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Kino der Angst: Henri-Georges Clouzot R E F N E ’ L

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Menschen in der Zerreißprobe – physisch, moralisch, den: LE SALAIRE DE LA PEUR (1953) und LES DIABO - charakterlich. Sie müssen höllisch schwitzen, angstvoll LIQUES (1955). Schon die erste Einstellung seines ers - zittern, innerlich und äußerlich zerbrechen, das heißt ten Spielfilms, L’ASSASSIN HABITE AU 21 (1942), sich offenbaren: in ihren hochfahrenden Ambitionen nimmt den Zuschauer direkt hinein in den Thrill: Aus und dem Scheitern, in ihren niederen Beweggründen, der Perspektive des Mörders erlebt man die nächtliche, den Obsessionen, auch in ihrer unantastbaren Schön - bedrohliche Schatten werfende Verfolgungsjagd des heit. Sie müssen labyrinthische Räume durchirren, zu - Opfers. Clouzots Bilder, geformt mit detailversessener meist Anstaltsräume (Kliniken, Internate, Theater), oder Präzision, prägen sich der Netzhaut wie dem Unterbe - Wüsten durchqueren – lebensbedrohliche Sphären. Sie wusstsein tief ein: der gespenstische Leichnam in der führen, innerlich und äußerlich, explosives Material mit Badewanne (Paul Meurisse in LES DIABOLIQUES), der t o

z sich, transportieren zum Beispiel Nitroglyzerin auf zwei wie ein Zombie aus dem Schlamm auftauchende Lkw- u o

l Lastwagen. Die nette Bombe in der Aktentasche ge - Fahrer ( in LE SALAIRE DE LA PEUR). Kino C

s nügt Clouzot nicht, er braucht die Steigerung ins Exzes - der radikalen Desillusionierung. Gut und Böse werden e

g sive und Exzentrische. Wenn die Sonne scheint, dann niemals hübsch sortiert. Dem Zynismus der Macht ha - r o

e brennt sie herab und brütet Angstschweiß aus; wenn ber entspricht die Skrupellosigkeit der Habenichtse. G -

i es regnet – und es regnet oft in Clouzot-Filmen – dann So entsteht ein eigenwilliges, spektakulär imaginiertes r n

e gleich in Strömen, sodass schon mal die Kleidung an Universum. André Bazin, Frankreichs Starkritiker der H der Haut klebt. Kaum ein anderer hat das Kino der 1950er Jahre, über Clouzot: »Von all den französischen 80 Angst derart scharf und exzessiv ausgeprägt wie Henri- Filmemachern, die seit 1940 hervorgetreten sind, ist Georges Clouzot (1907–1977). Clouzot zweifellos derjenige, dem das Kinematographi - Existentialismus in Form des Thrillers. Dem Zeitgeist sche – man verzeihe mir den Ausdruck – am tiefsten in immer eine Nasenlänge voraus. Hitchcock wies seine den Eingeweiden sitzt. Andere können, was die filmi - Drehbuchautoren an, Clouzots Filme in ihrem Span - sche Schöpfung angeht, mehr Intelligenz besitzen, wie nungsraffinement genau zu studieren, vor allem die René Clément, oder über ein eindringlicheres und an - beiden, die zu phänomenalen Publikumserfolgen wur - spruchsvolleres Stilempfinden verfügen, wie Robert Bresson – Clouzot aber schreibt sich in die Linie der Die relative Schmalheit von Clouzots Œuvre, 16 Lang - großen Filmemacher ein, die aus ihrem Temperament filme in 38 Arbeitsjahren, ist vor allem seiner fragilen schöpfen. Er gehört also zu jenen Regisseuren, die Gesundheit geschuldet, die ihn mehrmals zu Kuraufent - einen direkten, beinahe physischen Sinn für die Wirk - halten und dem Abbruch von Filmprojekten zwang. samkeit des kinematographischen Bildes haben – und Clouzot begann als Drehbuchschreiber und Assistent, dazu den gleichsam aus dem Bauch hervorgehenden pendelte in den 1930er Jahren zwischen Paris und Ber - Willen, auf der Leinwand ein autonomes, originelles lin, wo er die Herstellung französischer Spielfilmfassun - Universum zu erschaffen.« Andere Kritiker begegneten gen betreute. Wie Hitchcock faszinierte ihn das deut - Clouzots Mischung aus exzessivem Genrekino und ra - sche expressionistische Kino, er assistierte bei Dupont biater Existenzphilosophie mit tiefem Misstrauen, nann - und Litvak, kaprizierte sich bei seinen ersten eigenen ten ihn einen »Manipulateur und misogynen Nihilisten« Regiearbeiten auf raffiniert gedrechselte whodunits . (Gunter Groll). Ist sein Universum wirklich abgrundtief Sein zweiter Spielfilm, , gilt bis heute als nihilistisch? Ist sein Blick auf die condition humaine ge - »umstritten«, weil er 1942 für die von den deutschen radezu verächtlich? Besatzern installierte Filmfirma Continental produziert Gewiss tummeln sich in seiner Welt zahllose korrupte wurde. Diesem Film gelang das Kunststück, zwischen und opportunistische Charaktere, Menschen, die rück - alle politischen Fronten zu geraten, er wurde nach sichtslos auf ihren Vorteil bedacht sind und dafür alles 1945 als »unfranzösisch« klassifiziert, verboten, und verraten: Freunde, Geliebte, Ideale. Aber dieser Pessi - bescherte Clouzot sogar ein lebenslanges Arbeitsver - mismus ist nur die halbe Wahrheit. Das Quartett der bot, das erst dann auf zwei Jahre reduziert wurde, als Lkw-Fahrer in LE SALAIRE DE LA PEUR enthält zwei sich französische Intellektuelle und Filmemacher für durchweg sympathische Figuren: den Italiener, dessen ihn einsetzten: Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, naive Einfalt niemals ins Lächer liche gezogen wird, und René Clair, Marcel Carné, Jacques Becker. den Deutschen, der gekonnt die Zündschnur mit dem Jahrzehnte später verfasste François Truffaut eine er - Fingernagel aufdröselt und genau darauf achtet, dass staunliche Eloge auf das umstrittene Werk: »1943 gab er nur sich selbst in Gefahr bringt. Die Tugenden des es dann LE CORBEAU von Clouzot, der mich noch mehr naiven Kumpels und des verlässlichen Profis sind in begeisterte als Carnés LE VISITEURS DU SOIR. Ich Clouzots Männer-Universum höchste, unantastbare muss ihn von seinem Start im Mai 1943 bis zur Befrei - Werte. Selbst die beiden Fran zosen, verkörpert von ung, als er verboten wurde, etwa sechs oder sieben Charles Vanel und Yves Montand: der Möchtegern- Mal gesehen haben. Als er dann wieder freigegeben Dandy und der feige Maulheld, werden durch die Hölle wurde, habe ich ihn jedes Jahr mehrmals wiedergese - der Demaskierung gejagt, um am Ende doch unsere hen, bis ich den Dialog auswendig konnte – es war ein Sympathie zu gewinnen. sehr erwachsener Dialog, verglichen mit dem anderer Clouzots Filme haben oft Eingangssequenzen, in denen Filme, voller bedeutungsschwerer Sätze, deren Sinn charakterliche Zwielichtigkeit mit einer atemberauben - sich mir erst nach und nach erschloss. Die Handlung den Direktheit ausgestellt wird. Fast schockierend wirkt des Films drehte sich ausschließlich um eine Epidemie das für uns Heutige, die wir an Gutmensch- oder Be - von anonymen Briefen, in denen Abtreibungen, Ehebrü - t o troffenheitsdramaturgien gewöhnt sind. Bisweilen erin - che und alle möglichen anderen Verfehlungen denun - z u o nert es an den Röntgenblick, mit dem Stendhal seine ziert wurden – so lieferte der Film eine ziemlich genaue l C

Emporkömmlinge, Ehebrecher und Machtsadisten Illustration dessen, was ich in diesen Kriegs- und Nach - s e schilderte. Nach dem Intro dann der Parcours der Zer - kriegsjahren um mich herum sah, als Kollaboration, De - g r o

reißproben, der Demaskierungen, und schließlich diese nunziation und Zynismus, ›Organisieren‹ und Schwarz - e G - merkwürdige Dialektik, die – nicht immer, aber oft – markt den Ton angaben«. i r n

den seelisch Entblößten Anteilnahme und Sympathie Einige Filme Clouzots erwiesen sich zu ihrer Zeit als e zuwachsen lässt. Es gibt auch immer wieder die eine – Flops, zeigen auch Schwächen in der Konstruktion, H wie eingeschmuggelt erscheinende – Frauenfigur, die offenbaren aber einen thematischen und artikulatori - 81 einfach nur schön und geheimnisvoll ist. Sie bleibt von schen Reichtum, den die standardisierte Clouzot-Sicht Demaskierungsstrategien verschont. Träumerische der Filmgeschichtslexika meist unterschlägt. Da ist Frauen (die Kellnerin in LE SALAIRE DE LA PEUR, die seine einzige Komödie, MIQUETTE ET SA MERE (1950): blonde Fotografin in QUAI DES ORFEVRES, 1947, die ungemein temporeich und mit den scharfzüngigsten verrückte Patientin in , 1957), die gern in Dialogen; oder LES ESPIONS, wo ein kleines Sanato - Zigarettenrauch eingehüllt werden. rium zum Schauplatz eines kafkaesken Spionagekarus - sells wird; LA VERITE (1960) versucht den Zeitgeist der L’ASSASSIN HABITE AU 21 (DER MöRDER WOHNT frühen 1960er Jahre zu erhaschen und schickt Brigitte IN NR. 21) – Frankreich 1942 – R: Henri-Georges Bardot ins Milieu der Pariser Bohème; bei LA PRISON - Clouzot – B: Henri-Georges Clouzot, Stanislas-André NIERE (1968) wendet Clouzot seine Obsessionen (Feti - Steeman, nach dem Roman von Stanislas-André Stee - schismus, Sadomasochismus) bisweilen ins Banale, man – K: Armand Thirard – M: Maurice Yvain – D: doch auch hier gelingen ihm faszinierende Passagen, , Suzy Delair, Jean Tissier, Pierre Lar - wenn er die Wahrnehmungsweise der Op-Art filmisch quey, Noël Roquevert, Louis Florencie – 84 min, OmeU zu erforschen versucht. – Der Mörder hinterlässt seine Visitenkarte an den Tat - orten. Sein Markenzeichen. Die Spur führt in eine Pen - sion, in der eine Galerie bizarrer, exzentrischer Figuren logiert. Dort sortiert Pierre Fresnay als gewitzter Kom - missar die Verdächtigen. Clouzots Regiedebüt, das die klassische Whodunit-Erzählform souverän variiert und ihr seinen unverwechselbaren persönlichen Stempel aufprägt: scharfer Blick für das realistische Detail, sati - rische Figurenzeichnung, raffinierte Konstruktion von O S

S Krimispannung. A C I ▶ Freitag, 18. Januar 2013, 21.00 Uhr ▶▶ Dienstag, P

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R 22. Januar 2013, 18.30 Uhr E T S Y M

E LE CORBEAU (DER RABE) – Frankreich 1943 – R: L Henri-Georges Clouzot – B: Louis Chavance, Henri-Ge - Clouzot der Pionier: nicht nur bei seinen Suspense-Ex - orges Clouzot – K: Nicolas Hayer – M: Tony Aubin – D: zessen, sogar im Genre der Künstler-Dokumentation. Pierre Fresnay, Ginette Leclerc, Héléna Manson, Pierre In LE MYSTERE PICASSO (1956) holt er den exemplari - Larquey, Noël Roquevert, Micheline Francey – 92 min, schen Künstler des 20. Jahrhunderts ins Studio, setzt OmeU – Clouzots legendär »umstrittener« Film, der ihn vor eine durchscheinende Leinwand und protokol - nach dem Krieg als »antifranzösische Propaganda« ein - liert – auch das ein Suspense-Szenario – den schöpfe - gestuft wurde und beinahe seine Karriere ruiniert hätte. rischen Prozess. Heute hat sich weitgehend die Sicht durchgesetzt, dass Es gibt Filmemacher, die jede Geste, jedes Bilddetail der Film die Atmosphäre der Kollaboration und Denun - perfektionistisch formen wollen und den Zufall als Kata - ziation im Frankreich der Vichy-Ära »ziemlich genau il - strophe betrachten: Fritz Lang, Michelangelo Antonioni, lustriert« (Truffaut). In einem Provinzstädtchen tauchen Clouzot. Den Gegensatz dazu markieren Regisseure anonyme Briefe auf, die vorgeben, dunkle Geheimnisse wie Roberto Rossellini oder Jean Renoir, die improvisa - der Einwohner (Ehebruch, Abtreibung, Korruption) zu torisch arbeiten und den Zufall als Geschenk in die enthüllen und eine giftige Atmosphäre vom Misstrauen Szene integrieren. Ein Gegensatz, der sich motivisch und Hass erzeugen. Pierre Fresnay spielt einen ehebre - t o

z fortsetzt. Für Renoir ist die Umarmung das zentrale cherischen Arzt, der sich auf die detektivische Suche u o

l Motiv, für Clouzot das Ausgeschlossensein. Kein Zufall, nach dem hinterhältigen Briefeschreiben begibt. C ▶ ▶▶

s dass bei ihm die Eifersucht zum größten Gefühlsdrama Samstag, 19. Januar 2013, 21.00 Uhr Mittwoch, e

g wird. Eifersucht: die Tragödie des ausgeschlossenen 23. Januar 2013, 18.30 Uhr r o

e Dritten, der darunter leidet, dass sich die Wirklichkeit G -

i (die Frau) seinem Zugriff immerfort entziehen mag. QUAI DES ORFEVRES (UNTER FALSCHEM VER - r n

e Schon bei QUAI DES ORFEVRES drehte sich alles um DACHT) – Frankreich 1947 – R: Henri-Georges Clou - H Eifersucht, bei L’ENFER (1964) wollte Clouzot das zot – B: Henri-Georges Clouzot, Jean Ferry, nach dem 82 Thema mit Romy Schneider ganz groß auffächern. Er Roman »Légitime Défense« von Stanislas-André Stee - erkrankte, das Projekt entglitt seiner Kontrolle und man – K: Armand Thirard – M: Francis López – D: musste abgebrochen werden. So erzählt auch sein Louis Jouvet, Simone Renant, Bernard Blier, Suzy De - Œuvre von dem, was seine Filme meisterlich in Szene lair, Pierre Larquey, Claudine Dupuis – 106 min, OmU setzen: das Drama der scheiternden Ambition, und die – »Du bist nur neidisch auf die Reichen, weil du nicht Hoffnung, dass selbst das Scheitern noch als ein Gelin - weißt, wie man Geld macht!« Die karrieresüchtige gen gelesen werden kann. Rainer Gansera Chansonsängerin Jenny L’Amour (Suzy Delair, Clouzots erste Ehefrau) beschimpft ihren biederen Ehemann, rischen Elemente und manche Charaktere, die mit einen erfolglosen Pianisten. Sie will sich einem reichen, andern Clouzot-Figuren durchaus verwandt sind.« (Jac - alten Impresario an den Hals werfen und treibt den Gat - ques Chevalier) ten in ein Delirium der Eifersucht. Als der Impresario er - ▶ Freitag, 8. Februar 2013, 21.00 Uhr mordet aufgefunden wird, springt die Szenerie von der Music-Hall-Welt in die nüchternen Räume einer Polizei - LE SALAIRE DE LA PEUR (LOHN DER ANGST) – wache, wo der altgediente Kommissar die Ermittlungen Frankreich 1953 – R+B: Henri-Georges Clouzot, nach aufnimmt. dem Roman von Georges Arnaud – K: Armand Thirard ▶ Sonntag, 20. Januar 2013, 21.00 Uhr ▶▶ Dienstag, – M: Georges Auric – D: Yves Montand, Charles Vanel, 29. Januar 2013, 18.30 Uhr Folco Lulli, Peter van Eyck, Véra Clouzot, Jo Dest – 148 min, OmeU – »Es gibt andere Möglichkeiten zu be - LE RETOUR DE JEAN (RÜCKKEHR INS LEBEN) – weisen, dass man ein ganzer Mann ist«, so heißt es im Frankreich 1949 – R: Henri-Georges Clouzot – B: Film spöttisch und selbstironisch. Doch für die vier in Henri-Georges Clouzot, Jean Ferry – K: Louis Page – einem gottverlassenen Kaff »irgendwo in Südamerika« M: Paul Misraki – D: Louis Jouvet, Monette Dinay, gestrandeten Männer gibt es nur diese Möglichkeit: Jeanne Pérez, Noël Roquevert, Maurice Schutz – zwei Lkw, beladen mit hochexplosivem Nitroglyzerin, 28 min, OmeU – Der Überlebende eines Konzentra - durch unwegsames Gelände – teils Dschungel, teils tionslagers findet einen verwundeten Nazi-Verbrecher in seinem Hotel und will alles über dessen Beweg - gründe herausfinden. – MANON – Frankreich 1949 – R: Henri-Georges Clouzot – B: Henri-Georges Clouzot, Jean Ferry, nach dem Roman »L’Histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut« von Abbé Prévost – K: Armand Thirard – M: Paul Misraki – D: Cécile Aubry, Serge Reggiani, Michel Auclair, Raymond Souplex, Hé - léna Manson – 100 min, OmeU – Juni 1944 in der Nor - mandie: Der Résistance-Kämpfer Robert verfällt der Lebedame Manon, der enge Beziehungen zu den Nazis nachgesagt werden. Als sich die Lynchstimmung gegen Manon verdichtet, fliehen die Liebenden. Clou - zot zeichnet ein düsteres, gewalttätiges Bild vom Frank - reich der Nachkriegszeit mit seiner Schattenwirtschaft wüstenhafte Steppe – unter haarsträubenden Bedin - und der Verdrängung jeder Schuld. gungen im Auftrag eines Ölkonzerns zu chauffieren. Ein ▶ Freitag, 1. Februar 2013, 21.00 Uhr höllischer Sisyphus-Trip, der den beiden Franzosen – zwei eitle, feige Angeber – die Möglichkeit bietet, doch MIQUETTE ET SA MERE (MIQUETTE UND IHRE MUT - noch einen Kern von Anstand und Selbstachtung zu t o

TER) – Frankreich 1950 – R: Henri-Georges Clouzot – offenbaren. Clouzots größer Publikumserfolg. z u

▶ ▶▶ o B: Henri-Georges Clouzot, Jean Ferry, nach dem Thea - Mittwoch, 30. Januar 2013, 18.30 Uhr Samstag, l C

terstück von Gaston Armand de Caillavet und Robert de 2. Februar 2013, 21.00 Uhr s e

Flers – K: Armand Thirard – M: Albert Lasry – D: Louis g r o

Jouvet, Danièle Delorme, Mireille Perrey, , Satur - LES DIABOLIQUES (DIE TEUFLISCHEN) – Frankreich e G - nin Fabre, Pauline Carton – 95 min, OmeU – Clouzots 1955 – R: Henri-Georges Clouzot – B: Henri-Georges i r n

einzige Komödie, auch sein einziger Film, der nicht in Clouzot, Jérôme Géronimi, René Masson, Frédéric e der Gegenwart spielt. Angesiedelt in der belle époque Grendel, nach dem Roman »Celle qui n’était plus« von H entrollt sich eine vorsätzlich überdrehte, theatralisch Pierre Boileau, Thomas Narcejac – K: Armand Thirard – 83 aufgequirlte romantische Komödie, in der eine junge M: Georges Van Parys – D: Simone Signoret, Véra Provinzlerin unbedingt zur Bühnendiva werden will. Ge - Clouzot, Paul Meurisse, Charles Vanel, Michel Serrault, legenheit für Bourvil und Jouvet, mächtig auf die komö - Noël Roquevert – 114 min, OmeU – Clouzots zweiter diantische Pauke zu hauen. »Ein Unterhaltungsstück, phänomenaler Kassenerfolg. Der Suspense-Klassiker, das vom Rest von Clouzots Werk aber weniger weit ent - den Kritiker zum Anlass nahmen, Clouzot wegen seiner fernt ist, als man ihm gern nachsagt. Es sind die sati - vermeintlich grausamen Manipulation sowohl der Figu - S E U Q I L O B A I D

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ren wie des Zuschauers anzuklagen. Der Vorwurf über - Minotaurus, Maler und Modell, der Clown auf der sieht, dass bei Clouzot die Thriller-Regeln neu definiert Bühne, Badende. »Schöpferische Tätigkeit bedeutet werden. Was an der Oberfläche so aussieht, als würde die totale Hingabe seiner selbst.« (Clouzot) der Zuschauer in einen gemeinen Hinterhalt gelockt, ist ▶ Mittwoch, 6. Februar 2013, 18.30 Uhr ▶▶ Sonntag, im Kern die große Qualität der Erzählung, die einer 10. Februar 2013, 21.00 Uhr bezwingenden Alptraum-Logik folgt. Paul Meurisse als sadistischer Internatsleiter, der nicht nur seine herz - LES ESPIONS (SPIONE AM WERK) – 1957 – R: Henri- kranke Ehefrau demütigt, sondern auch seine Geliebte. Georges Clouzot – B: Henri-Georges Clouzot, Jérôme ▶ Dienstag, 5. Februar 2013, 18.30 Uhr ▶▶ Samstag, Géronimi, nach dem Roman von »Le vertige de minuit« t o

z 9. Februar 2013, 21.00 Uhr von Egon Hostovsky – K: Christian Matras – M: Geor - u o

l ges Auric – D: Curd Jürgens, Peter Ustinov, O.E. Hasse, C

s LE MYSTERE PICASSO (PICASSO) – Frankreich 1956 Véra Clouzot, Martita Hunt, – 125 min, OmU e

g – R+B: Henri-Georges Clouzot – K: Claude Renoir – M: – Kafkaesker Spionage-Thriller als bitterer, schwarz - r o

e Georges Auric – Mit Pablo Picasso, Henri-Georges humoriger Kommentar zum Stand der Dinge in Zeiten G -

i Clouzot, Claude Renoir – 78 min, OmU – Der Künstler des Kalten Krieges. Paranoia-Studie und absurdes r n

e bei der Arbeit. Clouzot überredet seinen Freund Pablo Theater. Schauplatz ist ein heruntergekommenes Sana - H Picasso zu einem einzigartigen Experiment. Er lädt ihn torium, dessen tölpelhafter Chefarzt ein kurioses Karus - 84 ein, auf eine transparente Leinwand zu malen, sodass sell von Intrigen und Verschwörungen in Gang setzt, als die Kamera die Bildgenese unmittelbar registrieren er sich bereit erklärt, einem flüchtigen Atomwissen - kann. So entsteht eine »filmische Symbiose mit dem schaftler Unterschlupf zu gewähren. Die Besetzung mit Ereignis der Malerei« (André Bazin). Picassos Zauber - internationalen Stars brachte nicht den gewünschten hand entwirft, verwirft, konturiert neu, malt aus, über - Appeal. Clouzots größter Flop an der Kinokasse. malt, und seine Imagination durchquert in immer ▶ Dienstag, 12. Februar 2013, 18.30 Uhr ▶▶ Freitag, neuen Annäherungen die typischen Picasso-Motive: 15. Februar 2013, 21.00 Uhr LA VERITE (DIE WAHRHEIT) – Frankreich 1960 – R: ausgestattetes Eifersuchtsdrama. Schon die Vorberei - Henri-Georges Clouzot – B: Henri-Georges Clouzot, tungen waren von Misshelligkeiten überschattet, ufer - Véra Clouzot, Jérôme Géronimi, Simone Drieu, Chris - ten endlos aus. Als Clouzot eine Herzattacke erlitt, wur - tiane Rochefort, Michèle Perrein – K: Armand Thirard – den die Dreharbeiten abgebrochen. Der Filmhistoriker D: Brigitte Bardot, Sami Frey, Charles Vanel, Paul Meu - Serge Bromberg rekonstruierte aus Clouzots Rohmate - risse, Claude Berri – 127 min, OmeU – »Die Sezierung rial die tragische Geschichte des gescheiterten Projekts. von Lebensweise und Amoralität der desillusionierten ▶ Donnerstag, 31. Januar 2013, 19.00 Uhr (Zu Gast: Jugend in den späten fünfziger Jahren, mit Bardot in Ser ge Bromberg) ▶▶ Mittwoch, 19. Februar 2013, ihrer besten Rolle als Mädchen, dessen überstürzte 18.30 Uhr Flucht aus einem bürgerlichen Elternhaus in eine Reihe von frustrierenden Affären mit Pariser Intellektuellen LA PRISONNIERE (SEINE GEFANGENE) – Frankreich und schließlich zu einer Mordanklage führt. Clouzot ist 1968 – R+B: Henri-Georges Clouzot – K: Andréas Win - in seinen Beobachtungen der französischen Sitten so ding – D: Laurent Terzieff, Elisabeth Wiener, Bernard kalt und heftig wie immer.« (Geoff Andrew) Fresson, Dany Carrel, Michel Etcheverry, Claude Piéplu, ▶ Mittwoch, 13. Februar 2013, 18.30 Uhr ▶▶ Samstag, Noëlle Adam – 106 min, OmU – Das sado-masochisti - 16. Februar 2013, 21.00 Uhr sche Verhängnis der Liebe, Clouzots große Obsession, in einer neuen, verstörenden Variante, die sich im Pari - LA TERREUR DES BATIGNOLLES (ANGST IN BATI - ser Kunstambiente der späten 1960er Jahre abspielt, GNOLLES) – Frankreich 1931 – R: Henri-Georges in einer Atmosphäre vermeintlicher Permissivität. Ein Clouzot – B: Jacques de Baroncelli – D: Louis-Jacques Dandy-Galerist frönt bizarren fetischistischen Leiden - Boucot, Germaine Aussey, Jean Wall – 15 min, OmeU schaften und versucht, eine junge Frau in seine Welt zu – Eine expressionistische Komödie, die in der Pariser locken. Könnte die Konstellation von Beherrschung und Bohème angesiedelt ist. – L’ENFER D’HENRI-GEOR - Unterwerfung nicht auch ein Spiel sein, ein lustvolles GES CLOUZOT (DIE HöLLE VON HENRI-GEORGES gar? Clouzot wirft die Frage auf und belässt sie in einer CLOUZOT) – Frankreich 2009 – R: Serge Bromberg, merkwürdigen Unentschiedenheit, schwankend zwi - Ruxandra Medrea – B: Serge Bromberg – K: Irina Lubt - schen voyeuristischer Aufheizung, Op-Art-Exkursionen chansky, Jérôme Krumenacker – M: Bruno Alexieu – und Eifersuchtsdrama. 102 min, OmeU – 1964 wagte sich Clouzot an ein gro - ▶ Sonntag, 17. Februar 2013, 21.00 Uhr ▶▶ Mittwoch, ßes, ambitioniertes, mit visionären Bilder sequenzen 20. Februar 2013, 18.30 Uhr t o z u o l C

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