Ingenieurbüro Marcellus Schönherr

Stadtplanung Landschaftsplanung Erschließung

Bebauungsplan mit paralleler Flächennutzungsplanänderung

Au “

Gemarkung Weyer Marktflecken Villmar

Umweltbericht

Exemplar der

Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB und der

Beteiligung der berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB

Oktober 2018

Dipl. - Ing. Marcellus Schönherr Fichtenhof 1 Fon: (06474) 88 37 25 7 35796 Fax: (06474) 88 37 25 9 - I -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

INHALTSVERZEICHNIS

1.0 Einleitung, Veranlassung und Ziele...... 1 1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele der Bauleitplanung ...... 1 2.0 Übergeordnete Planungen ...... 2 3.0 Natürliche Grundlagen (Ökofaktoren) und deren Funktion bzw. Leistungsfähigkeit im Landschaftshaushalt...... 3 3.1 Naturräumliche Einordnung und Topographie...... 3 3.2 Geologie, Boden und Fläche...... 4 3.2.1 Geologie ...... 4 3.2.2 Böden ...... 4 3.3 Lokalklima, Human-Bioklimatisches Potential, klimatisches Regenerationspotential und Lufthygiene ...... 10 3.3.1 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Klima / Luft tabellarisch...... 12 3.4 Schutzgut Wasser...... 13 3.4.1 Oberflächengewässer ...... 13 3.4.2 Grundwasser / Geländefeuchtestufe...... 13 3.5 Potentielle natürliche Vegetation...... 16 3.6 Flora und Fauna ...... 17 3.6.1 Aktuelle Vegetation der örtlichen Biotoptypen ...... 17 3.6.2 Fauna ...... 17 3.6.3 Arten und Biotopschutzpotential und Funktion für den Biotopverbund...... 20 3.6.4 Naturschutzrechtliche Schutzgebiete ...... 21 3.6.5 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Flora / Fauna / Biotope / Schutzgebiete tabellarisch ...... 22 3.7 Landschaftsbild und Erholungsfunktion...... 24 3.7.1 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Landschaft tabellarisch...... 26 3.8 Schutzgut Mensch ...... 27 3.9 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 29 3.10 Auswirkungen für schwere Unfälle oder Katastrophen ...... 29 4.0 Zusammenfassende Beurteilung der Eingriffswirkungen...... 30 5.0 Gesetzlich fixierte Ziele und Belange zu den Umweltmedien, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind (EU, national, regional) sowie deren Betroffenheit bzw. Berücksichtigung in der Bauleitplanung...... 33 5.1 Bodenschutz, Altlasten- und Rohstoffsicherung ...... 33 5.2 Gewässer-, Hochwasser- und Grundwasserschutz...... 33 5.3 Luftreinhaltung, Klimaschutz, Gesundheitsschutz, natürliche Ressourcen ...... 34 5.4 Arten und Biotope (biologische Vielfalt)...... 35 5.5 Landschaftsschutz ...... 36 5.6 Kulturgüter- und Archäologie ...... 36 5.7 Verkehr...... 36 5.8 Wasserverbrauch/ Abwasserentsorgung...... 37 5.9 Ressourcenverbrauch, Abfallentsorgung ...... 37 6.0 Flächenbilanz der Planung / vorbereitete Eingriffe ...... 37 7.0 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die

- II -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

voraussichtlich erheblich beeinflusst werden; Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung und bei Durchführung der Planung ...... 38 7.1 Böden, Altlasten und Rohstoffe...... 38 7.2 Grundwasser und Oberflächengewässer ...... 38 7.3 Klima...... 39 7.4 Arten- und Biotope / biologische Vielfalt...... 39 7.5 Landschaft ...... 40 7.6 Kulturgüter und Archäologie...... 41 7.7 Mensch (Bevölkerung/Wohnumfeld, Lärm, Bioklima) ...... 41 8.0 Alternativen zur beabsichtigten Planung...... 42 9.0 Zusätzliche Angaben zur Umweltprüfung...... 42 9.1 Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, technische Lücken, fehlende Kenntnisse und aufgetretene Probleme ...... 42 9.2 Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen sowie der Ausgleichsmaßnahmen...... 42 9.3 Zusammenfassung der Umweltprüfung...... 42 Methodik der Bewertung des Arten- und Biotopschutzpotenzial und seiner Funktion für den Biotopverbund...... 44 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag vorgelegt am 10.08.18 durch PLAN Ö Biebertal...... 47 Literatur- und Quellenangaben...... 78 Rechts- und Verwaltungsvorschriften ...... 79 - 1 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

1.0 Einleitung, Veranlassung und Ziele

Gemäß § 1a BauGB ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen, bei denen Eingriffe in Na- tur und Landschaft zu erwarten sind, über Vermeidung, Ausgleich und Ersatz von Ein- griffsfolgen nach den Vorschriften des BauGB zu entscheiden. § 1a BauGB regelt hierbei die Berücksichtigung umweltschützender Belange in der Abwägung.

Gem. §§ 2 und 2a BauGB wird für alle Bauleitpläne eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich. Es ist ein Umweltbericht als formalisierter Teil der Planbegründung zu erstel- len. Im Rahmen der durchzuführenden Umweltprüfung sind die erheblichen oder nachhal- tigen Beeinträchtigungen zu ermitteln und in dem Umweltbericht zu beschreiben und zu bewerten. Die Ergebnisse sind in die erforderliche Abwägung einzubeziehen. Dabei ist die Anlage 1 (zu § 2 Absatz 4 und den §§ 2a und 4c) BauGB zu berücksichti- gen.

1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele der Bauleitplanung

Der vorhandene Betrieb, bewirtschaftet von der Familie Raab, bietet neben Getränke- handel auch einen kompletten Service rund um's Fest, Zelt, Boden, Bestuhlung, Getränke mit Zapfanlagen und Kühlwagen. Es werden Zelte und Ausstattungen für Festveranstal- tungen und Feierlichkeiten sowohl vermietet als auch verkauft. Außerdem alle Arten von Überdachungen: Reithallen, Baustellenüberdachungen, Lager- zelte in allen Größen, auch isoliert mit elektrischen Rolltoren. Langzeitmieten, Mietkauf, Verkauf von neuen und gebrauchten Zelten. Weiterhin vertreibt die Fa. „Zelte Raab“ so genannte Garniturtransportgestelle, die sie an einem anderen Standort bauen lässt und europaweit vertreibt.

Das Ziel der Planung ist es, den bestehenden Betrieb am Standort abzusichern und die gesetzlichen Voraussetzungen für die Nutzung zu schaffen.

Es wird ein allgemeines Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Lagerfläche für Ge- tränkehandel, Zelte und Zubehör“ ausgewiesen. Vorgesehen ist die Zulässigkeit der Lagerung von • Container • Paletten • Anhänger Der Geltungsbereich umfasst eine Gesamtfläche von rd. 1.665 m².

Betroffen sind folgende Grundstücke: Gemarkung Weyer, Flur 8, Flurstücke 166/1, 166/2, 166/3, 166/4, 167/1 tlw. (Erschlie- ßung).

Aktuelle Nutzung: Gewebefläche (ehemalige Mühle) Umgebungsnutzung: Wohnnutzung, Kleingartengebiet

Die Standortsicherung der Gewerbefläche ist auch für den Marktflecken Villmar von öf- fentlichem Interesse, da hierdurch Arbeitsplätze abgesichert werden. Insbesondere wird durch die Planung auch dem § 1 Nr. 8 a BauGB Rechnung getragen, da durch die Stand- ortabsicherung des Betriebes, gezielt auch die Belange der Wirtschaft in ihrer mittelstän- dischen Struktur im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung be- rücksichtigt werden.

- 2 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

2.0 Übergeordnete Planungen

Die Umweltprüfung vollzieht sich grundsätzlich auf verschiedenen Planungsebenen (RPL, LRP, FNP, LP) unter Beachtung allgemeiner fachlicher und rechtlicher Vorgaben, jedoch mit abgestuften Differenzierungs- und Detaillierungsgrad. Die Anpassung eines Bebau- ungsplanes an die übergeordneten Ziele und Vorgaben vermindert dementsprechend das potentielle Konfliktpotential (negative Auswirkung) erheblich.

Vorgaben übergeordneter Planungen

Flächennutzungsplan

Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan des Marktflecken Villmar ist der Planbereich zum Teil als landwirtschaftliche Flächen sowie tlw. als Grünfläche mit der Zweckbestimmung private Grünfläche, Eigentümergärten dargestellt. Entsprechend wird eine parallele Flächennutzungsplanänderung durchgeführt.

Landschaftsplan: Die Vorschläge des Landschaftsplanes wurden in die Darstellung des Flächennutzungs- planes übernommen, siehe dazu Begründung Ziff. 3.1 Spezielle Entwicklungsziele lassen sich hier jedoch nicht ableiten.

Regionalplan Mittelhessen 2010

Im Regionalplan Mittelhessen 2010, ist das Plangebiet als Siedlungsfläche Bestand aus- gewiesen und von einem „Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen" überlagert. Im Weiteren ist ein Vorranggebiet für den vorbeugenden Hochwasserschutz dargestellt, aufgrund der Maßstäblichkeit des Regionalplanes ist eine flächengenaue Zuordnung hier jedoch nicht möglich.

Luftreinhalteplan

Planungsspezifische Auflagen und Restriktion sind aus den vorliegenden Untersuchun- gen und Zielen des Landes Hessen nicht abzuleiten.

Lärmminderungsplan

Der Planbereich liegt bezüglich der vorhandenen Lärmimmission nicht in einem konflikt- beaufschlagten Bereich.

Die Orientierungswerte für die Bauleitplanung (DIN 18005) müssen eingehalten werden.

Wasserschutzgebiet / Heilquellenschutzgebiet

Trinkwasserschutzgebiete sind nicht betroffen.

Überschwemmungsgebiete/Gewässer

Der Mühlgraben und der Laubusbach grenzen (außerhalb des Geltungsbereiches) an das Plangebiet. Im nördlichen Bereich des Plangebietes ist innerhalb des durch vorliegende Planung ausgewiesenen Uferschutzstreifens ein amtlich festgesetztes Überschwem- mungsgebiet ausgewiesen, das durch vorliegende Planung jedoch berücksichtigt wird.

- 3 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Altlasten

Altlastenverdächtige Flächen befinden sich nach derzeitigem Kenntnisstand nicht im Gel- tungsbereich. Änderungen, sonstige Altlasten oder Altablagerungen sowie Grundwasser- schadensfälle sind nach Recherchen der Gemeinde Villmar auch nicht bekannt.

Landschaftsschutzgebiete

Landschaftsschutzgebiete oder Biotope nach Hessischer Biotopkartierung sind nicht be- troffen.

3.0 Natürliche Grundlagen (Ökofaktoren) und deren Funktion bzw. Lei- stungsfähigkeit im Landschaftshaushalt

3.1 Naturräumliche Einordnung und Topographie Naturräumliche Haupteinheitengruppe: Nr. 30

Naturräumliche Haupteinheit: Östl. Nr. 302

Naturräumliche Teileinheit: Langhecker Lahntaunus Nr. 302.8

302 Östlicher Hintertaunus Vom Kamm des hohen Taunus fällt der Östliche Hintertaunus in Form einer zum Weilbur- ger Lahntal abgedachten Hochfläche ab und springt dabei an nördlichster Stelle, zugleich den Westrand des Rheinischen Schiefergebirges bildend, etwa rechtwinklig in das Mar- burg-Gießener Lahntal vor. Das aus stark gefalteten überwiegend devonischen Tonschie- fern, vereinzelt auch aus Diabasschalstein und Masselkalk bestehende, zu einer Rumpf- fläche eingeebnete Bergland wird sowohl nach Norden zur als auch nach Osten aus dem sogenannten Usinger Becken über die Usa zur hin entwässert. In letzte- rem vorhandene Lößauflagen ermöglichen und begünstigen die dort ansässige Landwirt- schaft. Ansonsten ist der Östliche Hintertaunus eigentlich ein Waldland, das eine heute rückläufige Landwirtschaft, insbesondere Höhenlandwirtschaft, auf weit verbreiteten Grenzertragsböden im Bereich alter Rodungsinseln aufweist. Naturlandschaftlich ist der Östliche Hintertaunus überwiegend als Luzula-Buchenwaldgebiet anzusehen, in dem die Eiche durch mittelalterliche Waldwirtschaft begünstigt wurde und heute noch hohe Antei- le einnimmt. Seit dem 17. Jahrhundert hat die Fichte Eingang gefunden und an Verbrei- tung gewonnen; sie ist heute die fast ausschließlich zur Aufforstung von Brachflächen verwendete Baumart. Die dicht gelagerten devonischen Tonschiefer mit ihrem geringen Poren- und Kluftvolu- men vermögen nur in geringem Maße Grundwasser zu speichern, so dass die mit zu- nehmender Verdichtung abnehmende Grundwasserneubildung auf Quellschüttungen und Grundwasserneubildung merkliche Auswirkungen erwarten lässt.

Topographie: Höhe ca. 180 m üNN relativ eben

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 4 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

3.2 Geologie, Boden und Fläche

Ermittlung natürlicher Bodenfunktionen, Standort für Kulturpflanzen, Standort für die natürliche Vegetation, ggf. Ausgleichskörper im Wasserkreislauf, Filter und Puffer für Schadstoffe, Städtebaulich relevante Flächen.

Die natürlichen Bodenfunktionen, die der Boden im Naturhaushalt erfüllt, werden in § 2 Abs. 2 Nr. 1 Bundesbodenschutzgesetz BBoDSchG unter a) – c) wie folgt definiert: a) Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganis- men, b) Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser– und Nährstoffkreis- läufen, c) Abbau–, Ausgleichs– und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Fil- ter, Puffer– und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers. Diesen Funktionen nach BBoDSchG können folgende Funktionen zur Prüfung und Be- wertung zugeordnet werden: - natürliche Bodenfruchtbarkeit - Funktion im Wasserhaushalt - Filter und Puffer für Schadstoffe - Lebensraum für Pflanzen

3.2.1 Geologie

Gelegen in der geologischen Lahnmulde ist Villmar reich an Bodenschätzen aus dem Mit- teldevon (Silber, Eisenerz, Dachschiefer, Kalkstein), wovon der polierfähige Massenkalk (genannt Lahnmarmor), ein Riffkalk ist und besondere wirtschaftliche Bedeutung erlangte. Als Baumaterial fand neben dem Riffkalk der flächenhaft vorkommende, meist grünliche Diabastuff, auch Schalstein genannt, vielfache Verwendung (z. B. für Ringmauern, Pfarr- haus und Kellergeschosse der meisten älteren Gebäude). Die jüngeren Ablagerungen aus dem Tertiär sind dagegen von untergeordneter Bedeutung, vereinzelt wurden im Be- reich des Villmarer Galgenberges in geringem Umfang Sande und Kiese abgebaut. Der tertiäre Vulkanismus hinterließ einzelne Basaltvorkommen bei Falkenbach, Seelbach und Weyer, deren Abbau aber heute eingestellt ist. Grundsätzlich können normale Gründungsbedingungen angenommen werden. Mit Grund- wasser ist zu rechnen.

3.2.2 Böden

Bestand Der Bodenviewer Hessen , in Verbindung mit der „ Arbeitshilfe zur Berücksichtigung von Bodenschutzbelangen in der Abwägung und der Umweltprüfung nach BauGB in Hessen “ stellt für den Planbereich folgende Aussagen zur Verfügung.

- 5 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Abb. 1: Auszug aus dem Bodenviewer Hessen: Bodenfunktionale Gesamtbewertung

Laut Bodenviewer Hessen ist die überplante Grünlandfläche bezüglich des Gesamterfül- lungsgrades in der Gesamtbewertung in die Stufe 5 (hoch) einzuordnen. Dem liegt folgende Einordnung zugrunde: Standorttypisierung 3 mittel Ertragspotential 5 sehr hoch Feldkapazität 4 hoch (über 390 mm) Nitratrückhaltevermögen 4 hoch

Es liegen feuchte, lehmige (L) Böden vor. [L (L; L/S; L/Sl] Im engeren Bereich des Plangebietes ist von partiell pseudovergleyten Parabraunerden über mächtigeren, lehmigen Substraten auszugehen. Durch den höheren Tonmineralge- halt und eine entsprechende Porengrößenverteilung ist ein gutes Bodenwasserhalte- und Nährstoffbindungsvermögen gegeben.

Der Bereich wird in der Darstellung des Bodenviewer als potentielles Feldhamsterhabitat eingeordnet. Hier ist jedoch zu beachten, dass großräumig im Bereich zwischen Villmar und ein Vorkommen von Felshamstern potentiell angenommen wird. Vorliegen- de Fläche, direkt angrenzend an Bebauung und seit Jahren bereits für den Betrieb "Ge- tränke Raab" genutzt, stellt keine Lebensräume für den Feldhamster zur Verfügung. Mit einem Vorkommen desselben ist daher nicht zu rechnen.

Die Standortkarte Hessen weist den Bereich wie folgt aus: • gute Eignung für Grünland (G1) • keine Erosionsgefährdung (E1) • Grundwasserergiebigkeit gering bei quartären und tertiären Sanden und Kiesen, klas- tisches Schiefergebirge als Festgestein mit mittlerer Verschmutzungsempfindlichkeit.

Bewertung: Lehmböden weisen i.d.R. bei guter Bearbeitungsmöglichkeit eine gute Nährstoffspeiche- rung mit sehr hoher Nährstoffnachlieferung, Schadstoffakkumulation und Wasserkapazität auf. Dagegen ist die Wassernachlieferung nicht mit "sehr hoch", aber immer noch als "hoch" zu bewerten, dies gilt in der einschlägigen Literatur ebenso für die mechanische und physiko-chemische Filterung.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 6 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Solche Böden weisen eine lediglich befriedigende Dränwirkung auf und sind schlecht e- rodierbar.

Es handelt sich bei vorliegender Überplanung um eine sehr kleine Teilfläche (690 m²), die zwischen einem Mühlgraben und einem bestehenden asphaltierten Weg liegt. Eine land- wirtschaftliche Bearbeitung scheidet daher für den Bereich aus.

Historisch wurde der überplante Bereich als Nutzgartenland genutzt. Eine etwaige Vorbe- lastung ist nicht bekannt.

Bodenteilfunktion: natürliche Bodenfruchtbarkeit / Lebensraum für Pflanzen: Kriterien: Standorttypisierung und Ertragspotential Prinzipiell kann Grünlandflächen für den Funktionsbereich Lebensraum für Pflanzen eine mittlere bis hohe Funktionserfüllung zugerechnet werden.

Bodenteilfunktion Funktion im Wasserhaushalt: Kriterien: Wasserspeicherfähigkeit, Puffervermögen etc. Böden können eine gute Kühlwirkung durch Transpiration nur übernehmen, wenn sie nicht versiegelt, nicht verdichtet (tiefgründig durchwurzelbar) und mit einer dichten Vege- tation begrünt sind. Somit wird die Funktion bzgl. der Klimaregulation für die Grünlandflä- chen als mittel bis hoch eingeschätzt. Wie vor aufgeführt sind Wasserversorgung als auch die Filtereigenschaften als gut einzu- stufen

Bodenfunktion: Filter und Puffer für Schadstoffe: Kriterium: Nitratrückhaltevermögen. Die Bewertung des Filter- und Puffervermögens der Böden stößt naturgemäß auf einige Schwierigkeiten, da unterschiedliche Vorgänge und Bodeneigenschaften hier eine Rolle spielen können. Hinzu kommt, dass die zahlreichen Schadstoffe große Unterschiede in ihrem Verhalten zeigen. So liegen z. B. die Grenz-pH-Werte einer beginnenden Mobilisie- rung für Cadmium bei pH 6,5, für Blei dagegen erst bei pH 4,0. Schließlich sind es nicht nur die Bodeneigenschaften, die zu berücksichtigen sind, sondern auch das lokale Klima. Hohe Niederschläge bedingen eine geringere Verweilzeit des Sickerwassers im Boden und verkürzen damit die Zeiten zur Reaktion. In warm-feuchtem Milieu bei guter Nähr- stoffversorgung bauen Mikroorganismen die organische Substanz (auch organische Schadstoffe) besser ab als bei kühltrockenen, nährstoffarmen Bedingungen. Das Filter- und Puffervermögen der Böden hat Einfluss auf die unterschiedlichen Wir- kungspfade: Es trägt zum Schutz des Grundwassers bei. Den vorliegenden Böden wer- den bei einem hohen Nitratrückhaltevermögen, hohe Filter- und Puffereigenschaften zu- geordnet.

Bodenfunktion: Archiv- und Dokumentationsfunktion: liegt nicht vor.

Durch die vorliegende Nutzung ist per se im Bereich des Mühlgrabens von weitgehend natürlichen Bodenfunktionen auszugehen, wennschon die langjährige Nutzung als Lager- fläche und durch Befahrung auch einen Eingriff in diese Funktionen darstellt. Dennoch handelt es sich um einen Standort mit Ausgleichs- oder Pufferfunktionen. Es werden zusätzliche Versiegelungen im Bereich des vorgesehenen Lagerplatzes durch Schotterung vorbereitet. Bau- und Nutzungsbedingt muss von einer Bodenver- dichtung im Bereich der Lagerflächen ausgegangen werden.

- 7 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Es werden daher Maßnahmen zur Minimierung bzw. zur Vermeidung von Eingriffen auf- gezeigt: • Zum Schutz des Bodengefüges sollen Baueinrichtungsflächen auf befestigten Berei- chen angelegt werden (Lastenverteilung, Verwendung von Baggermatten). Weiterhin sollen wo möglich Baustraßen und Baueinrichtungsflächen bzw. Lagerflächen gezielt auf Flächen gelenkt werden, die anschließend baulich genutzt werden sollen (zukünfti- ge Wege- oder Gebäudeflächen). • Die Bauausführung sollte nach Möglichkeit in den trockenen Sommer- und Herbstmo- naten erfolgen. Mögliche Bauunterbrechungen nach ergiebigen Niederschlägen vorse- hen. • Die Planung soll sich auf das absolut erforderliche Maß zur Zielverwirklichung be- schränken. • Ein sachgerechter Umgang mit dem Schutzgut Boden bei unvermeidlichen Bodenein- griffen ist festgesetzt. • Der Uferschutzstreifen wird festgesetzt und durch Befahren geschützt. • Erhalt von vorhandenen Gehölzen im Uferbereich.

Die Festsetzungen für den Uferbereichsstreifen fördern insbesondere auch die Stoffum- setzungsprozesse im Schutzgut Boden. So wird durch die Dauervegetation eine Erhö- hung der Beschattung, dadurch Ausgleich von Temperatur Extrema, Erhöhung der Ver- dunstungsleistung, Verbesserung der Taubildung, die Oberbodenfeuchte insgesamt ge- fördert und verbessert.

Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung: Es wäre im Wesentlichen keine Änderung des Ist-Zustandes zu erwarten.

Auswirkungsprognose bei Zielverwirklichung der Planung: Es werden Teilversiegelungen (Schotter) vorbereitet. Baubedingt kann in diesem Bereich von einer Bodenverdichtung ausgegangen werden, da hier eine Schotterung zulässig ist, die die Tragfähigkeit gewährleistet. Für die entstehenden bzw. bereits bestehenden Freiflächen in Form der Uferstreifen kann eine dauerhafte Vegetationsentwicklung angenommen werden, was sich in diesen Teilbe- reichen begünstigend auf die Bodenfunktionen auswirkt. Es ist davon auszugehen, dass durch die Realisierung der Planung die Bodenfunktionen im Bereich der vorgesehenen Lagerfläche sich teilweise verschlechtern.

Ausgleich : Die Festsetzung "Sicherung des Uferschutzstreifen, die im Geltungsbereich direkt er- bracht werden kann, berücksichtigt neben anderen Faktoren auch eine Kompensation des Schutzgutes "Boden". Die ökologischen Funktionen der vom Wasser geprägten Land- schaften beruhen in erster Linie auf der ganzjährig geschlossenen Pflanzendecke. Diese ver- hindert einerseits Bodenverluste durch Erosion, andererseits kommt es im Vergleich zu ande- ren landwirtschaftlichen Kulturformen wie Acker zu deutlich geringeren Nährstoffausträgen. Dies gilt sowohl für die Verlagerung von Phosphat durch Oberflächenerosion als auch für die Auswaschung von Nitrat. Die Auswaschung von Stickstoffverbindungen beläuft sich unter Grünland auf etwa ein Sechstel derjenigen des Ackerlandes. Damit tragen Grünlandflächen wesentlich zum Trinkwasserschutz bei. Besonders in Böden mit hohem Gehalt an organischer Substanz gelangen durch Entwässerung und Umbruch durch Nitrifikation und Denitrifikation neben Nitrat auch Stickoxide in die Umwelt. Es entstehen Gase wie das sogenannte Lachgas (N2O), das an der Zerstörung der Ozonschicht und am Treibhauseffekt beteiligt ist. Damit trägt eine geschlossene Pflanzendecke wesentlich zum Klimaschutz bei. Neben der Wahrung der Qualität der Trinkwasserreserven bilden Grünlandareale ein wichtiges Medium zur Grundwasserneubildung und damit der Trinkwasserquantität. Die Filterwir- kung und die Wasser haltenden Eigenschaften der humosen Bodenschicht bewirken eine

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 8 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

stete und nachhaltige Neubildung von Grundwasser. Dabei ist die verzögerte Abgabe von Wasser an Bäche und Flüsse von großer Wichtigkeit. Darüber hinaus berücksichtigt die in Anspruch genommene vorlaufende Ersatzmaßnah- me u.a. auch die Bodenfunktionen.

3.2.3 Flächen

Der ständige Bedarf von neuen Flächen für die Entwicklung durch Bauleitplanung sowie jeweils dazugehörigen Ausgleichsflächen wird zum Großteil durch Überplanung landwirt- schaftlich genutzter Flächen gewonnen. Bezüglich der Flächeninanspruchnahme wird vorliegend jedoch eine sehr kleinräumige Fläche in engen Grenzen zur Standortsicherung überplant. Landwirtschaftliche Nutzfläche wird nicht in Anspruch genommen.

Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung: Es wäre im Wesentlichen keine Änderung des Ist-Zustandes zu erwarten.

Auswirkungsprognose bei Zielverwirklichung der Planung: Baubedingt kann von einem zusätzlichen, jedoch mäßigen, Flächenverbrauch ausgegan- gen werden. Prinzipiell wird jedoch durch Versiegelungen die ökologische Funktion des Bodens im Be- reich von Bauvorhaben beeinträchtigt bzw. zerstört. Beeinträchtigt durch Versiegelungen werden Filter-, Puffer- und Speicherfunktionen, die Bodenbiologie, der Wasserhaushalt, der Austausch zwischen Bodenluft und Atmosphäre sowie die Lebensraumfunktion.

Erheblichkeit : Baubedingt muss zwar von einem Flächenverbrauch ausgegangen werden, aufgrund der, wie vor, dargestellten örtlichen Gegebenheiten und potentiale kann jedoch hinsichtlich des Schutzgutes Fläche nicht von einem erheblichen Eingriff gesprochen werden..

Ausgleich : Eine Entsiegelung an anderer Stelle ist nicht möglich.

3.2.4 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Boden / Flä- che tabellarisch

Baubedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirk- Ursache Auswirkung Wirkdauer faktor Verdichtung Erdarbeiten, Veränderung der Bo- vorübergehend Baustoffablagerun- denstruktur gen, Verschlechterung der Befahren mit schwe- Durchlüftung und Fil- rem Gerät tereigenschaften Minderung der Lebens- raumfunktion für Bo- denorganismen Schadstoffeintrag Abgase Beeinflussung des na- vorübergehend Reifenabrieb türlichen Puffervermö- gens - 9 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Akkumulation von Schadstoffen

Anlagebedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirk- Ursache Auswirkung Wirkdauer faktor Versiegelung Schotterung Änderung der Oberflä- dauerhaft chengestalt Veränderung des ge- wachsenen Bodenauf- baus / Bodenschichten Verlust natürlicher Bo- denfunktionen Schadstoffeintrag Abgase Beeinflussung des na- dauerhaft Reifenabrieb türlichen Puffervermö- gens Akkumulation von Schadstoffen

Betriebsbedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirk- Ursache Auswirkung Wirkdauer faktor Schadstoffeintrag Abgase Beeinflussung des dauerhaft Reifenabrieb natürlichen Pufferver- mögens Akkumulation von Schadstoffen Störungen akus- Verkehr Geräusche durch Nut- dauerhaft tisch, zung,

Mögliche Wirkungen und Wechselwirkungen

Mögliche Wirkungen von Eingriffstypen Belas- Wir- Wechsel- verschiedenen Eingriffen tungsursachen kungs- wirkungs- pfade pfade A. Bodenerosion (Wind, 1. Bodenfreilegung • A • B Wasser) • D • C • B • D • E

B. Vernichtung/ Beein- 2. Bodenabtrag • A • D trächtigung der Le- • B • E bensraumfunktion • C • E

C. Veränderung des Bo- 3. Bodenversiegelung • B • A denreliefs • D • B • D • E

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 10 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

D. Veränderung physika- 4. Bodenverdichtung • D • B lischer Bodeneigen- • B • E schaften

E. Veränderung chemi- 5. Stoffeintrag • E • B scher Bodeneigen- • F • D schaften • B

F. Akkumulation von Gift- 6. Flächeninanspruch- • H • B stoffen nahme • B • E • G • D • E G. Rohstoffverbrauch (Baumineralien)

H. Geringere Produktion landw. Güter

3.3 Lokalklima, Human-Bioklimatisches Potential, klimatisches Regenerationspotential und Lufthygiene

Ermittlung von Frisch- und Kaltluftbildung sowie Kaltluftabfluss, Temperaturausgleich und ggf. Luftfilterung. Bewertung der bioklimatischen Ausgleichsfunktion und der Immissionsschutzfunktion.

Bestand Die nachstehenden Angaben beziehen sich auf das regionale, überörtliche Klima und wurden dem Klimaatlas von Hessen entnommen. Sie dienen vorerst der orientierenden, klimatischen Einordnung des Untersuchungsrau- mes.

mittlerer Jahresniederschlag: 650 - 700 mm mittlere Niederschläge in Vegetationsperiode: 450 - 500 mm

mittleres Tagesmittel der Lufttemperatur: 8,5 – 9,0 C

mittlere Jahresschwankung der Lufttemperatur: 17,5 – 18,0 C

Wind: vorwiegend aus westlichen Richtungen

bioklimatische Belastung (Wärme bzw. Schwülebelastung): gering ermittelt aus mittlerer Feuchttemperatur und mittlerer Windgeschwindigkeit

Wuchsklima (Wärmesummenstufe nach Ellenberg): ziemlich kühl, für Ackerbau geeig- net. Eignung für die gärtnerische Nutzung: gut

- 11 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Örtliche Klimasituation

Der Laubusbach wirkt sich im Plangebiet und dessen Umgebung begünstigend auf das Mikroklima aus. Diese Wirkung wird durch vorliegende Planung nicht beeinträchtigt. Die Windströmung läuft in der Regel parallel zum Talverlauf.

Ein unabhängiges Windsystem stellt sich jedoch bei windschwachen Wetterlagen ein.

Human-Bioklimatisches Potenzial

Das human- und bioklimatische Potenzia l ist im Wesentlichen eine Funktion von standörtlich spezifischen thermischen Reizen bzw. Belastungen.

Wärmebelastung entsteht besonders bei gleichzeitigem Auftreten von hoher Tempera- tur, hoher Luftfeuchte (Schwüle) und geringer Windgeschwindigkeit.

Als operationalisierende Parameter sind die mittlere Anzahl der Tage mit einer Lufttem- peratur am befeuchteten Thermometer von mind. +18° C (Tf 18) - entspricht einer Äqui- valenttemperatur von 49° C - zum Beobachtungstermin 14.00 Uhr MEZ sowie die mittle- re Windgeschwindigkeit (m/s) im Jahr (WvJ) - als kompensierender Faktor - syner- gistisch zugrunde zu legen.

Im weiteren Bereich des Plangebietes ergeben sich gemäß der Standortkarte von Hes- sen "Das Klima" folgende Werte:

Tf18 = 20 - 25 Tage WvJ = 3 - 4 m/s

Daraus ergibt sich die Feststellung einer geogen abgeschwächten bioklimatischen Belas- tung.

Klimatisches Regenerationspotenzial:

Als klimatisches Regenerationspotenzial bezeichnet man die klimaökologische Aus- gleichsfunktion (Kaltluftproduktion und -ventilation) eines Standortes aufgrund seiner Nut- zung, Höhenlage, Topographie und räumlichen Lage zu Wirkungsbereichen z. B. (Sied- lungen).

Lufthygiene:

Lufthygienische Belastungen (Stäube, Gerüche, Gase) sind nicht bekannt, ausgewiesene Belastungszonen nach BImSchG liegen nicht vor.

Bewertung : Das Plangebiet ist als kleines Teilkompartiment von Kaltluftproduktionsflächen nördlich der Ortslage Weyer zu betrachten. Die zu betrachtende Fläche hat jedoch aufgrund der gegebenen Topographie und der vorgesehenen Nutzung keine übergeordnete Funktion als Kaltluftleitbahn für die Ortslage. Insgesamt handelt es sich hier um ein wenig sied- lungsrelevantes Kaltluftentstehungsgebiet, da die sich südlich anschließende Bebauung bereits eine deutliche Barrierewirkung aufweist.

Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung: Es ist keine Veränderung zu erwarten.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 12 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Auswirkungsprognose bei Zielverwirklichung der Planung: Es ist keine spürbare Veränderung zu erwarten.

Erheblichkeit: keine

Ausgleich : Die vorbereiteten Eingriffe wirken sich aufgrund ihrer Kleinräumigkeit nicht auf das lokale Klima aus. Ein Ausgleich ist daher nicht erforderlich.

Für das Schutzgut Klima/Luft werden folgende Verminderungsmaßnahmen formuliert: • Durchgrünung entsprechend der Festsetzungen • bedarfsbezogene Flächeninanspruchnahme (Erschließung und Bebauung)

3.3.1 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Klima / Luft tabellarisch

mögliche lokale Wirkungen, Wirkungsgrad jeweils in Abhängigkeit des geplanten Eingriff- umfangs - Aufheizung und mangelnde nächtliche Abkühlung - Beeinträchtigungen der Gesundheit - herabgesetzte Aufenthaltsqualität in Freiflächen und/oder Gebäuden Räumen - Schäden an Infrastruktur und Privateigentum

mögliche globale Wirkungen, Wirkungsgrad jeweils in Abhängigkeit des geplanten Ein- griffumfangs - Erhöhung des Verkehrsaufkommens, Verlängerung der Verkehrswege etc. (Entste- hung von Treibhausgasen) - Ansiedlung emissionsträchtiger Gewerbe- und Industriezweige (Entstehung von Treibhausgasen) - Nutzung fossiler Brennstoffe

Baubedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Schadstoffeintrag Abgase Verschlechterung der vorübergehend Staub Luftqualität Beeinträchtigung der Lebensqualität für Mensch und Tier

Anlagebedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Versiegelung Schotterung Keine Auswirkungen dauerhaft Verlust von Vege- erkennbar tation

- 13 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Betriebsbedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Schadstoffeintrag Abgase Beeinträchtigung der dauerhaft Heizung Luftqualität

Mögliche Wirkungen und Wechselwirkungen

Durch die lufthygienische Filterfunktion vorhandener Vegetation sowie Luftabflüsse und Kaltluftbildung aufgrund gegebener Strukturen wird die Schadstoffbelastung für Flo- ra/Fauna und den Menschen verringert und ggf. (je nach topographischen Verhältnissen) Kaltluft zugeführt. Verlust von Vegetation, Bebauung mit Barrierewirkung und Änderungen von Oberflä- chenstruktur und -gestalt können negativ auf Frischluftbildung und Luftströme wirken.

3.4 Schutzgut Wasser

1. Oberflächengewässer: Ermittlung der Gewässerstrukturgüte und der Gewässergüte (sofern vorhanden). Bewertung der Selbstreinigungsfunktion, der Retentionsfunktion und der Schutzfunktion. 2. Grundwasser: Aussagen zu den Grundwasser führenden Schichten anhand geologischer Formation. Bewertung des Grundwasserdargebots und der Grundwasserneubildung.

Bestand

3.4.1 Oberflächengewässer

Oberflächengewässer befinden sich nicht im Geltungsbereich. Direkt an den Geltungsbereich anschließend, verlaufen jedoch der Mühlgraben und der Laubusbach. Die Planung weist einen 10 m breiten Uferschutzstreifen aus.

3.4.2 Grundwasser / Geländefeuchtestufe

Die zu betrachtenden Flächen charakterisieren sich hinsichtlich des Bodenwasserhaus- haltes als überwiegend frisch bei stärker oszillierendem Grundwasserspiegel, der in der Regel einen größeren Flurabstand aufweist.

Die Geländefeuchtstufe ist im Wesentlichen eine Funktion der Grund- und Staunässe. Flächige Staunässeerscheinungen sind nicht vorhanden.

Laut Standortkarte Hessen ist, im zur Rede stehenden Bereich eine mittlere Grundwas- serverschmutzungsempfindlichkeit und eine geringe Grundwasserergiebigkeit anzuneh- men.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 14 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Bewertung : 1. Oberflächengewässer: Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes verläuft kein Oberflächengewässer. Die an- grenzenden Gewässer sind anhand Festsetzung eines Uferschutzstreifens berücksichtigt.

2. Grundwasser: Durch vorliegende Planung ist nicht von einer Beeinträchtigung der Grundwasserleiter oder des Grundwassers auszugehen. Anfallende Niederschläge sind auf der Planfläche direkt zu versickern bzw. werden von befestigten Flächen randlich zur Versickerung abgeführt, so dass hier anfallendes Wasser dem Landschaftswasserhaushalt wieder direkt zugeführt wird und so kompensiert werden kann.

Die Kontaminationsanfälligkeit des Grundwassers wird wesentlich von den Kennwerten Mächtigkeit, Durchlässigkeit und Pufferfähigkeit der geologischen und pedographischen Deckschichten bestimmt. Weiterhin sind Störungen, Brüche und Klüftungen als Schad- stoff-Ausbreitungspfade von Bedeutung. Auch ist der mittlere Flurabstand des Grundwas- sers relevant für eine Gefährdungsabschätzung.

Das hier tiefer anstehende Grundwasser und die Puffer- bzw. Sorptionsfähigkeit der leh- migen Deckschichten bedingen eine geringe Verschmutzungsempfindlichkeit. Aufgrund der höheren Feldkapazität des lehmigen Bodens ist die Auswaschungsgefährdung des in der Bodenlösung mobilen Nitrations als gering einzustufen.

Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung: Es wäre im Wesentlichen keine Änderung des Ist-Zustandes zu erwarten.

Auswirkungsprognose bei Zielverwirklichung der Planung: Die möglichen Teilversiegelungsanteile bewirken entsprechend einen Verlust von Ver- dunstungsflächen, die sich in ihrer Gesamtheit auf den Bodenwasserhaushalt aufgrund der Kleinräumigkeit im Plangebiet jedoch nicht messbar auswirken dürften. Eine Absenkung des Grundwasserspiegels oder eine signifikante Beeinträchtigung der Grundwasserneubildungsrate aufgrund der vorliegenden Planung kann nicht angenom- men werden Hinsichtlich der Verschmutzungsgefahr durch Verunreinigung des Grundwassers wurden verschiedene Aussagen getroffen die einzuhalten sind. Es ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht damit zu rechnen, dass sich durch die vorbe- reitete Planung negative Auswirkungen auf das Umfeld des Plangebietes ergeben.

Ausgleich : Die in Anspruch genommene vorlaufende Ersatzmaßnahme berücksichtigt u.a. auch das Schutzgut Wasser.

Für das Schutzgut Wasser werden folgende Vermeidungsmaßnahmen formuliert: • Vom Baustellenbetrieb darf keine Grundwassergefährdung ausgehen. Fahrzeuge und Baumaschinen sind gegen Kraftstoff- und Ölverlust zu sichern. • Von Baumaßnahmen anfallendes Abwasser ist schadlos zu beseitigen. Eine Versicke- rung desselben ist unzulässig. • Verwendung wasserdurchlässiger Befestigungen wo möglich.

- 15 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

3.4.3 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Wasser tabel- larisch

Baubedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Verdichtung Erdarbeiten, Einschränkung der vorübergehend Baustoffablagerun- Grundwasserneubildung gen, Erhöhung des Oberflä- Befahren mit chenabflusses schwerem Gerät Schadstoffeintrag Eintrag von Schad- Akkumulation von vorübergehend stoffen (Schmier- Schadstoffen /Treibstoffe)

Anlagebedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Versiegelung Schotterfläche Reduzierung der Grund- dauerhaft wasserneubildung, Verlust von Infiltrations- fläche, Erhöhung des Oberflä- chenabflusses

Betriebsbedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Schadstoffeintrag Eintrag von Schad- Reduzierung der Grund- dauerhaft Verdichtung stoffen (Schmier- wasserneubildung, /Treibstoffe) Nutzung der Anla- gen

Mögliche Wirkungen und Wechselwirkungen

Grundsätzlich steht der Wasserhaushalt als komplexes Wirkungsgefüge in enger Bezie- hung insbesondere zu den Schutzgütern Klima und Boden. Soweit es sich um Einflüsse auf das Grundwasser handelt, unterliegen die Gleichgewichtsprozesse langen Zeiträu- men. Außerdem ist der räumliche Auswirkungsbereich von Grundwasser- und Fließge- wässerbeeinflussungen in stofflicher und mengenmäßiger Art ggf. zu beachten.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 16 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Mögliche Wirkungen von Eingriffstypen Belas- Wirkungs- Wechsel- verschiedenen Eingriffen tungsursachen pfade wirkungs- pfade A. Verminderung der 1. Bodenversiegelung • A • B Grundwasser- • B Neubildungsrate • D • I B. Absinken des Grund- 2. Tiefbaumaßnahmen • A • C wasserspiegels • B • C • I

C. Änderung der Grund- 3. Wasserbauliche Maß- • C • B wasser Fließrichtung, nahmen • D der Grundwasser- • E Fließgeschwindigkeit • I

D. Erhöhter Oberflächen- 4. Brauch-, Trinkwas- • B • A abfluss serentnahmen • E • B

E. Verminderte Wasser- 5. Nähr-, Schadstoffein- • G • I führung, geringere Ab- trag • H • H flussmengen • I

F. Temperaturerhöhung 6. Abwärme • F • I • G • H • I G. Veränderung der na- türlichen Nährstoffver- hältnisse

H. Akkumulation von Gift- stoffen

I. Lebensraumentwer- tung und Artensterben

3.5 Potentielle natürliche Vegetation

Bei Unterlassung jeglicher anthropogener Einflussnahme würde sich aufgrund der Kons- tellation der abiotischen Standortfaktoren als Klimaxstadium der Vegetationsentwicklung überwiegend Wald einstellen. Das weitere Untersuchungsgebiet weist differenzierte Standortfaktoren (Eigenschaften) auf, so dass sich hauptsächlich aufgrund von Hanglage und Feuchtestufe unterschiedli- che Waldgesellschaften einfinden würden. Folgende Waldgesellschaft wäre im Bereich denkbar:

- 17 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

STERNMIEREN-STIELEICHEN-HAINBUCHENWALD (Stellario-Carpinetum)

Bestandsstruktur Mischwald mit Stieleiche und Hainbuche

dominierende Gehölz- Stieleiche, Hainbuche, Winterlinde, Feldahorn, und Begleitarten Vogelkirsche, Weißdorn, Hasel, Wasserschneeball, Hartriegel, Rote Heckenkirsche, Faulbaum

3.6 Flora und Fauna

3.6.1 Aktuelle Vegetation der örtlichen Biotoptypen

Differenzierung der Biotoptypen mit Angaben zur Flora und Fauna. Bewertung der Artenschutzfunktion, der Lebensraumfunktion und der Biotopverbundfunk- tion. Sollten Eingriffe nötig werden, die geschützte Lebensräume oder Arten betreffen, sind diese gesondert verbal zu beschreiben und zu bewerten.

Die Flora wurde durch eigene Erhebungen zwischen den Jahren 2013 bis 2017 aufge- nommen.

Grünland: Im Bestand handelt es sich um eine bislang intensiv und regelmäßig gemähte Dauergrün- landfläche, die geprägt ist durch das Vorkommen von Lolium perenne (Deutsches Wei- delgras) und zu Lagerzwecken für Anhänger etc. genutzt wird.

Ufer Mühlgraben: Das der Planfläche zugewandte Ufer weist eine Brennnesselgesellschaft auf. Das gege- nüberliegende Ufer ist teilweise durch Gehölze (Weide) bestanden.

Ufer Laubusbach: Der Uferbewuchs durch verschiedene Weichhölzer wird erhalten.

Im Bereich findet sich eine Fahrspur ohne Bewuchs.

Als rechtlicher Bestand ist für die Flurstücke Nr. 166/3; 166/2 und 166/1 der Bebauungs- plan "Private Grünflächen, Eigentümergärten Nr. 17" anzunehmen. Für das Flurstück 166/4 ist intensiv genutzte Frischwiese anzunehmen.

3.6.2 Fauna

Im Rahmen des Artenschutzrechtlichen Fachbeitrages wurden im Rahmen von 5 Bege- hungen von März bis Juni die Reviervögel und die Nahrungsgäste kartiert und sind im Fachbeitrag, Anlage 2 zu diesem Bericht, in Wort und Bild dargestellt.

Im Eingriffsbereich und dessen Umgebung konnten weder streng geschützte Vogelarten , noch Arten des Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie festgestellt werden. Es wurden keine Hinweise auf das Vorkommen von Greifvogelarten oder Eulen festge- stellt. Nördlich des Plangebietes, durch die Erschließungsstraße getrennt wurde di Stockente kartiert, für die eine Art für Art-Prüfung durchgeführt wurde.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 18 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Durch die vorgesehene Planung kann nach derzeitigem Kenntnisstand nicht davon aus- gegangen werden, dass sich artenschutzrechtliche Konflikte ergeben oder Lebensraum für die Avifauna nachhaltig negativ beeinträchtigt wird.

Im Gutachten wird folgenden Artengruppen keine potentielle Betroffenheit bescheinigt: • Fledermäuse, • Libellen, • sonstige Säugetiere, • Schmetterlinge und • Amphibien, • Heuschrecken • Käfer,

Nach Recherche im Bodenviewer Hessen stellt das Plangebiet ein potentielles Habitat für Feldhamstervorkommen dar. Aufgrund der Lage im Raum und der Ausstattung des über- planten Gebietes kann jedoch ein Vorkommen des Feldhamsters ausgeschlossen wer- den. Habitate der Haselmaus sind Waldgesellschaften, Feldhecken etc. Entscheidend ist das Vorkommen blühender und fruchtender Sträuchern als Nahrungsquelle. Die Art wird nur selten als Kulturfolger festgestellt. Es ist im Bereich der in Anspruch genommenen Grün- landflächen nicht von einem Vorkommen der Haselmaus auszugehen. Die Wildkatze sucht Deckung (dichter Unterwuchs), Aufzuchtplätze (Baumhöhlen, Fels- höhlen etc.) Saumstrukturen als Jagdhabitat und als ganz wesentlichen Faktor: Unge- störtheit. Daher ist nicht davon auszugehen, dass die vorliegende Planung Habitate der Wildkatze berührt.

Bewertung : Negativ durch die vorbereiteten Eingriffe betroffen ist im Wesentlichen eine Fläche die be- reits deutlich urban geprägt ist und deren Habitateigenschaften und die biologische Viel- falt als mittel bis gering einzustufen sind, so dass hier nur eine geringe naturschutzfachli- che Bedeutung zuzuordnen ist. Gehölze als Habitat bildende besondere Strukturen sind durch die Planung nicht betroffen bzw. werden durch Ausweisung des Uferschutzstreifens unter Erhalt gestellt. Nachhaltige negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Luft und Klima, sowie das Wir- kungsgefüge zwischen diesen Schutzgütern mit den Schutzgütern Boden und Wasser sind nicht zu erwarten.

Faunistische Bewertung Avifauna (Auszug aus dem artenschutzrechtlichen Fachbeitrag) Hinsichtlich der Reviervogelarten ist der Planungsraum als gewässernahes Siedlungsha- bitats mit der zu erwartenden Avifauna anzusehen. Generell stellt sich der Geltungsbe- reich selbst als verhältnismäßig artenarm dar. Aufgewertet wird der Geltungsbereich durch die östlich angrenzenden Obstbaumbestände und den Gehölzsaum im Westen. Wertgebend ist allerdings nur das Vorkommen der Stockente, der allerdings einen Schwerpunkt nördlich des Geltungsbereichs aufwies. Die angetroffenen Nahrungsgäste entsprechen dem zu erwartenden Spektrum, wobei mit den Greifvögeln Mäusebussard und Turmfalke streng geschützte Vogelarten den Pla- nungsraum als Jagdraum nutzen. Bezüglich der geplanten Nutzung ist der untersuchte Planungsraum als Habitat von ge- ringer Wertigkeit einzustufen. Aktuell wurden keine Brutvögel im Eingriffsbereich festgestellt. Eingriffe in Gehölzberei- che können generell einen Verlust von Ruhe- und Fortpflanzungsstätten bedingen und dadurch neben der direkten Gefahr von Individuenverlusten zu einer geringfügigen Ver- schlechterung der Habitatbedingungen führen. Diese können von den Arten jedoch durch das Ausweichen in noch ausreichend zur Verfügung stehenden Alternativhabitate in der Umgebung kompensiert werden. Kompensatorische Pflanzungen einheimischer Gehölze sind aufgrund des geringen Eingriffs nicht notwendig. - 19 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Die Stockente wurde deutlich außerhalb des Eingriffsbereichs angetroffen. Das festge- stellte Revier wird durch die aktuell geplanten Veränderungen nicht erheblich tangiert werden. Artenschutzrechtliche Konflikte sind daher auszuschließen. Die Art wird regel- mäßig in der Nähe von Störquellen (Bebauung, Straßen, Parks usw.) angetroffen. Erheb- liche anlage- oder betriebsbedingte Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der lokalen Population sind nicht anzunehmen. Der Planungsraum und dessen Umfeld stellen für Mäusebussard und Turmfalke ein spo- radisch frequentiertes Jagd- und Nahrungsrevier dar. Durch die aktuelle Nutzung finden die Arten ein ausreichendes Angebot an Beutetieren vor. Es kann davon ausgegangen werden, dass die festgestellten Arten nur eine lose Bindung an den Planungsraum auf- weisen und ggf. auf Alternativflächen in der Umgebung ausweichen. Entsprechende ge- eignete Strukturen kommen im Umfeld des Planungsraums regelmäßig vor. Daher ist mit keiner erheblichen Beeinträchtigung der Arten zu rechnen. Obwohl der Birkenzeisig im Umfeld mit zahlreichen Individuen festgestellt wurde, kann keine besondere Bedeutung als Rastplatz während des Vogelzugs abgeleitet werden. Hierfür ist der Bereich zu unspezifisch. Generell werden Birkenzeisige während des Win- ters und zum Vogelzug häufig in der Nähe von Birken und Erlen angetroffen. Es ist anzu- nehmen, dass die Gehölzbestände entlang des Gewässers auch zukünftig frequentiert werden. Lärmemissionen sowie sonstige Störungen während der Bauzeit führen nur zu vorüber- gehenden Beeinträchtigungen der Fauna. Die bauzeitliche Verdrängung klingt nach Ab- schluss der Baumaßnahme rasch ab. Zur detaillierteren Abschätzung der zu erwartenden Auswirkungen des Baugebiets wer- den die relevanten Vogelarten im Zuge der artenschutzrechtlichen Betrachtung näher be- trachtet. Der Schwerpunkt liegt auf der Stockente .

Faunistische Bewertung Reptilien (Auszug aus dem artenschutzrechtlichen Fachbeitrag) Die im Planungsraum potentiell vorkommende Blindschleiche (Anguis fragilis) stellt nur vergleichsweise geringe Lebensraumansprüche und wird in Mittelgebirgsregionen häufig angetroffen. Das sporadische Auftreten der Ringelnatter ist denkbar, da die Art im Lahntal und dessen Umgebung häufig anzutreffen ist und der Planungsraum durch geringe Entfernung zur Lahn ohne weiteres erreichbar ist. Aufgrund der wenig an das Land gebundenen Le- bensweise dürfte es hinsichtlich der Ringelnatter nur sehr selten zu möglichen Konflikten führen. Weitere Reptilien, somit auch Zauneidechse und Schlingnatter konnten nicht nachgewie- sen werden. Artenschutzrechtliche Konflikte können daher ausgeschlossen werden. Da nach § 44 Abs. 5 BNatSchG nur Arten relevant sind, die unter gemeinschaftlichem Schutz stehen (EU-VSRL, FFH-Arten, streng geschützte Arten) ist die potentiell vorkom- mende Blindschleiche im Rahmen der späteren Artenschutzrechtlichen Betrachtung nicht weiter zu berücksichtigen.

Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung: Es wäre im Wesentlichen keine Änderung des Ist-Zustandes zu erwarten.

Auswirkungsprognose bei Zielverwirklichung der Planung: Es werden Teilversiegelungen vorbereitet, die sich in ihrer Gesamtheit auf die bestehen- den Habitate im Plangebiet negativ auswirken. Es ist nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nicht damit zu rechnen, dass sich durch die vorbereitete Planung negative Auswirkungen auf das Umfeld des Plangebietes ergeben. Die durch vorliegende Planung in Anspruch genommenen Habitate sind durch ausrei- chend große Flächen im Umfeld abgepuffert, so dass das Naturraumpotential erhalten bleibt.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 20 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Ausgleich : Ein Ausgleich wird für das Schutzgut nicht erforderlich. Die Belange sind durch die Pla- nung nicht nachhaltig negativ betroffen. Die im artenschutzrechtlichen Fachbeitrag haben Eingang auf die Hinweise zur Planung (Plankarte) gefunden. Die in Anspruch genommene vorlaufende Ersatzmaßnahme unterstütz u.a. auch die Be- lange von Flora und Fauna.

Erheblichkeit vgl. Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag

3.6.3 Arten und Biotopschutzpotential und Funktion für den Biotopverbund

Um die Bedeutung bzw. den Wert der, den jeweiligen Standort prägenden, Biotope und Biozönosen für Naturschutz und Landschaftspflege zu bestimmen, ist sowohl das örtliche, standortspezifische Arten- und Biotopschutzpotential als auch seine Stellung innerhalb des örtlichen Biotopverbundsystems zu bewerten.

Die Bewertung erfolgt rein qualitativ und argumentativ ohne Verwendung von Punktwert- zuweisungen und Verrechnungen.

Grundlage für alle Bewertungsschritte ist die Zugrundelegung eines diesbezüglichen Be- wertungsmaßstabes.

Hierbei sind zum einen naturschutzrechtliche und regionalplanerische Vorgaben und Ziel- systeme zugrunde zu legen, zum anderen aktuelle naturschutzfachliche Erkenntnisse (Rote Liste, Auswertungen von regionalen Biotop- bzw. Biozönosekartierungen in Land- schaftsplänen etc.) zu berücksichtigen.

Jene Vorgaben und Erkenntnisse bilden den Bezugsrahmen für eine naturschutzfachli- che, planungsrelevante Bewertung und beinhalten allgemeine oder regionalisierte Vor- stellungen über den Sollzustand von Ökosystemen, Biotopverbundsystemen, Arteninven- taren oder der Landschaft, in der sich die genannten Strukturen befinden.

Dabei ist sowohl der Aspekt des Lebensraum- bzw. Biotopschutzes als auch der des spe- ziellen Artenschutzes relevant, was sich gleichsam in den einschlägigen Rechtsvorschrif- ten zu Naturschutz und Landschaftspflege dokumentiert.

Methodik der Bewertung des Arten- und Biotopschutzpotenzial und seiner Funktion für den Biotopverbund siehe Anlage 1.

Bewertung:

1. Im Plangebiet vorkommende geschützte bzw. schutzwürdige Biotope und Arten:

Schutzwürdige Biotope gem. § 30 BNatSchG nicht vorhanden Hessische Biotopkartierung nicht vorhanden Geschützte oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten nicht vorgefunden

- 21 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

2. Vorhandene Biotopqualitäten/Wertigkeiten/besondere Arten:

- versiegelte Bereiche geringwertig hinsichtlich Dauer- und Teille- bensraumfunktionen - Grünland gering bis mittelwertig hinsichtlich Dauer- und Teillebensraumfunktion - Gehölze hochwertig hinsichtlich Dauer- und Teille- bensraumfunktion

3. Funktion im Biotopverbund und Biotoprepräsentanz

- Grünland geringe bis mittlere Trittstein- und/oder Kor- ridorfunktion - versiegelte Bereiche geringe Trittstein- und/oder Korridorfunktion - Gehölze hohe Trittstein- und/oder Korridorfunktion

Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung: Es wäre im Wesentlichen keine Änderung des Ist-Zustandes zu erwarten.

Auswirkungsprognose bei Zielverwirklichung der Planung: Es werden Teilversiegelungen vorbereitet, die sich in ihrer Gesamtheit auf die bestehen- den Habitate im Plangebiet jedoch nicht wesentlich auswirken. Es ist nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nicht damit zu rechnen, dass sich durch die vorbereitete Planung negative Auswirkungen auf das Umfeld des Plangebietes ergeben.

Ausgleich Die in Anspruch genommene vorlaufende Ersatzmaßnahme berücksichtigt u.a. auch den Belang des Biotopverbundes und des Biotoppotentiales.

3.6.4 Naturschutzrechtliche Schutzgebiete

Naturschutzrechtliche Schutzgebiete sind von der Planung nicht betroffen.

Erheblichkeit Flora/Fauna/Biotope/Schutzgebiete Nachhaltige negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Luft und Klima, sowie das Wir- kungsgefüge zwischen diesen Schutzgütern mit den Schutzgütern Boden und Wasser sind aufgrund der Ausstattung des eigentlichen Plangebietes und dessen näherer Umge- bung nicht zu erwarten. Es handelt sich bei den vorkommenden Arten um sogenannte Al- lerweltsarten, die auch ein breites Habitatspektrum aufweisen und denen im Umfeld der Planung zahlreiche Ausweichlebensräume zur Verfügung stehen.

Für die Schutzgüter Flora/Fauna/Biotope/Schutzgebiete werden folgende Verminde- rungsmaßnahmen formuliert: • Durchgrünung entsprechend der Festsetzungen • bedarfsbezogene Flächeninanspruchnahme (Erschließung und Bebauung)

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 22 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

3.6.5 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Flora / Fauna / Biotope / Schutzgebiete tabellarisch

Baubedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Verdichtung Erdarbeiten, Veränderung der vorübergehend Baustoffablagerun- Bodenstruktur gen, Verschlechterung der Befahren mit schwe- Durchlüftung und rem Gerät Filtereigenschaften Minderung der Le- bensraumfunktion für Bodenorganismen Schadstoffeintrag Abgase Beeinflussung des vorübergehend Reifenabrieb natürlichen Puffer- vermögens Akkumulation von Schadstoffen Lärmemissionen Baustellenbetrieb Störungen vorübergehend

Anlagebedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Versiegelung Schotterung Änderung der Ober- dauerhaft flächengestalt Veränderung des gewachsenen Bo- denaufbaus / Boden- schichten Verlust natürlicher Bodenfunktionen Ggf. Veränderung von Habitateigen- schaften. Lebensraumverlust Schadstoffeintrag Abgase Beeinflussung des dauerhaft Reifenabrieb natürlichen Puffer- vermögens Akkumulation von Schadstoffen, da- durch ggf. Verschie- bung des Artenspekt- rum

- 23 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Betriebsbedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Schadstoffeintrag Abgase Beeinflussung des dauerhaft Reifenabrieb natürlichen Puffer- vermögens Akkumulation von Schadstoffen da- durch ggf. Verschie- bung des Artenspekt- rum Personenbewegung Nutzung Ggf. Störungen der dauerhaft Fauna

Mögliche Wirkungen und Wechselwirkungen

Mögliche Wirkungen von Eingriffstypen Belas- Wir- Wechsel- verschiedenen Eingriffen tungsursachen kungs- wirkungs- pfade pfade

A. Direkte Vernichtung der 1. Bauliche Anlagen • A • E Arten • B • F • C • D • E

B. D 2. Versiegelte Flächen • A • E irekte Beeinträchtigung/ und Wege • B • F Schädigung von Arten • C • D • E

C. Lebensraumentzug 3. Befahren, Tritt • A • A - temporär • E • E - dauerhaft • F

D. Lebensraumbeeinträch- 4. Lärm, Licht, Störun- • B • E tigung durch Zerschnei- gen • D • F dung, Randeinflüsse • E - temporär - dauerhaft

E. Begünstigung von sy- 5. Schadstoffe, Nähr- • A • F nanthropen Arten, die an stoffe • B stark anthropogen • D beeinflußte Lebensräu- • E men angepaßt sind • F

F. Veränderung des Arten- 6. Änderung der räum- • D • E spektrums und des ge- lichen Biotopstruktur • E

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 24 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

netischen Potentials 7. Gärtnerische Eingrif- • B • F fe • D • E

3.7 Landschaftsbild und Erholungsfunktion

Ermittlung von Eigenart und Vielfalt. Bewertung der Naturerfahrungs- und Erlebnisfunktion, der Erholungsfunktion sowie ggf. der Informations- und Dokumentationsfunktion.

Bestand Das geplante Vorhaben schließt sich unmittelbar an vorhandene Bebauung bzw. an Kleingärten an. Die im Plangebiet vorhandenen landschaftsbildlich und ortsbildprägenden besonders hervorzuhebenden Strukturen in Form von Gehölzen entlang des Laubus- bachs werden durch die Planung berücksichtigt und erhalten. Die bestehende Straßenfläche wird linear wirksam und vermittelt in Verbindung mit der umliegenden Nutzung den Eindruck von Urbanität.

Das Landschaftsbild wird bereits geprägt durch die vorhandene Bebauung und Nutzung.

Nach Planverwirklichung ist nicht davon auszugehen, dass sich das visuelle Erleben beim Betrachter verändert, da hier die Ausweisung einer Lagerfläche für Anhänger und Contai- ner nicht wesentlich wirksam wird.

Fernbereich: ländlicher Raum mit Dorfsiedlung (mittlere Erschließungsdichte), vorwiegend vom Menschen geprägte Kulturlandschaft.

Mittelbereich: gärtnerische Nutzung mit entsprechenden Nutzflächen bzw. Wohnnutzung, Sichtbeziehung zu Siedlung/Ortslage.

Nahbereich: markante Relieflinien sind im Bereich des Laubusbach vorhanden. Hohe Nutzungsintensität. Garten/Siedlung. Einsehbarkeit: mäßig bis gering. Sichthorizont: Dorfkulisse, Gärten, Gehölzstrukturen.

Bewertung : Die Erholungswirksamkeit der freien Landschaft oder eines Landschaftsausschnittes wird maßgeblich durch die Attraktivität des Landschaftsbildes bestimmt. Das Landschaftsbild ist jedoch nicht als feststehender Begriff zu verstehen, sondern als Leitbild, das der Mensch sich von einem bestimmten Lebensraum macht. Es ist dem Wertewandel der Gesellschaft ausgesetzt und wird auch von verschiedenen Menschen unterschiedlich empfunden. Nach Gassner (1992) ist die ästhetische Qualität von Landschaft daher ein sehr subjektives Empfinden des Einzelnen und beeinflusst ihn unmittelbar negativ oder positiv. Als Funktion dieses Schutzgutes werden allgemeine Naturerfahrungs- und Erleb- nisfunktion, Erholungsfunktion sowie ggf. Informations- und Dokumentationsfunktion un- terschieden. Das Landschaftsbild ergibt sich aus der Gesamtwirkung von flächigen, linienhaften und punktuellen Landschaftselementen natürlichen oder anthropogenen Ursprungs. Das Landschaftserleben ist jedoch auch von dynamischen Einflussgrößen wie Wetter, Jahres- zeiten etc. sowie individueller subjektiver Filter beeinflusst. Hier ist vor allem die Identifika- tionsmöglichkeit (Heimatempfinden) zu nennen.

- 25 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Hierzu wird nachfolgender Literaturauszug wiedergegeben (Bastian, Schreiber-Analyse und ökologische Bewertung der Landschaft):

”Eine ästhetische Landschaftsbewertung ist insgesamt sehr kritisch zu betrachten. Die Messung landschaftlicher Schönheit kann letztlich nicht objektivierbar und quantifizierbar sein; subjektive Einstellungen verändern sich im Wandel der Zeiten, der Stimmungen und Wertungen; darüber hinaus ist landschaftliche Schönheit ein derart komplexes Phäno- men, das sich schon in kurzen Intervallen so stark ändern kann, dass es bedenklich er- scheinen muss, den ästhetischen Wert eines Landschaftsausschnittes wissenschaftlich d. h. intersubjektiv begründbar und nachvollziehbar bestimmen zu wollen”.

Der betroffene Landschaftsausschnitt wird geprägt durch den Übergang von freier Kultur- landschaft mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und den vorhandenen bebauten Be- reichen der Ortslage. Ein regional oder überregional bedeutsames Erholungs- und Freizeitpotential ist für die Fläche nicht zu verzeichnen. Die Realisierung der Planung wird das Landschaftserleben im Bereich nicht wesentlich verändern, da der Betrachter hier durch die bereits realisierte Nutzung vorgeprägt ist. Ü- berdies ist keine exponierte Lage vorhanden.

Die sinnlichen Wahrnehmungen des Landschaftsbildausschnittes, insbesondere der visu- elle Eindruck der Landschaft, aber auch die Geräusche und Gerüche werden durch vor- liegende Planung nicht verändert oder beeinträchtigt. Die Fläche stellt darüber hinaus auch weder ein Potential zur Naturerfahrung dar noch hat sie eine Erlebnisfunktion. Dar- über hinaus kann der Fläche derzeit weder eine Informations- noch eine Dokumentations- funktion konstatiert werden. Die, für die verschiedenen Naturräume typischen Elemente und Nutzungen liegen hier nur noch teilweise vor. Diese typischen Strukturen bedingen jedoch den Charakter, die Unverwechselbarkeit des Landschaftsbildes.

Das Projekt ist am Standort gut eingegliedert und landschaftsverträglich gestaltet. Es sind keine besonders hervorzuhebende Landschaftsausschnitte betroffen.

Erlebnischarakter: geringwertig, da private Nutzung; Landschaftselemente (Hecken, Gehölze,) sind vorhan- den.

Landschaftsbildqualität: mittelwertig, mittlere Artenvielfalt, mittlere Anzahl von Kleinstrukturen, im Bereich Laubus- bach gute Anzahl von strukturbildenden Gehölzelementen als belebende Strukturen. Na- türliche Geräusche beeinflusst durch die Ortslage.

Empfindlichkeit, bzw. Schutzwürdigkeit Keine Besonderheiten oder Abweichung vom Durchschnitt, nicht selten.

Eingriffsintensität: Gute Eingliederung möglich. Durch Festsetzungen gut in Umgebung eingepasst. Bauwer- ke sind unzulässig.

Erheblichkeit/Auswertung: Das Projekt ist am Standort gut eingegliedert und landschaftsverträglich gestaltet. Der besonders hervorzuhebende Landschaftsausschnitt mit Gehölzstrukturen im Bereich Laubusbach wird durch die Planung nicht beeinträchtigt.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 26 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Für die Schutzgüter Landschaftsbild/Erholung werden folgende Verminderungsmaßnah- men formuliert: • Durchgrünung entsprechend der Festsetzungen • bedarfsbezogene Flächeninanspruchnahme (Erschließung und Bebauung) • Erhalt der Maßstäblichkeit durch an die Umgebung angepasste Festsetzungen hin- sichtlich Maß der baulichen Nutzung • Festsetzung von Naturraum und Kulturraum angepasster Vegetation

3.7.1 Umweltauswirkungen und Wechselwirkungen für den Umweltbereich Landschaft tabellarisch

Baubedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirk- Ursache Auswirkung Wirkdauer faktor Akustische und Baustellenbetrieb Minderung der synäs- vorübergehend visuelle Störungen thetischen Qualität des Landschaftsaus- schnittes

Anlagebedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Versiegelung Schotterung Verlust von ästhetisch dauerhaft wirksamen Land- schaftsstrukturen

Betriebsbedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Störungen akus- Verkehr Geräusche durch Nut- dauerhaft tisch, etc. Personenbewegung zung

Mögliche Wirkungen und Wechselwirkungen

Die Landschaftsstrukturen, die Abfolge von Oberflächenformen und Vegetationsstruktu- ren werden vom Menschen als Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft erlebt. Dies kann im Wesentlichen auf das Bild eines Ortes übertragen werden. Landschaft und Ort sind damit als Lebensräume von Menschen Grundlage für Erholung und Wohlbefinden. Gestörte Strukturen können damit dem Wohlbefinden entgegen wirken.

- 27 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

3.8 Schutzgut Mensch

Sicherung gesunder Lebensverhältnisse (Gesundheit) Sicherung von Lebensqualität (Wohlbefinden)

Bestand: Im Plangebiet stehen keine öffentlichen oder öffentlich nutzbaren Flächen zur Verfügung. Als Naherholungsgebiet sind der Planbereich und dessen Umgebung nur untergeordnet bedeutsam. Alle öffentlichen Wegeverbindungen bleiben von der Planung unberührt und weiterhin nutzbar.

Bewertung: Jedes Baugebiet ist durch Störungen durch Baulärm betroffen. Die Auswirkungen sind absehbar und zeitlich befristet. Im Vergleich zur bestehenden Vorbelastung und unter Berücksichtigung des vorgesehe- nen Eingriffs sind diese Störungen als tolerierbar zu bewerten. Nachhaltige Beeinträchtigungen sind - bei sorgfältiger Entsorgung von Rest- und Be- triebsstoffen und sachgerechter Bauausführung - nicht zu erwarten. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich nach Zielverwirklichung Immissionsbelastungen erhöhen. Eine dauerhafte visuelle erhebliche Beeinträchtigung ist nicht erkennbar. Im Plangebiet selbst stehen keine öffentlichen oder öffentlich nutzbaren Flächen zur Ver- fügung. Als Naherholungsgebiet sind der Planbereich und dessen Umgebung nur unter- geordnet bedeutsam. Alle öffentlichen Wegeverbindungen bleiben von der Planung unberührt und weiterhin nutzbar. Daraus folgt, dass die verkehrliche Erreichbarkeit gegeben ist. Die Erholungs- eignung der ländlichen Umgebung bleibt vollumfänglich erhalten. In der näheren Umgebung des Plangebietes liegen keine Nutzungen vor, die höhere Störgrade aufweisen. Es besteht für die gesamte Ortslage eine fußläufige Erreichbarkeit zur Nutzung des Au- ßenbereiches zu Erholungszwecken.

Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung: Es wäre im Wesentlichen keine Änderung des Ist-Zustandes zu erwarten.

Auswirkungsprognose bei Zielverwirklichung der Planung: Die Planung bedingt keine Auswirkungen, die sich nachhaltig negativ auf das Schutzgut Mensch auswirken könnten wie: Schadstoff-, Lärm- oder Lichtemissionen, Gerüche. Es sind weiterhin keine negativen Auswirkungen hinsichtlich klimatischer Verhältnisse, Veränderung des Wohnumfeldes oder sonstigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Störungen durch die Planung erkennbar. Insofern können keine nachhaltigen negativen oder kumulativen Auswirkungen prognosti- ziert werden. Umweltauswirkungen sind daher nach derzeitigem Kenntnisstand als unerheblich zu er- warten.

Ausgleich : Kompensationsmaßnahmen sind für das Schutzgut Mensch nur sehr begrenzt möglich. Das größte Potential liegt in der Ausschöpfung von Vermeidungs- und Verminderungs- maßnahmen.

Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen : • Immissionen die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet wären Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder Nachbarschaft her- vorzurufen sind auszuschließen. Es grenzen keine Baugebiete aneinander, die durch

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 28 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

hohe Störgrade negative Auswirkungen haben könnten (Trennung konfliktträchtiger Nutzungen). • Luftaustauschbahnen sind freigehalten und beachtet. • Es erfolgt eine landschaftsangepasste Bauweise, Hochbauten und Vollversiegelungen sind verboten. • Die Festsetzungen berücksichtigen die Sicherung von Freiflächen mit entsprechender Durchgrünung und dadurch optische Aufwertung. • Schaffung von klimatisch wirksamen Strukturen wo möglich. • Optimierte Erschließung unter Berücksichtigung kurzer Wege.

Baubedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Lärm, Baustellenbetrieb Minderung der Luft- vorübergehend Schadstoffeintrag qualität Lärmbelästigung

Anlagebedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Versiegelung Schotterung Verlust von ästhe- dauerhaft Überbauung tisch wirksamen Landschaftsstruktu- ren

Betriebsbedingte Auswirkungen

Konflikt / Wirkfak- Ursache Auswirkung Wirkdauer tor Störungen akus- Schotterung Geräusche durch dauerhaft tisch, etc. Nutzung, Einschrän- kung der Luftqualität

Mögliche Wirkungen und Wechselwirkungen Der Mensch als interaktiver Teil der Umwelt ist direkt von Umweltauswirkungen betroffen und löst seinerseits durch seine Aktivitäten eine Vielzahl von Umweltauswirkungen aus. Der Mensch steht somit in enger Wechselwirkung zu den übrigen Schutzgütern. Erhebli- che Verschlechterungen dieser Schutzgüter im Geltungsbereich eines Bebauungsplans führen folgerichtig zu einer Beeinträchtigung des Schutzguts Mensch. So entsteht regelmäßig durch die Schaffung von gesundem Wohnraum, Arbeitsmöglich- keiten oder Freizeiteinrichtungen in der Regel ein Verlust von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche, ggf. ein Verlust von Habitaten in Form von Gehölzen etc. was seinerseits wieder Wechselwirkungen mit weiteren Schutzgütern nach sich zieht, in Form von bspw. Licht- und oder Lärm- und oder Geruchsimmissionen, bioklimatische Verschlechterungen, Zer- schneidung von Landschaft (Straßenbau etc.), ggf. Veränderung des Wohnumfeldes (Än- derung der Bebauungsstruktur und der Nutzungen).

Vorliegend sind die Wechselwirkungen vornehmlich im Bereich der Auswirkungen der Flächeninanspruchnahme zu sehen, also Verlust von Lebensräumen für Flora und Fauna.

- 29 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

3.9 Schutzgut Kultur- und Sachgüter

Zur Bestandsbewertung der Kultur- und sonstiger Sachgüter existieren keine allgemein- gültigen Bewertungsverfahren. Bei einer städtebaulichen Inanspruchnahme von mit Kulturgütern besetzten Flächen ge- hen diese Werte meist unwiederbringlich verloren; ein Eingriff ist im Regelfall nicht oder nur sehr eingeschränkt kompensierbar. Allgemeine Bewertungskriterien für das Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter: - Beleg für geschichtliche Entwicklungen (Historischer oder Zeugniswert) - handwerkliche oder kunsthistorische Bedeutung (künstlerischer Wert) - Funktion oder Nutzung noch vorhanden (Erhaltungswert) - Möglichkeiten für eine aktuelle Nutzung (Nutzungswert) - Bedeutung für die Eigenart und Charakteristik einer Kulturlandschaft (regionaltypi- scher Wert) - Teil eines schützenswerten Ensembles (Ensemble- oder Kontextwert) - Eigenart, Schönheit und Erholungswert (Landschaftsbildwert) - Schutzstatus nach den Regelungen des Denkmal- und Naturschutzrechts oder durch örtliche Bauvorschriften - Seltenheit mit einer Einstufung nach lokaler, regionaler, landesweiter, nationaler oder internationaler Bedeutung

Bestand/Bewertung Im Untersuchungsraum sind weder Bodendenkmäler noch Baudenkmäler bekannt. Der Planbereich hat für den Denkmalschutz keine Bedeutung. Kultur- und Sachgüter sind nicht betroffen. Daher sind keine Auswirkungen zu erwarten.

Auswirkungen wie Zerstörung- oder Funktionsverlust, Störung von Erlebbarkeit oder Stö- rung von Sichtbeziehungen sind daher nicht zu erwarten.

Es bestehen daher keine erheblichen Beeinträchtigungen

Allgemeine Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen bei Vorliegen von Kultur- und Sachgütern: • keine städtebauliche Beanspruchung von Flächen, auf denen archäologische Funde zu erwarten sind • Erhaltung kulturhistorisch oder naturgeschichtlich bedeutsamer Böden • städtebauliche Einbindung denkmalpflegerisch bedeutsamer Bausubstanz

Für vorliegende Planung werden keine entsprechenden Maßnahmen formuliert, das die- ses Schutzgut nicht betroffen ist.

Entsprechend ist auch kein Ausgleich erforderlich.

3.10 Auswirkungen für schwere Unfälle oder Katastrophen

Unter Berücksichtigung der Aussagen des vorangegangen Kapitels ist von einer vernach- lässigbaren Störfallproblematik aus zu gehen. Aufgrund der nur mäßig erodierbaren Bö- den in Verbindung mit der ebenen Topographie ist nicht von Konflikten bei Starkregener- eignissen hinsichtlich Bodenabschwemmungen etc. auszugehen. Die vorgesehene Nut- zung sieht keine Betriebsstoffe vor, die unter die sog. Seveso II Richtlinie fallen. Es ist keine Problematik durch relevant hohe Besucherzahlen oder in ihrer Selbstret- tungsfähigkeit eingeschränkter Personen in Bezug auf Fluchtwege vorhanden.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 30 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

4.0 Zusammenfassende Beurteilung der Eingriffswirkungen

Die Klärung der Umweltverträglichkeit eines Vorhabens setzt voraus, dass die Projekt- auswirkung und ihre Einwirkung auf die Umwelt nach Raum und Zeit, projekt- und raum- spezifisch so gut wie möglich bzw. erforderlich ermittelt werden. Dadurch kann, wenn er- forderlich, durch räumliche und sachbezogene Maßnahmen entgegengesteuert werden (Alternativen, Varianten, Kompensation), die zu der erforderlichen Minimierung der nega- tiven Projektauswirkung auf die Umwelt führen.

Die Grenzen der Ermittlungsgenauigkeit werden zum einen bestimmt durch den Konkreti- sierungsgrad des jeweiligen Verfahrens, in dem die Entscheidung ansteht, zum anderen von Umfang und Intensität der Wirkung des Vorhabens einerseits und er Empfindlichkeit der betroffenen Umweltgüter, - Nutzungen und Sachgüter andererseits.

Von einer erheblichen Beeinträchtigung der o.g. Schutzgüter kann bei entsprechender Nutzung im Zusammenhang mit den getroffenen textlichen Festsetzungen nicht ausge- gangen werden. Im Zusammenhang mit dem festgesetzten Uferschutzstreifen werden die dargelegten Eingriffswirkungen den Landschaftshaushalt in vertretbarem Maße belasten. Im Plangebiet kann der erforderliche Mindestausgleich vorgenommen werden.

Eingriffstypen/ Auswirkungen mit vielfältigen Wechselwirkungen

Bodenversiegelung Reduzierung der Grundwasserneubildung / Taubildung / Verdunstung Veränderung des Lokalklimas Verlust von Biotopen Belastung von Biotopen Beeinträchtigung von Flora und Fauna Verschiebung des Artenspektrums Verlust seltener Arten der Tier- und Pflanzenwelt, Schadstoffbelastung (Luft, Boden, Grund- und Oberflächenwasser) Begünstigung von Erosion Erzeugung von Lärm Störung des Landschaftsbildes Beeinträchtigung bzw. Verlust von Zeugnissen des kulturellen Erbes

4.1 Zu prüfende Umweltauswirkungen

Primäreffekte Betroffene mögliche Sekundär- Mögliche kumulati- am Standort Umweltbereiche effekte außerhalb ve und grenzüber- des Standortes schreitende Wir- kungen • Bauphase • Mensch (Gesundheit) • Verkehrserzeugung • optische und a- (kurzfristig/ • Fauna/ Flora, biolog. Kapazitätsauswei- kustische Störwir- vorüberge- Vielfalt tung öffentlicher Inf- kungen hend) • Boden/Fläche rastruktur (Entsor- • Veränderung des • Grund- und Oberflä- gung, Bildung, Ge- Landschaftsbildes chenwasser sundheit, Verwal- hinsichtlich Flä- • Luft/ Klima tung, Freizeit) cheninanspruch- • Landschaftsbild nahme • Kultur/ Sachgüter • Veränderung der - 31 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

• Natura 2000 Gebiete Luftqualität • Emissionen, Abfäl- • Veränderung von le/Abwässer Habitatqualitäten Betriebsphase • Energie (langfristig) • Unfälle/Katastrophen mit Wechselwirkun- gen

4.2 Bewertung hinsichtlich Erheblichkeit, Art der Umweltwirkung, Synergien:

Die nachfolgende tabellarische Gegenüberstellung bewertet die vorliegende Planung hin- sichtlich

Erheblichkeit # voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen o voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen

Art der Umweltwirkung + voraussichtlich überwiegend positive Umweltauswirkungen - voraussichtlich überwiegend negative Umweltauswirkungen / voraussichtlich neutrale Umweltauswirkungen (+) positive Synergien, sich überlagernde Wirkungen

Synergien/Kumulation (-) negative Synergien, sich überlagernde Wirkungen (+) positive Synergien, sich überlagernde Wirkungen () keine überlagernde Wirkungen

Synergien/ Eingriff/Maßnahme Erheblichkeit Umweltwirkung Kumulation Fauna o / () Flora o / () Wegebau/Lagerfläche o - () KFZ Verkehr o - () Einfriedung o / ()

4.3 Prognose hinsichtlich der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung

infolge:

• des Baus und des Vorhandenseins des geplanten Vorhabens. Bauliche Maßnahmen im Sinne von Hoch- oder Tiefbau sind nicht vorgesehen. Die zuläs- sige Ausführung von geschotterten Lagerflächen in wasserdurchlässiger Weise auf einer maximalen Fläche von 690 m² kann Kleinstlebewesen im zur Rede stehenden Bereich in der Bauphase vorübergehend negativ betreffen. Es stehen jedoch ausreichend Aus- weichmöglichkeiten zur Verfügung, so dass eine nachhaltige negative Auswirkung nicht zu befürchten ist.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 32 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Der Betrieb im Planbereich wird sich nach derzeitigem Kenntnisstand nicht nachhaltig ne- gativ auswirken.

• der Nutzung natürlicher Ressourcen und deren nachhaltige Verfügbarkeit Die im Planbereich zu betrachtenden natürlichen Ressourcen sind durch die Planung nicht dauerhaft nachteilig beeinträchtigt. Hinsichtlich vorkommender geschützter Arten sind entsprechende Maßnahmen getroffen (vgl. Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag).

• der Art und Menge an Emissionen Aufgrund der Zielsetzung der vorliegenden Planung ist nicht von Geräuschimmissionen durch Menschen auszugehen, die sich nachhaltig negativ auswirken könnten. Indirekte, sekundäre, kumulative, grenzüberschreitende, kurz- oder langfristige negative Auswir- kungen durch die Lagerung von Zubehör des Getränkebetriebes Raab sind nicht zu be- fürchten. Das Plangebiet liegt direkt angrenzend an den eigentlichen Gewerbebetrieb. Es dürfte sich eine Adaption an die im Betrieb herrschenden Gegebenheiten eingestellt ha- ben. Das Kfz-Aufkommen wird sich nicht erhöhen.

• der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Die Zielsetzung vorliegender Planung lässt kein Abfallaufkommen erwarten.

• der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt Es sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine Risiken für die menschliche Gesundheit absehbar. Die Sondergebietsfläche wird nicht von einem amtlich festgestellten Über- schwemmungsgebiet überlagert. Flächenhafte Bodendenkmäler oder sonstige Denkmäler sind nicht betroffen.

• der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete Kumulative Wirkungen bestehen nicht. Es sind keine Planungen im Umfeld bekannt, aus denen sich kumulative Wirkungen ableiten ließen. Gleichwohl derzeit im Ortsteil Weyer eine Fläche im Umfeld des Laubusbach als Bauflä- che überplant wird. Die Fläche liegt jedoch südlich des vorliegenden Plangebietes. Über- plant wird eine Fläche für die per Satzung bereits Baurecht besteht. Zudem bildet die Ortslage zwischen beiden Eingriffsbereichen eine Barrierewirkung.

• der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima Wie unter Ziff. 3.3 dieses Berichts dargelegt, lassen sich keine negativen Klima- Auswirkungen durch die Planung ableiten.

• der Auswirkungen der geplanten Vorhaben unter gewässerökologischen Gesichtspunkten Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes verläuft kein Oberflächengewässer. Die an- grenzenden Gewässer sind anhand Festsetzung eines Uferschutzstreifens berücksichtigt. Durch vorliegende Planung ist nicht von einer Beeinträchtigung der Grundwasserleiter oder des Grundwassers auszugehen. Anfallende Niederschläge sind auf der Planfläche direkt zu versickern bzw. werden von befestigten Flächen randlich zur Versickerung abgeführt, so dass hier anfallendes Wasser dem Landschaftswasserhaushalt wieder direkt zugeführt wird und so kompensiert werden kann. Die Kontaminationsanfälligkeit des Grundwassers wird wesentlich von den Kennwerten Mächtigkeit, Durchlässigkeit und Pufferfähigkeit der geologischen und pedographischen Deckschichten bestimmt. Weiterhin sind Störungen, Brüche und Klüftungen als Schad- stoff-Ausbreitungspfade von Bedeutung. Auch ist der mittlere Flurabstand des Grundwas- sers relevant für eine Gefährdungsabschätzung. - 33 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Das hier tiefer anstehende Grundwasser und die Puffer- bzw. Sorptionsfähigkeit der leh- migen Deckschichten bedingen eine geringe Verschmutzungsempfindlichkeit. Aufgrund der höheren Feldkapazität des lehmigen Bodens ist die Auswaschungsgefährdung des in der Bodenlösung mobilen Nitrations als gering einzustufen. Die Lagerung von Containern birgt keine Gefahr des Austritts von Schmier- oder Be- triebsstoffen. Das amtlich festgestellte Überschwemmungsgebiet tangiert nicht, die zu Lagerzwecken ausgewiesene Sondergebietsfläche.

• der eingesetzten Techniken und Stoffe Es werden ausschließlich naturnahe Materialien wie Holz, Steine etc. eingesetzt von de- nen keinerlei negative Auswirkungen ausgehen dürften.

Von einer erheblichen Beeinträchtigung der o.g. Schutzgüter kann im Zusammenhang mit den getroffenen textlichen Festsetzungen nicht ausgegangen werden. Die dargelegten Eingriffswirkungen werden den Landschaftshaushalt in vertretbare, unterordnende Maße belasten. Im Plangebiet kann der erforderliche Mindestausgleich vorgenommen werden.

5.0 Gesetzlich fixierte Ziele und Belange zu den Umweltmedien, die für den Bau- leitplan von Bedeutung sind (EU, national, regional) sowie deren Betroffen- heit bzw. Berücksichtigung in der Bauleitplanung

5.1 Bodenschutz, Altlasten- und Rohstoffsicherung

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/ Berücksichtigung Sparsamer Umgang mit Grund und Boden, För- Ausweisung von Lagerfläche in Nachbarschaft zu Vorflu- derung der Innenentwicklung, Reduzierung der ter. Berücksichtigung durch Festsetzung eines Ufer- Bodenversiegelung auf das notwendige Maß schutzstreifens.

Nachhaltige Sicherung oder Wiederherstellung Ausweisung von Lagerfläche in einem Bereich der bereits der Funktion des Bodens durch vorangegangene Nutzung als verdichtet einzustu- fen ist. Sanierung von Altlasten sowie dadurch verur- sachten Gewässerverunreinigungen Nicht betroffen.

BauGB §1a, Bundesbodenschutzgesetz § 1, BNatSchG § 2 Nr. 3, Bundesbodenschutzgesetz § 1

5.2 Gewässer-, Hochwasser- und Grundwasserschutz

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/ Berücksichtigung Vermeidung einer weiteren Verschlechterung, sowie Schutz und Verbesserung des Zustandes Ausweisung eines Uferschutzstreifens mit entsprechen- aquatischer Ökosysteme und der mit ihnen zu- den Festsetzungen. sammenhängenden Landökosysteme

Förderung einer nachhaltigen Wassernutzung Nicht betroffen.

Reduzierung und Verhinderung der Grundwas- serverschmutzung, sachgemäßer Umgang mit Bei vorgesehener Nutzung nicht relevant. wassergefährdeten Stoffen

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 34 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Ausreichende Versorgung mit Trinkwasser guter Qualität Nicht betroffen..

Verminderung der Auswirkungen von Übe r- schwemmungen Nicht betroffen.

Heilquellenschutz Nicht betroffen.

Zur dauerhaften Sicherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sind insbesondere …natürliche und naturnahe Ge- Nicht betroffen. Ausweisung eines Uferschutzstreifens mit wässer einschließlich ihrer Ufer, Auen und son s- entsprechenden Festsetzungen. tigen Rückhalteflächen, …zu bewahren und zu erhalten

„Richtlinie 2000/60EG zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik“ vom 22.12.2000 (Wasserrahmenrichtlinie), Artikel 1, Wasserhaushaltsgesetz, Hessisches Wassergesetz, BNatSchG §1 Abs. 3 Nr. 3

5.3 Luftreinhaltung, Klimaschutz, Gesundheitsschutz, natürliche Ressourcen

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/ Berücksichtigung Schutz von Menschen, Tieren, Pflanzen, Boden, Der derzeitige Betrieb des Gewerbegebietes mit seiner Wasser, Atmosphäre und Sachgütern vor schäd- Bebauung und Nutzung stellt keinerlei Gefährdungspoten- lichen Umwelteinwirkungen tiale für den Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre und Sachgütern dar. Integrierte Vermeidung und Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen durch Emissio- Einhaltung der entsprechenden Vorschriften und gesetzli- nen in Luft, Wasser und Boden chen Vorgaben durch die künftigen Nutzer.

Schutz und Vorsorge gegen Gefahren, erhebli- Gefahren, die durch die Umsetzung der Planung hervor- chen Nachteilen und erheblichen Belästigungen gerufen werden können, sind nicht erkennbar.

Muss nicht auf Ebene der Bauleitplanung geregelt wer- Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität den. Verbesserung der Luftqualität dort, wo sie nicht Vorbelastungen der Luftqualität sind für den Pl anbereich den Qualitätsmaßstäben entspricht nicht bekannt.

CO 2-Minderung, Energieeinsparung und Res- sourcenschonung durch energiesparende Bau- weise, Nutzung erneuerbarer Energien, Verme i- Für vorliegende Planung nicht relevant. dung von überflüssigem Verkehr, Förderung von öffentlichem und nicht motorisiertem Verkehr

Zur dauerhaften Sicherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sind Beeinträchtigungen des Klimas sind nicht zu erwarten. insbesondere …Luft und Klima zu schützen

Bundesimmissionsschutzgesetz §1, §50, 22. BlmSchV, TA Luft, TA Lärm, DIN 18005; EU-Rahmenrichtlinie Luftqualität u. Tochter- richtlinien; Energieeinspargesetz und –Verordnung; Richtlinie 2002/49/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm vom 25.06.2002 (Umgebungsrichtlinie); GIRL BNatschG §1 Abs. 3 Nr. 4

- 35 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

5.4 Arten und Biotope (biologische Vielfalt)

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/ Berücksichtigung

Sicherung der Artenvielfalt durch die Erhaltung Das Plangebiet liegt nicht innerhalb eines Landschafts- der natürlichen Lebensräume sowie wildl ebender schutzgebiets oder NATURA-2000-Gebietes, so dass hier Tiere und Pflanzen in FFH-Gebieten keine unmittelbaren Auswirkungen zu verzeichnen sind.

Schutz des Waldes wegen seiner Bedeutung für Keine Beeinträchtigung des Waldgefüges und der Wald- die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes funktionen in der weiteren Umgebung des Plangebietes.

Natur und Landschaft sind … so zu schützen, dass 1. die biologische Vielfalt, 2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes einschließlich der Natur- güter sowie 3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Land- schaft auf Dauer gesichert sind; Dieses Ziel kann durch Festsetzung geeigneter Maßnah- Zur dauerhaften Sicherung … des Naturhaushal- men auf Ebene des Bebauungsplanes berücksichtigt wer- tes sind insbesondere wild lebende Tiere und den. Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften sowie ihre Biotope und Lebensstätten auch im Hinblick auf ihre jeweiligen Funktionen im Naturhaushalt zu erhalten

Freiräume im besiedelten und siedlungsnahen Bereich … sind zu erhalten und dort, wo sie nicht im ausreichenden Maße vorhanden sind, zu schaffen

Schutz von Talauen Nicht betroffen.

Schaffung und Erhalt eines hessenweiten Bio- Die umgebenden regionalen Grünzüge/ Wald bleiben in topverbundsystems ihrer Funktion, Lage und Ausprägung unberührt.

Infrastrukturmaßnahmen außerhalb von im Zu- sammenhang bebauten Ortsteilen dürfen Natur Es werden keine zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen und Landschaft, insbesondere Lebensräume erforderlich. sowie Wanderwege von Tieren möglichst wenig beeinträchtigen

FFH-Richtlinie, Bundeswaldgesetz §1, BNatSchG §1 Abs. 1, BNatSchG §1 Abs. 3 Nr. 5, BNatSchG §1 Abs. 6, BNatSchG §20 Abs. 1 BNatSchG §1 Abs. 5

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 36 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

5.5 Landschaftsschutz

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/ Berücksichtigung Zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswertes von Natur und Landschaft sind insbesondere 1. Naturlandschaften und historisch gewach- Der betroffene Landschaftsausschnitt wird in seiner Erho- sene Kulturlandschaften ... zu bewahren, lungsfunktion nicht beeinträchtigt. 2. zum Zweck der Erholung in der freien Land- schaft ... geeignete Flächen ... zu schützen und zugänglich zu machen

Förderung von Maßnahmen zur landschaftsbe- zogenen Erholung, insbesondere im siedlungs- Die Zugänglichkeit der freien Landschaft in dem Land- nahen Bereich schaftsausschnitt bleibt weiterhin gewährleistet.

BNatSchG §1 Abs. 4, BNatSchG §1 Abs.4 Nr. 2

5.6 Kulturgüter- und Archäologie

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/Berücksichtigung

Denkmäler sind zu schützen und zu erhalten nicht betroffen.

Historische Kulturlandschaften sind zu erhalten nicht betroffen.

Hess. Denkmalschutzgesetz §1, BNatSchG §2 Nr. 14

5.7 Verkehr

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/ Berücksichtigung

Bei der Anlage von Hauptverkehrsstraßen sind anzustreben: - Geringe Schallimmissionsbelastung Die Anlage von neuen Hauptverkehrsstraßen ist für das - Gutes Kleinklima Vorhaben nicht erforderlich. - Geringe Flächeninanspruchnahme - Soziale Brauchbarkeit - Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer

Bei der Anlage von Erschließungsstraßen ist eine verstärkte Berücksichtigung anzustreben von: Eine Neuerschließung ist nicht erforderlich. - Umweltschutzaspekten - Historischen Bindungen/Ortsbild - Vielfältigen Nutzungen

Empfehlung für die Anlage von Hauptverkehrsstraßen (EAE1993), Empfehlung für die Anlage von Erschließungsstraßen (EAHV1995)

- 37 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

5.8 Wasserverbrauch/ Abwasserentsorgung

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/Berücksichtigung Geordnete Abwasserbeseitigung Eine geordnete Abwasserbeseitigung ist nicht erforderlich. Versickerung von Niederschlagswasser von Dächern, Es wird aufgrund der vorgesehenen Nutzung keine ent- Verwertung von Betriebs - u. Niederschlags- sprechende Festsetzung getroffen. Wasser

Sparsamer Umgang mit Wasser Nicht betroffen.

Hessisches Wassergesetz, Wasserhaushaltsgesetz

5.9 Ressourcenverbrauch, Abfallentsorgung

Umweltbezogene Zielsetzung Betroffenheit/ Berücksichtigung Förderung und Sicherung von Abfallvermeidung, umweltverträglicher Verwertung und Beseitigung Die ordnungsgemäße Abfallentsorgung ist bereits sicher- von Abfällen, Schonung der natürlichen gestellt. Ressourcen (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz § 1,4 )

6.0 Flächenbilanz der Planung / vorbereitete Eingriffe

Siehe Begründung zum B-Plan Punkt 20.

Teilweiser Verlust infiltrations- und bewuchsfähiger Fläche in der Größenordnung von

Überbaubare Flächen (GR) 690 m²

Ca. 51 % des Plangebietes können zukünftig zusätzlich der Grundwasserneubildung durch versickerungsfähige Versiegelung zusätzlich teilweise entzogen werden. Diesem Regenerationsverlust steht die Festsetzung des Uferschutzstreifens gegenüber, was eine Verminderung der Eingriffswirkung in den Wasserhaushalt bedeutet.

.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 38 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

7.0 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands einschließlich der Umwelt- merkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden; Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung und bei Durchführung der Planung

7.1 Böden, Altlasten und Rohstoffe

Aspekte des derzeitigen Entwicklungsprognose mit Plan- Beschreibung Entwicklungsprognose ohne Plan - Umweltzustandes durchführung durchführung Festgestellte Altlasten Nicht betroffen. Altlastenverdachtsflächen Nicht betroffen. Erhöhung der Versiegelung gem. den Fest- Versiegelungsanteil Im Wesentlichen unversiegelt. Keine Veränderung zu erwarten. setzungen des Bebauungsplanes möglich. Vollversiegelungen sind ausgeschlossen. Paläontologische/ geologische Nicht betroffen. Besonderheiten Rohstoffvorkommen Nicht betroffen. Lebensraumfunktion Nicht beeinträchtigt.

7.2 Grundwasser und Oberflächengewässer

Aspekte des derzeitigen Entwicklungsprognose mit Plan- Beschreibung Entwicklungsprognose ohne Plan - Umweltzustandes durchführung durchführung Trinkwasserschutzgebiete und Nicht betroffen. Heilquellenschutzgebiete Überschwemmungsgebiete und Nicht betroffen. Retentionsraum Fließgewässer Nicht direkt betroffen. stehendes Gewässer Nicht betroffen. Brunnen Nicht betroffen. Quellen Nicht betroffen. Genaue Informationen über den Grund- Grundwasser wasserstand im Plangebiet sind nicht Keine Veränderungen absehbar. Keine Veränderungen absehbar. bekannt.

- 39 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

7.3 Klima

Aspekte des derzeitigen Entwicklungsprognose mit Plan- Beschreibung Entwicklungsprognose ohne Plan - Umweltzustandes durchführung durchführung Siedlungswirksamer Klimafunkti- Nicht betroffen. onsraum Klimatische Pufferzone Nicht betroffen. Klimafunktionsraum Freiland Nicht betroffen. Siedlungsklimarelevante Strö- Nicht betroffen. mungsparameter Klimatische Schutzzone Nicht betroffen. Klimatische Vorrangzone Nicht betroffen. Klimatische Sanierungszone Nicht betroffen..

7.4 Arten- und Biotope / biologische Vielfalt

Aspekte des derzeitigen Entwicklungsprognose ohne Plan - Entwicklungsprognose mit Plan- Umweltzustandes Beschreibung durchführung durchführung Naturschutzgebiet Nicht betroffen. Naturdenkmal Nicht betroffen Geschützter Landschaftsbe- Nicht betroffen. standteil Biotopverbundfläche Nicht betroffen. Geschützter Lebensraum Nicht betroffen. . Rechtswirksame Ausgleichsflä- Nicht betroffen. chen Flora-Fauna-Habitat Nicht betroffen. Vorkommen besonders und streng geschützter Arten nach Anhang IV Nicht bekannt. FFH, rote Listen Bund/ Hessen Vorkommen sonstiger bedeutsa- Im Rahmen des artenschutzrechtlichen Unter Berücksichtigung der im Fachbeitrag Keine Veränderung. mer Tierarten Fachbeitrags (Anlage) wurden Revier- vorgeschlagenen Maßnahmen ist kein ar-

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 40 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

vögel und Nahrungsgäste kartiert tenschutzrechtlicher Konflikt erkennbar. Schutzwald Nicht betroffen. Bannwald Nicht betroffen. Erholungswald Nicht betroffen Streuobst Nicht betroffen. Innerörtliche Vernetzungsachse Nicht betroffen. Friedhof Nicht betroffen. Grünfläche im Straßenraum Nicht betroffen. Freizeitanlage Nicht betroffen. Ackerflächen Nicht betroffen. Öffentliche oder priv. Grünflächen Nicht betroffen. Weinbau Nicht betroffen.

7.5 Landschaft

Aspekte des derzeitigen Entwicklungsprognose mit Plan- Beschreibung Entwicklungsprognose ohne Plan - Umweltzustandes durchführung durchführung Nutzung als Lagerfläche ist möglich. Hier- Das Landschaftsbild ist in diesem Land- durch wird der siedlungsbezogenen Charak- Keine Veränderung der Situation zu er- Orts-/ Landschaftsbild schaftsausschnitt bereits geprägt durch ter erhöht, ohne dass sich jedoch die Grund- warten. die baulichen Anlagen der Ortslage. züge der landschaftsbildprägenden Elemen- te ein völlig neues Landschaftsbild ergibt. Aufgrund der Zulässigkeit gem. den Feste- Keine Veränderung der Situation zu er- Geländeform Das Plangebiet ist fast eben. setzungen des Bebauungsplanes wird die warten. Geländeform nicht verändert. Landschaftsschutzgebiete Nicht betroffen. Entwicklungsbereich für land- Nicht betroffen. schaftsbezogene Erholung Keine Veränderung der derzeitigen Situa- Keine Veränderung der derzeitigen Expositi- Blickbeziehungen/ Exposition Blickbeziehung zur Ortslage tion. on.

- 41 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

7.6 Kulturgüter und Archäologie

Aspekte des derzeitigen Entwicklungsprognose mit Plan- Beschreibung Entwicklungsprognose ohne Plan - Umweltzustandes durchführung durchführung Flächenhaftes Baudenkmal Nicht betroffen. Bodendenkmal Nicht betroffen. Kulturhistorisches Land- Nicht betroffen schaftselement

7.7 Mensch (Bevölkerung/Wohnumfeld, Lärm, Bioklima)

Aspekte des derzeitigen Entwicklungsprognose mit Plan- Beschreibung Entwicklungsprognose ohne Plan - Umweltzustandes durchführung durchführung Im Plangebiet selbst ist derzeit keine Wohnqualität/ Aufenthaltsqualität/ Wohnnutzung vorhanden. Der Erho- Eine Veränderung der örtlichen Situation Eine Veränderung der örtlichen Situation ist Erholungs-/Freizeitwert lungs- und Freizeitwert ist als sehr ge- ist nicht zu erwarten. nicht zu erwarten. ring einzustufen. Grün-/ Sport-/ Freiflächen Nicht betroffen Luftaustausch Nicht beeinträchtigt Keine Veränderung. Keine Veränderung. Geruchsbelastung Nicht vorhanden. Keine Veränderung. Nicht zu erwarten. Die derzeit vorhandene Gewerbenut- Lärmbelastung zung weist keine nennenswerten Lärm- Keine Veränderung zu erwarten. Keine Veränderung zu erwarten. immissionen auf. Erschütterung Nicht vorhanden. Keine Veränderung. Nicht zu erwarten. Schadstoffbelastung Luft Nicht vorhanden. Keine Veränderung. Nicht zu erwarten. Bodenbelastung Nicht vorhanden. Keine Veränderung. Nicht zu erwarten.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 42 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

8.0 Alternativen zur beabsichtigten Planung

Grundsätzlich handelt es sich bei dieser Bauleitplanung um eine Bestandssicherung mit dem zukunftsorientierte Erweiterungsmöglichkeiten in Form von Lagerflächen ermöglicht werden bzw. um eine Standortabsicherung einer vorhandenen und auch genehmigten Nutzung. Alternativstandorte für eine solche Planung sind daher nicht möglich und auf- grund der geringen Umwelteinwirkung nicht zwingend zu diskutieren. Zur Eingriffsminimierung wurde eine Vollversiegelung der Lagerflächen bereits ausge- schlossen und es ist ausschließlich eine Schotterung zulässig, die zur Zielverwirklichung erforderlich wird.

9.0 Zusätzliche Angaben zur Umweltprüfung

9.1 Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, technische Lücken, fehlende Kenntnisse und aufgetretene Probleme

Die sich aufgrund der Bestandsituation sowie der Planinhalte des B-Plans zu ergebende Problemstellung erzeugt kein Erfordernis besondere technische Verfahren zur Bestim- mung der Umweltauswirkung einzusetzen bzw. anzuwenden. Die TA-Lärm sowie die GIRL fanden keine Anwendung. Technische Lücken sind nicht bekannt. Bei der Beurteilung der Auswirkungen auf die verschiedenen Schutzgüter wurden vor- handene Daten wie aus dem Flächennutzungs- und Landschaftsplan der Kommune und den online Daten des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie herangezogen. Weitergehende faunistische oder pflanzensoziologische Kartierungen wurden nicht in Auftrag gegeben und werden aufgrund der Bestandssituation nicht für erforderlich gehal- ten.

9.2 Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen sowie der Ausgleichsmaßnahmen

Da keine erheblichen oder nachhaltigen Umweltauswirkungen prognostiziert werden können, werden Maßnahmen zur Überwachung von künftigen Auswirkungen grundsätz- lich nicht erforderlich.

Es scheint jedoch angemessen, die Durchführung der Festsetzungen in Bezug auf die Umsetzung der Anlage des Uferschutzstreifens zu überwachen.

9.3 Zusammenfassung der Umweltprüfung

Aufgrund der vorhandenen Situation sowie der durch die gem. Bebauungsplan zulässige relativ konfliktfreie Nutzung, konnte in der Umweltprüfung nachvollziehbar dargestellt werden, dass mit nachhaltig negativen Auswirkungen auf die Umweltgüter bzw. Kultur- und Sachgüter nicht zu rechnen ist. Ca. 690 m² des Gesamtplangebietes können zukünftig zusätzlich der Grundwasserneu- bildung durch Versiegelung teilweise entzogen werden. Diesem Regenerationsverlust

- 43 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

für die Grundwasserbildung steht durch die Festsetzung des Uferschutzstreifens mit ent- sprechendem Erhalt der Bodenfunktionen eine Minderung der Eingriffswirkung in den Wasserhaushalt gegenüber.

Durch entsprechende Festsetzung der max. in Anspruch zu nehmenden Fläche mit ent- sprechend wasserdurchlässiger Befestigung wird ein Gebiet mit einer nur sehr geringen Verdichtung entwickelt, so dass die weitere Funktionsfähigkeit und Durchgängigkeit von Luftleitbahnen dadurch gefördert werden, so dass ausreichend bemessene Freiflächen erhalten werden. Aufgrund dessen ist davon auszugehen, dass keine zusätzlichen Beeinträchtigungen der Klimasituation entstehen. Die Durchlüftung des geplanten Baugebietes ist zu Zeiten von zyklonalen, übergeordneten Wetterlagen vollständig gewährleistet. Die angrenzen- den Siedlungsbereiche werden durch die vorliegende Planung weder in ihrem thermi- schen Charakter noch hinsichtlich ihrer Durchlüftung spürbar beeinträchtigt.

Gewässerökosysteme von Oberflächengewässern sind nicht direkt betroffen bzw. durch den Uferschutzstreifen berücksichtigt. Insgesamt werden keine geschützten oder gefährdeten Tier- oder Pflanzenarten besei- tigt oder beeinträchtigt.

Es ist davon auszugehen, dass das Erholungspotential der Umgebung nicht beeinträch- tigt wird, zumal der Betrachter hier aufgrund der Historie auch entsprechende Nutzung erwartet.

aufgestellt Weinbach im Oktober 2018

Ingenieurbüro Marcellus Schönherr Heike Mendel Fichtenhof 1 35796 Weinbach

Anlagen: Anhang 1: Methodik der Bewertung des Standortspezifisches Arten- und Biotopschutzpotential Anhang 2: Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag vorgelegt am 10.08.18 durch PLAN Ö Biebertal Anhang 3: Literatur- und Quellenangaben, Rechtsgrundlagen

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 44 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Anlage: Anhang 1:

Methodik der Bewertung des Arten- und Biotopschutzpotenzial und seiner Funktion für den Biotopverbund

Standortspezifisches Arten- und Biotopschutzpotenzial

Das örtliche Arten- und Biotopschutzpotential ist eine Funktion der standortbezogenen Ausprä- gung folgender qualitätsbestimmender Bewertungskriterien als begrenzter Satz von Indikati- onsmerkmalen: - Naturnähe/Natürlichkeit (Grad der Hemerobie), - Großflächigkeit, - Entwicklungszustand/Reifegrad, - Seltenheit des Biotoptyps bzw. der Biotoptypenkombination (Komplex), - Biotoptypendiversität, - Artendiversität, - Seltenheit/ Gefährdung von Tier- und Pflanzenarten sowie von zoo- und phytozöno- tischen Lebensgemeinschaften bzw. Anteil der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten (Rote Liste Arten), - Struktur- bzw. Habitatvielfalt, - Unersetzbarkeit, - Bedeutung als Teillebensraum für gefährdete Tierarten Allgemein steigt das Arten- und Biotopschutzpotential mit zunehmender Ausprägung der Quali- tätsmerkmale, wobei sowohl der Synergismus einiger oder aller Merkmale als auch die beson- dere Ausprägung eines einzelnen Merkmals wertbestimmend sein kann.

Bewertungsrahmen - standortspezifisches Arten- und Biotopschutzpotential

Folgende Merkmalausprägungen müssen zur Einordnung in der jeweiligen Bewertungsstufe mindestens erfüllt sein: hochwertig:

- Vorkommen von besonderen Biotoptypen im Sinne von § 30 BNatSchG und § 13 HAGBNatSchG und/oder - besonders ausgeprägte Biotoptypenkomplexe (hoher Vernetzungsgrad) mit hoher Biotopty- pendiversität und Seltenheit der Biotoptypenkombination (strukturreich) und/oder - Vorkommen örtlich oder naturräumlich unterrepräsentierter Biotoptypen (inkl. landeskulturell bedeutsame, historische Nutzungsformen wie Nieder- oder Mittelwald) und/oder - Vorkommen vieler Arten mit geringerem Gefährdungsgrad oder Seltenheitsgrad oder weni- ge bis viele Arten mit hohem Gefährdungsgrad oder eine bis viele stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten (nach Rote Liste und Bonner Artenschutzverordnung) und/oder - Vorkommen gefährdeter zoozönologischer und/oder phytozönologischer Lebensgemein- schaften und/oder - Teillebensraumfunktionen für erheblich gefährdete Arten und/oder - Vorkommen kaum gestörter, standorttypischer, repräsentativer und großflächiger Biotopty- pen/Ökosysteme von hohem Natürlichkeitsgrad mit charakteristischem Arteninventar - 45 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Auch werden Flächen mit nachstehenden Charakteristika im Sinne eines vorsorgenden Si- cherungsprinzips (dies entspricht dem Zielsystem der Regionalplanung) als hochwertig ein- gestuft: - Seltene bzw. bestimmte seltene Tier- und Pflanzenarten sind zum Bewertungszeitpunkt noch nicht nachgewiesen worden, sind aber aufgrund der Lebensraum- und Habitatstruktur sehr wahrscheinlich. - Gegenüber den Umfeldstrukturen ist eine besondere Eigenart erkennbar, die naturschutz- fachlich im Sinne eines empirisch begründeten Analogieschlusses auf ein besonderes bio- zönotisches Potential schließen lässt. mittelwertig:

- extensiv genutzte Kulturökosysteme mit erhöhtem Struktur- bzw. Habitatreichtum ohne: aus- geprägte Sonderstandorte bzw. besondere Biotope im Sinne des § 30 BNatSchG, - mittel bis stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten oder Lebensgemeinschaften; jedoch vor- handen: - mäßig ausgeprägte Biotopendiversität ohne ausgeprägte Komplexbildung oder Vernetzung, Biotoptypen sind im Naturraum noch gut repräsentiert.

Im Allgemeinen handelt es sich um diejenigen Landschaftsausschnitte/Bestandteile, die weder als hochwertig noch geringwertig zu bezeichnen sind. geringwertig:

- struktur- und artenarm, - keine seltenen/gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, - keine seltenen/gefährdeten Lebensgemeinschaften, - Allgemein anthropogen intensiv überformt.

Bedeutung im "Biotopverbund"

Es soll versucht werden die für den örtlichen Biotopverbund bestimmenden Qualitätsmerkmale

- Ausbreitungspotential, - Refugialfunktion, - Korridorfunktion über die Parameter:

- Repräsentanz der Standortlebensräume im Naturraum und im Gemeindegebiet - sonstiges Arten- und Biotopschutzpotential des Standortes, - Flächengröße, - Kenntnisse über Umfeldstrukturen einzuschätzen.

Folgende orientierende Bewertungsstufen werden hierzu unterschieden:

1. Hohe Bedeutung

- Vorhandensein von regional oder landesweit und naturraumbezogen stark unterrepräsen- tierten Biotopen bzw. Biozönosen, die hinsichtlich der jeweiligen syn-, aut- und demökologi- schen Verhältnisse stabil sind. - Vorhandensein von Biotoptypen, die im weiteren Umfeld, welches landschaftsökologisch heterogen ist, weniger gut repräsentiert sind, aber auf dem Standort besonders großflächig vorkommen.

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 46 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- Regional und/oder landesweit seltene Tier- und Pflanzenarten sind in Populationsdichten vorhanden, die eine volle Regenerationsfähigkeit erlauben. (Wertung beruht hier überwie- gend auf Schätzungen, da hier meist keine exakten quantitativen, populationsökologischen Aussagen vorliegen.) - Das weitere Umfeld des Standortes ist von strukturarmen, sehr intensiv genutzten Agrar- ökosystemen oder Siedlungsgebieten geprägt, so dass auch ein großflächiges überwiegend mittelwertiges Arten- und Biotopschutzpotential von Bedeutung für Refugial-, Ausbreitungs- und Korridorfunktionen ist. - Die Standorte weisen regional bedeutsame Ausbreitungspotentiale und Refugialfunktionen auf.

2. Mittlere Bedeutung

- Das weitere Umfeld des Standortes ist landschaftsökologisch heterogen und weist ein gut ausgebildetes Biotopverbundsystem auf. - Die mittel- bis höherwertigen Biotope bzw. Biozönosen des Standortes sind im weiteren Umfeld noch gut repräsentiert. - Im Wesentlichen werden durch die Standortlebensräume Korridorfunktionen gewährleistet.

3. Geringe Bedeutung

- Das Arten- und Biotopschutzpotential des Standortes ist geringwertig oder im Hinblick auf die regionalen Umfeldstrukturen ohne nennenswerte Biotopverbundfunktionen. - 47 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Anlage: Anhang 2:

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag vorgelegt am 10.08.18 durch PLAN Ö Biebertal

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 48 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 49 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 50 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 51 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 52 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 53 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 54 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 55 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 56 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 57 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 58 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 59 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 60 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 61 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 62 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 63 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 64 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 65 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 66 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 67 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 68 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 69 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 70 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 71 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 72 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 73 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 74 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 75 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 76 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

- 77 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 78 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Anlage: Anhang 3:

Literatur- und Quellenangaben

BASTIAN , O,; SCHREIBER , K.-F. (1994) Analyse und ökologische Bewertung der Landschaft BFN-SKRIPTE 124, 2004 , Grünlandnutzung nicht vor dem 15. Juni..." Sinn und Unsinn von behördlich verordneten Fixterminen in der Landwirtschaft BODENVIEWER HESSEN , Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie BRIEMLE , EICKHOFF UND WOLF , (1991) Mindestpflege und Mindestnutzung unterschiedlicher Grünlandtypen aus landschaftsökologischer und landeskultureller Sicht Bründl W., Mayer H., Baumgartner A. (1986) Untersuchung des Einflusses von Bebauung und Bewuchs auf das Klima und die lufthygienischen Verhältnisse in bayerischen Groß- städten; Abschlußbericht zum Teilprogramm „Klimamessungen München“. Hrsg.: Baye- risches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen FLÄCHENNUTZUNGSPLAN , Gemeinde Villmar GISELHER KAULE , Arten- und Biotopschutz 1991 HESSEN FORST FENA: Bericht Bundesstichprobenmonitoring Feldhamster in Hessen 2011, Oktober 2011 HESSEN FORST : Artensteckbrief Feldhamster 2003 HMUELV, Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucher- schutz (Hrsg.; 2011): Bodenschutz in der Bauleitplanung. Arbeithilfe zur Berücksichti- gung von Bodenschutzbelangen in der Abwägung und der Umweltprüfung nach BauGB in Hessen, . HOLZWARTH /R ADTKE /H ILGER /B ACHMANN , Bundes-Bodenschutzgesetz Handkommentar 2000 EHLERS , M., (1985) Baum und Strauch in der Gestaltung und Pflege der Landschaft ELLENBERG , H. (1996), Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen ERNST /Z INKAHN /B IELENBERG/K RAUTZBERGER , BauGB Kommentar Kuttler W. (2011) Climate Change in urban areas, Part 1, effects Environmental Sciences Europe 23, 12 S. http://www.enveurope.com/content/23/1/11 Lorenz D. (1973) Meteorologische Probleme bei der Stadtplanung FBW Blätter, Folge 5, Stuttgart Matzarakis A., Röckle R., Richter C-J., Höfl H.-C., Steinicke W., Streifeneder M., Mayer H. Planungsrelevante Bewertung des Stadtklimas am Beispiel von Freiburg im Breisgau; Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft; 68, 2008, Nr. 7-8, S. 334-340 Ministerium für Um- welt, Klima und Energiewirtschaft MEYNEN , E,; SCHMITHÜSEN , J. ET AL . (1962) Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands MITSCHANG , S., (1993), Die Belange von Natur und Landschaft in der kommunalen Bauleit- planung NATURA 2000 PRAKTISCH IN HESSEN (2007), Hess. Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz OHMS , M. J ., (2011) Praxishandbuch Umweltrecht RENNERS , M. (1991), Geoökologische Raumgliederung der Bundesrepublik Deutschland SCHMID ET . AL . (2012) Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht SCHWIER , V., (2002) Handbuch der Bebauungsplanfestsetzungen STAATLICHE VOGELSCHUTZWARTE FÜR HESSEN , RHEINLAND -PFALZ UND SAARLAND (2017), Artenhilfskonzept Rebhuhn (Perdix perdix) in Hessen S. WUNDER , M. HIRSCHNITZ -GARBERS UND T . KAPHENGST 2014: Politik Ressourcen AP5 Nexus Papier 2: Ressourceneffizienz und Flächeninanspruchnahme WILMANNS , O. (1993), Ökologische Pflanzensoziologie

- 79 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

Rechts- und Verwaltungsvorschriften

BAUGESETZBUCH (BauGB) i. d. F. der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I Nr. 72 vom 10.11.2017 S. 3634)

GESETZ ZUM SCHUTZ VOR SCHÄDLICHEN UMWELTEINWIRKUNGEN DURCH LUFTVERUNREINIGUN- GEN , GERÄUSCHE , ERSCHÜTTERUNGEN UND ÄHNLICHE VORGÄNGE (Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I Nr. 25 vom 27.05.2013 S. 1274) zuletzt geändert am 18. Juli 2017 durch Artikel 3 des Gesetzes zur Einführung einer wasserrechtlichen Genehmigung für Behandlungsanlagen für Deponiesickerwasser, zur Änderung der Vorschriften zur Eignungsfeststellung für Anlagen zum Lagern, Abfül- len oder Umschlagen wassergefährdender Stoffe und zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (BGBl. I Nr. 52 vom 28.07.2017 S. 2771)

BUNDES -BODENSCHUTZ - UND ALTLASTENVERORDNUNG (BBodSchV) vom 12. Juli 1999 (BGBl. I S. 1554), die zuletzt durch Art. 102 der Verord- nung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist.

BUNDES -BODENSCHUTZGESETZ (BBodSchG) vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert am 27. September 2017 durch Artikel 3 Absatz 3 der Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammver- wertung (BGBl. I Nr. 65 vom 02.10.2017 S. 3465)

BUNDESFERNSTRAßENGESETZ (FS TR G) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. Juni 2007 (BGBl. I Nr. 29 vom 10.07.2007 S. 1206)

GESETZ ÜBER NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) i. d. F. vom 29. Juli 2009 (BGBL. I S. 2542 m. W. v. 1. März 2010), zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. September 2017 (BGBI.1S. 3434) geändert worden.

GESETZ ÜBER DIE UMWELTVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG (UVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I Nr. 7 vom 26.02.2010 S. 94) zuletzt geändert am 12. April 2018 durch Berichtigung des Gesetzes zur Modernisierung des Rechts der Umweltverträglichkeitsprüfung (BGBl. I Nr. 13 vom 19.04.2018 S. 472)

HESSISCHES DENKMALSCHUTZGESETZ - HDS CH G HDSchG vom 28. November 2016 (GVBl. Hessen I Nr. 18 vom 05.12.2016, S. 211)

HESSISCHES AUSFÜHRUNGSGESETZ ZUM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (HAGBNatSchG) vom 20. Dezember 2010 (GVBl. Hessen I Nr. 24 vom 28.12.2010, S. 629) zuletzt geändert am 28. Mai 2018 durch Artikel 2 des Gesetzes zur Änderung des Hessischen Wassergesetzes und zur Änderung anderer Rechtsvorschriften (GVBl. Hessen I Nr. 8 vom 05.06.2018, S. 184)3)4)

HESSISCHES AUSFÜHRUNGSGESETZ ZUM KREISLAUFWIRTSCHAFTSGESETZ - HAK RWG Vom 6. März 2013, GVBl. S. 80, zuletzt geändert am 3. Mai 2018, GVBl. S. 82, 145

M:\Zentrale\PROJEKTE\Villmar\Bauleitplanung\Weyer\Getränke Raab\2017\BPlan\Entw\Umweltbericht.doc - 80 -

Umweltbericht zum Bebauungsplan mit FNP-Änderung „Au“ ENTWURF Marktflecken Villmar, Ortsteil Weyer Oktober 18

HESSISCHE BAUORDNUNG (HBO) vom 28. Mai 2018 (GVBl. Hessen I Nr. 9 vom 06.06.2018, S. 198)

HESSISCHE GEMEINDEORDNUNG (HGO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. März 2005 (GVBl. Hessen I Nr. 7 vom 17.03.2005, S. 142), zuletzt geändert am 21. Juni 2018 durch Artikel 6 des Zwei- ten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (2. DRÄndG) (GVBl. Hessen I Nr. 12 vom 29.06.2018, S. 291)

HESSISCHES NACHBARRECHTSGESETZ (NachbG) vom 24. September 1962 (GVBI. I S. 417), zuletzt geändert am 28. Septem- ber 2014 durch Artikel 3 des Achten Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer und Änderung befristeter Rechtsvorschriften (GVBl. Hessen I Nr. 16 vom 08.10.2014, S. 218)

HESSISCHES STRAßENGESETZ (HS TR G) in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Juni 2003 (GVBI. Hessen I Nr. 10 vom 27.06.2003, S. 166), zuletzt geändert am 28. Mai 2018 durch Artikel 4 des Gestzes zur Neufassung der Hessischen Bauordnung und zur Änderung landesplanungs-, ingeni- eurberufs- und straßenrechtlicher Vorschriften (GVBI. Hessen I Nr. 9 vom 06.06.2018, S.198)

HESSISCHES WASSERGESETZ (HWG) vom 14. Dezember 2010 (GVBI. I S. 548), zuletzt geändert am 22. August 2018 durch Artikel 4 des Gesetzes zur Änderung des Berufsstandsmitwirkungsgesetzes und zur Änderung des Hessischen Wassergesetzes (GVBl. Hessen I Nr. 17 vom 31.08.2018, S. 366)

VERORDNUNG ÜBER DIE BAULICHE NUTZUNG DER GRUNDSTÜCKE (Baunutzungsverordnung - BauNVO in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. No- vember 2017 (BGBl. I Nr. 75 vom 29.11.2017 S. 3786)

VERORDNUNG ÜBER DIE AUSARBEITUNG DER BAULEITPLÄNE UND DIE DARSTELLUNG DES PLAN- INHALTES (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert am 4. Mai 2017 durch Artikel 3 des Gesetzes zur Um- setzung der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neuen Zu- sammenlebens in der Stadt (BGBl. I Nr. 25 vom 12.05.2017 S. 1057)1)2)

WASSERHAUSHALTSGESETZ (WHG) vom 31. Juli 2009 (GVBI. I S. 2585), zuletzt geändert am 18. Juli 2017 durch Artikel 1 des Gesetzes zur Einführung einer wasserrechtlichen Genehmigung für Be- handlungsanlagen für Deponiesickerwasser, zur Änderung der Vorschriften zur Eig- nungsfeststellung für Anlagen zum Lagern, Abfüllen oder Umschlagen wassergefähr- dender Stoffe und zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BGBl. I Nr. 52 vom 28.07.2017 S. 2771)

REGIONALPLAN MITTELHESSEN 2010 , Regierungspräsidium Gießen als Geschäftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen 2011