Ingrid Donner Der Anteil Von Karl Marx Und Friedrich Engels an Der

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Ingrid Donner Der Anteil Von Karl Marx Und Friedrich Engels an Der Zur Vorgeschichte des Kölner Kommunistenprozesses im weitesten Sinne, das heißt vor allem für die Zeit von November 1850 bis Mai 1851, erschien 1958 die Arbeit von Rudolf Herrnstadt "Die erste Verschwörung gegen das internationale Proletariaf'. Die wissenschaftliche Leistung dieses Werkes besteht vorrangig in einer präzisen sozialökonomischen Analyse des kon­ kreten Entwicklungsstandes Preußens in den Jahren 1850/51 auf der Grund­ lage umfangreichen Archivmaterials. Die Darstellung des Kurses der preu­ ßischen Regierung gegen die organisierte Arbeiterbewegung deckt die wechselseitigen Beziehungen auf, die notwendig zum Kölner Kommunisten­ prozeß führten. Zur Behandlung der Vorgänge während der unmittelbaren Vorbereitung und Durchführung des Kölner Prozesses sowie der Wirk­ Ingrid Donner samkeit von Man< wird nur wenig Material geboten, das nicht bereits in den "Enthüllungen" einschließlich aller Nachauflagen bis 1914 enthalten ist. Der Anteil Außer diesen Publikationen erschienen mehrere Artikel und Dokumenten­ veröffentlichungen, die verschiedene in den "Enthüllungen" erwähnte von Karl Marx und Friedrich Engels Fakten untersuchen beziehungsweise die Problematik des Kölner Kommu­ nistenprozesses unter aktuellen Gesichtspunkten behandeln.4 an der Verteidigung Die Bearbeitung der "Enthüllungen" für die MEGA erfordert die Unter­ im Kölner Kommunistenprozeß 1852 suchung einiger besonderer Zusammenhänge, die in der vorliegenden li­ teratur noch wenig beachtet wurden. Dazu gehören die spezielle Unter­ suchung der vorgeschichte dieser Schrift sowie eine Analyse, inwieweit sie Einer der inhaltlichen Schwerpunkte bei der Vorbereitung des MEGA­ eine Vorstellung vom Inhalt und Umfang der von Marx während des Pro­ Bandes 1/11, der die Arbeiten von Man< und Engels ausderZeitvonJuli 1851 zesses zur Unterstützung der Verteidigung nach Köln gesandten Materialien bis Ende 1852 enthalten wird, ist der Kampf des Bundes der Kommunisten vermitteln kann. gegen die Unterdrückungswelle des preußischen Staates. Da dieser Ab­ Aus der vorliegenden AufgabensteIlung lassen sich vorrangig zwei For­ schnitt der Bundesgeschichte von Marx in seiner Arbeit" Enthüllungen über schungskomplexe ableiten, die in engem Zusammenhang miteinander den Kommunisten-Prozeß zu Köln"', geschrieben unmittelbar nach Ab­ stehen: die Abwehr der besonderen Verfolgungsmethoden des preußischen schluß des Kölner Prozesses, behandelt wurde, steht dieses Werk im Staates gegen den Bund der Kommunisten und die konkrete Quellenbasis Mittelpunkt der Untersuchung. Die Bedeutung der Schrift als offizielles der "Enthüllungen". Zu beiden Komplexen ergaben sich mehrere Aspekte, Dokument nach fünfjährigem Bestehen der ersten revolutionären Arbeiter­ zu denen bisher folgende Forschungsergebnisse vorgelegt werden kön­ partei ist in verschiedenen Abhandlungen zur Geschichte des Bundes der nen. Kommunisten entsprechend behandelt worden? Die Anstrengungen von Seit der Verhaftung des Emissärs der Kölner Zentralbehörde Peter Man< während der Vorbereitung und Durchführung des Kölner Prozesses, Nothjung am 10. Mai 1851 in Leipzig hatte Man< alle Maßnahmen, die den Terror der preußischen Justiz und die Intrigen der preußischen Polizei während der Vorbereitung des Prozesses durch die preußische Regierung mit Unterstützung von Engels und anderen Bundesmitgliedern anzupran­ gegen seine in Deutschland verhafteten Freunde unternommen wurden, gern, sind vor allem in den Biographien über Marx gewürdigt.3 aufmerksam verfolgt. Der Verhaftungswelle, die der Festnahme Nothjungs Über den Kölner Prozeß liegen im wesentlichen zwei Publikationen vor. folgte, fielen die meisten Mitglieder der Kölner Gemeinde des Bundes der 5 Karl Bittel veröffentlichte 1955 die Prozeßprotokolie aus der "Kölnischen Kommunisten, unter ihnen die Zentralbehörde, zum Opfer. Die Hoffnung Zeitung" unter dem Titel "Der Kommunistenprozeß zu Köln 1852 im Spiegel von Marx, daß es in kürzester Frist zum Prozeß in Köln kommen werde, der zeitgenössischen Presse". Diese Berichte waren bekanntlich die Grund­ erfüllte sich nicht. Es gehörte zur Praxis der preußischen Justizbehörden, lage von Marx' Kritik am Prozeßverlauf. Das Vorwort des Buches bietet die Vorbereitungen auf politische Prozesse möglichst lange auszudehnen, interessantes Material aus überlieferten Akten des Berliner Polizeipräsi­ dam it im Falle eines Freispruchs durch die Geschworenengerichte, der noch diums sowie aus den Wochenberichten der preußischen Polizeibehörden. oft erfolgte, die Angeklagten wenigstens in Form der Untersuchungshaft bestraft waren.6 306 307 Der Termin für eine Verhandlung vor einem Assisengericht mußte jeweils bereits seit einem jahr auf ihren Prozeß warten müßten. Er beschuldigte quartalsweise angesetzt oder es mußte eine Begründung für die Fortsetzung Gottfried Kinkel, noch kein Wort der Anteilnahme für Becker und Bürgers der Untersuchung im folgenden Quartal gegeben werden. Im 11. Quartal geäußert zu haben, obwohl diese seinerzeit ihre Sympathie für Kinkel in der 1851 fanden die Verhaftungen in Sachsen und Preußen statt. Im 111. Quartal "Westdeutschen Zeitung" bewiesen hätten, und hob Roland Daniels' Ver­ bemühten sich die preußischen justizbehörden um die Auslieferung von dienste als Arzt und Naturwissenschaftler hervor. Nach der Darlegung der Peter Nothjung und Heinrich Bürgers, die von der sächsischen Polizei bisherigen Verzögerungsbeschlüsse wurden auch Einzelheiten der infamen verhaftet worden waren. Dabei hatte man keine Eile, da die eigentlichen Behandlung der Eingekerkerten geschildert. Außerdem wurde die Verhaf­ Beweise wegen Bildung eines staatsfeindlichen Komplotts erst noch ge­ tung Ernst Dronkes in Paris mitgeteilt, der von einem Spion namens Rohde funden werden mußten.7 Im IV. Quartal 1851 wurde dann der überraschende denunziert worden war.19 Beschluß gefaßt, daß die Untersuchung von neuem beginnen müsse, weil Marx hatte auch Charles Dana, einen der Redakteure der "New-Vork sich kein objektiver Tatbestand herausgestellt habe.8 Tribune", gebeten, einen Artikel gegen die Verzögerung des Kölner Pro­ Marx versuchte Anfang Dezember 1851, Presseerklärungen gegen die zesses zu schreiben. Marx beauftragte Weydemeyer mehrmals, Dana die Verschleppung der Untersuchung zu publizieren. Am 1. Dezember 1851 nötigen Informationen zukommen zu lassen.20 Dana veröffentlichte dar­ schrieb er an Engels: "Ich habe Briefe heute nach Paris geschickt gegen die aufhin in der "New-Vork Daily Tribune" am 4. Mai 1852 den Artikel "justice preußische justiz, um die Sache in die dortige Presse zu bringen. Lupus hat in Prussia", allerdings ohne Angabe seines Namens. Dana kritisierte das die Artikel für Amerika und Schweiz übernommen. Maintenant mußt Du mir Verhalten der preußischen Regierung und bedauerte die Lage der Kölner eine englische Geschichte schmieden, nebst einem Privatbrief an den Editor Gefangenen. Weydemeyer bemängelte in seinem Brief vom 8. juni 1852 an der ,Times', wohin die Sache versuchsweise geschickt werden muß. [ ... ] Man<, daß Dana nichts über das feige Verhalten der Presse in Preußen Hervorzuheben wäre die Lage des justizwesens überhaupt in Preußen." 9 geschrieben habe. 21 Durch die Ereignisse infolge des Staatsstreiches von Louis Bonaparte am Vermutlich dadurch angeregt, schrieb auch Weydemeyer einen Artikel 2. Dezember 1851 mußte dieses Vorhaben zunächst verschobenwerden. lO über die Lage der Kölner Gefangenen. Er publizierte ihn in der " New-Vorker Am 24. januar 1852 erhielt Man< die Bestätigung, daß auf Beschluß des Criminal-Zeitung" vom 2. juli 1852 unter dem Titel "Preußische justiz und Anklagesenats die Untersuchung von neuem beginnen würde. Ergriff seinen die ,Preußische Zeitung"', gezeichnet mit j. W. Er bezeichnete darin eine Gedanken über die Publizierung von Presseerklärungen gegen dieses Meldung der "Preußischen Zeitung" vom 12. März 1852 als Lüge der preu­ skandalöse Verfahren wieder auf. Dabei ging es vor allem um Veröffent­ ßischen Regierung. In dieser Meldung war behauptet worden, daß der lichungen in englischen Zeitungen, da die preußische Presse zu feige war, Prozeß in Paris gegen das sogenannte deutsch-französische Komplott im um solche Proteste zu drucken.1l Auf Bitte von Man< formulierte Engels eine . Februar 1852 den eigentlichen Schlüssel für den Beweis der Kommunisten­ Erklärung für die "Times"12, die Man< der Redaktion dieser Zeitung zu­ verschwörung in Deutschland liefere. Für den Pariser Prozeß seien die sandten. Dieser Versuch mißlang; die Erklärung wurde von der Redaktion Originaldokumente aus Köln gebraucht worden, und da sie nun wieder zur der "Times" nicht angenommen.14 Verfügung ständen, könnten die Verhandlungen gegen Becker, Nothjung Marx' und Engels' Bemühungen richteten sich nun darauf, in Amerika und die anderen Verhafteten bald beginnen. Diesen Behauptungen stellte Erklärungen gegen die Methoden der preußischen justizzu veröffentlichen. Weydemeyer den richtigen Sachverhalt entgegen. Zur Haltung der Presse Sie übermittelten die nötigen Fakten an ihre Freunde joseph Weydemeyer15 in Preußen führte er dann aus: "Aber die Bourgeoispresse, wie die und Adolf Cluß. Beide nahmen diesen Auftrag an, baten aber in ihrem ,Köln[ische] Z[ei]t[un]g' und ähnliches Gelichter, schwieg aus Feigheit und gemeinsamen Brief an Man< vom 6. Februar 1852 noch um ergänzende die sogenannte demokratische aus Haß gegen die Kommunisten, aus Furcht, I nformationen.16 Bevor diese Bitte bei Marx sein konnte, schickte er von sich von ihrer eigenen Wichtigkeit zu verlieren, aus Märtyrereifersucht." aus weitere Angaben über den Stand der Untersuchung
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