DIE GRÜNEN – 10. WP Fraktionssitzung: 7.2.1984

65. 7. Februar 1984: Fraktionssitzung

AGG, B.II.1, 5320. Überschrift: »Protokoll der Fraktionssitzung vom 07.02.1984«.

Anwesend:1 Abgeordnete: , Burgmann, Drabiniok, Ehmke, , Gottwald, Hickel, Horácˇek, Hoss, Jannsen, Kelly, Kleinert, Krizsan, Nickels, Reents, Reetz, Sauermilch, Schily, Dirk Schneider, Schwen- ninger, Stratmann, Vogt, Vollmer. Nachrückerinnen und Nachrücker: Arkenstette, Auhagen, Borgmann, Bueb, Dann, Eid, Ulrich Fischer, Fritsch, Hönes, Norbert Mann, Rusche, Saibold, Senfft, Tatge, Axel Vogel, Gerd P. Werner, Helmut Werner. Landesvertreter ohne Mandat: Für das Saarland [Kunz]. Gäste: Presse, Fernsehen Protokoll: [Alleritz]. Beginn der Sitzung 11.05 h, TOP I.1. Laufende parl. Woche, Redner/-innen-Bestimmung, Beschlußempfehlungen Zu TOP 1 Plenum2: Redner: Joschka Fischer; zu TOP 3 Plenum: Redner: Jürgen Reents; zu TOP 4–17 Plenum: Redner/innen: – 06 Min. D. Drabiniok – 15 Min. A. Vollmer – 15 Min. W. Ehmke; zu TOP 18 Plenum: Redner: Dirk Schneider Beschlußempfehlung: Ablehnung; zu TOP 19 Plenum: Redner: Jürgen Reents; zu TOP 20 Plenum: Beschlußempfehlung: Enthaltung; zu TOP 21 Plenum: Beschlußempfehlung: Zustimmung; zu TOP 25 Plenum: Beschlußempfehlung: Zustimmung; zu TOP 26 Plenum: Beschlußempfehlung: Ablehnung; zu TOP 27 Plenum: Redner: Walter Schwenninger;

1 Die Anwesenheitslisten enthielten standardmäßig die Rubrik »Zeit«, in welche die Abgeordneten sowie die Nach- rückerinnen und Nachrücker den Zeitpunkt ihres Eintreffens eintrugen. Diesmal jedoch trugen sich einige mit Sonderbemerkungen ein oder wurden von einer anderen Person mit folgenden Bemerkungen kommentiert: Dieter Drabiniok: »zeitlos«, Gabriele Gottwald: »geht keinen was an!«, Gert Jannsen: »›zu pünktlich‹«, Hubert Kleinert: »entschuldigt wegen Ballettunterricht« [Diese Passage ist durchgestrichen.], Jürgen Reents: »war da, las aber die MOZ!«, : »hahaha!«, Dirk Schneider: »zu früh!«, Walter Schwenninger: »pünktlich wie immer!«, Hans- Werner Senfft: »5 Minuten vor 12«, Axel Vogel: »fast pünktlich«, Helmut We r ner: »fast pünktlich«. 2 Die genannten TOP bezogen sich auf die Tagesordnung der 52. bis 54. Sitzung des Bundestages am 8.–10. Februar 1984: TOP 1: Entscheidung in der Angelegenheit des Bundesministers der Verteidigung; TOP 3: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Gespräche des Bundeskanzlers in Israel; TOP 4: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über Luftqualitätsnormen für Stickstoffdioxid; TOP 18: Bericht zur Lage der Nation; TOP 19: Einstellung der Tiefflugübungen der Bundesluftwaffe in Ntessinan (Labrador); TOP 20: Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen; TOP 21: Änderung des Gesetzes über das Seelotsenwesen; TOP 25: Empfehlung einer Verordnung (EWG) des Rates über den Abschluss des Protokolls über die finanzielle und technische Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemein- schaft und der Republik Zypern; TOP 26: Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Harmonisierung von Regelun- gen im Bereich der Einkommensteuer im Hinblick auf die Freizügigkeit der Arbeitnehmer in der Gemeinschaft; TOP 27: Politik der Bundesregierung im südlichen Afrika; TOP 28: Beratung der Sammelübersicht 22 des Peti- tionsausschusses über Anträge zu Petitionen. Abweichend von der Aufstellung gab es keine Wortmeldung zu TOP 19. Vgl. BT Sten. Ber., Bd. 127, S. 3679–3895.

Copyright © 2017 KGParl 1 DIE GRÜNEN – 10. WP Fraktionssitzung: 7.2.1984 zu TOP 28 Plenum: kommt noch Änderungsantrag von C. Nickels. 5 Min. Redezeit für C. Nickels.

TOP I.2. a) Änderung GG betr. Umwelt Vorstellung des Gesetzentwurfs3 durch A. Vollmer. Es gehen folgende Änderungsanträge dazu ein: – In Art. 37a Abs. 1 den Satz »Umwelt, Natur u. Landschaft als Lebensgrundlagen …« strei- chen; Ablehnung; – in Art. 3 den 2. Satz »Die Grenze der zulässigen Belastung der Umwelt wird durch Gesetz …« streichen; angenommen; – in Art. 37a Abs. 1 das Wort »Landschaft« ersatzlos zu streichen; – Stimmengleichheit – gilt nach neuer Fraktions-GO als angenommen; – bei Art. 37a Abs. 1 als Abs. 1a) soll der Satz »Dort, wo die zulässigen Grenzen der Belastung der Umwelt überschritten werden, ist bei der Abwägung verschiedener Belange den Umwelt- belangen Vorrang einzuräumen« eingesetzt werden; abgelehnt; – zu Art. 37a Abs. 1, 1. Satz: »Umwelt, Natur u. Landschaft …« sollen die Begriffe Umwelt und Landschaft vertauscht werden – Ablehnung, Landschaft soll wieder hinzugefügt werden, Beschlußrevidierung zu Anstrich 3: Landschaft wird wieder hinzugefügt. Redaktionelle Änderungen zum Gesetzentwurf: – in Art. 3 soll es heißen: »Jeder Mensch hat das …« – in Art. 37a soll es heißen: »Umwelt, Natur und Landschaft sind als Lebensgrundlagen …« (das Wort »sind« ist vorgeschoben). Mit diesen Änderungen ist der Gesetzentwurf angenommen. […] Protokoll: P. Alleritz, gez. Joschka Fischer

Anlage A

2. Februar 1984: Sitzungsunterlage: Entwurf eines Gesetzes von Vollmer, Beck-Oberdorf, Kelly, Schily und Fraktion zur Änderung des Grundgesetzes. AGG, B.II.1, 5320.

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes

[…] Gesetzentwurf: Der hat mit Zustimmung des Bundesrates unter Beachtung von Art. 79 Abs. 2 Grundgesetz das folgende Gesetz beschlossen: Art. 1: Das Grundgesetz vom 23. Mai 1949, Bundesgesetzblatt S. 1, zuletzt geändert durch das 35. Ge- setz zur Änderung des Grundgesetzes vom 21. Dezember 1983, Bundesgesetzblatt I, S. 1481, wird wie folgt geändert: 1. Dem Art. 2 wird folgender Abs. 3 eingefügt:

3 Vgl. Anl. A. Hier wird nur der Entwurf des eigentlichen Gesetzestextes, auf den sich die Änderungsanträge bezo- gen, wiedergegeben. Einleitung und Begründung des Gesetzentwurfs blieben unverändert und sind identisch mit BT Anl., Bd. 300, Drs. 10/990.

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(3) Jeder Mensch hat das Recht auf eine gesunde Umwelt und den Erhalt seiner natürlichen Lebensgrundlagen. Die Grenze der zulässigen Belastung der Umwelt wird durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes bestimmt. 2. Nach Art. 37 wird folgender Artikel 37a eingefügt: 37a (1) Umwelt, Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen sind der Obhut und Pflege von jedermann anvertraut. Sie stehen unter dem besonderen Schutz des Staates. (2) Geschützt werden insbesondere Wasser, Boden, Luft, Klima, Tiere, Pflanzen, natürliche Res- sourcen und ihr Zusammenwirken im Naturhaushalt. Die natürliche Artenvielfalt ist zu erhal- ten und zu fördern. (3) Näheres wird durch das Gesetz bestimmt. Insbesondere wird durch Gesetz bestimmt, in wel- cher Weise einer künftige Generationen treffenden nachteiligen Veränderung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen vorzubeugen ist. […] Dr. Vollmer, Beck-Oberdorf, Kelly, Schily und Fraktion

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