Gantrisch vertikal

Couloirs und Steilabfahrten zwischen Schwarzsee und

Zusammengestellt von Bernhard Senn Sommer 2005 Allgemeine Informationen:

- Alle Abfahrten sind über 35° Steil, oft 40°-50°

- Sehr guter Skifahrer ist Voraussetzung!

- Die Lawinengefahr sollte gering bis mässig und nicht mehr betragen!

- Diverse Touren auch im Führer Berner Alpen West, SAC-Verlag

- Unter ! Besondere Hinweise und Gefahren

Bild: Im Nordcouloir der Märe (siehe Seite 7)

Viel Vergnügen im schönen Gangtrischgebiet! Der Führer ist natürlich nicht perfekt, soll aber Ideen für Gantrischtouren geben.....

Gebietsübersicht

Sektor West

1 Les Reccardets 2 Schopfenspitzgruppe 3 Kaiseregg 4 Hohmattli

Sektor Mitte

5 Widdergalm 6 Märe 7 Wannelsgrat 8 Schibe 9 Widdersgrind 10 Ochsen - Ochsen Westgipfel

Sektor Ost

11 Bürglen 12 Gantrisch 13 Talberg 14 Schwidenegg 15 Chrummfadenfluh 16 Stubenfluh 17 Langeneggspitz 18 Hohmad 19 Möntschelenspitz Sektor West

1. Les Reccardets

1A: Abfahrt durch das Couloir von Punkt 1888 m.ü.M. zur Alp Ober Rec- cardets und weiter nach Schwarzsee. Im Couloir bis 38°, unten deutlich we- niger.

2. Schopfenspitz 2104 m.ü.M.

2A: Abfahrt durch das „Amphitheater“ in den Breccaschlund. Am Gipfel steil und oft auch verreist. Bis 42°.

3. Kaiseregg 2185 m.ü.M.

3A: Abfahrt vom Gipfel erst leicht rechts haltend, dann gerade nach unten (35°) . Auf zirka 2050 m.ü.M. entweder links oder recht die Felsen umfahren (knapp 40°) Dann in leichtem Gelände zum Wa- lopsee, 1631 m.ü.M. hinunter. Exp. Süd– Südost

! Gefahr von Nassschneelawinen im Gipfelbereich!

3B: Abfahrt vom Gipfel durchs Gipfel- couloir und die Westflanke: Direkt vom Gipfel ins steile Gipfelcouloir halten, das sich dann schnell verbreitert und nach zirka 50 Hm. sich in die Westflanke öff- net. Zuoberst gut 40°, dann zwischen 30 und 37°

! Gefahr von Nassschneelawinen am Nachmittag.

4. Hohmattli 1800 m.ü.M.

4A: Abfahrt vom Hohmattli durch die Nordwesthänge nach Schwarzsee: Vom Gipfelgrat direkt Richtung Lengmoos durch die Nordwestschneisen. Zuoberst zirka 40° oder etwas mehr, dann um die 35°. Ab zirka 1450 m.ü.M. deutlich weni- ger steil. Von Lengmoos entlang dem Wanderweg nach Schwarzsee 1050 m.ü.M.

! Braucht genügend Schnee bis in tie- fere Lagen. Sektor Mitte

5. Widdergalm 2174 m.ü.M.

5A: Abfahrt durch die Nordosthänge Richtung Steinig Gantrisch: Vom Gipfel Richtung Nordwesten zu Punkt 2097, dann nach rechts in die Nordostflanke. In der Mulde weiter Richtung Chänel Gantrisch (Entspricht Route 308a). Bis ca. 38° steil.

5B: Zu Beginn Route 5A folgen, dann in der Mulde nach links halten, den Hang queren und in den Neugantrisch abfah- ren. (Siehe Bild in der Mitte) ! Unbedingt queren, Felsen!

5C: Wiederaufstieg von der Mulde Punkt 1808 m.ü.M. zu Punkt 1964 m.ü.M. zu Fuss. Nun entweder Abfahrt durch die Nordwestflanke Route 5C oder als Variante weiter über den Grat und dann durch die Nordflanke ins Gantrischli (Punkt 1377 m.ü.M.). Teil- weise sehr steil, Passagen bis 45° .

! Grosse Lawinengefahr in der Nord- westflanke. Sichere Verhältnisse not- wendig.

5 D/E: Abfahrt durch die Westflanken des Widdergalms ins Stierenbergli. Ca. 35°, teilweise auch weniger steil. 6. Märe 2087 m.ü.M.

6A: Märe Nordcouloir: Ein Couloir der Superlative im Gantrischgebiet! Sehr empfehlenswert! Vom Hauptgipfel Rich- tung Osten wo auch Route 6B oder 315 in die Ostflanke geht. Von dort in den nördlichen Trichter, der sich bei zirka 1970 m.ü.M. zu einer nur skibreiten Mündung verengt. Nach der Verengung wird die Flanke zunehmend offen, bleibt aber steil (42-47°). Die Abfahrt verläuft über den breiter werdenden, kegelarti- gen Hang zum Seeberg 1481 m.ü.M.

! Manchmal befindet sich Blankeis im Engpass.

6C: Abfahrt vom Gipfel durchs Couloir und dann über die Westflanke: Nicht alle Jahre möglich, da oft zuwenig Schnee im Cou- loir liegt. Sonst geniale Abfahrt durch die weiten und recht steilen (35-38°) Westhänge!

6D: Abfahrt von Punkt 1808 m.ü.M. in den Spittel Gantrisch. Steile Nord- westhänge, um die 40°.

! Schneebrettgefahr, oft verwächtet. 6 - 8. Schibe 2150 m.ü.M. - Märe 2087 m.ü.M. - Wannelsgrat 1798 m.ü.M.

6B: Abfahrt durch das Ostcouloir. Ent- spricht der Route 315 nach Skiführer Ber- ner Alpen West

7A: Abfahrt durch die Nordflanke des Wannelsgrat via Chronenberg in den Hengstschlund. Zuoberst kurz etwa 42°, dann unter 40°. ! Oft grosse Wächte am Grat, Lawinen- gefahr.

8A: Abfahrt von der Schibe durch die Nordcouloirs und Hänge in den Seeberg. Eine der besten und längsten Abfahrten im Hengstschlund! Zuoberst zirka 43°, dann um die 40°. Das Couloir links davon kann bei guter Schneelage ebenfalls befahren werden! Speziell: Im unteren Drittel kann durch ei- nen halfpipeartigen Graben abgefahren werden, der sich gut für Sprünge und Tricks eignet!! Statt in den Seeberg, kann auch rechts vom Wald in den Hengst gefahren werden.

8B: Abfahrt vom Verbindungsgrat Schibe- Märe (ca. 2000 m.ü.M.). Erst den Hang queren, dann steil hinunter in den Kessel zwischen Schibe und Märe. Um 40° ! Eingeblasener Schnee in Gratnähe be- achten.

8C: Abfahrt vom Schibegipfel (2150 m.ü. M.) durch die Nordostflanke Richtung Gali- te (Punkt 1884 m.ü.M.). Nicht alle Jahre möglich, da meist eine Riesenwächte die Einfahrt am Gipfel verhindert und sich dar- unter grosse Triebschneeansammlungen befinden. ! Nach dem Couloir unbedingt nach links queren, ansonsten Absturzgefahr. 9. Widdersgrind 2104 m.ü.M.

9A: Abfahrt vom Vorgipfel des Wid- dersgrind durch das Westcouloir zum Grenchenberg. Zwischen bizarren Fels- formationen hindurch. 38-43° steil. ! Zu Beginn Felsplatten, die meist schlecht mit Schnee bedeckt sind.

10. Ochsen 2188 m.ü.M. - Ochsen Westgipfel 2025 m.ü.M.

10A: Abfahrt durch die Südflanke des chli Ochsen nach Alpiglen und weiter nach Fäälers Vorsess. Erst südlich nach Ober Alpigle, dann westlich weiter nach Unter Alpigle, bei der Hütte vorbei und über die steilen Hänge nach Fäälers Vorsess im Hengstschlund (1249 m.ü.M.) Lange nicht sehr steile Abfahrt. Um die 35-38°.

10B: Abfahrt vom Ochsen durch die Süd- flanke nach Oberalpigle. Weiter auf der Route 10A.

10C: Abfahrt vom Westgipfel des Ochsen durch die Westflanke. Bis 45° steil.

Sektor Ost

11. Bürglen 2165 m.ü.M. 11A: Klassische Nordflankenabfahrt an der Bürglen. Immer wieder ein Erlebnis! Bis 42° steil.

11B: Direkte Einfahrt. Etwas steiler, am Grat kurz 45°, je nach Wächte.

11C: „Bunkercouloir“: Zu Beginn kurz durch die Westflanke (Route 11 G), dann nach rechts ins Couloir. Bis 40° steil.

11D: Nordostcouloir: Erst Route 11 C, dann weiter über den Bürglengrat bis sich das Cou- loir öffnet. Etwa 42° steil. Alle Couloirs führen hinab zum Gantrischsee oder als Variante unterhalb der Birehütte vor- bei.

11E: Ostcouloir südlich: Abfahrt durch das sich dann öffnende Couloir ins Chummli hinunter. 40-43° steil. Herrliche Skihänge, leider etwas kurz!

11F: Ostcouloir nördlich: Abfahrt durchs Cou- loir oder als Variante vom südlichen Punkt da- von. Um 41-45°. ! Im Frühjahr kann sich ein manchmal so- gar schwer überwindbarer Bergschrund bei Couloirende bilden!

11G: Abfahrt durch die Westflanke und durchs Südwestcouloir, 35-40° steil. ! Auf zirka 1900 m.ü.M. nach links ins Cou- loir queren.

11H: 1. Westcouloir: Zu Beginn zirka 10 Meter an Zaunpfahl abseilen. 42-45° beste Wahl!

11I: 2. Westcouloir: Zu Beginn zirka 20 Meter mit Steigeisen abklettern. Bis 45°.

11J: Nordwestabfahrt. Einfahrt am tiefsten Punkt zwischen Bürglen und Gemsfluh. Zuerst Nordwestlich, dann steil nördlich hinunter in die Schwefelbergpochten. Bis 45° 12. Gantrisch 2175 m.ü.M.

12A: Abfahrt durch das Westcouloir des Gantrisch. Einfahrt 45-47° steil.

12B: Abfahrt durch das südlicher gelegene Couloir. Etwas weniger steil. Im ganzen Hang bis zum Schibenspitz warten lohnende Abfahrten!

13. Talberg, Talmattenspitz 2000 m.ü.M.

13A: Direkte Abfahrt vom Talmattenspitz, Punkt 1992 m.ü.M., bis 40° steil. ! Oft Wächten im Gipfelbereich

13B: Abfahrt vom namenlosen Gipfel, Punkt 2001 m.ü.M, bis 40° steil. ! Oft Wächten im Gipfelbereich

13C: Abfahrt von der Lücke „Flösch“ zirka 1980 m.ü.M., 35° steil.

14. Schwidenegg 2007 m.ü.M.

14A: Abfahrt von der Schwidenegg durch die „Chalberhaagen“ zur Alp Unterberg. Gipfel- hang um die 45° 14B: Abfahrt durch den Nordwesthang in den Looherengraben zur Alp Undrist Morgeten. 40-42° 15. Chrummfadenfluh 2074 m.ü.M.

15A: Vom Gipfel der Chrummfadenfluh über den Grat Richtung Homad (Kletterstellen 2. Grad). Abfahrt ab Höhe 2030 m.ü.M. möglich über Salzmatten zur Blattenheid. Zu Beginn 42°.

15B: Vom Gipfelgrat zirka 25 Meter durch die Nordseite abseilen oder mit Steigeisen abstei- gen. Zu Beginn knapp 50°, dann sofort weni- ger. Abfahren bis zur Blattenheid.

15C: Zuerst vom Gustispitz auf der Normalroute bis zirka 1900 m.ü.M. Dann nach rechts durch das zirka 40° steile „ Tube-loch“. Weiter zur Blattenheid.

15D: Wie 15C, dann aber weiter über den Grat zu Punkt 1853 m.ü.M. auf der LK. Von dort durch die herrlichen Nordosthän- ge zum „Blattenheidspitz“. 35-38° steil. Weite und offene Hän- ge.

16. Stubenfluh 2004 m.ü.M.

16A: Abfahrt von der Stubenfluh durch den Nord- trichter via Salzmatten zur Blattenheid. Zirka 40-45°, je nach Variante.

16B: Entspricht Route 15A. Es kann statt über den Grat durch den Trichter von der Blattenheid aufge- stiegen werden (oben anstrengend und steil). 17. Langeneggspitz 1760 m.ü.M.

17A: Abfahrt vom Gipfel durch die Nordhänge zur Alp Langenegg. Herr- liche Hänge um die 42°, vorallem im Gipfelbereich steil.

17B: Abfahrt vom Sattel zwischen Lä- gerlistand und Blattenheidspitz durch das schöne Nordwestcouloir zur Blat- tenheid (Ohne Bild).

18. Hohmad 2076 m.ü.M.

18A: Abfahrt vom Hohmad via Lägerli zur Blattenheid. Im Couloir bis 42°. ! Lawinengefahr durch das Einzugs- gebiet oberhalb des Couloirs.

19. Möntschelenspitz 2020 m.ü.M.

19A: Abfahrt durch das Couloir in den Sulzgraben. Vom Grat (zirka 2050 m.ü. M.) erst rechtshaltend ins Couloir. Dem Couloir folgend gerade, dann links wo es sich in den Sulzgraben öffnet. Bis 43°, anhaltend steil.