Stadt Amöneburg Kernstadt

Bebauungsplan „Altstadtkern Amöneburg, 1. Änderung“

- Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13a BauGB -

Teil A: Begründung

Teil B: Textliche Festsetzungen

Teil C: Planteil

Entwurf der erneuten Offenlegung gem. § 4a (3) BauGB,

Februar 2019

Bearbeitung:

Textliche Festsetzungen zum Bebauungsplan „Altstadtkern Amöneburg, 1. Änderung“, – Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13a BauGB – Stadt Amöneburg, Kernstadt Seite 1

RECHTSGRUNDLAGEN Das Baugesetzbuch (BauGB, i.d.F. der Bekanntmachung vom 03.11.2017), die Baunutzungsverordnung (BauNVO, i.d.F. der Bekanntmachung vom 23.01.1990, ge- ändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 04.05.2017), die Planzeichenverordnung (PlanzVO, i.d.F. der Bekanntmachung vom 18.12.1990, geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017) und die Hessische Bauordnung (HBO, vom 28.05.2018).

Hinweis: Im Rahmen dieser 1. Änderung werden lediglich die textliche Fest- setzungen zur Art der baulichen Nutzung (Ziff. 1.2) sowie zur Stell- platzpflicht (Ziff. 2.3) ergänzt. Alle übrigen, nachfolgend aufgeführ- ten Festsetzungen bleiben unverändert bestehen.

PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN GEM. BAUGB U. BAUNVO

In Ergänzung der Planzeichnung wird folgendes festgesetzt:

1.2 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. §§ 1 Abs. 6 und 6a BauNVO)

1.2.1 Gem. § 1 Abs 6 BauNVO wird festgesetzt, dass die Ausnahmen nach § 6a Abs. 3 BauNVO nicht Bestandteil des Bebauungsplans werden.

1.2.2 Für die mit „MU 1“ bezeichneten Teilbereiche des Urbanen Gebietes wird gem. § 6a Abs. 4 BauNVO festgesetzt, dass im Erdgeschoss an der Straßen- /Platzseite eine Wohnnutzung nur ausnahmsweise zulässig ist.

2. BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN GEM. § 91 HBO

2.3 Anzahl der Stellplätze ( § 91 Abs. 1 Nr. 4 HBO)

2.3.1 Im Geltungsbereich der Bebauungsplanänderung werden zur Förderung öf- fentlichkeitswirksamer gewerblicher Nutzungen im Erdgeschossbereich (z.B. Gastronomie, Einzelhandel) diese von der Stellplatzpflicht befreit.

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Unveränderte Festsetzungen:

1. PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN GEM. BAUGB U. BAUNVO

In Ergänzung der Planzeichnung wird folgendes festgesetzt:

1.1 Gem. § 9 (1) Nr. 20 in Verbindung mit § 9 (1) Nr. 25 und Nr. 15 BauGB

1.1.1 Bestehende standortangepasste Laubgehölze sind zu erhalten. Abgängige sind durch Neupflanzung gleichwertiger Laubgehölze zu ersetzen.

1.1.2 Standortfremde Gehölze (z.B. Koniferen) sind durch standortangepasste Laubgehölze zu ersetzen.

1.1.3 Alle Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern sind mit standortangepass- ten Laubgehölzen vorzunehmen.

2. BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN GEM. § 81 HBO

2.1 Tiefe der Abstandsflächen

2.1.1 Zur Wahrung der baugeschichtlichen Bedeutung und zur Erhaltung der Eigen- art des historischen Kernstadtbereichs sind andere als die in § 6 Abs. 4 bis 6 und Abs. 9 Hess. Bauordnung (HBO) vorgeschriebenen Tiefen der Abstands- flächen nach Maßgabe der nachfolgenden Ziffern 2.1.2 bis 2.1.5 einzuhalten.

2.1.2 Der Abstand beträgt abweichend von § 6 Abs. 5 HBO mindestens 0,25 m. In begründeten Einzelfällen kann der Mindestabstand von 0,25 m unterschritten werden.

2.1.3 In die Abstände nach Ziff. 2.1.2 dürfen abweichend von § 6 Abs. 6 HBO Dachüberstände nur bis zur Grundstücksgrenze hineinragen.

2.1.4 Wird nach Abbruch an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, ist die ursprüngli- che Tiefe der Abstandsfläche wieder herzustellen, wenn die Mindestabstände nach den Ziffern 2.1.2 und 2.1.3 nicht unterschritten werden.

2.1.5 Die Brandschutzabstände des § 6 Abs. 7 HBO bleiben unberührt.

2.2 Neubebauung

2.2.1 Wird nach Abbruch an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, muss sich der Neubau hinsichtlich Gebäudehöhe, Dachform, Proportionen, Farbgebung, Formensprache, an der benachbarten Bebauung orientieren.

2.2.2 Trauf- und Firstlinien sowie Dachneigung der benachbarten Bebauung sind bei Neubauten aufzunehmen. Geringfügige Abweichungen können zugelas- sen werden, soweit diese städtebaulich vertretbar sind.

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3. HINWEISE, NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN

3.1 Bei Erdarbeiten erkennbare Bodendenkmäler bzw. archäologische Funde sind gem. § 20 DSchG unverzüglich dem Landesamt für Denkmalschutz zu mel- den.

3.2 Der gesamte räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplans ist als Gesamt- anlage nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 DSchG geschützt. Darüber hinaus sind zahlrei- che Einzelgebäude und Grünanlagen nach § 2 Abs. 1 bzw. Abs. 2 DSchG Kul- turdenkmäler geschützt. Die in § 16 DSchG aufgeführten Maßnahmen erfor- dern eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung.

3.3 Werden im Rahmen von Baumaßnahmen, insbesondere bei Ausschachtungs- Arbeiten, Bodenkontaminationen und sonstige Beeinträchtigungen festgestellt, von denen eine Gefährdung für Mensch und Umwelt ausgehen kann, ist um- gehend nach § 19 HAltBodSchG das zuständige Dezernat des Regierungs- präsidiums, die nächste Polizeidienststelle oder der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises zu benachrichtigen.

3.4 Der Planungsraum liegt innerhalb der Schutzzone IIIB des Trinkwasser- schutzgebietes für die Wasserwerke und des Zweck- verbandes Mittelhessische Wasserwerke. Die entsprechenden Verbote der Schutzgebietsverordnung des Regierungspräsidiums Gießen vom 02.11.1987 (StAnz. 48/87 S. 2373) sind zu beachten.

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