Schwa¨bische Zeitung

Freitag, 19. Juni 2009 / Nr. 138 Sport

Schwimmen Box-WM: – Chagaaev Sport am Wochenende

Lurz und Maurer Boxen holen die ersten Titel WM im Schwergewicht (WBO, IBF) auf Schalke Zusta¨nde wie fru¨her bei Schmeling (Sa.): Waldimir Klitschko – Ruslan Chagaev LINDAU (sid) - Thomas Lurz (Würz- Rudern burg) und Angela Maurer (Mainz) ha- (dpa) — Es ist das Haye, dem zwar eine große Klappe, Weltcup in München (bis So.) ben zum Auftakt der deutschen Meis- gro¨ßte Box-Spektakel seit Max aber auch ein Glaskinn nachgesagt Schwimmen terschaften im Freiwasserschwimmen Schmelings Zeiten: 60 000 Zuschau- wird. Haye hatte den Kampf wegen Deutsche Freiwasser-Meisterschaften in Lindau die Titel über die olympische Zehn-Ki- er in der Veltins-Arena und Millio- einer Trainingsverletzung 17 Tage vor (bis So.) lometer-Distanz gewonnen. Lurz, nen Zuschauer in mehr als 100 La¨n- dem ersten Gong abgesagt. Nach- Volleyball Bronzemedaillengewinner in Peking, dern werden die Schwergewichts- dem „Russen-Riese“ Walujew als Er- Europaliga, Gruppe B in Bremen: Deutschland – siegte nach 1:57:37,24 Stunden im weltmeisterschaft zwischen dem satzkandidat abgewunken hatte, Griechenland (Sa., 19.30/So., 16.00) 18,6 Grad warmen Bodensee vor Ukrainer Wladimir Klitschko und nahm Chagaev die Offerte Klitschkos dem letztjährigen Europacup-Gewin- dem Usbeken Ruslan Chagaev am an. ner Christian Reichert (Wiesbaden Samstag (22 Uhr/RTL) verfolgen. Wo tut sich was? :57:41,11). Beide können mit einem „Ordentlich Pru¨gel“ Ticket für die Weltmeisterschaften in Einen größeren Zuschauerauflauf Treffen der Fußballmeister in Neufra Rom (17. Juli bis 2. August) rechnen. beim Boxen hat es in Deutschland seit Als „ein Highlight“ stuft Trainer Im Waldstadion in Neufra/Donau findet mor- Titelverteidiger Toni Franz aus Leipzig 70 Jahren nicht gegeben. Damals, am Ulli Wegner aus dem Berliner Sau- gen (11 Uhr) das Landesfinale des „Erdinger war nicht am Start. „Das war ein rich- 2. Juli 1939 in , brachte Box- erland-Stall das blitzschnell vereinbar- Meistercups“ statt. Dabei treten 20 Männer- tig gute Trainingseinheit im Hinblick Idol im Kampf um die te Duell ein. „Ich bin mir aber nicht so und 20 Frauenmannschaften an, die in der zu- auf die WM“, sagte Thomas Lurz. Er deutsche Meisterschaft gegen den sicher, wer gewinnt“, meint der 67- rückliegenden Saison einen Meistertitel in einer hatte nach der Hälfte der Strecke das Bonner Adolf Heuser 70 000 Men- Jährige. „Klitschko hat boxerische Li- WFV-Liga gewannen. Mit dabei sind unter ande- Kommando übernommen und gab schen auf die Beine. Nicht nur den nie. Aber bei seinen Siegen zuletzt rem Landesligameister SV Oberzell, Verbandsli- die Führung bis zum Ziel nicht mehr deutschen, auch den Europarekord hatte er nur schwache Gegner. Des- gameister SV Bonlanden und Oberligameister ab. Die Olympiavierte Angela Maurer hält Schmeling: 102 000 Zuschauer halb weiß ich nicht, wie er kritische Si- SG Sonnenhof Großaspach. 69 Prozent aller entschied das Rennen nach einem lan- strömten am 26. August 1934 auf die tuationen gegen einen starken Cha- WFV-Meister meldeten für dieses Turnier der gen Schlussspurt in 2:01:31,43 Stun- Sandbahn -Lokstedt, um gaev meistert.“ Für Wladimir Klitsch- Meister, 2007 waren es noch knapp über 40 Pro- den für sich. Vizemeisterin wurde Ste- den K.o.-Sieg des ehemaligen Welt- kos älteren Bruder Vitali stellt sich die- zent, 2008 58 Prozent gewesen. Gespielt wird fanie Biller (Nördlingen/ 2:01:36,24). meisters gegen Walter Neusel zu be- se Frage erst gar nicht. Ihm, so elf Minuten auf einem Kleinfeld mit vier Feld- Mitfavoritin Britta Kamrau-Corestein jubeln. versicherte der 37 Jahre alte WBC- spielern und Torwart. Die Finals beginnen um () hatte überraschend auf ei- „Es ist eine Gelegenheit, die zum Weltmeister, tue Chagaev leid, weil er 18.50 Uhr. (mac/sz) nen Start verzichtet, sie will sich auf ersten Mal in meiner gesamten sport- ordentlich Prügel beziehen werde. die 5 und 25 Kilometer heute und am lichen Karriere zustande gekommen Chagaev, dessen WM-Kampf am Sonntag konzentrieren. ist“, verkündete WBO- und IBF-Welt- 30. Mai in Helsinki gegen Walujew ge- Sport im Fernsehen meister Klitschko feierlich. „Ich freue platzt war, weil ihm finnische Ärzte mich wahnsinnig auf diese 60 000 Zu- wegen eines Hepatitis-B-Antigens im DSF schauer.“ Ob die Rivalen dem nervli- Blut die Starterlaubnis verweigerten, Formel 1, Großer Preis von England in Silversto- chen Druck standhalten, den die res- sieht sich vor einer Riesenchance. Im ne, Freies Training 11.00-12.35/15.00-15.50 pekteinflößende Kulisse ausübt, wird Gegensatz zu den Bedenken in Finn- Fußball, U21-EM: Schweden – Italien, Weißruss- sich zeigen. „In so einer Arena haben land besteht nach Ansicht deutscher land – Serbien 15.55-18.00/18.10-20.15 sie noch nicht geboxt. Respekt haben Ärzte kein Gesundheitsrisiko. Der Us- Eurosport beide“, meint Jean-Marcel Nartz, beke, der von der WBA als „Weltmeis- Tennis aus Eastbourne 12.30-19.15 Irgendwann wird es zu viel Technischer Leiter der Hamburger ter in der Pause“ geführt wird, sich Universum Box-Promotion, bei der Dr. Steelhammer: Wladimir Klitschko zeigt seinem Gegner Ruslan Chagaev, aber im Vergleich mit dem „ordentli- Es gibt ein paar ganz üble Begriffe: Chagaev unter Vertrag steht. was ihn erwartet. Foto: ddp chen“ Titelträger Walujew als wahrer Fußball Insolvenz, Rentengarantie, Oscar Der 33-jährige Klitschko (52 Siege, Champion fühlt, kann mit einem Lafonatinae und -- ganz oben auf 3 Niederlagen), der neben den beiden hat er aber noch nicht gewonnen. Herausforderer. „Das ist endlich wie- Schlag zwei weitere WM-Gürtel er- WM-Qualifikation, Asien, Gruppe B: Saudi- der Negativliste -- Franck Ribery. anerkannten WM-Titeln auch noch Ruslan hat mehr als eine Außenseiter- der ein Schwergewichtskampf, über obern und damit zum Helden der Sze- Arabien – Nordkorea 0:0. – Endstand: 1. Südko- Bleibt er oder geht er oder bleibt er den Gürtel des unbedeutenden Ver- chance.“ WBA-Weltmeister Chagaev, den die Leute reden können“, meinte ne werden. „Das ist für mich echtes rea 12:4/16, 2. Nordkorea 7:5/12, 3. Saudi-Ara- doch in München? Einfacher bandes IBO besitzt, steigt als Favorit in in 26 Profi-Kämpfen ungeschlagen, Nartz. Glück. So eine Chance bekommt man bien 8:8/12, 4. Iran 8:7/11, 5. Vereinigte Ara- Wunsch: Es soll dahin gehen, wo den Ring. „Wladimir ist nach seinen hat selbst den 28 Zentimeter größe- Alle Beobachter sind sich weitge- nur einmal im Leben“, sagt Chagaev, bische Emirate 6:17/1. – Süd- und Nordkorea der Pfeffer wächst. Dieses Land ge- Niederlagen gegen Corrie Sanders ren Nikolai Walujew bezwungen und hend einig: In Chagaev hat Klitschko der eigentlich schon auf dem Weg in qualifiziert. Sieger Bahrein – Saudi-Arabien spielt hört übrigens zu Frankreich. und Lamon Brewster stabiler, sicherer dabei Courage bewiesen. Klitschko einen stärkeren Widerpart als in dem den Urlaub war, als ihn das verlocken- gegen Neuseeland um weiteren WM-Platz. geworden“, sagt Nartz. „Den Kampf misst nur 15 Zentimeter mehr als sein zunächst vorgesehenen Briten David de Angebot erreichte. Deutsche Meisterschaft, Halbfinalhinspiele A-Junioren: FSV Mainz 05 – Werder Bremen Radsport Leichtathletik Radsport 0:1, Borussia Dortmund – SC Freiburg 3:2. B-Junioren: Bayern München – VfL Wolfsburg Weltmeister Grabsch 3:0, VfB Stuttgart – Bor. Mönchengladbach 2:1. gibt die Zeit vor Wenn der Turbo zu¨ndet Kein Kraut gegen Cavendish BAD SAULGAU (sz) - 350 Teilnehmer OSTRAU (sid) - Erst brachte Testpi- am Sonntag in Utrecht (29:53,80) eil- BAD ZURZACH (dpa) - Sprintspezia- Leichtathletik haben sich zum Deutschland-Grand- lot Usain Bolt den 306 PS starken te die Äthiopierin Meselech Melkamu list Mark Cavendish aus Großbri- Prix, einem Jedermann-Zeitfahren, an- neuen BMW Z4 35i auf Hochtou- über 5000 Meter zu 14:34,17 Minu- tannien hat gestern bei der Tour de Grand-Prix-Meeting in Ostrau (JWL = Jahres- gemeldet. Der Startschuss für die Ein- ren, dann zu¨ndete Jamaikas Drei- ten. In ihrem Sog lief die erst19-jähri- Suisse seinen zweiten Etappensieg weltbestleistung), Männer, 100 m (zu starker zelfahrer fällt morgen um 13 Uhr. fach-Olympiasieger als Star des ge Kenianerin Edith Maisai 14:34,36. gefeiert. Der Columbia-Profi setzte Rückenwind/2,1 m): 1. Bolt (Jamaika) 9,77, 2. Zeitfahrweltmeister Bert Grabsch (34) Grand Prix von Tschechien den ei- Im Trubel der Stars feierte der Ros- sich im Massensprint erneut gegen Pickering (Großbritannien) 10,08, 3. Pognon vom Team Columbia rollt als erster genen Turbo. tocker Mark Frank einen Speerwurf- Oscar Freire (Spanien) durch. (Frankreich) 10,15; 200 m (2,2 m): 1. Hession von der Rampe auf der Kaiserstraße Sieg mit 83,51 Meter, und fast hätte (Irland) 20,44; 800 m: 1. Rudisha (Kenia) auf die 28 Kilometer lange Strecke Nach miserablem 100-Meter-Start auch die Offenburger Olympiadritte Den dritten Platz auf den 178 Kilome- 1:44,09, 2. Ismail (Sudan) 1:44,31; Meile: 1. Kei- rund um Bad Saulgau. Das Paar- und und Platz vier Mitte des Rennens lief Christina Obergföll mit 66,88 Meter tern von Oberriet nach Bad Zurzach si- tany (Kenia) 3:49,57, 2. Baddeley (Großbritan- Mannschaftszeitfahren, für das 150 er auf dem Weg zu leicht windbe- triumphiert. Am Ende fehlte ihr ein cherte sich Francesco Gavazzi aus Ita- nien) 3:51,83; 110 m Hürden (2,0 m): 1. Robles Fahrer gemeldet haben, beginnt am günstigten 9,77 Sekunden am Ende Zentimeter auf die Russin Maria Aba- lien. Bester deutscher Fahrer war Ge- (Kuba) 13,04 (JWL), 2. Faulk (USA) 13,13; 400 Sonntag um 12.30 Uhr. Für alle Wett- wieder weltrekordverdächtig. „Es war kumowa (66,89). Nur Fünfte wurde rald Ciolek auf Platz acht. Der Slowe- m Hürden: 1. Jackson (USA) 48,32 (JWB), 2. bewerbe sind noch Nachmeldungen der zweitschlechteste Start meiner die leicht am Rücken verletzte Europa- ne Tadej Valjavec verteidigte sein Sanchez (Dominikanische Republik) 49,20, 4. möglich. Am Samstagabend gibt es Karriere, doch ich wollte eine starke meisterin Steffi Nerius (60,15). Gelbes Trikot vor Zeitfahr-Olympiasie- Goller (Wattenscheid) 50,03; Hammerwurf: 1. im Oberamteihof eine Party mit Live- Zeit laufen und gab alles“, meinte der Lediglich auf Rang sieben landete ger Fabian Cancellara aus der Pars (Ungarn) 80,71. – Frauen: Hammerwurf: Musik. „Für mich ist das ein erster Test Weltrekordler (9,69), der bei einem mit schwachen 7,66 Meter Hallen-Eu- Schweiz, der nur noch neun Sekun- 1. Wlodarczyk (Polen) 76,59, 4. Heidler 71,65, 7. für die deutschen Meisterschaften“, Hauch zu starken Windes (2,1 m/Se- ropameister Sebastian Bayer (Bre- den Rückstand auf den Spitzenreiter Klaas (beide /Main) 66,84. sagt Grabsch, der am 26. Juni in Cott- kunde) die viertbeste Zeit seines Le- men) beim Weitsprungsieg des Süd- hat. Heute führt die drittletzte Etappe Werfercup in Schönebeck (Sachsen-Anhalt), bus seinen Titel im Zeitfahren verteidi- bens lief. Der Brite Craig Pickering afrikaners Godfrey Mokoena (8,33). der Schweiz-Rundfahrt über 204,1 Ki- Der Schnellste der Welt auf dem Männer Kugel: 1. Sack (Leipzig) 20,38; Diskus: gen will und auch am 24. September (10,08) lag gut drei Meter zurück. Als Vierter über 400 Meter Hürden nä- lometer nach Vallorbe. Rad: Mark Cavendish. Foto: dpa 1. Harting () 68,09; Hammer: Litwinov (LG bei der WM in Mendriso (Schweiz) er- Eine von drei internationalen Sai- herte sich Thomas Goller (Watten- Lance Armstrongs Teilnahme an Frankfurt) 77,64; Speer: 1. Häber (Leipzig) neut ganz oben auf dem Podium ste- sonbestmarken erzielte an der Stätte scheid) in 50,03 der WM-Norm der Tour de France für das Astana- Astarloa einleiten will, stehen wohl 79,01. – Frauen Kugel: 1. Kleinert () hen will. Grabsch wohnt am Boden- seines 110-Meter-Hürden-Weltrekor- (49,80). Der Berliner Diskus-Vizewelt- Team steht wohl nichts mehr im Weg noch weitere Enthüllungen vor dem 19,44; Diskus: 1. Dietzsch (Neubrandenburg) see und hat schon angekündigt, die des von 2008 (12,87) Kubas Olympia- meister Robert Harting steigerte seine — das Starterfeld der 96. Frankreich- Tour-Start am 4. Juli bevor. Zumindest 62,50; Hammer: 1. Bunjes (LG Frankfurt) 68,13; Anreise mit dem Rad zurückzulegen. sieger Dayron Robles in 13,04 Sekun- Saisonbestmarke von 66,93 auf 68,09 Rundfahrt ist trotzdem unsicherer im Fall Astana scheint aber Klarheit zu Speer: 1. Rittweg (Thum) 58,56. Triathlon-Weltmeister Daniel Unger den. Der Olympiadritte Bershawn Meter und verbesserte sich auf Platz denn je. Nachdem der Radsport-Welt- herrschen. Die kasachische Equipe Stabhochsprung-Meeting in Ingolstadt hat den Rundkurs schon getestet: Sei- Jackson (USA) lief über 400 Meter drei der Weltrangliste 2009. Im Kugel- verband (UCI) wegen Dopingver- kündigte gestern an, dass die Finanz- Männer: 1. Straub (Filstal), 2. Otto (Dormagen) ne 38:07 Minuten bedeuten einen Hürden 48,32. Und nach der zweit- stoßen siegten Peter Sack (20,38) und dachts Disziplinarverfahren gegen ein probleme gelöst und die Zukunft des je 5,70, 3. Lobinger (München) 5,60, 5. Holz- Schnitt von rund 44 km/h. (sz) besten 10 000-Meter-Zeit einer Frau Nadine Kleinert (19,44). Quintett um Ex-Weltmeister Igor Rennstalls gesichert seien. deppe (Zweibrücken).

Roman

Roman von Dora Prinz mit Sabine Eichhorst Tür zugeschlagen hatte. Bald darauf Hühner liefen gackernd durch den tig, ich hatte Durst. Vor der Garage „Er geht zu anderen Weibern.“ die Hosen und Jacken der Mannsbil- war er in sein Auto gestiegen und Sand. stieg der Bauer in sein Auto. Die Die Bäuerin warf ein Laken in den Zu- der starrten vor Dreck, so dass man fortgefahren. Ich hatte in meiner „Fasst mal an, Dora?“ Die Bäue- Bäuerin sah auf, strich sich eine ber, dass es klatschte. Der Spatz saß sie nur mit der Wurzelbürste sauber Schlafkammer gehockt, doch als er rin reichte mir die Enden eines nas- feuchte Strähne aus dem Gesicht. auf einem Fenstervorsprung und ze- bekam. Sie nahm einen Stapel Hem- Ein Tagwerk fort war, schlich ich in den Hühner- sen Lakens. Ihre Wangen glühten. „Wo fährt er hin?“ terte. den und klappte die Kragen ausei- Leben stall, holte den Fuchs aus seinem Kä- Wir wrangen, bis alles Schmutzwas- Sie zuckte mit den Schultern. Um Einen Moment wusste ich nicht, nander, warf manche in eine leere Erinnerungen fig und schmiegte mein brennendes ser heraus war und warfen das Bett- ihren Mund lag ein bitterer Zug. Ich was ich sagen sollte. „Bist sicher, Holzwanne, andere auf den Tisch. einer Magd Gesicht in sein warmes, duftendes tuch auf den Tisch. „Du hast Kraft, tauchte das Laken in die Wasch- Fanny?“, fragte ich leise. Ich bestrich die Hemden mit Seifen- Fell. das ist gut.“ Sie wischte ihre Hände wanne, die Bäuerin schöpfte ko- Sie stößelte Wäsche wie eine Ge- brei und rieb sie auf dem Wasch- Gleich nach dem Melken hatte ab. chendes Wasser darüber. triebene, Wasser spritzte und brett. Ein Hemd gehörte dem ©2009 by Droemer Verlag die Bäuerin den Waschkessel einge- Ich nahm eine Bürste. Still rieben und schrubbten wir Schaumblasen flogen. Ich legte Knecht, das wusch ich recht schnell. heizt und nun schoben wir Wannen „Am Waschtag frag ich mich Laken, Leintücher und Kissenbe- Brennholz nach und sah aus dem „Ich hol uns Sprudel“, sagte die 49. Folge mit eingeweichter Weißwäsche bei- stets, wie viele Leut auf diesem Hof züge. Schaum spritzte und brannte Fenster; im Sommer konnte man sie Bäuerin und warf ein Hemd des Bau- seite, um Platz zu schaffen. Auf dem wohnen.“ in den Augen. Es roch nach Lauge öffnen, doch im Winter während der ern in eine Wanne mit kaltem Was- „Jetzt reicht’s!“, rief ich, stach Tisch lagen Waschbretter, Stamp- „Ich versteh jetzt, warum die und Seife, jeder Atemzug kratzte in großen Wäsche zog der Dampf nicht ser. Ich richtete mich auf. Fliegen die Gabel ins Heu und schwang mich fer, Waschzangen und lange Löffel, Mama am Waschtag nie gut zu ha- der Nase. Ich zupfte an meinem ab, nach kurzer Zeit hingen einem tanzten auf meiner Nase. Neben der an ihrem Stiel hinunter. Ich landete in einem Topf kochte Sodawasser. ben war.“ Kleid, um mir Luft zuzufächeln, doch die Kleider schwer am Leib und die Tür standen noch zwei Körbe mit auf dem Allerwertesten. Neben der Tür standen Körbe und „Es scheint nie ein Ende zu neh- es klebte auf meiner Haut. „Die Bett- Hände wurden rot von der Wasch- dunkler Wäsche und ein Eimer mit „Gehen wir heim“, sagte die Holzzuber voller schmutziger Wä- men.“ Sie bückte sich und ver- wäsche ist das Schlimmste“, mur- lauge und dem Spülen im eiskalten Feinwäsche; Sonntagskleider trug Bäuerin und half mir auf. Die Sonne sche. scheuchte Fliegen von ihren nackten melte die Bäuerin und schöpfte hei- Wasser. Ich bückte mich, nahm den man nur ein paar Stunden, drum hing wie ein roter Ball über den Wie- Ich schnitt einen Klotz Seife in Füßen. Sie hatte schon wieder einen ßes Wasser in einen Zuber, um die Kübel mit der Leibwäsche und sah konnte man sie anschließend wieder sen und auf den Äckern leuchteten Stücke und rührte sie ins Wasser, die dicken Bauch. In wenigen Wochen, Wäsche ein zweites Mal einzuwei- verstohlen zur Bäuerin hinüber. Mit in den Schrank hängen und musste die Ähren rosa. Der Karl sammelte Bäuerin stößelte die eingeweichte irgendwann zwischen der Getrei- chen. Draußen landete ein Spatz auf zwei Löffeln fischte sie ein Leintuch sie nicht so oft waschen, doch ihre die Ladegabeln ein, die Heugabeln Wäsche. Draußen lag der Hof in der deernte und dem dritten Heuschnitt, der Stiege vorm Haus. Die Katze hob aus dem heißen Wasser. Kragen und Manschetten mussten und Rechen. Er hatte am Vorabend Sonne. Ich hatte die Fenster geöff- sollte das Baby kommen. „Selbst den Kopf. Ihr Körper spannte sich. Ei- Der Bauer war wirklich ein mieser jedes Mal gestärkt und feucht gebü- heftig mit seinem Bruder gestritten, net, doch es ging kein Luftzug. Der wenn ich zweimal im Monat wasch, nen Moment beobachtete ich das Hund. gelt werden. Ich warf die eingeseif- ihm gesagt, er habe kein Recht mich Karl, der Opa und der Knecht waren dauert’s jedes Mal drei Tage.“ Spiel ihrer Ohren, ihrer Muskeln, wie Als die Bettwäsche fertig war, ten Hemden in einen Bottich mit fri- zu schlagen, ich sei klein, aber tüch- ins Moor gefahren, um Torf zu ho- Wir schmierten Seifenbrei auf sie die richtige Position suchte, ohne zog die Bäuerin einen Bottich mit schem Wasser, trug die schmutzige tiger als der Knecht. Der Streit hatte len, die Kinder pflückten Beeren, die das Laken und schrubbten. Meine sich von der Stelle zu bewegen. Buntwäsche hervor. Die musste Brühe in den Kuhstall und kippte sie damit geendet, dass der Bauer die Oma kochte Mittagessen. Ein paar Hände waren schrumpelig und fal- Dann sprang sie. nicht heiß gewaschen werden, doch ins Gülleloch. (Fortsetzung folgt) „Im Vergleich zu den WM-Vorbereitungen in Deutschland sind wir zum jetzigen Zeitpunkt nur zwei Prozent dahinter.“ (Su¨dafrikas Cheforganisator Danny Jordaan)