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7.7 ABSCHNITT SAINT-MAURICE/LAVEY – GENFERSEE Aktuelle Abflusskapazität der Rhone Aktuelle Abflusskapazität Die für die Bemessung der Rhonekorrektion im Chablais gewählten Ab- im Chablais. (s. Unterkapitel 1.4) Ist-Zustand des Abschnitts flussmengen (Jahrhunderthochwasser HQ100Ziel und Extremhochwasser EHQ) erhöhen sich an den Mündungen der vier Nebenflüsse (Avançon, Historische Hochwasser neuerer Zeit Vièze, Gryonne und Grande Eau) nur leicht. Das zerstörerischste historische Hochwasser, das zur Überschwemmung des Chablais geführt hat, war zweifellos das Hochwasser 1935. Damals wurde infolge eines Dammbruchs unterhalb von die landwirt- Abflussmengen [m3/s] schaftlich genutzte Ebene zwischen Chessel und Noville bis zum km 29.6 Beginn des Abschnitts HQ100Ziel EHQ Genfersee überschwemmt. Der Wiederaufbau des Damms zog sich km 28.2 St Barthélémy 1490 1915 bis 1938 hin. km 19.95 Vièze 1590 2040 Nach dem Hochwasser vom Oktober 2000 mussten an zahlreichen km 19.25 Gryonne 1590 2040 Dammabschnitten im Chablais Arbeiten zur Wiederherstellung des km 11.05 Grande Eau 1660 2100 Uferschutzes durchgeführt werden, insbesondere in den Waadtländer Gemeinden Chessel, , und Lavey sowie in den Walliser Ge- km 6.13 Porte du Scex 1660 2100 meinden Port-Valais, ,Collombey,Massongex und Saint-Maurice. km 0 Ende des Abschnitts HQ100Ziel EHQ

Defizite bei der Abflusskapazität sind bei Hochwassern in der Grössenordnung des Jahrhunderthochwassers von oberhalb des Ab- schnitts bis zur Mündung der Grande Eau offensichtlich. Weiter flus- sabwärts führen nur Abflussmengen über HQ100 zu Überflutungen entweder des linken oder des rechten Flussufers.

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Zustand der Dämme Geschiebetransport Von Massongex bis zum Genfersee fliesst die Rhone zwischen Dämmen Während sich im Normalfall ein grosser Teil der Rhonegeschiebe ober- unterschiedlicher Höhe und Geometrie, deren Hauptkörper im All- halb des Abschnitts in dem vom Stauwehr Lavey gebildeten Rückhal- gemeinen auf die im Zuge der 1. Rhonekorrektion erfolgten Arbeiten tebecken absetzt, werden diese Sedimente bei Hochwasser neu weiter zurückgehen. Geotechnische Untersuchungen haben den hohen Ge- bewegt. Dazu kommen die Geschiebeeinträge von Saint-Barthélémy fährdungsgrad der Dämme an einem Grossteil des Verlaufs gezeigt, und Mauvoisin. Weiter flussabwärts ist darüber hinaus das Geschiebe insbesondere am linken Ufer (Wallis) und am rechten Ufer (Waadt) im grösserer Nebenflüsse zu berücksichtigen, allerdings sind deren Ein- Industriegebiet von Aigle. träge nur bei Jahrhunderthochwasser und mehr von Bedeutung. Ein Grossteil des Materials lagert sich bei weniger starken Hochwassern vor dem Zusammenfluss ab. Neben den Kiesentnahmen in den Neben- Gefährdete Dämme im Chablais. flüssen, wie z.B. dem Avançon auf der Höhe seiner Mündung, ist das (s. Unterkapitel 1.5) einzige grosse Kieswerk in diesem Abschnitt jenes an der Mündung in den Genfersee.

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Betroffene Gesamtfläche: 4212 ha Zone mit hohem Schadenpotential wegen der Schadenpotential: 2175 Mio. Fr. Industriezonen und Stadtgebieten

Meter

Aktuelle Gefahrenlage Zonen mit hohem Schadenpotenzial Betroffene Geschätzte Gemeinde potenzielle Schäden Fläche [ha] Derzeit sind Flächen von 4212 ha im Falle eines Jahrhunderthochwas- [Mio. CHF] Gegenwärtige Risikobewirtschaftung sers von Überschwemmungen betroffen, davon 1997 ha im Waadtländer Saint-Maurice 3 7 Entlang der Walliser Ufer fallen die Überwachung der Rhone sowie die Chablais und 2215 ha auf Walliser Seite. Die Schäden, die ein solches Massongex 110 45 Anordnung von Sofortmassnahmen im Fall von Hochwasser in den Hochwasser verursachen würde, werden auf 2175 Millionen Franken Monthey 145 134 Zuständigkeitsbereich der Gemeinden. Auch ausserhalb der Hochwas- geschätzt, davon entfallen 484 Mio. auf die Waadtländer Seite und Collombey-Muraz 960 1255 serperiode sind die Gemeinden für den Unterhalt der Ufer zuständig. 1691 Mio. auf die Walliser Seite. Auf kantonaler Ebene wurde ein Rhone-Notfallplan ausgearbeitet, Der Grossteil der von der Rhone potenziell überschwemmten Gebiete Vionnaz 141 8 dessen Kernelement der Interventionsstab Rhone (ISR) als Entschei- im Abschnitt Chablais sind landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Zonen Vouvry 506 129 dungs- und Durchführungsorgan für die Interventionen ist. Im gleichen mit hohen Schäden liegen hauptsächlich zwischen Monthey und Aigle Port-Valais 350 113 Rahmen wurde vom Kanton ein Netzwerk von Rhonebeobachtern aufgrund der dort vorhandenen grossen Industrie-, Gewerbe- und 50 1 eingerichtet. Sportanlagen. Die Agglomerationen von Massongex, Collombey,Illarsaz, Lavey-Morcles 14 2 Auf Waadtländer Seite fällt der Unterhalt der Ufer und Dämme in den Aigle, Noville und Le Bouveret sind dabei besonders betroffen. Ollon 244 8 Zuständigkeitsbereich der Dienststelle für Wasser, Böden und Sanie- Auf der Überschwemmungskarte ist ersichtlich, dass in der Industrie- Aigle 455 380 rungen. Bei Hochwasser sind Alarmabflussmengen im Rahmen von und Gewerbezone von Aigle die Höhe der Überschwemmung 2 m über- Yvorne 303 17 Alarm- und Interventionsplänen festgelegt. Ein kantonaler Stab über- steigen kann und sie damit eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt. Chessel 176 16 wacht das Hochwasserereignis und koordiniert die Interventionen der Roche (VD) 241 30 Rechtes Ufer (VD) Linkes Ufer (VS) verschiedenen Akteure. Ein mit dem Wallis koordinierter Notfallplan 38 2 wurde auch für das Waadtländer Chablais erstellt, und zwar mit ein- Noville 476 28 heitlichen Warn- und Alarmschwellen, um die optimale Wirksamkeit 4 212 ha 2 175 Mio. der Interventionen beider Kantone zu gewährleisten.

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Keine Gefahr mehr für den Bemessungsabfluss QBem

Für Abflüsse > QBem besteht nur ein Restrisiko, breit gelb schraffiert (HQ100 oder HQ100-EHQ) oder leicht gelb schraffiert (EHQ)

Meter

Künftige Abfluss- und Restrisikobewirtschaftung Restrisikobewirtschaftung Unterhalb der Iles d’Amont werden die Restrisiken am rechten Ufer be- Während die Rhone das Bemessungshochwasser sicher ableiten kann, wirtschaftet und laufen über einen durch die Autobahn begrenzten Abflussbewirtschaftung der gewählten Lösung müssen dennoch auch Abflussmengen über diesem Hochwasser in Korridor bis unterhalb der Ile des Clous ab. Die gewählte Lösung berücksichtigt – je nach Abschnitt – eine Bemes- Betracht gezogen werden. Durch die Anwendung des Überlastfalls kann Auf dem weiter flussabwärts gelegenen Abschnitt sind die Restrisiken sungsabflussmenge zwischen HQ100 und EHQ. verhindert werden, dass die überschüssige Abflussmenge zu unkon- mit der Überströmung am rechten Ufer unterhalb der Ile des Clous ver- Im flussaufwärts gelegenen Teil, vom Stauwehr bei Evionnaz bis trollierten Dammbrüchen mit nachfolgendem Überströmen grosser bunden. Die Dörfer Chessel und Noville werden durch einen Sekundär- Massongex (vom km 29 bis km 23), ist die Rhone für das Extrem- Wassermengen in die Ebene mit potenziell katastrophalen Schäden damm geschützt, der die Ausweitung der überschwemmten Bereiche hochwasser ohne Freibord bemessen. Eine Optimierung hinsichtlich führt. über HQ100 begrenzt. Ein entlang der A9 verlaufender Sekundärdamm der Schutzziele steht noch aus. Im oberen Abschnitt von Evionnaz bis Massongex werden die Über- erlaubt die Eingrenzung der Überschwemmungsfläche. Unterhalb von Massongex, zwischen km 23 und 21, können bei Ab- schwemmungen bei Hochwassern über dem Extremhochwasser von flussmengen über dem Jahrhunderthochwasser Überschwemmungen km 29 bis km 27 am linken und am rechten Ufer, danach nur noch am Notverkehrsnetz (life-line) am rechten Ufer auftreten, diese sind jedoch durch die Topographie rechten Ufer bewirtschaftet. Unterhalb der Verengung bei Saint-Maurice Am rechten Ufer (Waadt) wird das Notverkehrsnetz durch die Strasse von begrenzt. Zwischen km 23 und der Ile des Clous (km 11,5), bei der können bei Abflussmengen unter dem Extremhochwasser Überschwem- Lavey nach Bex und danach durch die Kantonsstrasse Bex – Aigle – Durchquerung von Monthey und Aigle sowie derer Industriegebiete, ist mungen am linken Ufer in der Geländekammer zwischen der Rhone Villeneuve sowie eventuell durch die H144 gewährleistet. Am linken Ufer die Rhone für das Extremhochwasser bemessen. und den SBB-Gleisen auftreten. (Wallis) wird das Notverkehrsnetz durch die Kantonsstrasse Evionnaz – Für den Teil unterhalb der Ile des Clous ist die Rhone für ein Schutz- Zwischen km 23 und km 21 kommt es bei Hochwassern über dem Jahr- Saint-Maurice – Massongex – Monthey – Collombey – Vionnaz – ziel bis HQ100 bemessen. hunderthochwasser zu Überschwemmungen am rechten Ufer.Unterhalb Vouvry – Port-Valais sowie durch die Autobahn zwischen den Abfahrten von Saint-Maurice werden die Überschwemmungen bei Hochwassern Saint-Maurice und Bex gewährleistet. über dem EHQ bis zur Vièze am linken Ufer bewirtschaftet.

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Abschnitt Chablais – unterer Teil

ALLGEMEINE MERKMALE DES PROJEKTS • Abwechselnde minimale Aufweitungen für die Sicheheit in Gebieten mit starken Sachzwängen • Keine Aufweitung zwischen Iles des Clous und dem Delta • Dammhöhen mit heutigem Zustand vergleichbar (keine Erhöhung) KM 9.0 – 11.3 ILES DES CLOUS • Punktuelle Aufweitung SICHERHEITS- • Punktuelle Aufweitungen an den Mündungen zur Kies- und Restrisikobewirtschaftung • Anpassung der Mündung der Grande Eau FUNKTIONEN • Wiederherstellung einer Mündungs-Auendynamik HINTERDÄMME ENTLANG DER A9

HINTERDÄMME VON NOVILLE GRANDE EAU KM 2.2 – 9.0 DELTA - LLES DES CLOUS • Stärkung der bestehenden Dämme (Vouvry / Chessel) • Stärkung des linksufrigen Damms (unterhalb Porte-du-Scex) ÜBERSTRÖMBARER • Ausbau des Grand Canal (Ausführung 2008-2020) DAMM (RECHTS)

KM 12.4 ANPASSUNG DES STEGS VON ILLARSAZ BIOLOG.VERNETZUNG KM 1.4 UMBAU STEG

HINTERDAMM VON CHESSEL

BIOLOG.VERNETZUNG

KM 0.0 – 2.2 DELTA DER RHONE SICHERHEITS- • Punktuelle Aufweitung KM 11.0 – 15.0 AIGLE –ILLARSAZ FUNKTIONEN • Herabsetzung des Schwelleneffekts • Abwechselnde minimale Aufweitung für die Sicherheit

Meter

>2030 (rechts) 2020-2030 (rechts) 2008-2020 2008-2020 (links) 2020-2030 (links) AUSFÜHRUNGSPRIORITÄT

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Abschnitt Chablais – oberer Teil

KM 19.0 – 21.5 GRANDES ILES D’AMONT • Abwechselnde punktuelle Aufweitung • SICHERHEITS- Einbezug der Mündungen der Gryonne und der Vièze KM 24.5 – 29.9 EBENE VON LAVEY – BOIS NOIR • Wiederherstellung einer Mündungs-Auendynamik FUNKTIONEN • Minimale Aufweitung für die Sicherheit (Ebene • Restrisikobewirtschaftung (Ableiten von Abflussmengen von Lavey – St-Maurice) grösser als EHQ) • Keine Massnahmen im Bois Noir

AUFSCHÜTTUNG

ANPASSUNG DER STRASSE LA GRYONNE AVANÇON MÖGLICHER HINTERDAMM

VIEZE KM 21.8 ANPASSUNG STEG MASSONGEX BIOLOG.VERNETZUNG KM 19.3 ANPASSUNG STEG ARA KM 25.3 ANPASSUNG BRÜCKE ST-MAURICE -LAVEY

KM 15.0 – 19.0 GRANDES ILES D’AVAL - GRYONNE • Abwechselnde minimale Aufweitung für die Sicherheit mit Verstärkung des linksufrigen Damms (Collombey-Muraz) KM 21.5 – 24.5 MASSONGEX – ST-MAURICE • Minimale Aufweitung für die Sicherheit (unterhalb der • Städtische Dämme (Massongex) Gryonne) • Linksufrige Dammstärkung (Brücke SBB – Massongex) • Keine Massnahmen (Enge von St-Maurice)

Meter

2008 2008-2020 2020-2030 > 2030 2020 AUSFÜHRUNGSPRIORITÄT

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Abschnitt Stauwehr Evionnaz - Massongex (km 29 bis km 23) Restrisiken Die Überschwemmungen bei Hochwasser über EHQ Aufweitung Die gegenwärtige Breite wird bis Massongex beibe- werdenbiskm27amlinkenundrechtenUferbe- halten und nimmt dann flussabwärts bis zu einem Vom Stauwehr Evionnaz bis zum Ortseingang von Lavey-les-Bains wirtschaftet, danach am rechten Ufer. Unterhalb Maximalraum von 450 m in der Aufweitung zu, die (km 29-27) wird der aktuelle Zustand nicht verändert. der Verengung bei Saint-Maurice können Über- zunächst am linken Ufer und dann am rechten Im Anschluss bestehen die Korrektionsmassnahmen aus einer Aufwei- schwemmungen bei Abflussmengen < EHQ am Ufer erfolgt. Das flussabwärts gewählte Profil be- tung im Rahmen eines an beiden Ufern erweiterten und zu optimie- linken Ufer, in der Geländekammer zwischen der deutet einen Gesamtflussraum von 190 m von km renden Rhone-Freiraums. Im Hinblick auf angepasste Schutzziele Rhone und den SBB-Gleisen, auftreten. 19 bis km 11. Der Flussraum alterniert abhängig können Vertiefungen, Aufschüttungen in der Ebene am rechten Ufer von den nahe der Rhone liegenden Überbauungen und Erhöhungen der Dämme ins Auge gefasst werden. In diesem Zu- Materialbe- DieGeschiebeeinträgederNebenflüsse(StBarthélémy wirtschaftung und Mauvoisin) müssen langfristig bewirtschaftet (Collombey,Raffinerie, Illarsaz, CMC usw.) zwischen sammenhang sei darauf hingewiesen, dass eine Absenkung der Sohle dem linken und rechten Ufer. beim Gewerbegebiet Lavey mit einem künftigen Wasserkraftwerk in werden, um die Wirksamkeit der Lösung sicher- Massongex nicht kompatibel ist. zustellen. Punktuelle Die Aufweitung der Grandes Iles d’Amont bedeutet Flussabwärts wird das Trassee beibehalten (km 25-23). Biologische Eine biologische Verbindung muss am linken Ufer Aufweitung eine Zusatzfläche von 22 ha, momentan als Land- Verbindungen aufrechterhalten werden, um das Passieren des wirtschafts-, Schutzzone und Wald ausgewiesen. Aufweitung Die momentane Breite wird bis km 27 beibehalten. Stauwehrs von Lavey zu ermöglichen. Sie umfasst die Mündungen der Vièze und der Im Abschnitt Lavey - Saint-Maurice erlauben die Gryonne und ermöglicht die Wiederherstellung Notverkehrsnetz Am rechten Ufer wird das Notverkehrsnetz durch einer Auendynamik dieser Nebenflüsse sowie den starken Sachzwänge lediglich eine auf die Regi- die Strasse Bex-Lavey,am linken Ufer durch die Auto- mebreite begrenzte Aufweitung. Die Aufweitung er- Wiederanschluss des Auenwaldes an die Fliessge- bahn zwischen den Ausfahrten Saint-Maurice und wässer. Aus hydraulischer Sicht erlaubt sie eine Ab- folgt am rechten Ufer in der Kurve, am linken Ufer Bex sowie durch die Kantonsstrasse gewährleistet. bis zu km 26, danach am rechten Ufer und linken senkung der Wasserlinie und erleichtert dadurch Ufer bis zur Brücke Saint-Maurice - Lavey, und Optimierbare Der Raum am linken Ufer oberhalb der Brücke die Geschiebebewirtschaftung und die Entlastun- dann am rechten Ufer bis zum Ableitkanal Lavey. Elemente Saint-Maurice – Lavey, bzw. am rechten Ufer zwi- gen bei Hochwassern über dem Extremhochwasser. schen der Brücke und dem Auslasskanal des Kraft- Dämme Die Dammhöhen sind mit denen im gegenwärti- Dämme Die Dammhöhen sind mit denen im gegenwärti- werks Lavey. gen Zustand vergleichbar, mit einer Verstärkung der gen Zustand vergleichbar, mit einer Verstärkung der bestehenden, weiter erhaltenen Dämme. Die Auf- bestehenden und erhaltenen Dämme (vorgezogene schüttung der Ebene am rechten Ufer bietet eine Sicherungsmassnahmen). zusätzlich erhöhte Sicherheit (keine Dammbruch- Brücken/Strassen Die Fussgängerbrücke Massongex muss angepasst gefahr). Abschnitt Massongex - Iles des Clous (km 23 bis km 11,5) werden. Brücken/Strassen Die Brücke bei Lavey muss angepasst werden. Die Brücke der Strasse Monthey-Bex kann beibe- Unmittelbar oberhalb von Massongex wird die gegenwärtige Breite bei- halten werden. Gebäude Klärbecken und Gebäude der ARA in Lavey, das Ge- behalten. Das Projekt des Laufkraftwerks wird durch die Korrektion Die Fussgängerbrücke der ARA Monthey muss an- werbegebiet Lavey und Freizeiteinrichtungen am nicht beeinträchtigt. Von km 21 bis km 19 befindet sich am rechten gepasst werden. linken Ufer bei Saint-Maurice sind wahrscheinlich Ufer eine punktuelle Aufweitung (Grandes Iles d’Amont). Flussabwärts Die Brücke Boeuferrant kann unter der Voraus- betroffen. wechselt die erforderliche Flussaufweitung je nach Lage der Bauzonen setzung erhalten werden, dass am rechten Ufer eine Wasserspiegel Die Wasserspiegel werden etwa 1 bis 1,50 m abge- zwischen dem linken und dem rechten Ufer. Die Dammhöhen sind mit spezielle Korrektion erfolgt (Ersatz der Damm- senkt. denen im gegenwärtigen Zustand vergleichbar, der gesamte Abschnitt schüttung durch ein Viadukt). ist für den Durchfluss des Extremhochwassers bemessen. Die Strasse am rechten Ufer bei km 16-17 muss an- Abflussmengen Extremhochwasser ohne Freibord. Eine Optimie- gepasst werden. rung hinsichtlich der Schutzziele steht noch aus. Die Fussgängerbrücke TAMOIL bleibt erhalten, die Brücke in Aigle bleibt erhalten. Die Fussgänger- 144 brücke Illarsaz muss angepasst werden. Rhone_rapport_A3_D:Mise en page 1 28.4.2008 15:19 Page 145

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Gebäude Mehrere Gebäude in Massongex, Monthey, Illarsaz Abschnitt Iles des Clous – Genfersee (km 11,5 bis km 0) Gebäude und Die Fassung in der Nähe der Mündung der Grande und Aigle sind vom Projekt betroffen. Infrastrukturen Eau muss entweder abgeändert oder versetzt werden. Die potenziellen Schäden in diesem Abschnitt sind begrenzt, und die Abflussmengen Die Bemessungsabflussmenge unterhalb der Auf- Wasserspiegel Die Wasserspiegel werden auf dem gesamten Ab- Rhoneabflusskapazität ist für die Durchleitung der Jahrhunderthoch- schnitt um 1 bis 2 m abgesenkt. weitung bei Iles des Clous entspricht ungefähr dem wasser ausreichend. So kommt es auf Höhe der Aufweitung der Iles des HQ100, dort kommt es am rechten Ufer bei einem Abflussmengen Die Bemessungsabflussmenge für den gesamten Clous am rechten Ufer bei einem Ereignis grösser als ein Jahrhundert- Jahrhunderthochwasser und darüber hinaus zu Abschnitt ist das EHQ, mit Ausnahme des Abschnitts hochwasser zu Überschwemmungen via die Entlastungsdämme. Von einer Überschwemmung. zwischen km 21 und km 23, wo am rechten Ufer den Iles des Clous bis zum Genfersee wird das gegenwärtige Profil mit bei Abflussmengen unterhalb des EHQ Über- eventuellen Uferverstärkungen beibehalten. Die Dammhöhen ent- Restrisiken Die Restrisiken sind mit der Überschwemmung am schwemmungen auftreten können. sprechen denen im gegenwärtigen Zustand. Der Rhone-Flussraum rechten Ufer verbunden. Die Dörfer Chessel und wird so definiert, dass er langfristig eine Aufweitung auf dem gesam- Noville werden durch einen Sekundärdamm ge- Restrisiken Zwischen km 23 und km 21 kommt es am rechten schützt, der die Ausweitung der überschwemmten Ufer beim Jahrhunderthochwasser und darüber hin- ten Abschnitt ermöglicht. Die Mündung in den Genfersee umfasst die Einrichtung eines Deltas. Bereiche über HQ100 begrenzt. Ein entlang der A9 aus zu Überschwemmungen. Die Überschwemmun- verlaufender Sekundärdamm erlaubt die Eingren- gen bei Hochwasser über EHQ werden bis zur Vièze Aufweitung Unterhalb der Aufweitung bei Iles des Clous ist bis zung der Überschwemmungsfläche. am linken Ufer,danach am rechten Ufer bewirtschaf- Die Überschwemmungen bei Hochwasser über EHQ tet. Aufgrund der durch die Brücke Boeuferrant ent- zum Delta keine weitere Aufweitung vorgesehen. Der dafür nötige Rhone-Freiraum wird jedoch geplant. werden ebenfalls am rechten Ufer entlang des stehenden Verengung können die Überschwemmun- Grand Canal bewirtschaftet. gen unterhalb der Gryonne kontrolliert werden. Punktuelle Die punktuelle Aufweitung bei Iles des Clous erstreckt Biologische Der Grand Canal (3550 m), der Stockalper-Kanal Materialbe Das Kieswerk an der Mündung des Avançon muss Aufweitung sich über 2 km und ergibt eine zusätzliche Fläche Verbindungen (2700 m) und der Savorat-Graben (1650 m) die- wirtschaftung beibehalten werden, um die Geschiebe dieses Ne- von 27 ha, die gegenwärtig in einer Schutzzone nen als biologische Verbindungen. (geschützte Auenzone – AZ 124 liegt). Sie trägt zur benflusses zu bewirtschaften. Die Geschiebe der Vièze Massnahmen Die Mündung der Grande Eau wird angepasst und müssen ebenfalls entnommen werden. Aufwertung dieses Standorts bei, indem sie ihn mit der Rhonedynamik verbindet. Sie umfasst ebenfalls an Nebenflüssen in die Aufweitung der Iles des Clous integriert. Biologische Zusammenfluss mit Avançon und Gryonne. Der die Mündung der Grande Eau und erlaubt dort die Der Grand Canal muss auf der Höhe von Chessel Verbindungen Mündungsbereich der Vièze bietet ökologische Ver- Wiederherstellung einer Auendynamik an der Mün- aufgeweitet werden, um die effiziente Nutzung der bindungsmöglichkeiten. dung. Durch die Gestaltung eines Deltas kann der Geländekammer zu gewährleisten. Massnahmen Die Mündungsbereiche von Avançon, Vièze und durch die Bettanhebung an der Mündung hervor- Notverkehrsnetz Das Notverkehrsnetz wird am rechten Ufer durch an Nebenflüssen Gryonne werden angepasst. gerufene Schwelleneffekt verringert werden. Sie er- die Kantonsstrasse Aigle-Villeneuve und eventuell laubt die Wiederherstellung einer Auendynamik in durch die H144, und am linken Ufer durch die Notverkehrsnetz Am rechten Ufer wird das Notverkehrsnetz durch Kantonsstrasse gewährleistet. die Kantonsstrasse Bex-Aigle und die Autobahn Verbindung mit dem Genfersee und der Schutzzone oberhalb der Ausfahrt Bex, am linken Ufer durch der Alten Rhone. Damit wird eine wichtige Aufwer- Optimierbare Trassee und Modell der Sekundärdämme von Noville die Kantonsstrasse gewährleistet. tung gemäss den im Bereich «Natur» gesteckten Elemente und Chessel. Zielen der gesamten Rhonekorrektion geschaffen. Optimierbare Raumbedarf am rechten Ufer km 21-22. Elemente Raumbedarf am rechten und linken Ufer von km Dämme Die Dammhöhen entsprechen denen im gegen- 18-19 (unter Berücksichtigung der CIMO-Lager am wärtigen Zustand. linken Ufer). Nutzung des Hauptbetts bei der Auf- Brücken/Strassen Die Brücke bei Portes-du-Scex wird erhalten. weitung der Grandes Iles d’Amont: ein kleinerer Landwirtschaftsbetrieb kann je nach Flussverlauf der Rhone erhalten werden. 145 Rhone_rapport_A3_D:Mise en page 1 28.4.2008 15:19 Page 146

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Regionales Entwicklungskonzept der Ebene (EKE) Die wichtigsten regionalen Themen Mobilität, Freizeit und Tourismus: Das gesamte öffentliche und pri- Aufwertung des Siedlungsraums: Das EKE sieht durch entsprechende vate Verkehrsnetz muss verbessert werden, um die Bedürfnisse der Be- Die regionale Kommission für das Lenkungsprojekt im Chablais Konzepte die Behandlung und Optimierung der Fragen in Zusammen- wohner, Touristen und Unternehmen bestmöglich zu befriedigen. Das (KOLEK), in der die Vertreter der Walliser und Waadtländer Anrainer- hang mit dem öffentlichen und privaten Verkehr, der Urbanisierung, Schiffbarkeitspotenzial auf dem unteren Rhoneabschnitt wird unter- gemeinden sowie verschiedene regionale Interessengruppen zusam- der Infrastrukturen und Anlagen sowie mit den Industriegebieten und sucht. Im Bereich Freizeit und Tourismus werden die Wasserstellen und mengeschlossen sind, trat im Verlauf von fast drei Jahren viele Male den wirtschaftlichen Ballungsräumen für das Chablais vor.Die kommu- die Fliessgewässer aufgewertet und durch ein Netz attraktiver Fuss-, zusammen, um die Entwicklung des Dossiers zur 3. Rhonekorrektion nalen Einrichtungen müssen durch Inwertsetzung der vorhandenen Fahrrad- und Reitwege miteinander verbunden, die zur Aufwertung zu verfolgen und Überlegungen über die Entwicklung der Ebene an- Investitionen der privaten und der öffentlichen Hand in Übereinstim- der Komplementarität an die Hanglagen und die Alpen angeschlossen zustellen. Sie führte spezielle Workshops zu folgenden Themen durch: mung gebracht werden. Um dies zu erreichen, muss ein Gleichgewicht werden. Entlang der Rhone könnte ein Lehrpfad eingerichtet werden. • Aufwertung des urbanen Siedlungsraums, der Infrastrukturen und zwischen Zonen mit Exklusiv- und Mischnutzung sowie zwischen den Spaziergänge/Wanderungen im Zusammenhang mit der Gegend und der Wirtschaft, Kosten und Vorteilen für die einzelnen Gemeinden gefunden werden. dem Agrotourismus sollten ebenfalls aufgewertet werden. • Aufwertung der Landschaft – Landwirtschaft, von Natur, Freizeit und Natur und Landschaft: Das EKE schlägt die Erhaltung und Verstär- Technische Projekte: Neben dem Hochwasserschutz sieht das EKE die Tourismus, kung der vorhandenen natürlichen und landschaftlichen Elemente weitere Möglichkeit zum Kiesabbau in der Rhone und ihren Neben- • Aufwertung des Wassers – Wasser und Energie. und die Ergänzung ihrer Verbindungen bei Minimierung ihrer Aus- flüssen vor; gleichzeitig soll das Potenzial des Flusses sowie jenes des wirkungen auf die Landwirtschaft und Maximierung ihrer natürlichen Grundwassers für die Erzeugung von Strom und Wärme aufgewertet Auf der Grundlage der in diesem Rahmen angestellten Überlegungen Funktionen vor. Die Rhoneaufweitungen müssen prioritär in Land- werden, insbesondere durch Aktualisierung der Projekte der Kraftwerks- konnten die regionalen Zielsetzungen festgelegt und die wichtigsten wirtschaftszonen mit geringer Produktivität vorgesehen werden. Die stufen in Massongex und Illarsaz. Auch die Potenziale der Erdwärme regionalen Themenbereiche sowie die prioritären räumlichen Heraus- vorhandenen Windschutzhecken, Wäldchen (Baumgruppen), Brachen (Lavey-les-Bains usw.) sowie anderer erneuerbarer Energieformen sollen forderungen im Zusammenhang mit dem GP-R3 umschrieben werden. und Grüninseln werden erhalten, und in den Industrie- und Sied- maximal ausgeschöpft werden. Die Verlegung eines technischen Lei- Diese Elemente wurden in einem sogenannten regionalen Entwicklungs- lungszonen werden natürliche Lebensräume geschaffen, die deren tungskanals entlang der Rhone zur Vernetzung der kommunalen Ver- konzept der Ebene (EKE) zusammengefasst, das bei der Erstellung des Qualität verbessern. Das EKE wird dafür besorgt sein, wieder günsti- sorgungsnetze (Trinkwasser, Brauchwasser) wird untersucht. GP-R3 berücksichtigt wurde und als Referenzinstrument bei der Koor- gere Voraussetzungen für die Fischzucht zu schaffen. dination des GP-R3 mit der Entwicklung der Ebene dient. Landwirtschaft: Das EKE sieht die Erhaltung der grossen, leistungsfä- Eventuell bestehende Unvereinbarkeiten zwischen den Vorschlägen des higen Landgüter der Ebene, ihre Stärkung und die Schaffung günstiger GP-R3 und jenen des EKE werden, so weit wie möglich, in der Anpas- Voraussetzungen für deren weitere Entwicklung vor. Dafür müssen die sungsphase des GP-R3 im Anschluss an die öffentliche Information Zerstückelung und die Verluste von Landwirtschaftsflächen auf ein Mini- sowie im Rahmen der späteren Umsetzungsphasen des Projekts der mum reduziert werden, und zwar entweder durch Verzichte seitens der 3. Rhonekorrektion geregelt. Die Umsetzung des EKE fällt in den Zu- Rhonekorrektion oder der Industrie- und Bauzonen. Auch die Art der Bo- ständigkeitsbereich der betroffenen Region und Gemeinden. dennutzung muss bei Bedarf durch Integralmeliorationen (IM) rationa- lisiert werden. Die ökologischen Ausgleichsflächen (ÖAF) werden optimal angelegt. Hecken und ökologische Ausgleichsmassnahmen im Zusam- menhang mit dem Bau der H144 müssen in die ökologischen Aus- gleichsflächen (ÖAF) integriert werden. Während und nach den Arbeiten muss ein Kontroll- und Entschädigungssystem eingerichtet werden. Und schliesslich müssen auch die Freizeitaktivitäten in Landwirtschafts- und Waldgebieten in optimaler Weise miteinander harmonieren.

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Die wichtigsten räumlichen Herausforderungen Barges – Illarsaz – Iles des Clous – Chessel (Landwirtschaft und im Zusammenhang mit dem GP-R3 Natur): Voruntersuchung für eine IM (Integralmelioration). Umset- Lavey und Saint-Maurice (Freizeit/Erholung und Energie): Voll- zung der im Zuge der kantonalen Ökovernetzung (KÖN) geplanten umfänglicher Schutz des Wasserkraftwerks und des Industriegebiets Aufweitung am rechten Flussufer (Iles des Clous). Einrichtung und sowie Sicherung des Mittelbereichs in der Nähe des Campingplatzes Markierung von genehmigten Reitwegen auf dem linksseitigen Ufer «Camping des Iles» in Lavey. Ausbau des Erholungsbereichs am linken und Markierung von genehmigten Wegführungen durch Landwirt- Flussufer. Erstellung von Unterführungen für den Campingplatz Bois schaftszonen, um das Nebeneinander von Landwirtschaft und Reitern Noir. Umsetzung der im Zuge der kantonalen Ökovernetzung geplan- zu gewährleisten. Bewirtschaftung und Einrichtung von Kanälen zur ten Aufweitung. Sicherstellung ihrer Funktion als vielseitige Verbindungen für Freizeit- Die Grandes Iles d’Amont (Ollon und Monthey) und die Domaine und Naturaktivitäten sowie Erhaltung ihrer Wasserableitung- und du Rhône in Bex (Freizeit/Erholung und Energie): Bau der Kraft- Drainagefunktion. werksstufe in Massongex sowie der Nebenanlagen (Fischtreppe). Ent- Alte Rhone – Domaine du Fort (Natur und Freizeit): Bestätigung wicklung der Domaine du Rhône für verschiedene Aktivitäten im der Bedeutung des Abschnitts für Naturschutz und sanfte Freizeitakti- Zusammenhang mit Wasser und der Aufwertung der Uferbereiche. Ein- vitäten, Gewährleistung ihrer gegenseitigen Verträglichkeit. Weiter- richtung von Reitwegen an den Ufern. Verbindungsweg für Fussgänger führung des Forstbetriebs in der Domaine du Fort und den Iles und Radfahrer vom Dorf Bex zum Bahnhof SBB, dann weiter zu den Ferrandes. Erhaltung der Möglichkeiten zur Schiffbarkeit auf der Alten Rhoneufern. Umsetzung des im Zuge der kantonalen Ökovernetzung Rhone und in der Rhonemündung. Kiesförderung aus dem Rhone- geplanten Rieds mit flachem Teich. bett. Bewirtschaftung und Anpassung von Kanälen zur Sicherstellung Industriegebiete Aigle und Collombey-Muraz (Industrie): Sicherung ihrer Funktion als vielseitige Verbindungen für Freizeit- und Naturak- der an den beiden Rhoneufern angesiedelten Industrieunternehmen. tivitäten. Erhaltung der Wasserableitung- und Drainagefunktion des Bau der Kraftwerksstufe in Illarsaz sowie der Nebenanlagen (Fisch- Grand Canal. Einrichtung eines Lehrpfads in der Domaine du Fort in treppe). Bau von Strassen- und Schienenverbindungen zur Rhone- Verbindung mit den bestehenden Reit-, Fahrrad- und Fusswegen. überquerung im Bereich La Charbonnière. Umsetzung der im Zuge Agglomeration: Lancierung eines Agglomerationsprojekts für den Be- der kantonalen Ökovernetzung (KÖN) geplanten Aufweitung (Objekt reich Monthey-Aigle, gemäss den definierten Vorgaben des Bundesamts C7). Einrichtung von Reitwegen auf dem linksseitigen Ufer. Mach- für Raumentwicklung. Eine entsprechende Voruntersuchung wurde barkeitsstudie für die Herstellung von Biokraftstoff am Standort La dem Bund, den betroffenen Kantonen und Gemeinden offiziell vorge- Charbonnière. legt. Sie unterstreicht die offizielle Verpflichtung der Region, sich für die Ausarbeitung des Agglomerationsprojekts einzusetzen.

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Besondere Aspekte der gewählten Lösung (Chablais) Synergien mit anderen Interessen Da flussabwärts von Chessel kein Sicherheitsdefizit besteht, wird das Wasserkraftproduktion: Im Laufe der 80iger-Jahre wurde ein Projekt Rhonebett unterhalb der Ile des Clous nicht aufgeweitet. Zwischen Vorübergehende Sofortmassnahme für eine Kraftwerksstufe oberhalb des Dorfes Massongex untersucht und Porte du Scex und dem Delta allerdings verläuft das rechte Ufer entlang Die für diesen Bereich vorgeschlagenen, vorübergehenden Sofort- vorgelegt. Dieses Projekt sah ein Stauwehr mit Laufkraftwerk sowie der Waldfläche (von Menschenhand veränderte Pflanzungen und massnahmen (VSM) sollen in erster Linie die Sicherheit hinsichtlich mehrere, durch Schieber gesteuerte Durchlässe zur Regelung der Was- Baumbestände) zwischen der heutigen Rhone und der Alten Rhone. der Gefahr von Dammbrüchen im Abschnitt Vièze-Grande Eau erhö- serstände und für das Abführen der Hochwasser vor. Das Generelle Pro- Dieser Bereich könnte unter ökologischen Gesichtspunkten unabhängig hen. Am rechten Ufer würde die Ausbreitung einer Überschwemmung jekt schlägt für den fraglichen Abschnitt lediglich die Verstärkung der entwickelt werden. Dieser aquatische Übergangslebensraum zwischen aufgrund eines Dammbruchs zu grossen Schäden im Industriegebiet vorhandenen Dämme vor. Dadurch wird der Bau einer Kraftwerksstufe den Fliessgewässern der Rhone und dem See bedeutet eine biologische Aigle führen. Am linken Ufer wären die Industrieanlagen der Raffine- in Massongex durch die 3. Rhonekorrektion nicht gefährdet. Allerdings Aufwertung. Deltabereiche sind Abschnitte mit grösster Artenvielfalt rie sowie die Agglomeration von Illarsaz betroffen. Die Dammab- muss eventuell die Fallhöhe im Verhältnis zum früheren Projekt und bieten in diesem speziellen Fall eine wichtige Zufluchtsstätte für schnitte, die aufgrund ihrer geotechnischen bzw. geometrischen Hydro-Rhone verringert werden, um die Sohlenabsenkung flussabwärts die in den stehenden Gewässern des Naturschutzgebiets Les Grangettes Merkmale ein hohes Bruchrisiko aufweisen, wurden bestimmt. zu begrenzen und um zu vermeiden, dass dadurch die Korrektion der heimischen Tiere. Das Ziel der VSM, d.h. die Sicherheit vor Dammbrüchen, entspricht Mündungen von Avançon und Iles d’Amont beeinträchtigt wird. Die meisten Nebenflusseinmündungen (die wichtigsten – Vièze, einem Ziel des Generellen Projekts. Allerdings übertrifft das Sicher- Darüber hinaus sei hier angemerkt, dass in Bezug auf die im EKE fest- Gryonne und Grande Eau – sind Bestandteil der Aufweitungen) wer- heitsziel des GP-R3 jenes der VSM bei weitem. So handelt es sich bei gehaltenen Ziele das Ziel der Aufwertung der Schiffbarkeit der Rhone den angepasst und aufgeweitet und für Fische passierbar gemacht. Die den Industrie- und Siedlungsgebieten, die sich beidseits des von der im Rahmen der gewählten Lösung nicht erfolgreich durchgeführt wer- Avançon-Einmündung ist Bestandteil einer kleinen Mündungsauf- VSM betroffenen Rhoneabschnitts befinden, um Bereiche mit hohem den konnte. weitung und wird zusätzlich renaturiert. Schadenspotenzial, für die das Generelle Projekt einen Schutz bis zum Extremhochwasser vorsieht. Letzteres will auch das Umweltdefizit der Lokale Umweltaspekte Rhone ausgleichen, indem der Rest der sozioökonomischen Funktio- DasGenerelleProjektsiehtkeineFlussaufweitungzwischenSaint-Maurice nen der Rhoneebene verbessert oder aber zumindest erhalten wird, was und Massongex vor, abgesehen von einer kleinen Aufweitung auf der bei den VSM nicht der Fall ist. Höhe von Saint-Maurice und Lavey. Die natürliche Verengung des Tals Im Vergleich zu diesen Zielen des GP-R3 gleichen die Sofortmassnah- wirkt als Bremse für die biologische Längsvernetzung, diese Situation men schnell und zu geringeren Kosten ein schweres Sicherheitsdefizit wird nicht verändert. für einen Übergangszeitraum aus, was im Rahmen des Rhone- Zwischen Massongex und Chessel begünstigt die Rhoneaufweitung die projektes aufgrund des Projektumfangs und der Umsetzungsdauer Schaffung eines Regimebetts mit einer Breite von 95 m. Es sind zwei nicht möglich ist. punktuelle Aufweitungen geplant, und zwar bei den Grandes Iles Es ist eine etappenweise Umsetzung der VSM vorgesehen, wobei zu- d’Amont und den Iles des Clous (geschützte Auenzone - AZ 124). Mit nächst die Massnahmen in Angriff genommen werden, die sich in das diesen Aufweitungen sollen der erneute Zusammenschluss der Auen- hier beschriebene, Generelle Projekt einfügen. wälder durch Wiederherstellung einer Auendynamik und Verbesserung der Mündungsbereiche der Nebenflüsse (Vièze und Gryonne im ersten, Grande Eau im zweiten Fall) erreicht werden. In diesen beiden Auf- weitungen könnten sich zusätzliche Lebensräume mit geringer Strö- mung bilden. Auf den beiden letzten Kilometern weicht der Damm am rechten Ufer immer weiter zurück und bildet ein Delta mit einer Breite zwischen 500 und 800 m, um der Rhone eine natürliche Mündung in den Genfersee zu verschaffen. Der Raumbedarf für diese Variante be- trifft hauptsächlich bestehende, äusserst wertvolle natürliche Lebens- räume (Seeuferriede, Erlenwälder und Weidengebüsche) sowie einen kleinen Teil des Pappelbestands in Le Fort. 148 Rhone_rapport_A3_D:Mise en page 1 28.4.2008 15:19 Page 149

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Auswirkungen auf die Raumnutzung Die Zonennutzungspläne der vom GP-R3 betroffenen Gemeinden müs- - sen nach erfolgter Genehmigung des GP-R3 durch den Staatsrat Walliser Waadtländer Bex Aigle Chablais Maurice Chablais Ollon

schrittweise an den künftigen Flussraum der Rhone angepasst werden. Muraz - Noville Vouvry Yvorne Chessel Monthey St Port-Valais Collombey Es ist zudem geplant, den Rhone-Freiraum (und die entsprechenden Massongex Zusätzlicher Zusätzlicher Lavey-Morcles Raumnutzungsvorschriften) zu erhalten, wie im vom Walliser Staats- Raumbedarf [ha] Raumbedarf [ha] rat im Juni 2006 genehmigten Sachplan Rhone Wallis sowie im Sach- Siedlungszonen 0 1 1 0 0 0 2 Siedlungszonen 0 0 0 0 0 0 0 0 plan Rhone Waadt abgegrenzt, der Gegenstand der vorliegenden Industrie- und 7 0 1 0 0 0 8 Industrie- und 1 0 0 1 0 0 0 2 öffentlichen Information ist. Gewerbezonen Gewerbezonen Der vorgesehene Raumbedarf für das Projekt beläuft sich auf insge- Zonen für öffentliche Zonen für öffentliche Bauten und Anlagen 0 2 0 0 1 0 3 Bauten und Anlagen 0 0 0 1 0 0 0 1 samt 237 ha, wovon 103 ha auf Wälder entfallen. Die restlichen Flächen und für Sport und für Sport verteilen sich zu 16 ha auf Bauzonen, zu 64 ha auf Landwirtschafts- Landwirtschaftszonen 16 11 1 0 0 0 28 Landwirtschaftszonen 1 16 4 2 1 11 1 36 zonen, zu 14 ha auf Schutzzonen und zu 40 ha auf weitere oder un- Schutzzonen 2 1 2 0 1 2 8 Schutzzonen 0 0 0 0 6 0 0 6 bekannte Zonen. Im Rahmen des Projekts müssen 10 Deponien und 2 Firmengelände saniert werden. Die Korrektionsarbeiten müssen den Waldfläche 3 0 3 0 0 0 6 Waldfläche 7 17 2 0 30 6 35 97 Schutz eines ISOS-Standorts, die Durchgängigkeit mehrerer histori- Sonstige und 1 0 2 0 0 0 3 Sonstige und 0 2 1 4 27 2 1 37 scher Wege sowie besondere Vorkehrungen in den archäologischen unbekannte Nutzungen unbekannte Nutzungen Zusätzlicher Zusätzlicher Stätten von Vardant, Saint-Maurice, Massongex und Boeuferrant sowie 29 15 10 0 2 2 58 9 35 7 8 64 19 37 178 Raumbedarf [ha] Raumbedarf [ha] im BLN-Gebiet Les Grangettes umfassen. Entlang der Rhone verlaufen zahlreiche Hochspannungsleitungen: es ist nicht ausgeschlossen, dass einige Masten in Richtung Bauzonen verschoben werden, was die Fest- legung von neuen Restriktionsperimetern nötig machen wird. Schliesslich erfordern die Gasleitung in der Nähe der Rhone und die Ölleitung auf dem Gemeindegebiet von Collombey-Muraz ein ange- passtes Arbeitsprogramm, wobei das Unfallrisiko durch geeignete Mass- nahmen spürbar verringert werden kann. Abschliessend bleibt in diesem Abschnitt der Hinweis auf das Projekt der Kraftwerksstufe Mas- songex.

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