Leymen-Ferrette
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Marc GLOTZ Die Drei-Burgen-Tour im Elsässischen Jura ETAPE 1 Eine Veröffentlichung des Sundgauer Fremdenverkehrsamts ie Förderung unseres mittelalterlichen Bauerbes mit der Entwicklung des touristischen Angebots im Sundgau zu verbinden: Dieser Gedanke stand am Anfang meiner DÜberlegungen. Drei bedeutende mittelalterliche Burgen, Spiegel unserer bewegten Geschichte, erheben sich im Elsässischen Jura. Ihre Ruinen, wie auch unsere Kirchen und Fachwerkdörfer, unsere Mühlen und unsere Museen, tragen das Gedächtnis der Menschen. Das Erbe unserer Vergangenheit führt uns in die Welt der Märchen und Sagen. Aus dieser Erkenntnis heraus hat sich ein motiviertes Team mit dem Sundgauer Fremdenverkehrsamt zusammengeschlossen, um das Projekt einer Entdeckungstour zu den drei Burgen Pfirt (Ferrette), Mörsberg (Morimont) und Landskron zu verwirklichen. Dieses Erbe und die landschaftliche Vielfalt sind hohe Trümpfe, die es für die Förderung und touristische Erschließung des Elsässischen Jura auszuspielen gilt. So haben wir das Konzept einer Wandertour mit „schlüsselfertigen“ Angeboten entwickelt, an dem die Herbergen und Gaststätten rund um die drei Burgen beteiligt sind. Wir sind überzeugt, dass der grüne Tourismus mit Aktivitäten in der Natur und umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln in Verbindung mit der Entdeckung und Herausstellung unseres Erbes unser bestes Angebot ist. Mein herzlicher Dank gilt all denen, die sich an der Realisierung dieses Projekts beteiligt haben, insbesondere Marc GLOTZ für die Verfassung der Texte, Gérard MUNCH, dem Club Vosgien von Ferrette für die Markierung der Pfade, der Gemeindeverwaltung von Leymen für ihre Teilnahme, und vor allem dem Team vom Sundgauer Fremdenverkehrsamt, angeführt von seinem Dienstleiter für touristische Entwicklung. Selbstverständlich möchte ich auch all denjenigen danken, die das Projekt finanziell unterstützt haben: der Communauté des Communes du Jura Alsacien, Baumeister des Projekts, der Communauté des Communes de la Porte du Sundgau, der Région Alsace, dem Conseil Général du Haut-Rhin, dem Comité du Massif Vosgien, das uns staatliche Hilfe gewährte, wie auch dem Syndicat Mixte pour le Sundgau, über das wir in den Genuss des EU-Förderprogramms LEADER kamen. Ich wünsche mir, dass dieses Unternehmen nicht nur der Pflege und Förderung des Erbgutes unserer reichen Vergangenheit dient, sondern auch den Wanderern erlaubt, die Schönheit des Sundgau zu entdecken und erfahren. François Cohendet Bürgermeister von Ferrette Präsident des Sundgauer Fremdenverkehrsamtes 2 23 Einleitung Sundgau, die Region des Südens Bevor wir uns auf den Weg machen, um die Burgen des Elsässischen Jura zu erkunden, werfen wir einen Blick zurück auf den Ursprung und die Geschichte des Sundgau. Im 9. Jh. wurde das Herzogtum Elsass in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt : den Nord- und den Südgau (Sundgau). In etwa entsprachen sie den heutigen Departements Bas-Rhin im Norden und Haut-Rhin im Süden. Auf der Höhe von Sélestat (Schlettstadt) wurden sie durch den Landgraben getrennt. Die feudale Landzerstückelung führte jedoch alsbald dazu, dass der Nordgau in den Dokumenten gar nicht mehr erwähnt wurde, während sich das Gebiet des Sundgau immer mehr nach Süden verlagerte. Im 14. Jh. umfasste es noch die von der Thur eingeschlossenen Ländereien des Hauses Österreich zwischen Thann und Ensisheim sowie das heutige Département Territoire de Belfort Karte, auf der die Aufteilung des Elsass in Nordgau und Sundgau zu sehen ist. Das Land der Hügel Heute ist der Sundgau nicht mehr das Ergebnis einer politischen oder verwaltungstechnischen Aufteilung. Er ist eine kleine natürliche Region, eine Hügellandschaft zwischen Vogesen, Rheinebene und Jura. Im Westen dehnt er sich bis zum Territoire de Belfort aus, der 1871 an der Wasserscheide und damaligen Grenzlinie des französisch- und des deutschsprachigen Raums vom Departement Haut-Rhin abgespalten wurde. Im Nordwesten ist die Grenze weniger leicht erkennbar. Zwischen den Ausläufern der Vogesen und dem Sundgau lässt sich keine deutliche Trennungslinie ziehen, und dahinter ist der Übergang kaum noch wahrnehmbar. Wenn man von Colmar kommt und nach Cernay eine weite Ebene, das sogenannte Ochsenfeld, hinter sich lässt, kann man mit Mühe ein paar wellige Erhebungen ausmachen. Im Norden nimmt der Grenzverlauf wieder klare Konturen an. Der Sundgau reicht bis an den Rebberg bei Mulhouse und die Hügel von Rixheim heran. Im Osten zieht der Abhang zwischen Habsheim, Sierentz und Hégenheim die Grenze zur Rheinebene. Im Süden erhebt sich der Elsässische Jura, der auf der Höhe von Ferrette eine Art Ausläufer bildet. Für den Geographen hat diese gebirgige Region eigentlich nichts mit dem hügeligen Sundgau zu tun. Paradoxerweise werden die Einwohner des Elsässischen Jura jedoch häufig als die „authentischsten“ Sundgauer betrachtet. Das hängt damit zusammen, dass die Stadt Ferrette noch heute mit den Grafen in Verbindung gebracht wird, die den Namen des Ortes annahmen und das Südelsass im Mittelalter beherrschten. 22 3 Das Land der Grafen von Pfirt und der Habsburger Die Burgen entwickelten sich zwischen dem 11. und dem 16. Jh., also in der langen Zeit zwischen dem Zerfall des Karolingerreiches und dem Beginn der Renaissance. Sie hatten mehrere Funktionen: Sie waren Wohnsitz, dienten als militärisches und administratives Zentrum, und gleichzeitig wurden hier die Güter gelagert oder produziert, die für den Wohlstand kleiner Gruppen um eine mächtige Person, den Lehnsherren, benötigt wurden. Um die Gesamtheit ihrer Ländereien, die sich von Wappen des Hauses Österreich (links) und der Grafen von Pfirt (rechts). Lucelle bis Thann und von Michelbachle-le-Haut bis Delle ausdehnten, kontrollieren zu können, errichteten die Grafen von Pfirt ein Netz von Burgen, die sie an Vasallen vergaben. Erdhügelburgen und Wasserburgen wurden auf hügeligem Gelände errichtet; die Höhenburgen auf den Vogesenausläufern und im Elsässischen Jura lagen an den Grenzen der Grafschaft, von wo aus sie die Verkehrsachsen überwachten. 1324 wechselte die Grafschaft Pfirt durch Heirat in den Besitz der Habsburger, denen bereits bedeutende Ländereien im Osten bei Landser und in der Rheinebene gehörten. Damit herrschten sie über den gesamten Sundgau. Die zweite Hälfte des 14. Jh. war die Blütezeit der Burgen wie auch der feudalen Kriege, vor allem gegen die Schweizer, die sich bis ins 15. Jh. hinzogen. Der Dreißigjährige Krieg und der Westfälische Friede im Jahr 1648, bei dem der Sundgau an das französische Königreich abgetreten wird, besiegeln den Niedergang der meisten Burgen. Der Elsässische Jura und seine Burgen Im Elsässischen Jura kann der Wanderer sechs geschichtsträchtige Burgruinen in romantischer Natur entdecken. Von den drei kleineren – Burg Liebenstein bei Liebsdorf, Burg Blochmont oberhalb Kiffis und Burg Waldeck bei Leymen – wird nur letztere in diesem Reiseführer vorgestellt. Dagegen werden die drei großen Burgen ausführlich beschrieben und in den historischen Kontext gestellt. Die Geschichte dieser Burgen ist voller Wendungen; sie wurden erweitert und feuerwaffentauglich gemacht und spielten auch nach dem Westfälischen Frieden noch eine Rolle. Burg Hohenpfirt, die bedeutendste von ihnen, war der Wohnsitz der Grafen, bevor die französische Krone sie einer Reihe von herrschaftlichen Pächtern überließ. Bis zur Französischen Revolution blieb sie das wirtschaftliche und administrative Zentrum von 33 Dörfern rund um die „kleine Hauptstadt“. 4 21 Burg Mörsberg wurde von Vasallen der Grafen von Pfirt und später der Habsburger, die an die Spitze des örtlichen Adels aufstiegen, zu einer Prunkburg ausgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört. Die Ruine ging in die Lehnsherrschaft der Vignacourt, der letzten Herren von Oberlarg, Levoncourt und Courtavon, über. Burg Landskron gehörte anfangs auch zu den Besitztümern der Grafen von Pfirt. 1515 wurde die an der Grenze zur Schweiz und Deutschland gelegene Burg von den Habsburgern feuerwaffensicher gemacht. Vauban befestigte sie im Auftrag von Ludwig XIV. Neben Lichtenberg und Lützelstein war die Landskron einer der wenigen Burgen im Elsass, die modernisiert wurden. Erst 1813 wurde sie von den Österreichern eingenommen. Im 19. Jh. wurden die Ruinen von alteingesessenen Familien gekauft und gepflegt: die Hohenpfirt von den Zuber, Burg Mörsberg von den Viellard und die Landskron von den Reinach. Vor kurzem haben die Stadt Ferrette, der Conseil Général du Haut Rhin und der Verein Pro-Landskron die Instandhaltung der Burgruinen übernommen. So bleiben diese beliebten Ausflugsziele erhalten, und dank der 2012 vom Sundgauer Fremdenverkehrsamt aufgestellten Info-Tafeln sind sie sogar noch attraktiver geworden. Ruine der Burg Liebenstein in Liebsdor. 20 5 Piste cyclable Parking Camping Au milieu de la cour, on distingue la base d’une tour carrée (3). Les grands blocs ETAPE 1 : Leymen-Ferrette à bossages sur l’arrière permettent de la dater du XIIe siècle, ce qui correspond à la Aire de pique-niquemention en 1188 d’un chevalier « de la tour de Ferrette », au service des comtes. On retrouve ici les principes de construction du donjon : pas d’accès au niveau du PointÊinfo sol, et murailles composées de deux parements en pierres taillées qui habillent un = Hôtel blocage (remplissage de pierres prises dans du mortier). Restaurant Tour carrée Café parement en Location vélo pierres concassées pierres taillées Château prises dans du mortier Musée PisteCha cyclapelleble Piste cyclable ParkEglinisge Parking CampElevageing de cigogne Piste cyclaCampble ing AireGol def pique-nique