Hinter dem HORIZONT … Kunst der DDR aus den Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin

Beyond the Horizon ...

Art of the GDR in the Collections of the Staatliches Museum Schwerin Hinter dem HORIZONT . . . Kunst der DDR aus den Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin Beyond the Horizon . . .

Art of the GDR in the Collections of the Staatliches Museum Schwerin

HERAUSGEGEBEN VON | EDITED BY KORNELIA RÖDER · DEBORAH BÜRGEL PIRKO KRISTIN ZINNOW

SANDSTEIN VERLAG Inhalt 6 36 74 KATALOG ANHANG Pirko Kristin Zinnow Kornelia Röder Deborah Bürgel Vorwort Antipoden: Freiräume und Fluchtpunkte. Prolog Relevante Ausstellungen Realismus – Abstraktion. Zwei Beispiele aktionistischer 108 204  seit 1945 Betrachtungen Kunst der 1980er Jahre zur Schweriner Sammlung in 116 Einflüsse der Klassischen Moderne 216 Verzeichnis der ausgestellten Werke ESSAYS Sinnlichkeit: Skulptur 50 88 130 Dank Gerhard Graulich Torsten Fried 222 »Form muß innere Spannung Zwischen Propaganda und 10 140 Außenseiter und Intellektuelle Fotonachweis Kornelia Röder | Deborah Bürgel haben . . .« Perestroika – gemalte 223 Hinter dem Horizont . . . Zur DDR-Skulptur in der Schweriner Sowjetsoldaten in Schwerin 152 Meer: Brücke und Barriere Impressum Zur Ausstellung Sammlung der Moderne 224 zur Welt

96 Antipoden: Eugen Blume 162 20 64 Realismus – Abstraktion Interview Lisa Jürß | Oliver Sukrow Was tun? Kornelia Röder | Deborah Bürgel Zwischen Naturwiedergabe und Die Frage nach der Utopie Die andere Art zu sammeln: Gesellschaftsbild: Anmerkungen 188 Epilog: Ausstieg aus dem Bild Zur Ankaufspolitik des Staatlichen zur Landschaftsmalerei der DDR Museums Schwerin in der Schweriner Sammlung

Contents 6 36 74 CATALOGUE APPENDIX Pirko Kristin Zinnow Kornelia Röder Deborah Bürgel Foreword Diametrical Opposites: Free Spaces and Vanishing Points. Prologue Notable Exhibitions since 1945 Realism – Abstraction. Two Examples of Action Art 109 204 Reflections on the in the 1980s in Mecklenburg Modernist Influences List of Exhibited Works Schwerin Collection 116  216 131 Sensuousness: Sculpture 222 Acknowledgements 88 ESSAYS Torsten Fried 50 Outsiders and Intellectuals Photo Credits Gerhard Graulich Between Propaganda 140 223 ‘Form Must Have Inner and Perestroika – The Sea: A Bridge and Colophon Tension . . .’ Paintings of Soviet Soldiers 152  224 10 Barrier to the World Kornelia Röder | Deborah Bürgel East German Sculpture in Schwerin Beyond the Horizon . . . in the Schwerin Collection Diametrical Opposites: Notes on the Exhibition of Modern Art 163 96 Realism – Abstraction Eugen Blume Epilogue: Stepping Out What Is to Be Done? 188 20 64 of the Image Interview Oliver Sukrow The Question of Utopia Lisa Jürß | Kornelia Röder | Between Portraying Nature Deborah Bürgel and Depicting Society: A Different Way of Collecting: Notes on East German The Purchasing Policy of the Landscape Paintings in the Staatliches Museum Schwerin Schwerin Collection Kornelia Röder | Deborah Bürgel

Die Ausstellung Hinter dem Horizont . . . setzt die kontinuierli­ fünfteilige Arbeit M. überschreitet den See bei Gallenthin che Arbeit mit der Schweriner Sammlung der in der DDR ent­ (Abb. S. 197). Holger Starks multimediales Projekt Törnen. standenen Kunst lebendig fort. Wie der Titel bereits assoziiert, Ein Mecklenburg Environment kam hingegen in Mecklenburg wird diese Epoche nicht als abgeschlossenes Kapitel betrach­ nicht zur Aufführung (Abb. S. 198). In Korrespondenz mit den tet, sondern ist als bedeutender Beitrag zur gesamtdeutschen klassischen Gattungen wie Malerei, Zeichnung, Grafik und Kunstgeschichte anzusehen. Der Ausstellung­ liegt die Inten­ Plastik erweitern sowohl die internationalen Mail-Art-Akti­ tion zugrunde, die ­Spezifik der Schweriner Sammlung in den vitäten als auch die beiden Aktionen den Blick auf die Kunst, Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen. Erstmalig werden alle die in der DDR entstand. Diese Kunstformen beschreiben Genres – Malerei, Zeichnung, Grafik und Plastik – einbezogen. Bewegungen, die tradierte Bildauffassungen verlassen. Ebenso wird die Mail Art – seit 1996 neues Samm­ Die Schweriner Sammlung kann im Bereich der Male­ lungs­­gebiet des Schweriner Museums – mit bedeutenden rei eine große Vielfalt an künstlerischen Handschriften auf­ Protagonisten der DDR-Szene wie Robert Rehfeldt, Ruth weisen. Dieses breitgefächerte Spektrum führte die bereits Wolf-Rehfeldt (Abb. 4), Joseph W. Huber, Oskar Manigk und 1998 gezeigte Ausstellung Weite und Vielfalt . . . Kunst des Birger Jesch vorgestellt. Zwei signifikante Beispiele der realistischen Aufbruchs vor Augen. In welcher Weise die Aktions- und Performancekunst mit unmittel­barem Bezug Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin ihr un­ zu Mecklenburg-Vorpommern, die direkt von den Akteuren verwechselbares Profil erhielten, darüber gibt die Erwer­ geliehen werden konnten, erweitern die kunsthistorischen bungsgeschichte Auskunft. Nicht alle Werke wurden gezielt Koordinaten der Ausstellung. Die Künstlergruppe Clara angekauft, sondern einige bedeutende Gemälde gelangten Hinter dem Horizont . . . Mosch beispielsweise führte fast alle ihre Aktionen im durch Überweisungen von Behörden in die Sammlung, ­heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern durch. ­manches Mal durchaus in Abstimmung mit dem Museum. Während eines Pleinairs nahe Schwerins überschritt Diese Verfahrensweise ist ein DDR-spezifisches Phänomen. Michael Morgner den See bei Gallentin. Daraus entwickelte An drei ausgewählten Bildern sollen in der Ausstellung Zur Ausstellung der Künstler in vielfältigen medialen Transformationen seine die Umstände ihrer Entstehung, ihres Erwerbs sowie ihrer The exhibition Beyond the Horizont . . . is a lively continuation of project Törnen. Ein Mecklenburg Environment (‘Törnen. our ongoing engagement with the Schwerin collection of art A Mecklenburg Environment’), on the other hand, was in fact Beyond the Horizon . . . from the GDR. As the title suggests, the exhibition does not performed outside of Mecklenburg (fig. p. 198). Set in treat East German art as an isolated closed chapter, but rather ­dialogue with painting, drawing, printmaking and sculpture, views it as a significant contribution to German art history. both the international mail art collection and the two The exhibition spotlights individual works unique to actions deliver a broader view of art made in the GDR. These Notes on the Exhibition the Schwerin collection. For the first time, the mediums of art forms represent a departure from traditional concepts painting, drawing, printmaking, and sculpture are presented of the image. side by side. Mail art – a focus of the Schwerin museum’s The Schwerin collection boasts a considerable range collecting activity since 1996 – will be on display as well, of artistic styles in the medium of painting, as the featuring work by important protagonists of the GDR scene, 1998 exhibition Weite und Vielfalt . . . Kunst des realistischen including Robert Rehfeldt, Ruth Wolf-Rehfeldt (fig. 4), Aufbruchs (‘Breadth and Diversity’) demonstrated. A history Joseph W. Huber, Oskar Manigk, and Birger Jesch. Two of the museum’s acquisition ­activities provides insight into ­central pieces of performance art with a direct connection how its unique profile was achieved. The works were not all to Mecklenburg-Vorpommern, loaned to the museum by the purchased at the museum’s initiative. Several major paint­ artists themselves, broaden the scope of the exhibition. ings ended up in the collection by way of the public authori­ The artist group Clara Mosch, for example, carried out ties; at times fully in coordination with the museum. This almost all of their actions in what is now the combined state is a phenomenon particular to the GDR. To devise a picture of Mecklenburg-Vorpommern. During a plein air meeting of the cultural politics of the time, we turn to three specific in the village of Gallentin, Michael Morgner ‘walked across’ a paintings and consider the circumstances behind their small body of water. He went on to develop the five-part ­creation and purchase, as well as their reception histories. work M. überschreitet den See bei Gallenthin (‘M. crosses Now an icon of GDR art, the painting Schwebendes Liebes­ the Lake at Gallenthin’, fig. p. 197). Holger Stark’s multimedia paar (‘Floating Lovers’) ­by ­Wolfgang Mattheuer, for example,

10 11 als Überweisung des Rates des Bezirkes in die Sammlung. Heidrun Hegewalds ganzfiguriges Bildnis von Rosa Luxem­ burg von 1987 gab das Ministerium für Kultur der DDR zwar in Auftrag, nach Fertigstellung wurde es jedoch nicht auf der X. Kunstausstellung gezeigt, sondern gelangte ins Schweriner Museum (Abb. S. 144). Wie dies geschah, ­darüber gibt ein Brief der Künstlerin Auskunft. Bei Thomas Zieglers Gemälde Sowjetische Soldaten 1987 vermutet man aufgrund der ­Thematik ein Auftragswerk, aber es entstand aus freier Motivation des Malers und stellt seinen Kommentar zu Perestroika und Glasnost dar (Abb. S. 164–165). Obwohl die DDR-Führung den Demokratisierungsprozessen in der ­Sowjetunion skeptisch gegenüberstand, wurde Zieglers Bild auf der X. Kunst­ausstellung 1987/1988 in Dresden gezeigt und galt nachweislich als eines der meistdiskutierten Gemälde.1 Diese Beispiele lassen die Bedeutung von Erwerbs- und Rezeptionsgeschichte im Prozess der Aufar­ beitung von Kunst in der DDR anschaulich werden. Rezeptionshistorie dokumentiert werden, woraus sich Aus dem reichhaltigen Fundus der Schweriner Samm­ Rückschlüsse auf die damalige Kulturpolitik ziehen lassen. lungen eine Auswahl für eine Ausstellung zu treffen, die sich Das heute als Ikone der DDR-Kunst geltende Gemälde weder einen chronologischen Überblick der Entwicklung Schwebendes Liebespaar von Wolfgang Mattheuer gelangte der Kunst in der DDR zum Ziel setzt noch die »Best Of« oder beispielsweise 1973 aus der VII. Kunstausstellung der DDR »Curator’s Choice« präsentiert, führte zur kuratorischen

was added to the collection by the city council after being did they wish to create a ‘best of’ or ‘curator’s choice’ exhibi­ exhibited at the VII. Kunstausstellung der DDR (‘Seventh Art tion. This led them to devise their concept, which presents Exhibition of the GDR’). Heidrun Hegewald’s full-length works from the collection in seven significant chapters. ­portrait of Rosa ­Luxemburg from 1987 was commissioned by Selected works commissioned by the state are the Ministry of Culture of the GDR; however, upon comple­ ­presented as a kind of prologue to the exhibition. In these tion it was not displayed at the X. Kunstausstellung der DDR, pictures, viewers can observe the themes that GDR artists as planned, but rather sent to the museum in Schwerin added to their work in the 1960s, as a result of the Bitter­ (fig. p. 144). A letter written by the artist provides details on felder Weg decree. Workers realizing large-scale construc­ how this came to be. Although the subject of Thomas tion projects is a subject typical of this period, such as in Ziegler’s painting Sowjetische ­Soldaten 1987 (‘Soviet Sol­ the painting Aufbau der Stalinallee (‘Construction of Stalin­ diers 1987’) suggests it might have been a commissioned allee’, fig. p. 112) by Hedwig Holtz-Sommer. Carl Hinrich’s work, the artist chose the theme freely (fig. pp. 164–165). ­picture Jugendbrigade im Aufbruch (‘Youth Brigade on the The picture offers his commentary on perestroika and Go’, fig. p. 110) features a youth brigade enthusiastically ­glasnost. Although GDR leadership was sceptical of the at work on a farm. After the GDR was established in 1949, democratization process then occurring in the Soviet Union, many artists participated in shaping the emerging new Ziegler’s painting was exhibited at the X. Kunstausstellung­ ­society in East not only because they were com­ der DDR, held in ­Dresden in 1987/1988, where it was evi­ missioned to do so by the state; they fulfilled the demands dently among the most-­discussed paintings.1 These exam­ of cultural policies also out of personal conviction. Workers ples demonstrate the important role that acquisition and and farmers actively participating in the construction of reception history plays in re-evaluating art from the GDR. a new world became the subject of numerous works – and The curatorial team working with the extensive not only paintings, drawings, and prints. In the Schwerin ­Schwerin collection did not endeavour to present a chrono­ collection, this theme can also be observed in the medium logical overview of the development of art in the GDR. Nor of sculpture, such as Walter Howard’s Junger Bauarbeiter

1 Lutz Dammbeck 2 Joseph W. Huber 5 Jahre Clara Mosch, 1982 Mail-Art-Projekt Nature is life – Save it, 1977 Ausstellungsplakat, dreifarbige Serigrafie Unterschiedliche Techniken Besitz: Bernhard Wunder, Inv.-Nr. 19795 Gr MA (07)

12 Interview

Lisa Jürß, stellvertretende Direktorin und den Schätzen des Hauses, nicht zu vergessen Tausende ­Leiterin der Abteilung »Gemälde und Plastik« Kupferstiche und Handzeichnungen. Die fürstlichen Erwer­ Die andere Art bungen bis zum Ende der Monarchie im Jahr 1918 sind des Staatlichen Museums Schwerin einerseits Ausdruck von Repräsentationsbestrebungen des von 1973 bis 2000, im Gespräch mit Kornelia mecklenburgischen Herrscherhauses, andererseits an Röder und Deborah Bürgel dessen finanzielle Möglichkeiten gebunden. Es galt, mit ver­ zu sammeln: gleichsweise geringen Mitteln rangvolle europäische Kunst zusammenzutragen, wobei die bürgerlich geprägte Moderne Kornelia Röder: Was waren die Kriterien für den Aufbau der der Neuzeit gerade durch die fürstlichen Ankaufsinteressen Schweriner Sammlung zur Kunst, die in der DDR entstand? in Schwerin kaum Beachtung fand. Konzentration auf be­ Zur Ankaufspolitik des stimmte Sachgebiete, ein sicheres Auge für künstlerische Lisa Jürß: Um diese Frage zu beantworten, muss ich mit Qualität und eine hoffentlich glückliche Hand bei den einigen Sätzen auf die Sammlungsgeschichte unseres ­Ankaufs­­ ver­ hand­ lun­ gen­ waren und sind eigentlich bis heute Staatlichen Museums Hauses zurückkommen: Das Schweriner Kunstmuseum Grundvoraussetzungen für eine ergebnisreiche Ankaufs­ beherbergt umfangreiche historisch gewachsene Sammlun­ politik. Ein besonders gelungenes Resultat dieser Strategie gen von der Antike bis in die Gegenwart, unter denen die sind die in Schwerin vor allem im 18. Jahrhundert durch Werke des »Goldenen Zeitalters« der holländischen Malerei Herzog Christian Ludwig II. von Mecklenburg-Schwerin Schwerin des 17. Jahrhunderts besonderen Bekanntheitsgrad erreich­ erworbenen holländischen Meister sowohl in der Malerei als ten. Aber auch die höfische Malerei des 18. und 19. Jahrhun­ auch in der Grafik. derts sowie reiche kunsthandwerkliche Sammlungen mit kostbaren Porzellanen, Elfenbeinschnitzereien, Fayencen, K. R.: Worauf gründet sich dieses herausragende Samm- Gläsern oder antiken Gefäßen sowie eine umfangreiche lungsergebnis? Münzsammlung mecklenburgischer Prägung gehören zu

Lisa Jürß, deputy director and head of the­ chy in 1918 are on the one hand an expression of the pres­ tige of the Mecklenburg nobility, on the other related to their ­Paintings and Sculptures department of the A Different Way of financial capacity. The goal was to gather highly regarded Staatliches Museum Schwerin from 1973 European art with relatively limited funds, and in this the to 2000, in conversation with Kornelia Röder essentially bourgeois modernists of the Modern era were of and Deborah Bürgel very little interest to aristocracy in Schwerin. Focusing on ­Collecting: specific areas, a sure eye for aesthetic quality and hopefully a touch of skill in purchase negotiations were – and in fact Kornelia Röder: What were the criteria for building up the still are – the basic requirements for a fruitful purchasing Schwerin collection of art created in the GDR? policy. One particularly successful result of this strategy The Purchasing Policy in Schwerin is the Dutch Masters, both paintings and prints, Lisa Jürß: To answer that question, I need to say a few words and above all those acquired by Duke Christian Louis II of about the collecting history of our museum: the Staatliches Mecklenburg-Schwerin in the 18th century. of the Staatliches Museum Schwerin houses extensive historic collections that range from antiquity to the present day, including works K. R.: What was this outstandingly successful collection from the ‘Golden Age’ of Dutch painting in the 17th century, based on? which have gained a certain degree of fame. The museum’s Museum Schwerin treasures also include court paintings of the 18th and 19th L. J.: Dutch painting of the 17th century is exceptionally centuries and rich handcraft collections of precious porce­ diverse; this enables purchases to be made focusing on a lain cups, ivory carvings, faience, glasses and antique vessels, variety of different aspects which therefore determine the as well as a large collection of coins minted in Mecklenburg, character of the respective collection. For instance, the not to forget thousands of copperplates and drawings. Schwerin collection of Dutch paintings is characterised by Acquisitions by aristocracy until the abolition of the monar­ its focus on the Dutch school known as the ‘fijnschilders’,

20 21 L. J.: Die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts ist L. J.: Mäzenatentum oder Sponsoring gab es kaum in der Besonders anregend waren »die Holländer« für die außerordentlich­ vielgestaltig, ermöglicht Erwerbungen unter DDR. Unsere Erwerbungen wurden deshalb fast ausschließ­ Gemäldebestände. So verzichteten wir zumeist auf großfor­ verschiedenen Aspekten und bestimmt daher den Charakter lich aus staatlichen Mitteln finanziert. Auch in gesellschaft­ matige Werke und konzentrierten uns auf Klein- und Mittel­ der jeweiligen Sammlung. So besteht das besondere Profil lichem Interesse sollte eine Sammlung entstehen, die das formate. Vor allem sammelten wir Porträts, Landschaften der Schweriner Holländersammlung in der Konzentration vielfältige Kunstschaffen in der DDR sowohl in thematischer und Stillleben in aller thematischen und stilistischen Breite. auf die niederländische Feinmalerei. Ihre zahl­reichen Vertre­ Breite sowie unterschiedlichsten Techniken bei ausgewie­ Und auch wir erwarben nach Möglichkeit mehrere Arbeiten ter waren Spezialisten in der Genre-, Porträt-, Landschafts- sener Qualität veranschaulicht. Um unsere schrittweisen aus unterschiedlichen Entstehungszeiten sowie verschiede­ sowie Stilllebenmalerei und bevorzugten das Klein- und Ergebnisse vorzustellen, haben wir anlässlich der Partei­ nen Themen und Techniken von den jeweiligen Künstler. Mittelformat. Es finden sich daher beispielsweise kaum tage der SED seit 1971 in fünfjährigen Abständen umfang­ So entstanden innerhalb der Gesamtsammlung Spezialbe­ Schützenstücke oder großformatige Gruppenbildnisse in der reiche Rechenschaftsausstellungen gezeigt. Die Zugänge in reiche mit zahlreichen, zumeist kleineren Konvoluten. Sammlung. Von den einzelnen Malern wurden stets mehrere allen Sammlungsbereichen sind komplett in vier Katalogen Werke, nach Möglichkeit unterschiedlicher Thematik und dokumentiert und durch Direktor Dr. Hans Strutz (1974– Deborah Bürgel: Hatten Sie Vorlieben, wie Theodor Entstehungszeit, erworben, wobei es sich durchweg um die 1990) kommentiert. Beim Studium dieser Veröffentlichun­ ­Rosenhauer (Abb. 1), Harald Döring oder Ulrich Hachulla bekanntesten und qualitativ besten Meister des jeweiligen gen wird deutlich, dass es bestimmte Sammlungsschwer­ (Abb. 2), oder haben Sie sich Dresden, Leipzig oder Genres handelt. Diese mit großer Sachkenntnis und feinem punkte gab. So wurden beispielweise die grafischen Samm­ angesehen und danach geschaut, welche Künstler aus den Gespür für Qualität zusammen­getragenen Gemälde haben lungen, zu denen auch die Handzeichnungen zählen, als Regionen für Schwerin wichtig sein könnten? gerade durch ihre Spezifik immer wieder Bewunderer gefun­ Sondergebiete mit Farbgrafiken und Kinderbuchillustratio­ den und letztlich den Rang unseres Museums begründet. nen bereichert. Im Kunsthandwerk konzentrierten wir uns in L. J.: Wir hatten eine Ankaufskonzeption als Richtschnur. Anlehnung an die historischen Bestände auf zeitgenössische In meinem Beitrag zum Ausstellungskatalog Weite und K. R.: In welcher Weise wollten Sie diese historischen Porzellane, hier – als einziges Museum der DDR – auf ­Vielfalt . . . im Jahr 1998 habe ich versucht, einen generellen, Erfahrungen beim Aufbau einer Sammlung zur Kunst der ­Arbeiten der berühmten Manufaktur Meissen sowie Kerami­ auch zeitlich geordneten Überblick über unsere Erwer­ DDR nutzen? ken und Glasgestaltungen von DDR-Künstlern. bungsabsichten und deren Verwirklichung zu vermitteln. Natürlich sollten die Kunstzentren Leipzig, Dresden, Berlin

who were specialists in genre, portrait, landscape and still socialist party’s conference, as a way of accounting for our life painting who favoured small to medium formats. So work. Acquisitions in all fields of the collection were there are for example hardly any large-scale group portraits fully documented in four catalogues and annotated by the in the collection. In each case several works by each painter ­director Dr. Hans Strutz (1974–1990). Studying these were bought, where possible covering different themes ­publications clearly shows that the collections had particu­ and periods, but in every case they were the best known lar areas of focus. For instance, the graphic art collections, and highest-quality masters in their genre. These paintings, which include drawings, were complemented by coloured which were brought together with great expertise and a graphic art and children’s book illustrations. In the crafts, refined sense of quality, have by nature consistently drawing on our historic holdings, we focused on contempo­ attracted admirers and in the end established the reputa­ rary porcelain, being the sole museum in the GDR with tion of our museum. works from the renowned Meißen factory as well as ceram­ ics and glass-work by GDR artists. K. R.: How did you aim to use this historic background Our Dutch inventory was especially inspiring to the to build up a collection of the art of the GDR? collection of paintings. For instance, we mostly avoided large-scale works and focused on small to medium formats. L. J.: There was hardly any patronage or sponsorship in the Above all we collected portraits, landscapes and still GDR, so our purchases were almost entirely funded by lifes in the full breadth of subjects and styles. And where the state. It was seen as in the interests of society to create ­possible we also acquired several works from various a collection that reflected the diverse artistic production of ­creative periods as well as covering different subjects and the GDR, both in its thematic breadth as well as in all kinds in different techniques by the artist. This gave rise to of techniques of proven quality. In order to present our special areas of numerous – mostly smaller – bodies of ­gradual development, from 1971 on we held major exhibi­ work within the overall collection. tions at five-year intervals to coincide with the governing

2 Ulrich Hachulla 1 Theodor Rosenhauer Bildnis des Vaters, 1979/1980 Brot mit blauem Krug und Tasse, um 1975 Mischtechnik auf Hartfaser Öl auf Leinwand, Inv.-Nr. G 3113 Inv.-Nr. G 3402

22 23 Oliver Sukrow

Landschaftswahrnehmung, Landschaftsgestaltung, Zwischen Naturwiedergabe ­Landschaftswiedergabe: Zur Einführung In den aktuellen Kontroversen um den Begriff und die Bedeutung von »Heimat« – nicht zuletzt perpetuiert durch die Etablierung eines bewusst unscharf definierten Bundes­ und Gesellschaftsbild: ministeriums des Innern, für Bau und Heimat im März 2018 – spielt der Diskurs um die Frage nach den Eigenheiten und Merkmalen von »Landschaft« eine nicht unerhebliche Rolle.2 Auch wenn an dieser Stelle bei der Reflexion über einige Anmerkungen zur Land- Landschaftsgemälde aus der Schweriner Sammlung die politische, soziale, ideologische oder ökonomische Dimen­ sion des Konzepts »Landschaft« nicht weiter thematisiert schaftsmalerei der DDR in werden kann,3 so sind diese bei einem kunstgeschichtlichen Blickwinkel mitzudenken, bilden sie doch – in ihrer jeweili­ gen Entstehungszeit und in unserer Gegenwart – Bezugs­ punkte und Hintergrundfolien für die malerische Wiedergabe von Landschaft und prägen Form, Bedeutung und Rezeption der Schweriner Sammlung 4 der Kunstwerke wesentlich mit. Bevor es im Folgenden um einige Anmerkungen zur Landschaftsmalerei in der DDR »Das Erscheinungsbild der Landschaft ­zwischen Naturwiedergabe und Gesellschaftsbild geht, ist der sichtbare Ausdruck soll zunächst kurz auf die besondere geografische wie für eine bestimmte Epoche.«1 ­symbolisch aufgeladene Stellung der Nordbezirke in der DDR

‘The appearance of the landscape Perception of Landscape, Landscape Design, is the visual expression Portraying the Landscape: An Introduction of a particular era.’1 In the current controversy in Germany surrounding the con­ cept and definition of Heimat (‘homeland’) and nativeness, not least perpetuated by the government’s recent establish­ ment of an intentionally vaguely defined ministry with the Between Portraying Nature word Heimat in its very title, the discourse surrounding the characteristics and features of ‘landscape’ plays a more important role than may at first appear.2 Even though the political, social, ideological, and economic dimensions of and Depicting Society: the concept of ‘landscape’ cannot be further addressed in this essay on selected landscape paintings from the ­Schwerin­ collection,3 these should nonetheless be kept in mind from an art-historical perspective. In their respective Notes on East German periods and in our present time they form points of reference and backdrops for the artistic rendering of the landscape and play an important role in determining the form, meaning, Landscape Paintings in the and reception of the works of art.4 Before I examine land­ scape painting in the GDR as a genre concerned with ­reproducing nature on the one hand and depicting society on the other, I will first provide a brief overview of the par­ Schwerin Collection ticular geographically and symbolically laden status of the

64 65 (seit 1952 Schwerin, Rostock und Neubrandenburg) einge­ politischen Tagesgeschäft weitaus schwieriger gewesen schaften einerseits und den verschiedenen künstlerischen gangen werden, da sich diese Bedingungen in die Kunst­ wären. Das beste Beispiel dafür ist die seit 1965 ausgerich­ Modi der Wiedergabe von »Natur« andererseits beschäftigt. werke mehr oder weniger stark eingeschrieben haben.5 tete Biennale der Ostseeländer, die in Rostock im Rahmen Bezog sich die ältere Forschung primär auf die Landschafts­ Der Ostseeraum ist als Kontakt- und Grenzzone, als der Ostseewoche stattfand und auch nach 1989/1990 weiter­ malerei in ausgewählten kunsthistorischen Epochen eine differenzierte europäische Kulturlandschaft, beschrie­ geführt wird. Diese Gemengelage musste auch nach innen – wie etwa in der Romantik oder im Impressionismus –,11 ben worden.6 Obwohl sich insbesondere im 20. Jahrhundert wirken. Als Erinnerungsort von vielen DDR-Bürgern ist die so rückte mit Martin Warnkes Politische Landschaft. tiefgreifende politische wie soziale Veränderungen in der Ostsee daher mit Urlaub, Freiheit und temporärem ­Ausbruch Zur Kunstgeschichte der Natur (1992) die gesellschaftlich-­ »Kontaktzone Mare Balticum« zugetragen haben,7 umfang­ aus der »durchherrschten Gesellschaft« (Jürgen Kocka) soziale Bedeutung von Landschaft in den Blick, die in der reiche Grenzziehungen vollzogen und Bevölkerungsaus­ positiv konnotiert, steht aber zeitgleich auch für konkrete Kunst durch bestimmte Symbole und Elemente weitrei­ tausche erzwungen worden sind, blieb ein gemeinsames – Grenz- und Isolationserfahrungen, die Meer, Strand und chende Aussagen über das Bild hinweg erhielt.12 Angeregt räumliches, wirtschaftliches, aber auch kulturelles – ­Hinterland durchzogen.10 Gerade in den Nord­bezirken, ins­ durch Studien der »Cultural Geography« aus dem angel­ Bewusstsein über die Epochenschwellen hinweg bestehen. besondere aber im schmalen Küstenstreifen des ­heutigen sächsischen Bereich, die bereits seit den 1970er Jahren Forschungen u. a. zum Kulturtransfer oder zur Architektur­ Mecklenburg-Vorpommerns, einem »kulturellen Laborato­ herausgearbeitet haben,13 dass sowohl die konkrete geschichte haben dies demonstriert.8 Nach außen bildete rium« (Christopher Görlich), prallte diese Dialektik von Erscheinung von Landschaft als auch deren Interpretation die Ostsee für die DDR ab 1945 eine ideologisch-politische Grenze und Weite, Nähe und Ferne, Regel und Ausbruch und Bedeutung von kulturellen, sozialen und ökonomischem Grenze zur NATO und zum Kapitalismus, die es zu verteidi­ sowie Kontrolle und Freiheit unmittelbar physisch wie Faktoren abhängig sind und sich entsprechend verändern gen galt und entsprechend aufgerüstet wurde.9 Auf der ­symbolisch aufeinander. Die beiden DDR-Fotografien sollen können, sollen einige Gemälde der Schweriner Sammlung anderen Seite wurde das »Friedensmeer« als Brücke zu diese Spannungsverhältnisse einfangen und den Werken aus diesem Blickwinkel von Kunstgeschichte und Kultur­ Skandinavien, zum (unter sowjetischer Herrschaft stehen­ der Malerei gegenübergestellt werden (Abb. 1 und Abb. 2). geografie heraus betrachtet werden. Hier folge ich u. a. den) Baltikum, zur Bundesrepublik Deutschland oder zur Nicht erst, seit Fragen nach Raum und Umwelt ab den Hansjörg Küster, dem Doyen der deutschsprachigen Land­ VR Polen begriffen. Die Bedingungen der »Randlage« konn­ 1980er Jahren in den Blick der Ökologie, Umweltgeschichte, schaftsforschung, der festgestellt hat, dass zur »Betrach­ ten auf kultureller Ebene Kontakte und Interaktionen mit Kultur- und Sozialgeografie geraten sind, hat sich die tung von Landschaft [. . .] stets die drei Aspekte Natur, Kultur den anderen Ostseeanrainerstaaten eröffnen, die sonst im Kunstgeschichte mit der Konstituierung von Kulturland­ und Interpretation« gehören.14 Eine solche Herangehens­

northern regional districts (Bezirke) of the GDR (Schwerin, difficult. The Biennale der Ostseeländer (Biennial of the artistic modes of representing ‘nature’ on the other hand, Rostock, and Neubrandenburg), since these conditions are Baltic Sea Countries) first organized in 1965, forms the best even before questions of space and the environment began to a greater or lesser extent inscribed into the artworks.5 example of this. It took place in Rostock in conjunction with attracting the attention of ecologists, environmental The Baltic Sea region has been described as a contact the Ostseewoche (Baltic Sea Week) and continued even ­historians, and cultural and social geographers in the 1980s. and border zone, as a differentiated European cultural land­ after 1989/1990. This melting pot of sorts also played an While earlier research primarily focused on landscape scape.6 The ‘Mare Balticum contact zone’, has experienced internal role within the GDR. As a site of memory for many painting within art-historical movements, such as Romanti­ profound political and social changes, particularly in the former citizens of the GDR, the Baltic Sea carries many pos­ cism or Impressionism,11 Martin Warnke’s Politische Land­ 20th century,7 including extensive border shifts and demar­ itive associations with holidays, freedom, and a temporary schaft. Zur Kunstgeschichte der Natur (1992) brought into cations, and forced changes in population. Despite this, a escape from the ‘society governed in every aspect of life’ focus the social and societal significance of landscape, common spatial, economic, but also cultural consciousness (‘durchherrschte Gesellschaft’, Jürgen Kocka), but also which allowed artists to make far-reaching statements that has survived from one era to the next. Studies addressing simultaneously represents actual experiences of borders extended beyond the images themselves through the use of cultural transfer or architectural history, for example, have and isolation that pervaded the sea, the shore, and the sur­ particular symbols and elements.12 From as early as the demonstrated this.8 Toward the outside world the Baltic Sea rounding hinterland.10 The diametrical opposites of border 1970s English studies of ‘cultural geography’13 have revealed formed an ideological and political border separating the and space, proximity and distance, regimentation and that both the specific appearance of the landscape and its GDR from NATO and capitalism from 1945 on, a border that escape, and control and freedom collided with particular interpretation and meaning depend on cultural, social, needed to be defended and was militarized accordingly.9 intensity both physically and symbolically in the northern and economic factors, and can change accordingly. Inspired On the other hand the ‘Sea of Peace’ was understood as a regional districts, most especially in the narrow coastal by these studies, I would like to examine selected paintings bridge to Scandinavia, to the (Soviet-ruled) Baltic states, to region of what is now Mecklenburg-Vorpommern, which from the Schwerin collection from this perspective within the Federal Republic of Germany (West Germany), and to the formed a ‘cultural laboratory’ (Christopher Görlich). The two art history and cultural geography. In this I follow the Polish People’s Republic. On a cultural level the conditions photographs from the GDR capture this tension, and stand work of scholars such as Hansjörg Küster, the doyen of of this ‘peripheral position’ could open up contacts and juxtaposed to the paintings (fig. 1 and fig. 2). ­German-language landscape studies, who stated that the interactions with the other Baltic states which day-to-day Art historians have long addressed the establishment ­‘contemplation of landscape [. . .] always [involves] the three political realities would otherwise have made much more of cultural landscapes on the one hand and the various aspects of nature, culture, and interpretation’.14 The context

1 Junges Mädchen badet in der Ostsee in Prerow, 12. 7. 59

2 Manöverübung der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) in Peenemünde, 22. 7. 71

66 67 Der Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller Sinnlichkeit: Wieland Förster zählt zu den bedeutenden ­deutschen Künstlern des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Förster ist mit Skulptur 14 Skulpturen, 36 Handzeichnungen und 32 Druckgrafiken in der Schweriner Sammlung vertreten. Aufgrund dieses Schwerpunkts wird ihm ein eigenes Kabinett gewidmet. Seine Werke setzen sich mit Grundfragen der menschlichen Existenz auseinander. Tod, Eros und Schönheit finden auf vielfältige Art Ausdruck in seinen Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken. Sie sind beseelt von großer Sinnlichkeit, in ihnen ver­ schmelzen Landschaft und Körperlichkeit zu einer Symbiose. Sie erscheinen in ihrer existen­ ziellen Kraft und Konzentriertheit ohne Zeit und The sculptor, illustrator, and writer Wieland Raum. Der Torso als besondere Ausdrucksform Förster is one of the most important German der Plastik eröffnet assoziative Freiräume, Sensuousness: ­artists working at the turn of the late 20th, die den Betrachtenden zum Träumen anregen. early 21st century. Förster is represented in our In der Balance von realistischer Form und abstra­ ­collection with 14 sculptures, 36 freehand hierender Verallgemeinerung entwickelt Wieland ­Sculpture ­drawings, and 32 prints. Due to the significance Förster eine unverwechselbare Handschrift. of this collection, an entire cabinet is dedicated to his work. His art tackles fundamental ­questions of human existence. Death, Eros, and beauty find expression in the most diverse ways in his sculptures, drawings, and prints. His works are inhabited by a powerful sensuousness, in which landscape and corporeality meld into a symbiotic relationship. In their existential force and concentration, they seem to be detached from time and space. The torso as one of sculp­ ture’s key expressive forms opens up associative, oneiric spaces that viewers can delve into. ­Wieland Förster’s art derives its unmistakable signature style from the balance between ­realistic form and abstract universalization.

130 131 17 8 Wieland Förster Wieland Förster . . . meine Brüder, 1989 Liegender Akt, 1964 Bleistift, Kohle, Inv.-Nr. 6848 Hz 132 Bleistift, Inv.-Nr. 5116 Hz 133 14 13 10 Wieland Förster Wieland Förster Wieland Förster Einblick III., 1976 Gemarterter, Pablo Neruda gewidmet (III. Guss), 1975 Paar (III. Guss), 1969 (1975) Bronze, Inv.-Nr. Pl. 497 Bronze, Inv.-Nr. Pl. 507 138 Bronze, Inv.-Nr. Pl. 506 139 In dem umfangreichen Bestand an Porträts, mit ihrer Aussage »Freiheit ist immer die Freiheit Außenseiter ­Bildnissen und Ganzfigurenbildern stellen die des Andersdenkenden« zur Ermunterung, sich Außenseiter und Intellektuellen einen besonde­ nicht anzupassen und Widerspruch zu üben. Aus ren Schwerpunkt dar. An die Stelle des Arbeiter­ der Künstlerschaft kam Kritik an der Enge der bildes der 1960er Jahre mit Pathos und Herr­ kulturpolitischen Vorgaben und Richt­linien des und schergeste tritt der sensible, verletzliche und Sozialistischen Realismus. In der Jugend verstärkte feinsinnige Künstlerfreund, der Buchhändler, der sich der Wunsch, aus dem normierten, staatlich Schriftsteller oder der Theaterregisseur. Für ihre verordneten sozialistischen Werte­kanon auszu­ Intellektuelle Selbstbildnisse greifen die Maler auf kunstge­ brechen und dies auch öffentlich zu zeigen. Rock­ schichtlich konnotierte Gesten zurück, wie sie gruppen, Punker und andere Gruppierungen von zum Beispiel Albrecht Dürer mit seiner Melen­ Aussteigern wurden zahlreichen Künstlern zum colia I prägend gestaltet hat. Privatsphäre und bevorzugten Sujet. Ihre Bildwürdigkeit ist Aus­ die Betonung der Individualität der Dargestellten druck von Sympathie und Wertschätzung einer zeichnen die Gemälde aus. Seit Mitte der 1970er unangepassten Haltung, die oft mit Repressalien Jahre durchzieht die Bildwelt eine zunehmend bezahlt werden musste. Werke der bildenden kritische Sicht der realen Lebenswelt der DDR. Kunst erzeugten ein großes Potenzial an subver­ Für die Intellektuellen wurde Rosa Luxemburg siver Sprengkraft in der Gesellschaft.

In our comprehensive collection of portraits and Luxemburg was seen by intellectuals as a source full-figure pictures, there is a striking number of encouragement to protest, to refuse to fall of depictions of outsiders and intellectuals. The into line. The artistic community criticized images of workers of the 1960s depicted with the narrowness of the guidelines set out by the pathos and triumphal gestures give way to the ­cultural policy of Socialist Realism. Young sensitive, vulnerable, and subtle artist friend, the people were increasingly seized by the desire bookseller, writer, or theatre director. For their to break out of the standardized, state-pre­ own self-portraits, the painters draw on gestures scribed canon of values and to demonstrate with art-historical connotations, such as those this publicly. Rock bands, punks, and other of Albrecht Dürer’s influential work Melencolia I. groups of societal drop-outs became the Outsiders The paintings are marked by their private nature ­preferred subject matter of a whole range of and their emphasis on the individuality of their ­artists. Devoting artworks to them serves as an subjects. From the mid-1970s, the visual world expression of empathy with, and appreciation and of these works was increasingly pervaded for, their rebellious ­attitude, for which they were by a ­critical view of living conditions in the GDR. often punished. Works of art had significant With her statement, ‘freedom is always the subversive potential and could have a rallying Intellectuals ­freedom of those who think differently’, Rosa effect on wider society.

140 141 18 70 Sighard Gille Wolfgang Peuker Die Steins, 1983/1984 Bildnis Alexandra M. Öl auf Hartfaserplatte [Alexandra Müller-Jontschewa], 1976 Inv.-Nr. G 3403 142 Öl auf Presspappe, Inv.-Nr. G 3110 143 27 24 Heidrun Hegewald Clemens Gröszer Die Rosa (Rosa Luxemburg), 1987 Bildnis Andrea P. (II), 1985 Öl auf Leinwand, auf Hartfaser kaschiert Mischtechnik auf Leinwand Inv.-Nr. G 3463 144 Inv.-Nr. G 3480 145 Mail Art das Schweriner Museum nach der Wende erwarb, Das globale Netzwerk der Mail Art ermöglichte beteiligte sich intensiv an den Netzwerk-Aktivi­ auch Künstlern der DDR, an internationalen Pro­ täten. Vor allem sein beharrlicher Einsatz für den jekten teilzunehmen. Ohne staatliche Umweltschutz sowie für geistige und künstle­ ­Reise­erlaubnis konnten sie per Post ihren künst­ rische Freiheit gibt Einblick in eine äußerst Der Epilog der Ausstellung Hinter dem Horizont . . . lerischen Beitrag in die Welt senden und am ­engagierte und gesellschaftskritisch ­agierende ermöglicht einen Ausblick auf diese den traditio­ inter­nationalen Kunstgeschehen partizipieren. Künstlerszene, die über die Grenzen der DDR nellen Bildbegriff erweiternden und in künstleri­ Zum Beispiel wurde der in Ostberlin lebende hinaus wirkte. Birger Jesch unterlief mit subver­ Epilog: schen Aktionen überschreitenden Tendenzen und Künstler Robert Rehfeldt zum unermüdlichen siven Strategien die Postzensur und ­initiierte mit zeigt somit einmal mehr die Vielfalt der DDR- ­Networker, der zahlreiche Künstler und auch seinem Schießscheiben-Projekt einen aktiven Kunst sowie der Schweriner Sammlung auf. interessierte Laien für die Mail Art und damit für ­Beitrag zur sich in der DDR entwickelnden Frie­ ­Ausstieg aus Diese wurde in den Jahren seit der Wende insbe­ eine grenzenlose Kommunikation begeisterte. densbewegung. Das Schweriner Mail-Art-Archiv sondere um einige Positionen ergänzt, die als Ruth Wolf-Rehfeldts Typewritings stellen einen eröffnet einen beeindruckenden Einblick in Beispiele der angedeuteten Vielfalt einen Aus­ ­einzigartigen Beitrag zur visu­ellen Poesie dar. dieses außergewöhnliche Phänomen in der Kunst dem Bild stieg aus dem Bild versuchen. Auch der Grafiker Joseph W. Huber, dessen Archiv der DDR.

The epilogue to the exhibition Beyond the Hori­ Mail Art Museum Schwerin after reunification, was signif­ Epilogue: zon . . . will provide a perspective on the develop­ The global network of artists active in mail art icantly involved in these ­networking activities. ments that expanded traditional concepts of the allowed artists in the GDR to take part in interna­ In particular, his tireless environmentalism and image, and through their artistic actions, moved tional projects. With no need for government-is­ advocacy of intellectual and artistic freedom beyond them. In doing so, the aim is to once more sued travel permits, they could send their artistic provides an insight into an extremely engaged Stepping Out shed light on the full diversity of art in the GDR contributions out into the world and participate and, indeed, subversive art scene, whose effects and the Schwerin collection. In the years since in what was happening in the ­inter­national art were felt well beyond the borders of the GDR. the fall of the Wall, the collection has swelled to scene. The East Berlin-based artist Robert Birger Jesch used subversive strategies to evade of the Image include a number of artists that reflect this ­Rehfeldt, for instance, became a tireless net­ postal censorship, and with his Schießschei­ diversity through their attempts to step out of worker who converted numerous ­artists and pas­ ben-Projekt (Shooting Target ­Project) initiated the constraints of the image. sionate non-artists to mail art, and to its border-­ an active contribution to the peace movement crossing communication. Ruth Wolf-Rehfeldt’s that was then evolving in the GDR. The Schwerin Typewritings represent a unique contribution to Mail Art Archive provides fascinating insights visual poetry. The graphic artist Joseph W. Huber, into this extraordinary strand of East-German whose archive was acquired by the Staatliches art.

188 189 51 73 75 47 46

48 74 78 77 52 50

46–48, 50–52 Postkarten von | Postcards from Oskar Manigk

72–78 Postkarten von | Postcards from Robert Rehfeldt 76 72

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96–102 33–38 | 41 Postkarten von | Postcards from Postkarten von | Postcards from 96 38 Ruth Wolf-Rehfeldt 190 Joseph W. Huber 191 53 49 42 Oskar Manigk Oskar Manigk Birger Jesch (Initiator) Niemand hat die Absicht, eine . . . und als er verliess die Elbe da war Schießscheiben-Projekt, 1980 Ausstellung zu eröffnen, 2011 er nicht mehr derselbe., ohne Datum Ausgewählte Beiträge, unterschiedliche Techniken Farboffset, Inv.-Nr. 31155 Gr MA Siebdruck, Inv.-Nr. 19434 Gr MA 192 Inv.-Nr. 19348 Gr MA 193 1947 Mecklenburgische Künstler Im gesellschaftlichen Auftrag ­geschaffen. Relevante 1921–1952 1949–1990 in der Nationalen Front Werke bildender Künstler des Bezirkes 15. 5. – 11. 6. 1950 Schwerin Mecklenburgisches Landesmuseum Die Landschaft zu Schwerin 7. – 20. 5. 1955 Ausstellungen­ in der Kunst Deutsche Demokratische Republik Vom Raritätenkabinett 25. 5. – 25. 6. 1947 (DDR) 1952–1985 zum Museum des Volkes Graphische Blätter von Gustav Seitz seit 1945 German Democratic Republic 10. 9. – 31. 10. 1950 5. 6. – 30. 6. 1955 Staatliches Museum Schwerin Sella Hasse. Rhythmus und Arbeit. (GDR) Ausstellung im Schweriner Kupferstich­ Mecklenburger Künstler Herbst-Ausstellung des VBKD 1985–2017 kabinett 3. 12. 1950 – 15. 2. 1951 1955 Notable Staatliches Museum Schwerin, 27. 7. – 31. 8. 1947 Kunstsammlungen, Schlösser und Exhibitions Gärten 1949 1951 10 Jahre demokratische Bodenreform 1948 September 1955 since 1945 seit | since 2018 Technik und Fortschritt Rechenschaftsausstellung des VBKD Staatliche Schlösser, Gärten 16. 6. – 3. 8. 1949 Ausstellung Mecklenburgischer Künstler. und Kunstsammlungen Max Lingner. Gezeichnete Gegenwart Malerei, Grafik, Plastik ­Mecklenburg-Vorpommern 1. September 1949 (Weltfriedenstag) 7. 3. – 2. 4. 1951 November – Dezember 1955 | Katalog 1. 9. – 17. 9. 1949 Künstler Mecklenburgs 1956 Werner Laux. Malerei und Grafik 29. 4. – 27. 5. 1951 23. 10. – 13. 11. 1949 Rudolf Bergander. Johannes Friedrich Rogge. 1945–1949 Gemälde, Lithografien, Radierungen, Mensch und Arbeit. 1949 Porträt Köpfe Zeichnungen Vom Mecklenburgischen Landesmuseum Sowjetische Besatzungszone 4. 11. – 30. 11. 1951 | Faltblatt 18. 3. – 13. 5. 1956 | Katalog zu Schwerin und der Gewerkschaft Kunst (SBZ) und Schrifttum Schwerin organisiert 1952 Herbert Sandberg Soviet Zone of Occupation 10. 8. – 31. 8. 1956 1950 Berliner Künstler 100 Jahre Kampf um die deutsche Norddeutsche Künstler demokratische Einheit Verschiedene Ausstellungen aus den 1953 5. 12. – 30. 12. 1956 (Teil II) 1945 März – Mai 1948 1950er Jahren Veranstalter: Verband Bildender Künstler Wanderausstellung VBKD, Geschmiedetes Eisen. Deutschlands (VBKD) für Volksbildung Bezirk Schwerin. Grafik Mecklenburger Künstler. Otto Niemeyer-Holstein, Otto Manigk, Arbeiten des Kunstschmiedes Fritz Kühn Berlin, 1950 1956 | Katalog Ausstellung mit Kulturbund zur demo­ Curt Störmer 8. 2. – 8. 9. 1953 kratischen Erneuerung Deutschlands 15. 4. – 10. 5. 1948 Mecklenburgische Künstler zum Thema 15. 11. – 24. 12. 1945 Frühjahrsausstellung des VBKD 1957 Nationale Front. Frauenausstellung. Kate Diehn-Bitt. Gemälde, Grafik 7. 5. 1953 Jahresschau der Kunstschaffenden 12. 7. – 15. 8. 1948 Malerei, Plastik Mecklenburgische Künstler 8. 3. – 15. 4. 1950 aus Mecklenburg-Vorpommern Ausstellung des VBKD, Bezirksgruppe 12. 1. – 30. 1. 1957 25. 11. – 31. 12. 1945 Selbstporträt – Ausstellung Schwerin 21. 8. – 10. 10. 1948 22. 11. 1953 – 10. 1. 1954 Fritz Koch-Gotha 1946 März 1957 Kampf um die Gleichberechtigung der Frau 1955 Künstler schaffen für das neue Dorf Ein Jahr demokratisches Deutschland 17.10. – 6. 11. 1948 8. 6. – 30. 6. 1957 Mai – Juni 1946 Karl Hennemann. Juryfreie Ausstellung Gemälde, Studien, Holzschnitte 28. 10. – 16. 11. 1948 Hans und Lea Grundig. Januar – Februar 1955 | Katalog Grafik, Radierungen,­ Zeichnungen, 30 Jahre Revolution von 1918/1948 ­Aquarelle China – erlebt von deutschen Künstlern 9. 11. – 7. 12. 1948 Juli – August 1957 | Faltblatt 13. 3. – 12. 4. 1955

Photographik in Mecklenburg. Max Lingner. Wanderausstellung der Herbert Tucholski Wanderausstellung Nationalen Front 31. 8. – 15. 10. 1957 20. 11. 1948 – 10. 1. 1949 15. 4. – 4. 6. 1950

204 205 1 → S. | p. 159 8 → S. | p. 133 16 → S. | p. 134 22 → S. | p. 185 28 → S. | p. 110 Verzeichnis der Rudolf Austen (1931–2003) Wieland Förster (*1930) Wieland Förster (*1930) Hermann Glöckner (1889–1987) Carl Hinrichs (1903–1990) Wrack im Meer, 1970 Liegender Akt, 1964 Studie zu Liebespaar, 1986 Aufgeschnittener Bahlsen-Karton, Jugendbrigade im Aufbruch, 1962 ausgestellten Werke Öl auf Leinwand | Oil on canvas Bleistift | Pencil Bleistift | Pencil um 1980 Öl auf Leinwand | Oil on canvas 85,5 × 95 cm, Inv.-Nr. G 2866 29,6 × 42 cm, Inv.-Nr. 5116 Hz 33,9 × 24 cm, Inv.-Nr. 6851 Hz Doppelt auffaltbarer Karton von 80 × 130 cm, Inv.-Nr. G 2702 1971 Ankauf vom Künstler 1965 Ankauf vom Künstler 1990 Ankauf vom Künstler »Käse-Finessen« der Firma Bahlsen | 1963 Überweisung vom Rat des Bezirkes List of Double-fold cardboard packaging of Schwerin 2 → S. | p. 128 9 → S. | p. 135 17 → S. | p. 132 »Käse-Finessen«, produced by Bahlsen Theo Balden (1904–1995) Wieland Förster (*1930) Wieland Förster (*1930) 18 × 14 × 2,5 cm, Inv.-Nr. 7295 Hz 29 → S. | p. 113 Exhibited Works Der Kuß I, 1972 Rückenakt, sitzend, 1964 . . . meine Brüder, 1989 1997 Ankauf vom Hermann Glöckner Carl Hinrichs (1903–1990) Bronze | Bronze Kohle | Charcoal Bleistift, Kohle | Pencil, charcoal Archiv, Dresden Schweinemeister Richard Thieß 50 × 38 × 31 cm, Inv.-Nr. Pl. 474 41,9 × 29,9 cm, Inv.-Nr. 5161 Hz 41,9 × 29,9 cm (LPG Wittenförden), 1963 1975 Ankauf vom Künstler 1966 Ankauf vom Künstler Inv.-Nr. 6848 Hz 23 → S. | p. 181 Öl auf Hartfaserplatte | Oil on hardboard 1990 Ankauf vom Künstler René Graetz (1908–1974) 96,4 × 80 cm, Inv.-Nr. G 2703 3 → S. | p. 179 10 → S. | p. 139 Inborn Power, 1970 1963 Überweisung vom Rat des Bezirkes Horst Bartnig (*1936) Wieland Förster (*1930) 18 → S. | p. 142 Bronze | Bronze Schwerin Vier schwarze und vier blaue Quadrate, Paar (III. Guss), 1969 (1975) Sighard Gille (*1941) 73 × 44 × 35 cm, Inv.-Nr. Pl. 529 um 1974/1978 Bronze | Bronze Die Steins, 1983/1984 1981 Ankauf aus Privatbesitz, aus dem 30 → S. | p. 112 Zweifarbiger Siebdruck | Two-colour 60 × 51 × 15 cm, Inv.-Nr. Pl. 506 Öl auf Hartfaserplatte | Oil on hardboard Nachlass des Künstlers Hedwig Holtz-Sommer (1901–1970) screen print 1980 Ankauf vom Künstler 168 × 89 cm, Inv.-Nr. G 3403 Aufbau der Stalinallee, 1952 60 × 59,9 cm, Inv.-Nr. 15871 Gr 1986 Ankauf vom Künstler 24 → S. | p. 145 Öl auf Leinwand | Oil on canvas 1978 Ankauf vom Künstler 11 → S. | p. 137 Clemens Gröszer (1951–2014) 76,5 × 98,5 cm, Inv.-Nr. G 1717 Wieland Förster (*1930) 19 → S. | p. 185 Bildnis Andrea P. (II), 1985 1952 Ankauf von der Künstlerin 4 ohne Abb. im Katalog Einblick (13. IV. 71), 1971 Hermann Glöckner (1889–1987) Mischtechnik auf Leinwand | Hartmut Beil (*1959) Bleistift | Pencil Durchdringung von zwei gebrochenen Mixed technique on canvas 31 → S. | p. 111 Vorbereitung zur Brandschatzung 43,2 × 32,2 cm, Inv.-Nr. 5694 Hz ­Flächen, drehbar, um 1955 140 × 80 cm, Inv.-Nr. G 3480 Konrad Homberg (1925–1975) (Annette Riedel und Holger Stark), 1987 1978 Ankauf vom Künstler Karton, Wasserfarbe, gelackt, 1989 Ankauf vom Künstler Fischer und Studenten, 1963/1964 Zu Törnen. Ein Mecklenburg Environment, Metall­achse auf runder Plinthe | Öl auf Hartfaserplatte | Oil on hardboard 5. Strophe: Die Stadt – Hanse – Handel 12 → S. | p. 136 Cardboard, watercolour, lacquer, 25 → S. | p. 174 125 × 181,2 cm, Inv.-Nr. G 2744 und Markttag Wieland Förster (*1930) metal axis on round plinth Ulrich Hachulla (*1943) 1965 Überweisung vom Kulturfonds der 18 Schwarz-Weiß- und Farbfotografien | Weiblicher Torso, 1972 31,5 × 18,5 × 18,5 cm, Inv.-Nr. 7293 Hz Stillleben mit Amaryllis, 1980 DDR Black-and-white and colour photographs Bleistift | Pencil 1997 Ankauf vom Hermann Glöckner Mischtechnik auf Hartfaser | je 40 × 60 cm 50,6 × 36,6 cm, Inv.-Nr. 5695 Hz Archiv, Dresden Mixed technique on hardboard 32 → S. | p. 115 Leihgabe des Künstlers Holger Stark 1978 Ankauf vom Künstler 86,5 × 34 cm, Inv.-Nr. G 3452 Walter Howard (1910–2005) 20 → S. | p. 184 1988 Ankauf vom Künstler Junger Bauarbeiter, 1964/1965 5 → S. | p. 127 13 → S. | p. 138 Hermann Glöckner (1889–1987) Bronze | Bronze Sabine Curio (*1950) Wieland Förster (*1930) Sich verjüngender brauner Kunststoff­ 26 → S. | p. 146 120,5 × 71 × 21 cm, Inv.-Nr. Pl. 426 Blick in den Garten, 1989 Gemarterter, Pablo Neruda gewidmet streifen, fünfmal gebogen, um 1956 Ulrich Hachulla (*1943) 1965 Überweisung vom Kulturfonds der Öl auf Leinwand | Oil on canvas (III. Guss), 1975 Kunststoff, zweimal geklebt | Plastic, Selbstbildnis mit aufgestütztem Arm, DDR, Ankauf vom Künstler aus der Aus­ 100 × 73 cm, Inv.-Nr. G 3556 Bronze | Bronze glued twice 1982 stellung Unser Zeitgenosse, Berlin 1991 Übereignung vom Schweriner 73,5 × 21,5 × 10,5 cm, Inv.-Nr. Pl. 507 3 × 9 × 8 cm, Inv.-Nr. Pl. 616 Mischtechnik auf Hartfaser | 1964/1965 Kunst- und Museumsverein e. V. 1980 Ankauf vom Künstler 1996 Schenkung vom Hermann Glöckner Mixed technique on hardboard Archiv, Dresden 60 × 45 cm, Inv.-Nr. G 3409 33 → S. | p. 191 6 → S. | p. 147 14 → S. | p. 138 1986 Ankauf vom Künstler Joseph W. Huber (1951–2002) Harald Döring (1941–1997) Wieland Förster (*1930) 21 → S. | p. 180 Verantwortung, aus der Serie Forschungskollektiv Dr. Bauer, Buna, 1969 Einblick III, 1976 Hermann Glöckner (1889–1987) 27 → S. | p. 144 DENK-ZETTEL (DZ 1), 1979 Öl auf Leinwand | Oil on canvas Bronze | Bronze Räumliche Faltung, Skizze, 1956 Heidrun Hegewald (*1936) Offset | Offset 104 × 157,5 cm, Inv.-Nr. G 2865 39 × 24,5 × 7,5 cm, Inv.-Nr. Pl. 497 Kohle | Charcoal Die Rosa (Rosa Luxemburg), 1987 14,8 × 10,5 cm, Inv.-Nr. 31152 Gr MA 1970 Ankauf vom Künstler 1977 Ankauf vom Künstler 18,8 × 25 cm, Inv.-Nr. 7274 Hz Öl auf Leinwand, auf Hartfaser kaschiert | 2015 Schenkung von Karla Sachse, Berlin 1996 Schenkung vom Schweriner ­ Oil on canvas on hardboard 7 → S. | p. 135 15 → S. | p. 134 Kunst- und Museumsverein e. V. 184 × 88 cm, Inv.-Nr. G 3463 34 → S. | p. 191 Wieland Förster (*1930) Wieland Förster (*1930) 1988 Überweisung vom Ministerium für Joseph W. Huber (1951–2002) Akt, 1964 Studie zu Liebespaar V, 1985 Kultur der DDR Wir sind doch keine Affen, Bleistift | Pencil Bleistift | Pencil aus der Serie DENK-ZETTEL (DZ 59), 1983 29,5 × 20,5 cm, Inv.-Nr. 5117 Hz 34,6 × 26,2 cm, Inv.-Nr. 6852 Hz Offset | Offset 1965 Ankauf vom Künstler 1990 Schenkung vom Künstler 14,8 × 10,5 cm, Inv.-Nr. 31154 Gr MA 2015 Schenkung von Karla Sachse, Berlin

216 217 Rudolf Austen Theo Balden Horst Bartnig Hartmut Beil Sabine Curio Harald Döring Wieland Förster Sighard Gille Hermann Glöckner René Graetz Clemens Gröszer Ulrich Hachulla Heidrun Hegewald Carl Hinrichs Hedwig Holtz-Sommer Konrad Homberg Walter Howard Joseph W. Huber Birger Jesch Susanne Kandt-Horn Vera Kopetz Wolfgang Leber Oskar Manigk Otto Manigk Wolfgang Mattheuer Harald Metzkes Michael Morgner Gerhard Kurt Müller Otto Müller-Eibenstock Roland Nicolaus Otto Niemeyer-Holstein Wolfgang Peuker Uwe Pfeifer Robert Rehfeldt Ursula Rzodeczko Karin Sakrowski Wolfgang Schlüter Wieland Schmiedel Ernst Schroeder Gundula Schulze Eldowy Holger Stark Volker Stelzmann Ruth Tesmar Erich Venzmer Herbert Wegehaupt Matthias Wegehaupt Christoph Wetzel Willy Wolff Ruth Wolf-Rehfeldt Heinz Zander Thomas Ziegler

9 783954 984107