RENATE BERTLMANN LINDA CHRISTANELL IRIS DOSTAL SIE LORE HEUERMANN KARIN MACK IST MARGOT PILZ DER ANDERE BLICK EIN FILM VON CHRISTIANA PERSCHON

WWW.SIEISTDERANDEREBLICK.AT GENRE DOKUMENTARFILM

PRODUKTIONSJAHR 2018

LÄNGE 90 MINUTEN, 24fps

PRODUKTIONSLAND ÖSTERREICH

FORMAT HD, 16.9, DCP, S/W UND FARBE

SOUND 5.1 SOURROUND

SPRACHE DEUTSCH, OmeU

BILDFORMAT HD VIDEO, 16 MM, SUPER 8

DREHORT WUK WERKSTÄTTEN - UND KULTUR- HAUS, WIEN

WELTPREMIERE VIENNALE 2018

INTERNATIONALE PREMIERE DOK.FEST MÜNCHEN 2019 NEW HORIZONS INTERNATIONAL FILM FESTVIAL WROCLAW 2019 SYNOPSIS REGISSEURIN CHRISTIANA PERSCHON Sie ist der andere Blick PROTAGONISTINNEN RENATE BERTLMANN „Dieses Machotum hier war gewaltig.“ Von den Künstlerinnen Renate Bertlmann, LINDA CHRISTANELL IRIS DOSTAL Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack und Margot Pilz könnte jede LORE HEUERMANN KARIN MACK diesen Satz gesagt haben. Die Erinnerung an die Zeit der demütigenden Bevor- MARGOT PILZ mundung eint die Frauen, die alle in den 1970er-Jahren Teil der Wiener Kunst- WELTVERTRIEB szene waren. Filmemacherin Christiana Perschon lässt die zwischen 1936 und SIXPACKFILM 1943 Geborenen in Sie ist der andere Blick erzählen: von männlicher Ignoranz FILMVERLEIH ÖSTERREICH und damit verbundener Unsichtbarkeit, vom Absprechen der Kreativität, vom FILMGARTEN Umstand, alles nur von Männern lernen zu können. Wenn die Künstlerinnen von PIERRE-EMMANUEL FINZI sexuellen Übergriffen, von der Ohnmacht über patriarchale Strukturen in Gesell- LIECHTENSTEINSTRASSE 17/18 schaft und Familie, das Definiertwerden über die Rolle als Mutter und fehlende A- 1090 WIEN TEL: +43-6811 034 0789 Autonomie berichten, blitzt hie und da noch alte Wut durch. Getragen ist der [email protected] Dokumentarfilm jedoch vielmehr von der Leidenschaftlichkeit und Positivität sei- WWW.FILMGARTEN.AT ner Protagonistinnen. Ihre Widerständigkeit fand letztlich in der österreichischen KINOSTART IN ÖSTERREICH Frauenbewegung – in Initiativen wie der Aktion unabhängiger Frauen und dem 3. MAI 2019 feministischen Künstlerinnennetzwerk Intakt – ein fruchtbares Echo. Ermutigt vom Slogan der Frankfurter Schule „Das Private ist politisch“ und bestärkt vom Kollektiv ähnlich denkender Frauen, fanden die Vorgestellten einst Mut, das, was ihnen unter den Nägeln brennt, in künstlerische Arbeiten zu über- setzen. Diesem Akt der Selbstermächtigung schenkt Christiana Perschon in Sie ist der andere Blick ein gestalterisches Äquivalent: Von der Künstlerin Iris Dostal grundierte weiße Leinwände dienen im Film als symbolische Plattform, als eine Bühne für Narration und Werk. Es entsteht ein wertschätzender Freiraum, in dem die Künstlerinnen als Kollaborateurinnen der Regisseurin eingeladen sind, sich und ihre Arbeiten zu präsentieren und zu inszenieren. (Anne Katrin Feßler für sixpackfilm) REGIESTATEMENT

Sehen kann durch den Blick der Anderen zu einer Begegnung werden. Mit einer 16mm- Bolex-Kamera entstehen zu Beginn des Films stumme Sequenzen, die für das sensibilisieren, was zwischen Künstlerin und Bildträger stattfindet. Die von der Künstlerin Iris Dostal weiß grundierten Malerleinwände schaffen Projektionsflächen für die Narration im Prolog, der den Bogen zwischen der gegenwärtigen Künsterinnengeneration und deren Wegbereiterinnen spannt. Der Film geht von dem Moment aus, in dem Beobachtung, Erfahrung und Vorstellungskraft auf einen Bildträger treffen: Sei es eine grundierte Leinwand oder die lichtempfindliche Emulsion von analogem Film.

Sie ist der andere Blick ist eine Kollaboration mit Künstlerinnen einer älteren Generation, die in den 1970er-Jahren Teil der Wiener Kunstszene sind und sich in der Frauenbewegung engagieren. Treffpunkt für den Dialog mit den Künstlerinnen – Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack und Margot Pilz – ist mein Atelier: ein Dazwischen-Sehen, bei dem Gedanken über Selbstbestimmtheit und Selbstverständnis im Werdegang der Künstlerinnen ge- teilt und ihre künstlerischen Arbeiten durch den Kamerablick in Bewegung versetzt werden. Die Protagonistinnen, die in ihrer Vorreiterinnenrolle die zeitgenössische Kunst und das Selbstver- ständnis von Künstlerinnen in der Gegenwart prägen, erzählen über künstlerische Ambitionen, wirtschaftliche Zwänge, Angepasstheit und Widerständigkeit gegen die vorherrschenden patriar- chalen Gesellschaftsstrukturen. Mit ihren Stimmen und (frühen) Werken werden die Künstlerin- nen selbst zu Bildträgerinnen einer feministisch-künstlerischen Haltung.

Es ist immer Gegenwart. Jede Begegnung mit einem Bild, jede Interaktion mit einem Menschen ist eine augenblickliche Erfahrung und sucht nach einer eigenen Form. Die Filmstruktur entwickelt sich aus der Begegnung mit den Künstlerinnen und ihren in den 1970er-Jahren ent- standenen Werken: ein Aufeinandertreffen verschiedener Medien, Bildsprachen und Blickwinkel. In meiner Kamera- und Montagearbeit geht es immer um Dialog, das Dazwischen und die Rolle der Kamera als Akteurin im Moment der Aufnahme. Wie sehe ich mehr als ich weiß? Die Idee der Aneignung in Form des Dialogs: sich etwas zu eigen machen, durchzieht meinen gesamten Arbeitsprozess. Der Austausch über Werke, Material, Blicke und Gesten basiert auf Empathie und ist eine feministische Strategie, um den Zeitgeist der Frauenbewegung und die Energie des Widerstands aus der Sicht der Künstlerinnen zu begreifen. Die Kamera dient als Blickwerkzeug und erzeugt eine Art Zwischen-Sicht auf die Künstlerin- nen und ihr Schaffen, um das eigene Sehen und Denken in Bewegung zu setzen. Vergangenheit aktualisiert sich in der Gegenwart und Blicke werden entlang der Bildoberfläche zu Berührungs- punkten. Die Kamera erzeugt damit nicht nur eine Blickrichtung, sondern ermöglicht ein gegen- seitiges Wahrnehmen, ein Sehen und Gesehenwerden. Der Film schafft ein performatives Archiv durch die Interaktion mit den Künstlerinnen - als Treffpunkt für Neuschreibungen und Umver- teilung von Aufmerksamkeit. Drehort für diese einmaligen Zusammenkünfte ist das Atelier der Filmemacherin - ein Raum für Begegnungen im Blick der Anderen.

Das Dialogische des Films manifestiert sich auf der Tonspur durch Gespräche mit den Künst- lerinnen. Was eine Frau ausmacht, und somit auch eine Künstlerin, ist sozial, gesellschaftlich und diskursiv konstruiert. Die Gespräche geben Einblick in den Zeitgeist der Nachkriegszeit, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Platzverweise als Hausfrau, Ehefrau und Mutter, das Studieren ohne weibliche Vorbilder, die Aufbruchsstimmung und (mediale) Selbstbefreiung in den 1970er-Jahren, den Ausbruch aus einer kunsthistorisch tradierten Festschreibung von Weiblichkeit. Die Montage schafft Verbindungen und Echos zwischen den Protagonistinnen und ihren Werken durch ineinandergreifende künstlerische, persönliche und gesellschaftspolitische Sichtweisen.

Zusammenhänge von Kunstpraxis, politischem Aktivismus und Privatleben zeigen sich entlang der mehrstimmigen Tonspur zu Beginn des Films und in den darauf folgenden fünf Szenen- bildern. Frühe Werke – eine Fotoserie, Installation, Performance, Zeichnungen, objets trouvés – werden transformiert. Im Moment der filmischen Aneignung ändern die Kunstwerke als Dokumente der Zeit ihre Gestalt – durch Tageslicht, Kameraeinstellung, Rekonstruktion und Animation – und thematisieren die Bedingungen des Sichtbaren und des Sichtbarmachens. Was gibt ein Objekt frei? Was kann meine Kamera- und Montagearbeit transformieren? Wie versetze ich Kunstwerke in Bewegung? Wo dringt Licht ein? Das Nachleben der Werke be- rührt den Bereich der Übersetzung und Übertragung. Bildmaterial und Bildträger werden durch künstlerische Strategien der Aneignung filmisch re-/animiert und de-/konstruiert: ein Eintauchen in die Materialität und individuelle Beschaffenheit, ein Manipulieren ihrer Wahrnehmbarkeit. Dabei werden Arbeitstechniken der feministischen Kunstproduktion der 1970er-Jahre wie serielle S/W-Fotografie, Selbstauslöser, Dunkelkammer, Super8-Film und kinematografische Objekte wie die Leinwand und Blackbox zu tragenden Motiven meiner Bild- sprache. (Regie, Christiana Perschon)

Es hängt alles von der Resonanz ab. Wenn wir keine Resonanz kriegen, bekommen wir keine Möglichkeiten. Dann existieren wir nicht. Du siehst nur das was du im Bewusstsein hast, weißt du. Es geht darum im Moment zu sein. Noch Tee für dich? WELTPREMIERE VIENNALE ‘18

Fünf Künstlerinnen hat Perschon zum Gespräch in ihr Atelier geladen: Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack, Margot Pilz. Vor stummen 16mm-Sequenzen, in denen die junge Künstlerin Iris Dostal Leinwände weiß grundiert, erzählen sie aus dem Off mal empört und mal lakonisch von ihren künstlerischen Anfängen, von der horriblen Normalität des Sexismus der 1960er und 1970er Jahre. Aber auch, wie sie sich befreiten und beharrlich zu ihrer Kunst fanden, die sie im zweiten, digital in Farbe gefilmten Teil präsentieren. Die kluge und unaufdringliche Inszenierung lässt den starken Protagonistinnen allen Raum in dieser inspirierenden Würdigung feministischer Aufbrüche. (Barbara Kronsfoth, Viennale 18)

DIAGONALE‘19 WETTBEWERB

Mit Schwung zieht die Künstlerin Iris Dostal den Pinsel über die Leinwände, um die Flächen zu grundieren. Mit einer 16mm-Bolex-Kamera fängt die Filmemacherin Christiana Perschon die Bewegungen im Raum in stummen, zunächst körnigen Schwarz-Weiß-Bildern ein, während auf der Tonebene ein mehrstimmiger Dialog zu hören ist. Die Anfangssequenz ist programmatisch: Mit Sie ist der andere Blick lässt Christiana Perschon in ihrem Atelier einen audiovisuellen Denkraum entstehen, der sich aus einer Kollaboration mit mehreren Künstlerinnen zusammen- setzt. Renate Bertlmann, Karin Mack, Linda Christanell, Margot Pilz und Lore Heuermann, allesamt Teil der Wiener Avantgardeszene und aktiv in der Frauenbewegung der 1970er-Jahre, erinnern sich an die Winkelzüge eines männlichen Herrschaftsgefüges, dem sie in ihren feministischen Arbeiten entgegentraten. Die Künstlerinnen schildern ihre damaligen und gegenwärtigen Erfahrungen und Lebenssituationen als Ehefrauen, Mütter oder Studentinnen: Triebfedern und Vorlagen für künstlerische Inhalte und Sichtweisen im Sinne einer Haltung, die das Private als politisch begreift. Christiana Perschon gibt den Frauen nacheinander Raum, damalige Prozesse künstlerischer Selbstermächtigung zu reflektieren, die auf patriarchale Gesellschaftsstrukturen, Herabwürdigung weiblicher Kunst durch männliche Lehrmeister und ständige Bevormundung antworteten. Während die Künstlerinnen von ihren Ausgangspositio- nen zu Themen wie Sexualität, männliche Blickmuster oder Konstruiertheit von Rollenbildern erzählen, lotet die Kamera als dazwischengeschobene Apparatur feinsinnige Formen aus, die früheren Werke in filmische Bilder zu überführen und in Bewegung zu setzen. Eine Fotoserie von Renate Bertlmann wird an die Wand geworfen, das Licht des Diaprojektors aus unterschiedlichen Winkeln eingefangen. An einer Leine hängen ihre Objekte aus transformierten Schnullern wie flatternde Wäschestücke. Karin Macks Objektinstallation aus Haarnadeln, Bratenspießen und Nägeln wird in einer rotie- renden Bewegung abgefilmt und mit einer Lupe vergrößert. Linda Christanell baut aus den Ob- jets trouvés ihres Fundus assoziative Situationen. Kopfüber gefilmt verschieben sich die Perspek- tiven einer Performance von Margot Pilz in deren weißer Zelle. Und in einem Spiel wechselnder Einstellungen scheinen die Tuschezeichnungen von Lore Heuermann auf den dicht gehängten Papierbahnen miteinander zu interagieren. Christiana Perschons Atelier wird in Sie ist der andere Blick zum konstellativen Arbeitsraum über künstlerische Strategien der Aneignung, die diesem wunderbar außergewöhnlichen Film selbst innewohnen. (Jana Koch, Diagonale ’19)

DIAGONALE-PREIS BESTE BILDGESTALTUNG DOKUMENTARFILM

„Christiana Perschon nähert sich den Künstlerinnen und deren Werken mit bis ins letzte Detail durchkomponierten Bildern. Mit ihrer Kamera lenkt sie unseren Blick auf die Essenz der Werke und macht diese erlebbar. Ihr gelingt es, sehr unterschiedliche künstlerische Ausdrucksweisen in einem eigenen künstlerischen Ausdruck zu vereinen und schafft dadurch ein Kunstwerk mit großer Strahlkraft.“ (Jury: Philipp Jedicke, Jurij Meden, Seraina Rohrer) REVIEWS

TEXTE ZUR KUNST Grundsätzliches Esther Buss über „Sie ist der andere Blick“ von Christiana Perschon

Für einen Film, der schon im Titel eine blickökonomische Setzung vornimmt, wirkt Sie ist der andere Blick (2018) zunächst einmal programmatisch unterbeschäftigt, was die Produktion von anderen Blicken und Bildern betrifft. Christiana Perschons Dokumentation über und mit Renate Bertlmann, Karin Mack, Linda Christanell, Margot Pilz und Lore Heuermann beginnt im Ge- genteil als kurzes sound piece. Zu Schwarzbild rattert, raschelt und klappert es, erst dann folgen stumme 16-mm-Aufnahmen eines Atelierraums in grobkörnigem Schwarz-Weiß. Während die Kamera nahezu 20 Minuten lang einer Künstlerin beim Grundieren von Leinwänden folgt, erzäh- len die Protagonistinnen – sie alle haben Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre zu arbeiten begonnen und sind Teil der feministischen Wiener Avantgarde – aus dem Off über ihre Erfah- rungen und Lebenssituationen als Künstlerinnen, Studentinnen, Ehefrauen und Mütter: von Professoren, die sie in der Dunkelkammer betatschten, in ihre Zeichnungen hineinkritzelten oder ein Gutachten für ein Auslandsstipendium mit der Begründung verweigerten, man käme doch eh mit einem Kind zurück; von einer Kultur der permanenten Bevormundung und – auch gesetz- licher – Diskriminierung, von strukturellen Ausschlüssen, etwa im Hinblick auf Förderungen, Ankäufen und Ausstellungsmöglichkeiten, wie auch von der reflexhaften Bezugnahme auf die beiden Ausnahmekünstlerinnen und Maria Lassnig, deren Präsenz im Kunstbetrieb ein beliebtes Argument war gegen die fehlende Repräsentation von Frauen („Die Export ziehen sie immer aus der Tasche … und die Lassnig“). Und zuletzt: von den Einflüssen der Frauenbewe- gung und den daraus folgenden künstlerischen Initiativen wie auch „privaten“ Aus- und Aufbrü- chen. Dass die verschiedenen Sprecherinnenpositionen zumindest beim erstmaligen Schauen kaum zuzuordnen sind (der Film verzichtet konsequent auf Einblendungen von Namen, Titeln, Jahreszahlen und Ähnlichem) und sich stattdessen zu einer mehrstimmigen Oral History fügen, gehört zu Perschons Konzept ebenso wie das Wechselverhältnis von Off-Stimme, stummem Bild und „Produktionsklängen“ (Kamerageräusche, Pinseltöne, Objektgeklapper etc.). Sie ist der andere Blick ist bei aller Würdigung subjektiver Erfahrungen und künstlerischer Handschriften vor allem auch eine kollektive Erzählung. Vom traditionellen Künstler*innenporträt, von seinem staatstragenden Historisierungspathos und der Fixierung auf Individualismus und Ikonizität könnte Perschon also kaum weiter entfernt sein. An die Stelle des hagiografischen Tonfalls, der etwa so unterschiedliche Filme wie Gerhard Richter – Painting (Corinna Belz, 2011), Beuys (Andres Veiel, 2017), Over Your Cities Grass Will Grow (Sophie Fiennes, 2010) oder auch Kip- penberger – Der Film (Jörg Kobel, 2005) eint, rücken Dialog und eine zwar konzentrierte, aber doch gänzlich unaufgeregte Aufmerksamkeit für die künstlerische Praxis der Frauen. Perschon ist Filmemacherin und Kuratorin, im letzten Jahr organisierte sie eine Retrospektive zum Werk von Barbara Hammer im Filmmuseum Wien. Mit den Arbeiten von Linda Christanell und Karin Mack beschäftigte sie sich bereits in kürzeren und eher experimentell angelegten Filmarbeiten, Sie ist der andere Blick ist also so etwas wie Perschons Dokumentarfilmdebüt. Ausgangspunkt ist eine offene Gesprächs- und Arbeitssituation. Sie hat die Künstlerinnen, darunter auch Iris Dostal, die die Leinwände bearbeitet, in ihr Atelier eingeladen, um dort etwas zu „machen“. Das Atelier, üblicherweise ein Ort von Rückzug und stillem Vor-sich- hin-Arbeiten oder im Gegenteil: ein Schauraum für Kurator*innen, Sammler*innen, Galerist*innen, öffnet sich auf diese Weise für ein ergebnisoffenes kollaboratives Setting. Die grundierten weißen Leinwände – die Kamera folgt meist den zügigen Bewegungen von Hand und Pinsel und nimmt dabei die Leinwand bildfül- lend in den Blick – wirken wie ein Korrektiv zu den Erfahrungen patriarchaler Einschreibungen. Und sie etablieren eine symbolische „leere“ Bühne für die Präsentation und die Inszenierung der eigenen Arbeiten.

Der Film schließt zwar Lücken in der Geschichtsschreibung, beansprucht aber alles andere als eine lineare oder gar in sich geschlossene Erzählung. Die Erwähnung wichtiger historischer Markierungen, wie etwa die 1985 von Valie Export und Silvia Eiblmayr organisierte Ausstellung „Kunst mit Eigensinn“ im museum moderner Kunst in Wien, ist eher die Ausnahme. Vielmehr betont er die – auch ästhetischen – Brüche. Aspekte von Porträtfilm, Werkvortrag und Perfor- mance werden ebenso vermischt wie Analog- und Digitalbild, Schwarz-Weiß und Farbe. Die flackernden Anfangsbilder rufen den Look von historischem Archivmaterial auf; mit ihren ver- schneiten Texturen, Unschärfen und sichtbaren Klebestellen erinnern sie an die Filmgrammatik des Experimentalkinos. Der zweite Teil ist dagegen digital und in Farbe gedreht, er ist ganz der Gegenwart, dem Augenblick, verpflichtet. Jede der fünf Künstlerinnen gestaltet im Dialog mit der Filmemacherin – Kommentare, Vorschläge und Anweisungen, etwa hinsichtlich des Bildaus- schnitts etc. sind wiederholt zu hören – eine Art set piece. Methoden der feministischen Kunst- produktion der 1970er Jahre, wie serielle Schwarz-Weiß-Fotografie, Selbstauslöser und Super- 8-Film, werden dabei filmsprachlich aufgenommen. Renate Bertlmann, der erst in den letzten Jahren größere Aufmerksamkeit zuteilwurde – sie bespielt in diesem Jahr den österreichischen Pavillon der 58. Biennale von Venedig –, stellt an einem Arbeitstisch sitzend ihre Fotoserie Zärt- liche Berührungen (1976/2009) vor: farbige, zu brustförmigen Gebilden aufgeblasene Kondome, die in verschiedenen Konfigurationen zueinander angeordnet sind. Später spannt sie eine Schnur quer durch den Raum und hängt ihre aus Schnullern gegossenen Latexschürzen wie an einer Wä- scheleine auf. Als sie ein Fenster öffnet und aus dem Bild tritt, beginnen sie im Wind zu schau- keln und zu tanzen. Die Objekte werden nun ganz der Interaktion mit dem filmischen Medium überlassen: In verschiedenen Close-ups verwandeln sie sich zu beweglichen, seltsam organisch anmutenden Abstraktionen. Perschons Aufmerksamkeit gilt in diesen „rein“ kinematografischen Momenten vor allem den Oberflächen und Texturen – und dem Sound: einem eigentümlich flauschig klingenden Klackern und Rascheln. Karin Macks 1977 mit Selbstauslöser entstandene Fotoserie Zerstörung einer Illusion, in der das Abbild der Künstlerin mit Haarnadeln, Nägeln und Bratenspießen durchbohrt wird, zeigt sich in ein dreidimensionales rotierendes Objekt transformiert. Lore Heuermann bewegt sich erzählend durch ihre dicht gehängten kalligrafisch anmutenden Papierbahnen; im Wechsel der Einstellungen verschiebt sich das Verhältnis von Körper und Raum. Margot Pilz reaktiviert ihr The White Cell Project (1983–85), eine Box, deren Seitenlängen ihrer Körpergröße entsprechen (ursprünglich ließ sie sich an den eigenen Körper adjustieren). Aus der Vogelperspektive gefilmt, entwickelt sich ihre Performance zu einem Spiel mit Proportionen, perspektivischen Verschiebungen und Raumillusionen. Und Linda Christanell arrangiert gefundene Objekte wie Hutnadeln, Postkarten, Spiegel oder aufziehbare Trash-Spiel- zeuge im bildfüllenden Format zu Szenen und erzählerischen Vignetten. Mit jeder Künstlerin nimmt der Film eine andere Form an, wobei die Verbindungen auch hier offen und „solidarisch“ bleiben – weder Perschon, noch den beteiligten Künstlerinnen geht es um die Konsolidierung der eigenen Signatur. Sie ist der andere Blick ist auch in diesem Sinn ein Modell für ein „alternatives“ Porträt: Der Platz im Atelier wird wie ein Staffelstab weitergegeben. Sie ist der andere Blick (2018) ist derzeit in den österreichischen Kinos zu sehen. Vom 3. Mai bis 9. Juni findet außerdem eine begleitende Ausstellung im Filmarchiv Austria in Wien statt.

Esther Buss ist freischaffende Film- und Kunstkritikerin und lebt in Berlin.

Noch Tee für Dich? (Text von Claudia Slanar)

“Dem jetzt laufenden Prozeß der ausschließlichen Rentabilität, im patriarchalen System ent- standen, wollen wir eine Entwicklung hin zu einem menschenwürdigen Leben entgegenstellen.” So präzise wie erschreckend aktuell formuliert 1978 die Künstlerinnengruppe IntAkt in ihrem “Femifest”. Karin Mack, eine der Protagonistinnen von Sie ist der andere Blick zitiert daraus in der Mitte des Films, während Regisseurin Christiana Perschon auf der Bildebene von einem fotografischen Selbstporträt der Künstlerin, in dem sie den Blick an die Betrachter_innen durch einen Operngucker zurück gibt, zu ihrem Schattenwurf auf weißer Wand wechselt, und schließ- lich zu einem unscharfen blau-grauen Bild. Langsam wird der Hintergrund dieses Bildes heraus- gearbeitet: Eine Ziegelmauer und grüne Bäume, gerahmt durch das immer noch verschwommene Fensterkreuz, von der Intimität des Arbeitsraumes, hinaus in die Welt … Opazität, Unschärfe, Leere; in Perschons Porträt der Künstlerinnen einer Generation um die 80 geht es um viel mehr als um die Annäherung an diese und deren Lebensentwürfe, nämlich um die Frage nach der Repräsentation. Denn was ist dieser “andere Blick” - und ganz bewusst geht Perschon über den “weiblichen Blick” hinaus - der eben nicht männlich und hetero-normativ ist? Und wie könnte eine “andere” Art Filme zu machen, entgegen darstellerischer Konventionen und filmischer Codes aufzunehmen und abzubilden, aussehen? Die US-amerikanische Regisseurin Jill Soloway bezeichnet den weiblichen Blick, also den “female gaze” in Anlehnung an und Opposition zur Theoretikerin Laura Mulvey, die in den 1970er Jahren den “male gaze” definiert, unter anderem als “way of feeling seeing”, also ”fühlend zu sehen” oder auch “fühlend sehend” zu sein. Diesem Vorschlag folgt Perschon auf mehreren Ebenen: Durch die engen Kollaborationen, die sie mit den Künstlerinnen eingeht; durch ihre Bildgestaltung, durch die Wechsel zwischen Farbe und Schwarzweiß, sowie analoger und digitaler Kamera, die ganz präzise gesetzt sind, wie auch durch ihren Umgang mit Ton. So beginnt Sie ist der ande- re Blick mit Geräuschen: der Auslöser, das Surren und das Aufziehen einer Bolex-Kamera, ein Pinsel, der über die Leinwand streicht. Die Töne sind da, bevor sich aus einem verschwommenen Grau-Weiß das erste Bild “löst” und eine Stimme anhebt, um zu erzählen. Die fünf Protagonis- tinnen sind vorerst nur als Stimmen präsent, während eine Frau zu sehen ist, die Leinwände weiß grundiert. Mit dieser Einführung der Künstlerinnen ohne Identifikationshilfe sucht Perschon nach anderen Möglichkeiten der biografischen Erzählung als dem konventionellen Muster der auf Singularität basierenden Künstlerviten. Während also Lore Heuermann, Karin Mack, Renate Bertlmann, Margot Pilz und Linda Christa- nell von Diskriminierung, Selbstfindung und Selbstermächtigung berichten, streicht die Male- rin Iris Dostal als Vertreterin einer jüngeren Generation - auch der Perschons - Bildträger mit unglaublicher Vehemenz, Regelmäßigkeit und Ruhe. Sie fungiert als Bindeglied, sie bereitet die Projektionsflächen für die kommenden Erzählungen vor. Doch diese müssen erst einmal über- malt werden, “entleert” sein, um wieder neu beschrieben werden zu können. Die darin ebenfalls enthaltene Auslöschung, oft auch das Vergessen des Gewesenen scheinen bezeichnend für den Feminismus, und die Versuche, die “Geschichtsbedeutung der Frau” (Femifest) in der nächsten Generation zu re-konstruieren, an die “mothers of invention” anzuschließen. Dieses seltsame “Vergessen” von feministischen Errungenschaften kann durchaus als Widerständigkeit des Feminismus gegenüber seiner Institutionalisierung erklärt werden. Vielleicht müssen aber auch die “anderen” Bilder, Töne, Reden durch die und mit denen erzählt werden kann, erst gefunden werden? Perschon versucht dies, in dem sie in den Kollaborationen ihre eigene Handschrift nicht verleugnet, sich auch selbst ins Bild bringt, und vor allem “ihren” Ort, ihr erstes Atelier im Wiener WUK, für die Begegnungen mit den Frauen zur Verfügung stellt. Diese sind nun so un- terschiedlich wie die künstlerischen Arbeiten selbst: spielerisch, zärtlich, bewundernd, durchaus auch distanziert. “Du siehst nur das, was Du weißt,” meint Lore Heuermann und Christiana Perschon formuliert dies um zur Frage:”Wie sehe ich mehr als ich weiß?” Sie antwortet darauf mit einem berührenden Schauen, einem einfühlenden Blick, der sich seiner Gegenwart und jener der Kamera bewusst ist. Um dieses Berühren geht es immer wieder auf motivischer wie sprachlicher Ebene: Materialien sind haptisch und audiovisuell erfahrbar. So streicht der Wind über Renate Bertlmanns Latexar- beiten auf der Wäscheleine und bringt sie zum Flattern. Linda Christanells Hände spielen mit Ge- genständen, formen sie zu Aussagen. Der Ausruf und Aufruf Lore Heuermanns am Ende, dass es uns nicht mitgegeben sei, uns unterzuordnen, berührt wiederum auf emotionale Art und Weise. Während des Films wird der Regisseurin wiederholt Tee angeboten; eine Geste, eine “Berührung”, in der sich schließlich das radikal “Andere” einer Einladung zum gemeinsamen Gespräch, zur Kollaboration formiert, die sich dann im Dazwischen und in der Differenz ausdrücken kann.

Wenn feministisches Arbeiten bedeutet, im Kollektiv oder kollaborativ zu arbeiten, die Ge- samtheit einer Erzählung, den “master narrative”, zu durchbrechen, das Fragmentarische und Unscharfe als erzählerische Kraft beizubehalten und nicht nach Auflösung zu suchen; nach einer anderen biografischen Erzählung als der der Künstlervita zu suchen, dann ist Christiana Per- schons Film zutiefst und radikal feministisch.

Claudia Slanar, Blickle Kino Belvedere 21 PRESSESPIEGEL

„Kunst der Vermittlung: Damit ist bereits eine der großen Qualitäten von Sie ist der andere Blick benannt: Als Porträtfilm begnügt er sich nicht damit, seine Protagonistinnen in Wort und Bild festzuhalten. Er begreift die Vermittlung von Kunst selbst als ästhetische Herausforderung. Perschon porträtiert mit ihrem Film Vorbilder, die zu einem eigenständigen, ja feministischen Ausdruck gefunden haben. Das schönste Kompliment macht sie ihnen damit, dass sie ihrer Maxi- me des Eigensinns folgt.“ der standard

„Ein fulminantes Porträt feministischer Kunstpionierinnen aus Wien. Die Idee, ein dokumentari- sches Experiment über fünf visionäre österreichische Künstlerinnen als Kollaboration mit diesen entstehen zu lassen, ist ebenso gut wie selten; denn sie erfordert nicht nur Intelligenz und Res- pekt, sondern auch ein gewisses Maß an Demut. Die Filmemacherin Christiana Perschon besitzt all dies.“ profil

„Sie sind um das Jahr 1940 geboren und machen Kunst: für ihren Film Sie ist der andere Blick hat Christiana Perschon fünf Künstlerinnen erzählen lassen, wie sie trotz massiver Widerstände und Verhinderungsmaßnahmen als Frauen arbeiten konnten.“ Radio FM4 Homebase

„Sie ist der andere Blick zeigt Positionen feministischer Kunst mit allem Respekt und mit aller Feinfühligkeit, die den fünf Pionierinnen gebührt.“ Ö1 Kulturjournal

„Mit einer außergewöhnlichen Bildsprache, die den Kunstwerken ebenso viel Raum gibt wie den Künstlerinnen und diesen Raum immer wieder mit einer gekonnten Gesprächsstille unterbricht, die einem sowohl Zeit gibt, das Gesagte zu verarbeiten, als auch die Filmbilder und leisen Töne auf sich wirken zu lassen, gestaltet Christiana Perschon in ihrem Atelier ein faszinierendes Kalei- doskop an Geschichten, Bildern, Aussagen, Interpretationen und Betrachtungen.“ ray Filmmagazin

„Sie ist der andere Blick von Christiana Perschon ist kein Film wie jeder andere. Er ist Dokument, künstlerische Annäherung, ein mit filmischen Mitteln geführter Dialog mit kunstschaffenden Frauen einer anderen Generation. Ein sehenswerter, nicht zuletzt genauso politischer wie poeti- scher Film.“ Falter

„Ein filmisches Kunstwerk über fünf außergewöhnliche Künstlerinnen“Kek in Wien

„Weil Perschon ihre Kamera als Mittel begreift, gestalterische Möglichkeiten auszuloten, die Wer- ke ihrer Protagonistinnen in filmische Bilder zu überführen, kreiert sie so mit den Künstlerinnen gemeinsam einen konstellativen, audiovisuellen Denkraum über Strategien der Aneignung. Sie ist der andere Blick durchdringt auf diese Weise sein Sujet, schafft exakt jene Resonanz und jenes Bewusstsein, das zur Sichtbarmachung notwendig ist.“ Die Furche

„Ein wunderbarer, ermutigender, poetischer Film“ Artemisia Blog

„Die junge Filmemacherin steht den porträtierten Künstlerinnen in der Aussagekraft ihrer Bildkompositionen um nichts nach. Wenn die Künstlerinnen ihre Arbeit erörtern oder während Perschon sie filmt, wird Kunst innerhalb von Kunst geschaffen.“ Salzburger Nachrichten

Selbstermächtigung zum Selbstporträt. Falter

„Unaufdringlich und in kontrastreichem Schwarz-weiß ereignet sich ein kleines Filmwunder mit hoch-ästhetischen, langsamen, minimalistischen Bildern abseits großer Inszenierungen.“ Volksstimme

Digital, 16 mm, Super 8, Augustin FESTIVALS

Viennale. International Film Festival Vienna, Metro Kinokulturhaus, 6. November 2018 Filmtage #female tracks, Programmkino Wels, 4. und 6. März 2019 FrauenFilmTage, Stadtkino im Künstlerhaus Wien, 7. März 2019 Diagonale , Schubertkino, 20. März und 23. März 2019 DOK.fest München, Pinakothek der Moderne , 17. und 19. Mai 2019 Kaleidoskop Open Air Film Festival Karlsplatz 3. Juli 2019 Sommerkino Niederösterreich, Schloss Sachsengang, 20. Juli 2019 New Horizons International Film Festival, Wroclaw 25. Juli bis 4. August 2019 Biennale Arte di Venezia Zuecca Projects, Cinema Giorgione, 5. September 2019

KINOSTART IN ÖSTERREICH AB 3.MAI 2019

Metro Kinokulturhaus Wien, Stadtkino im Künstlerhaus Wien, KIZ Royal Kino Graz, Kino im Kesselhaus Krems, Cinema Paradiso Baden, Moviemento, Leokino Innsbruck, Cinematograph Innsburck, Volkskino Klagenfurt, Das Kino Salzburg, Filmstudio Villach, KIZ Royal Graz

AUSSTELLUNG ZUM FILM 3.5.­ – 9.6.2019, METRO KINOKULTURHAUS WIEN

Im Rahmen der Ausstellung zum Film Sie ist der andere Blick im Metro Kinokulturhaus setzt die Filmemacherin und Künstlerin Christiana Perschon die Zusammenarbeit mit den im Film porträtierten Künstlerinnen fort. Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack und Margot Pilz – alle zwischen 1936 und 1943 geboren und in der Frauenbewegung aktiv – prägen die Wiener Kunstszene seit den 1970er-Jahren. Die Ausstellung folgt dem Montage- prinzip des Films. Sie überträgt den generationsübergreifenden filmischen Dialog in den Ausstel- lungsraum, wo die Kunstwerke – im Film durch Licht und Bewegung inszeniert und reanimiert – im Original gezeigt werden. So entsteht ein Austausch über Werke, Materialien, Blicke und Gesten, der den Zeitgeist der zweiten Frauenbewegung und die Energie des Widerstands greifbar werden lässt. Mit Arbeiten von Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack, Christiana Perschon, Margot Pilz und Iris Dostal. SIE IST DER ANDERE BLICK

EIN FILM VON CHRISTIANA PERSCHON

MIT RENATE BERTLMANN LINDA CHRISTANELL IRIS DOSTAL LORE HEUERMANN KARIN MACK MARGOT PILZ

REGIE, KONZEPT, KAMERA, SCHNITT, PRODUKTION CHRISTIANA PERSCHON ZWEITE KAMERA PATRICK WALLY TON PAUL PORENTA, STEFAN VOGLSINGER 16MM / SUPER 8 AUFNAHMEN, FILMENTWICKLUNG CHRISTIANA PERSCHON FILMLABOR FILMKOOP WIEN, STEFANIE WEBERHOFER FILM SCAN ÖSTERREICHISCHES FILMMUSEUM, STEFANIE ZINGL MAKE UP (MARGOT PILZ) SOPHIE PALME TRANSKRIPTION MARTHA WEICHER ÜBERSETZUNG ERIKA DOUCETTE FARBE MATTHIAS TOMASI FOLEY ARTIST NILS KIRCHHOFF SOUND DESIGN KARIM WETH TONMISCHUNG ALEXANDER KOLLER DIGITAL MASTERING THE GRAND POST, TANJA HÖGL

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUNDESKANLZERAMT ÖSTERREICH, WIEN KULTUR, LAND NIEDERÖSTERREICH KULTUR, STADTGEMEINDE BADEN, THEODOR KÖRNER PREIS KONTAKT

Christiana Perschon Alser Straße 10/10 1090 Wien

[email protected] +43 676 3585964 christiana.perschon.at

BIOGRAFIE

Christiana Perschon lebt und arbeitet als Künstlerin, Filmemacherin und Kuratorin in Wien. Ihre Filme entstehen in Kollaboration mit ihren Protagonistinnen und schaffen Raum für generationenübergreifende künstlerische Begegnungen, in dem sie ihre Kamera als Bezugs- und Berührungspunkt einsetzt. Sie absolvierte ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (Kunst und Medien/Film), arbeitete als Redakteurin beim Österreichischen Rundfunk, im Rahmen des Projektes MenschenLeben der Österreichischen Mediathek, am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft und kuratierte u.a. im Österreichischen Filmmuseum „In Person: Barbara Hammer“. Sie ist Mitglied der Golden Pixel Cooperative. 2019 erhielt sie für ihren ersten Langfilm den Diagonale Preis für beste Bildgestaltung und 2018 den Theodor Kör- ner Preis für Bildende Kunst. Ihre Filme sind auf internationalen Filmfestivals zu sehen: Visions du Réel (CH), Kurzfilmtage Oberhausen (DE), New Horizons (PL), Edinburgh International Film Festival (UK), Cork Film Festival (IRL), Jihlava IDFF (CZ), Viennale (AT).

FILMOGRAFIE (AUSWAHL)

Sie ist der andere Blick 2018, 90 min, Verleih: Filmgarten, Vertrieb: sixpackfilm, Light Cone, Theodor Körner Preis 2018 Diagonale-Preis für beste Bildgestaltung Dokumentarfilm 2019 das bin nicht ich, das ist ein bild von mir 2018, 9 min, Verleih: sixpackfilm, Light Cone, Paris

Double 8 2016, 3 min, Verleih: sixpackfilm, Light Cone, Paris

Ghost Copy 2016, 2 min, Verleih: sixpackfilm, Light Cone, Paris

Noema 2014, 30 min, Verleih: sixpackfilm, Light Cone, Paris Bester österreichischer Kurzfilm Vienna Shorts 2014 Publikumspreis Vienna Shorts 2014 Preis der Jugendjury Vienna Shorts 2014 Publikumspreis dotdotdot Kurzfilmfestival 2017