State of the Art New York, Das Epizentrum Der Kunstwelt
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Kunst. Werte. Leidenschaft. Galerienszene in Chelsea, Jean-Michel Basquiat im Marktcheck, George Brecht auf der Flucht State of the Art New York, das Epizentrum der Kunstwelt AC0120_001 1 30.03.20 14:28 BRANDNEU DER ARTPRICE KUNSTMARKTBERICHT 2019 Der Kunstmarkt wächst weiter: 2019 wurden weltweit ganze 550.000 Lose versteigert, die höchste jemals ver- zeichnete Anzahl von Kunstwerken, die in einem Jahr verkauft wurden. In Bezug auf den Umsatz verzeichnete der Kunstmarkt einen Rückgang von -14%, verzeichnete aber dennoch ein eindrucksvolles Gesamtvolumen von 13,3 Milliarden US-Dollar. Wichtigster nationaler Markt ist nach wie vor die USA (35%), dicht gefolgt von China (31%). Die Rate weltweit unverkauf- ter Lose blieb mit 38% vollkommen stabil, ebenso wie der Gesamtpreis- index, der um + 0,48% stieg. Diese und viele weitere Informati- onen fi nden Sie im Detail im Kunst- marktbericht 2019 von Artprice. Ab sofort auf Artprice.com als kostenloser Download verfügbar! WELTMARKTFÜHRER FÜR KUNSTMARKTINFORMATIONEN T : +33 (0)4 72 42 17 06 Artmarket.com, Geschäftsbezeichnung Artprice.com, ist im Eurolist by Euronext Paris (PRC 7478-ARTF) geführt AC0120_002 2 30.03.20 13:34 EDITORIAL/CONTENT Kniefall und Verfall In Zeiten von Corona verlagert sich das Galerien und Auktionshäuser ist dies Geschäft mit der Kunst ins Internet. New York. Die USMetropole mit ihrem Der Anbieter Artsy boomt und lässt Wettbewerbslärm bildet das Epizent- sich seine Dienste − laut einem inves- rum des Kunstmarkts und der künst- tigativen Artikel von Paddy Johnson lerischen Produktion. Auf die enorme in „The Art Newspaper“ − noch mehr Dichte an überall in New York verstreu- als vor der Krise kosten. Eine per de ten Künstlern tri t eine vor allem auf Masche in der aktuellen Lage, in der Contemporary Art narkotisierte Men- Künstler und Galerien durch stillgeleg- ge und international (risiko-)stärkste te Ausstellungen und laufende Kosten Kau raft. Warum ist das so? in Existenznot geraten. Wir haben historische und aktuelle Un- Was online an Geschäften sichtbar tersuchungen unternommen, um her- wird, ist jedoch nur die Frontline. auszu nden, weshalb das in New York Noch hat fast jedes Business rund um so gut funktioniert. Und wir haben die Kunst einen erdenschweren Platz Experten befragt, welche Metropolen auf der Weltkarte. Und für die meisten die amerikanische in Zukunft ablösen der derzeit erfolgreichsten Künstler, könnten. Agnes D. Schofield, Chefredakteurin Inhalt 04 Showtime 18 Lifestyle News aus der Kunstwelt Sehnsüchte 07 Rechtskolumne 19 Interview Kunst und Zollgebühren Robert Ketterer über die 500. Auktion 08 Dossier 20 George Brecht New York. Big Players Boomtown Kunst aus Wasser, Wort und Gesang 15 Collector’s Edition 22 Ein Mann, ein Bild Jordan Wolfson Hasso Plattners Monet 16 Marktcheck Jean-Michel Basquiat Impressum Bayerstr. 71–73, 80335 München Lektorat Carola Zierer V.i.S.d.P. Dr. Frank-Bernhard Werner Verlagsleitung Daniela Glocker, Marion Lummer Anzeigen Silvia Bauer Tel.: 089/47084377 Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Chefredaktion Agnes D. Schofield Frankfurter Straße 168, D-34121 Kassel, Art Direction Julia Bretschneider Titelfoto: shuoshu/iStock Titelfoto: Bildbearbeitung Julian Mezger Gedruckt im April 2020 Artcollector 3 AC0120_003 3 30.03.20 13:36 SHOW TIME Drama um Donald Judd Im New Yorker Museum of Modern Art ist die erste größere Retrospektive der Werke Donald Judds (1928 – 1994) in den USA seit über 30 Jahren zu sehen. Segen oder Fluch? In einem Interview zu dem Film „Donald Judd – Marfa Texas“ von 2008 hatte der Künstler das 1939 eröffnete MoMA als ein „faschistisches Gebäude“ verbrämt. Dort auszu- stellen, bedeute, seine Arbeit in einen „faschisti- schen Kontext“ zu stellen. Judds Urteil fällt so harsch aus, weil er Zeit seines Lebens fest von der Wechselwirkung zwischen Architektur und Kunst überzeugt war. So fußt auch das grün schimmernde „Untitled“ (1967, siehe Bild) auf diesem Gedanken: Hier ist der Freiraum zwischen den zwölf Elementen ebenso wichtiger Bestandteil der Arbeit wie die Metallsegmente. Judd, der auch als Theoretiker und Kurator in Erscheinung trat, ging es bei allem immer auch um Fragen der Gleichberechtigung. Er hasste beispielsweise Sockel und jegliche andere Formen der Hierarchisierung. Auch aus diesen Gründen ging er 1971 in die Wüste nach Marfa,Texas, wo ihm der Raum unbegrenzt und unverbraucht erschien − im Gegensatz zu New York. www.moma.org ADVERTORIAL Foto: © 2020 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by DACS, London. DACS, the Visual Arts, Inc. / Licensed by for Foundation © 2020 The Andy Warhol Foto: Fast Fashion war früher Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig präsentiert Kunstauktionen seit 1923 bis zum 20. September die Ausstellung „History in Fashion. 1500 Amiraplatz 3 · München Jahre Stickerei in Mode“. Viele der rund 130 historischen Objekte T +49 89 22 40 00 aus der in großen Teilen unbekannten Textilsammlung des Muse- [email protected] ums werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt: Arbeiten aus koptischer Zeit und aus dem Mittelalter, reiche Stickereien des Barock und des 19. Jahrhunderts sowie aktuelle Werke sind auf fünf Themengruppen verteilt. Traditionelle Kunstfertigkeit und Materi- aleinsatz ebenso wie digitale Techniken und neue Materialien 25./26. Juni 2020 wetteifern um die Gunst des Besuchers und stehen im Kontrast zu heutiger Fast Fashion und Massenproduktion. Das Museum ist Auktionen Moderne derzeit wegen des Coronavirus geschlossen. Auf der Website können Sie sich informieren, wann die Ausstellung wieder besucht & Zeitgenössische Kunst werden kann. www.grassimak.de Foto: © Judd Foundation/ VG Bild- Kunst, Bonn 2020 Bild- Kunst, VG © Judd Foundation/ Foto: Aus der Auktion am 26.6.: PABLO PICASSO, Homme à l‘agneau, 4 Artcollector mangeur de pastèque et flûtiste, 1967 Schätzpreis: € 250.000/350.000 karlundfaber.de BONN 2020 BILD-KUNST, © VG AC0120_004 4 30.03.20 14:15 NEWS EXPLORING war homosexuell und gläubig (griechisch-katholisch). Die Ausstellung „Andy Warhol“, die gemeinsam mit dem Museum Ludwig in Köln organisiert wurde, soll vom 10. Oktober 2020 bis zum 21. Februar 2021 in Köln zu sehen sein. „Wir haben uns gefragt, was macht Warhol aktuell?“, sagte Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig. Dabei sei offenkundig geworden, dass Warhol „als Sohn von Immigranten, als schwuler Mann und in seinem Verhältnis zur Subkultur“ gerade heute große Relevanz habe. Das erste Mal würden diese Themen in einer Retrospektive in „dieser Intensität“ beleuchtet, so Dziewior. Tate-Modern-Chefin Frances Morris ergänzt: Es sei an der Zeit, die amerikanische Ikone durch eine neue Brille zu betrachten. Von den rund 100 Exponaten sind beispielsweise Arbeiten wie die aus der Serie „Ladies and Gentlemen“ kaum bekannt. Auch auf dem Kunstmarkt kommen Werke aus dieser Porträtserie, im Wiedersehen mit Warhol Gegensatz zu den Marilyns, den Blumen oder Brillo-Boxes, Andy Warhols Werk wird noch bis 6. September selten zum Aufruf und erzielen weniger spektakuläre Preise in der Tate Modern in London in emphatischen (zwei Millionen statt 20 Millionen Dollar beispielsweise für Erlebnisräumen und unter neuen Aspekten Porträts von Hollywood-Schönheiten wie Elizabeth Taylor). vorgestellt: Der US-Künstler und Pop-Art-Mit- Das teuerste Werk Warhols in Auktionen kostete umgerech- begründer hatte eine osteuropäische Herkunft, net knapp 80 Millionen Euro und stammt aus der Car-Crash- Serie. www.tate.org; www.museum-ludwig.de The Art Basel and UBS Global Art Market Report 2019 Wie der kürzlich veröffentlichte Bericht bekannt gab: Der Wert des weltweiten Kunstmarktumsatzes ging 2019 gegenüber dem Vorjahr Foto: © 2020 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by DACS, London. DACS, the Visual Arts, Inc. / Licensed by for Foundation © 2020 The Andy Warhol Foto: um fünf Prozent auf 64,1 Milliarden US-Dollar zurück Kunstauktionen seit 1923 Amiraplatz 3 · München T +49 89 22 40 00 [email protected] 25./26. Juni 2020 Auktionen Moderne & Zeitgenössische Kunst Aus der Auktion am 26.6.: PABLO PICASSO, Homme à l‘agneau, mangeur de pastèque et flûtiste, 1967 Schätzpreis: € 250.000/350.000 karlundfaber.de BONN 2020 BILD-KUNST, © VG AC0120_005 5 30.03.20 14:15 EXPLORING NEWS mögen, dahinter verbirgt sich stets eine unkriti- sche, nie freie Berichterstattung. Kurz: Werbung. Die Künstler plaudern (etwa Jordan Wolfson mit Galeristen-Sohn Lucas Zwirner), unbequeme Fragen Was soll das?! werden nicht gestellt. Zugegeben, der eine oder an- dere Mitschnitt mag amüsieren. Und man kommt in den Genuss der Originalstimmen. Auf Dauer jedoch sind die Gespräche zum Gähnen. Die geschriebe- nen Berichte sind nicht besser. Man vermisst eine Choreografie der Informationen, fühlt sich erschla- gen vom dauerhaften Applaus und der aufgeblähten Prosa. Auch das Ausblenden von sich aufdrängen- den Fragen ist ein Merkmal. Zur Ausstellung "Fan- tastische Frauen" stellt sich die Frage, warum Lee Millers berühmtes und kontroverses Selbstbildnis in Hitlers Badewanne nicht zu den Exponaten zählt. In der "Schirn Mag" findet sich dazu nichts. In der mmer mehr Museen und kommerzielle Galerien Trendwelle durchdesignter Pseudo-Magazine wer- bieten ihre eigenen Onlinemagazine und Podcasts den echte Magazine gebraucht, um ein Dispositiv für Ian. So gibt es das „MoMA Magazine“, das „Schirn echte Diskussionen zu garantieren. Mag“ oder auch eine Podcast-Serie der Galerie David Zwirner. So nutzerfreundlich die Formate auch sein Messen ohne Menschen Die Kunstmesse Art Cologne wurde abgesagt,