignete Eiablageplätze finden und ihren Raupen genügend Nahrungspflanzen zu Verfügung stehen, ihre Larvalentwicklung abschließen können müssen. Ein geeignetes Larvalhabitat, dessen Wiese frühzeitig abgemäht wird, sodass die Eier, Raupen oder Puppen sterben, ist wertlos. Dennoch ist es ein positives Zeichen, dass auf den extensiv gepflegten Teilflächen in der Summe fast ebenso viele Arten erfasst wurden, auch wenn viele von ihnen diese nur als Nahrungshabitat nutzen können.

Bei der Betrachtung der SÖRENSEN-Quotienten fällt auf, dass die extensiv gepflegten Teilflächen den extensiv gepflegten Vergleichsflächen ähnlicher sind als den intensiv gepflegten Teilflächen. Das Pflegeregime hat also offensichtlich einen größeren Einfluss auf die Tagfalterfauna, als die Lage und Umgebung der Fläche. 5 Diskussion 132

5.5 Arten, die nur bei bestimmten Pflegekategorien vorkamen

Argynnis paphia (Kaisermantel), Colias hyale/alfacariensis (Weißklee-/Hufeisenklee-Gelbling), Erynnis tages (Dunkler Dickkopffalter) und Zygaena viciae (Kleines Fünffleck-Widderchen) sind nur auf Vergleichsflächen vertreten. Colias hyale/alfacariensis (Weißklee-/Hufeisenklee-Gelbling), Erynnis tages (Dunkler Dickkopffalter) und Zygaena viciae (Kleines Fünffleck-Widderchen) kommen sogar nur auf Flächen außerhalb der Stadt vor. Der Grund für das Fehlen dieser Arten in der Stadt sind engere Habitatansprüche und/oder größere Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Einflüssen (EBERT 1993a). Dass sie selbst auf den langjährig extensiv gepflegten Flächen nicht vorkommen, zeigt, dass nicht allein eine kurzfristige Extensivierung der Mahd eine ausreichende Verbesserung der Habitatqualität der innerstädtischen Grünflächen bewirken kann. Höchstens durch eine großflächige und nachhaltige Umstellung des Mahdkonzeptes, sowie eine Vernetzung der einzelnen Grünflächen könnten diese Arten auch im Stadtgebiet langfristig überleben. Aglais io (Tagpfauenauge), Araschnia levana (Landkärtchenfalter) und Lycaena tityrus (Brauner Feuerfalter) können nach den vorliegenden Daten nur auf den Vergleichsflächen reproduzieren. Die Lebensbedingungen der innerstädtischen Grünflächen reichen zwar zur Nutzung als Nahrungshabitat aus, bieten ihnen jedoch keine Möglichkeit der Bodenständigkeit. Aglais urticae (Kleiner Fuchs), Cupido minimus (Zwerg-Bläuling), Ochlodes sylvanus (Rostfarbiger Dickkopffalter), Papilio machaon (Schwalbenschwanz) und Pieris brassicae (Großer Kohl- Weißling) wurden nur auf innerstädtischen Flächen gefunden, nicht aber auf den Vergleichsflächen. Außer Ochlodes sylvanus (Rostfarbiger Dickkopffalter) und Papilio machaon (Schwalbenschwanz) sind sie jedoch alle nicht bodenständig. Bezüglich ihrer Habitatansprüche könnten die Arten auch auf den Vergleichsflächen vorkommen (EBERT 1993a). Ihr Fehlen ist hier vermutlich auf die geringe Stichprobengröße der Vergleichsflächen zurückzuführen. 5 Diskussion 133

5.6 Diskussion der statistischen Auswertung

Mithilfe der statistischen Tests konnte gezeigt werden, dass die extensiv gepflegten Teilflächen sowohl bezüglich der Artenzahlen, als auch der SHANNON-Indices signifikant über den intensiv gepflegten Teilflächen liegen. Die Werte der Evenness waren jedoch geringer. Erklärt werden konnte dies durch die geringen Individuenzahlen der intensiv gepflegten Teilflächen, die eine hohe Gleichverteilung bewirken. Die Eignung der Evenness als Maß der Diversität muss in Bezug auf diese Arbeit in Frage gestellt werden. Im Vergleich der Anteile an bodenständigen Arten an der Gesamtartenzahl ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den extensiv und den intensiv gepflegten Teilflächen. Aufgrund der Tatsache, dass Tagfalter für die Reproduktion auf ein reichhaltiges Angebot an geeigneten Wirtspflanzen angewiesen sind, wäre ein größerer Unterschied im Anteil bodenständiger Arten zu erwarten gewesen. Der erstaunlich niedrige Anteil auf den extensiv gepflegten Flächen rührt daher, dass ungemähte Wiesen blütenreicher sind als kurze Rasen und daher zahlreiche Nahrungsgäste anlocken. Durch die vielen Blütenbesucher, von welchen einige gar keine Wiesenpflanzen als Wirtspflanzen nutzen, wird der Anteil an erfassten bodenständigen Arten im Vergleich zu den anderen Arten geringer. Anhand der prozentualen Anteile der bodenständigen Arten lässt sich also keine Aussage über die Eignung der Fläche als Larvalhabitat treffen. Es wurde jedoch schon gezeigt, dass die absoluten Zahlen der bodenständigen Arten auf den extensiv gepflegten Teilflächen signifikant höher sind als auf den intensiv gepflegten. Hypothese 1, dass die Tagfalterfauna auf extensiv gepflegten Grünflächen größer ist als auf intensiv gepflegten, konnte also mit den Tests bestätigt werden.

Die lineare Regressionsanalyse zeigte, dass eine signifikante Korrelation zwischen der Anzahl erfasster Kräuterarten und Tagfalterarten besteht. Die Anzahl der Kräuterarten erklärt jedoch nur 29,3 % der Varianz. Es gibt also offensichtlich noch weitere Faktoren, welche die Artenzahl der Tagfalter bestimmen, die aber im Rahmen dieser Arbeit nicht erfasst werden konnten. Die Anzahl der bodenständigen Tagfalterarten ist nur auf einem 10%-Niveau von der Zahl der Kräuterarten abhängig. Nur 15,3 % der Varianz werden hier durch die Kräuterartenzahl erklärt. Dies zeigt, wie bereits vermutet, dass die Bodenständigkeit einer Art von weit mehr als nur dem Angebot an Raupennahrungspflanzen abhängt. Hier spielen noch mehr andere Faktoren mit hinein, die aber nicht erfasst werden konnten. Hypothese 2, dass die Anzahl der Tagfalterarten von der Anzahl der Kräuterarten abhängt, konnte dennoch bestätigt werden. 5 Diskussion 134

5.7 Fazit und Handlungsempfehlungen

Die Untersuchungen zeigen, dass das Pflegeregime städtischer Grünflächen einen deutlichen Einfluss auf die Artenvielfalt der Tagfalter hat. Auf extensiv gepflegten Wiesen ist die Tagfalterfauna signifikant diverser als auf intensiv gepflegten. Die Anzahl an Tagfalterarten hängt von der Anzahl der Kräuterarten einer Wiese ab. Um die Artenvielfalt auch im Stadtgebiet zu schützen und zu fördern, lohnt es sich somit, das Mahdkonzept ausgewählter Grünflächen zu extensivieren. Dies schützt die Artenvielfalt zunächst direkt durch die Reduktion des Eingriffes, weil eine Mahd immer den Tod vieler Individuen fordert

(MORRIS 2000). Aufgrund der eingeschränkten Mobilität von Präimaginalstadien kann davon ausgegangen werden, dass diese durch die Mahd besonders getroffen werden. Außerdem fördert ein extensives Mahdkonzept die Vielfalt der Kräuterarten (BRIEMLE 2004, RUSTERHOLZ 2003) und aufgrund der gezeigten Korrelationen auch die der Tagfalterarten. Die meisten untersuchten extensiv gepflegten Flächen werden schon seit einigen Jahren extensiv gepflegt. Nur die Teilflächen der Europastraße, der Pfingstrosenwiese und der Politikwissenschaften wurden erst dieses und letztes Jahr extensiv gemäht. Im Falle der Europastraße würde sich eine Extensivierung der Mahd für die Tagfalterfauna sehr lohnen. Da die Untersuchungsfläche Teil eines großen Stadtparks ist, sollte eine Extensivierung der Mahd in einigen Bereichen der Parkanlage auch aus praktikablen Gründen kein Problem sein. Aufgrund der Größe des Parks stünde immer noch genügend Platz für Freizeitaktivitäten zu Verfügung. Auch bei der Pfingstrosen-Fläche des botanischen Gartens bewirkte die Umstellung des Mahdkonzepts eine deutlich höhere Artenvielfalt. Es wäre also sinnvoll, diese Wiese auch weiterhin extensiv zu pflegen. Die Grünfläche im Hof des Instituts für Politikwissenschaften ist zu klein und isoliert um als geeigneter Lebensraum für Tagfalter zu fungieren. Für andere Tierarten würde sich eine

Extensivierung jedoch lohnen (ADE 2011, RUOFF 2011). Bei allen anderen Untersuchungsflächen ist das extensive Pflegeregime unbedingt beizubehalten und auf umliegende Flächen auszuweiten. Besonders die Verknüpfung von geeigneten Habitaten ist für den Arterhalt der Tagfalter wichtig (SETTELE & REINHARDT 1999). Bei den extensiv gepflegten Teilflächen der Brühlstraße und auf dem Sand wird das Schnittgut jedoch auf der Fläche liegen gelassen, was zu einer starken Nährstoffanreicherung und somit zu einem Rückgang der

Kräuterarten führt (BRIEMLE 2004). Es empfiehlt sich daher eine Abtragung des Mähguts um die Wiese auszumagern und somit eine höhere Artenvielfalt zu erreichen. Die Festlegung eines geeigneten Mahdzeitpunkts gestaltet sich schwierig, wenn man alle Tagfalterarten fördern möchte. Aufgrund der versetzten Entwicklungsabläufe der einzelnen Arten, gibt es keinen Zeitpunkt im Jahr zu dem eine Mahd keine Schäden in der Tagfalterfauna verursacht. Eine Berücksichtigung aller Arten ist jedoch nicht zielführend. Zwar sind einschürig im 5 Diskussion 135

Herbst oder Winter gemähte Wiesen bezüglich der Tagfalter am artenreichsten, langfristig reduziert ein solches Pflegeregime auf vielen Wiesen jedoch die Artenvielfalt der Pflanzen. Je höher die Pflanzenvielfalt, desto höher das Angebot an Raupennahrungspflanzen. Für den Erhalt der Vielfalt an Pflanzenarten ist eine zusätzliche Mahd im Frühsommer notwendig (SCHIESS 2010). Ob eine einschürige oder zweischürige Mahd sinnvoller ist, sollte jedoch im Einzelfall abgewogen werden. Auf nährstoffreichen Fettwiesen sorgt ein erster Schnitt ab Mitte Juni mit Abtragen des Schnittguts für den Nährstoffentzug, der für eine Förderung der Pflanzenvielfalt nötig ist. Eine Ausmagerung solcher Wiesen fördert die Artenvielfalt der Tagfalter. Ein zweiter Schnitt sollte erst nach der Samenreife der spätblühenden Pflanzenarten im September erfolgen. Auch hier ist eine Abtragung des Mähguts anzuraten (BAYRISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT 2008a). Wiesen relativ magerer Standorte benötigen aufgrund der geringeren Produktivität nur eine Mahd im Herbst, ebenfalls mit Abtragung des Mähguts. Dies ermöglicht die erfolgreiche Reproduktion sehr vieler Tagfalterarten. Wenn eine Eutrophierung droht, muss auch auf mageren Wiesen eine zweite Mahd im Frühsommer für den nötigen Nährstoffexport durchgeführt werden (BAYRISCHES

LANDESAMT FÜR UMWELT 2008b). Die Grünflächen des Max Planck Instituts (MPI) und des Landratsamts bestätigen die Aussage von

KLAUSNITZER (1987), dass Ansaaten geeigneter Blumenmischungen einen weiteren positiven Effekt auf die Tagfalterfauna haben.

Für die großflächige Umstellung des Pflegekonzepts im ganzen Stadtgebiet Tübingen ist jedoch auch eine Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Artenschutz unumgänglich. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit informiert die Initiative „Bunte Wiese“ der Universität Tübingen die Bürgerinnen und Bürger über den Schutz der Artenvielfalt in der Stadt und schafft somit die Grundlage für die Etablierung eines verbesserten Pflegekonzeptes. Selbstverständlich sollte die Förderung der Artenvielfalt auch durch die naturnahe Gestaltung von privaten Gärten, sowie Grünflächen in Gewerbegebieten unterstützt werden. Die Gespräche, die im Rahmen dieser Arbeit mit den Verantwortlichen der Stadtgärtnerei und dem Amt Tübingen des Landesbetriebs für Vermögen und Bau Baden-Württemberg geführt wurden, zeigten, dass durchaus eine Bereitschaft besteht die bisherigen Mahdkonzepte zugunsten einer weiteren Extensivierung zu überdenken. Ein produktiver Austausch zwischen der Initiative „Bunte Wiese“ und den Zuständigen der städtischen und landeseigenen Grünflächen würde die Ausarbeitung eines verbesserten Mahdkonzeptes erleichtern. Die vorliegende nunmehr dritte Arbeit der Initiative „Bunte Wiese“ zu dieser Thematik soll unter anderem als Argumentationsgrundlage dienen, um den Erfolg der Extensivierung der Mahd bezüglich der Förderung der Artenvielfalt in der Stadt aufzuzeigen. 6 Literaturverzeichnis 136

6 Literaturverzeichnis

ADE, J. (2011): Auswirkungen der Wiesenmahd auf verschiedene Käferarten ausgewählter Flächen Tübingens.

BAYRISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2008a) (Hrsg.): Pflege der Glatthaferwiesen. Augsburg

BAYRISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2008b) (Hrsg.): Pflege der Halbtrockenrasen. Augsburg

BRIEMLE, G. (2004): Landschaftsökologisch sinnvolle Mindestpflege von artenreichem Grünland und dessen erfolgsorientierte Bewertung. In: REITER, K., SCHMIDT, A. & U. STRATMANN (Bearb.): „... Grünlandnutzung nicht vor dem 15. Juni ...“ Sinn und Unsinn von behördlich verordneten Fixterminen in der Landwirtschaft. BfN-Skripten 124

BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT (BUM) (2007) (Hrsg.): Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt.

DUFFEY, E. (1975): The effects of human trampling on the fauna of grassland litter. Biological Conservation 7: 255–274

EBERT, G. (Hrsg.) (1993a): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter 1 – Nachdruck der 1. Auflage (korrigiert). Ulmer, Stuttgart

EBERT, G. (Hrsg.) (1993b): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter 2 – Nachdruck der 1. Auflage (korrigiert). Ulmer, Stuttgart

EBERT, G. (HRSG.) (1994): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 3: Nachtfalter 1. Ulmer, Stuttgart

EHRLICH P. R. (1984): The structure and dynamics of populations. In: Vane-Wright R.I. & P. R. Ackery (Hrsg.): The Biology of . Academic Press, London: 25 – 40

ERHARDT, A. (1985): Wiesen und Brachland als Lebensraum für Schmetterlinge: eine Feldstudie im Travetsch (GR). Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, Band 98. Birkhäuser Verlag Basel 6 Literaturverzeichnis 137

FARTMANN, T. & G. HERMANN (Hrsg.) (2006): Larvalökologie von Tagfaltern und Widderchen in Mittelauropa - Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde. Landschaftsverband Westfalen-Lippe

FARTMANN, T. (2006): Welche Rolle spielen Störungen für Tagfalter und Widderchen. In: FARTMANN, T.

& G. HERMANN (Hrsg.): Larvalökologie von Tagfaltern und Widderchen in Mittelauropa - Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde. Landschaftsverband Westfalen-Lippe

HERMANN, G. (1992): Tagfalter und Widderchen – Methodisches Vorgehen bei Bestandsaufnahmen

zu Natutschutz- und Eingriffsplanungen In: TRAUTNER, J. (Hrsg): Arten- und Biotopschutz in der Planung: Methodische Standards zur Erfassung von Tierartengruppen (BVDL-Tagung Bad Wurzach, 9.-10. November 1991) Ökologie in Forschung und Anwendung; 5. Verlag J. Margraf, Weikersheim

HERMANN, G. (1999): Methoden der qualitativen Erfassung von Tagfaltern In: SETTELE, J., FELDMANN,

R., REINHARDT, R. (Hrsg): Die Tagfalter Deutschlands – Ein Handbuch für Freilandökologen, Umweltplaner und Naturschützer. Ulmer, Stuttgart

HOBOHM, C. (2000): Biodiversität. Quelle und Meyer

KLAUSNITZER, B. (1978): Ökologie der Großstadtfauna. Gustav Fischer Verlag Jena

KUTTLER, W. (2009): Klimatologie. Ferdinand Schöningh, Paderborn

LANDESARCHIVDIREKTION BADEN-WÜRTTEMBERG (Hrsg.) (1978): Das Land Baden-Württemberg: amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. W. Kohlhammer, Stuttgart

LERCH, G. (1991): Pflanzenökologie. Akademie Verlag GmbH Berlin

LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG (Hrsg.) (2009): Arten, Biotope, Landschaft – Schlüssel zum Erfassen, Beschreiben, Bewerten.

MORRIS, M. G.(2000): The effects of structure and its dynamics on the ecology and conservation of in British grasslands. Biological Conservation 95

MÜHLENBERG, M. (1989): Freilandökologie. 2. Auflage. Quelle & Meyer Heidelberg Wiesbaden 6 Literaturverzeichnis 138

MÜLLER, N. (1989): Zur Umwandlung von Parkrasen in Wiesen. Teil 1: Die Entwicklung junger Parkrasen und Rasenansaaten bei Pflegeumstellung. Das Gartenbauamt 38: 230 – 241

PORTER, K. (1992): Eggs and egg-laying. In: DENNIS, R. L. H. (Hrsg.): The ecology of butterflies in Britain. Oxford University Press, Oxford: 46 – 72

PRIMACK, R. B. (1995): Naturschutzbiologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Oxford

ROTHMALER, W. (1991): Exkursionsflora von Deutschland – Band 3: Atlas der Gefäßpflanzen. Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin.

RUOFF, L .(2011): Auswirkungen der Wiesenmahd auf die Wildbienenfauna öffentlicher Grünflächen in Tübingen.

RUSTERHOLZ, H.-P. (2003): Die Rolle extensiv gepflegter städtischer Grünflächen zur Erhaltung bedrohter Pflanzenarten: Der St. Johanns-Park in Basel. BAUHINIA 17

SCHIESS, H. (2010): Wiesen für Schmetterlinge – ein Plädoyer für die unerschrockene Mahd. Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich

SCHMEIL, O. & J. FITSCHEN (2006): Flora von Deutschland und angrenzender Länder 93. Auflage. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim

SCHMIDT, H. (2002): Naturnahe Pflege öffentlicher Grünflächen – Strategien für die Umsetzung. Aus der Tagungsdokumentation Natur trifft Kultur des NABU

SETTELE J., FELDMANN, R. & R. REINHARDT (1999): Die Tagfalter Deutschlands – Ein Handbuch für Freilandökologen, Umweltplaner und Naturschützer. Ulmer, Stuttgart

SETTELE, J. & R. REINHARDT (1999): Ökologie der Tagfalter Deutschlands: Grundlagen und

Schutzaspekte. In: SETTELE, J., FELDMANN, R., REINHARDT, R. (Hrsg): Die Tagfalter Deutschlands – Ein Handbuch für Freilandökologen, Umweltplaner und Naturschützer. Ulmer, Stuttgart

SETTELE, J., JOHST, K., DRECHSLER, M. & F. WÄTZOLD (2004): Zum Einfluss der Mahd auf das Überleben der Wiesenknopf-Ameisenbläulinge Maculinea nausithous und M. teleius. In:

REITER, K., SCHMIDT, A. & U. STRATMANN (Bearb.): „... Grünlandnutzung nicht vor dem 15. Juni ...“ 6 Literaturverzeichnis 139

Sinn und Unsinn von behördlich verordneten Fixterminen in der Landwirtschaft. BfN-Skripten 124

SETTELE, J., STEINER, R., REINHARDT, R., FELDMANN, R. & G. HERMANN (2009): Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart

SPOHN, M. & D. AICHELE (2010): Was blüht denn da? Der Fotoband. Kosmos, Stuttgart

SUKOPP, H. & R. WITTIG, (Hrsg.) (1998): Stadtökologie – Ein Fachbuch für Studium und Praxis. 2. Auflage. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. Jena. Lübeck. Ulm.

THOMAS, J. A. (1993): Holocene climate change and warm man-made refugia may explain why a sixth of British butterflies inhabit innatural early-successional habitats. Ecography 16: 278- 284

WATERHOUSE, F. L. (1955): Microclimatogical profiles in grasscover in relation to biological problems. Quart. J. R. Meteorol. Soc. 81, 63 – 71

WEIDEMANN, H.J. (1995): Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg

WEISSER, W.W. & E. SIEMANN (Hrsg.) (2004): and Ecosystem Function. Springer Verlag Berlin Heidelberg

Internetquellen: Deutscher Wetterdienst www.dwd.de

Lexikon der Nachhaltigkeit www.nachhaltigkeit.info 7 Anhang 140

7 Anhang 7 Anhang 140

7 Anhang

7.1 Artenlisten der einzelnen Teilflächen

Tabelle 59: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 1.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Brühlstraße extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 23.05.11 14.06.11 06.07.11 29.07.11 Art 11:35 - 12:15 Uhr 14:50 - 15:20 Uhr 15:05 - 15:45 Uhr 13:40 - 14:05 Uhr 10:50 - 11:15 Uhr bedeckt, dann sonnig, 26 °C sonnig, 24°C sonnig, 27 °C sonnig, 20 °C sonnig, 22 °C Aglais urticae F ( r ) Coenonympha pamphilus F ( r ) F ( r ) Cupido argaides F ( r ) Cyaniris semiargus F ( r ) F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( 2 ) F ( r ) Papilio machaon F ( r ) Pieris rapae F ( 1 ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( 2 ) 7 Anhang 141

Tabelle 60: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 1.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Brühlstraße intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 23.05.11 14.06.11 06.07.11 29.07.11 Art 11:00 - 11:35 Uhr 15:20 - 15:45 Uhr 14:56 - 15:05 Uhr Schleierwolken, 13:20 - 13:40 Uhr 10:25 - 10:50 Uhr sonnig, 26 °C sonnig, 24 °C dann bedeckt, sonnig, 27 °C sonnig, 19 °C 20 °C Araschnia levana F ( r ) Coenonympha pamphilus F ( r ) F ( r ) Cupido argiades F ( + ) Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( r ) Pieris rapae F ( + ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( + ) 7 Anhang 142

Tabelle 61: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 2.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Europastraße extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

Art 06.05.11 23.05.11 10.06.11 04.07.11 01.08.11 14:25 - 15:00 Uhr 15:55 - 16:30 Uhr 13:30 - 14:05 Uhr 11:05 - 11:40 Uhr 11:30 - 11:50 Uhr sonnig, 26 °C sonnig, 24°C sonnig, 20 °C sonnig, 21 °C sonnig, 19 °C Anthocharis cardamines F ( r ) Coenonympha pamphilus F ( r ) F ( r ) Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) Pieris napi/rapae Ü ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( r ) 7 Anhang 143

Tabelle 62: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 2.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Europastraße intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

06.05.11 23.05.11 10.06.11 04.07.11 01.08.11 Art 15:00 - 15:20 Uhr 16:30 - 16:50 Uhr 14:05 - 14:35 Uhr 10:35 - 11:05 Uhr 11:50 - 12:10 Uhr sonnig, 26 °C sonnig, 24 °C sonnig, 20 °C sonnig, 21 °C sonnig, 19 °C

Cupido argiades F ( r ) Pieris napi F ( + ) Pieris napi/rapae Ü ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( + ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( r ) 7 Anhang 144

Tabelle 63: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 3.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse (r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Gartenstraße extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

06.05.11 21.05.11 12.06.11 05.07.11 01.08.11 Art 10:35 - 11:25 Uhr 15:35 - 16:35 Uhr 15:40 - 16:10 Uhr 15:00 - 15:30 Uhr 12:30 - 13:10 Uhr leicht bewölkt, sonnig, 26°C sonnig, 21 °C sonnig, 29 °C sonnig, 21 °C 19 °C Anthocharis cardamines Ü ( r ) Coenonympha pamphilus F ( r ) F ( r ) Lycaena tityrus F ( r )

Maniola jurtina F ( r ) F ( 4 ) F ( r ) Ochlodes sylvanus F ( r ) Pieris brassicae F ( r ) Pieris napi F ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( 1 ) F ( 1 ) F ( r ) Pyrgus malvae F ( r ) 7 Anhang 145

Tabelle 64: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 3.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Gartenstraße intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

06.05.11 21.05.11 12.06.11 05.07.11 01.08.11 Art 16:10 - 16:40 Uhr 11:25 - 11:45 Uhr 16:35 - 17:00 Uhr sonnig mit 15:30 - 15:55 Uhr 13:10 - 13:40 Uhr leicht bewölkt, sonnig, 26 °C Schleierwolken, 20 sonnig, 29 °C sonnig, 21 °C 19 °C °C Maniola jurtina F ( + ) Pieris napi F ( r ) F ( 2 ) F ( + ) Pieris napi/rapae Ü ( r ) Pieris rapae F ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( + ) F ( r ) F ( + ) 7 Anhang 146

Tabelle 65: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 4.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Huberstraße extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

06.04.11 21.05.11 12.06.11 04.07.11 29.07.11 Art 14:35 - 15:05 Uhr 11:45 - 12:30 Uhr 11:55 - 12:45 Uhr 11:55 - 12:30 Uhr 12:00 - 12:25 Uhr Sonnig mit Quell- sonnig, 26 °C sonnig, 24 °C sonnig, 23 °C sonnig, 24 °C wolken, 22 °C Anthocharis cardamines Ü ( r )

Aphantopus hyperantus F ( r ) Cupido minimus F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) Pieris napi F ( r ) F ( r ) Pieris napi/rapae Ü ( r ) Ü ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( 1 ) F ( r ) 7 Anhang 147

Tabelle 66: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 4.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Huberstraße intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

06.05.11 21.05.11 12.06.11 04.07.11 29.07.11 Art 12:25 - 12:50 Uhr 15:05 - 15:30 Uhr 12:30 - 13:00 Uhr 12:45 - 13:10 Uhr 12:30 - 12:55 Uhr sonnig, später sonnig mit Quell- sonnig, 26 °C sonnig, 24 °C sonnig, 23 °C Schleierwolken, 24 wolken, 22 °C °C Maniola jurtina F ( r ) Pieris napi F ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) 7 Anhang 148

Tabelle 67: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 5.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Landratsamt extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

09.05.11 23.05.11 15.06.11 06.07.11 29.07.11 Art 11:40 - 12:35 Uhr 15:10 - 16:05 Uhr 13:55 - 14:55 Uhr 13:15 - 14:10 Uhr sonnig, dann 11:15 - 11:35 Uhr sonnig, dann sonnig, 25°C sonnig, 23 °C Schleierwolken, 27 sonnig, 23 °C bedeckt, 23 °C °C Aglais io Ü ( r ) Aglais urticae F ( r ) F ( r ) Cupido argiades F ( + ) F ( r ) Cyaniris semiargus F ( r ) F ( + ) F ( r ) Gonepteryx rhamni F ( r ) Leptidea sinapis/reali F ( r ) F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( 1 ) F ( 1 ) Pieris rapae F ( + ) F ( r ) F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( 2 ) F ( 2 ) F ( 1 ) F ( + ) Thymelicus lineola F ( r ) 7 Anhang 149

Tabelle 68: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 5.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Landratsamt intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

09.05.11 23.05.11 15.06.11 06.07.11 29.07.11 Art 12:35 - 13:00 Uhr 14:55 - 15:20 Uhr 14:10 - 14:35 Uhr 16:05 - 16:30 Uhr wenige 11:35 - 11:55 Uhr sonnig, 25°C sonnig, 23 °C sonnig, 23 °C Schleierwolken, 27 sonnig, 23 °C °C Coenonympha pamphilus F ( + ) F ( + ) F ( r ) Maniola jurtina F ( r )

Pieris napi F ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( r ) 7 Anhang 150

Tabelle 69: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 6.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

MPI extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 23.05.11 13.06.11 05.07.11 02.08.11 Art 12:50 - 13:40 Uhr 10:55 - 11:30 Uhr 10:50 - 11:35 Uhr 10:45 - 11:15 Uhr 11:10 - 11:40 Uhr sonnig mit sonnig, 24 °C sonnig, 22 °C sonnig, 25 °C sonnig, 24°C Wolken, 19 °C Aglais urticae F ( r ) F ( r ) Coenonympha pamphilus F ( r ) Cupido argiades F ( r )

Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( 1 ) F ( 1 ) F ( 3 ) Melanargia galathea F ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( + ) F ( 2 ) F ( r ) F ( + ) Pyrgus malvae F ( r ) F ( + ) Thymelicus lineola F ( r ) 7 Anhang 151

Tabelle 70: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 6.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

MPI intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 23.05.11 13.06.11 05.07.11 02.08.11 Art 11:30 -11:50 Uhr 11:35 - 12:00 Uhr 13:40 - 14:10 Uhr 10:15 - 10:45 Uhr 11:40 - 12:10 Uhr sonnig, 24°C sonnig, 22 °C wolkig, 18 °C sonnig, 25 °C sonnig, 24°C

Aricia agestis F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( r ) F ( r ) Papilio machaon Ü ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( + ) F ( 1 ) F ( r ) F ( 1 ) + Ei ( r ) 7 Anhang 152

Tabelle 71: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 7.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben. Orchideenwiese extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

07.05.11 24.05.11 15.06.11 07.07.11 26.07.11 Art 10:45 – 11:15 Uhr 11:35 - 12:10 Uhr 12:25 - 12:55 Uhr 11:45 - 12:25 Uhr wenige 12:00 - 12:40 Uhr sonnig, dann sonnig, 25°C sonnig, 24 °C Schleierwolken, 22 sonnig, 22 °C wolkig, 23 °C °C Aphantopus hyperantus F ( r ) Coenonympha pamphilus F ( r ) Cupido minimus F ( + ) Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( 2 ) F ( 3 ) F ( 3 ) Melanargia galathea F ( r ) F ( r ) Ochlodes sylvanus F ( r ) F ( r ) Pieris napi F ( r ) Pieris rapae F ( r ) Polyommatus coridon F ( r ) Polyommatus icarus F ( + ) F ( + ) Thymelicus sylvestris F ( r ) Zygaena filipendulae F ( r ) 7 Anhang 153

Tabelle 72: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 7.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Orchideenwiese intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

07.05.11 24.05.11 15.06.11 07.07.11 26.07.11 Art 11:15 - 11:40 Uhr 12:10 - 12:40 Uhr 12:55 -13:20 Uhr 12:25 - 12:50 Uhr wenige 11:40 - 12:00 Uhr wolkig, dann sonnig, 25 °C sonnig, 24 °C Schleierwolken, 22 sonnig, 22°C sonnig, 23 °C °C Aphantopus hyperantus F ( + ) Coenonympha arcania F ( r ) Melanargia galathea F ( r ) Pieris napi F ( r ) F ( r ) Thymelicus lineola F ( r ) 7 Anhang 154

Tabelle 73: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 8.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Pfingstrosen extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

06.05.11 24.05.11 11.06.11 04.07.11 26.07.11 Art 14:05 - 14:55 Uhr 11:10 - 11:45 Uhr 10:40 - 11:15 Uhr 14:10 - 14:55 Uhr 11:05 - 11:40 Uhr leicht bedeckt, sonnig, 25 °C sonnig, 20 °C sonnig, 25 °C sonnig, 22°C 18 °C Aricia agestis F ( r ) Coenonympha pamphilus F ( r ) F ( r ) Cupido minimus F ( r ) Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( + ) F ( r ) F ( r ) Melanargia galathea F ( r ) Pieris napi F ( r ) Pieris napi/rapae Ü ( r ) Polyommatus coridon F ( r ) Polyommatus icarus F ( + ) F ( + ) F ( + ) F ( + ) F ( + )

Thymelicus sylvestris F ( r ) 7 Anhang 155

Tabelle 74: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 8.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = drei bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Pfingstrosen intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

07.05.11 24.05.11 11.06.11 04.07.11 26.07.11 Art 14:55 - 15:20 Uhr 11:45 - 12:20 Uhr 11:15 - 11:45 Uhr 14:55 - 15:20 Uhr 10:45 – 11:05 Uhr leicht bedeckt, sonnig, 25 °C sonnig, 20 °C sonnig, 25 °C sonnig, 21 °C 18°C Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) Melanargia galathea F ( r ) Pieris rapae F ( r ) Polyommatus icarus F ( + ) F ( r ) F ( r ) F ( r ) 7 Anhang 156

Tabelle 75: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 9.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Politikwissenschaften extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 18.05.11 21.06.11 05.07.11 31.07.11 Art 12:35 - 12:55 Uhr 15:15 - 15:40 Uhr 14:40 - 15:00 Uhr 16:10 - 16:30 Uhr 16:10 - 16:30 Uhr sonnig, 25 °C sonnig, 22 °C sonnig, 24°C sonnig, 28 °C sonnig, 19 °C

Pieris rapae Ü ( r ) F ( r )

Tabelle 76: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 9.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Politikwissenschaften intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 18.05.11 21.06.11 05.07.11 31.07.11 Art 12:55 - 13:15 Uhr 15:40 - 16:05 Uhr 15:00 - 15:20 Uhr 16:30 - 16:50 Uhr 16:30 - 16:50 Uhr sonnig, 25 °C sonnig, 22 °C sonnig, 24 °C sonnig, 28 °C sonnig, 19 °C 7 Anhang 157

Tabelle 77: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 10.1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Sand extensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 24.05.11 21.06.11 06.07.11 01.08.11 Art 14:10 - 14:45 Uhr 10:35 - 11:05 Uhr 13:35 - 14:00 Uhr Quellwolken, 11:00 - 11:25 Uhr 14:50 - 15:15 Uhr Schleierwolken, 19 sonnig, 26 °C leichter Wind, sonnig, 23 °C sonnig, 24°C °C 22 °C Aphantopus hyperantus F ( r )

Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( 2 ) Ü ( r ) Melanargia galathea F ( r ) Pieris napi Ü ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( r ) F ( 1 ) 7 Anhang 158

Tabelle 78: Tagfalterarten der Untersuchungsfläche 10.2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Sand intensiv

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

08.05.11 24.05.11 21.06.11 06.07.11 01.08.11 Art 14:45 - 15:05 Uhr 11:05 - 11:35 Uhr 14:00 - 14:25 Uhr Quellwolken, 10:40 - 11:00 Uhr 14:15 - 14:35 Uhr Schleierwolken, 19 sonnig, 26 °C leichter Wind, sonnig, 23 °C sonnig, 24 °C °C 22 °C Maniola jurtina F ( r ) Melanargia galathea Ü ( r )

Pieris napi F ( r ) Ü ( r ) Pieris rapae Ü ( r ) 7 Anhang 159

7.2 Artenlisten der Vergleichsflächen

Tabelle 79: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 1

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Vergleichsfläche Hartmeyerstraße

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

09.05.11 24.04.11 15.06.11 05.07.11 26.07.11 Art 13:00 - 13:55 Uhr 12:45 - 13:15 Uhr 11:25 - 12:15 Uhr wenige 10:15 - 11:30 Uhr 11:25 - 12:05 Uhr sonnig, später sonnig, 24 °C Quellwolken, sonnig, 23 °C sonnig, 27 °C bedeckt, 20 °C 23 °C Argynnis paphia Ü ( r ) Aricia agestis F ( r ) Coenonympha arcaria Ü ( r ) Cyaniris semiargus F ( r ) F ( + ) Lycaena tityrus F ( r ) Maniola jurtina F ( 3 ) F ( + ) F ( r )

Melanargia galathea F ( 1 ) F ( r ) Pieris napi F ( r ) Pieris rapae F ( + ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( + ) F ( + ) F ( r ) F ( + ) Thymelicus sylvestris F ( r ) 7 Anhang 160

Tabelle 80: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 2

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Vergleichsfläche Kliniken

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

07.05.11 19.05.11 12.06.11 05.07.11 02.08.11 Art 14:00 - 14:30 Uhr 14:00 - 15:15 Uhr wenige 12:50 - 14:05 Uhr 13:25 - 14:10 Uhr 13:20 - 14:00 Uhr sonnig, dann Quellwolken, sonnig, 23 °C sonnig, 29 °C sonnig, 27 °C bedeckt, 21 °C 18 °C Aphantopus hyperantus F ( r ) F ( r ) Coenonympha pamphilus F ( 1 ) F ( r ) F ( r ) Cupido argiades F ( r ) Cyaniris semiargus F ( r ) F ( r ) F ( r ) Erynnis tages F ( r ) Leptidea sinapis/reali F ( r ) F ( r ) Lycaena tityrus Ei ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( + ) F ( 1 ) Melanargia galathea F ( 2 ) F ( + ) Pieris napi/rapae Ü ( r ) Pieris rapae F ( r ) 7 Anhang 161

Fortsetzung der Tabelle 79

Polyommatus icarus F ( r ) F ( r ) F ( 2 ) Pyrgus malvae Ei ( r ) Thymelicus lineola F ( + ) Thymelicus sylvestris F ( 2 ) Zygaena filipendulae F ( + ) Zygaena viciae F ( r ) 7 Anhang 162

Tabelle 81: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 3

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Vergleichsfläche Netzwerk blühende Landschaft

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

06.05.11 23.05.11 14.06.11 04.07.11 01.08.11 Art 13:10 - 13:55 Uhr 10:00 - 10:35 Uhr 10:15 - 10:50 Uhr 13:00 - 13:45 Uhr 15:55 - 16:30 Uhr sonnig, 26 °C sonnig, 18 °C sonnig, 22 °C sonnig, 25 °C sonnig, 24 °C

Aphantopus hyperantus F ( 1 ) Aricia agestis F ( r ) Cupido argiades F ( r ) Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( r ) F ( 2 ) F ( r ) Pieris napi/rapae Ü ( r ) Pieris rapae F ( r ) F ( r ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( + ) F ( r ) F ( 1 ) Pyrgus malvae F ( r ) 7 Anhang 163

Tabelle 82: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 4

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Vergleichsfläche Neuhalde

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

26.04.11 20.05.11 12.06.11 05.07.11 02.08.11 Art 15:50 - 16:00 Uhr wenige 10:05 - 11:20 Uhr 11:25 - 12:30 Uhr 12:10 - 13:15 Uhr 12:20 - 13:05 Uhr Quellwolken, sonnig, 24 °C sonnig, 23 °C sonnig, 28 °C sonnig, 27 °C 18 °C Aglais io R ( 3 ) Anthocharis cardamines Ü ( r ) Aphantopus hyperantus F ( 1 ) Araschnia levana F ( r ) Colias hyale/alfacariensis F ( r ) Cupido argiades F ( r ) Cyaniris semiargus F ( + ) F ( r ) Gonepteryx rhamni F ( r ) Leptidea sinapis/reali F ( 1 ) F ( r ) Lycaena tityrus F ( r ) Maniola jurtina F ( r ) F ( r ) F ( 1 ) F ( 1 ) Melanargia galathea F ( 1 ) F ( 1 ) 7 Anhang 164

Fortsetzung der Tabelle 81

Pieris napi F ( r ) Pieris rapae F ( + ) F ( r ) Polyommatus coridon F ( r ) Polyommatus icarus F ( 1 ) F ( + ) F ( r ) F ( 1 ) Pyrgus malvae F ( r ) Thymelicus sylvestris F ( 1 ) F ( 1 ) 7 Anhang 165

Tabelle 83: Tagfalterarten der Vergleichsfläche 5

Liste der erfassten Tagfalterarten pro Begehungstermin als Art des Fundes ( F = Falter, Ei = Ei, R = Raupe, Ü = Falter flog ohne Aufenthalt über die Fläche) und in Klammern die Häufigkeitsklasse ( r = ein Individuum, + = zwei Individuen, 1 = die bis vier Individuen, 2 = mehr als vier Individuen, 3 = mehr als sechs Individuen). Für jeden Begehungstermin sind Uhrzeit und Witterungsbedingungen angegeben.

Vergleichsfläche Wirtschaftswissenschaften

Begehungstermin / Witterungsbedingungen / Fund ( Häufigkeit )

28.04.11 18.05.11 12.06.11 04.07.11 01.08.11 Art 13:10 - 14:15 Uhr 14:20 - 15:10 Uhr 10:00 - 10:45 Uhr 10:00 - 10:25 Uhr 14:05 - 14:35 Uhr sonnig, 18 °C sonnig, 22 °C sonnig, 20 °C sonnig, 19 °C sonnig, 23 °C

Cyaniris semiargus F ( r ) Maniola jurtina F ( 1 ) Pieris napi/rapae Ü ( + ) Pieris rapae F ( 1 ) F ( + ) F ( + ) Polyommatus icarus F ( r ) F ( 2 ) F ( 1 ) Was Sie tun können: Partner: Initiative Bunte Wiese http://www.greening-the-university.de ! Akzeptieren und werben Sie für Langgrasflächen in der Stadt

! Fordern Sie mehr heimische Pflanzen NABU Tübingen: im öffentlichen Grün http://www.nabu-tuebingen.de Für Artenvielfalt auf ! Gestalten Sie Ihren Garten naturnah öffentlichem Grün ! Reduzieren Sie Düngemittel- und BUND Tübingen: Pestizideinsatz http://www.bund-neckar-alb.de ! Begrünen Sie Fassaden und Dächer

! Bringen Sie Nisthilfen für Vögel, Insekten Umweltzentrum Tübingen und Fledermäuse an http://www.umweltzentrum-tuebingen.de

Tipps und Informationen unter: Bezirksimkerverein http://www.greening-the-university.de Bezirksimkerverein Tübingen e.V.: /index.php/bunte-wiese http://www.imkerverein-tuebingen.de Kontakt: Tübingen [email protected] Netzwerk Blühende Landschaft: http://www.bluehende-landschaft.de

V.i.S.d.P.: Inka Harms Arbeitskreis von

ch Nach ur h d a t lt Greening the University e.V. f ig n k u e

k

i

t

u Z Umweltkoordinatorin der t auf öffe Universität Tübingen: al n lf tl e ic i h v e n

[email protected] m e

t

r

G

A

r

r

ü

ü n F

Initiative Bunte Wiese Wer wir sind: Motivation: Unsere Ziele:

“Bunte Wiese” ist eine Initiative zur Förderung In den letzten Jahren ist die Zahl der Pflanzen- ! Förderung der Artenvielfalt der Artenvielfalt auf öffentlichen Grünflächen. und Tierarten in Deutschland deutlich zurück- ! gegangen. Hauptgrund hierfür ist das Ver- Naturschutzfachliche Optimierung Sie wurde im Zuge des Jahres der Biodiversität schwinden ihrer Lebensräume. Was wollen wir und Begleitung der Pflege von 2010 von Studierenden und MitarbeiterInnen dagegen unternehmen? öffentlichen Grünflächen der Universität Tübingen gegründet. Diese set- Nicht nur in ausgewiesenen Naturschutzgebie- ! Gemeinschaftlicher Arten- und zen sich für ein nachhaltiges Pflegekonzept der ten, sondern auch auf den von Menschen stärker Biotopschutz öffentlichen Parks und Grünanlagen im Gebiet genutzten Flächen sollen attraktive Lebens- der Stadt Tübingen ein. räume entstehen. Denn auch in der Stadt und in ! Ermutigung anderer öffentlicher Gemeinsam mit der Stadt Tübingen und dem ihrer Umgebung kann mit zum Teil einfachen Einrichtungen, Betriebe und Amt Tübingen von Vermögen und Bau Baden- Maßnahmen die Artenvielfalt gefördert werden. Privatpersonen zur Durchführung Württemberg werden momentan durchge- Durch naturverträgliche Pflegemaßnahmen auf ähnlicher Projekte führte Maßnahmen überdacht und ver- wenig betretenen Flächen können sich viele bessert. Pflanzen, Insekten und Vögel wieder ansiedeln. Unsere Projekte und Maßnahmen: Anknüpfend an bereits bestehende Ideen soll Zusätzlich ist auch für viele Menschen eine ein exemplarisches Konzept entwickelt und Wildblumenwiese mit Schmetterlingen und ! Bestandsaufnahmen der Flora und verwirklicht werden, das zeigt, wie Artenviel- summenden Wildbienen deutlich attraktiver als Fauna im öffentlichen Grün falt schon auf kleinen Flächen gefördert wer- eine monotone Rasenfläche. den kann. Nicht zuletzt ermöglicht eine bunte Wiese ! Erstellung und Einführung eines (Stadt)Kindern, die Vielfalt der Natur direkt zu extensiven Mahdkonzeptes zur Wir möchten Raum für Vielfalt erleben und kennen zu lernen. selteneren Mahd von Rasenflächen schaffen! ! Förderung heimischer Strauch- und Heckenbestände und Vermeidung nicht angemessener Rückschnitte