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EDITORIAL INHALT4 Amputationen nehmen zu INTERVIEW MIT ROBERT SHECKLEY 5 Der satirische Autor über seine Arbeit und sein Leben FLUCHT IN FABELWELTEN 9 Die neueren Auswüchse des Fantasy-Films PR FUR PR 15 Perry Rhodan auf der Buchmesse INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES MAMMON 18 Warum bestimmte Filme so schwer erträglich sind GREMLINS UND ANDERE SCHRECKEN 20 Im Herbst schlägt die Filmbranche wieder zu DAS BUCH DES MONATS 27 Deutsche SF von ihrer besten Seite REZENSIONEN 28 Mik Ort, ZURÜCK IN DIE STEINZEIT Björn Kurten, DER TANZ DES TIGERS Jean M. Aue!, DAS TAL DER PFERDE Sam J. Lundwall, 2018 ODER DER KING KONG BLUES Harry Harrison, DIESSEITS VON EDEN Kate Wilhelm, MARGARET UND ICH Philip Jose Farmer, DER ERLÖSER VOM MARS Frank Herbert, DIE WEISSE PEST Alpers/Pusch (Hrsg.), - DER TAUSENDJAHRESPLANER Rolf Kellner, -LESER TV-TIPS 33 Phantastische Filme im November ’84 Video-Tips 34 Neu auf Kassette November ’84 35 Nachrichten 40 NEUE SCIENCE FICTION IM DEZEMBER ’84 42 Impressum Lange Zeit war das Lesen von Science Der neue Skandal Übersetzungen kürzen, schließlich weni­ Fiction in deutscher Sprache ein durch­ Ein Vergleich zwischen den Büchern ger Kosten zu verzeichnen haben als aus zweifelhaftes Vergnügen. Der SF-Le­ RADIX (Morrow) und RADIX (Bastei) seriöse Verlage und somit diesen gegen­ ser sah sich nicht nur mit (häufig) zeigt, daß die deutsche Ausgabe um ca. über Wettbewerbsvorteile erringen. Bei schlechten Übersetzungen konfrontiert, 30% gekürzt ist, wenn man einmal von einer Tolerierung von Kürzungen könn• in der Regel wurden die Romane bei der einer eher vorsichtigen Schätzung aus­ ten sich daher möglicherweise alle Ver­ "Übersetzung" auch auf ein Einheits­ geht. Eine solche Kürzungspraxis wäre lage über kurz oder lang gezwungen se­ maß von 144 oder 160 Seiten zurecht­ vielleicht dann noch zu verstehen, wenn hen, ihrerseits mit Kürzungen zu begin­ gestutzt. Wer erinnert sich nicht noch der Band innerhalb einer billigen Aben­ nen, um nicht ins Hintertreffen zu gera­ mit einem wohligen(?) Gruseln an John teuerreihe zu einem Verkaufspreis von ten. Brunners MORGEN GEHT DIE WELT DM 2,80 (oder bei Anrechnung der In­ Falls sich die SFT-Leser einig darin AUS DEN ANGELN, Alexei Panshins flationsrate seit der "Kürzungsperiode" sind, Kürzungen entschiedenen Wider­ WELT ZWISCHEN DEN STERNEN von DM 5 ,80) publiziert worden wäre. stand entgegenzusetzen, bestehen durch­ oder Iwan Jefremows DAS MÄDCHEN Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Ba­ aus berechtigte Erfolgsaussichten. Dabei AUS DEM ALL, besonders berühmt-be• stei-Lübbe brachte den Band in der an­ sollten allerdings weniger künstlerische rüchtigten Beispielen derartiger Total­ gesehenen Reihe "SF-Special" zu einem (über die die entscheidenden Leute in operationen. Die Gründe für diese Kür• Verkaufspreis von stolzen DM 14,80 den Verlagen nur lachen würden) als zungspraxis dürften vor allem darin zu heraus, ein Vorgehen, für das es keine vielmehr geschäftliche Argumente ins suchen sein, daß die Science Fiction zu­ Rechtfertigung gibt, denn wer flir ein Feld geflihrt werden. So beträgt derzeit mindest bis 1970 von den BRD-Verle­ Taschenbuch (!) über zehn Mark aus­ die Verkaufsauflage eines durchschnitt­ gern als Heft-Genre angesehen wurde. gibt, darf daflir einen kompletten Ro­ lichen SF-Taschenbuches weniger als Um gegen die vermeintliche Heftkon­ man erwarten und nicht eine gekürzte l 0.000 Stück. Ein Boykott gekürzter kurrenz bestehen zu können, wagten die Volksausgabe. SF-Romane durch die gesamte SFT-Le­ Taschenbuchverlage daher nicht, Preise Der Leser mag sich fragen, ob es über• serschaft würde daher schon zu erhebli­ von mehr als DM 2,80, allenfalls DM haupt sinnvoll ist, sich über die Ver­ chen Umsatzeinbrüchen fUhren. 3,80 zu verlangen. Dazu kam noch, daß stümmelung eines dazu noch recht Wir sind bereit, in der SFT regelmä• ein Taschenbuchverlag den Umfang am schwachen Romans aufzuregen. Es ist ßig alle uns bekannt gewordenen Fälle besten in der Maßeinheit des Bogens allerdings zu beflirchten, daß es nicht massiver Kürzungen aufzudecken. Um (das sind 16 Seiten) kalkulieren konnte. bei diesem einen Fall bleiben wird; auch diese Liste möglichst vollständig zu ge­ In den Siebziger Jahren jedoch wurde ist nicht auszuschließen, daß es noch stalten, bitten wir auch unsere Leser, die vorher übliche Kürzungspraxis weit­ weitere Kürzungsskandale gibt, die der uns über Kürzungen zu info.rmieren, gehend abgestellt, wozu unter anderem SFT bisher noch entgangen sind. Von denn angesichts des monatlichen SF­ auch die Proteste der Science Fiction Verlagsseite aus gesehen liegt der Griff Ausstoßes deutscher Verlage ist es uns Times beigetragen haben dürften. zur Schere nahe: der SF-Markt in der natürlich unmöglich, jede einzelne über• In erster Linie ist in diesem Zusam­ BRD ist übersättigt, fast alle Beobachter setzung auf ihre Vollständigkeit hin zu menhang jedoch der Name Wolfgang der Szene sind sich einig darüber, daß überprüfen. Jeschke zu erwähnen, der ab 1974 als momentan zu viele Titel erscheinen, was Als weiteres Mittel, um die seriösen Herausgeber und Redakteur der SF-Rei­ die Verlage natürlich unter Erfolgsdruck Verlage gegen die Kürzungsstrategen zu he des Heyne Verlags die Umfangs- und setzt. Da zudem noch die Rechte an den unterstützen, böte es sich überdies an, Preisbeschränkungen fur SF-Taschenbü• besseren englischsprachigen Autoren im­ die fUhrenden amerikanischen SF -Lite­ cher aufhob. Der Erfolg bestätigte mer teurer werden, können die Verlage raturagenten und den amerikanischen Jeschkes Politik: die Käufer griffen be­ am besten durch Kürzungen sparen, zu­ SF -Schriftstellerverband SFW A über alle vorzugt zu den dickeren Bänden und · mal eine Umfangskürzung eine doppelte derartigen Fälle zu unterrichten. Unse­ legten dafür auch gerne zwei oder drei Ersparnis mit sich bringt: einmal be­ rer Einschätzung nach dürften sich ge­ Mark mehr auf den Kassentisch, wenn kommt der nach Manuskriptseiten be­ rade die bekanntesten (und auflagen­ sie sicher sein konnten, dafür einen reel­ zahlte Übersetzer ein geringeres Hono­ stärksten!) Autoren dagegen wehren, bei len Gegenwert zu erhalten. Die anderen rar, und zum anderen fallen auch die einem wiederholt durch Kürzungen auf­ Verlage zo_gen mit einigen Jahren Ver­ Satzkosten niedriger aus. gefallenen Verlag zu erscheinen. So spätung nach, und heute gibt es Kürzun• Da eine neue "Kürzungsperiode" in der könnte die Kalkulation der Kürzungs­ gen bei SF-Taschenbüchern nur noch in bundesdeutschen SF-Szene nicht ausge­ strategen über den Haufen geworfen wenigen AusnahmeHillen, etwa bei schlossen scheint, sollten sich die Leser werden: auf lange Sicht können diese Nachdrucken von Romanen, die erst­ schon jetzt mit den damit zmammen­ nur noch kommerziell uninteressante mals während der "Kürzungsperiode" in hängenden Fragen auseinandersetzen. Autoren bringen, während die erfolg­ deutscher Sprache erschienen sind, oder Sollen Kürzungen im Interesse eines reicheren Schriftsteller zu den Verlagen bei Reihen, die sich auf reine Abenteuer­ breiten Angebots oder nicht allzu teurer abwandern, die ungekürzte Ausgaben stoffe spezialisiert haben und dafür auch Verkaufspreise toleriert werden? Kön• garantieren. Und daß ein Verlagspro­ preislich deutlich unter dem Durch­ nen wir Kürzungen in bestimmten Be­ gramm ohne zugkräftige Autorennamen schnittsniveau liegen. Bei neuen SF-Ro­ reichen, etwa bei der Fantasy, hinneh­ sowohl vom Buchhandel wie auch von manen aus seriösen Verlagen kann man men, wenn dafür bei anspruchsvollerer der Leserschaft mit Mißachtung gestraft jedoch davon ausgehen, ungekürzte SF ungekürzte deutsche Ausgaben ga­ wird, dürfte in der gesamten Branche Übersetzungen zu bekommen. Haben rantiert werden? Zu beachten ist aller­ wohlbekannt sein. wir bisher zumindest geglaubt. dings auch, daß Verlage, die bei den Hans-Ulrich Böttcher ScienceFiction Times 11/1984 5

INTERVIEW ItiiT DOBEDT SHEtfilEY F.: Mr. Sheckley, wo sind Sie zu Hause, Wolfgang Menge inszenierte. in New York oder auf Ibiza? A. : Richtig. Letzteres war auch von mir, A.: Nun, New York ist meine Heimat­ obwohl mich niemand um meine Zu­ stadt. Die übrige Zeit habe ich haupt­ stimmung gefragt hat. Ich besaß die sächlich auf dieser Insel zugebracht. Filmrechte auch gar nicht mehr. Ein Und jetzt lebe ich hier. ziemlicher Verlust, wenn Sie mich fra­ F.: Ihre Frau schreibt auch Science Fic­ gen, denn ich hatte die Filmrechte da­ tion. Arbeiten Sie manchmal zusam­ mals gleich mit der Geschichte verkauft. men? Die Geschichte heißt A PRIZE OF A.: Ja, wir haben gerade damit begon­ PERIL. Hinzu kommt, daß sie letztes nen. Wir arbeiten gemeinsam an einem Jahr auch in Frankreich verftlmt wurde. Roman. Der Film heißt PRIX D'ANGER. Ich F .: Bislang hat Ihre Frau nicht unter hab' ihn noch nicht gesehen. JA Y SHECKLEY veröffentlicht ... F.: Hat Ihnen die deutsche Version ge­ A.: Demnächst wird sie es tun. Und fallen? wenn wir ein Buch gemeinsam schrei­ A.: Ich unterstelle einmal, daß der Film ben, werden wir es unter ROBERT gut war. Ich hab' mich gar nicht darum und JAY SHECKLEY oder unter JAY gekümmert, wissen Sie. Da ich nun mal und ROBERT SHECKLEY veröffent• keine Rechte daran hatte, konnte dabei lichen. höchstens ein bißchen Publicity heraus­ F .: Wollen Sie uns etwas über den Ro­ springen. Ich wünschte, die Rechte hät• man verraten? ten noch bei mir gelegen und ich wäre A.: Soviel wenigstens. Es ist lange her, dafür bezahlt worden. Soviel ich weiß, daß Plato in seinem letzten Buch, haben die Leute in den Staaten den NOMOI, DIE GESETZE, den Plan für Filmleuten den Prozeß gemacht. Wie er eine Kolonie vorgelegt hat. Und unser ausging, weiß ich nicht; ich war ja nicht Buch handelt von dem Versuch, diese beteiligt. Kolonie zu verwirklichen, und zwar im F.: Woran schreiben Sie gerade, Mr. nächsten Jahrhundert und auf einem an­ Sheckley? deren Planeten. Das ist die Grundidee. A. : Eben erst habe ich ein Kapitel abge­ F.: Wir sind gespannt. Mr. Sheckley, schickt. Man wollte, daß ich ein Kapitel blenden wir einen Augenblick zu den schrieb für ein Buch über Roboter. TAGEN DER SCIENCE FICTlON in fremd, die anderen kennen einen, aber F.: Sie Jassen immer zuerst in den Staa­ Bergisch Gladbach zurück. Das ist knapp man selbst kennt niemanden. Es gibt ten veröffentlichen? Ich meine, es ein Jahr her. Wie wurden damals die Ge­ einen Terminplan und die Interviews, kommt nicht vor, daß einmal etwas zu-. schichten für den ROBERT-SHECK­ und so kommt man sich leicht wie ein erst woanders erscheint? LEY-PREIS ermittelt; ich meine das A.: Nein, bis jetzt nicht. Das liegt wohl Verfahren, an dem Sie ja maßgeblich hauptsächlich daran, daß ich in den beteiligt waren? MAN KOMMT SICH Staaten die meisten Kontakte habe. Und A.: Nun, die Geschichten, die man für LEICHT WIE EIN KIND man ist an mich herangetreten wegen die besten hielt, wurden übersetzt. Man des Buchs. Das darf man natürlich nicht konnte natürlich nicht mehrere hundert VOR, DAS AN DER übersehen. Die Frage ist doch: Wer tritt Geschichten übersetzen. Ich habe die HAND HERUMGEFÜHRT an mich heran, etwas flir ihn zu schrei­ zehn oder fünfzehn Übersetzungen gele­ WIRD ben? Doch dieses Kapitel wird nur Teil sen. Und wir haben uns zusammenge­ eines umfangreichen Buches über Robo­ setzt, ich und die anderen Mitglieder der ter sein. Die übrigen Kapitel werden von Jury, und haben abgestimmt. Und ge­ Kind vor, das an der Hand herumge­ einschlägigen Wissenschaftlern geschrie­ wonnen haben die Geschichten, die ich führt wird. Aber das ist immer so bei ben. ausgewählt hatte. solchen Anlässen. Nein, ich muß sagen, F.: Jeder schreibt eine Geschichte? F.: Hat es Ihnen in Bergisch Gladbach sie waren alle wirklich sehr nett zu mir. A.: Nein, nein. Mit Ausnahme meines gefallen? F.: Sie hatten zwei erfolgreiche VerftJ­ Beitrages handelt es sich um wissen­ A.: Ja, sehr. Es waren schöne Tage. So ·mungen, Mr. Sheckley. DAS ZEHNTE schaftliche Spekulationen. Ich ziehe etwas hat natürlich immer seine Schat­ OPFER, und im deutschen Fernsehen auch Asimovs Roboter-Gesetze in Be­ tenseiten. Man muß fliegen, man ist gab es DAS MILLIONENSPIEL, das tracht. Ich will nicht behaupten, daß ich 6 ScienceFiction Times 11/ 1984

für meinen Teil besonders gründlich dar­ habe nie ein Exemplar davon bekom­ F.: Und Fantasy ist mehr wie ein auf eingehe; ich betreibe also keine Ana­ men. Traum? lyse. Aber unter Asimovs Gesetzen gibt F.: Mr. Sheckley, welche Schriftsteller A.: Nein, eher übernatürlich. Es gibt es eines, das besagt, daß ein Roboter bevorzugen Sie zur Unterhaltung? Geister, Hexen und ähnliches mehr. nichts tun darf und alles verhindern A.: Nun, das ändert sich immer wieder. Natürlich werden die Formen heutzu­ muß, was einem Menschen schadet. Im Augenblick lese ich STANISLAW tage nicht selten vermischt; es gibt Aber das erfordert Urteilsvermögen. An­ LEM und . Letzterer Raumschiffe und auch Elfen. genommen, der Roboter sieht einen hat ein paar höchst interessante Sachen F.: Sind Horror-Geschichten beliebt in Menschen auf dem Bürgersteig liegen. geschrieben. Ein ausgezeichneter Schrift­ Amerika? Was soll er tun? Wenn er den Menschen steller. Den sollten Sie unbedingt lesen. A.: Ein sehr großes Genre. Sehr popu­ aufhebt und ins Krankenhaus bringt, - Ich lese gerne, nur gibt es hier nicht lär. ist sehr beliebt. verursacht er vielleicht eine Quer­ F.: Sie leben vom Schreiben. Wie fangt schnittslähmung, weil der Mensch eine man so was an? Haben Sie nebenberuf­ Rückgratverletzung hat. In dem Fall ICH LESE FAST ALLES; lich damit begonnen? darf dieser Mensch gar nicht bewegt WAS MIR IN DIE A.: Nach der Universität habe ich in werden. So etwas läßt sich also nicht einer Flugzeugfabrik gearbeitet. In die­ so ohne weiteres entscheiden. FINGER FÄLLT ser Zeit konnte ich mehrere Kurzge­ F.: Mr. Sheckley, warum schreiben Sie schichten verkaufen. Dann gab ich den jetzt hauptsächlich Science Fiction? schrecklich viel, also lese ich fast alles, Job auf, und arbeite seitdem nur noch A. : Darauf kann ich nur antworten, daß was mir in die Finger fallt. als freier Schriftsteller - mit Ausnahme ich eben ein ganz besonderes Interesse F. : Gibt es Favoriten unter Ihren ameri­ der beiden Jahre, in denen ich direkt bei an dieser Form habe - daß mein Ver­ kanischen Kollegen? OMNI mitgearbeitet habe. stand besonders darauf anspricht. So A.: Ja. Ich lese aufs Neue und mit gro­ F.: Am Anfang ist es sicher schwer, sei­ was ist schrecklich schwer zu beantwor­ ßem Interesse, was Robert Silverberg ge­ nen Lebensunterhalt damit zu verdie­ ten. Die Science Fiction beschäftigt schrieben hat. Er ist ein alter Freund nen ... mich seit meiner Kindheit. von mir, und ich entdecke eben erst A.: Auch in der Mitte und am Ende. F.: Ich habe oft empfunden, wie eine wieder, wie gut sein Werk ist. Auch mei­ (lacht) Nein, es ist schon ein wenig gute Geschichte unter der Übersetzung nen alten Freund Frederik Pohl lese ich leichter jetzt als damals, aber dafur ist leiden kann. Ob nun aus dem Englischen gerne. auch alles teurer geworden. oder ins Englische, ich glaube, das F.: Sie waren flir ein Jahr mit den UN­ F.: Ich kann mir nicht vorstellen, mei­ macht keinen Unterschied. In einer Truppen in Korea ... nen Beruf aufzugeben und den Lebens­ Kurzgeschichte von Ihnen, die neulich A.: Das stimmt nicht. Ich war mit der unterhalt für meine Familie nur mit in einem 'Weißbuch des schwarzen Hu­ US-Army in Korea. Als die Polizei-Ak­ Schreiben zu verdienen. Wenn man al­ mors' bei uns erschienen ist, stieß ich tion begann, war ich nicht da. leine lebt, ist es, glaube ich, einfacher. auf das schreckliche Wort ANZIEH­ F.: Nachdem Sie die Universität verlas­ A.: Ja, wenn man im Haus eines anderen SACHEN - ohne jede innere Notwen­ sen hatten, haben Sie in einer Reihe von lebt. (lacht) Sicher ist es schrecklich digkeit; manchmal ist es ja eine Frage Jobs gearbeitet und nebenher Schrift­ schwer, als Schriftsteller ein sogenann- des Stils, aber ... steller-Kurse besucht. Ich frage mich, A.: Ja, jetzt weiß ich, welche Geschich­ warum bei uns in Deutschland das te Sie meinen. Ich habe sie ursprünglich Schreiben nicht gelehrt wird. Bei uns ES IST SCHRECKLICH nicht als Kurzgeschichte konzipiert. Vor denkt man wahrscheinlich, so was müsse SCHWER, ALS Jahren schrieb ich den Text für eine einem angeboren sein oder 'von oben Hörfunkreihe. Kennen Sie den Schau­ her' kommen ... SCHRIFTSTELLER EIN spieler Basil Rathbone? Er ist ein her­ A.: (lacht) Eine äußerst schwierige und NORMALES LEBEN ZU vorragender Schauspieler der flinfziger ziemlich ernste Angelegenheit, das FÜHREN oder vierziger Jahre. Er las das im Ra­ Schreiben. dio vor. F. : Mr. Sheckley, die erste Science Fic­ F.: Kennen Sie dieses kleine Buch? Es tion-Geschichte, mit der Sie an die Öf• tes normales Leben zu führen. Es ist enthält eine Geschichte von Ihnen, aber fentlichkeit traten, hieß WE ARE nun mal schwer, ohne regelmäßiges Ein­ in zwei Sprachen; links Englisch und ALONE .. . kommen zu leben. rechts Deutsch. Robert Sheckleys SPY­ A. : Das war vermutlich meine erste F.: Aber wenn man erst eine Menge ge­ STORY. Ich habe es in meiner Samm­ Science Fiction-Geschichte, ja. Als schrieben hat, und man wird wieder­ lung entdeckt. SPITZEL-GESCHICHTE. erstes erschien jedoch eine Fantasy-Ge­ aufgelegt, übersetzt und wieder veröf• Haben Sie nie ein Exemplar zu Gesicht schichte. fentlicht ... bekommen? F.: Und Sie machen einen großen Unter­ A.: Es hilft, sicher. Trotzdem kann man A.: Nein, nie. schied zwischen Science Fiction und immer nur hoffen - vielleicht dies oder F.: Aber Sie kennen die Veröffentli• Fantasy? das. Und wenn drei von vier Sachen chung. A.: Ich arbeite in beiden Formen. Das klappen, geht's einem gut- klappt aber A.: Nein, aber wann ist das erschienen? heißt, ich treffe eine deutliche Unter­ nur eine von vier, dann geht's einem F.: Moment mal ... 1967. scheidung. Science Fiction hat es im­ schlecht. Meist habe ich irgendeine Idee, A.: Das ist lange her. Wahrscheinlich mer mit dem wissenschaftlich Erklärba• die mir interessant erscheint. Dann pro­ habe ich die Rechte verkauft, aber ich ren oder Denkbaren zu tun. biere ich damit herum, probiere es mal ScienceFiction Times 11/1984 7

so und mal anders. Und manchmal ent­ war zu kühl oder der Wind schlug das Regierungen irgendwelchen konstrukti­ faltet sie sich so, daß ich das Gefühl ha­ Papier um. ven Maßnahmen zustimmen sollen. be, es lohnt sich, weiterzuschreiben. F.: {lacht) Sie sollten das wieder mit A.: Sicher, aber das würde auch bedeu­ Das ist nicht immer so. Ich habe eine dem Memory Ihrer EP44 versuchen. - ten, daß man einverstanden wäre, die Menge Einfalle, die ich nicht weiterver­ Gab es eigentlich Zeiten, in denen Sie Industrie oder die Gewinne zu reduzie­ folge. nichts zu Papier gebracht haben? Zei­ ren. Und ich sehe keinen, der bereit F.: Und es geschieht niemals, daß Sie ten, in denen Sie zwar gerne geschrieben wäre, tatsächlich auf Geld zu verzieh- sich hinsetzen und eine Geschichte von hätten, aber irgendwie nicht konnten? Anfang bis Ende durchschreiben? A.: Die hat es gegeben. Zuletzt nicht, NIEMAND WIRD AUF A.: Selten. - Sehen Sie, meine Arbeit nein, nicht in den letzten zwölf Mona­ ist zur Zeit sehr gemischt. Im letzten ten. Ich war fast jeden Tag imstande zu GELD VERZICHTEN, UM Jahr habe ich sechs Monate an einem schreiben. Das ist gut so. Ich komme um DEN SCHWARZWALD Drehbuch geschrieben. Es basiert auf meinem Roman OMEGA. Es war eine VOR DEM TOD ZU Auftragsarbeit Bis jetzt weiß ich nicht, ICH KOMME UM VOR BEWAHREN ob der Film auch zustandekommt. Die LANGEWEILE, WENN müssen schrecklich viel Geld auftreiben, ten, um den Schwarzwald vor dem Tod um das zu realisieren. - Momentan ICH NICHT SCHREIBEN zu bewahren oder Ost-Kanada, das im schreibe ich das Drehbuch flir eine Drei­ KANN Sauren Regen umkommt. ßig-Minuten-Sendung im britischen F.: Es ist also nicht bloß ein europäi• Fernsehen. Das wird die Pilotsendung vor Langeweile, wenn ich nicht schrei­ sches Problem? flir eine ganze Serie, voraussichtlich un­ ben kann. A.: Überhaupt nicht, nein, genau das­ ter dem Titel PROBLEM PLANETS. F.: Was halten Sie flir den aufregend­ selbe in Amerika. Vor Jahren schrieb ich eine Serie von sten Aspekt der menschlichen Zukunft? F.: Halten Sie es flir möglich, daß sich Geschichten über ein Unternehmen, A.: Nun, ich sehe eigentlich keinen, weil die Menschheit selbst auslöscht? kein heutiges, eins in der Zukunft. Das ich nicht glaube, daß die menschliche A.: Ich hoffe, daß sich alles zum Guten Buch heißt: A.A.A's INTERPLANETA­ wendet, wie auch immer. So wie die RY DECONTAMINATION CORPORA­ Dinge jetzt liegen, sieht es schlimm aus. TION. Ganz leichte Geschichten. Sechs ICH GLAUBE NICHT, Das öl wird aufgebraucht. Das Entsor­ oder sieben davon drehten sich immer DASS DIE MENSCH­ gungsproblem bei der Atomkraft, all um die gleichen Personen. Und eine das. Ich sehe nicht, daß sich im gegen­ Gruppe in England will daraus eine LICHE ZUKUNFT AUF­ wärtigen Kontext irgendwelche Antwor­ Fernsehserie machen. REGENDES ZU BIETEN ten abzeichnen. Aber es kommt vor, daß F.: Schreiben Sie auf der Schreibma­ HAT sich der ganze Kontext plötzlich und schine, mit der Hand oder mit einem unerwartet ändert ... Computer? F .: Hat das nicht auch mit Politik zu A.: Ich schreibe entweder mit meinem Zukunft in dem Sinne Aufregendes zu tun. Was sind das flir Leute, die die Po­ Füller {daumendicker Mont Blanc) oder bieten hat. litik machen? auf der Schreibmaschine. Ich benutze F.: Wir haben manchmal ein bestimmtes A. : Nun, sie meinen es wahrscheinlich seit einiger Zeit diese kleine, japanische Geflihl, wenn wir an die Zukunft den­ gut. Ich glaube nicht, daß die Leute, die Schreibmaschine, BROTHER EP44. ken ... an der Macht sind, alle Zyniker sind. Ich Kennen Sie die? A.: Ich bin nicht sehr optimistisch, was glaube vielmehr, daß viele von ihnen F. : Ja. Ich glaube, man kann bis zu zwei den Lauf der Dinge betrifft. Denken Sie hart arbeiten und helfen wollen, in Ost Manuskriptseiten eintippen. an die Umweltverschmutzung, den Sau­ und West, auf der ganzen Welt. Aber A.: Und im Memory bearbeiten, ehe ren Regen , die Verseuchung der Meere, ihnen sind die Hände gebunden. Ich man ausdruckt. Ich kann sehr schnell das Abholzen der Wälder und all das an­ glaube nicht, daß ein Politiker viel aus­ darauf schreiben, und sie ist leise. Sie dere ... richten kann, was diese Probleme an­ arbeitet auch auf Batterie, so daß ich F.: Aber die Menschen wachen doch all­ geht. eigentlich draußen auf einem Hügel sit­ mählich auf . . . F.: Was halten Sie von Reagan? zen und schreiben könnte. Was ich in A.: Ich habe das Gefühl, als müßte erst A.: (Daumen nach unten) Zunächst ein­ Wirklichkeit nicht tue. Vielmehr hocke etwas Schreckliches passieren, damit mal halte ich ihn flir eine Katastrophe. ich immer in meinem Arbeitszimmer. man sich wirklich rührt. Ich glaube nicht Ich halte ihn flir einen der schlechtesten F.: Also nur eine romantische Illusion, einmal so sehr an die Schuld der Men­ Präsidenten, die wir je hatten - insbe­ irgendwo draußen auf Ibiza zu sitzen schen. Alle wollen, daß Schluß gemacht sondere was seine Außenpolitik betrifft. und unter offenem Himmel zu schrei­ wird mit dem Sauren Regen. Offenbar F.: War John F. Kennedy besser? ben? ist das jedoch ein sehr kompliziertes A.: Wissen Sie, wir alle waren flir ihn. Er A.: Ich habe das versucht, als ich vor internationales Problem. Und es gibt war nicht lange im Amt. Und ich habe Jahren in einer 'finca' lebte - einem al­ keinen einfachen Weg, um es zu lösen. seitdem eine Menge gelesen, was gegen ten Bauernhaus in einer wunderschönen Es gibt überhaupt keine einfachen Ant­ ihn spricht. Ich bin nicht sicher. Er war Umgebung. Ich bin damals mit der worten. eine Zeitlang unser strahlender Held, Schreibmaschine rausgegangen. Doch F.: Es ist wohl auch ein statistisches doch was hat er tatsächlich getan? Die entweder saß ich zu unbequem oder es Problem, wenn viele Menschen und viele Schweine-Bucht - sonst fallt mir nichts 8 ScienceFiction Times 11/1984

ein. Menschen vom Zwang zur Arbeit befreit halte nicht viel von der ganzen Idee, die F .: Einige vertreten die Ansicht, wir würden. Das von der automatischen Pro­ Menschheit von der Arbeit zu befreien. sollten erst mal unsere Probleme in den duktion erwirtschaftete 'Bru ttosozial­ Die Menschen wissen mit ihrer Freizeit Griff bekommen, ehe wir uns mit der produkt' wird dann auf die Menschen ohnehin schon nichts anzufangen. Raumfahrt abgeben. Wir würden sonst verteilt. - Man hält dagegen, daß die F.: Nur, wenn die Technologie so wei­ Menschen dann überhaupt nicht mehr termacht, wird sie die meisten Menschen arbeiten würden. Sie würden aufhören, arbeitslos machen. ZU KENNEDY FÄLLT Ideen zu haben, zu lernen und all das... A.: Ja, und die Menschen brauchen MIR NUR DIE A.: Tatsächlich wäre das ein Segen. Den­ nach meiner Überzeugung Arbeit. Und SCHWEINEBUCHT EIN ken Sie nur, wenn etwa die Hälfte der was sie brauchen, ist eine Arbeit, die Menschheit ihren Verstand einfach ab­ ihnen nützlich erscheint. stellte und still in ihren vier Wänden F.: Was flir ein Widersinn, daß die Ar­ doch nur die Probleme mit in den Raum hockte, äße und schliefe und sich mit beitenden für die mitbezahlen, die keine nelunen. dem Bildschirm begnügte, dann wären Arbeit finden. Irgendwie muß dieses A.: Genau das werden die Menschen sie wenigstens nicht draußen und sagten Problem in naher Zukunft gelöst wer­ aber tun. Wir werden unsere Probleme 'Ich brauche dies, ich will das, ich bin den. Ich frage mich bloß, wie, wenn nie endgültig lösen. Ich glaube einfach unglücklich.' Nur glaube ich nicht, daß die Computer und Roboter immer mehr nicht, daß wir biologisch geschaffen es je soweit kommt. Arbeitsplätze ersetzen? sind, um miteinander in Harmonie zu F.: lch stelle mir vor, so wie sich die A.: Bis zu einem gewissen Grad ist es leben. Menschen damit zufrieden geben könn• auch eine Frage der Bevölkerungszahl. F.: Es wird gefordert, mit der Rationali­ ten, ihre DIVIDENDE aufzuleben, Es gibt heute vielleicht mehr Menschen sierung durch Roboter und Computer könnten lije auch auf die Idee kommen, auf der Welt, als es Gelegenheiten gibt, Schluß zu machen, sie sogar rückgängig ihren Neigungen nachzugehen; sie könn• sich nützlich zu machen. Doch es gibt zu machen, weil Millionen von Men­ ten zum Beispiel schreiben, malen, Ar­ bis jetzt keine Möglichkeit, die Bevöl­ schen arbeitslos sind. chitekten sein oder irgend etwas sonst kerungsexplosion zu kontrollieren. A.: Darüber habe ich etwas geschrieben. tun. Und fur diese Arbeit würden sie F.: Offensichtlich gibt es aber doch ge­ Über eine Zeit, in der die Maschinen alle zusätzliches Geld bekommen, um sich nug Arbeit auf der Welt, die getan wer­ Arbeit übernommen haben. Man zahlt damit zusätzliche Dinge kaufen zu kön• den müßte - beispielsweise in den Trok­ den Menschen einen Lohn aus, damit sie nen. Dieser Anreiz müßte meiner Mei­ kengebieten, wo die Menschen verhun­ alles kaufen können, was die Maschinen nung nach ausreichen, um eine Menge gern. herstellen. Und schließlich kann man so­ Menschen aktiv zu halten. A.: Sie wird nicht getan. Wissen Sie, das gar auf die Menschen verzichten, weil A.: Ich weiß wohl, daß es eine Theorie ist wieder so etwas, das wir alle gerne in man Maschinen bauen kann, die das gibt, daß die Menschen malen oder Angriff nähmen, nur wächst uns das kaufen, was dre anderen Maschinen pro­ schreiben oder all das tun würden, wenn Problem über den Kopf. Das ist ganz duzieren. man nur den Zwang zur Arbeit von ih­ Afrika, ein großer Teil Asiens, Latein­ F .: Die Maschinen reproduzieren sich al­ nen nähme. Ich glaube nicht daran. Es Amerika. Und in vielen Regionen, von so selbst? herrscht die Meinung, Kunst sei etwas, denen ich gelesen habe, wächst die Be­ A.: Sie stellen Dinge her für andere das jeder betreiben sollte. Aber Schrei­ völkerung so rapide, daß jedwede Hilfe Spezial-Maschinen, die sich die Dinge ben oder Malen ist sehr harte Arbeit. sofort verbraucht wird. Das löst das Pro­ bei ihnen kaufen. Man macht so etwas nicht einfach aus blem nicht. Diese Regionen verbrau­ F.: Haben wir so was nicht schon? Com­ Langeweile. Man schreibt, weil man chen, was immer sie bekommen. puter entwerfen und produzieren bereits schreiben muß. F.: So notwendig wie die aktuelle Hilfe die Chips flir ihresgleichen. Eine Arbeit, F.: Meinen Sie nicht doch, daß es eine ist also auch eine vernünftige Bevölke• die Menschen gar nicht mehr leisten Menge an Kreativität in den Menschen rungspolitik. können. gibt, die nur freigesetzt zu werden A.: Wenn auch nur ein Funke Vernunft A. : Aber was wir brauchen, ist ein Ro­ braucht? Obwohl sie imstande wären zu in allen Anstrengungen steckt, dann ist boter, der beispielsweise ein Fernsehge­ zeichnen, zu malen, zu schreiben oder das zweifellos das brennendste Problem. rät oder ein Auto kauft. Ideen und Fantasien zu verwirklichen, Sehen Sie, ich weiß zu wenig über a11 F.: (lacht)1Jnd das Geld? sind die Menschen einfach zu müde nach das. Ich spüre den Dingen mit meiner A.: Nun, er wird fur seine Arbeit in der der oft stupiden Arbeit in der Fabrik Fantasie nach. Ich empfinde etwas und Fabrik bezahlt. Wir müssen ihm ein Ge­ setze meine Fantasie darauf an. halt zahlen. Nun kann man natürlich weiterfragen, was aus den Menschen ICH HALTE NICHT VIEL Copyright © 1984 by wird? Aber man kann nun mal nicht alle VON DER IDEE ~ DIE Hendrik P. Linckens Probleme auf einmallösen ... MENSCHHEIT VON DER F .: Es gibt detailliert ausgearbeitete Modelle. Eines sieht vor, daß jedermann ARBEIT ZU BEFREIEN eine NATIONALE DIVIDENDE ausge­ zahlt bekommt, und zwar genug, um da­ oder im Büro, mit der sie sich ihren Le­ von leben zu können. Nach diesem Mo­ bensunterhalt und ihre Konsumgüter dell müßte die Technologie forciert verdienen. werden, so daß allmählich immer mehr A.: Aber so ist das Leben nun mal. Ich ScienceFiction Times 11/1984 9 RUCHTIN FABRWEIJEN

lndiana Jones, der synthetische Aben­ Mytheneintopf in utopischem Gewand : teurer-Typ par excellence, jagt dem hei­ Der Sternenkrieg mit Laser-Schwertern. ligen Sankara-Stein oder der legendären Szene aus STAR WARS 111. Bundeslade hinterher, als hinge sein Seelenheil davon ab . Um das Traum­ land Phantasien zu retten, nimmt Atre­ 2.Teil: denen er Feinden Böses und Frauen ju, ein kleiner Indianeljunge, den Kampf 'Gutes' antut. All die oben angesproche­ gegen das alles verschlingende Nichts nen Filme, deren Inhalt sich in der auf. Die Suche nach der entftihrten Prin­ Ein neuer Regel in einem Satz zusammenfassen zessin zwingt Prinz Colwyn, das 'unbe­ läßt, stehen ftir einen Trend, der das Un­ schreibliche Ungeheuer' der 'schwarzen terhaltungskino mittlerweile seit einigen Festung' zu töten. In narzißtischer Ver­ Irrationalismus Jahren dominiert: Ein neuer Irrationalis­ zückung präsentiert ein Barbar namens mus, propagiert durch zahllose SF- und Conan seine geölten Muskelpakete, mit füllt die Kassen Fantasy-Produktionen, füllt die Kassen. 10 ScienceFiction Times ll/1984

Dank dieses Phänomens wurden Ein­ spannt zurückgelehnt genossen (sprich: Man könnte so KRIEG DER STERNE spielergebnisse möglich, die zuvor ledig­ konsumiert) werden können, sondern zu den Märchenftlmen rechnen. Und die lich als Wunschträume in Produzenten­ 'unterhielten', indem sie flir ein mit Rei­ Gehrüder Grimm könnten, wenngleich köpfen existierten. zen überflutetes Publikum die Reizdosis zeitversetzt, das Drehbuch geschrieben 5 einfach weiter erhöhten . Die heimli­ haben."6 Die ersehnte Flucht aus der Realität che, verdrängte Freude am Elend ande­ Mit seinen zehn Millionen Dollar Pro­ Gewannen frühere Kassenerfolge (wie rer sowie die Lust an der Zerstörung duktionskosten spielte STAR WARS bis etwa GONE WITH THE WIND) durch sollte bald einem vollkommeneren Eska­ heute rund das Zwanzigfache dieser Geschichtsklitterung und Realitätsschö• pismus Platz machen. Der 1944 gebore­ Summe ein. Der gigantische Erfolg, wel­ nung ihr Publikum, so vollzieht sich der ne amerikanische Regisseur George Lu­ cher eine ganze Nachfolgeindustrie be­ Eskapismus unserer Tage radikaler. Völ• cas vollzog die 'Wende', welche flir den flügelte, machte phantastische Stoffe für lig von der Realität abgehoben, denn SF- und auch Fantasy-Film die Initial­ das Kino wieder salonfähig. für die Flucht aus eben dieser zahlen die zündung bedeutete. Zuschauer Eintritt, beherrschen heute Laser-schwerter im Weltall Stoffe die Leinwand, denen die führen- Mytheneintopf in utopischem Gewand Auch die Renaissance des Fantasy­ den US-Produktionsfirmen noch vor gut Lucas schrieb ein Script, das erst von Films nahm mit STAR WARS ihren An­ zehn Jahren keinerlei Chancen einge- United Artists und Universal abgelehnt fang, vereint Lucas' Eskapismus-Eldora­ räumt hätten. wurde, ehe die zu diesem Zeitpunkt fi- do doch teilweise dessen Sujets mit Die 70er Jahre begannen mit Ausnah- nanziell angeschlagene Centfox 1976 denen des SF-Films. Der jugendliche me herausragender Einzelleistungen 1 mit der Produktion von STAR WARS Held kämpft mittels Laser-Schwert (!) finster für Genre-Liebhaber. Obwohl (Krieg der Sterne) begann. Der Film ver- um eine entführte Prinzessin und neben­ spätere Regie-Talente wie Lucas, Spiel- bindet in• einer einmaligen Synthese her noch flir die Befreiung einer ganzen berg oder Carpenter im Genre debü- Kinomythen aus Serials, Western-, Pira- Galaxis. Darth Vader, der üble Widersa­ tierten2, war der SF-Film nicht zuletzt ten- sowie Mantel- und Degen-Filmen cher im Sternenkrieg, könnte ebenso als durch Kubricks 2001 in Frage gestellt. mit Märchen- und SF-Motiven. finsterer Herrscher eines Königreiches Die bisherigen Inhalte und Formen hat- "Ich (hatte) mir zum Ziel gesetzt, der fungieren, an den er von seiner Kleidung ten sich überlebt. Schlagworte wie öl- heutigen Generation von Kinobesuchern her sowieso erinnert. schock, Rezession sowie Massenarbeits- unbegrenzten Spielraum fur eine ehrli- Kennzeichnend flir den Fantasy-Film losigkeit charakterisierten die politische ehe Rundum-Fantasie zu schaffen, sie sind die simplen Typisierungen. Die ge­ und wirtschaftliche Situation Mitte der aus der Enge ihres Alltags herauszurei- gensätzlichen Pole von Gut und Böse 70er Jahre. Das Hollywood-Kino rea- ßen und davon träumen zu lassen, in treten in den Protagonisten personifi­ gierte darauf mit Katastrophen-Filmen, ein bereitstehendes Raumschiff zu sprin- ziert zutage. Die Helden tragen helle, in denen Symbole westlicher Zivilisa- gen, ferne Planeten anzusteuern, toll- offene Kleidung, während ihre Wider­ tion in Bedrängnis gerieten.3 Diese ober- kühne Abenteuer zu bestehen und sacher dunkle Gewänder bevorzugen flächlichen, stets nach gleichen Mustern schließlich die in Gefangenschaft und sich durch Masken oder Umhänge aufgebauten Desaster-Spektakel besaßen schmachtende Prinzessin zu erlösen. verhüllen. Charakteristisch ist auch die 4 systembejahenden Charakter • Sie ent- (. . .) Ich wollte keine unverdauliche Fremdbestimmung, die eine Reise/Su­ führten die Zuschauer aber nicht in intellektuelle Kost fabrizieren, sondern che auslöst, an deren Ende sich das un- schillernde Märchenwelten, die ent- eher in Richtung Walt Disney drehen. Ein müdes CONAN-Piagiat. Szene aus Die Barbaren des post-doomsday-Zeitalters. Szene aus MAD MAX II. ATOR L'INVINCIBLE. ScienceFiction Times 11/1984 11

ausweichliche Schicksal vollzieht. In nutzen. Viel häufiger wurden abgenutz- ihm nichts. Aber die rasende Menge, die STAR WARS treibt George Lucas es te Klischees, die sich einmal als kassen- ihn mit begeisterten Schreien begrüßte sogar so weit, daß die 'good guys' durch trächtig erwiesen hatten, bis zur Uner- und anfeuerte, die bedeutete ihm et- eine mysteriöse 'Macht' gelenkt werden, träglichkeit reproduziert. was. Er begann, sich selbst zu entdek- die ihnen helfend zur Seite steht. Ein Beispiel hierfür ist Conan der ken. Er fühlte, daß er etwas wert war." Einerseits mag man Derartiges - je Barbar, der als bekannteste Figur des Conans Verhältnis zu Frauen ist ein- nach Standpunkt - als oberflächliches Trivialschreibers Robert E. Howard deutig, wenn auch etwas differenzierter Verdummungskino oder gelungene Un- (1906 - 1936) zu den herausragenden als in den Buchvorlagen, wo er selbige terhaltung beurteilen, andererseits dür- Vertretern der 'Heroic Fantasy' zählt. auch schon mal gegen Pferde eintauscht. fen die dem eskapistischen SF- und Fan- Dieser oftmals als 'Schlagetot' apostro- Sogar eine weibliche, aber in ihren Ver- tasy-Film impliziten Gefahren nicht phierte Charakter fand nach einer lang haltensweisen vermännlichte Kämpferin übersehen werden. Faschistoide Leitbil- anhaltenden Promotionskampagne 1982 darf ihm im Film zur Seite stehen. Die- der und ebensolche Verhaltensweisen den Weg auf die Leinwand. Als Regis- se muß ihm allerdings schon nachlaufen, sowie unterschwelliger Rassismus - dies seur wurde John Milius verpflichtet, der denn Conan macht sich seiner Rache sind die Vorwürfe, die gegen zahllose sich durch THE WIND AND THE LION wegen nach dem Beischlaf aus dem einschlägige Produktionen erhoben wer· (Der Wind und der Löwe, USA 1974) Staube. An anderer Stelle will der mus- den. George Lucas bereitete den Boden, sowohl als "versierter Geschichtenerzäh- kulöse Kämpfer durch seine Liebhaber- auf dem bis heute viele ernten, ohne je- ler", aber auch als "faschistischer Pro- qualitäten einer Hexe ein Geheimnis doch die 'Meisterschaft' des Vorreiters phet der Gewalt" 8 empfohlen hatte. entlocken, bevor er sie ins Feuer schleu- zu erreichen. Gemeinsam mit Steven Conans Charakter erfuhr im Gegen- dert. Die übrigen Mädchen des Films.er- Spielberg betreibt dieser das erfolgreiche satz zu den Buchvorlagen allerdings eine füllen lediglich eine dekorative Funk- System der Mythenverquickung weiter. Wandlung. Im Film ist er nicht mehr der tion. Sie illustrieren leicht geschürzt den Neuestes Produkt: INDIANA JONES bezahlte Söldner, der ftir Geld jeden er- Hofstaat Thulsa Dooms, um Dekadenz AND THE TEMPLE OF DOOM (India- schlägt, sondern handelt aus persönli- und Verruchtheit zu signalisieren (im na Jenes und der Tempel des Todes). chen Rachemoiven. Als Kind mußte er übrigen symptomatisch für die Anhän- Dank der hervorragenden Einspieler- mitansehen, wie seine Eltern von Thulsa gerschaftvon Fantasy-Bösewichtern). gebnisse phantastischer Produktionen Doom und dessen Schergen ermordet Die Figur Conan weist auch religiöse setzte eine Flut von SF- und Fantasy- wurden. Conan selbst wurde verschleppt. Implikationen auf. Ihm widerfährt eine Filmen ein, wobei sich die genre-eige- Durch die jahrzehntelange Arbeit am symbolische Kreuzigung, indem er nen Mythen und Versatzstücke ständig Drehkreuz einer absurden Kornmühle lebend an einen Fels gekettet wird, mit weiter miteinander verquickten. So ent- inmitten einer Einöde erwarb er sich ge- anschließender Auferstehung. Zudem stand beispielsweise das Misch-Genre des waltige Muskelkräfte. Der Intellekt je- bestehen die Gewölbe in Thulsa Dooms 'Barbarenfllms', der seine aus Fantasy·, doch verkümmerte zwangsläufig. Herrschaftssitz aus rot-glühend erleuch- Ritter- oder Western·Filmen stammen- teten Höhlen, die offenbar landläufigen den Figuren in vorchristliche Zeiten Der Barbar als Führer und religiöse Vorstellungen von der Hölle nachemp- oder utopische post-doomsday-Szene- Figur funden sind. Conan erreicht natürlich rien 7 verpflanzt. Dieses beliebige, aus- Seine Kampfkraft schulte Conan in un- sein Ziel. Er dringt in Dooms Tempel tauschbare Spiel mit einzelnen Elemen- gezählten Gladiatorenkämpfen. Dabei ein und köpft in einer abstoßenden Se- ten belegt den trivialen, cerniehaften wird der Barbar durch Bild und Text quenz den Bösewicht. Der abgetrennte Charakter des gesamten Genres. Nur we- zur Führerfigur hochstilisiert. Original- Kopf wird den erlösten Anhängern nige Produktionen konnten tatsächlich Off-Kommentar im Film: "Leben oder Dooms. präsentiert und kullert anschlie- den verfügbaren Spielraum an Phantasie Tod war ihm gleichgültig; es bedeutete ßend die Stufen des Tempels hinab. Die 'schlagetots' der 'Heroic Fantasy' in Aktion. Szene aus Bizarre Studiodekorationen im Fantasy-Film THE DARK FIRE AND ICE. CRYSTAL. 12 ScienceFiction Times 11/1984

Conans von Kritikern als faschistoid den bösen Magier Maax ; in THE arbeit ist ein schlechter bis ärgerlicher bezeichnete Verhaltensweisen bleiben SWORD AND THE SORCERER (Talon Film, basierend auf Bakshis Rezept, vollkommen unreflektiert. Dies mag u. im Kampf gegen das Imperium, USA Zeichentrick mit Sex und Gewalt auf­ a. auch in John Milius' undifferenzier­ 1982, Regie: Albert Pyun) geht es ge­ zuladen. In FIRE AND ICE ist nahezu ten Ansichten begründet liegen. So ant­ gen das böse Ungeheuer Xusia, welches alles mißlungen. Die hanebüchene Story wortete er in einem Interview auf die sich die Weltherrschaft sichern will. In beschränkt sich beinahe gänzlich auf Frage, was er von Robert E. Howard als SORCERESS 10 (Mächte des Lichts, Gewaltaktionen, die das Vorurteil Schreiber halte: "Der Bursche hatte ein USA 1982, Regie: Brian Stuart) kämpft bestärken, in der 'Heroic Fantasy' seien paar tolle Ideen und Visionen. Er war ein Zwillingspärchen gar gegen den eige­ ausschließlich 'Schlagetots' am Werke. ein Groschenheft-Autor, aber ein sehr nen Vater, welcher als bösartiger Herr­ Trotz des Rotoskopieverfahrens12 wirkt interessanter. Ich schätze seine histori­ scher sein erstgeborenes Kind opfern die Animation hölzern. Die Gesichtszüge schen Kenntnisse, er verarbeitete jede will. In ATOR L'INVINCIBLE (Ator - der Protagonisten wirken unfertig. In ih­ nur vorstellbare Kultur in seinen Ge­ Herr des Feuers, Italien 1982, Regie: rer Grobschlächtigkeit erinnern sie eher schichten. Mir scheint, daß ihm, ebenso David HilJs) ist der gleichnamige Titel­ an die Zeichentrick-Massenware, die im wie mir, jede Art von Zivilisation ver­ held dazu auserkoren, gegen einen teuf­ Fernsehen angeboten wird. Lediglich ei­ dächtig war." Und weiter Originalton lischen Spinnenpriester zu Felde zu zie­ nige Hintergrundmalereien sind gelun­ Milius: "Aber das einzige, was die Zivi­ hen. gen (hier wird Frazettas Einfluß spür• lisation uns gebracht hat, ist die Über• bar). bevölkerung."9 Klare Feindbilder Weitaus schwerer als die technischen Die Rolle des Barbaren Conan wurde Bei diesem handelt es sich übrigens Mängel fallen die inhaltlichen Dimensio­ mit dem ehemaligen 'Mister Universum' ebenso wie bei Thulsa Doom in CONAN nen negativ in die Waagschale. Neben Arnold Schwarzenegger besetzt, eine um einen Farbigen, was den unter­ der plumpen Schwarz/weiß-Zeichnung Praxis, die schon in den 50er und 60er schwelligen Rassismus der Barbaren­ der Charaktere stört besonders, daß Jahren bei den Helden der 'Sandalen­ Filme belegt. Beachtenswert sind auch Nekrons affenmenschenähnliche Krieger fllme' schauspielerische Fähigkeiten in die durchaus beabsichtigten Assoziatio­ quasi als 'Untermenschen' präsentiert Frage stellte. Schwarzenegger besitzt nen, die durch Kultfiguren wie Spinnen werden. Sie sind hinterhältig und sa­ aber die notwendigen Muskelpakete, die oder Schlangen beim Zuschauer ausge­ distisch, gedrungen und von dunkler im Film beim Schwertschwingen ausgie­ löst werden sollen. Thulsa Doom ver­ Hautfarbe. Ihre Kommunikation unter­ big zur Geltung kommen. Der Österrei• wandelt sich gleich selbst in eine Schlan­ einander beschränkt sich auf Grunz­ cher hat einen Vertrag flir flinf weitere ge, während der Oberpriester in ATOR laute. Selbstverständlich dürfen sie von Filme unterzeichnet. Der von Regie­ als Wächter einer Riesenspinne fungiert den 'aufrechten Helden' scharenweise Veteran Richard Fleischer (20.000 und zum Zeitvertreib kleinere Spinnen dahingemetzelt werden. Das Frauenbild LEAGUES UND ER THE SEA, FAN­ über seinen Körper krabbeln läßt. Hier ist, wie bei Bakshi und Frazetta nicht T ASTIC VOY AGE) inszenierte CONAN zeigen sich auch die Unterschiede zwi­ anders zu erwarten, chauvinistisch. II läuft seit Oktober in unseren Kinos. schen Original und Plagiat. Während bei Ohne tieferen Grund trägt die Königs• CONAN die Trickeffekte aufwendig und tochter ihre nackte Haut zu Markte, Barbarische Montonie glaubwürdig in Szene gesetzt sind, 'be­ wenn sie nicht gerade vor lüsternen Im Zeitraum zwischen dem ersten Film sticht' ATOR in jeder Beziehung durch Affenkriegern auf der Flucht ist. Ihre und dessen Fortsetzung versuchten sich Bescheidenheit. Beim abschließenden Bewegungen reduzieren sich auf Pin­ ungezählte Epigonen an CONANs Er­ Kampf gegen die Riesenspinne, welcher up-Posen , die den Zuschauer, ob er nun folg anzuhängen. Dramaturgie und In­ auf der Bewertungsskala zwischen lä• will oder nicht, zum Voyeur degradie­ halt wiesen zumeist frappierende Ähn­ cherlich bis peinlich nmgiert, sind deut­ ren. Übethaupt erhalten Frauen im lichkeiten auf. Neue Ideen, die eine Be­ lich die fingerdicken Fäden zu erken­ Fantasy-Film lediglich eine Chance zur reicherung des Genres zum Ziele gehabt nen, an denen die Spinnenbeine aufge­ Profllierung, indem sie bei Aufgabe jeg­ hätten, konnten nicht eingebracht wer­ hängt sind. licher geschlechtsspezifischen Identität den. Die eindeutige und zugleich undiffe­ ihre Virilität unter Beweis stellen. Ver­ Stets ist der Held in Bewegung. Auf renzierte Polarisierung von Gut und Bö• wegen, trinkfest und kampferfahren wie seiner Reise muß er Auseinanderset­ se steigert sich bei dem Zeichentrickfilm ein Mann spielen sie dennoch weiter die zungen rrrit menschlichen Feinden, Dä• FIRE AND ICE (Feuer und Eis, USA zweite Rolle, nämlich als Begleiterin des monen oder Monstern bestehen, bis er 1983) ins Extrem. Dort symbolisieren 'wahren Helden'. endlich jenes Ziel erreicht, an dem sich die beiden Widersacher zugleich gegen­ sein Schicksal erflillt. Zumeist spielen sätZliche Elemente. Während König Archaische Welten einer 'dunklen Ver­ Rachemotive oder eine aus der christli­ Jarol in einer Vulkanburg resioiert, ver­ gangenheit' chen Religion entlehnte Erlösungsmy• wendet Lord Nekron 'seine' Eisgletscher Die in der Fantasy geschilderten Ereig­ stik eine Rolle. Nachdem die Eltern ge­ als Waffe. Inszeniert wurde fiRE AND nisse entziehen sich jeglicher histori­ 11 tötet wurden, wachsen die muskulösen ICE von Ralph Bakshi , der sich selbst schen Fixierung. Zeit und Ort der Film­ Sprößlinge in der Gefangenschaft oder gern als eine Art Anti-Disney betrach­ handlungen sind jeweils unbestimmt. bei Pflegeeltern auf, bevor sie ihre Ra­ tet. Beim Entwurf stand ihm der be­ Der Pressetext zu ATOR definiert es che vollstrecken. kannte Fantasy-Illustrator Frank Fra­ folgendermaßen: "In vorgeschichtlicher In THE BEASTMASTER (Beastma­ zetta zur Seite, der u. a. die Titelbilder Zeit, in der Mu skelkraft und Schwerter ster - Der Befreier, USA 1982, Regie: der amerikanischen CONAN-Ausgaben herrschten, entbrannten unter den Völ• Don Coscarelli) zieht der Held gegen zeichnete. Ergebnis dieser Zusammen- kern immer wieder neue Machtkämpfe. Science Fiction Times 11/ 1984 13

Ohne Erbarmen wurden die Feinde hin­ sehe Beziehung sind wir unvollkommen. mieren darf. Einen kreativen Freiraum geschlachtet, jegliche Rache war trüge• Wir sind der Natur entfremdet, haben lassen sie ihm nicht. Auch der Film DIE risch und übernatürliche Kräfte galt es etwas Lebenswichtiges verloren. Wir ha­ UNENDLICHE GESCHICHTE bietet zu bezwingen. Es war die Zeit der Bar­ ben zu viel unserer Technologie geop­ fertige Bilder flir das, was sich der Leser baren." fert. Wie können wir das wiederfinden? von Endes Buch noch selber ausmalen Die Phantasiereiche in einer fiktiven Auf keinen Fall gibt es ein Zurück zu muß. vorchristlichen Zeit werden durch Prie­ der verlorenen Unschuld der Vergan­ Die Fantasy-Filme kennen nur einen ster, Zauberer oder böse Herrscher be­ genheit, wir können nicht wieder im archaischen Zustand des Glücks, der droht. Zur Illustration dieser archai­ Wald leben. Wir müssen also eine eigene durch einzelne böse Herrscher gestört, schen Welten werden nordische, asiati­ Alternative flir die Zukunft finden. In nach deren Ausschaltung aber wieder sche und griechische Mythologien ge­ der Legende ist das die Suche nach dem hergestellt wird. Die erreichten Verän• plündert und zu einem neuen Aufguß Gral, ein Versuch, auf spirituell-trans­ derungen gehen auf die Aktionen ein­ kompiliert. Bedenklich erscheint das be­ zendentem Wege die Verbindung mit zelner zurück. Selbst wenn einmal eine tonte Recht des Stärkeren, denn nur der Magie herzustellen." 13 Ausgangssituation präsentiert wird, die dieser kann in einer Fantasy-Welt über• Versuchte sich EXCALIBUR als Rit­ unserer baldigen Zukunft entsprechen leben. So wird falsch interpretierter terfilm mit Fantasy-Einschlag, so kann könnte, ist das Happy-End garantiert. So Darwinismus rückhaltlos auf die mensch­ man KRULL (Krull, England 1982/83) wird aus dem verödeten Land in THE liche Gesellschaft übertragen. als Fantasy-Film mit Rittereinschlag be­ DARK CRYSTAL (Der dunkle Kristall, Daß der Mensch nicht zur Erlösung zeichnen. Dieser von Peter Yates insze­ USA 1983) gegen Ende wieder eine aus eigener Kraft befähigt ist, ist auch nierte Film präsentiert sich letztendlich blühende Paradieslandschaft Ein derar­ ein Thema der SF (vgl. 2001). In Fan­ aber auch nur als Nummernrevue aus tiger Begrünungsvorgang ist in der Rea­ tasy-Filmen benötigen die Helden Zau­ gängigen Handlungsmustern, Mythen lität natürlich unmöglich. Die fortschrei­ berwaffen, Magier an ihrer Seite oder und Filmzitaten. Auch hier tötet Prinz tende Umweltzerstörung läßt sich halt einfach die guten Kräfte des Univer­ Colwyn mittels einer Wunderwaffe ( ei­ nicht durch das Zusammenfugen eines sums, um bestehende Verhältnisse zu ner geheimnisvollen flinf-Klingen-Waffe) Kristalls aufhalten. Eine Flucht aus der verändern. das 'unbeschreibliche Ungeheuer' in der Eigenverantwortung, das Augenver­ Bei der Glorifizierung von Gewalt 'schwarzen Festung', doch die Handlung schließen vor bedrohlichen Zuständen - sind selbstzweckhafte Effekte und verläuft längst nicht so blutrünstig wie diesen Bedürfnissen kommt der Fantasy­ ausgespielte Kampfszenen natürlich in anderen Genre-Produktionen. Die Film entgegen. nicht fern. Die Möglichkeit, eine faszi­ KRULL-Protagonisten bestehen eben­ THE DARK CRYSTAL ist, trotz nierende magische Atmosphäre zu schaf­ falls eine gefahrvolle Reise. Diese wird obigen Vorwurfs, welcher schließlich al­ fen und damit den Reiz auszuspielen, aber mit einigen schönen Sequenzen le Genre-Produktionen gleichermaßen der auch trivialer Phantastik innewohnt, geschmückt (z. B. die Durchquerung ei­ trifft, ein Beispiel daflir, daß gute Fan­ gelingt nur wenigen Filmen. Auf den nes surrealistisch anmutenden Sumpf­ tasy zumindest durch phantasievoll ar­ Urgrund der Mythen gewissermaßen be­ waldes oder die Befragung der 'Witwe rangierte Schauwerte zu unterhalten ver­ sann sich John Boorman, indem er mit im Netz'), bei denen ansatzweise Atmo­ steht. Dieser von und Frank EXCALIBUR (Excalibur, USA/England sphäre spürbar wird. Oz (der auch den Yoda fiir THE EM­ 1981) die Arthur-Sage aus seiner Sicht PIRE STRIKES BACK entwarf) insze­ verftlmte. Im Mittelpunkt steht nicht Irreale Fantasy-Welten als Fluchtme­ nierte Puppenfilm verkörpert eine 'tour­ der legendäre König Arthur (der an ei­ dium de-force' flir das Auge des Zuschauers, ner Stelle sagt: "Ich bin nicht geboren, Was macht eigentlich die Faszination welche zudem noch durch perfekte um das Leben eines Mannes zu leben, derartiger Phantasie-Welten aus, die in Technik besticht. Bezeichnenderweise sondern um ein Leben zu fuhren, aus der Regel über kaum einen Bezug zur sind die Puppengesichter (vor allem der dem Legenden werden."), sondern das Realität des Publikums verfUgen? geierähnlichen Skeksis) ausdrucksstärker Zauberschwert 'Excalibur'. Auch wenn Die anzutreffenden Herrschaftsfor­ als die vieler menschlicher Schauspieler der Regisseur eine gewisse Vorliebe flir men sind überkommen (auch Phantasien in Fantasy-Produktionen. wagnerianischen Schwulst nicht verleug­ wird schließlich von einer Kaiserin re­ In THE DARK CRYSTAL gibt es nen kann (Musikuntermalung, wallende giert); daflir sind die Verhältnisse über• natürlich auch die guten Mystics und die Nebel, infernalische Schlachtengemäl• schaubar. Die Regeln der modernen Zi­ bösen Skeksis, doch als der zarte Gelf­ de), so ist Boorman doch ein Film voll vilisation, deren komplizierte politische ling Ken den titelgebenden Kristall zu­ mythischer Atmosphäre gelungen, der und wirtschaftliche Verflechtungen flir sammenfügt, wachsen diese beiden un­ mit der Suche nach dem heiligen Gral den Einzelnen ohnehin kaum noch zu terschiedlichen Pole zusammen. Gut parabelhaften Charakter gewinnt: "Der durchschauen sind, existieren hier nicht. und Böse sind untrennbar in jedem We­ heutige Mensch verliert sein magisches Statt dessen bietet sich die Flucht in sen enthalten. Zu dieser flir einen Fan­ Verhältnis zur Natur und verläßt sich irreale SF- oder Fantasy-Welten an, die tasy-Film bemerkenswerten Aussage ge­ mehr auf seinen Verstand. Eben das ist eine Eskapismus-Funktion erftillen, wel­ sellt sich ein farbenprächtiges Univer­ eine der wesentlichen Aussagen der Le­ che vormals dem Western zufiel. sum (mit interessanten Studiodekoratio­ gende, daß der Mensch seine magische Die Fantasy-Filme bieten jedoch kei­ nen und schönen Landschaftsaufnah­ Beziehung zur Natur einbüßt und eine nen Anreiz flir die eigene Phantasie; sie men, inspiriert durch den britischen Richtung einschlägt, die direkt zu unse· offerieren lediglich eine Fluchtmöglich­ Illustrator Brian Froud), das von bizar­ rer gegenwärtigen Technologie und Wis­ keit garniert mit vorgestanzten Phanta­ ren (Puppen-)Wesen be-, beinahe über­ senschaft fUhrt. Aber ohne diese magi- sien, die der Zuschauer staunend konsu- völkert wird. Henson und Oz waren der· 14 Science Fiction Times 11/1984

art einfallsreich, daß die Vielfalt den Zu­ bricht. So präsentiert sich Merlin in 2 George Lucas mit THX 1138 (THX 1138, schauer stellenweise nahezu erschlägt. EXCALIBUR als der letzte Zauberer, USA 1970), John Carpenter mit DARK Trotz eindeutiger dramaturgischer denn eine 'neue Zeit' ist nach seinen STAR (Dark Star, USA 1973) und Steven Spielberg mit JAWS (Der weiße Hai, USA Schwächen ist eine ähnlich spürbare Worten angebrochen. 1975). Kreativität möglichst vielen Genre-Fil­ Die Abenteuer des kleinen Kevin aus 3 In EARTHQUAKE (Erdbeben, USA 1974, men zu wünschen. TIME BANDITS scheinen sich als Regie: Mark Robson) wird Los Angeles Traum zu entpuppen. Als das Haus sei­ durch ein Erdbeben zerstört; in TOWER­ ING INFERNO (Flammendes Inferno, Intelligentes Spiel mit Mythen und Mär• ner Eltern brennt, wacht er nämlich im USA 1974, Regie: John Guillermin) steht chen Bett auf. Doch gerettet wird Kevin von ein 138 stöckiger Wolkenkratzer in Flam­ Ein wahres Feuerwerk der Phantasie ge­ einem Feuerwehrmann, der aussieht wie men; in AIRPORT 1975 (Giganten am lang der englischen Komikertruppe König Agamemnon, den er während Himmel, USA 1975, Regie: Jack Smight) 14 droht ein Jumbo-Jet abzustürzen. Monty Pythons mit ihrem Film TIME seiner Zeitreise traf. 4 Vgl. Giesen, Ralf: DER PHANTASTI­ BANDITS (Time Bandits, England In THE LAST UNICORN (Das letzte SCHE FILM, S. 127. 1981, Regie: Terry Gilliam), der das Einhorn, USA/England/ Japan 198 2) 5 Dies führte zu Auswüchsen wie dem 'Sen­ gängige Fantasy-Kino sowie verwandte zweifelt Captain Cully die Existenz Ro­ surround'-Verfahren, welches den Kinozu­ bin Hoods an: "Den gibt es nicht! Das schauer die Leinwand-Katastrophen haut­ Genres (wie etwa den Ritterfilm etc.) er­ nah miterfahren läßt. folgreich parodiert. ist ein Mythos!" Doch als das Einhorn 6 Zitiert nach "George Lucas: Interview mit Sechs Zwerge entführen den kleinen Robin Hood und seine Bande Gestalt einem Genie", in: Perry Rhodan Sonder­ Kevin aus seinem Kinderzimmer und rei­ annehmen läßt, folgen Cullys Gef:ihr­ heft Nr. 1 (1977), S. 18 f. • ten lieber der Illusion als ihrem tatsäch• 7 Diese sogenannten 'Endzeit'-, 'Barbaren'­ sen mit ihm durch diverse Zeitlöcher in oder auch 'Apokalypse'-Filme wurden unterschiedliche Epochen der Weltge­ lichen Anführer. initiiert durch MAD MAX I und li (Au­ schichte, wo sie auf Agamemnon, Robin Dieser von Arthur Rankin Jr. und stralien 19 7 8 . und 19 81, Regie jeweils Hood, Napoleon u. a. treffen. Das Ge­ Jules Ba·as inszenierte Zeichentrickfilm George Miller). Vornehmlich italienische schehen gipfelt in einem absurden basiert auf dem gleichnamigen Roman· Film-Kolporteure griffen diese Thematik von Peter S.' Beagle. Das letzte Einhorn, auf und produzierten Filme wie METRO­ Kampf gegen den das absolut Böse re­ POLIS 2000 (1982), FIREFLASH (1982), präsentierenden Teufel, der zwar mit das die Phantasie verkörpert, macht sich ENDGAME (1983) u.v.a. Angesiedelt ist Hilfe des 'Obersten Wesens' besiegt, gemeinsam mit dem Amateur-Zauberer deren Plot jeweils nach einer globalen Ka­ wohlgemerkt aber nicht vernichtet wird. Schmendrick auf den Weg, seine vom tastrophe (Atomkrieg, Ölkrieg ete.). Durch Der Film besitzt einen hintergründi­ bösen König Haggard und dem roten die verwüsteten Städte oder kargen Land­ Stier ins Meer getriebenen Artgenossen schaften kurven die letzten Heroen in ih­ gen Charme, persifliert zahllose Kli­ ren Phantasie-Fahrzeugen und schlagen schees und bietet dennoch bizarres, un­ zu befreien. Der Film enthält einige in­ sich mit Rockern, Punkern oder Freaks terhaltsames Abenteuerkino. teressante Passagen und reizvolle Hinter­ um Frauen, Nahrung oder das letzte Fäß• Seine stärksten Momente hat das grundgemälde. Die Animation sowie die chen Benzin. verkitschte Musikuntermalung durch die 8 Rowohlts Filmlexikon, Bd. 5, S. 1203. Fantasy-Kino bei einem Spiel mit Er­ 9 Zit. nach der Pressemappe der 'Neuen zählebenen, wenn Mythen und Legen­ Pop-Gruppe "America" lassen jedoch Constantin'. den entlarvt bzw. glossiert werden oder einiges zu wünschen übrig. Als "Kino 10 Als Novum besetzte Produzent Roger die Realität in die Phantasiewelt ein- zum Träumen und Glücklichsein" preist Corman, der bekannte Resteverwerterund der deutsche Verleih THE LAST UNI­ ungekrönte 'König des Trivialfilms', die Das Einhorn als Symbol für die Phanta­ CORN an. Und weiter: "Die Einhörner beiden Hauptrollen mit zwei Mädchen. sie. Hauptfigur des Films THE LAST 11 Ralph Bakshis erster technisch wie inhalt­ kehren zurück. Es ist Friede auf Erden." lich ungewöhnlicher SF/Fantasy-Film UNICORN. Der Eskapismus in Reinkultur macht WIZARDS (Die Welt in 10 Millionen Jah­ es sich leicht. Es wäre vieles gewonnen, ren, USA 1977) konnte noch gefallen. wenn die Werbesprüche der Filmindu­ Mit LORD OF THE RINGS (Herr der Ringe, USA 1978), dem prätentiösen Ver­ strie wie "Die Phantasie an die Macht" such, Talkiens bekannte Fantasy-Trilogie oder "Friede auf Erden" auch in unserer zu verfilmen, scheiterte er. So verwundert Realität an Bedeutung gewinnen könn• es auch nicht, daß der damals angekündig• ten - nicht nur im Kino. te zweite Teil noch immer auf sich warten läßt. 12 Beim Rotoskopieverfahren wird der Film © 1984 by Christian Hellmann quasi zweimal gedreht: Zuerst mit realen Darstellern; diese Szenen werden dann Anmerkungen von Zeichnern in animierte Bilder übertra• 1 Z.B. THE ANDROMEDA STRAIN (An­ gen. Durch das Rotoskopieren (oder Ki­ dromeda - Tödlicher Shub au• dem All, noxen) sollen ftir den Zeichentrickfilm USA 1971, Regie: Rol!ert Wise), A möglichst realistische Bewegungsabläufe CLOCKWORK ORANGE (Uhrwerk erzielt werden. Orange, GB 1971, Regie: Stanley Kub­ 13 John Boorman in einem Interview. Zit. rick), SILENT RUNNING (Lautlos im nach Giesen, S. 198. Weltraum, USA 1972, Regie: Douglas 14 Die Komiker-Gruppe kreierte mit MONTY Trumbull), SOLARIS (Solaris, UdSSR PYTHONS AND THE HOLY GRAIL (Die 1972, Regie: Andrej Tarkowskij), SOY­ Ritter der Kokosnuß, England 1975) so­ LENT GREEN (Jahr 2022 ... die über­ wie JABBERWOCKY (Jabberwocky, Eng­ leben wollen, USA 1973, Regie: Richard land 1977) bereits zwei Genre-Parodien, Fleischer) oder PHASE IV (Phase IV, USA die sich allerdings eher auf den Ritter- als 1974, Regie: Sau! Bass). den Fantasy-Film beziehen. Science Fiction Times 11/1984 15

PBFUBPB PEBBY RHODAN MEETING'84 Der Moewig-Verlag hatte gerufen, (fast) allemal). Die attraktivsten Andenken fach eine unterschwellige Angst vor dem alle waren gekommen. Laut Aussage der waren natürlich die begehrten Auto­ Auslaufen der Serie zu spüren, anschei­ Veranstaltungsleitung: insgesamt 5000- gramme der Autoren, aber auch die von nend ausgelöst durch das, was Ernst 6000 Besucher . . . und (angeblich) allen anderen, die (hier) Rang und Na· Vlcek und Thomas Ziegler (neue Expo­ nicht allein die Fans. men hatten. Autogramme auf Postkar­ s6redakteure nach dem Tod von William Dennoch entstand der deutliche Ein­ ten, auf Bilder, auf Plakaten, in Büchern Voltz) als Expertenvortrag unter dem druck, daß man - Gott sei Dank - un­ ... ja sogar auf die "bifi" ... der inter­ Motto "Kurs 1500" langweiligerweise ter sich war. Das Bild im gemieteten essierten Beobachterio ein kaum ver­ am Vortag zum weiteren Handlungsver­ Hauptmesserestaurant war dementspre­ ständlicher Kult um die PR-Prominenz. lauf gesagt hatten. Knifflige Fragen der chend einheitlich: gewandet in die So waren denn sicher die anwesenden Fans wurden jedenfalls nicht immer so dunkle "Perry-Rhodan-Jacke" (" Die Fans ·aus der gesamten Republik nach ernst genommen, wie sie gedacht waren, solltet ihr beim Meeting unbedingt an­ zwei Tagen äußerst zufrieden mit dem einzelne auf dem Podium versuchten, haben, damit ihr nach dem Space Trip Con, denn Gelegenheit zu besagtem das Publikum mit nichtssagenden oder den Wiedereintritt in die Atmosphäre Starkult gab es reichlich. - Natürlich anzüglichen Witzen auf ihre Seite zu zie­ unangekratzt übersteht!" - so der Pro­ auch die Gelegenheit, ein Geftihl von hen (bei der Stimmung der Zuhörer völ• spekt), den Perry-Rhodan-Koffer in der Verantwortung und Demokratie a la lig überflüssig ...). Man mag über PR Hand, "das schwarze Superding ftir al­ Perry zu entwickeln, insbesondere bei denken, wie man will, aber wenn schon les, was Terraner gern mit sich rum­ der am Sonntag veranstalteten Talk­ so eine fannische Veranstaltung, dann schleppen", das Erscheinungsbild: meist Show mit den Autoren, die das Kern­ sollten die Witze nicht auf Kosten ande­ jugendlich-adrett ... stück des Meetings war. rer gehen. Und was die Beendigung der Die Menge drängte sich in dem stän• Hier konnte sich der PR-Sachver­ Serie angeht, da konnte der Verlag unter dig überfüllten Gang und Saal, vor allem stand nun endlich erweisen, die Exper· großem Beifall die Fangemeinde trö• auf der ununterbrochenen Jagd nach ten waren unter sich. Auf dem Podium sten: "Wir planen keine Einstellung der PR-Souvenirs, die es in großer Zahl zu das Autoren-Team (ohne die einzige Rhodan-Serie" - wen wundert's bei ei­ erwerben galt (ein Verkaufserfolg also Frau ... Marianne Sydow fehlte), au­ ner Gesamtauflage von fast einer Milliar· ßerdem Moewig-Cheflektor Müller-Rey• de. Denselben Applaus gab es übrigens mann, PR-Lektor Schelwokat und Co­ ftir eine wenig konkrete Antwort auf die vergestalter Johnny Bruck. Aus dem Frage nach einer geplanten Preiserhö• Publikum wurden einige nach vorne ge­ hung der Hefte. beten und - nach anfa'.nglicher Unsi· Im Prinzip war man jedoch am lieb­ cherheit ob soviel Prominenz - nahmen sten einer Meinung, stellte Fragen wie sie die Chance ausgiebig wahr, ihre Fra· etwa: Wann geht's mit dem oder jenem gen loszuwerden, Fragen, auf die die in der Serie endlich weiter? Informa­ Autoren zum Teil nur ausweichend ant­ tionsfragen also , die allesamt die Ten­ worten konnten oder wollten. Die Fans denz hatten, bloß nicht zu viel offen zu nehmen die PR-Serie ganz offensicht­ lassen, schließlich muß man sich doch lich noch ernster als ihre Schreiber/ in. auf den künftigen Lauf der Dinge ein­ Gucky solle doch wieder seinen alten stellen können. Erstaunlich eigentlich, Witz erhalten - diese Anregung wurde wo doch die Reihe sehr stark davon trotz Widerspruch aufgenommen. So lebt, daß permanent Geheimnisse ent· geht man doch mit dem guten Geftihl schlüsselt und andere neu geschaffen nach Hause, seinen Teil zu dem von werderi ... Vereinzelt wurden - natür• "uns" allen geliebten Projekt PR beige­ lich im abgesteckten wohlwollenden Ehrengast Erich von Däniken tragen zu haben. Bei den Fans war viel- Rahmen - kritische Fragen laut, wie 16 ScienceFiction Times 11/!984

beispielsweise die Frage n'ach der neue­ zustimmend beklatschte Frage an Kurt verständlich Prominenz, zum Teil aus ren Tendenz von PR, die ein Fan jetzt Mahr, ob er diesmal wohl wieder Ro­ dem Ausland, auch den unermüdlichen zu entdecken glaubte: PR sei bedauer­ nald Reagan wählen werde). Erich von Däniken, der am Samstag vor licherweise nicht mehr so pazifistisch, Weitere Anregungen an die Podiums­ versammelter PR-Gemeinde seine "wis­ die Militanz nehme zu. Th. Zieglers Ant­ runde: sich doch - bitte - mal an die senschaftlichen" Hypothesen zum Be­ wort darauf: In Zukunft wird es genau­ Sternkataloge zu halten statt selbst Ga­ sten geben durfte. Däniken, der nach so wie heute Gewalt geben. PR sei laxien zu erfinden ... keine aggressiven eigener Aussage mittlerweile zum ein­ schließlich ein Spiegelbild der Wirklich­ Videos auf einem friedlichen PR-Mee­ schlägigen Thema 12 Bücher verfaßt hat, keit - keine unserer Figuren schießt ting zu zeigen ... den Fans aller Länder setzte in einem Dia-Vortrag dem mehr aber zuerst, der Krieg ist kein Selbst­ Korrespondenzmöglichkeiten zu vermit­ oder minder staunenden Publikum Alt­ zweck. Auch Scheer hatte anderen Ortes teln, damit das "Völkerverständigende" bekanntes vor: aus dem All kamen "die etwas zum "Pazifismus" des Perry Rho­ der Serie auch praktisch zum Tragen himmlischen Lehrmeister", um " der dan zu sagen. Angesprochen auf die käme ... die Verfilmung von PR anzu­ jungen Menschheit" ihre Weisheit mitzu­ Entwicklung der Handlung seit Beginn streben (Steven Spielberg muß es sein!) teilen. Wort- und bildreich belegte dies erläuterte er: Bis 1970 seien es eher . . . dies oder jenes neu aufzulegen . . . der "Forscher" an wiederum allzube­ Raumschlachtorgien gewesen, was je­ herauszubringen ... (der Verlag durfte kanntem: Grabplatten, Tempeln der Ma­ doch aufgrund des Kalten Krieges ver­ sich freuen: die Fans sind bereit, ya vor allem, selbst der matriarchale tretbarer war als heute. Die Menschen schlichtweg alles zu kaufen). Hopistarnm muß inzwischen dazu her­ seien jedoch friedliebender geworden So löste sich denn dieser Teil des halten, Dänikens Beweiskette zu fundie­ und das sei gut so. Trotzdem meine er Meetings in allgemeinem Wohlgefallen ren, die er allen Anfechtungen zum "man muß zurückhauen, wenn's gar auf. Es war der symptomatischste Teil Trotz unerschütterlich präsentiert. Alle nicht anders geht." (Lieber tot als rot). der Mrupmutveranstaltung. Insgesamt Kulturen, so meint er, hätten im Prinzip Der so verstandene, sogenannte Pazifis­ betrachtet war durchaus das Bemühen die gleiche Überlieferung: fremde Intel­ mus im Rhodansehen Sinne kann sich zu erkennen, flir jeden Geschmack, auch · ligenzen, die vom Himmel kamen, wur­ ja dann getrost am Ende der Entspan­ den nicht-fannischen, etwas zu bieten. den zu unseren Lehrern. Betrachtet nungspolitik orientieren und als "Spie­ Gelungene Beispiele dafur: aus Leihga­ man/frau die Art und Weise der Däni• gelbild unserer Wirklichkeit" die ausge­ ben des Museums fl.ir Holographie und kenschen Beweisführung, so muß selbst dehnten Raumschlachten fortsetzen/ neue visuelle Medien die Holographie- · der/diejenige, der/die besten Willens ist, beginnen? Er hätte eine erzieherische Ausstellung, die mit ihren Motiven ihm/ihr zu glauben, den Kopf schütteln. Funktion gegenüber den Teilen des (Space Shuttle/Jupiter/Roboter etc.) Auf der Ebene des Augenscheins, der Fandoms, die idealistischerweise mit sol­ auf das Thema der Veranstaltung abge­ schlicht die Zusammenhänge, die histo­ chen Gewaltorgien nichts mehr anfan­ stimmt war, ebenso schön die Multi­ rischen und kulturellen Hintergründe gen können . .. dies nur als Anregung Media-Schau "daedalus" der Bonner . von überlieferungen ignoriert, ist argu­ am Rande (so am Rande etwa wie die Morgana Light Art, die auf drei riesigen mentativ einfach kein Staat zu machen. Leinwänden eine phantastische Bilder­ reise durchs heimatliche Sonnensystem und die entfernteren Regionen des Alls vorflihrte, begleitet von Sphärenmusik, mit gelungenen Bildern und gekonnten Überblendungen. Die guten Musikgrup­ pen Sensus und Phantom fanden leider nicht den ihnen gebührenden Anklang, da die Fans zu dieser Zeit meist durch die Gänge hasteten, oder Gespräche von Fanclub zu Fanclub flihrten, was aller­ dings durch Lautstärke und Hitze mit­ unter ziemlich erschwert wurde. Alles auf einmal konnte sowieso nie­ mand mitbekommen, da viele Veranstal- . tungen parallel liefen, ein positiver As­ pekt insofern, als damit Wahlmöglich­ keiten gegeben waren. So hat aber die Beobachterio beispielsweise den größten Teil des PR-Quiz versäumt, bei dem das Publikum japanische PR-Originalausga­ ben gewinnen konnte - ein wirklich ge­ lungener Gag! ! - , ebenso die zahlrei­ chen Film- und Videovorflihrungen, die ständig nebenher angeboten wurden. Das " intergalaktische Abenteuer", das "SF-Erlebnis des Jahres" hatte Expose-Autor Ernst Vlcek aber noch viel mehr zu bieten, selbst- Expose-Autor Thomas Ziegler Science Fiction Times 11/1984 17

Ersparen wir uns deshalb weitere Aus­ King/Asimov .. .) , selbst bei den Hard­ unterrepräsentiert. Angesichts von Um­ fiihrungen. cover-Ausgaben. In der Bundesrepublik weltzerstörung und weltweit bedrohtem Auf zwei Vorträge möchte ich noch liegen die Spitzentitel höchstens bei Frieden erscheine die Fantasy als "letz­ eingehen: zunächst auf das Referat des 20.000 Exemplaren und selbst Asimov tes Refugium der Aben teuerli teratur". Literaturwissenschaftlers und SF-Fans erreicht maximal nur die 50.000. Alpers Bei der anschließenden Diskussion Rolf Kellner, der Ergebnisse seiner auf erklärt sich dies neben dem in den Staa­ kam es nur stellenweise zu einer echten dem PR Weltcon 1980 gemachten Um­ ten natürlich sehr viel größeren Leser­ Auseinandersetzung. Im wesentlichen frage vortrug. Die Angaben zur wissen­ potential aus der hier üblichen Unter­ wiederholte sich das Bild vom Nach­ schaftlichen Genauigkeit der Umfrage scheidung zwischen ernster und Unter­ mittag: Fanfragen, diesmal an Robert blieben allerdings so vage, daß man/frau haltungsliteratur, wobei eben nur erstere Silverberg, von dem wir nun wissen, daß sich leider kein genaues Bild von der ein entsprechendes Renommee bei Ver­ er gerne Dick und LeGuin liest, daß er Gültigkeit seiner Angaben machen konn­ lag und Buchhandel aufweist. Die inter­ zweimal Star Wars gesehen hat und daß te. mediale Literaturvermarktung in den er sogar am deutschen Markt was ver­ Kellner trug dem Fandom angeneh­ USA (Buch/Film/Video/Kassette/Com­ dienen kann. Verwirrung löste sein me Ergebnisse vor: der PR-Leser er­ puter/ Rollenspiel) und die jährlich um Wunsch aus, endlich mal einen SF-Film scheint da als der überdurchschnittlich die tausend Neuerscheinungen sind ihm für Erwachsene sehen zu wollen. belesene Bundesbürger, mit überdurch­ Indizien ftir einen stabilen positiven Etwas spannender wurde das Ge­ schnittlichem Bücherbesitz und eben­ Trend der SF in Amerika. Selbst die Ma­ spräch, als die Veranstaltungsleitung auf falls überdurchschnittlich großem Inter­ gazine, die ihre ursprüngliche dominie­ die Präsentation der SF (in Form eines esse an Nicht-SF-Lektüre. PR ist nach rende Rolle eingebüßt haben, können solchen Meetings, das nur Insider an­ Kellner nicht die Einstiegslektüre für die sich gut am Markt halten. spricht) oder auf Titelindizierungen Science Fiction, man kommt erst nach Inhaltliche Trends: vor allem ein oder auf die schlechte Qualität vieler etwa einem Jahr auf den Geschmack weltweiter Trend zur Fantasy (bei uns Übersetzungen angesprochen wurde. (manche dann wohl nie!). Nicht nur PR­ z. B. Ende/Bradley), oft in der Spielart Der Verlag teilte hierzu mit: die Kun­ Autoren zählen zu den Lieblingen der Science Fantasy geschrieben, wie bei­ den des Moewig-Verlages seien keine Fans (Asimov/Clarke/Lem/Heinlein). spielsweise die Darkover-Romane, die Suhrkamp-Kunden; bei lndizierungen Großes Interesse besteht sowohl an na­ der Tendenz zum dickleibigen Buch, ziehe man Titel automatisch aus dem turwissenschaftlicher als auch an okkul­ zum Zyklus, gar zur Serie entsprechen - Verkehr; gute Übersetzungen seien ter Sachlektüre. 93 % der PR-Leser sind komplexe Romanwelten, die durch ihre sehr teuer ... -- - männlichen Geschlechts - die Schreibe­ unzähligen Details faszinieren. Aber Die angesprochene Gettosituation: rio konnte die 7 % Frauen allerdings auf auch andere Trends wie die Wiederent­ sie herrschte zwei Tage. Jedermann dem Meeting nirgendwo entdecken. Mit deckung der space opera oder der hard schien damit allerdings sehr zufrieden, einem Plädoyer ftir weniger, daftir aber SF (Clarke/Benford) können sich eta­ das Bedürfnis "nach Draußen zu ge­ bessere Titel beendete Kellner seinen blieren. Große Vielfältigkeit, ohne in­ hen" hat sich der Beobachterio keines­ Vortrag, aus Zeitgründen fiel die an­ haltliche Tabus, prägt seiner Meinung wegs mitgeteilt. Warum auch?? Hier schließende Diskussion darüber aus (eine nach das momentane Bild. Vielleicht, war man doch völlig sicher, ernstgenom­ ärgerliche organisatorische Panne). so resümierte er, fehle die Avantgarde, men zu werden . . . je größer das ver­ Der zweite Vortrag, gehalten am sei die soziale Komponente derzeit meintliche Expertentum, desto angese­ Sonntagabend von Hans Joachim Alpers hener der Fan. Da wäre es doch nur zum Thema "Neuere Aspekte der ameri­ lästig gewesen, sich mit einer Meinung kanischen SF", in Anwesenheit von Ro­ auseinandersetzen zu müssen, die PR bert Silverberg, Joachim Körber und ei' nicht ftir der Weisheit und Wichtigkeit nem Vertreter des Verlags, begann mit letzten Schluß hält - sowas soll es ja einem historischen Exkurs über die Ent­ tatsächlich selbst in Kreisen SF-Begei­ stehung der amerikanischen Szene durch sterter geben!! Kein Wunder, daß auf Gernsbacks verlegerisches Engagement. dieser geistigen Spielwiese fiir jüngere In groben Linien umriß Alpers die Ent­ und ältere Männer kaum eine Frau zu wicklung der SF seit den 40er Jahren, entdecken war. Keine Frau außer Ma­ die die Zeit der Pulp-Magazine waren; rianne Sydow beim Autorenteam (keine die hard SF der 50er Jahre, der Auf­ hat sich gemeldet, sagte· man), eine ein­ bruch in den 60ern, bekanntlich heute zige Frau, die sich zu Wort gemeldet New Wave benannt, der der SF sozial­ hat, eine Frau beim Getränkeausteilen wissenschaftliche Themen erschloß. Was . . . die angekündigte Marion Zimmer noch blieb : der Aufbruch der Frauen, Bradley wußte wahrscheinlich auch, konnte frau/man in den siebziger Jahren warum sie nicht kommen konnte/woll­ beobachten. Auf dieser Grundlage te . spekulierte Alpers dann über aktuelle . . . Hier bin ich Mann, hier darf ich's Tendenzen und Trends: sein . .. In den USA eroberte sich die Science Aber vielleicht können die Frauen Fiction und Fantasy bereits die allge­ noch hoffen, um ein kerniges Bonmot meinen Bestseller-Listen, einzelne Titel des Thomas Ziegler zu zitieren: "Das erreichen Millionen-Auflage (Vinge/ Moewig-Herausgeber Hans Joachim Alpers Schicksal hat die richtige Antwort". 18 ScienceFiction Times 11/1984

INDIANAJONES UND DERTEMPEL DESMAMMON Wie entstehen Filme wie SUPERMAN DES ist keine Katastrophe von Film. das Lager, die Dorffütterung und als III? Wer ist es, der Imposantes wie Spielberg ist nicht mit einem Mal ein Schlimmstes von allem, die Insekten­ KRIEG DER STERNE und DAS IM­ schlechter Regisseur geworden - nur et­ raum-Szene erklären. Selbst Schulkinder PERIUM SCHLÄGT ZURÜCK, aber was träge und sich selbst sehr nachsich­ wunderten sich über das Erscheinen der auch einen beleidigenden Haufen leerer tig. Es gibt viel Angenehmes im zweiten Käfer. Sie beißen niemanden, ja, sie Versprechungen wie RÜCKKEHR DER Film um INDIANA JONES, jedoch ist können nicht mal jemanden wirklich er­ JEDI-RITTER produziert? Und wie alles et~as holprig geraten. In JÄGER ­ schrecken; warum haben sie ihren Raum kommen die Leute, die JÄGER DES der Film ist prädestiniert, sein Publikum nicht verlassen? Warum krabbeln so VERLORENEN SCHATZES gemacht zu unterhalten, ganz gleich wie oft man viele verschiedene Spezies durcheinan­ haben, dazu, einem einen eindimensio­ ihn gesehen hat - hat lndiana Jones im­ der, ohne sich gegenseitig etwas zu tun? nalen Wirrwarr wie INDIANA JONES mer überzeugt. Der Grund liegt in der Absicht der Re­ UND DER TEMPEL DES TODES vor­ Aber jetzt, wo die Fortsetzung vor­ gisseure, die unabdingbare Spannung, zusetzen? Die Antwort ist einfach: liegt, fallt einem kein anderer auf als die ihnen in JÄGER so herrlich gelun­ Dummerweise halten die großen Filme­ Spielberg, der Regisseur. Der Film ist gen war, diesmal durch Knallfrösche macher ihr Publikum (auch bekannt eine Aneinanderreihung von Stunts und und Billigböller zu ersetzen. Eine kreati­ als die Leute wie du und ich) heutzuta­ Szenen flir Fünfjährige jeden Alters, kli­ ve Szene, wie die in der Schlangengrube, ge grundsätzlich flir leichtgläubige Kin­ nisch methodisch unterbrochen von fet­ mit der Jones Angst vor Schlangen wi- der. Sie genieren sich nicht, uns mit ih­ zigen Stellen, die uns "Mein Gott, die­ . dergespiegelt wurde (ein grandioses psy­ rem Zucker zu locken. Und dann, wenn ser Spielberg", statt "Mensch, dieser chologisches Konzept: gleich wer in die­ wir geködert worden sind, nehmen sie Indiana J ones" keuchen lassen. Der se Grube fallt, er stößt dort auf das, was uns wie die übelsten Schufte den Zucker Grund dafür liegt in der Tatsache, daß ihm die meiste Angst bereitet) kostet wieder ab und lassen uns nur das Ein­ der Regisseur nicht einen Film um einen wohl zuviel Zeit und Mühe. Das Publi­ wickelpapier zurück. Helden geschaffen hat, sondern die Fi­ kum zu schocken, ist keine große Kunst, JÄGER DES VERLORENEN guren zur Staffage flir einen technisch wie uns ungezählte Ramsch-Horror-Fil­ SCHATZES war ein Meisterstück. Lu­ brillanten Streifen degradiert. Diesmal me mit ihren Grusel-Taschenspieler­ cas, Spielberg und Kasdan haben sich ist von den Abenteuern, dem Ringen um tricks demonstriert haben. reichlich am Vermächtnis unserer ewig das Schicksal der Welt, den Spannungs­ jungen amerikanischen Filmserien be­ elementen, die JÄGER zum hervorra­ Im Auftrag des Herrn dient, indem sie sich die besten Parts als genden Thriller machten, vieles einge­ Die Krabbler im Insektenraum sind nur Cirundlage flir einen der größten Aben­ büßt - übriggeblieben ist eine Zusam­ wirklich das letzte, worüber man sich teuerfllme herauspickten. Sie verban­ menstellung von Hopplahopp-Albern­ aufregen kann. In JÄGER war Indiana den Erzschurken und Verschwörungen, heiten, die nur Pubertierende anspricht. Jones der Held, dem jeder Junge nach­ Tempo up.d Cliffhanger mit modernem Mehr als einmal ist gesagt worden, Spiel­ eifert und den jedes Mädchen kennenler­ Film-Know-How, intelligenterer Schau­ bergs Stärke liege in der Produktion flir nen möchte. Er war der Entschlossene, spielkunst und einem anspruchsvolleren Kinder. Möglicherweise hat er sich vor­ der Non-Stop-Held. JÄGER war die Ge­ Drehbuch. genommen, nur noch sie zu unterhalten. schichte eines Mannes, der nach zehn Bei INDIANA JONES haben die Her­ Jahren Hemmtreiberei ein Motiv zu ren anscheinend alle guten Vorsätze wie­ Will er mich verarschen? kämpfen findet und den nichts und nie­ der vergessen. Anstatt sich das beste In TEMPEL DES TODES wird viel Zeit mand aufhalten kann. Er gewinnt, weil aus beiden Welten zu nehmen, begnüg• damit verschwendet, kleine Mädchen er gewinnen muß. ten sie sich mit den Vorlagen aus den zum Kreischen zu bringen. Nur so las­ In INDIANA JONES ist der Held mal 40ern, die sie bis an ihre Grenzen deh­ sen sich alberne Szenen wie das könig• Marionette und mal ein launischer Schul­ nen. Sie sind übereingekommen, nur liche Dinner (das niemals in Indiens lan­ junge, der sich in Sprüngen von Punkt den Anschein zu erwecken, einen guten ger Geschichte stattgefunden hat), die zu Punkt vorarbeitet und nicht etwa Film zu machen. TEMPEL DES TO- sonderbare Tierversammlung rund um durch logisches Fortbewegen, weil die ScienceFiction Times 11 /1984 19

Story ihm vorschreibt, daß er zuerst auf nahrt) hat die Kilometer von Stollen ge­ empfiehlt es sich, ihren Unmut darüber Punkt A, dann B etc. zu sein hat. Und graben, die uns Zu schauern bei der Ver­ zu zeigen. Vor Wiederholung wird ge­ seine Beziehung zu Willie Scott ent­ folgungsjagd im Berg vorgeführt wurden. warnt. Die Erwartungen an den Film wickelt sich haarsträubender als eine Ich vermute, die Antwort auf die Frage, werden nicht erfüllt, ganz im Gegenteil, Pennälerliebe. Er ist ein Trottel und warum die Kinder Tunnel gegraben ha­ je öfter man ihn sieht, um so geringer vermeidet auch den ganzen Film über ben, wenn sie doch eigentlich nur still­ werden sie. nicht, für einen solchen gehalten zu wer­ gelegte Stollen ausräumen wollten, lau­ DER TEMPEL DES TODES schielt den. Das einzige, was ihn überhaupt ret­ tet ganz einfach: Was weiß eine Bande nur nach der Kasse. Ein großes Ge­ ten kann, so muß man annehmen, ist verwahrloster Kinder eigentlich vom schäft ist im Gange und ein großes Wie­ die Hand des Herrn, die ihn ständig zu Bergbau? Man könnte die Aufzählung derholungsgeschäft. So sagte ein Kino­ begleiten scheint. Es kann sein, daß ihn noch stundenlang fortsetzen, aber so besucher vor dem zweiten Anlauf: göttliche Kräfte beschützen, seit er ak­ weit, so schlecht. "Natürlich ist der Film schön beschis­ zeptiert hat, daß er eine heilige Mission Ermattet von vollbrachten großen sen, aber auch ganz spaßig. Und im zu erfilllen hat. Wie sonst ist es möglich, Taten beginnen Lucas und Spielberg übrigen, er schlägt einen Nachmittag daß ihn die Pfeile der Thugs nicht tref­ sich mit Second-Hand-Effekten zu be­ tot." Wahrhaftig! Es gibt keine Span­ fen können, während er die baumelnde gnügen. Gemeinsam mit anderen Größen nung, nichts Dramatisches, und all die Leiter erklimmt? Warum kann er unbe­ ist man in Hollywood zu der Einsicht Possen der vorkommenden Charaktere waffnet Dutzende von ihnen im Kampf gelangt, daß das Publikum nach mehr scheinen abgedroschen und altklug, aber besiegen? Die Thugs waren die gefähr• Special Effects, Gags und Fäkalsprache spaßig. Und selbstverständlich kann man lichsten Mörder, die der ferne Osten verlangt. Und genau das ist es, auf das so einen Nachmittag totschlagen. Glück• neben den Ninjas kennt. Es ist höchst sie ihre Vision reduziert haben, nicht licherweise gibt es fur einige unter .uns unwahrscheinlich, es ist geradezu ausge­ mehr und nicht weniger. tausend andere Möglichkeiten, einen schlossen, daß er ihnen auf diese Art Diejenigen, die sich mit dieser "Viel­ Nachmittag zu killen. und Weise entkommen sein könnte. falt" begnügen, sollten an der Kinokasse Deutsch von Komelia Tewes Wenn das aber wirklich der Fall sein Schlange stehen und sich funf-, zehn­ sollte und wenn solche Szenen nicht als oder zwanzigmal eine Eintrittskarte be­ Copyright © 1984 by Agentur Vega schlampig geschrieben und gedreht ver­ sorgen. Niemand hält Euch auf! Für die UweLuserke standen werden sollen , wenn also tat­ Zukurzgekommenen in Filmen wie JE­ Copyright © 1984 der deutschen Über• sächlich Gottes Hand im Spiel war, dann DI-RITTER und TEMPEL DES TODES setzung by ScienceFiction Times wird der ganze Film wertvoll wie ein starkes Abführmittel. Es mutet schon stark an, als Zu schauer bei Gefahren Nervenkitzel erleben zu sollen, wenn man genau weiß, daß sie dem Helden ab­ solut nicht schaden können. Selbst bei Superman gibt es das Kryptonit. Indiana Jones bringt zuviel ein, und da haben ihn seine Schöpfer unzerstörbar werden lassen. Wer schlachtet schon freiwillig die Gans, die goldene Eier legt?

Warum? Letztendlich sind es aber die unbeant- · wortbaren Fragen und die Fassungslo­ sigkeit auslösende unfreiwillige Komik, die diesem Film den Rest geben. Warum trinkt Jones den Wein, obwohl jeder im Publikum weiß, daß er vergiftet ist? Warum spielt die Band ein fröhliches Liedchen, während bewaffnete Maniacs wild im Club herumschießen? Wie hält das kleine Glasfläschchen den Du tzen­ den von Tritten und Stößen stand? Wie konnte die Schar Kinder in wenigen Mo­ naten all diese Minentunnels ausschach­ ten, durch die Jones und die anderen mit den Loren rasen. So etwas will man uns allen Ernstes weismachen. Die Kin­ der haben die Stollen gegraben - die Su­ che nach den Steinen begann nur ein paar Monate vor Jones' Ankunft, d. h. eine Handvoll Kinder (dürr und unterer- 20 ScienceFiction Times 11/1984

Guter Gremlin Böser Gremlin

Gremlins - Kleine Monster Nach neunzig Jahren hat es das Kino Haltung (Nicht naß werden lassen! (Gremlins, USA 1984) schließlich geschafft: Die alten Sujets Nicht ins Licht bringen! Nie nach Mit­ Regie: Joe Dante sind abgenützt, neue nicht in Sicht, die ternacht flittern!) übersieht Billy natür• Buch: Chris Columbus Technik hat alle Möglichkeiten ausge­ lich prompt: Ein Tropfen Wasser, und Kamera: John Hora schöpft. Was also tut der Regisseur von statt einem hat er auf einmal viele hung· Musik: Jerry Goldsmith heute? Richtig, er spekuliert auf die rige kleine Gremlins. Ein Hühnchen Bau der Gremlins: Chris Walas Fachleute unter den Zuschauern, rührt nach Mitternacht und die Gremlins hül• mit Zach Gilligan, Hoyt Axton, Frances alle, mittlerweile als Klassiker erkannte len sich in einen Kokon, aus dem sie Lee McCain, Phoebe Cates, Polly Holli­ Vorlagen zu einem Eintopf zusammen als hämisch kichernde, boshafte kleine day und hofft, daß sich aus der dichten Teufel wieder ausschlüpfen, die nichts Länge: 111 Minuten Filmzitaten-Essenz, der die Story oft als Schabernack im Sinn haben. Der nur zum lästigen, letztlich überflüssigen Rest des Films ist eine einzige Destruk­ Buckaroo Banzai - Die achte Dimen­ Übel gerät, eine neue Geschmacksvarian­ tionsorgie, daraufhin inszeniert, daß sion te entwickelt. Chris Walas seine Fähigkeiten als Pup­ (The Adventures of Buckaroo Banzai - GREMLINS, einer von zwei neuen penspieler ins beste Licht rücken kann. Across the 8th Dimension, USA 1984) Filmen, die geradezu vorbildlich diesen BUCKAROO BANZAI wiederum, Regie: W.D. Richter modernen Typus Kin0 verkörpern, gibt der zweite, technisch weitaus schwäche• Buch : Earl Mac Rauch sich dabei in erster L1:lie als Muppet­ re Vertreter des Duos, erweist sich als Kamera: Fred J. Koenekamp Show mit tasmanischen Teufeln: Eines ausgeflippte Synthese von DOC SA­ Musik: Michael Roddicker schönen Weihnachtsabends bekommt V AGE und INVASION OF THE BODY mit Peter Weller, J ohn Lithgow, Ellen der junge Bankangestellte Billy ein ganz SNATCHERS: Per neu erfundenem Barkin, Jeff Goldblum, Christopher besonderes Haustier zum Geschenk. Ir­ Alphalaser düst da Buckaroo Banzai, Lloyd gendwo in Chinatown hat sein Vater das seines Zeichens Gehirnchirurg, Rock­ Länge: 103 Minuten wuschelig-niedliche Ding mit der Pieps­ star und AnfLihrer der Hong Kong Ca­ stimme aufgegabelt, das aussieht wie e·i­ valiers, mit seinem Raketenauto zu An­ ne braunweißgestreifte Kreuzung aus fang durch einen Berg. Das hätte er bes­ E.T. und Yoda. Die Regeln flir seine ser nicht getan, sind nun doch rothäu- Das Nachschlagewerk zu allen Autor·en der Science Fiction, Fantasy und Phantastik

• Mit ausführlichen Autorenporträts • Mit Komplettbibliographien aller deutschsprachigen Veröffentlichungen Hier ist das St zu einem Literaturgenre, das sich i das aber gleichzeitig noch recht

J. G. BA LLARD 8oblo01111'phie I. Kurzgeschichten

Tllf AIR DESASTER (1975) DIE tUJGZEUGKATASTROPHE Fraru Rortcnsttinb Melur (1970) THE BEACH MURDERS auch: CONFETIJ ROY ~ (1966) DIE STRA.'IOMORDER Joochim Köd>cr (Hnc.): NEUE WELTEN. Sphim (1983) Ot~ MORDE AM STRAND ). G. IWlatd: DER TOTE ASTRONAUT. ST 940 (PhB 107) (1983) Bli.LENNIUM (1961) DER RATIONIERTE RAUM Lore Matthaey (H~>g.): DER RATIONIERTE RAUM, U 403 (1964) RATIONIERTER RAUM )öiJ Wtigand (HBg.): VORBILDUGHES MORGEN, Asgard (1978) BIUENNIUM J. G llalhrd: Bll.LENNIUM. ST 896 (PbB 96) (1983) 81UENNIUM (Ezlpuc:her Text) Dictcr Wmds (Hns.): SClENCE FJCTION STORIES ~ RUB 91.56 (19&3) 81UU.."i!UM Sf'.Sur, Nr. 4/83 (1983) 8\JIJ.D.UP (1957) •iche THE GONCENTRATION CITY THB CAGE OF SAND (1962) DER SANDKÄFIG ). G. Ballatd: DER VIERDIMENSIONALE ALPTRAUM, MvS (1973) DER SANDKAFIG ). G. Ballanl: DER VIERDIMENSIONALE A~UM, HSF 3509 (1976) DER SANDKARG Tbomas M. Discb (Hns.): OIE LETZrEN BlUMEN, BSFBe 22029 (1981) OERSANDUHG ). G. Ballard: DER VIERDIMENSIONALE ~UM. ST 1014 (PhB 1Z7) (1984) CHRONOPOLJS (1960) TYRANNEI DER UHREN Lore Matthaey (Hr>g.): TYRANNEI DER UHREN, U 415 (1964) ; Sammelwerk . 1i mmer größerer Beliebtheit erfreut, oft stiefmütterlich behandelt wird.

e Edwin A. Abbott • lsaa~ Aszif!'~~er sradleY • Manon 1. T K e Phi IP . DICKW Franl<.e : ~~:~A. Heinlein • oaniel Keves e StanislaW Lern II Eric rranl<. Russe • SI del<. • John ~· aB ris Strugatzl<.i • Af\ twanzigsten Jahrhundens zählt e cam' unumsrriuen der britische Schriftsteller J. G. llallard, dessen Werk bis heute noch • paul curl<. nicht in incr Familie in einem japanischen • Walter M. Miller Jr. Kriegsgd'angenenlager interniert, bevor ngem und Primadoontn, die mit den unterschiedlichsten Besch>ftigun­ g

tige Lektroiden hinter ihm her, die mit tiziert wird. Als Folge davon funktio­ einem. Eine restlos abstruse, blutver­ dem Alphalaser - der im Original noch niert GREMLINS urplötzlich auf einer schmierte Thrillergeschichte über einen die etwas schillerndere Bezeichnung neuen Ebene, wird vor allem fiir Kino­ Horror-Schriftsteller, der in eine rätsel• "Oszillationsüberdüser" trug - aus der Freaks jeden Alters und Background­ hafte Mordserie nach Motiven seines irdischen Verbannung entkommen wol­ Wissens sehr reizvoll: Das geht von so · Buches verwickelt wird - was soll's? len. (Orson WeHes' Radiosendung, muß Offensichtlichem wie Zitaten aus IN­ Aber irgendwie hat diese Banalität (die man hierzu wissen, fußte nämlich doch VASIONS OF THE BODY SNAT­ unter anderem die gewagte These auf­ auf Tatsachen). Das wiederum wollen CHERS und THE WIZARD OF OZ über stellt, daß man von Rom aus mit nur die schwarzhäutigen, friedlichen Lek­ die cameo-Auftritte von Steven Spiel­ vier Nummern nach New York durch­ troiden, die in ihrem Molluskenraurn­ berg, Robby, dem Roboter und der wählen kann) doch etwas mehr. Die schiff die Erde umkreisen, verhindern. Zeitmaschine bis hin zu elitären Anspie­ Meisterschaft des Dario Argento, seines Via Telefon verändern sie Buckaroos lungen auf Capras IT'S A WONDER­ Zeichens Drehbuchschreiber von SPIEL Körperchemie, auf daß er seine außer• FUL LIFE, dessen Dekorationen Dante MIR DAS LIED VOM TOD und Regis­ irdischen Gegner als solche erkennt, gelegentlich beinahe unverändert über• seur der neoklassizistischen und farb­ und stellen ihm ein Ultimatum: Ver­ nimmt. dramaturgisch brillianten Corman-Hom­ nichtung der roten Lektroiden oder Bleibt die Frage nach der eingangs mage HORRORINFERNAL,liegt darin, nukleare Zerstörung einer russischen erwähnten "neuen Geschmacksvarian­ allein durch stilistische Mittel grandiose Stadt, sprich Weltkrieg 3. te": GREMLINS serviert, wie es sich für Spannung aus einem Nichts an Plot zu Daß an diese neue Art des Filmerna­ einen Film gehört, in erster Linie Bilder, erzeugen; Beispiele an TENEBRAE sind chens kaum mehr klassische Maßstäbe eine Palette an Popkultur-Ikonen aus eine delirische, von wummerndem Zom­ anzulegen sind, dürfte jeder sofort ein­ dem liebevoll zynischen Blickwinkel bie-Discosound begleitete und völlig sehen: Die (nichtexistenten) Fähigkei• zweier Insider, die sehr viel zu ihrer sinnlose Louma-Kranfahrt über ein Dach ten der Schauspieler interessieren diese Existenz beigetragen haben und sich oder die konfusen Rückblenden, die Filme ebensowenig wie die Gestaltung nun mit einer herrlich anarchischen, an­ stets mit einer Kamerafahrt ins Auge der Charaktere (Pappdeckelmännchen deutungsweise konsumkritischen Hor­ beginnen, wobei man sich nun streiten kontra Klischees aus Spielbergs Klein­ rorfarce dafür rächen wollen. BUCKA­ kann, ob das an Preston Sturges' DIE stadtwunderland) oder, in geringerem ROO BANZAI mit seinen ausgelaugten, UNGETREUE oder seinen eigenen Ausmaß, die Qualität der Spezialeffek­ zu gewöhnlichen Bildern und seinen Thriller VIER FLIEGEN AUF GRAU­ te (schauderhafte Kopierarbeit kontra frostig-coolen Zen-Sprüchen hingegen EM SAMT erinnern soll. Frustrierend modernste Puppenspielkunst). Ähnli­ verachtet seine Ursprünge mit der pene­ aber ist einmal mehr, daß Argento we­ ches gilt auch fiir die Atmosphäre beider tranten Hautevolee-Blasiertheit des Au­ der derartigen Ansätzen in Richtung Filme, die den Zuschauer in ein drasti­ ßenseiters, geilt sich in erster Linie dar­ Experimentalgrusel folgen noch seinem sches Wechselbad der Geflih.le und Stim­ an auf, wie hübsch hip ("Vergiß dich, schwarzen Humor restlos freien Lauf mungen stürzt: Während sich GREM­ du Scheißpenner!" fährt Buckaroo sei­ lassen mag: So ist auch TENEBRAE LINS - ob nun Dantes merkwürdiger ne wildäugige Nemesis an) und sophisti­ nichts weiter als ein müder Aufguß sei­ Humor oder sein POLTERGEIST-ähn• cated er doch ist. Allein schon deshalb nes PROFONDO ROSSO, "cinema pur" licher Verbund mit Produzent Spiel­ dürfte BANZAI nie zu jenem Kultfllm ohne die Meisterschaft eines Brian de berg dahintersteckt, sei dahingestellt Typ ROCKY HORROR geraten, als der Palma. - dabei immerhin noch um (wenn auch er von vielen Kritikern, die fleißig das noch so rasante) Übergänge zwischen Presseheft nachplappern, vorschnell apo­ SCHLAG INS GESICHT streicherumtoster E.T .-Putzigkeit und strophiert wurde. GREMLINS freilich sardonischem PIRANHA-Horror be­ könnte in 20 Jahren als Klassiker gel­ Zwei vom gleichen Schlag müht, verzichtet BANZAI gleich ganz ten - als Nonplusultra-Exempel jener (Two of a Kind, USA 1983) . auf Transitionen, pappt Spaß und Ernst Überwältigungsdramaturgie, die dem Regie und Buch: J ohn Herzfeld völlig willkürlich aneinander. Kino der Achtziger neue Impulse gab Kamera: Fred Koenekamp Trotz aller Gemeinsamkeiten liegen und es danach so schrecklich in die Musik: Patrick Williams indes Lichtjahre zwischen beiden Fil­ Irre führte. mit John Travolta, Olivia Newton-John, men. Beinahe vorbildlich illustrieren sie Charles Durning, Beatrice Straight, Scat­ den Unterschied zwischen zwei mögli• MÜDER AUFGUSS man Crothers chen Varianten der neuen Überwälti• Länge: 87 Minuten gungsdramaturgie, zwischen, pauschal Tenebrae (und damit sicher nicht ganz korrekt) (Tenebre, Italien 1981) Es beginnt in einem beige umwölkten formuliert, INDIANA JONES und DER Regie: Dario Argento Himmel: Nach einem guten Jahrtausend MOND IN DER GOSSE: Wo Richter le­ Buch: Dario Argento, George Kemp Urlaub ob der Verrohung seines Pro­ diglich die Bond-Methodik, Actionsze­ Kamera: Luciano Tovoli dukts entsetzt, beschließt der liebe Gott nen durch Herausschneiden einiger Bil­ Musik: Simonetti Pignatelli Morante via zweiter Sintflut nochmals von vorne der zu größerer Rasanz zu verhelfen, zu mit Anthona Franciosa, Daria Nicolodi, anzufangen. Prompt erheben die Engel einem grob gerasterten, unsäglich flauen John Saxon, Christian Borromeo, Mirel­ Einspruch und müssen auch sogleich den und dummen Schnittchaos übersteigert, la D'Angelo Gegenbeweis antreten. Binnen einer Wo­ versucht es Dante statt dessen mit einer Laufzeit: 101 Minuten che gilt es, zwei einander Fremde zu fm­ Steigerung der Panel-Informationsdich­ den, von denen sich einer aus Liebe fiir te, wie sie beispielsweise von Mad prak- Gefallen dürfte dieser Film wohl kaum den anderen opfert. 26 ScieDce Fictia. r..a 11/ 1984

Die Wahl fallt auf Zack und Debbie noch das ihrige: Nach GWENDOLINE scher Vulkan-Mystik und faszinierend - er: ein Erfmder von eßbaren Sönnen• ist dieser Film der Turkey-Favorit des perfekten Spezialeffekten dabei zweifel­ brillen, der aus Geldnöten gerade eine Jahres. los wie öl runterlaufen. Als alter Insider Bank überfällt; sie: eine Bankangestellte, versteht es Regisseur Leonard "Spock" die das Geld nicht in Zacks mitgebrach­ Nimoy, seine Anhänger schamlos und te, sondern lieber in die eigene Tasche STAR SCHRECK DREI recht kompetent zu manipulieren. Ohne steckt. Mühsam raufen sich die beiden Niebolas Meyers dezent selbstironi­ zusammen, der mit Zacks Geldgebern Star Trek 3 - Auf der Suche nach schem Ton allerdings fehlt dem Film alliierte Teufel sorgt fiir allerlei Unbill, Mr. Spock etwas; so ernst, wie Nimoy den Mythos die Engel im Hintergrund biegen alles (Star Trek 3 - The Search for Spock, nimmt, ist er heute kaum noch zu de­ wieder zurecht. Schließlich merkt der USA 1984) goutieren. Aber wie sagt Alibinegerin Teufel, daß an der Erde Fortbestand Regie: Leonard Nimoy Uhura in einer Szene doch so schön: - auch sein eigener Arbeitsplatz hängt. In Buch: Harve Bennett "This isn't reality, this is fantasy." Maske entfuhrt er Debbie und schießt Kamera: Charles Correll den liebestrunkenen Zack bei dessen Musik: James Homer WAS GERADE NOCH FEHLTE Rettungsversuch über den Haufen. Die mit William Shatner, DeForest Kelley, Erde (und auch der von Debbies Tränen Mark Lenard, Merritt Butrick, Christo­ 1984 wiedererweckte Zack) darf weiterleben. pherLloyd (1984,GB 1984) ZWEI VOM GLEICHEN SCHLAG ist Länge: 105 Minuten Regie: Michael Radford (nach dem Ro­ ein später Nachzügler der (recht erfolg­ man von George Orw.ell) losen) ftlm blanc-Renaissance aus den Ernsthaft geglaubt hat es vor zwei Jah­ mit John Hurt, Suzanne Hamilton, Siebzigern, die im Grunde nur bewies, ren wohl keiner - Kulthelden sterben Richard Burton daß naive Religiosität und Erlösungs• nun mal nicht. So darf also auch Mr. mystik allenfalls noch in grenzenlos Spock, den weiland der dudelsackbe-· " 1984" anno 1984: Mit.kaum variabler vereinfachter Form in SF-Filmen wie weinten Heldentod ereilte, aus dem Leidensmiene schleicht ein gelegentlich UNHEIMLICHE BEGEGNUNG reüs­ Weltraumlimba zurückkehren. Vor dem arg outrierender John Hurt durch Or­ sieren kann. Eine belebende Wirkung erwarteten Ende gilt es ftir Captain Kirk wells Trümmerhaufen-Zukunft aus Ge­ jedenfalls darf man auch von diesem freilich noch, den per Genesiseffekt wie­ dankenpolizei, Anti-Sex-Liga, Massen­ Starvehikel ftir Travolta/Newton-John derbelebten Leichnam vom inzwischen kundgebungen im "The Wall"-Stil und kaum erwarten, ignoriert doch John klingonenbesetzten Planeten zu bergen, dem Großen Bruder alias "BB", bevor er Herzfeld die Muster dieses speziellen . und ihn zusammen mit "Pille" McCoy, nach einer verbotenen Liebelei von Subgenres des phantastischen Films ent­ in dessen Hirn Spack vor seinem Tod Richard Burton (eine kleine, letzte, weder zur Gänze oder reduziert sie auf kurzerhand seinen Geist befohlen hat, tour-de-force des Walisers) auf der plumpe Äußerlichkeiten. So weicht das zwecks endgültiger Reinkarnation auf Streckbank und anschließend im Raum Märchenhaft-Danteske des film blanc den Vulkan zu schaffen. Und als wahrer 101 mit Ratten traktiert wird. konstant billigstem Klamauk, gegen den Freund überwirft sich Kirk daftir nicht Michael Radford bemüht sich dabei, selbst die einschlägigen Blödeleien eines nur mit der Föderation, sondern sieht trotz einer unnötig verkomplizierten Er­ Bob Hope (DER ENGEL MIT DER zähneknirschend auch mit an, wie sein zählstruktur, sehr um Vorlagentreue, TROMPETE) oder Chevy Chase (EIN geliebtes Schiff und Sohnemann ein fängt in ausgebleichten Farben akkurat HIMMELHUND VON EINEM Opfer der Klingonen werden. den ungeheuer pessimistischen Ton der SCHNÜFFLER) zur wahren Komik­ Dem wahren Spitzohr-Fan dürfte die­ Vorlage ein, erlaubt sich nur am Ende kunst aufsteigen. Das biedere Fernseh­ ses leidlich spannende Space-Opera­ etwas Melancholie - eine gelungene Niveau der Inszenierung, die kindischen Kombinat aus aufrechten Weltraurnhel­ Literaturverftlmung, fraglos. Kameraeffekte und die dünnblütige Iove­ den, offenbar beulenpestgeschädigten Dennoch stellt sich heute die Frage story nach GREASE-Vorbild tun dann Klingonenschurken, pseudophilosophi- nach Sinn und Zweck einer Neuverfll­ mung. Orwells 1948 entworfene Zu­ kunft war eine zweifellos simpli.f"JZierte, nichtsdestotrotz aber denkbare Dysto­ pie. Im Zeitalter der Computeonanipu· lation und Psychophannaka aber, wo " 1984" nur mehr als Alternativrealität gelten kann, wirken Streckbänke, Ge­ scbichts-Neuschreiber und ä.hnliches überaltet, antiquiert; die Mechanismen totalitärer Macht (gleich, welcher Cou­ leur!) funktionieren heute ungleich sub­ tiler, gefährlicher auch. So begibt sich Radfords Film auf einen letztlich un­ interessanten Klein-Fritzchen-Level - ohne Schärfe, Gegenwartsbezug oder mahnender Wirkung. Der äußere Anlaß allein tut's eben auch nicht immer. Science Fiction Times 11 I 1984 27

Auf der Erde hat sich eine Gesellschafts­ daß die Spitzen von Sekte und Konzern form entwickelt, die alle schlechten Ei­ sich an den arglosen Gläubigen berei­ genschaften der derzeitigen westlichen chern. Zivilisation in sich vereinigt. Was zählt, Am Ende des Romans kehrt Clay zur ist die Karriere, der berufliche Erfolg, Erde zurück, aber sowohl ihm wie auch an dem alles bemessen wird - sei es die dem Leser ist klar, daß er sich dort nicht gesellschaftliche Stellung oder die Aus­ mehr zurechtfmden wird. Seine Rück• wahl des Ehepartners. Rücksichtslosig• Ho~t Pukallus I Andreas Brandho~t kehr zur Venus scheint absehbar. keit und Aggressivität sind oberstes Ge­ IN DEN STÄDTEN, bot, denn nur wer die Konkurrenz er­ IN DEN TEMPELN Zusammenarbeit barmungslos beiseite schiebt, hat eine Dertin 1984; Ullstein 31084, DM 6,80 Als bekannt wurde, daß Horst Pukallus Chance, weiter nach "oben" zu gelan­ und Andreas Brandhorst an einem ge­ gen. meinsamen Romanprojekt arbeiten, Zu dieser Welt bietet die Venus den 'führte diese Nachricht innerhalb der SF­ absoluten Gegenpol. Ausgeflippte aller Szene zu allgemeinem Kopfschütteln. Art bevölkern die riesigen Kavernen des Was sollte auch schon dabei herauskom­ zweiten Planeten. Halbwegs Gleichge­ men, wenn zwei zwar gute, aber höchst sinnte fmden sich in sogenannten Loka­ gegensätzliche Stilisten zusammen einen tionen zusammen, wo sie ungehindert Roman verfassen? Konnte man da mehr versuchen können, das ihnen vorschwe­ erwarten als ein zweiteiliges Buch mit bende Gesellschaftsideal zu verwirkli­ einem gewaltigen Bruch in der Mitte? chen. Zur - eingestandenen - Oberra­ schung des Rezensenten gehen die bei­ Unter Ausgeflippten den Teile des Romans nahtlos ineinan­ Clay Dalmistro, Prototyp des harten, der über. So perfekt sogar, daß, stünden rücksichtslosen Karrieristert, sieht sich nicht zwei Namen auf dem Umschlag, gezwungen, die Venus zu besuchen. Sei­ wohl niemand auf die Idee käme, es hier ne Tochter Shereen ist in die Fänge mit einer Kollaboration zu tun zu einer religiösen Sekte geraten, deren haben. Hauptsitz sich auf der Venus befmdet. Tatsächlich vereinigen sich hier der Clay versucht, bei seinen Nachfor­ beißende Spott eines Horst Pukallus und schungen auf der Venus die ihm von der die Detailfreude eines Andreas Brand­ Erde vertrauten Methoden anzuwenden, horst zu einem Werk, dessen Lektüre ein was allerdings nur zu negativen Ergeb­ zumindest flir deutsche Science Fiction nissen fuhrt. Die freiheitsgewohnten Ve­ noch recht ungewöhnliches Vergnügen nusianer lassen sich durch seine Droh­ bereitet. Ob da nun die ausgeflippten gebärden absolut nicht beeindrucken. Lokationen mit ihren absonderlichen überdies gerät Clay auch noch in einen Gebräuchen und noch merkwürdigeren . permanenten Konflikt mit dem Fe"o­ Modeformen geschildert werden oder plasma, einer pseudoorganischen Sub­ die Chefetage eines in bester (schlimm­ stanz, die auf der Venus fast allgegen­ ster) . Kapitalistenmanier agierenden wärtig ist und allergisch auf jegliche· Konzerns - stets wird dem Leser eine Aggressivität reagiert - und Clay jedes­ gelungene Mischung aus scharfer Beob­ mal lahmlegt, wenn dieser mit gewohnt achtung und skurrilen Einfällen gebo­ aggressiver Dynamik eine Spur verfolgt. ten. Zugleich wird aber auch hinter je­ der Szene die Weltanschauung der Au­ Veränderungen toren sichtbar - zwar nicht explizit mit Obwohl Clay den meisten Auswüchsen dem berüchtigten Zeigefmger, aber der permissiven Venusgesellschaft ver­ durchaus spürbar, was den Roman von ständnislos gegenübersteht, erkennt er den meisten vergleichbaren amerikani­ doch - wenn auch unbewußt - die Vor­ schen Werken abhebt, in denen ja zu­ züge, die dieses System gegenüber jenem meist "politikfrei" mit "rechtslastig" . auf der Erde aufweist. Und ganz un­ verwechselt wird. Unpolitisch ist IN merklich wandelt sich seine Haltung, DEN STÄDTEN, IN DEN TEMPELN nimmt er mehr und mehr die Philoso­ insofern, als nie versucht wird, dem Le­ phie der Venusianer an. In gleichem ser irgendwelche Ideologien nahezubrin­ Maße wachsen auch seine Erfolge. Er gen. Politisch aber ist das Buch durch fmdet heraus, daß die religiöse Sekte das Wissen der Autoren um die Gefah­ Verbindungen zu einem Großkonzern ren vordergründig "unpolitischer" Bü­ hat und kann letztlich sogar nachweisen, cher. Harald Pusch 28

Hindernisse beim Bau eines Sägewerkes AYLA UND DER CLAN DES BÄREN Mik Ort mit Wasserkraftantrieb, bei der Herstel­ und damit der zweite Roman aus der ZURÜCK IN DIE STEINZEIT lung von Stahl, der Gewirmung und Ver­ Erdenkinder-Reihe). München 1984, Heyne 4117, 235 S. ,.DM arbeitung von Textilfasern werden höch· Es fmden sich weitere Gemeinsam· 6,80 stens angedeutet. keiten, aber auch sehr viele Unterschie· · Um so mehr Raum widmet der Autor de, die u.a. in den verschiedenen Back· Schick 'nen Deutschen mit 'ner Bierdose den Problemen, ohne Kompaß und ge· grounds der Autoren zu suchen sind. in den Urwald_, dann kommt er nach 'n nauere geographische Kenntnisse Atlan· Kurten ist ein bekannter Paläontologe, paar Jahren mit 'ner Lokomotive wieder tikschiffahrt zu betreiben - Elsas gott· der mit DER TANZ DES TIGERS kein raus. Ein unerklärbares Ereignis versetzt lob mechanische Armbanduhr ist das Sachbuch schreiben wollte, sondern eine deutsche Akademikerfamilie ca. einzige Navigationsinstrument -, und einen spannenden Abenteuerroman auf 14.000 Jahre in die Vergangenheit. Der der Beschreibung frühzeitlich unver· wissenschaftlicher Basis (und das ist ihm Ich-Erzähler, 50, Volkswirt und Banker, brauchter Geistesriesen und dynasti· perfekt gelungen) - er beschreibt die seine Frau Elsa, Textilfachfrau, Tochter sehen Erwägungen. Wer sich wirklich Ereignisse, wie die Cro-Magnon-Men­ Alice, 19, Abiturientin, und Sohn Micky, für Primitivtechnologie interessiert, ist schen sie vor 35.000 Jahren erlebt ha· 14, Realschüler, fmden sich auf grüner mit Sachbüchern (insbesondere den Wer­ ben (könnten). Wiese wieder. Der Sonnenstand wird an· ken von Thor Heyerdahl), den FLIE­ Der Autorio Jean M. Auel fehlt gepeilt, ein Ziel ins Auge gefaßt und der GENDEN ZAUBERERN von Gerrold/ dieser starke wissenschaftliche Hinter· schwäbische Wahlspruch beherzigt: Raf· Niven, RULAMAN, den HöHLENKIN· grund, doch auch sie hat ihre Bücher fe, schaffe, Häusle baue! Die vier erar· DERN, ROBINSON CRUSOE und dem, überaus sorgfältig recherchiert. Mitun· beiten sich ganz allein - andere Men· was an Schulbildung haften blieb, besser ter kommen beide Autoren in einzelnen sehen gibt es da (noch) nicht - dank bedient. Detailproblemen zu exakt den gleichen Pfadfmdertechnologie und höherer Dennoch, der Stoff ist flott erzählt; Schlußfolgerungen (etwa bei den Unter· Schulbildung die Techniken der frühen die Lücken aber, die der Roman läßt, schieden in der Sprache der beiden Men· Eisenzeit, bauen einen Segeltrimaran sind so gt4>ß, daß ein wirklich Interes­ schengruppen, beim Fertigen einzelner und fahren rheinabwärts und Atlantik· sierter darauf stoßen muß. Er wird den Waffen etc.). Björn Kurten jedoch er· küste südwärts, bis der obligate Sturm Drang verspüren, mehr über die Dinge zählt straffer, seine Geschichte ist gut sie nach Atlantis verschlägt. Dort trifft zu erfahren, die angedeutet und nicht durchdacht, verwendet das Doppelgän• man auf Oberlebende der Sintflut (Typ: ausgeführt werden, und dann vielleicht germotiv und erschließt dadurch einen hehre Einfalt, schlichte Größe), die ein doch zu Klassikern, wenn nicht sogar gewissen (möglichen) mystischen Hin­ beschauliches Bronzezeitdasein pflegen. zum Sachbuch greifen. tergrund in den Vorstellungen der dama· Denen gezeigt, was eine Harke ist; schon Berthold Giese Iigen Menschen. Jean M. Auelläßt zwei entsteht eine Götterfamilie. Ein Kul· Parallelhandlungen zu einem gemein· turzentrum wird aufgebaut. Abstecher samen. Höhepunkt zusammenlaufen (in in den Mittelmeerraum und nach Ame· Björn Kurten mehr als einer Hinsicht) und schreibt rika legen den. Grundstein für Platons DERTANZ DES TIGERS breiter, epischer, dadurch aber auch Atlantiserzählung und Thor Heyerdahls (Den svarta tigern) weitschweifiger. Die ausgestoßene Ayla Erkenntnisse über frühzeitliche Bezie­ München 1984, Heyne 4104, 285 S., nimmt Tiere bei sich auf, ein Pferd und hungen zwischen Ägypten und Amerika. DM6,80 ein Höhlenlöwenbaby; der Roman glei· Das formelle Problem: Anscheinend Deutsch von Charlotte Franke tet dadurch mitunter ab in eine Holly· hatte der Autor ursprünglich eine Fami­ wood-Romantik, eine doch sehr senti­ lienerzählung geplant, in welcher später JeanM. Auel mentale (Tier·)Liebesgeschichte. Aber vermutlich Micky den Part des Erzäh· DAS TAL DER PFERDE sie fängt sich immer wieder; wenn­ lers übernehmen sollte. Jedenfalls wäre (The Valley ofHorses) gleich ihre Sprache gekünstelter wirkt dann die technologische Entwicklung München 1984, Meyster, 600 S. als die Kurtens, erzählt sie über weite im Roman glaubwürdiger, weil nicht Deutsch von Werner Peterleb Strecken hinweg doch sehr fesselnd so überaus rasant, verlaufen. Mit der und dramatisch. Person des doch schon etwas angejahr­ Und was hat diese Vorzeitmenschen­ ten Ich-Erzählers zwang sich der Autor Zwei Bücher mit dem gleichen Thema saga mit ScienceFiction zu tun? Heyne· eine allzu gedrängte Darstellung auf. und ähnlichen Handlungsmustern. Bei­ SF-Herausgeber Wolfgang Jeschke hat Er mußte_ sich darauf beschränken, den geht es um einen Kontakt, der vor eine schlüssige Defmition parat: Kur· nur die allerprimitivsten Verfahren 30-35.000 Jahren stattgefunden hat: ten selbst bezeichnet seinen Roman einfacher Technologie darzustellen und dem zwischen den Neandertalern und als 'Paläo-Fiction' - und er wäre gewiß die fortgeschritteneren gewissermaßen den Cro-Magnon-Menschen, die den er­ der letzte, zu bestreiten, daß es sich hinter den Kulissen wirken zu lassen. steren verstandes- und entwicklungs· bei der Paläontologie um eine Natur­ So werden beschrieben: Bau einer ei­ mäßig weit überlegen ware:1. Die Plots wissenschaft (science) handelt .... Es fachen Hütte und eines einfachen Hau­ sind verblüffend ähnlich: Bei beiden ver· handelt sich bei diesem Roman um ses, eines primitiven Schmelzofens, die schlägt es einen Cro-Magnon zu den Ne· Science Fiction - um spekulative Hy· Mühsal, einen Kamm herzustellen. Aber andertalern, bei Kurten einen Mann pothesen auf der Basis heute gültiger, schon, wer danach bauen wollte, würde (Tiger), bei Auel eine Frau (Ayla; DAS als gesichert geltender naturwissenschaft· auf Schwierigkeiten stoßen. Die für Un­ TAL DER PFERDE ist die Fortsetzung lieber Erkenntnisse in erzählerischem erfahrene praktisch unüberwindlichen zu dem 1981 bei Krüger erschienenen Gewand." (S. 12) Science Fiction rück· Science Fiction Times 11/1984 29

wärts also, könnte man sagen - aber dazu die Entstehungszeit, die Jahre der kann auch diese "Wissenschaftlichkeit" zumindest genauso fesselnd wie die vor­ großen Ölkrise, ständig im Bewußtsein den mangelhaften Plot nicht vertuschen. wärts, in die Zukunft gerichtete SF. des Lesers. Auch der Gesellschaftsent­ Etliche Kampfszenen, davon einige un­ Uwe Anton wurf Lundwalls ist nicht stark und dif­ nötig brutal, und viele Allgemeinplätze ferenziert genug, um aus sich heraus und Wiederholungen vertiefen den Ein­ eine Motivation zu bilden, die verhin­ druck von Substanzlosigkeit noch. Har­ Sam J. Lundwall dern könnte, daß 2018 bald zu einem risons Prosa ist so inspiriert wie bei 2018 ODER DER KING KONG BLUES Sammelsurium der Kuriositäten ab­ einem Feld-Wald-und-Wiesenschreiber: (2018 A.D. or the King Kong Blues) sinkt. Unter Berücksichtigung der ge­ "Das hohe Gras raschelte in der Mor­ Frankfurt/M. 1984, Ozeanische Biblio­ nannten Einschränkungen ist Lund­ genbrise, und aus den Baumwipfeln thek 1984, Ullstein 20450, DM 6,80, walls Roman aber zweifellos lesens­ ertönten die ersten Vogelrufe." (S. 20) 160S. wert; er ist satirisch bis zynisch, ab­ Klischees sind Trumpf. Yilane gegen Deutsch von Uwe Anton surd-komisch und erschreckend in seiner Tanu - das ist wie Indianer gegen Cow­ Art, bekannte Dinge ins grelle Lampen­ boys oder auch wie Kommunisten ge­ licht zu zerren. Besonders hervorgeho­ gen Recht(s)schaffene. Die Sympathien Einschlägige Nachrichten der Sensations­ ben werden sollte noch Herbert W. des Autors liegen eindeutig auf Seiten presse, die Entmündigungsmaschinerie Frankes ausgezeichnetes und einsichts­ der Tanu. Er zeichnet sie so, wie man der Werbe- und Unterhaltungsbranche­ volles Nachwort. sich ein Volk von Jägern und Sapun­ kurzum alles, was unsere Zeit an Absur­ Ludwig Rief lern im allgemeinen vorstellt - idealisiert ditäten und alltäglichem Wahnsinn zu nämlich, das heißt frei, ungebunden, un­ bieten hat - lieferte den Stoff zu Lund­ tereinander gleich, schwer schuftend, walls bitterböser Antiutopie. Wo im Ein­ Harry Harrison aber glücklich. Dagegen steht bei den zelfall ein authentisches Geschehen als DIESSEITS VON EDEN Yilane der Dienst an der streng hier­ Vorlage diente und wo die Fiktion be­ (West of Eden) archischen Gesellschaft im Vordergrund. ginnt, läßt sich schwer feststellen und München 1984, Goldmann 8409, DM Es finden sich auch einige logische ist letztlich bedeutungslos für das An­ 14,90, 588 s. Ungereimtheiten. Zum Beispiel beherr­ liegen des Autors. Lundwalls Buch ist Deutsch von Walter Brumm schen die Yilane die Genmanipulation; vor allem eine Generalabrechnung mit alles in ihrer Stadt ist biologisch aufge­ der modernen kapitalistischen Gesell­ baut: ihre Fortbewegungsmittel sind schaft und ihren markantesten Sym­ DIESSEITS VON EDEN ist ein Alterna­ mutierte Fischsaurier mit Laderaum im ptomen, wenn auch die Haupthandlung tivwelt-Roman, eine dieser Was wäre, Körper bzw. Saurier mit acht Beinen zu im Stockholm der näheren Zukunft wenn-Deschichten. Der Autor geht da­ Lande, ihre Waffen Tiere mit dampfer­ spielt und somit schwedische Verhält• von aus, daß die Dinosaurier vor 70 Mil­ zeugenden Drüsen, die einen Pfeil aus nisse besonders zum Tragen kommen. lionen Jahren nicht ausgestorben sind dem Inneren des Tieres katapultieren Eine an sich nebensächliche Hand­ und sich eine Rasse intelligenter Repti­ usw. Auf harte Technik, so wie wir sie lung, die Suche des Konzernassistenten lien, die Yilane, entwickelt hat, die kennen, fmdet sich im ganzen Roman Lenning nach der für Werbezwecke be­ sich zur Zeit der Romanhandlung auch kein Hinweis. Wie, so wundert man sich, nötigten Anniki, dient lediglich als auf dem nordamerikanischen Konti­ konnten die Yilane dann ihre Genmani­ Aufhänger, um episodenhafte Ereignisse nent breitmachen möchte und dabei pulation überhaupt entwickeln? aus den verschiedenen sozialen Ebenen auf den Widerstand der Tanu, der dort Es bleibt die Frage, warum man seine eines alptraumhaften Stockholm zu be­ lebenden Menschen, stößt. Der Roman Zeit überhaupt mit der Lektüre dieses richten. Ein zweiter Erzählstrang schil­ erzählt die Lebensgeschichte von Ker­ 600-Seiten-Wälzers verschwendet und dert die hinter den Kulissen stattfinden­ rick, der im Alter von neun Jahren von das Buch nicht schon nach einem Drit­ den Machtspielchen des Ölscheichs Ya­ den Yilane gefangen und aufgezogen tel in die Ecke schmeißt? Es ist das Di­ rasin, der aus Langeweile die Rolle wird und sich bald ihnen zugehörig lemma des neugierigen Menschen oder eines Gottes des Kapitalmarkts ange­ ftihlt. Eines Tages aber, als die Yilane auch die Anziehungskraft jedes epi­ nommen hat. Seinen Allmachtsphanta­ gerade wieder einen Tanu-Stamm über• schen Stoffes. Man will eben lesen, wie sien - und möglicherweise der westli­ fallen, überkommt ihn die Erinnerung, die Geschichte ausgeht, auch wenn man chen Zivilisation - bereitet jedoch der und er flieht. Bei den Tanu wird er der es längst ahnt. souverän traditionsbewußte Bruder Ya­ Anftihrer in dem Krieg, der die Kalt­ Rainer Kuchler rasins ein unrühmliches Ende. blütler vom Kontinent vertreiben soll. Sicher ist in diesem minimalen Hand­ DIESSEITS VON EDEN ist ein lungsgerüst eine Schwäche des Romans Schaf im Wolfspelz, ein aufgeblasenes Kate Wilhelm zu registrieren, selbst wenn man bereit literarisches Nichts, das die Vorschuß• MARGARET UND ICH ist, dem Autor die Absicht einer ange­ lorbeeren, die es bei uns erhalten hat, (Margaret and I) messenen Umsetzung der Trivialität und nicht verdient. Ähnlich wie bei HELLI­ München 1984, Heyne 4114, 206 S., Absurdität seiner utopischen Welt in CONIA von Brian Aldiss halfen auch DM 6,80 nahezu bedeutungslose Plotelemente hier Wissenschaftler beim Entwurf des Deutsch von Mega Sirnon zuzubilligen. Aber auch die wichti­ Hintergrundes, insbesondere bei den ver­ ge, leider jedoch völlig unglaubwürdige schiedenen biologischen Merkwürdigkei• Figur des Yarasin schadet dem sonst um ten der Yilane und beiden fiktiven Spra­ Obwohl der vorliegende Roman zehn Realitätsnähe bemühten Werk und hält chen der Tanu und Yilane. Allerdings Jahre vor dem zuletzt bei uns erschie- 30 Science Fiction Times 11/1984

nenen Werk der Autorin, FÜHLBARE den unangenehmen Beigeschmack des sich der Roman aus. Selbst Kate Wil­ SCHATTEN (siehe SFT 8/84). verfaßt dejä-vu. Die Wahl des Unbewußten helms präzis-klarer Stil kann die Diffu­ wurde, nämlich 1971, bekundet er be­ als Ich-Erzähler ermöglicht es vortreff. sität von Formulierungen wie 'Realität reits deutlich Kate Wilhelms Interesse lieh, unzähligen scheinbar belanglosen neben der Realität' nicht beiseitewi· an den Dimensionen des Geistes und Details ihren Platz im Bewußtwerdungs• sehen. Das muß wohl der persönlichen der Wirklichkeit der Bewußtseinswelten. prozeß der Protagonistin zuzuweisen. Erfahrung des einzelnen vorbehalten Im konkreten Fall bedeutet das die Diese Bewußtwerdung, die eigentlich bleiben. überlegung: Kann iucht das Unbewußte ein Aufwachen ist, nimmt ihren Anstoß Ein schönes Buch wird geziert von eine eigene bewußte Existenz führen? aus der relativen Persönlichkeitsschwä• einem wunderschönen Titelbild. Klaus Es ist das Unbewußte Margaret Oll­ che der Protagonistin, ein Ausgangs­ Holitzka hat mit dem Cover dieses Ro­ vers, das hier aus einer alleswahrneh­ punkt, der in der weiblichen Science mans seine bislang beste Arbeit abge­ menden 360-Grad-Perspektive heraus Fiction nicht ganz unüblich zu sein liefert. von entscheidenden Entwicklungsschrit­ scheint. Es ist diese sensibilisierende Michael Adrian ten seiner "Trägerin" berichtet. Marga­ Schwäche, die im Verein mit einem ret, verheiratet mit dem verstaubten nicht ganz faßbaren Mangelgeftihl das Bennett, einem geld- und machthungri­ Weiterspielen nach den harten Regeln Philip Jose Fanner gen Politiker-Manager, sucht in dem ab­ der klassischen Männerwelt verhindert. DER ERLöSER VOM MARS geschiedenen Landhaus der Tante ihres In Margarets Fall gesellt sich eine hand­ (Jesus on Mars) Mannes Erholung von der Lebenswelt feste sexuelle Frustration durch die München 1984, Knaur 5777, 239 S., der Politik. Da Tante Josie seit dem rät• zur reinen Triebbefriedigung dienende DM6,80 selhaften Tod ihres Lebensgefährten, lust-lose Geschlechtlichkeit ihres Man­ Deutsch von Verena C. Harksen des genialen Physikers Paul Tyson, spur­ nes und die vergleichbarer Charaktere los verschwunden ist, beginnt Margaret hinzu. Als logische Folge davon macht in dem Häuschen den Spuren seiner ein­ sich der lchfmdungsprozeß der zunächst Die erste irdische Marsexpedition trifft stigen Bewohner nachzuforschen. Noch unsicher tappenden, dann zielstrebig auf dem roten Planeten auf eine Kolonie ehe sie richtig damit begonnen hat, un­ suchenden jungen Frau ·während des Menschen jüdischen Glaubens, die dort terliegt sie einer Verwechslung: Ein ge­ ganzen Buches an zahlreichen sexuel­ schon seit 2000 Jahren existiert. Aber wisser Hoiace Bok will bei ihr, die er len Erfahrungen fest, unter deren an­ die eigentliche Sensation ist nicht ein· für Josie hält, deren briefliches Ver­ f~glicher blinder Triebhaftigkeit das mal die Kolonie an sich oder die hu­ sprechen einlösen, Zugang zu den Auf­ Unbewußte schwer leidet. Am Ende manoiden Krsh, die seinerzeit die Ju­ zeichnungen Tysons zu erhalten, die al­ aber werden auch diese Erfahrungen zu den an Bord nahmen und darm auf dem lem Anschein nach revolutionäre Er­ bewußten Stationen auf dem Weg zu Mars eine Bruchlandung bauten, son­ kenntnisse über das Wesen von Zeit und jener eigentlich wirklichen Realität, die dern daß J esus Christus, Gottes Sohn, Realität bergen. Forciert von ihrem neu­ die imaginative Kraft Margarets ersehnt · die Geschicke dieses neuen Zion zu gierigen Unbewußten, das sich mal in hat und die durch die Formeln Paul lenken scheint. Vor den staunenden zurückhaltender Beobachtung übt, mal Tysons beschrieben wird. Mit einem Astronauten breitet dieser leibhaftige ihrem Bewußtsein unmerklich seinen alter ego Tysons findet Margaret schließ• Jesus seine Geschichte aus; wie er am Willen aufzwingt, läßt sich Margaret lich die Erfüllung. Im selben Moment Kreuz starb und gen Himmel fuhr, wie auf das Spiel ein. Prompt entgleitet hebt sich die Trennung von Bewußtem ihm dort der HERR erklärte, daß er das Geschehen ihrer Kontrolle. Von und Unbewußtem auf. In welcher Welt den Sirm und Verlauf seiner Kreuzi­ Bok und seinem Assistenten manipu­ die ganzheitliche Margaret nun allerdings gung mißverstanden habe, und ihn in liert, liefert Margaret mehr von Paul genau leben wird, darüber schweigt einem neuen Körper auf den Mars Tysons Papieren aus, als sie zunächst schickte, um der gestrandeten Gemein­ beabsichtigte. Gleichzeitig löst sie' sich de orthodoxer Juden und Außerirdi• durch die Beschäftigung mit Pauls und scher vorzustehen. J osies Geheimnis aus dem Rahmen ihrer Nachdem die Astronauten den Ju­ bisherigen Existenz und verliert ihre denstaat nebst Jesus kennengelernt Identitäten als Bennetts Frau, als ge­ habe.n, konvertieren sie zum Judentum spielte Josie, als Margaret. Ein Wettlauf und begleiten die Raumflotte der Krsh um die Lösung des Geheimnisses setzt und Menschen zurück zur Erde. Dort ein, denn in Margaret hat sich eine Ah­ beginnt Jesus rücksichtslos mit der an­ nung eingeschlichen, daß es noch eine gekündigten Erlösung: Unter anderem andere, wirkliebere Realität geben muß, vernichtet er alle Atomraketen und in der sie sich selbst zu fmden vermag. verspricht den Menschen, die ihn als Obgleich das Setting von MARGA­ Messias anerkennen wollen, die körper• RET UND ICH - ein Raum, darin Per­ liche Unsterblichkeit. Und so wird Zion sonen - nicht nur an das zuletzt deutsch auf der Erde Einzug halten, zwar übersetzte Werk der Autorin erirmert, durch Zuckerbrot und Peitsche, aber sondern auch an unzählige andere psy­ beka.nntlich heiligt der Zweck die Mit­ chologische Romane, verhindern doch tel, und wer wollte annehmen, Jesus die umfassende Klarheit seines Konzepts N~ ch Hause t e l~:foriiere~!l9 könne etwas Böses im Schilde führen. und der sparmende Handlungsverlauf Diese aufgeblasene, aus der Sicht ScienceFiction Times 11/1984 31

der Astronauten erzählte Geschichte genmittel zu finden. Da sind die Po­ konzentriert sich auf die ermüdende Frank Herbert litiker, die ihre Wissenschaftler uner­ Schilderung des jüdischen Marsstaates DIE WEISSE PEST bittlich antreiben, nicht etwa zum Woh­ und die Probleme, die sich daraus für (The White Plague) le der Menschheit, sondern aus eigenem die Expeditionsteilnehmer ergeben. Als München, 1984, Heyne SF 4120, 688 S., Machtstreben. Denn wer das Gegen­ aufrechte Menschen der Neuzeit sind DM 12,80 mittel hat, kann auch das Mittel selbst sie zwar anfangs über den schlichtweg · Deutsch von Roland Fleissner einsetzen, und das bedeutet unum­ reaktionären Judenstaat entsetzt (bei­ schränkte, absolute Macht. Solche spielsweise bedeutet Ehebruch sechs Machtgelüste haben aber nicht nur Monate Zwangsarbeit - von der öffent• Frank Herberts Roman ist mindestens die Großen, sondern auch irische Frei­ .lichen Steinigung ist man tatsächlich 100 Seiten zu lang, sein Schluß abso­ heitskämpfer und Strauchdiebe. Irland abgekommen), aber als sie Jesus per­ lut lächerlich (was hätten Feministin­ ist nämlich im Krieg aller gegen alle sönlich gegenüberstehen, schmelzen nen daraus machen können!), doch was ins tiefste Mittelalter zurückgefallen. ihre Vorbehalte wie Butter in der Som­ besagt das schon, wenri die restlichen O'Neill, der sich an Ort und Stelle von mersonne, und sie sehen nur noch die 500 Seiten vor Spannung nur so kni­ seinen Leistungen überzeugen will, gerät Vorteile dieses geschlossenen Gesell­ stern? DIE WEISSE PEST, in USA in in die Gefangenschaft einer dieser iri­ schaftssystems. den Bestsellerlisten zu fmden, ist in er­ schen Provinzgrößen. Dieser ahnt die Jesus selber wandelt unter seinem ster Linie ein Thriller, dann erst ein wahre Identität und läßt O'Neill eini­ Volk, bumst seine Ehefrau - schließlich Jetztzeit-Endzeit-Stück, gemixt mit - ge Monate von Mitstreitern in die iri­ ist er auch nur ein Mensch - und spricht wie könnte es bei Herbert anders sein - sche Irre führen (was gut hundert Sei­ öfters wie ein bundesdeutscher Show­ ein bißeben Mystik (irischer Art) und ten ausmacht!), um ihn zum rechten master: " 'Darum will ich nicht den Tag leider auch Kitsch. Zeitpunkt ge- bzw. mißbrauchen zu mit Euch verbringen!' Die Menge stöhn• Zum Inhalt: Bei einem Irlandauf­ können. Ergebnis: O'Neill schnappt te. 'Die~esmal werde ich zwei Wochen enthalt werden vor den Augen des John völlig über. bei Euch sein.' Die Menge jubelte." Roe O'Neill seine Frau und seine bei­ Und dann ist da auch noch ein Lie­ Die rücksichtslos durchgedrückte Er­ den Kinder von einer Bombe der IRA bespaar; das bei Ausbruch der Seuche lösungsstrategie ist natürlich alles andere zerrissen. O'Neill schwört Rache. Er zufällig einen simulierten Tauchtest in als positiv, aber wäre dieser Jesus vom kehrt in die USA zurück, erwirbt sich einer Unterdruckkammer macht. Die Mars der echte Messias, würde jede Kri­ eine neue Identität und richtet sich mit Unterdruckkammer wird das neue Zu­ tik ins Leere laufen. Gott als höchste primitivsten Mitteln ein Labor ein. Fast hause für das Paar; so ist man jeden­ humane Wesenheit steht im ethischen ein Jahr experimentiert der mad scient­ falls sicher, daß mindestens eine Frau Sinn über allem politischen. Die viel­ ist, bis ihm die Herstellung eines Virus die Seuche in Irland überlebt. Das junge schichtigen Beziehungen zwischen der glückt, der - von Männern übertragen - Paar wird zwar noch in der Kammer Institution Kirche und dem Staat wä• bei Frauen innerhalb kurzer Zeit zum mit kirchlichem Segen getraut, doch es ren bei dem Ereignis der Erlösung se­ Tode führt. Danach kündigt er geziel­ hilft nichts: Nachdem der Spuk zu kundär. Aber hier kneift Farmer. Reli­ te Vergeltung an : vorgesehen für den Ende ist, die Seuche besiegt, das Ver­ gion in einem SF -Roman auf die hier Einsatz der Viren sind lrlaild als das hältnis Frau/Mann 1 zu 10 000 be­ dargestellte Weise zu behandeln, mag Mutterland der IRA, England als Ur­ trägt, muß der Ehernarm mitansehen, in Amerika, vielleicht auch hierzu­ heber der Jahrhunderte andauernden wie seine Angetraute eine staatlich lande, für einen Schriftsteller wie Far­ Zwistigkeiten und Libyen als Ausbil­ beglaubigte Zweitehe eingeht. Viert­ mer nicht unproblematisch sein. Um dungsstätte und Trainingscamp der und Fünfteben sind bald keine Selten­ also mit den religiösen Gefühlen seiner IRA. Da die wissenschaftlichen An­ heit. Leserschaft nicht zu kollidieren, zau­ gaben in seinen Briefen an die Poli­ Handlungsarmut kann man dem bert der Autor zwei Möglichkeiten aus tiker exakt sind, werden die Briefe Roman von Frank Herbert (im Gegen­ dem Hut. ernstgenommen, so daß bereits vor satz zu manch früherem Werk) nicht 1. Jesus ist in der Tat der echte Ausbruch der Krankheit Krisenstäbe im vorwerfen, im Gegenteil: Handlungs­ Messias. Einsatz sind. Doch zu spät! O'Neill faden und -ebenen sind geschickt inein­ 2. Dieser Jesus ist nichts anderes hat bereits in Folie eingeschweißte ander verschachtelt, was über lange als ein Energiewesen, das die Krsh ah­ Landeswährung - geimpft mit Viren - Strecken zu ungeheurer Spannung nungslos mit zur Erde brachten und als Spende an diverse wohltätige Ein­ führt. Die Stärken des Romans über• das die Idee, der Menschheit Frieden richtungen der drei Staaten geschickt. wiegen eindeutig und bieten mehr als zu bringen, ganz hübsch fand. Die Seuche breitet sich aus, Flugverkehr nur kurzweilige, lesenswerte Unterhal­ Aber egal, ob Messias oder Allen, und Tourismus tun ihr übriges. Frauen tung: Die inhaltliche Konsequenz (Miß• erlöst wird die Menschheit auf jeden sterben überall zu Tausenden, Quaran­ brauch der Gen-Forschung führt zum Fall, ob es ihr paßt oder nicht. Wobei tänemaßnahmen werden ohne Rück• Mißbrauch 'der Macht) stimmt darüber diese Erlösung mit einer geistigen Er­ sicht auf Verluste nach dem Prinzip hinaus sehr nachdenklich. neuerung oder Wandlung aber auch gar "Verbrannte Erde" durchgeführt. Volker Jansen nichts zu tun hat. Körperliche Un­ Der Roman spielt auf verschiede­ sterblichkeit als Weg ins Himmelreich? nen Ebenen. Da sind zunächst die Was für eine Erlösung sollte dies sein? .Wissenschaftler verschiedener Staaten, Andreas Decker die einzeln oder als Team miteinan­ der/gegeneinander versuchen, ein Ge- 32 ScienceFiction Times 11/1984

dem Zufallsprinzip. 1.000 Fragebögen Alpers, Hans Joachim, und Harald Rolf Kellner wurden an die (laut Veranstalter) Pusch (Hrsg.) SCIENCE FICfiON - LESER 3.500 Conbesucher verteilt. Antworten ISAAC ASIMOV - DER TAUSEND­ Tübingen 1983, Verlag S&F, 140 S., gaben nur diejenige~ , die Lust dazu JAHRESPLANER DM 10,- hatten - insgesamt 409. Inwieweit Meitingen 1984, Edition Futurum, Bd. dabei einzelne Gruppen über- oder un­ 2, 199 S., DM 19,80 terrepräsentiert waren, ließ sich bei die­ Corian-Verlag Wimmer Was zunächst an dieser Untersuchung sem Verfahren natürlich nicht ermitteln. auffällt, sind die Einschränkungen, die Noch sonderbarer aber erfolgte die den Nutzen der gesamtert Arbeit mehr Auswahl einer "Kontrollgruppe" von Offensichtlich ist es ein Anliegen der und mehr zweifelhaft machen. Wird Nicht-SF-Lesern. Da wurden nämlich Edition Futurum, einem breiten Spek­ auf dem Buchumschlag noch ganz glo­ schlicht 500 Fragebögen "in Schulen, trum von SF-Interessierten Sekundär• bal von dem "Science Fiction-Leser" unter Studenten, in Firmen usw." ver­ informationen zu bekannten Autoren gesprochen, ist auf dem Innenblatt teilt. Die Auswahl erfolgte also weder und deren Werk unter Verzicht auf aka­ schon zu lesen, es handle sich um "Um­ nach übergeordneten Kriterien, die für demische Schwerfälligkeit und Exklusi­ frage-Ergebnisse über das Fandom". beide Gruppen hätten verbindlich sein vität zu bieten. Der Wert dieses An­ Und schließlich stellt sich heraus, daß müssen, noch anband der Sozialdaten satzes erweist sich beim vorliegenden lediglich eine Umfrage unter den Besu­ der SF-Leser, was die Ergebnisse der Band vor allem am bibliographischen chern des "Perry Rhodan Weltcon '80" Untersuchung, wenn schon nicht ob­ Teil von Joachim Körber und Uli in Mannheim gemeint ist. jektiv, so doch immerhin vergleichbar Kohnle, wesentlich problematischer ist Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen gemacht hätte. So ist es schließlich nicht die Aufarbeitung der biographischen, hier Jticht wiedergegeben werden, eben­ verwunderlich, wenn Kellner selbst an­ primärliterarischen und werkinhaltsbe­ sowenig einzelne Fragestellungen. We­ merkt, daß sich die Kontrollgruppe zogenen Abschnitte. sentlich dürfte vielmehr ftir den potenti­ "doch erheblich von der Leser-Gruppe Die drei biographischen Beiträge von ellen Käufer sein, ob die vorliegende unterscheidet". Beimangewandten "Aus­ Platt, Schweitzer/Porter und Alpers be­ Untersuchung tatsächlich verwertbare wahlverfahren" eine zweifellos noch gnügen sich insgesamt mit der Vermitt­ Ergebnisse erbracht hat - und falls ja, sehr milde formulierte Erkenntnis. lung der Asimovschen Selbstdarstel­ welcher Personenkreis tatsächlich erfaßt Immerhin aber stellt Kellner schließ• lung, wobei verschiedentliehe über• wurde. lich fest: "Dies ist kein wissenschaftli­ schneidungen ohnehin redundanter De­ Kellner geht in seinen Vorbemerkun­ cher Untersuchungsbericht. und soll es tails (z.B. die Aussicht von Asimovs gen davon aus, daß die Umfrageergeb­ auch nicht sein." Wozu dann aber der Wohnung auf den Centrat Park) leicht nisse nicht nur ftir die Perry-Rhodan~ ganze Aufwand, wenn die Ergebnisse zu vermeiden gewesen wären. Ob die Anhänger, sondern ftir alle SF-Leser re­ letztlich nicht verwertbarer sind als Entscheidung der Herausgeber gegen präsentativ sind. Diese Prämisse muß die einer Diskussion am Biertisch? den Abdruck wohlbekannter Stories zu­ bezweifelt werden. Schließlich verspü• Harald Pusch gunsten zurecht unbekannter Geschich­ ren die weitaus meisten aller SF-Leser ten von durchschnittlichem Fan-Niveau nicht das geringste Bedürfnis, auch nur sonderlich glücklich ist, darf bezweifelt irgendeinen Con zu besuchen, ganz zu werden. Besonders fragwürdig ist aber schweigen von einer "geschlossenen der im Vorwort ausgesprochene Stel­ Veranstaltung" wie dem PR-Con. Des­ lenwert der Analyse und Interpretation weiteren sprechen gegen diese Prämisse bei einem ungeheuer populären, litera­ · Fakten wie das Alter der Befragten risch jedoch keineswegs unumstrittenen (kaum jemand war älter als ftinfund­ Schriftsteller wie Asimov. Zwar gelingt zwanzig, die Mehrzahl sogar noch unter es Harald Pusch in seiner kurzen Unter­ zwanzig) oder der Umstand, daß weibli­ suchung des Erfolges der Foundation­ che SF-Leser nur mit kläglichen sieben Tetralogie, die selbstauferlegte kritische Prozent vertreten waren. Und schließ• Zurückhaltung der Herausgeber zu durch­ lich dürfte auch die Tatsache, daß ins­ brechen, doch die skizzenhafte Würdi• gesamt vierundvierzig Prozent (!) anga­ gung des verbleibenden Roman- und ben, selbst SF zu schreiben (oder zu­ Kurzgeschichtenwerkes bleibt unbefrie­ mindest geschrieben zu haben), den digend. Verdacht erhärten, hier seien nicht Gerade bei Texten von hohem Be­ "durchschnittliche" Si'-Leser befragt kanntheitsgrad, wie etwa den Roboter­ worden, sondern lediglich der harte Romanen oder "Nightfall" von Asimov, Kern des Fandoms. scheint es angezeigt, der kritischen Un­ Doch selbst in diesem Fall erftillt tersuchung einen angemessenen Platz in die Untersuchung keineswegs die Kri­ den Bänden der Edition Futurum ein­ terien, die an eine derartige Arbeit ge­ zuräumen, andernfalls ist das Endresul­ stellt werden müssen. So wurden die tat so bedingt nützlich und unverbind­ Befragten nicht etwa entsprechend lich wie der vorliegende Band. eines relevanten statistischen Schlüs• Ludwig Rief sels ausgewählt, sondern schlicht nach ScienceFiction Times 11/1984 33

Freitag, 2. November des "Mad Scientist", hier repräsentiert 16.20, ARD: DAS NEUNTE HERZ, durch den Astrologen Aldobrandini. CSSR 1978. Alles in allem nichts Hochgeistiges, Regie: Juraj Herz. aber wie die meisten tschechoslowaki­ Diese Geschichte spielt in einer Resi­ schen Märchenfllme, gut gemacht. denzstadt. Der Student Martin lädt die Schauspieler eines Waudertheaters in ein Samstag, 17. November Wirtshaus ein. Da erfährt er, daß der 23.40, ARD: TÖDLICHE FRACHT Herrscher tapfere Männer sucht, die sei­ (Tarantulas - The Dead/y Cargo}, ne Tochter, Prinzessin Adriana, retten PHANTASTISCHE USA 1977. sollen. Sie ist bei Tag nicht ansprechbar Regie: Stuart Hagman; Drehbuch: l ohn und verläßt nachts den Palast. Bereits FILME IM Groves; Kamera: R obert Morrison; Mit: acht junge Männer wollten herausfin­ NOVEMBER '84 Claude A kins, Pat Hingle. den, wohin der Weg der Prinzessin fuhrt, Die amerikanischen Abenteurer Globe doch keiner von ihnen kam zuriick. und Levington versprechen sich ein gu­ Da Martin die Zeche nicht bezahlen hört alles. Als Aldobrandini die Prinzes­ tes Geschäft, als sie nach einigen Schwie­ kann, läßt der Gastwirt ihn verhaften. sin wegfuhrt, erweckt er mit Hilfe des rigkeiten mit dem Zoll in Ecuador nach Martin flieht aus dem Gefängnis, ver­ Elixiers alle neun Opfer zum Leben. San Francisco starten. An Bord ihres liert dabei jedoch seinen Mantel, der den Gemeinsam machen sie sich auf, Frachtflugzeuges haben sie eine Ladung Träger unsichtbar macht. Er muß sich Adriana zu suchen. Es gelingt ihnen, Kaffee und einige Mexikaner, die· illegal verstecken und fmdet in Toncka, einem dem Astrologen die Prinzessin zu ent­ in die Staaten wollen. Daß auch hunder­ Mädchen aus dem Schauspielermilieu, reißen und zu fliehen. te von hochgiftigen Wolfsspinnen in den Hilfe. Sie schenkt Martin einen Granat­ Durch einen Irrgarten gelangen sie in Säcken mit den Kaffeebohnen rnitflie­ anhänger in Form eines Herzens. den "Saal der Zeit". Von hier aus führt gen, ahnt keiner. Martin meldet sich freiwillig zur Be­ kein Weg in die Freiheit zuriick. Erst als Unterwegs gerät die Maschine in ein wachung der Prinzessin. Ihm wird der Martin sich an Toncka und damit an das heftiges Unwetter und stürzt ab . Schon Hofnarr, der auch den Zaubermantel von ihr geschenkte Granatherz erinnert, in der Luft sind im Frachtraum einige zuriickbringt, helfen. Martin erfährt, daß gibt es fur die jungen Männer eine Mög• Säcke zerrissen, beim Aufprall am Bo­ der Astrologe Aldobrandini die Prinzes­ lichkeit, dem Machtbereich des Astrolo­ den werden noch mehr der todbringen­ sin hypnotisiert hat. gen zu entfliehen. Inzwischen ist ein den Spinnen frei. Zunächst unbemerkt Die beiden Bewacher begeben sich, Jahr vergangen. In der Residenzstadt hat von den Bewohnern der kleinen kalifor­ eingeüllt in den Mantel, zur Prinzessin. man schon die Hoffnung aufgegeben, niseben Stadt in unmittelbarer Nähe Der Hofnarr schlüpft jedoch aus dem Martin und die Prinzessin je wiederzuse­ der Absturzstelle, entkommen sie wäh• Schutz, wird von der Wache gefangen­ hen. Als beide jedoch zuriickkehren, be­ rend der Rettungsarbeiten aus dem genommen und in den Palast des Astro­ ginnen sofort die Vorbereitungen zur Flugzeugwrack. logen gebracht. Dieser ist hocherfreut Hochzeit. Allerdings riimpft die Prinzes­ Bald darauf sterben mehrere Men­ über den neuen Gefangenen. sin die Nase über ihren wenig vorneh­ schen dort auf mysteriöse Weise. Doc Der Astrologe führt die Prinzessin men Bräutigam. Der läßt sie daraufhin Hodgins glaubt anfangs, es könnte sich durch sein Labor: Aus menschlichen sitzen und sucht nach den Schauspielern um den Ausbruch einer Epidemie han­ Herzen - es müssen immer neun sein - des Wandertheaters. Er findet sie im deln, bis es sich herausstellt, daß die To­ stellt er ein Elixier her, das ihn schon ei­ Vorort einer fremden Stadt und tröstet ten Opfer der mörderischen Spinnen nige Jahrhunderte am Leben erhält. sich mit Toncka. wurden. Diese haben sich in einem gro­ Acht Herzen hat er bereits. Das des Hof­ DAS NEUNTE HERZ ist ein Mär• ßen Lagerhaus konzentriert, wo die ge­ narren ist das neunte. Martin, ständig chenfilm mit einigen Grusel-Elernenten samte Orangen-Ernte der Gemeinde ge­ unter dem Zaubermantel verborgen, und der nicht totzukriegenden Figur stapelt ist. Zunächst überlegt man fie­ berhaft, ob man die unheimlichen Spin­ nen töten oder verbrennen kann, aber das würde bedeuten, daß auch die ganze Ernte vernichtet wird. Schließlich zeich­ net sich eine andere mögliche Lösung ab. Sie ist sehr riskant, aber unter der Führung von Feuerwehr-Chef Springer nehmen die Bewohner der kleinen Stadt angesichts der tödlichen Bedrohung das Wagnis auf sich. Ein konventioneller Gruselstreifen, der zum x-ten Mal die Furcht vieler Menschen vor kreuchendern und krab­ belndem Getier ausschlachtet. Siehe TARANTULA, FORMICULA, PHASE IV und, und, und . . . EdithNebel 34 Science Fiction Times 11/1984

BRITANNIA HOSPITAL (Brit;mnia Zwei Supermänner und eine postatoma­ Hospital, GB . 1982), Regie: Lindsay re Amazonenkönigin im Clinch mit den Anderson, Buch: David Sherwin, mit bösen Norks. Ausgesprochen schwach­ Maleolm McDowell, Leonard Rossiter, sinnig synchronisierte, ungeheuer pla­ Graham Cowden. giatsfreudige Endzeitsülze, die natür• Eine Horrorklinik als Mikrokosmos: lich nichts mit Haggard zu tun hat. Während ein verrückter Doktor aus An­ {92 Min. - VPS) laß der kurz bevorstehenden 500-Jahres­ Feier gerade an einem neuen Obermen­ STARFLICHT ONE {Starflight One, schen bastelt, muckt draußen vor dem USA 1982), Regie: Jerry Jameson, Tore das arbeitslose Volk gegen einen NEU AUF KASSETTE Buch: Robert Maleolm Y oung, mit Lee ldi-Amin-ähnlichen Privatpatienten auf. IM NOVEMBER '84 Majors, Lauren Hutton, Hat Linden. Dann gibt es auch noch einen herum­ Prototyp eines Oberschallflugzeugs star­ schnüffelnden Reporter, der am Ende tet nach Unfall in den Orbit durch. Luft als Teilelieferant herhalten muß. Eine und Ideen werden knapp, als Six-Mil­ wahrhaft ätzende Sozialsatire mit SF­ lion-Dollar-Pilot Lee Majors seine Flug­ Drapierung. Unser Video des Monats. gäste in das herbeizitierte Shuttle um­ (103 Min. - Thorn-EMI) quartieren muß. Mit allen Klischees, die AIRPLANE so prima auf die Schippe DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK nahm. (108 Min.- VCL) (The Empire Strikes Back, USA 1980), Regie: lrvin Kershner, Buch: Leigh DIE STORY VOM KRIEG DER STER­ Brackett, Lawrence Kasdan, mit Mark LAUTLOS IM WELTRAUM (Silent NE (The Making of Star Wars). Hammill, Harrison Ford, Carrie Fisher). Running, USA 1972), Regie und Buch: Ein Blick hinter die ·Trickkulissen. Lehr- und Wanderjahre des Luke Sky­ Douglas Trumbull, mit Bruce Dem, Paßt zusammen mit dem Film recht gut walker: Episode 5 verzichtet auf Rie- Cliff Potts, Ron Rifkin. auf ein 180-Minuten-Band, wobP.i wir Orbitalkuppel-Botaniker ermordet seine von der SFT derlei Videopiraterie na­ Kollegen und flüchtet mit den letzten türlich verdammen und pflichtgemäß Faunaüberresten der Erde in Richtung darauf hinweisen, daß das verboten ist. Saturn. Recht gelungener Vertreter der (50 Min. __: CBS/Fox) öko-SF-Welle Anfang der Siebziger. {89 Min. - CIC) SUPER (BRD 1984), Regie: Adolf 'Winkelmann, Buch: Jost Kriiger, Ger­ LIQUID SKY (Liquid Sky, USA 1982), da Weiss, Adolf Winkelmann, mit Udo Regie: Slava Tsukerman, Buch: Slava Lindenberg, lnga Humpe, Renan De­ Tsukerman, Anne Carlisle, mit Anne mirkan. Carlisle, Paula E. Sheppard, Susan Dreiecksgeschichte in Endzeitumgebung. Doukas. Wischiwaschi in jeder Beziehung. Siehe Süchtige Außerirdische im Mini-UFO Kritik in SFT 7/84. ( 101 Min. - Warner) auf der Jagd nach einem Stoff, der nur beim Tod durch Orgasmus ent­ THEATER DES GRAUENS (Theatre steht. Horst Pukallus hat sich köstlich of Blood, GB 1972), Regie: Douglas fenstahl'sche Ästhetik, treibt die spe­ über den Film amüsiert. (112 Min. - Hickox, Buch: Anthony Greville-Bell, cial effects-überwältigungsdramaturgie TopPic) mit Vincent Price, Diana Rigg, lan aber noch nicht in gänzlich plotentleer­ Hendry. · · te JEDI-RITTER-Höhen und kümmert LUZIFER (Fear No Evil, USA 1982), Größenwahnsinniger Shakespeare-Schau­ sich gelegentlich auch mal um Charakte­ Regie und Buch: Frank La-Loggia, mit spieler übt literaturgetreue Rache an risierung. Insofern sicher der gelungen­ Stefan Amgrim, Elizabeth Hoffman, acht Kritikerfeinden. "Viele schaurig ste Teil von Lucas' Sternenkrieg-Saga. Kathleen Rowe MacAllen. schöne Szenen, die nicht nur mit (124 Min.- CBS/Fox) Drei reinkarnierte Erzengel gegen Luzi­ Shakespeare ein makabres Spiel trei­ fer und seine Zombietruppe. Hört sich ben, sondern auch intelligent die klas­ KABINETT DER BLUTIGEN HÄNDE etwas dämlich an, aber alle amerikani­ sischen Klischees des englischen Hor­ (Picture Mommy Dead, USA 1966), schen Blätter, auch die seriösen, waren rorfilms veralbern", meinte Hans C. Regie: Bert I. Gordon, Buch: Robert vom grusligen Surrealismus

LASSWITZ-PREISTRÄGER HOHE KUNST MEISTER DES UNIVERSUMS Sieger der diesjährigen Kurd Laßwitz• "Bei mir kann man auch die 'Hohe MASTERS OF THE UNIVERSE - das Preisverleihung waren Thomas R. P. Kunst' des Schreibens lernen - als an­ sind Spielzeugfiguren von Mattel, wohl­ Mielke mit DAS SAKRIVERSUM (Ka­ spruchsvolles Hobby oder mit Fernziel bekannt durch Funk und Fernsehen, tegorie Roman), Thomas Ziegler mit 'Autor'." Dies alles verspricht der Di­ mit so einprägsamen Namen wie "He­ "Die Stimmen der Nacht" (Erzählung) plom-Psychologe und frühere Leihbuch­ Man", "Man-At-Arms", "Stratos", und Herbert W. Franke mit "Atem der autor lürgen vom Scheidt (Thomas "Buzz-Off', "Battle Cat" etc.: sie erle­ Sonne" (Kurzgeschichte). Den Preis als Landfinder) in Anzeigen, die derzeit im ben ihre Abenteuer weniger auf dem fer­ bester Übersetzer erhielt Horst Pukallus, süddeutschen Raum erscheinen. Wie nen Planeten "Eternia" als in den Köp• als bester Grafiker wurde Helmut Wens­ schon sein Autorenkollege Walter Kem­ fen der Kinder, die mit ihnen spielen. ke ausgezeichnet. Der Sonderpreis ging powski ist anscheinend auch vom Spielvorgaben erhalten die lieben Klei­ an Heinrich Wimmer (CORIAN-VER­ Scheidt daraufgekommen, es könne nen nun auch durch "Die große SU­ LAG) fur besonderen verlegerischen lukrativer sein, anderen das Schreiben PERHELDEN FANTASY -COMIC-Saga'' Mut. Bester ausländischer Roman wurde beizubringen als -selbst zu schreiben - MASTERS OF THE UNIVERSE-DIE HELLICONA FRÜHJAHR von Brian zumal die Leihbuchverlage mittlerweile GIGANTEN DES UNIVERSUMS (Ver­ Aldiss. Die vollständige Liste der Preis­ das Zeitliche gesegnet haben. lag Interpart, zweimonatlich, Einfiih· rungspreis DM 2,50), in denen ihre Hel­ vergabe ~ird in der nächsten SFT abge­ hp druckt. den auf jeweils 36 Seiten ihre Abenteuer hp erleben. Zwar gab es auch in den USA schon eine Comic-Reihe mit den MA- · STERS OF THE UNIVERSE (Super­ man stattete ihnen damals einen Besuch ab), aber bei diesem Album handelt es sich um ein deutsches, unter Lizenz von Mattel von der Biehler Prod. erstelltes Projekt. Die Zeichnungen stammen von Michael Götze (u. a. VOLTFEDER, SESAMSTRASSE), die Texte von Win­ fried A. Hary (diverse Grusel- und Science-Fiction-Schmonzetten, u. a. DIE TERRANAUTEN). Na dann viel Spaß im neudeutschen Castle Gray­ skull! ww

FREUNDLICHER GRUSS AUS MIT· TELERDE Bei dtv erschien im September 84 das angeblich von J .R.R. Tolkien stammen­ de BILDER AUS MITTELERDE, ein "dtv-Postkartenbuch". hub

JACK LONDON BEI KIWI Jack Londons Roman VOR ADAMS ZEITEN (BEFORE ADAM) kam im Herbst 84 bei "KiWi", der Paperback­ reihe von Kiepenheuer & Witsch, neu heraus. hub

LE GUIN IM ANARCHISTISCHEN JAHRBUCH Der im Westberliner Karin Kramer Ver· · lag erschienene Band NUR DIE PHAN­ TASIELOSEN FLÜCHTEN IN DIE REALITÄT (Anarchistisches Ja(hr)buch I) enthält auch einen Beitrag der Science Fiction-Autorin Ursula K. LeGuin. hub 36 ScienceFiction Times ll/i984

RUNDFUNKMANUSKRIPTE CHRONIKEN DER ZUKUNFT LEM-NACHDRUCKE BEI INSEL ORWELLS GEFUNDEN Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, Im Insel Verlag erschienen vor kurzem In einem Archiv der BBC in der Nähe wird die neue Science Fiction-Reihe neue Hardcover-Ausgaben der Stanislaw von Reading wurden im Frühjahr mehr "Chroniken der Zukunft" zusammen Lern-Romane SOLARIS und RüCK• als 60 Rundfunkmanuskripte Orwells vom Heyne Verlag und dem Zigaretten­ KEHR VON DEN STERNEN. Beide gefunden, die im Archiv falsch abgelegt konzern Philip Morris herausgegeben. Titel sind in den siebziger Jahren be­ worden sind. Der Entdecker der Ma­ Die Bände der neuen Reihe enthalten reits bei Marion von Sehröder und im nuskripte, der Orwell-Fan William J. jeweils drei Romane, zum überw,iegen• Taschenbuch bei Suhrkamp erschienen. ' ' West, will die von ihm aufgefundenen den Teil Nachdrucke von bereits früher hub Texte nun in Buchform herausgeben. bei Heyne erschienenen Romane. Die Ob sich nach Ablauf dieses Jahres noch etwa 600 Seiten starken Taschenbücher KNAUR-F ANT ASY irgend jemand für Orwell interessiert, werden zum Preis von DM 7,80 ver­ Um den Unterschied zwischen den SF­ darf freilich bezweifelt werden. kauft. Für die neue Reihe wird von und Fantasytiteln des Verlags auch auf hub Philip Morris einiges an Werbung ausge­ den Covern zu dokumentieren, verwen­ geben: im letzten Quartal dieses Jahres det man bei Droemer-Knaur auf den WEITERES BUCH ZUM FILM "DIE sollen es eine halbe Million Mark sein, Fantasy-Titelbildern eine Art Antiqua­ UNENDLICHE GESCHICHTE" und für die folgenden Jahre wurde ein Schrift. Nachdem bereits dtv, Heyne und Xe­ Etat von einer Million zur Verfugung ge­ hub nos Bücher zur Verfll.mung von Michael stellt. Dem Heyne Verlag kommt neben Endes Fantasy-Bestseller DIE UNEND­ dem Werbeetat, der weit über dem liegt, AMERY BEIM SüDDEUTSCHEN LICHE GESCHICHTE vorgelegt haben·, was Tasc{l.enbuchverlage sonst in die SF­ VERLAG erschien im Herbst bei Lübbe ein wei­ Werbung hineinstecken, noch die Tatsa­ Der Schriftsteller Carl Amery, der auch teres Buch zum Film. Der Bildband DIE che zugute, daß eine Vielzahl von Titeln· durch einige SF-Romane. wie DAS Kö• WELT DER UNENDLICHEN GE­ aus der Backlist des Verlages neu aufge­ NIGSPROJEKT oder DER UNTER­ SCHICHTE dokumentiert wieder einmal legt werden kann, was in einer solch GANG DER STADT PASSAU hervor­ die Entstehung des Filmes und zeigt konzentrierten Form vom Verlag alleine getreten ist , wird ab sofort nur noch im Standfotos aus dem Film. nicht hätte durchgeflihrt werden kön• Süddeutschen Verlag publizieren. Hier hub nen. Bei Philip Morris hat man darauf sollen die gesammelten Werk~ Amerys bestanden, daß die flir die "Chroniken" neu aufgelegt werden und in Kürze ein FREI NACH LEM ausgewählten SF-Romane sich positiv neuer Roman aus seiner Feder erschei­ Anfang August erschien im Frankfurter mit der Zukunft auseinandersetzen (ver­ nen. Eichborn-Verlag der Titel OBER-BYTE mutlich würden Romane mit der Aussa­ hub ("Die Compu-terfrohe Zukunftssprache ge " no future" den von Morris ange­ frei nach Stanislaw Lern"). Nach einer strebten Werbeeffekt absehwächen), so SF-AUSSTELLUNG IN HAMBURG Verlagsanzeige erweitert OBER-BYTE daß die von Wolfgang Jeschke flir die "Zukunft von gestern. Die Geschichte Lems Wortschatz erheblich. neue Reihe vorgeschlagenen Titel von der Jahre 1901 bis 3000, geschrieben hub zehn Mitarbeitern von Philip Morris von ScienceFiction-Autoren" lautet der und der beratenden Werbeagentur gele­ Titel einer Ausstellung der Staats- und NEUER ZAUNER-ROMAN sen und beurteilt worden sind. Die er­ Universitätsbibliothek Carl von Ossietz­ Bei Benziger erschien im Herbst 84 mit sten drei Chroniken erschienen im No­ ky in Hamburg. Die Ausstellung wird MARANA ODER DIE HOCHZEIT DER vember, Einzelheiten sind der Sparte am 22.11.1984 um 17.00 Uhr im Vor­ ELFE ein neuer Roman des Kurd Laß• "Neue SF-Taschenbücher im November tragsraum der Bibliothek eröffnet, zur witz-Preisträgers Georg Zauner (bekannt '84" in der SFT 10/84 zu entnehmen. Eröffnung werden Hamburgs Wissen· durch DIE ENKEL DER RAKETEN­ hub Schaftssenator Prof. Dr. Klaus M. Meyer­ BAUER). Anzeigentext: "Auf einer Rei­ Abich, Jürgen Lipp vom Arbeitskreis se in einer abgelegenen deutschen Land­ NEU BEI HOHENHEIM Hamburger Science Fiction-Buchhand­ schaft gerät ein Reporter unversehens in Im Herbst 1984 erschienen drei weitere lungen und die Bibliotheksmitarbeiter die völlig fremde Welt vergangener Zei­ Bände der "Edition SF" im Hohenheim Prof. Dr. Horst Gronemeyer sowie Dr. ten. ( .. .) Eine phantastische Geschich­ Verlag, die ersten Veröffentlichungen Georg Ruppelt sprechen. Die Ausstel­ te, voll von der grotesken Heiterkeit und des Verlags in Flexcover-Form (eine Art lung wird vom 22.11. bis zum 23.12. dem Spuk eines tiefen Traumes, der großformatiges Paperback), die alle zum 1984 und anschließend vom 2.1. bis plötzlich umschlägt in die heutige Zeit." Preis von DM 19,80 verkauft werden. zum 12.1.1985 zu sehen sein, geöffnet hub Bei den neuen Titeln hand<:lt es sich um ist Mo - Fr von 10.00 bis 19.00 Uhr, den Band 6 der von Hans Joachim Al­ sennabends von 10.00 bis 13.00 Uhr . . PREISVERLEIHUNG IN WETZLAR pers und Werner Fuchs herausgegebenen Ein 155 Seiten starkes, illustriertes Be­ Den diesjährigen Phantastik-Preis der Science Fiction-Anthologie (DIE SECH­ gleitbuch ist zum Preis von DM 10,- er­ Stadt Wetzlar erhielt der Jugendbuch­ ZIGER JAHRE II) sowie die Romane hältlich von: Staats- und Universitäts• autor Hans-Christian Kirsch, dessen Ar­ VISIONEN EINES INSIDERS (INSI­ bibliothek Hamburg, Carl von Ossietz­ beiten unter dem Pseudonym Frederik DER) von Christopher Evans und DRA­ ky, Von-Melle-Park 3, D-2000 Harn­ Hetmann erscheinen. CHENGESTIRN (DRAGONST AR) von burg 13. hub Thomas F. Monteleone/David Bischoff. hub hub Science Fiction Times 11/1984 37

HIMMEL UND ERDE jedoch alle potentiellen Autoren darauf EDWARD LLEWELLYN GESTORBEN Bei Kiepenheuer und Witsch erschien hin, daß nur solche Erzählungen veröf• Einem Herzschlag erlag am 5. Juli 84 im August 84 Isaac Asimovs Sachbuch fentlicht werden, die den von seinen der SF-Autor Edward Llewellyn-Tho­ DIE ERFORSCHUNG DER ERDE bisherigen Anthologien bekannten Qua­ mas. Der 191 7 im englischen Salisbury UND DES HIMMELS (EXPLORING litätsmaßstäben des Herausgebers genü• geborene Llewellyn-Thomas emigrierte THE EARTH). über das Buch weiß gen; die Einsendung von Räuberpistolen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Kana­ eine Verlagsanzeige zu berichten: "Die oder Fantasy-orientierten Stories ist also da, wo er zuletzt an der Universität von sonst so spröden Erkenntnisse der zwecklos. Beiträge, die zur Veröffentli• Toronto Pharmazie, Familienmedizin Astronomie, Biologie, Geologie und chung in KONTINUUM vorgesehen und medizinische Technologie lehrte. Physik werden zu faszinierenden Ein­ sind, sind mit einem adressierten und Obwohl er außerdem noch als Konsul­ blicken in ein staunenswertes Univer­ frankierten Rückumschlag versehen zu tant in einer Vielzahl von wissenschaft­ sum." senden an: Ullstein Verlag, Ronald M. lichen und staatlichen Organisationen hub Hahn, Werth 62, 5600 Wuppertal 2. fungierte und desweiteren etwa 60 wis­ hub senschaftliche Arbeiten veröffentlicht SCIENCEFICTION-TAGE IN ERLAN­ hat, fand der Autor noch die Zeit, fünf GEN .SF IN DER DDR SF-Romane zu schreiben, die unter dem Zwischen dem 3. und dem 5. August Im DDR-Verlag Das Neue Dertin er­ Namen "Edward Llewellyn" bei DAW fand im Rahmen der "Internationalen schien vor kurzem das Sekundärwerk erschienen sind: THE DOUGLAS CON­ Science Fiction-Tage" der diesjährige SCIENCE FICTION IN DER DDR, her­ VOLUTION (1979), THE BRICHT SFCD.Con statt. Neben einer stattli­ ausgegeben von Olaf R. Spittel und Erik COMPANION (1980), PRELUDE TO chen Anzahl hochkarätiger Ehrengäste, Simon. Das Buch enthält einen von Rei­ CHAOS (1983), SALV AGE AND DE­ allen voran , außer• ner Rank verfaßten Aufsatz über die STROY (1984) und FIGUTIVE IN dem Wolfgang Jeschke, Wolfgang Hohl­ utopische Literatur, einen Überblick TRANSIT (i. Vorb.). bein, Thomas Mielke, Kurt K. Doberer, über die Entwicklung der DDR-SF so­ hub Cherry Wilder u . a. bestach die Veran­ wie biographische Eintragungen von staltung vor allem durch die ungeheure mehr als 50 SF-Persönlichkeiten in der DENYS V AL BAKER GESTORBEN Lustlosigkeit der Organisatoren. Höhe• DDR. Am 6. Juli 1984 verstarb im Alter von punkt des fur alle Teilnehmer zur drei­ hub 66 Jahren der britische Fantasy-Autor tägigen Geduldsprobe ausgearteten Cons und Anthologist Denys Val Baker. Der war zweifelsohne eine neunzigminütige POSITIVE UTOPIE FÜR KINDER kornische Schriftsteller gab vor allem Papierschwalbenschlacht am Samstag­ Im Klett Verlag erschien im Oktober mehrere Anthologien mit in Comwall abend, in der sich besonders Thomas das Jugendbuch ZEITSPRUNG von spielenden Erzählungen heraus; zu sei­ Mielke durch seine Sportlichkeit hervor­ Frederik Hetmann und Harald Ton­ nen Kurzgeschichtensammlungen gehört tat. Ansonsten bleibt zu vermelden, daß dem. Der vom Verlag als positive Uto­ der 1971 vom amerikanischen Spezial­ der Leiter der Prüfstelle fur jugendge­ pie deklarierte Roman spielt im Ham­ verlag Arkham House verlegte Band fahrdende Schriften Stefen wieder ein­ burg-Eppendorf des Jahres 1984 und in THE FACE IN THE MIRROR. mal nicht erschien. Der gute Mann wird der "Autonomen Zone Eppendorf' von hub wohl immer zum falschen Zeitpunkt 2010. krank: hub WALTER TEVIS GESTORBEN mi Der SF-Autor Walter Tevis verstarb am ANTI-UTOPIE VON DEMMANN 9. August 1984. Er erlag einem Krebs­ FANTASY BEI TIME LIFE Innerhalb der "Edition Weitbrecht" er­ leiden. Der am 28. Februar 1928 gebo­ Eine neue Reihe mit dem Titel "Verzau­ schien bei Thienemann der phantasti­ rene Tevis lehrte von 1965 bis 1978 an berte Welten" erscheint seit dem Herbst sche Briefroman ERWINS BADEZIM­ der Universität von Ohio Anglistik; an­ 84 im Time Life Verlag. Die Bände die­ MER ODER DIE GEFÄHRLIC~KEIT schließend machte er das Schreiben zu ser neuen Fantasy-Reihe enthalten Er­ DER SPRACHE von Hans Bemmann seinem Beruf. Die erste SF-Story aus zählungen, Erläuterungen und vor allem (bekannt durch STEIN UND FLöTE). seiner Feder, "The Ifth of Oofth" er­ Reproduktionen von Bildern phantasti­ Das Buch spielt in einem totalitären schien 1957 in Galaxy, sein erster SF­ schen Inhalts. Als erste Bände sind an­ Staat, in dem nur noch "unbedenkli­ Roman war THE MAN WHO FELL TO gekündigt: ZAUBERER UND HEXEN che" Bücher verbreitet werden dürfen. EARTH (1963), der 1976 mit David (Oktober) und FEEN UND ELFEN (De­ hub Bowie verfilmt wurde. Weitere SF-Ro­ zember). mane Tevis' sind MOCKINGBIRD hub MANUEL MUßCA LAINEZ GESTOR­ (1980) und THE STEPS OF THE SUN BEN (1983), einige Erzählungen des Autors FRANKE GIBT ANTHOLOGIENREI­ Im Alter von 73 Jahren verstarb am 21. sind im Band F AR FROM HOME ge­ HE BEI ULLSTEIN HERAUS April der argenUnisehe Schriftsteller sammelt. Tevis verfaßte auch einige Innerhalb der SF-Reihe von Ullstein Manuel Mujica Lainez, der auch zumin­ Mainstream-Romane, deren bekannte- wird Herbert W. Franke eine Antholo­ dest einen Fantasy-Roman veröffent• . ster sein Roman-Erstling THE HUST­ gienreihe namens KONTINUUM heraus­ licht hat. LER sein dürfte. geben. Innerhalb dieser Reihe sollen hub hub auch Beiträge deutscher Autoren ge­ bracht werden. Ronald M. Hahn weist 38 ScienceFiction Times 11/1984

HUGO AWARDS 1984 2. George R.R. Martin, "The Monkey PROFESSIONAL ARTIST Auf dem diesjährigen SF-World~on, der Treatment" 1. vom 30. August bis zum 3. September 3. Connie Willis, "The Sidon in the 2. Rowena Morrill im kaliforniseben Anaheim in der Nähe Mirror" 3. DonMaitz von Los Angeles stattfand, wurden die 4. Ian Watson, "Slow Birds" 4. Barclay Shaw Hugo A wards 1984 fur die besten Lei­ 5. Kim Stanley Robinson, "Black Air" 5. Val Lakey Lindahn stungen des Vorjahres vergeben. In der Kategorie Roman fällt auf, daß mit Da­ BESTSHORT STORY SEMI-PROZINE vid Brins STARTIDE RISING seit 1980 1. Octavia Butler, "Speech Sounds" 1. Locus erstmals wieder ein Werk sowohl mit 2. Frederik Pohl, "Servant of the 2. Science Fiction Chronicle dem Nebula Award der amerikanischen People" 3. Science Fiction Review SF-Profis als auch mit dem 3. Hilbert Schenck, ''The Geometry of 4. Fantasy Newsletter/Fantasy Review der SF-Fans ausgezeichnet wurde. Im Narrative" 5. Whispers folgenden sind die Preisträger sowie die 4. Gardner Dozois, ''The Peacemaker" anderen Nominierungen in den einzel­ 5. William Wu, "Wong's Lost and FANZINE nen Kategorien aufgeführt. Found Emporium" 1. File 770 2. Ansihle BEST NON-FICTION BOOK 3. The Philk Fee-Nom-Ee-Non 1. Donald H. Tuck, THE ENCYCW­ 4. lzzard PEDIA OF SF AND FANTASY, 5. Holier Than Thou Vol. 111 2. JoyeChant, THE HIGH KINGS FANWRITER 3. Charles Platt, DREAM MAKERS, 1. Mike Glyer Vol. II 2. Richard E. Geis 4. Norman Spinrad, STAYING ALIVE 3. Dave Langford 5. Rowena Morrill, THE F ANTASTIC 4. Teresa Nielson Hayden BESTNOVEL ART OF ROWENA 5. Artbur Hlavaty 1. David Brin, STARTIDE RISING 2. R.A. MacAvoy, TEA WITH THE BEST DRAMATIC PRESENTATION FAN ARTIST BLACK DRAGON 1. RETURN OF THE JEDI 1. Alexis Gilliland 3. John Varley, MILLENIUM 2. THE RIGHT STUFF 2. William Rotsler 4. Anne McCaffrey, MORETA, DRA­ 3. WARGAMES 3. Joan Hanke-Woods GONLAPY OF PERN 4. BRAINSTORM 4. Brad Foster 5. Isaac Asimov, THE ROBOTS OF 5. SOMETHING WICKED THlS WAY 5. Stu Schiffmann DAWN COMES Bei dem bei gleicher Gelegenheit verlie­ BEST NOVELLA BEST PROFESSIONAL EDITOR henen John W. Campbell Award fur den 1. Timothy Zahn, "Cascade Point" 1. Shawna McCarthy (I. Asimov's SF besten Nachwuchsautor ergab sich das 2. Greg Bear, "Hardfought" Magazine) folgende Ergebnis: 3. Joseph Delaney, "In the Face of My 2. David G. Hartweil (Timescape 1. R.A. MacAvoy Enemy" Books) 2. Joseph H. Delaney 4. David Palmer, "Seeking" 3. Terry Carr (Anthologienreihe UNI­ 3. Lisa Goldstein 5. Hilbert Schenck, "Hurricane Claude" VERSE) 4. Warren Norwood 4. Edward L. Ferman (Magazine of Fan­ 5. Sheri Tepper BEST NOVELETTE tasy and Science Fiction) 6. Joel Rosenberg 1. Greg Bear, "Blood Music" 5. Stanley Schmidt (Analog) hub

FJA'S MONSTERLAND TWILIGHT ZONE-SPEZIALAUSGA- ITALIANISCHE SF-PREISE Seit November 84 kommt alle zwei Mo­ BEN Auf dem diesjährigen Hallanisehen SF­ nate ein Magazin namens Forrest J. Seit kurzem erscheint yiertel!ährlich das und Fantasycon wurden die Gewinner Ackerman 's Monsterland heraus. Verlegt Digest-Magazin TZ Specials, die zusätz• des italianischen SF-Preises wie folgt wird das Blatt beim Verlag New Media lich zu Rod Ser/ing's Twilight Zone bekanntgegeben: Gianluigi Zuddas, Publications, herausgegeben wird das Magazine erscheinen. Die Specials wer­ BALTHIS L'AWENTURERA (Ro­ Ding vom unverwüstlichen Ackerman. den ausschließlich Erzählungen enthal­ man); Mariangela Cerrino, "ll segreto di Das neue Magazin wird viele Autoren ten und unter einem Zentralthema ste­ Mavi Su" (Kurzgeschichte); Guiseppe bringen, die schon in Ackermans inzwi­ hen. Die Titel der beiden ersten Ausga­ Gigliozzi, " Asimov, o dell'eroe consen­ schen eingegangenem Magazin Famous ben: ''Night Cry: Twenty Heartstopping ziente" (Artikel); Fantacollana (SF-Rei­ Monster of Filmland hervorgetreten Tales of Terror" und "A Walk on the he); City (Fanzine); Alessandro Bani sind. Light Side". (Zeichner). hub hub hub ScienceFiction Times 11/ 1984 39

JOHN W. CAMPBELL MEMORIAL hochdeutsche Übersetzung des mitunter DM 10,-), "Die computerfrohe Zu­ AWARD 1984 recht derben Stoffes ("Du Bisgurn! Du kunfts-Sprache frei nach Stanislaw Den John W. Campbell Memorial Award Goas! Du ausgschamte Maz! Du gwam­ Lern", sozusagen ein "Wörterbuch aus 1984 ftir den besten Roman des Vorjah­ pate Loas! Du eazfoische Kaz! - Du der Zukunft", das Kälteschläfer beim res erhielt ftir THE CITA­ böses Weib! Du Ziege! Du schamlose Erwecken bekommen, damit sie sich in DEL OF THE AUT ARCH, den vierten Metze! Du fette Sau! Du erzfalsche ihrer neuen Zeit zurechtfmden. Nach Band der Tetralogie "The Book of the Katze!") ist allerdings mit Rücksicht an einer genialen Einleitung, die brillant New Sun". Der Preis wird vom Verlag die gesamtdeutsche Leserschaft beige­ verdeutlicht, wie sich das Sprachbild Davis Publiestions {der u. a. Analog fügt. im Lauf der nächsten Jahrzehnte oder publiziert, jenes Magazin, mit dem John Ebenfalls neu bei Thienemanns: DAS Jahrhunderte wandeln könnte, werden W. Campbell die SF-Literatur nachhal­ GROSSE GESPENSTERBUCH {Hrsg. eine Reihe von Begriffen direkt mit tig beeinflußte) verliehen. Den Preisträ• von Barbara Bartos-Höppner und Burg­ ihren Erklärungen aufgeführt (etwa: ger wählt eine Jury, die zur Zeit aus hard Bartos, 240 S., DM 26,80) in KREDITOREN - Gruppe von Psyche­ T.A. Shippey, Kingsley Amis (U.K.), "Thienemanns Hausbücherei", eine mikalien, die hyperreligiöse Geflihle Sam Lundwall (Schweden), Walter E. Sammlung klassischer und moderner wecken (auch Glaublinge); die bekann­ Meyers, Neil Barron, Willis McNelly (und größtenteils bereits des öfteren testen Kreditoren sind: Ahrimanol, und James E. Gunn {USA) besteht. Bei anthologisierter) Spuk- und Gespenster­ Antichristin, Buddhin, Christin, Gna­ der diesjährigen Wahl kamen John C. geschichten von deutschsprachigen und denstuhlzäpfchen, Hinisthin-Pille, My­ Batchelors THE BIRTH OF THE ausländischen Autoren, z. B. Bierce, thol, Ormuzdal, Perpetuan, Psalmolive, PEOPLE'S REPUBLIC OF ANTARCTI­ Dickens, Dumas, Hauff, Kleist, Lenz, Sakral); ein vergnüglicher Umgang mit CA und John Sladeks TIK-TOK auf den Th. Mann, Schnitzler, Twain etc., eine der Sprache, der plausible Tendenzen zweiten bzw, dritten Platz. durchaus literarisch hochwertige, wenn verdeutlicht, aber eigentlich aus der hub auch irgendwie überraschungslose und Lust an der irrwitzigen und hintersin­ eingefahren wirkende Sammlung. DER nigen Formulierung entstanden ist. SPIELBERG~F IM FERNSEHEN FORST DER FINSTERNIS {The Forest Ganz anders gelagert Nancy Arrow­ Voraussichtlich ab Herbst 1985 soll of Doom) ist nach DER HEXENMEI­ smiths DIE WELT DER NATURGEI­ eine "Amazing Stories" genannte Fern­ STER VOM FLAMMENDEN BERG STER (A Field Guide to the Little sehserie die amerikanischen Zuschauer und DIE ZITADELLE DES ZAUBE­ People, 320 S., DM 36,- ), ein "Hand­ erfreuen. Die von Stephen Spielberg RERS bereits das dritte FantasyAben­ buch zur Bestimmung der Wald-, Feld-, produzierte Serie soll in sich abgeschlos­ teuerSpielBuch von Ian Livingstone Wasser-, Haus-, Berg-, Hügel- und Luft­ sene SF-Abenteuerstoffe bringen. Der {160 S., DM 16,80). Die Regeln sind geister aller europäischen Länder", Name "Amazing Stories" wurde von der nach den ersten beiden Bänden bereits durchgehend illustriert von Heinz Edel­ Firma TSR Hobbies "gemietet", da die bestens bekannt; der Leser/Spieler ent­ mann, ein sehr eskapistischer Titel, der besagte Firma das gleichnamige SF-Ma­ scheidet über den Fortgang seines Aben­ nicht auf Literaturbeispiele, sondern gazin herausgibt. TSR Hobbies und teuers. Es sei ihm empfohlen, am An­ mündlich überlieferte (und dann irgend­ Amazing- Herausgeber George H. Sci­ fang des Waldes den Rat des Vogels ein­ wann einmal schriftlich festgehaltene) thers hoffen jetzt darauf, daß die Fern­ Z\lholen und sich wortwörtlich daran zu Volkserzählungen zurückgreift und eine sehserie die Verkaufsauflage des älte• halten. DER FORST DER FINSTER­ penible Beschreibung aller "Licht-, Dun­ sten SF -Magazins (die zur Zeit nur ca. NIS unterscheidet sich von den beiden kel- und Dämmerelben" samt der sagen­ 11.000 Exemplare beträgt) vervielfacht. ersten F ASB vielleicht durch eine etwas haften Überlieferungen des Wirkens die­ hub härtere Gangart: hier entpuppt sich so ser ·Eiben enthält. Eher ein literatur­ manche Gestalt, die der Leser/Spieler historisch interessanter denn praktisch HERBSTNEUERSCHEINUNGEN für einen Freund halten könnte, als verwendbarer Titel, wenngleich die Ver­ Neu bei K. Thienemanns Verlag in der Feind - letztendlich zählen in diesem fasserin und der Übersetzer den Ern­ Edition Weitbrecht: Der neue Michael Band Kraft und Gewalt mehr als Ge­ druck zu erwecken scheinen, den Groß• Ende, DER GOGGOLORI, EINE BAI­ witztheit und Verständigungsbereit• teil der hier aufgeführten Eiben (und RISCHE MÄR - STOCK IN ACHT schaft. nicht Elfen, was eine Vergewaltigung BILDERN UND EINEM EPILOG {160 Noch einmal Michael Ende: Nach unserer Sprache darstellte) persönlich S., DM 20,- ), Endes Version eines bay­ FILEMON FALTENREICH (Frühjahr zu kennen. rischen Volksstücks, das zu Anfang des 1984, Bilder von Christoph Hesse!) legt Klett-Cotta legt in der Hobbit-Presse 17. Jahrhunderts spielt und die Ausein­ er mit NORBERT NACKENDICK (32 den zweiten Band um die Borribles vor andersetzung dreier Mächte um ein ver­ Seiten, DM 18,-, Bilder von Manfred {Michael de Larrabeiti, DIE BORRIB­ sprochenes Kind beinhaltet: die Ullerin Schlüter) ein weiteres bezauberndes Kin­ LES 2, 1M LABYRINTH DER WEN­ hat mit dem Teufel einen Pakt geschlos­ der- bzw. Bilderbuch vor, insgesamt das DELS - The Borribles Go Broke - sen und repräsentiert die schwarze Ma­ fünfte dieser Art. NORBERT NACKEN­ 330 S., DM 28,- ). Der erste Band der gie; der Einsiedler ist der Vertreter der DICK wendet sich wirklich an die jüng• Kind-gebliebenen Gnome, die in den streng orthodoxen christlichen Kriche, sten Leser (oder Bildbetrachter) und ist Gassen von London ihre Kämpfe mit der Goggolori schließlich steht für die eine Parabel mit dem Motto "Hochmut ihren Infunfeinden, den Wendels, aus­ weiße Magie des Naturhaft-Heidnischen. kommt vor dem Fall", erklärt und aus­ führen, fand national große Beachtung. Verfaßt hat Michael Ende diesen Kon­ geführt anhand vermenschlichter Tiere. Nicht zuletzt Frederik Hetmann äußerte flikt im bayrischen Dialekt (mit einer Zwei Bücher aus dem Eichborn Ver­ sich in seinem Sachbuch DIE FREU­ eigenen Transkriptionsschrift); eine lag: Kaiserlings OBER-BYTE {66 S., DEN DER FANTASY (Ullstein 36506) 40 ScienceFiction Times 11/!984

sehr positiv über die Knilche mit den tertitel "Entwicklung und Zukunft des Noch ein Perry Rhodan-Taschenbuch, spitzen Ohren. menschlichen Wissens" trägt, widmet aber 1. Auflage. Das "Sachbuch der Saison" kommt sich Asimov in erster Linie der Entwick­ Foster, Alan Dean: DUNKLE MISSION aus dem Verlag Kiepenheuer & Witsch: lung; Futurologie betreibt er hier kaum, (The Man Who Used the Universe), Isaac Asimov, DIE ERFORSCHUNG wenngleich die Ideologie dieses Buches Knaur 5789, DM 7,80. - Theo gegen DER ERDE UND DES HIMMELS (Ex­ die des absoluten F ortschri ttsglau bens den Rest der Welt ... ach, was sag ich: ploring the Earth and the Cosmos. The der technologischen Entdeckungen und gegen das Universum! Growth and Future of Human Know­ Entwicklungen ist. Die Geschichte der Fuchs, Wemer (Hrsg.): DAS FEST DES ledge). Auf 421 Seiten gibt Asimov ei­ Menschheit anhand ihrer bedeutendsten HEILIGEN DIONYSUS, Knaur 5790, nen kurzen Abriß der wichtigsten Ent­ Entdeckungen und Erfindungen - und DM 6,80.- Eine Anthologie mit Stories deckungen der Menschheit, unterteilt in damit das Verständnis der Menschheit von Silverberg, Martin, Dickson, Fox, "Die Horizonte des Raums" (Erfor­ für das Universum, in der sie lebt - gibt Kessel, Kube-McDowell, Cross und schung unbekannter Gebiete), "Die Ho­ Asimov jedoch so kurzweilig (und dabei Larry Eisenberg. rizonte der Zeit" (Zeit und Geschichte), gleichzeitig wissenschaftlich exakt) wie­ Görden, Michael (Hrsg.): SCHRECKSE­ "Die Horizonte der Materie" (Große der, daß man kaum glauben mag, ein KUNDEN, Bastei 72504, DM 6,80. - und kleine Massen) und "Die Horizonte Sachbuch zu lesen. Gespensterbuch 4. der Energie". Obwohl das Buch den Un- Haggard, H. Rider: AYESHA ~ SIE KEHRT ZURüCK (Ayesha - The Return of She), Heyne 06/4132, DM NEUE SCIENCE FleTION-TASCHENBÜCHER IM 7 ,80. - 2. Band der Ayesha-Saga. Phan­ tastischer Roman, der erstmals 1905 er­ DEZEMBER '84 schien. Besser als der Großteil dessen, was die Tintenkulis der Gegenwart Aldiss, Brian W.: DIE UNENDLICHE FÄHRLICHER MISSION (To Keep the einem heute vorzusetzen wagen. REISE (Non-Stop), Bastei 22075, DM Ship). Goldmann 23765, DM 5,80. - Herbert, Frank: DIE ENZYKLOPÄDIE 6,80. Neuausgabe von Terra 2 (1957) SF-Abenteuerroman um Captain Grimes DES WüSTENPLANETEN (The Dune und Heyne 3191 ( 1970). Ganz ordent­ und seine Spießgesellen. Encyclopedia), Heyne 06/414243 licher und spannender Roman aus der Chaot, Joy: KöNIGE DER NEBELIN­ (2 Bde.), DM 12,80 - Eine irrefUhrende Anfangsperiode des Autors, ein Ster­ SEL (The High Kings), Bastei Paperback Verfasser- und Titelangabe: Dieser Band nenschiff-Roman, den der Bastei Ver­ 28125, DM 19,80. -Ein dicker Wälzer wurde nicht von Frank Herbert geschrie­ lag "zum ersten Mal in der Originalfas~ voller keltischer Königssagen, die uns ben, sondern von mehreren Dutzend sung" verlegen will. Wir hoffen, daß die allmählich wirklich kilometerweit zum Herbert-Fans. Herausgegeben hat das deutsche übersetzungzumindest hekto­ Halse raushängen. alles Professor Willis E. McNelly, und graphiert beiliegt. Darlton, Clar: GEHEIME ORDER FÜR der auf dem Umschlag der dt. Ausgabe Asimov, Isaac: OPUS 200 (Opus 200), ANDROMEDA, Moewig CD-Reihe 16. stehende Titel lautet: DER WüSTEN• Moewig 3656, DM 7,80. - Collection Nachdruck von Terra-Sonderhand 17 PLANET - Enzyklopädie. Aufgrund aus Erzählungen, (autobiographischen) (1959) und Terra Extra 139 (1967). des starken Umfangs erscheint die deut­ Artikeln und Romanauszügen des größ• Erstmals als Taschenbuch. sche Ausgabe dieses wahrhaft inter­ ten Textverwerters aller Zeiten. Wer De Camp, L. Sprague: DER GEFAN­ galaktischen Führers durch das Univer­ Asimov komplett sammelt, dürfte auf GENE VON SHAMANAK (The Prisoner sum der Sandwürmer in zwei Bänden. x Nachdrucke im Fiction-Bereich sto­ of Zhamanak), Heyne 06/4092, DM - Dieses Ding ist kein SF-Roman, son­ ßen. Aber die Artikel des guten Doktors 6,80. Der 7. Band des Krishna-Zyklus, dern ein Nachschlagewerk. sind ja auch was wert. übersetzt von unserem Spezi J ockel Hodgson, William Hope: DAS HAUS Bischoff, David: MANDALA (Mandala), Pente. Eine leichte/satirische Fantasy, AN DER GRENZE UND ANDERE Heyne 06/4129, DM 5,80. Ein Roman, annehmbare Unterhaltung. PHANTASTISCHE ERZÄHLUNGEN, über den wir leider nix wissen. Dick, Philip K.: DIE WIEDERGEBURT Suhrkamp 1089, ca. DM 10,-. 140. Bradley, Marion Zimmer: DER BRON­ DES TIMOTHY ARCHER (The Trans­ Band der "Phantastischen Bibliothek", ZEDRACHE (The Brass Dragon), Heyne migration of Timothy Archer), Moewig aber wer weiß, ob wir ihn wirklich im 06/4144, DM 5,80. Science Fantasy­ 3659, DM 6,80. - 3. Teil der VALIS­ Dezember zu Gesicht bekommen. Be­ Kurzroman der Bestsellerautorin. Neu­ Trilogie. rühmtes Werk der Weird Fiction, er­ ausgabe/ungekürzte übersetzung von Donaldson, Stephen R.: DER EIN­ schien ursprünglich als Insel-Hardcover. Terra Astra 149: INVASION DER SAME BAUM (The One Tree), Heyne Horstmann, Ulrich: DAS GLÜCK VON WANDELBAREN. Ein eher schwacher 06/4109, DM 9,80. - 2. Band der OMB'ASSA, Suhrkamp 1088, ca. DM Text in der Reihe "Phantasia". 2. Trilogie um den ungläubigen Thomas. 9,-. 141. Band der "Phantastischen Bi· Brunner, John: SONNENBRÜCKE Sollte ursprünglich schon im September bliothek", Originalausgabe mit phanta­ (Endless Shadows), Bastei 21181, DM erscheinen. stischen Geschichten eines Autors, den 5,80. - Neuausgabe/ungekürzte über• Ewers, H.G.: KONSTRUKTEURE DER unser Franzl aus Wean mächtig schätzt. setzungvon Terra Nova 145: ENDLO­ ZUKUNFT, Moewig PR 76, DM 5,80. Howard, Robert E.: DIE SAGA VON SE SCHATTEN (1970). Ein 'eher Ein Perry Rhodan-Taschenbuch, 3. Auf­ BRAN MAK MORN - KöNIG DER mäßiges Brunner-Garn. lage. PIKTEN (The Worms of Earth), Bastei Chandler, A. Bertram: ABENTEUER Fischer, Klaus: DIE SCHWARZE 20066, DM 5 ,80. - Stories, ursprünglich RANDWELT 10: GRIMES IN GE- MACHT, Moewig PR 261, DM 5,80. unter dem Titel HERRSCHER DER ScienceFiction Times 11/ 1984 41

NACHT als Terra Fantasy 3 (1975) er­ HEREINSPAZIERT ZUR MONSTER­ Verfassers von DER STAUBPLANET schienen. Sword & Sorcery. PARTY (Tales of the Galactic Mid­ (Knaur). lwoleit, Michael K.: RUBIKON, Ull­ way 1: Sideshow), Goldmann 23470, Streblow, Lothar: SUNDERA, Heyne stein 31091, DM 5,80. - Romanerst­ DM 6,80. - Altfan Resnick hat über 06/4139, DM 5,80. - Story-Collection ling eines neuen deutschen Autors, der 300 Romane publiziert (darunter ca. des prominenten Jugendbuchautors. auf den Pfaden Lems wandelt. Von die­ 299 Pornos unter Pseudonym), ohne je Terrid, Peter: DUELL DER UNSTERB­ sem Mann werden wir noch einiges zu aufgefallen zu sein. Kann nicht mal je­ LICHEN, Moewig PR 187, DM 5,80. erwarten haben (meint der Ullstein­ mand eine Kampagne gegen das Über• Ein Perry Rhodan-Taschenbuch, 2. Auf­ Lektor). handnehmen dieser ellenlangen Buchti­ lage. Lee, Tanith: TAGTRAUM UND tel starten? Tubb, E.C.: PLANET IM NICHTS NACHTLICHT (no original title avai­ Saberhagen, Fred: DAS ERSTE BUCH (Mayenne), Moewig ECT 15, DM 5,80. lable, verdammichnochmal!), Bastei DER SCHWERTER (The First Book of - Das 9. Earl-Dumarest-Abenteuer; 24063, DM 9,80. - "Eine Märchen• Swords), Knaur 5791, DM 7,80. Wir Neuübersetzung. Ursprünglich erschie­ erzähletin wird zur Herrin eines frem­ sind uns ziemlich sicher, daß hier dem­ nen als Terra Astra 159 (1974). dem Planeten", sagt der Waschzettel. nächst auch das ZWEITE und das Wahren, Friedel (Hrsg.): ISAAC ASI­ Na bitte: Die Phantasie an die Macht! DRITTE BUCH DER SCHWERTER er­ MOV'S SCIENCE FICTION MAGA­ Mahr, Kurt: DER NEBEL FRISST SIE scheinen werden. Kann nicht mal je­ ZIN 23, Heyne 06/4140, DM 5,80. - ALLE, Moewig UC 72, DM 5,80. Neu­ mand. eine Kampagne gegen das Über• Neue Auswahl von Kurzgeschichten aus ausgabe von Terra 109 (1960) und Terra handnehmen dieser verdammten Trilo­ dem US-Magazin gleichen Namens. Extra 79 (1965). - Eins von Kurt gien starten? Wilder, Cherry: DIE KöNIGSKIN• Nachtmahrs Jugendwerken, dem bom­ Smith, E.E. "Doc": WELTRAUMZIR­ DER 1: PRINZESSIN EIDRIS (A Prin­ bastischen Titel nach hätte K. H. Scheer KUS D'ALEMBERT: DIE STÄHLER­ cess of the Cameln), Goldmann 23895, es eigentlich schreiben müssen. Erst­ NE FESTUNG (Imperial Stars), Bastei DM 7,80. - 1. Teil einer neuen Trilo­ mals als Taschenbuch. 23069, DM 4,80. - Neuausgabe von gie (Grrrrrrr!). Dennoch, Cherry Wilder Moore, C. L.: DIE NACHT DES GE­ Bastei 21094 (1977). Geschrieben schreibt die Fantasy-Konkurrenz leicht RICHTS (Judgment Night), Bastei wurde dieser Roman von Stephen Goi­ an die Wand! 21182, DM 5,80. - Die Originalausgabe dill, der übrigens bei der Erstausgabe (1952) enthält einen kompletten noch namentlich genannt wurde. (Kurz-)Roman und vier Erzählungen. Sterling, Bruce: VIDEO-KID (The Arti­ Kleiner Kommentar der Bibliographie­ Mal gucken, was in der dt. Ausgabe drin ficial Kid), Ullstein 31090, DM 9,80. Zwangsverpjlichteten zum größten Teil ist. - Ein neuer abenteuerlicher Roman des der Dezember-Produktion: Schnarch. Lovecraft, H.P. (und andere): DAS GRAUEN IM MUSEUM UND ANDERE ERZÄHLUNGEN (hrsg. von Kalju Kirde), Suhrkamp 1067, ca. DM 9,-. Erstausgabe, sollte an sich schon im Ok­ tober erscheinen, aber vielleicht klappt's ja diesmal! Lovecraft hat hier Stories seiner Epigonen überarbeitet. Teilweise - ~~iele ·Xinnmini~turen- . --~ ~~~?=~ ~ ganz lesbare Sachen. llucher 1 Nonnan, John: DER SCHURKE VON -li~ ·Corni~ ~~~~ ·~,~~--- ~r~·· :, Die FANTASY&: SCIENCE FICTION Buchhandlung '~.. GOR (Rogue of Gor), Heyne 06/4158, b1ctet Ihnen tm Versand eine R I E S E N--Auswahl: .r :'\.~'\., ? ~~:...,·'- :: !) ) • das komplette P~ogr amm phantastischer . Zinnmmi- ! • \ , ~ ...... _..."...... 11 DM 7,80.- 15. Folge der grausigen Ge­ aturen im "offizaellen 2.5mm-Maßstab fUr Rollen- .: •1., ..:!:_3/F 'P'eler und Sammler von den bekanntC'n Firmen: ~ t._;_!.jl schichten von Gor. Gulp! Für S/M-Fansr C I T II. D E L , CHRONICLE und DENIZJ:N. - · - Norton, Andre: Band 2 der neuen A.N.­ • sJmtlichc Rollenspiele: D 1: D • DAS SCHWARZE AUGE • SCHWERTER 6c DÄMONEN * MJI)GARD Reihe von Moewig, aber unser marsia­ • STERNENGARDE * sowie alles Zubehör: Modu­ nischer Gewährsmann konnte uns leider le, Würfel, Dungeon Floor Plans, Dungeon Planner • englische Rollenspiele (u.a. CALL of CTHULHU, diesmal nicht mit Daten versorgen. TRAVELI.ER, RUNEQUEST), Br~ttspiele und Ma­ gazine (WHJTE DWARF, DRAGON, IMAGINE) Pachter, Josh: TOP HORROR (Top • amer ikanische und englische Paperbacks, Bildbän­ Horror), Heyne 11/20, DM 7 ,80. Stories de, Original US-Comics, signierte Bücher, Maga­ zine (SFT, Omni, StarJog, C inefantustiquc, Locus, von Top-Autoren: Bradbury, Straub, C lne(ex, Entcrprisc lncidents, lsaac Asimov's, Ma- Kostenlosen KATALOOCK anfordern Zimmer, Bradley u. w. in der Reihe gazine o( F&SF, Ana.lo&, Fantastic Films) u.v.am. - Händleranfrasen e rwünscht - ''Die unheimlichen Bücher". Priest, Christopher: DER STEILE HO­ RIZONT (The Inverted World), Heyne fantasy & ~cience fiction 06/41, DM 6 ,80. - Neuausgabe des WANDSBEKER CHAUSSEE 45, 2000 HAMBURG 76 • Te l <040) 250 66 40 Heyne-Titels DIE STADT (Nr. 3465, erschienen 1976) in der Reihe "Biblio­ thek der SF-Literatur". Eine scharfe, aber komplizierte Sache! Resnick, Mike: DIE GRöSSTE SHOW IM GANZEN KOSMOS (Band 1): 42 Science.Fiction Times 11/1984

Kleinanzeigen IMPRESSUM SCIENCE FICTION TIM ES Magazin ftir Science Fiction und Fantasy HERAUSGEBER Hans Joachim Alpers, Uwe Anton, BIBLIOGRAPHIE DER UTOPISCHEN Hans-Ulrich Böttcher, Werner Fuchs, UND PHANTASTISCHEN LITERA­ Ronald M. Hahn, Walter Jost, Joachim TUR 1750-1950. von Robert N. Bloch Körber Die erste umfassende Bibliographie des REDAKTION Genres bietet zuverlässige und vollstän• Redaktionsleitung: Harald Pusch, Bun­ dige Infonnationen über 2790 Titel und desstr. 66, D-5 107 Simmerath ist der unentbehrliche und einzige Füh• Feature-Redaktion: ·Marcel Bieger, rer durch den Bücherwald vergangener Wilh.-Mauser-Str. 8, D-5000 Köln 30 Generationen. Wertvolle bibliophile Rezensions-Redaktion: Uwe Anton, Ausstattung (Leinen, Goldprägung, Fa­ Gemarker Str. 10, 5600 Wuppertal 2 denheftung) Limitierte und signierte , ~.",. Nachrichten-Redaktion: Hans-Ulrich Auflage! Preis: DM 45,- Nur zu bestel­ Böttcher, Qualenbrink 7, D-4 780 Lipp­ len bei: Verlag Munniksma, Südanlage stadt 18, 6300 Giessen, Tel. 0641/77641. Folgende ältere SFT-Ausgaben sind noch lieferbar: 140/ f976 DM 4,00 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hendrik P. Verkaufe Heyne-SF neueren Datums zu 141/ 1977 DM 4,00 Linckens, Christian Hellmann, Barbara günstigen Preisen. Liste anfordern gegen 143/ 1977 DM 4,00 HoUand-Cunz, Chris Henderson, Nor­ Rückporto: M. Schnitzler, Flemingstr. 145/ 1977 DM 4,00 bert Stresau, Edith Nebel, Berthold 11, 5160 Düren 4. 147/ 1979 DM 5,00 Giese, Ludwig Rief, Rainer Kuchler, 148/ 1980 · DM 5,00 Michael Adrian, Andreas Decker, Vol­ BIBLIOGRAPHIE DER UTOPISCH­ 149/1980 DM 5,00 ker Jansen. PHANTASTISCHEN LITERATUR 150/ 1981 DM 7,50 Grafische Gesamtgestaltung: Bruno 1983 1/1982 DM4,50 Stiegler, Augsburg. Alle 1983 in deutscher Sprache erschie­ 3/ 1982 DM 4,50 Titelbild: Norbert Lösche. nenen Romane, Collections und Antho­ 4/ 1982 DM 4,50 logien aller Verlage (außer Heftpublika­ 5/ 1982 DM4,50 tionen), weit über 1900 Titel (auch Sto­ 6/ 1982 DM 4,50 ries) aufgelistet mit Titel, Originaltitel, 7/ 1982 DM 4,50 VERLAG Übersetzer, Ersterscheinungsjahr des 8/1982 DM 4,50 CORIAN-VERLAG Heinrich Wimmer Originals, Verlag, Reihe. 112 Seiten, 10/ 1982 DM 4,50 Bernhard-Monath-Str. 24 a broschiert, Fonnat DIN A 5 DM 12,- + 12/ 1982 DM 4,50 D-8901 Meitingen DM 3,- Versandspesen =DM 15 ,- über• 1-12/ 1983 je DM 4,50 Tel. 08271/5951 weisen auf Postscheckkonto 3998-800 1/ 1984 DM 5,00 Anzeigen: siehe Verlag 2/ 1984 DM 5,00 München (BLZ 70010080) oder Ver­ Vertrieb: siehe Verlag rechnungsscheck über DM 15,- an 3/ 1984 DM 5,00 CORIAN-VERLAG, Postfach 1169, D- 4/ 1984 'DM 5,00 Einzelpreis: DM 5,- 8901 Meitingen. 5I 1984 nicht mehr lieferbar Abonnementpreis: DM 54,- einschl. 6/ 1984 DM 5,00 MWSt. und Porto (Inland), DM 54,­ 7/ 1984 DM 5,00 plus Porto {Ausland) So können Sie an dieser SteUe Kleinan­ 8/1984 DM 5,00 Lieferung erfolgt nur, solange der (teil­ Für unverlangte Manuskripteinsendun­ zeigen aufgeben: gen wird keine Gewähr übernommen. Der Preis ftir eine Zeile ä 35 Anschlägen weise sehr geringe) Vorrat reicht. Ra­ Rücksendung im Regelfall nur bei bei­ beträgt DM 4,-. sche Bestellung ist angezeigt. gefügtem Freiumschlag. Nachgekenn­ Schicken Sie Ihren Text an folgende Bestellvorgang: Schriftliche Bestellung zeichnete Beiträge geben nicht zwangs­ Adresse: mit Nennung der bestellten Nummern läufig die Ansichten der Redaktion CORIAN-VERLAG an wieder. Alle Beiträge sind, soweit nicht Postfach 1169 CORIAN-VERLAG Heinrich Wimmer anders vennerkt, Copyright (c) 1984 by D-8901 Meitingen Postfach 11 69 SCIENCE FICTION TIMES. . Bezahlen Sie Ihre Anzeige durch Über­ D-8901 Meitingen weisung auf Postscheck München, Kon­ Gleichzeitig den Rechnungsbetrag (Wa­ Satz: Composersatz Christine Spitko, to 39 98-800 (BLZ 700 100 80) oder renwert + DM 3,- Versandspesen) über• Meitingen durch Übersendung eines Schecks. An­ weisen auf Postscheckamt München, Druck: Schoder, Gersthofen zeigen werden nur veröffentlicht, wenn Konto 39 98-800. Sofort nach Geldein­ der Anzeigenpreis bezahlt ist. gang wird Ihre Bestellung ausgeliefert.