ARBEITSPLAN VII.1 Schule Gail S
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1 Eckdaten ARBEITSPLAN VII.1 Schule Gail S. Halvorsen-Schule Straße PLZ Ort Im Gehege 6 14195 Berlin Telefon / Fax dienstl. E-Mail (Schule) 030-84108184 [email protected] 030-8325044 URL / Internetadresse Schulform Eingabe Website IntegrSekundarS Projektleiterin/Projektleiter E-Mail (persönliche E-Mail Schuladresse) Gisela Hilbert-Irmer [email protected] Lerngruppe Unterrichtsfächer Jahrgangsstufe 10 Kunst, Geschichte, Geografie, Ethik Kurs oder Arbeitsgruppe Anzahl beteiligter Schülerinnen und Schüler Wahlpflichtkurs Kunst 25 Beteiligte Kolleginnen/Kollegen Alle Kollegen*innen des 10. Jahrgangs, die die Fächer Geschichte, Geografie und Ethik unterrichten URL / Projektwebseite Internetadresse www.halvorsen-schule.de Fachlicher Partner vor Ort (Name, Einrichtung, Ort) Jörg Weber, Künstlerinitiative East Side Gallery Berlin; Lukas Wirths, Kunst gegen Mauern Berlin 2 Angaben zum Schulprojekt (Verbund-)Projekttitel Grenz- oder Begegnungsräume Die East Side Gallery. Vom Todesstreifen zu einem Denkmal der Freiheit Objekt / Kurzbeschreibung des Projektes Ein Verbund von drei Berliner Schulen beschäftigt sich mit Denkmalen, die zugleich für Grenzen und Verbindendes stehen. Sie betrachten dazu bauliche Relikte auf Berliner Stadtgebiet und erkunden ihre gegenwärtige ebenso wie ihre historische Situation. An der Gail S. Halvorsen-Schule geht es um das Denkmal Berliner Mauer, im Besonderen um die East Side Gallery, ihr längstes erhaltenes Teilstück. Im Frühjahr 1990 wurde es von Künstler*innen aus aller Welt bemalt, seit dem kommentiert sie als Open-Air-Galerie die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90. 1991 wurde dieser Mauerteil unter Denkmalschutz gestellt. Die Schüler*innen befragen das Denkmal, gemeinsam mit weiteren Fragmenten der deutsch-deutschen Grenze, sowohl zu seinem historischen Zeugniswert als auch zu Fragen seines Erhalts. Ein Projekt im Themenfeld Entdecken, was uns verbindet der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin. 3 Vorerfahrungen der Schule / der Projektleitung Die Schule hat unter der Betreuung durch andere Projektleiter*innen, die teilweise nicht mehr zum Kollegium gehören, an „denkmal aktiv“ teilgenommen. In diesem Zusammenhang wurden in Verbindung mit dem Schulnamensgeber Gail S. Halvorsen, dem ehemaligen Luftbrückenpiloten, der ehemalige Flughafen Tempelhof und das Luftbrückendenkmal behandelt. Im Schuljahr 2017/18 beschäftigte sich die Schule in einem Verbund zum Thema „Macht und Pracht“ mit dem Schloss Sanssouci. Im Schuljahr 2018/19 beschäftigt sich die Schule erstmals federführend in einem Verbund zum Thema „Entdecken, was und verbindet“ mit der East Side Gallery. 4 Ziele des Schulprojekts Kurzbeschreibung der Projektidee Geplant sind einzelne Module im fächervernetzten Unterricht verbunden mit dem Wahlpflichtunterricht Kunst und gegebenenfalls einzelnen Projekttagen in der Jugendkunstschule Steglitz-Zehlendorf. 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist das emotionalisierte Thema „Berliner Teilung/Deutsche Teilung“ insbesondere für Berliner Schüler*innen ein unumgänglicher Meilenstein der Auseinandersetzung. Die East Side Gallery als ein Teil der Berliner Mauer und Zeugnis historischer Stadtbegrenzung ist im Stadtgefüge immer noch erlebbar. Als heutige Galerie ist sie besonders für künstlerisch interessierte Jugendliche ein geschichtlich geprägter Begegnungsort der Erkenntnisgewinnung. Das Denkmal „East Side Gallery“ in Berlin-Friedrichshain ist eine dauerhafte Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer. Im Frühjahr 1990, nach der Öffnung der Berliner Mauer, wurde dieses Teilstück von 118 Künstlern aus 21 Ländern auf einer Länge von 1316 Metern bemalt. Die Künstler*innen kommentierten in gut einhundert Gemälden auf der ehemals Ost-Berlin zugewandten Seite der Mauer mit den unterschiedlichsten künstlerischen Mitteln die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90. Am 28. September 1990 wurde die Galerie eröffnet. Ursprünglich war geplant, die bemalten Mauerstücke als Ausstellung um die Welt zu schicken und anschließend zu versteigern, aber dieser Plan wurde verworfen. Stattdessen wurde im November 1991 der als East Side Gallery benannte Mauerstreifen unter Denkmalschutz gestellt. Überall in der Stadt treffen die Schüler*innen auf Fragmente der Berliner Mauer. Die geschichtliche Dimension soll in diesem Projekt ebenso beleuchtet werden, wie durch ein Zeitzeugengespräch näher gebracht, erzählt werden. Ein Tanzworkshop zum Thema Grenzen und Begegnungsräume konfrontiert sehr persönlich und direkt mit dem Thema und eröffnet den Schüler*innen emphatische Zugänge. Den roten Faden des Projekts soll der Gedanke des Begegnungsraums der „Kunst gegen Mauern“ bilden. Die Berliner Mauer einstmals als Todesstreifen, als trennendes Element und die East Side Gallery heute als verbindendes Element, als ein Denkmal für Freiheit. „Kunst gegen Mauern“ war und ist auch ein Gedanke des Künstlers Lukas Wirths, der zum 25jährigen Fall der Berliner Mauer mit Schüler*innen ca. 25 cm große Mauersteine gestaltete. Sie sollten als überdauernder Gesprächsanlass von den Schüler*innen mit nach Hause genommen werden, um mit Verwandten und Freunden das Gespräch über diese furchtbare geschichtliche Phase wach zu halten. Zum 30jährigen Fall der Berliner Mauer hat die pädagogische Dimension dieses Gedankens an nichts verloren und soll in die aktuelle Projektarbeit eingebunden werden. Die Auseinandersetzung mit dem Denkmalschutz für die Jahrgangsstufe 10 erscheint im Zusammenhang mit der East Side Gallery besonders interessant und lohnend, da Graffiti im weitesten Sinne wie ein Magnet auf Jugendliche wirkt. Die Sinnhaftigkeit der Erhaltung dieses Teilstücks der Berliner Mauer als denkmalgeschütztes Symbol der Freiheit bietet einen reizvollen Inhalt. Ziele (u.a. bezogen auf: Einführung in das Thema Denkmalschutz und Kulturerbe; Regionale Kulturdenkmale; Entwicklung von Handlungsvorschlägen; Dokumentation des Verlaufs und der Ergebnisse; Kontinuitätssicherung) In aktiver thematischer Auseinandersetzung (Arbeitsbögen, Recherche, Diskussion) lernen die Jugendlichen Grundgedanken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kennen. „Denkmale schützen heißt, unsere kulturelle Identität zu schützen und zu bewahren. Denkmale zu schützen bedeutet Geschichte, Geschichten und Zeitgeist an authentischen Orten der Erinnerung lebendig zu halten. Und Denkmale zu schützen meint, die Kunstfertigkeit und kreative Kraft der Menschen respektvoll zu bewahren.“ Skizzierung der angestrebten Projektergebnisse 5 Vorgehensweise, geplante Umsetzung Die Dokumentation der Projektarbeiten und -ergebnisse erfolgt in drei Stufen: Arbeitsplanung, Zwischen- und Abschlussbericht. Der Arbeitsplan bildet die Grundlage für den Zwischenbericht, der Zwischenbericht ist Basis für den Abschlussbericht. Bitte ergänzen Sie in den jeweiligen Stufen insbesondere in den Kapiteln 5 und 6 den Fortschritt Ihrer Arbeiten – zur besseren Abgrenzung ggf. in einer anderen Schriftfarbe. Wichtige Projektphasen und "Meilensteine" Im Wahlpflichtunterricht Kunst wird gleich zu Beginn des Schuljahres mit dem Projektthema begonnen. Zum Einstieg in das Projekt geht es um die allgemeine Einführung in den Denkmalschutzgedanken: - Was ist ein Denkmal? - Welche Denkmalarten gibt es? - Welche Aufgaben und Ziele hat der Denkmalschutz? (September 2018) In Zusammenarbeit mit der Tanzschule Tanztangente nähern sich die Schüler*innen der Thematik Grenzen und Begegnungsräume mimisch, gestisch, tänzerisch. Die Berliner Mauer, das Trennende, die Trauer, Angst, Tod und der Mauerfall mit den Gefühlen der Verbindung, der Freude und des Friedens werden emotional erlebt und in Szene gesetzt. Emphatie als ein zentrales Moment der Erkenntnisgewinnung findet hier seinen Raum. (zweitägiger Workshop im November 2018) Mit Jörg Weber von der „Künstlerinitiative East Side Gallery“ schließt sich die Erkundung der East Side Gallery in Form von Unterrichtsgängen und Besuchen an (ab September 2018): - Führung (November 2018) - Geschichte der East Side Gallery - rund um die Künstler*innen und Bilder - Sanierung und Restaurierung - Unterschutzstellung der East Side Gallery im November 1991 - aktuelle Situation - Initiativen Exemplarisch soll mit der East Side Gallery neben den künstlerischen und geschichtlichen Aspekten die Arbeit mit einem Kulturdenkmal aufgezeigt werden. Dabei soll folgenden Fragestellungen nachgegangen werden: - Welche Aufwendungen zur Sanierung, Restaurierung und Erhalt der East Side Gallery wurden bereits vorgenommen? - Welche Haltung entwickeln die Schüler*innen des Wahlpflichtkurses zum Erhalt des Kulturdenkmals East Side Gallery? - Welche Initativen gibt es rund um die East Side Gallery und was kann man persönlich zum Erhalt beitragen? - Welche wichtigen Kulturdenkmäler gibt es in Berlin, über die Grenzen Berlins und dem europäischen Kontinent hinaus? - Welche Möglichkeiten des bürgerlichen Engagements gibt es? Mit Frau Mercedes Wild, einer Freundin Gail S. Halversons, wird ein Zeitzeugeninterview zum Thema „ Berliner Mauer“ und „East Side Gallery“ durchgeführt (im November 2018). Dieter Hoppe, ein Mitarbeiter des Archivs für Kunst und Geschichte und Fotograf, wird in die Projektarbeit beratend eingebunden. Gegebenenfalls kann über diesen Kontakt ein Besuch des AKGs ermöglicht werden, mindestens aber wird den Schüler*innen die Arbeit in einem Archiv näher gebracht. Ein Besuch der FH Potsdam soll in Form eines Unterrichtsganges in das Programm eingebunden werden. Die FH Potsdam informiert über das Berufsfeld Denkmalpflege