New Ways of Seeing
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NEW WAYS OF SEEING The Photography of the 1920s and 1930s Herausgegeben von / Edited by Kristina Lemke NEUDie Fotografie der 20er undSEHEN 30er Jahre INHALT 98 Millionen Gesichter im 202 ENGLISH ESSAYS Menschentrichter Zeitgenossenschaft und die 204 Foreword deutsche Bildnisfotografie in der Zwischenkriegszeit 205 New Vision Wolfgang Brückle The Photography of the 1920s and 1930s 105 KAT 48–61 — BILDNIS 4 Leihgeber und Dank 211 Seeing Is an Acquired Skill 6 Grußworte Photography Training in the 8 Vorwort Interwar Period 120 „Ein Bild sagt mehr als 215 Where Is … tausend Worte“ the New Photo grapher? Fotografie und Werbung Neues Sehen in the Illustrated Press 16 Neu Sehen in den 20er und 30er Jahren Die Fotografie der 20er und Rolf Sachsse 220 After Nature 30er Jahre Objective Photography of the Kristina Lemke 127 KAT 62–77 — WERBUNG 1920s and 1930s at the Interface between Art and Science 224 Millions of Faces in the Funnel of Men 26 Sehen will gelernt sein 144 Fortschrittliche Reaktion German Portrait Photography Die fotografische Ausbildung Moderne Fotografie zwischen and the Notion of Contem- in der Zwischenkriegszeit Politik und Industrie poraneity in the Interwar Period Anne Vitten Jens Bove 229 ‘A Picture Says More Than 33 KAT 3–18 — AUSBILDUNG 151 KAT 78–93 — INDUSTRIE a Thousand Words’ Photography and Advertising in the 1920s and 1930s 233 Progressive Reaction 50 Wo ist … der neue Fotograf? 168 Über Propaganda fotografie Modern Photography between Neues Sehen in der Steffen Siegel Politics and Industry illustrierten Presse Patrick Rössler 173 KAT 94–107 — PROPAGANDA 238 Propaganda Photography 59 KAT 19–31 — PRESSE 189 Biografien 242 Biographies Valentina Bay, Ira Haller, 74 Nach der Natur Kristina Lemke Zur Sachfotografie der 20er und 30er Jahre an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft 253 Ausgewählte Literatur Birgit Schillak-Hammers 254 Impressum/Colophon 256 Bild- und Künstlerrechte- 81 KAT 32–47 — FORMEN nachweis NEU SEHEN 4 LEIHGEBER Collection Regard, Berlin Galerie Berinson, Berlin UND DANK Archiv der Massenpresse Patrick Rössler, Erfurt Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin Museum Ludwig, Köln Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig Courtesy Skrein Photo Collection ullstein bild collection Sammlung Thomas Walther Wir danken auch den privaten Leihgeberinnen und Leihgebern, die namentlich ungenannt bleiben möchten, für ihre großzügige Unterstützung. Ohne die Hilfe vieler wäre die Realisierung dieser Ausstellung nicht möglich gewesen. Unser Dank gilt den Autorinnen und Autoren sowie allen Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen dieses Projekts beigetragen haben: Valentina Bay, Anne-Marie Beckmann, Gabriele Betancourt, Katrin Bomhoff, Jens Bove, Christian Brandstätter, Wolfgang Brückle, Martha Caspers, Diandra Donecker, Monika Faber, Jeannine Fiedler, Simone Förster, Ira Haller, Galerie Kicken, Susanne Grieshaber, Jana Haase, Manfred Heiting, Tanja Keppler, Bernd Klagholz, Eckhardt Köhn, Christina Leber, Dorothee Linnemann, Hubert Locher, Boris Löffler-Holte, Gabriele Lohmann, Robert Mann, Eberhard Mayer-Wegelin, Walter Moser, Stefanie Odenthal, Tobias Picard, Ulrich Pohlmann, Stefan Richter, Patrick Rössler, Esther Ruelfs, Rolf Sachsse, Jule Schaffer, Rudolf Scheutle, Birgit Schillak-Hammers, Uwe Schögl, Steffen Siegel, Nani Simonis, Sandra Socha, Thomas Sommer, Rainer Stamm, Petra Steinhardt, Miriam Szwast, Anne Vitten, Magdalena Vukovic, Susanne Wartenberg, Grit Weber, Uta und Wilfried Wiegand. GEFÖRDERT DURCH 5 KAT. 1 HUGO ERFURTH Ölpigmentdruck 87,7 × 62 cm Plakat Deutsche Photographische Ausstellung, Frankfurt a M, 1926 Galerie Berinson, Berlin NEU SEHEN 6 GRUSSWORTE Vermeintlich ein authentisches Abbild der Wirklichkeit liefernd, etablierte sich die Fotografie in den 20er und 30er Jahren als essenzieller Bestandteil des Buch- und Pressewesens, wurde für Reklame verwendet und auf Ausstellungen gezeigt. Damit wurde der Grundstein dafür gelegt, dass die Fotografie sich zum wichtigsten Bildmedium des 21. Jahrhunderts auf- zuschwingen vermochte. Wie in kaum einer anderen Zeit hat sie zwischen 1918 und 1938 ihren Einfluss sowohl auf die Kunstwelt als auch auf den Alltag entfaltet. Wesentliche Entwicklungsschritte in der Technik des Kamerawesens, wie kürzere Verschlusszeiten, lichtstarke Objektive und verfeinerte fotografische Reproduktionsverfahren, eröffneten neue inhaltliche und ästhetische Gestaltungsweisen. Das Medium wurde zum grundlegenden Informationsträger, Kunstobjekt und fand Eingang in neue Wissenschaftsgebiete. Frau Dr. Elisabeth Feith, die Gründerin unserer Stiftung, wurde 1921 geboren. Immer interessiert an Kunst und Wissen- schaft, erlebte sie die Veränderungen hautnah. Die prägende Kraft dieser Erfahrungen und die Festigung der Interessen übertrug sie bei Stiftungsgründung auf die Förderziele. So ver- folgt die Stiftung unter anderem das Ansinnen, Kunst und Kultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir freuen uns daher sehr, erstmals ein Ausstellungsprojekt des Städel Museums zu unterstützen und damit erneut ein Zeichen für unsere enge regionale Verbundenheit mit der Kunst- und Kulturlandschaft der Stadt Frankfurt am Main zu setzen. Die Fotografie und deren innovatives Potenzial für Kunst und Gesellschaft des 20. Jahrhunderts intensiv und verglei- chend sehen zu können, verspricht also etliche Entdeckungen, auch im Hinblick auf unsere gegenwärtige Situation, etwa was den Umgang mit der Bilderflut in den sozialen Medien an- belangt. Dass es das Städel Museum ist, das sich diesem Thema eingehend widmet – wie immer aus der eigenen Museums- sammlung heraus denkend und agierend –, ist daher sehr zu begrüßen. Wir, die Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith- Stiftung, wünschen allen Besuchern interessante und anregen- de Momente in dieser Schau. Claudia Rode Mitglied des Vorstands der Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung 7 Anlässlich der Ausstellung Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre präsentiert das Städel Museum rund 100 Werke, größtenteils aus der eigenen Sammlung, und zeigt eindrucksvoll die Vielfalt der Fotografie dieser zwei Dekaden. Seit über vierzig Jahren bildet die Fotografie einen Schwer- punkt im Förderprogramm der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Stipendien ausschreibt, Publikatio- nen fördert und Ausstellungen und Ankäufe ermöglicht. Sie ist in vielfacher Weise mit Fragen befasst, die sich der Erschließung, dem Erhalt und der Präsentation fotografischer Sammlungen widmen. Das Historische Archiv Krupp, das im Eigentum der Stiftung steht, verfügt zudem mit rund 2,5 Millionen Fotografien über eine umfängliche Sammlung historischer Aufnahmen. Ein Augenmerk gilt dabei der Industrie- fotografie, die auch in der Ausstellung des Städel in besonderer Weise gewürdigt wird. Das Thema der Fotografie, das aus medienhistorischer Sicht attraktive Phänomen des Neuen Sehens und die Qualität der Sammlung haben es der Stiftung leicht gemacht, das Städel Museum bei der aktuellen Ausstellung zu unter- stützen und dazu beizutragen, die gezeigten Werke einem brei- ten Publikum zugänglich zu machen. Den vorliegenden Katalog hat die Stiftung gern ermöglicht: Er gewährt einen repräsen- tativen Einblick in die Sammlung und ist opulenter Bildband, kluges Fachbuch und sachkundiges Nachschlagewerk in einem. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hofft, dass Ausstellung und Katalog ein breites Interesse finden. Die Fotosammlung des Städel Museums hat es verdient. Dr. Thomas Kempf Mitglied des Vorstands der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung NEU SEHEN 8 VORWORT Von den einschneidenden gesellschaftlichen Umwälzungen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs blieb auch die Fotografie nicht unberührt. Ungewöhnliche Perspektiven, verschiedene Stile und Kontraste wurden zu fotografischen Gestaltungs- mitteln, um den sich verändernden Lebensumständen und dem politischen Wandel Ausdruck zu verleihen. Die Ausstellung Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre präsentiert eine Auswahl von über 100 wegweisenden Fotografien aus dem mehr als 5000 Arbeiten umfassenden Bestand der Fotografie- Sammlung des Städel Museums zusammen mit Leihgaben aus renommierten Institutionen. Die Fotografie hat in den Jahren zwischen 1918 und 1939 die Kunstwelt und den Alltag gleichermaßen geprägt. Auf- grund der florierenden Wirtschaft eröffneten sich für zahlreiche Fotografinnen und Fotografen neue Tätigkeitsfelder, von der Illustration in Zeitschriften und Büchern bis hin zur Gestaltung von Werbung. Einen repräsentativen Querschnitt dieser Ein- satzgebiete bieten in der Ausstellung zahlreiche heute nur mehr schwer auffindbare Dokumente. Wichtige Impulse für die Etablierung der Fotografie kamen aus Frankfurt am Main. Die in hoher Auflage erschienene Wochenzeitschrift Das Illustrierte Blatt, eine Beilage der Frankfurter Zeitung, gehörte neben der Münchner Illustrierten Presse und der Berliner Illustrirten Zeitung zu den maßgeblichen Verbreitungsmedien der Fotografie in Deutschland (Abb. 1). Verlage wie Bechhold oder Langewiesche offerierten mit Foto- grafien bebilderte Bücher zu erschwinglichen Preisen in großer Auflage und drucktechnisch hoher Qualität.¹ Der starke Wirtschaftssektor im Rhein-Main-Gebiet wiederum erkannte das Potenzial von Fotografien als Werbe- träger. Erstmals fand 1926 in Frankfurt die Deutsche Photo- graphische Ausstellung statt. „Das moderne Lichtbild ist zivilisa- 1 Anonym, Ohne Titel (Druck von „Das Illustrierte Blatt“), 1925–1935, Silbergelatine-Abzug auf torisch und soziologisch der Kunstersatz eines Bürgertums, Barytpapier, erworben