Rasseportrait Shikoku
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Titelstory Der Shikoku Autor: Egitte van Veghel (NL) Übersetzung: Renate Winkler er Shikoku ist die seltenste und den Hunden in den verschiedenen abhängig, zurückhaltend und reserviert. Er kann auch ursprünglichste der japanischen Orten statt, mit dem Ergebnis, dass aggressiv gegen Menschen sein- auch gegen solche, D Rassen. Äußerlich erinnert er an die Rasse in mehrere Schläge aufge- die er kennt – und diese angreifen und zubeißen. einen Wolf, und es wird behauptet, teilt wurde. die Rasse habe Wolfsblut in sich, Das Fell des Shikoku ist doppellagig. Die Farbe ist meis- aber dies ist wahrscheinlich nicht der Man kann den Shikoku grob in fol- tens sesam, manchmal rot und sehr selten schwarz. Fall. Diese Annahme gründet haupt- gende Kategorien einteilen: zu- Der Shikoku wurde 1937 zu einer geschützten Spezies er- sächlich auf dem äußeren Erschei- nächst die Hunde aus dem Osten klärt. Außerhalb Japans ist er so gut wie unbekannt. nungsbild des Hundes, und auf der Shikokus, den sog. Mount Tsurugi- Tatsache, dass man davon ausgeht, Schlag und solche aus den westli- dass der Wolf auf der Insel Shikoku ( = chen Bergregionen, den sog. Mount- NIPPO dem Ursprungsort der Rasse) länger Ishizuchi-Schlag. Organisation zur Erhaltung der 6 japanischen Rassen überlebt hat als irgendwo sonst in Der Mount Tsurugi-Schlag wird wei- Nippo wurde 1928 gegründet um originäre japanische Japan. terhin unterteilt in den Tokushima Rassen zu schützen und zu erhalten, ein Ziel welches seit (oder Lya)-Schlag, vom nordwestli- den frühen 1920er Jahren von informierten Hundeliebha- Der Shikoku sieht furchterregend chen Fuß der Berge, und den Kochi bern verfolgt wurde. und fast wild aus. Sein Gang ist leicht Aki - Schlag aus dem südöstlichen 1932 erschien erstmals das Nippo-Magazin NIHONKEN und schnell, und seine überragende Areal. (Der Japanische Hund), und 1934 wurden die Standards Fähigkeit zu Springen ermöglicht es Der Mount Ishizuchi-Schlag ist drei- für die japanischen Hunde entworfen, welche Richtlinien ihm schnell über Berge und Hügel zu geteilt: Der Ehime-ken Shuso-gun- für das Wesen und den Idealtyp der japanischen Ras- laufen. Schlag im Norden, der Honkawa- sen darstellen. 1937 wurde der Verein anerkannt durch Schlag im Süden, und im Südwesten das Ministerium für Erziehung (heute: Ministerium für Erzie- Er wurde geschützt und erhalten we- der Hata Uwahara-Schlag. hung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie) und gen seiner jagdlichen Fähigkeiten Jeder dieser Schläge ist unterschied- er spielt seither eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der besonders bei der Wildschweinjagd lich in Bezug auf seine äußere Er- nativen japanischen Rassen. in den Bergen und Hügeln des Shiko- scheinung, was sicherlich Folge der ku-Gebirges in Kochi auf Shikoku, der Anpassung an die unterschiedliche Im Laufe der 1930er Jahre erkannte die japanische Re- kleinsten von Japans vier Hauptin- Topographie der Ursprungsgegend gierung dass die nativen Hunderassen ein wichtiger Teil seln, welche südwestlich der Haupt- ist. des japanischen kulturellen Erbes sind. Der Akita erhielt insel Honshu liegt. Die zerklüftete und schwer zugäng- 1931 den Status “Geschützte Spezies”, Kai, Kishu und Ko- Er ist auch bekannt unter dem Na- liche Landschaft Shikokus führte zur shi Inu folgten 1934 (dennoch ist der Koshi Inu mittlerweile men Kochi Inu, und in früheren Zei- Entstehung einer Rasse mit hohem ausgestorben), 1936 folgte der Shiba und 1937 der Shiko- ten wurde er Tosa Inu genannt, aber Reinheitsgrad. ku und der Hokkaido. heute nennt man ihn Shikoku um Verwechslungen mit einer anderen Die Tatsache, dass die Blutlinien die- Nippo unterstützte aktiv den Prozess der Anerkennung, japanischen Rasse dem Tosa-Inu- ser Hunde über viele Generationen zusammen mit Hundeliebhabern und Wissenschaftlern Kampfhund zu vermeiden. nachverfolgt werden können führte die über Hunde forschten. Nippo entwickelte Regulari- dazu dass der Japanische Kennel- en für die Registrierung von Hunden, sowie die Ausstel- Man nimmt an, dass der Shikoku Club Nippo, die Rassen Shikoku und lungen von Ahnentafeln. Von Anfang an war es das Ziel eine der Ursprungsrassen des Tosa Kishu (eine andere mittelgroße Ras- dieser Organisation japanische Hunderassen zu schützen Inu ist, obwohl sein Aussehen völlig se, die in einer entfernten Gegend und zu fördern, und dies gilt bis zum heutigen Tage fort. anders als das des Tosa Inu ist. entstand) als Basis für die Erstellung der Standards für alle japanischen Die weitaus meisten durch Nippo registrierten Hunde In der Vergangenheit lebten die Rassen heranzog. gehören den 3 Rassen Shiba, Kishu und Shikoku an. Die Shikokus mit den Matagi, dies sind Der Shikoku ist temperamentvoll und überwältigende Mehrheit sind Shibas. Die geringe Zahl die traditionellen Winter-Jäger in sehr wachsam, er braucht viel Be- der registrierten Akitas erklärt sich durch die Existenz einer der Region Tohoku, im Nordwes- schäftigung im Freien. eigenen Gruppe, der Gesellschaft zur Erhaltung des Aki- ten Shikokus. Dies ist eine schwer Er ist fähig eine enge Beziehung zu ta ( Akita Inu Hozonkai), die in der Präfektur Akita gegrün- zugängliche Landschaft mit steilen seinem Besitzer herzustellen, voraus- det wurde und sich darum bemüht, Akitas unabhängig Bergketten. Durch die regionale Ab- gesetzt der Besitzer hat entsprechen- von den anderen Rassen als lokale Rasse zu fördern. geschiedenheit fand nur noch eine de Hunde-Erfahrung. Unabhängige Zucht- und Fördervereine gibt es auch für begrenzte Vermischung zwischen Der Hund ist von Natur aus loyal, un- den Hokkaido und den Kai. Seite 22 Titelstory Diese gehören zur Kategorie der mittelgroßen Hunde, VERWENDUNG: Jagd- und Begleithund Namen der Gegend trugen, in wel- wobei einige Leute die Meinung vertreten, die Hunde cher sie gezüchtet wurden. Unter seien zu klein für diese Kategorie. KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 5 ihnen behielt die Varietät Honga- Grundsätzlich fühlen sich alle Zuchtvereine den Richtlini- Spitze und Hunde vom Urtyp. wa den höchsten Reinheitsgrad, da en des Nippo-Standards verpflichtet. Sektion 5 Asiatische Spitze und ver- der Zuchtbereich von nirgends her Nippo ist gerne bereit Registerpapiere und Ahnentafeln wandte Rassen. leicht zugänglich war. Diese Hunde für alle Mitglieder, die dies für ihre Akitas, Hokkaidos und Ohne Arbeitsprüfung sind zäh und genügend behende, Kais beantragen, auszustellen, unter der Voraussetzung, um in einer bergigen Gegend zu dass die Hunde die entsprechenden Anforderungen er- KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: jagen. Ihr sesamfarbenes Haarkleid füllen. Auch wenn es kleine Unterschiede zwischen den Diese Rasse stammt von mittelgro- ist charakteristisch. Die Rasse erhielt unabhängigen Vereinen gibt, ist doch der Nippo-Stan- ßen Hunden ab, welche in alten den Namen der Gegend, aus der dard die Grundlage für alle Vereine. Zeiten in Japan lebten. Der Shiko- sie stammt. Im Jahre 1937 wurde sie ku wurde als Jagdhund gezüchtet zu einem « Denkmal der Natur » er- DER FCI STANDARD FÜR DEN SHIKOKU und in den bergigen Gegenden nannt. DATUM DER VERÖFFENTLICHUNG DES ORIGINAL GÜLTI- der Provinz Kochi hauptsächlich zur GEN STANDARDS : 05.06.1995. Jagd auf Wildschwein verwendet. ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Man nennt ihn deshalb manchmal Mittelgroßer, ebenmäßig proporti- ÜBERSETZUNG: Dr. J.-M.Paschoud und Frau R.Binder-Gresly. « Kochi-Ken » (Kochi-Hund). Es gab onierter Hund mit gut entwickelter, drei Varietäten dieser Rasse: Awa, sauber gezeichneter Muskulatur; er URSPRUNG: Japan Hongawa und Hata, die alle den hat aufrecht getragene Ohren und Seite 23 Titelstory eine aufgerollte oder sichelförmige GLIEDMASSEN Mangelndes Geschlechtsgepräge, Leichter Vor- oder Rute. Körperbau: kräftig, kompakt, VORDERHAND : Rückbiß, Langes Haar, Scheuheit mit stabilem Knochenbau. Schultern: Mäßig schräg, mit gut ent- wickelter Muskulatur. AUSSCHLIESSENDE FEHLER: WICHTIGE PROPORTION: Die Wider- Ellenbogen: Dicht am Körper anliegend. Aggressiv oder ängstlich, Extrem ausgeprägter Vor- oder risthöhe verhält sich zur Länge des Unterarm: Gerade, trocken. Rückbiß, Nicht aufrecht getragene Ohren,Hängend ge- Körpers wie 10 : 11. Vordermittelfuß: Leicht schräg. tragene Rute, kurze Rute VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : HINTERHAND: Kraftvoll, mit gut entwi- Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Ver- Bemerkenswert ausdauernd, aufge- ckelten Muskeln. haltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. weckt, von natürlicher Wesensart, Sprunggelenk: Mäßig gewinkelt, sehr energisch und sehr wachsam; ein lei- kräftig. N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickel- denschaftlicher Jäger; seinem Herrn te Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack gegenüber sehr gehorsam. PFOTEN: Zehen gut gewölbt und eng befinden. aneinanderliegend; Ballen hart und elastisch; Krallen hart, schwarz oder von dunkler Farbe. Der erste Shikoku, der Japan verlassen hat, war KOPF KAZUHIDERYU GO KASUZA OKAZAWASOW OBERKOPF: GANGWERK: Elastisch, nicht sehr besser bekant als Kekki-Ommi. Schädel: Stirne breit. raumgreifend, leichtfüßig. Die Bewe- Egitte van Veghel (geb. Hesselmans) war fasziniert von Stop: Wenig ausgeprägt, aber er- gung ist lebhaft und erlaubt rasche dem Gesicht eines Shikokus auf einem Gemälde. Dar- kennbar. Kehrtwendungen. aufhin begann sie mit ihrer Suche nach einem solchen Hund. In dieser Zeit gab es nur Fax, Telefon und Briefpost GESICHTSSCHÄDEL: HAARKLEID: und daher dauerte es 6 Jahre bis wir einen Shikoku-Züch- Nase: Nasenschwamm schwarz. HAAR: Das Deckhaar ist eher hart und ter fanden, der uns weiterhelfen und uns einen Welpen Fang: Eher lang,