LANDTAG RHEINLAND-PFALZ Drucksache 16/ 16.Wahlperiode 1010 07. 03. 2012

Kleine Anfrage des Abgeordneten Bernhard Henter (CDU) und

Antwort des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur

Breitbandversorgung im Landkreis Trier-

Die Kleine Anfrage 646 vom 10. Februar 2012 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie sieht die derzeitige Breitbandversorgung, gemeindescharf dargestellt, im Landkreis Trier-Saarburg aus? 2. Welche Region/Gemeinden im Landkreis Trier-Saarburg sind besonders gut bzw. besonders schlecht an das Breitbandnetz an- geschlossen? 3. Wie beurteilt die Landesregierung die grundsätzliche Breitbandversorgung im Landkreis Trier-Saarburg? 4. Welche konkreten Maßnahmen hat die Landesregierung bereits ergriffen und welche wird sie zukünftig ergreifen, um eine Ver- sorgung der Gemeinden, die bisher schlecht angeschlossen sind, zu verbessern? 5. Wie soll nach Meinung der Landesregierung im Kreis Trier-Saarburg das Ziel der Landesregierung, eine „flächendeckende Ver- besserung der Internetversorgung herzustellen“, erreicht werden und wie sieht der hierfür vorgesehene Zeitrahmen konkret aus?

Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 7. März 2012 wie folgt beantwortet:

Zu den Fragen 1 und 2: Zur Versorgungssituation im Landkreis Trier Saarburg wird auf die beiliegenden Tabellen (Quelle: Breitbandatlas des Bundes, Stand Mitte 2011) verwiesen.

Zu Frage 3: Die Breitbandversorgung der Verbandsgemeinden und an der Römischen Weinstraße ist insgesamt als gut zu beurteilen, auch im Vergleich zum Land Rheinland-Pfalz (97,3 %/1 Mbit/s, 92,6 %/2 Mbit/s). Die Mehrzahl der Gemeinden ist voll oder annähernd voll mit breitbandigem Internet (› 1 Mbit/s und › 2 Mbit/s) versorgt. Bezüglich der Versorgung der Verbands- gemeinden , , Ruwer, Saarburg und Trier Land bestehen Entwicklungspotenziale. Der Grad der Breitbandversor- gung der einzelnen Gemeinden kann auf den beiliegenden Tabellen im Detail nachgeschaut werden.

Zu Frage 4:

– Breitbanderschließung (GAK-Programm) Im Rahmen der Förderung gem. Ziffer 3.1 der VV zur Breitbandförderung wurden im Landkreis Trier-Saarburg zur Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke (Fehlbetrag zwischen Investitionskosten und Wirtschaftlichkeitsschwelle) bei Investitionen in leitungs- gebundene oder funkbasierte Breitbandinfrastrukturen nachfolgende Projekte gefördert:

Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 28. März 2012 Drucksache 16/1010 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode

Verbandsgemeinde Ortsgemeinde Bewilligung Bemerkungen Hermeskeil /Neuhütten/Züsch 60 780,60 € 47 883,60 € abgelehnt da mittels LTE versorgt Kell 79 283,70 € Greimerath Fördervoranfrage liegt vor Konz Stadtteil Konz-Roscheid 42 083,10 € , , Fördervoranfragen liegen vor Saarburg 5 400,00 € 21 600,00 € Taben-Rodt 13 500,00 € Kastel-Staadt 5 400,00 € Stadt Saarburg 11 610,00 € 15 300,00 € 10 800,00 € 18 900,00 € Trier Land 171 525,60 € vorzeitiger Maßnahmebeginn Fördervoranfrage liegt vor Schweich Föhren abgelehnt Fa. Vodafone mittels HSDPA versorgt (bis zu 7,2 Mbit/s) Neumagen-Dhron Minnheim, Piesport, Neumagen-Dhron 265 500,00 € vorzeitiger Maßnahmebeginn

Im Rahmen der Kommunal- und Verwaltungsreform wurde die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron zum 1. Januar 2012 aufgelöst. Seitdem gehört nur noch die Ortsgemeinde Trittenheim (VG Schweich) zum Landkreis Trier-Saarburg. Die Ortsgemeinden Minnheim, Piesport und Neumagen-Dhron wurden der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues zugeteilt und gehören nun zum Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Im Rahmen der Förderung gem. Ziffer 3.3 der VV zur Breitbandförderung wurden der Verbandsgemeinde Hermeskeil (OG Reins- feld) 4 462,50 € für Informationsveranstaltungen, Machbarkeitsuntersuchungen, Planungsarbeiten und Aufwendungen, die der Vor- bereitung und Begleitung von Maßnahmen dienen – bewilligt.

– Leerrohrprogramm (Konjunkturpaket II) Im Rahmen des Konjunkturprogramms II wurde im Mai 2009 über die Verbandsgemeinde Konz für die Ortsgemeinde ein Antrag auf Förderung von passiven Infrastrukturen (Leerrohre) gestellt. Diesem Antrag wurde nicht stattgegeben. Das Leerrohr- programm im Rahmen des Konjunkturprogramms II war mit über 300 % überzeichnet. Es erfolgte ein Auswahlverfahren mit eng gesetzten Maßstäben und Auswahlkriterien. Die Auswahl erfolgte unter maßgeblicher Berücksichtigung von Maßnahmen mit Bau- beginn 2009, Maßnahmen im Zuge einer Mitverlegung von Leerrohren bei Infrastrukturvorhaben anderer privater Investoren so- wie eine regionale Verteilung der Mittel nach Kriterien des jeweiligen Unterversorgungsgrades mit Breitbandinternet. Weitere An- träge lagen nicht vor.

Zu Frage 5: Die Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, den Breitbandinfrastrukturausbau voranzutreiben: „Wir wer- den dafür sorgen, dass bis Ende 2012 jedem Haushalt in Rheinland-Pfalz eine Grundversorgung mit leistungsfähigem Breitband un- ter Einbezug aller vorhandenen Technologien zur Verfügung steht.“ Derzeit erarbeitet die Landesregierung ein Konzept, das die Optimierung des Breitbandausbaus in Rheinland-Pfalz zum Ziel hat. Der Ministerrat wird sich damit Ende März 2012 befassen. Gleichwohl gilt, dass die Breitbandversorgung in erster Linie eine Aufgabe der Wirtschaft ist. Wo der Aufbau breitbandiger Netze aus Sicht der Wirtschaft nicht rentabel ist (Wirtschaftlichkeitslücke), setzt das GAK-Förderprogramm an, welches im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) einen wichtigen Beitrag zum Breit- bandausbau in den ländlichen Gemeinden leistet. Das GAK-Programm hat Gültigkeit bis Ende 2013. Die Landesregierung Rhein- land-Pfalz wird hierfür entsprechende Mittel zur Verfügung stellen.

Roger Lewentz Staatsminister

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Breitbandversorgung im Landkreis Trier-Saarburg

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