Pro Natura – Schweizerischer Bund Für Naturschutz Leistungsbericht 2007 Pro Natura, Dornacherstrasse 192 Postfach, 4018 Basel Tel
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Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz Leistungsbericht 2007 Pro Natura, Dornacherstrasse 192 Postfach, 4018 Basel Tel. 061 317 91 91, Fax 061 317 92 66 [email protected] www.pronatura.ch Spendenkonto 40-331-0 99. Leistungsbericht von Pro Natura © 2008 Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz Vom Delegiertenrat verabschiedet am 12. April 2008 Gedruckt auf 100% Recyclingpapier 3 Inhalt Die Leistungen von Pro Natura 2007 auf einen Blick 4 Mehr und bessere Naturschutzgebiete 6 Kampagne «Gründen wir einen neuen Nationalpark!» 6 Pro Natura Schutzgebiete 8 Naturschutzprojekte im Ausland 10 Natürliche Artenvielfalt fördern 11 Kampagne «Befreit unsere Flüsse!» 11 Artenschutz 13 Landwirtschaft und Wald 14 Landschaftsschutz statt Zersiedelung 15 Raumplanung 15 Verbandsbeschwerderecht 16 Pro Natura ist besser in der Bevölkerung verankert 17 Umweltbildung 17 Kommunikation 21 Mitglieder und Gönner 25 Mittelbeschaffung 26 Finanzen 27 Pro Natura nutzt mehr Synergien 28 Zusammenarbeit innerhalb von Pro Natura 28 Nationale Zusammenarbeit 32 Internationale Zusammenarbeit 33 Anhänge 34 Bilanz und Betriebsrechnung 34 Spenden und Legate 36 Mitgliederbestand 38 Delegiertenrat 39 Zentralvorstand 41 Adressen Sektionen 42 Adressen Zentralsekretariat 44 Organigramm Zentralsekretariat 45 4 Die Leistungen von Pro Natura 2007 auf einen Blick Die Leistungen von Pro Natura 2007 auf einen Blick Die Anforderungen an Pärke von nationaler Bedeu- tung wurden vom Bund ohne grössere Abstriche verabschiedet. Damit ist eines der Hauptziele der Pro Natura Kampagne «Gründen wir einen neuen Nationalpark!» erreicht. 18 Schutzgebiete hat Pro Natura 2007 neu errichtet, darunter das fast 16 km2 grosse Waldreservat Val Cama – Val Leggia GR. Die Pro Natura Kampagne «Befreit unsere Flüsse!» warb erfolgreich für einen Gegenvorschlag zur eidg. Volksinitiative «Lebendiges Wasser». Damit dürfte es in Zukunft mehr renaturierte Flüsse geben. Pro Natura hat das in der Nordwestschweiz seit Jahren bewährte Programm «Hallo Biber!» auf alle Landes- teile ausgedehnt. Erstmals seit ihrem Bestehen hat Pro Natura feder- führend eine eidg. Volksinitiative lanciert. Bis Ende Jahr hat sie für die «Landschaftsinitiative» rund 40 000 Unterschriften gesammelt. An vorderster Front hat sie sich auch für die Erhaltung des Ver- bandsbeschwerderechts eingesetzt. Die Leistungen von Pro Natura 2007 auf einen Blick 5 Höhepunkte in der Umweltbildung waren der neu gegründete «Rat der Jungen», das prämierte Schul- projekt «Befreit unsere Flüsse!» und eine erfolgrei- che Saison in den Pro Natura Zentren. Ebenfalls zur Verankerung in der Bevölkerung trugen das bewähr- te Pro Natura Magazin bei, die Kinderzeitschrift «Steini», die Website mit neuen Angeboten und ein breites Exkursionsangebot. Das Echo auf die Pro Natura Medienarbeit war erneut hoch. Der Mitglie- derbestand wurde über 100 000 knapp gehalten. Die Jahresrechnung schloss so erfreulich ab wie noch nie in der 98-jährigen Geschichte von Pro Natura. Mit der Gründung der Sektion Glarus im März 2007 ist Pro Natura im ganzen Land flächende- ckend mit Sektionen vertreten. Die Zusammenarbeit mit den Sektionen wurde besonders in den Berei- chen Finanzen und Personal verstärkt. Für seine Leistung in der strategischen Planung und Perso- nalentwicklung wurde das Zentralsekretariat mit dem Label «Investor in People» ausgezeichnet. 6 Mehr und bessere Naturschutzgebiete Kampagne «Gründen wir einen neuen Nationalpark!» Folgende Ziele hat Pro Natura im Herbst 2006 für 2007 formuliert: Pro Natura setzt sich in der Vernehmlas- sung zu den Ausführungsbestimmungen der NHG-Revi- sion für neue Pärke für hohe Anforderungen an die Pärke zugunsten der Natur ein. Sie macht ihr Wissen für Parkprojekte verfügbar, berät und unterstützt diese und fördert die Realisierung von Pilotprojekten. Damit wird Pro Natura als die Organisation wahrgenommen, die sich für die Natur in Pärken stark macht. Pro Natura stellt ihren Standpunkt «Welche Schutzgebiete braucht die Schweiz?» in Fachkreisen zur Diskussion und wirkt damit auf Behörden ein, ein nationales Schutzgebietskonzept als Teil einer Biodiversitätsstra- tegie zu erstellen. Mit Öffentlichkeitsarbeit sorgt sie dafür, dass die Beteiligung von Pro Natura an Parkpro- jekten sichtbar wird. Pro Natura begrüsste die Anfang Jahr vom Bundesrat in die Vernehmlassung geschickte, neue Pärkeverordnung, verlangte aber Verbesserungen bei der Förderung und den Qualitätsanforderungen für Pärke. Einige Verbes- serungen wurden aufgenommen, grössere Abschwä- chungen trotz breitem Druck vermieden. Ende Jahr setzte der Bundesrat Gesetz und Verordnung für die neuen Pärke in Kraft. Damit war ein Hauptziel der Pro Natura Kampagne erreicht. Pro Natura setzte ihre Zusammenarbeit mit zahlreichen Parkprojekten fort. Sie bekräftigte ihre Partnerschaft mit den Nationalparkprojekten «Locarnese» und «Adula», unterstützte sie in der Projektierungsphase finanziell und nahm die Mitarbeit in Begleitkommissionen auf. Sie half mit, die «Naturlandschaft Sihlwald ZH» zum ersten Naturerlebnispark der Schweiz umzugestalten. Sie förderte Vorarbeiten für Naturpärke in den Kanto- nen BE, BL, TG und VD, begleitete weitere Parkpro- jekte in verschiedenen Rollen und realisierte Naturför- derungsprojekte im Binntal VS und im Val Müstair GR. Mehr und bessere Naturschutzgebiete 7 Der Pro Natura Standpunkt «Welche Schutzgebiete braucht die Schweiz?» diente als Argumentarium beim Lobbying. Die von Pro Natura geforderte nationale Schutzgebietsstrategie harrt dagegen weiter der poli- tisch günstigen Stunde. Um die Pro Natura Leistungen für Schutzgebiete und Pärke besser sichtbar zu machen, wird ein umfassendes Kommunikationskonzept Schutzgebiete erarbeitet. Roberto Buzzini 8 Mehr und bessere Naturschutzgebiete Pro Natura hat ausserdem … Pro Natura Schutzgebiete … eine weitere Fläche im Ziele 2007: Pro Natura Schutzgebiete sollen wirksamer Hochmoor von Rothenthurm SZ regeneriert. betreut werden. Bis Ende 2009 gibt es für alle prioritä- … die Erweiterung des Feucht- ren Schutzgebiete Konzepte mit Wirkungszielen. Ihre gebietes Mategnin GE Realisierung bleibt deshalb auch 2007 ein Schwer- beschlossen. punkt. Die Vorbereitung für die 2009 vorgesehene Ak- … die Erweiterung des Marais tualisierung des Besucherinformationssystems der Pro de Damphreux JU unterstützt. Natura Schutzgebiete läuft. … drei Weiterbildungskurse zu Fliessgewässerprojekten und Naturschutzerfolgen durchge- Schutzkonzepte führt. 2007 wurden Schutzkonzepte für das Auried FR, das Forrenmoos LU und das Vallon de Nant VD in Angriff genommen und jenes für den Aletschwald VS ab- geschlossen. Weitere 24 Konzepte in den Kantonen AG, JU, SH, VD und VS sind in Arbeit. Grösstes Waldreservat ausserhalb des Nationalparks gegründet Mit den Gemeinden Cama, Verdabbio und Leggia im bündnerischen Misox hat Pro Natura die Realisierung des grössten Waldreservates ausserhalb des Schweize- rischen Nationalparks unterzeichnet. Das Waldreservat erstreckt sich über 15,6 km2 und enthält eine grosse Vielfalt von Waldgesellschaften und Lebensräumen, von Kastanienselven auf 450 m über Meer bis zu den Lärchenwäldern an der Waldgrenze. Pro Natura Mehr und bessere Naturschutzgebiete 9 2007 neu geschaffene oder erweiterte Schutzgebiete Schutzgebiet, Gemeinde, Kanton Lebensraum Fläche (ha) Achenberg, Küttigen AG Trockenwiese 0,3 Althau, Wohlen AG Erlenbruchwald 1,9 Letzi, Fischbach-Göslikon AG Wiese und Acker 7,3 Schenkenberg, Thalheim AG Wald neu 7,7 Schuepismatt, Tägerig AG Wiese neu 1,2 Val Cama-Val Leggia, Cama, Leggia, Verdabbio GR Wald neu 1 578,0 Uaul Prau Nausch, Tujetsch GR Wald neu 65,6 Laadel, Merishausen SH Wald 1,2 Schlossholz, Rohrenbüeli-Stritholz, Stetten SH Feuchtgebiet, Weiher neu 0,4 Lauerzersee, Arth SZ Wald 3,4 San Martino, Vezia TI Wald neu 0,2 Immenberg, Lommis TG Weide 0,7 Antagne, Ollon VD Halbtrockenrasen, Wald 0,5 Jaggaseiu, Turtmann VS Acker, Wiese 0,7 Montorge, Sion VS Trockenwald neu 4,0 Marais d’Ardon et de Chamoson, Ardon VS Hochmoor neu 0,2 Drumlinlandschaft, Wetzikon ZH Hoch-/Flachmoor, Wiese, Wald 2,5 Ämmerwis, Fischingen TG und Turbenthal ZH Wald neu 3,8 Weitere neue Schutzgebiete BE, GR, TG, UR Verschiedene Lebensräume neu 1,9 Weitere arrondierte Schutzgebiete AI, BE, SH, VS Hecke, Weiher, Trockenwiese 0,5 Total neue Schutzflächen 1 682 ha = 16,82 km2 Bilanz Pro Natura Schutzgebiete* 2006 2007 Anzahl Fläche Anzahl Fläche Pro Natura Besitz (km2) (km2) (km2) 2006 2007 Schweizerischer Nationalpark 1 172 1 171 – – Naturschutzgebiete 604 395 608 413 54,4 55,5 Landschaftsschutzgebiete 17 258 17 256 – – Pflanzenschutzgebiete 14 219 14 219 – – Sperrgrundstücke, Tauschflächen 8 0,2 8 0,2 0,08 0,1 Naturobjekte (Höhlen, Hecken, Findlinge) 64 0,2 65 0,2 0,001 0,001 Summe 708 1 044,4 713 1 059,4** 54,4 55,6 ** Pro Natura Schutzgebiete sind Flächen, die der Zentralverband und/oder eine Sektion für bestimmte Naturschutzziele erworben oder durch langfristige Verträge gesichert haben. ** Rechnerische Flächendifferenzen entstehen bei der systematischen Kontrolle des Schutzgebietsarchivs. Dabei werden fehlerhafte Aufnahmen korrigiert sowie abgelaufene Schutzverträge aufgehoben. 10 Mehr und bessere Naturschutzgebiete Naturschutzprojekte im Ausland Naturschutz im Grünen Band Auf der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und West- europa besteht ein naturbelassener Korridor. Dort soll eine Reihe von Naturschutzgebieten entstehen: das so genannte Grüne Band. In diesem Rahmen hat Pro Natura zusammen mit mazedonischen und bulgari- schen Partnerorganisationen ein Pilotprojekt im Oso- govo-Gebirge ins Leben gerufen. Geschaffen