KinoimSprengel JubiläumsprogrammmaiJuniJuli20 13

25 Jahre VFRO 3R.5W. O20R.3T 0 h 25 Jahre KINO IM SPRENGE2L

Liebes Publiku m, zu unserem 25. Geburtstag würdigen wir abgelehnt. Kulturstaatsminister Bernd Und so laden wir dazu ein, in den Top- noch einmal das analoge Filmformat Neumann hat uns in einem Schreiben Kino-Monaten Mai bis Juli unsere Zellu - Zelluloid und spielen zweieinhalb Monate eigens bestätigt, dass wir trotz kultureller loid-Zone zu besuchen. Ihr seid herzlich ausschließlich 16mm- oder 3 5mm-Film. Bedeutung nicht förderungswürdig sin d: willkomme n! zu wenig Umsatz. Damit entpuppt sich die In absehbarer Zeit wird es das Material sogenannte Kulturförderung des Bundes Film nur noch in wenigen Kinos zu sehen als reine Wirtschaftsförderung. geben. Die massenhafte Vernichtung von Für die Förderung unseres Jubiläums - Zelluloid hat schon vor einigen Jahren Unterstützt wird unsere künftige digitale programms danken wir dem Kultur - begonnen, viele neue Filme werden Projektion im DCP-Format nun von Nord - büro der Landeshauptstadt Hannover. bereits jetzt nur noch digital verliehen. media, der HannoverStiftung und dem Bezirksrat Nord. Natürlich werden wir die Natürlich wollen wir neben analogen analoge Technik nicht einmotten, sondern Filmen auch weiterhin aktuelle Produktio - weiterhin machen, wofür wir stehe n: nen präsentieren. Auch wir als unabhän - Anspruchsvolles Kino jenseits des Main - Für die Förderung unserer künftigen giges Kino können uns dem Diktat der stream mit Engagement und Phantasie. digitalen Projektion im DCP-Format Film industrie nicht entziehen. Aber ganz danken wir der nordmedia, klar ist, dass dieser den Kinos aufgezwun - Bevor es so weit ist und die erste der HannoverStiftung und dem gene Schritt technisch wie ästhetisch kein Festplatte angedockt wird, feiern wir S tadtbezirksratnord . Fortschritt ist. Ein 3 5mm-Film war global, unseren Geburtstag. Aus 25 Jahren konnte seit 100 Jahren in jedem Kino der KINO-IM-SPRENGEL -Geschichte haben Welt projiziert werden. Damit ist es nun sich fast alle aus dem aktuellen Kino- vorbei. Jetzt beginnt eine Ära der Codec- Kollek tiv einen Film ausgewählt, den er Kleinstaaterei, der Verschlüsselungen, der oder sie gerne wiedersehen wollte. Oder Zersplitterung, der Bespitzelung und der einen, den man schon immer einmal zei - Abhängigkeit. gen wollte, für den sich jedoch kein pas - sender Kontext fand. Auch ganz neue Die Filmförderanstalt FFA hat unseren Filme sind dabei. Einzige Gemeinsamkei t: Antrag auf Förderung der Digitalisierung Zelluloid musste es sein. ÜBERSICHT UEBERSICHT

FR 3.5. 20.30 h Zum Tag der Befreiung vom Faschismus ©4 FR 14. 6. 20.30 h Kinothek Asta Nielsen ©14 KOMM UND SIEH FILM – DAS IST BEWEGUNG, RHYTHMUS, LEBEN von Elem Klimow, Sowjetunion 1985 Geburtstagsstrauß in Celluloid für das KINO IM SPRENGEL überreicht von Karola Gramann und Heide Schlüpmann SA 4.5. 20.30 h Wunschfilm von Tanja, Kurzfilm von Bettina ©5 TAUSENDSCHÖNCHEN SA 15. 6. 20.30 h Wunschfilm von Emma ©15 von Vera Chytilova, Tschechoslowakei 1966, O.m.U. TUVALU IN DEN KELLER von Veit Helmer, D 2000 von Jan Svankmajer, Tschechoslowakei 1983 FR 21.6. + SA 22 .6. 20.30 h Wunschfilm von Sibylle ©16 FR 10. 5. + SA 11 .5. 20.30 h Wunschfilm von Franz ©6 BEASTS OF THE SOUTHERN WILD LIEBE UND ANARCHIE von Benh Zeitlin, USA 20 12, O.m.U. von Lina Wertmüller, Italien 1973, O.m.U. FR 28 .6. 20.30 h Wunschfilm von Peter ©17 FR 17 .5. + SA 18. 5. 20.30 h Wunschfilm von Roland © 7 L'ENFANT SECRET STEP ACROSS THE BORDER von Philippe Garrel, Frankreich 1982, O.m.U. von Nicolas Humbert u. Werner Penzel, BRD/Schweiz 1989, O.m.U. SA 29 .6. 20.30 h Wunschfilm von Petra ©18 FR 24 .5. 20.30 h Wunschfilm von Imke ©8 DOMINO I HIRED A CONTRACT KILLER von Aki Kaurismäki, von Thomas Brasch, BRD 1982 Finnland/Großbritannien/Deutschland/Schweden 1990, dt.F. FR 5.7. 20.30 h Wunschfilm von Volker ©19 SA 25 .5. 20.30 h Zwischen die Ohren ©9 VINYL UND ZELLULOID IM KONTEXT NEUER MUSIK MABOROSHI NO HIKARI – DAS LICHT DER ILLUSION Musik von Carsten Bethmann, Holger Kirleis und Damian Marhulets von Hirokazu Kore-Eda, Japan 1995, O.m.U. zu Filmen von Eggeling, Ruttmann, Duchamp, Man Ray, Lye u.a. SA 6.7. 20.30 h Wunschfilm von Christine ©20 FR 31.5. + SA 1. 6. 20.30 h Wunschfilm von Gerald ©10 DAS LETZTE KINO DER WELT von Alejandro Agresti, ¡NO! Argentinien/Spanien/Frankreich/Niederlande 1998, O.m.U. von Pablo Larraín, Chile/USA/Mexico 20 12, O.m.U. FR 12.7. 20.30 h Wunschfilm von Gisela ©21 FR 7. 6. 20.30 h Filmkonzert ©12 GROSSE VÖGEL, KLEINE VÖGEL PLANET VOLVOX von Pier Paolo Pasolini, Italien 1966, dt.F. HanneHansenJäger vertonen Mikrokosmen SA 13.7. 20.30 h Zugabe ©22 SA 8.6. 20.30 h Wunschfilm von Olaf ©13 ANDERS, MOLUSSIEN EMPIRE ME von Nicolas Rey, Frankreich 20 11 von Paul Poet, Österreich/Luxemburg/D 20 11, O.m.U. Zu Gas t: Nicolas Rey FR 3 .5. 20.30 h Zum Tag der Befreiung vom Faschismus | Rote Hilfe + VVN/BdA 4

KOMM UND SIEH Idi i smotri von Elem Klimow , Sowjetunion 1985, 146 min. nach dem Roman "Stätten des Schweigens" von Ales Adamowitsch

Der Film erzählt die erschütternden Erleb - nisse des Jungen Florja, der sich den Par - tisanen anschließt, die mit unzulänglichen Mitteln ausgestattet sich den faschisti - schen Invasionstruppen entgegenzustel - len versuchen. Der Film folgt dabei kon - sequent der Sicht des Jungen, zeigt in einigen scheinbar verwirrenden Bildern seine Fassungslosigkeit aufgrund der Geschehnisse, und geht so weit, dass die Zuschauer mit Florja beim ersten Bom - benangriff das Gehör verlieren und nur noch ein Fiepen zu hören ist.

Deutlich wird die Bestialität der deutschen Armee dargestellt; wie Lidice in Tsche -

chien, Oradour in Frankreich, Sant'Anna Der Krieg endete am 8. Mai 1945, dem di Stazzema in Italien, Distomo in Grie - Tag der Befreiung, mit der vollständigen chenland, steht Chatyn für eines der über Niederlage des deutschen Faschismus. Die 630 in der Sowjetunion vernichteten Dör - Mahnung lautet bis heute: Nie wieder fer. Kaum einer der Täter wurde jemals Faschismus! Nie wieder Krieg! Wehret den belangt, kaum eines der Opfer jemals Anfängen! von deutscher Seite aus anerkannt, ge - In Zusammenarbeit mit der VVN/BdA und der Roten schweige denn entschädigt. Hilfe e.V., Ortsgruppe Hannover SA 4 .5. 20.30 h Wunschfilm von Tanja, Kurzfilm von Bettina 5

TAUSENDSCHÖNCHEN Sedmikrasky von Vera Chytilova , Tschechoslowakei 1966, 75 min., O.m.U. mit Jitka Certhova, Ivana Karbonova, Julius Albert, Jan Klusak

Prag 1966. Marie und Marie beschließen, in einer pervertierten Welt ein perverses Leben zu führen. Männer sammeln sie wie Ansichtskarten: kurz angeguckt und weggeschickt. Die etablierten Älteren nehmen sie gleich aus, die Jungen reizen sie mit ihrer Schönheit und ihren Launen bis zum Äußersten und lassen sie erst spä - ter fallen. Sie stürzen sich in einen exzes - siven Vergnügungszug durch die Stadt, zu dessen krönenden Abschluss sie sich über ein prunkvoll hergerichtetes kaltes Büffet hermachen. Ihre Orgie beschließen sie in lustvoller Zerstörungswut.

TAUSENDSCHÖNCHEN ist ein randalie - rendes filmisches Punkrock-Gedicht der wichtigsten tschechischen Regisseurin Nach dokumentarischen Kriegsbildern am ˾ IN DEN KELLER (Do pivnice) Vera Chytilova. Die anarchische Komödie Schluss heißt es: "Dieser Film ist allen von Jan Svankmajer , CSSR 1983, entstand zur Zeit des Prager Frühlings gewidmet, die sich nur über zertrampeltes 15 min. – In dem Film verarbeite ich ein und ist ein Manifest für die individuelle Gemüse aufregen." Vera Chytilova wurde Kindheitstrauma. Ich habe die Tür zu Entfaltung der Persönlichkeit und gegen 1968 nach dem sowjetischen Einmarsch meiner Kindheit nie geschlossen und jede Form von Engstirnigkeit und Spie - als Regisseurin der Barrandov-Studios führe auch ständig eine Art Dialog mit ßertum. entlassen. ihr. Sie ist eine erstaunliche Quelle für das Schaffen. Jan Svankmajer FR 10. 5. + SA 11 .5. 20.30 h Wunschfilm von Franz 6

LIEBE UND ANARCHIE Film d'amore e d'anarchia von Lina Wertmüller , Italien 1973, 124 min., O.m.U. mit Giancarlo Giannini, Mariangela Melato, Eros Pagni, Pina Cei, Elena Fiore

Ein Bauer reist 1932 nach Rom, um Mussolini zu erschießen. Antonio Soffian - tini, genannt Tunin, sucht seine Kontakt - person auf: die Hure Salomé. In dem Luxusbordell der Madame Aida, wo sie Tunin als ihren Vetter vorstellt, verkehrt die politische Prominen z: Spatoletti, ein Sicherheitsbeauftragter des Duce, plau - dert bei einer Landpartie aus, wo und wie Mussolinis nächster öffentlicher Auf - tritt geplant ist. Tunin verliebt sich in eine Kollegin Salomés, in die romantisch ver - anlagte Tripolina. Zwei glückliche Tage verleben sie miteinander, am Morgen des dritten Tages soll es geschehen. Salomé will Tunin wecken, doch Tripolina tritt ihr entgegen. Als Tunin erwacht und merkt, dass er das Attentat verschlafen hat, rastet er aus und schießt auf die Polizi - LIEBE UND ANARCHIE ist ein politischer Volte wird gleich wieder zurückgenom - sten, die im Bordell eine Gesundheitskon - Film, der sich nicht in Ideologie verfängt. men. Wertmüller verzichtet auf kein Kli - trolle vornehmen wollen. Der Anarchist Die Frauen, politisch bewusster und kon - schee, denunziert aber nicht die Figuren. wird grausam gefoltert und totgeprügelt; sequenter als der Anarchist, verständigen Wärme und Zärtlichkeit zeichnen den sein Tod wird als Selbstmord eines armen sich auf eine humane Frauenpolitik Film aus, der an den Sympathien der Irren hingestellt. gegenüber der mörderischen Machtpolitik Autorin für den verhinderten Anarchisten der Männer, doch auch diese feministische keinen Zweifel lässt. FR 17. 5. + SA 18. 5. 20.30 h Wunschfilm von Roland 7

STEP ACROSS THE BORDER von Nicolas Humbert und Werner Penzel , BRD/Schweiz 1989, 90 min., O.m.U. mit sowie , Arto Lindsay, Ciro Battista, Iva Bitová, , Joey Baron, Haco, Jonas Mekas, Robert Frank

STEP ACROSS THE BORDER ist eine Celluloid-Improvisation über das musika - lische Allround-Talent Fred Frith, ein schwarz-weißes Augenzwinkern über den Zusammenhang zwischen Schnellbahnen, Stürmen und elektrischen Gitarren sowie ein meisterhafter Diskurs über den Geist des Musik- und des Filmemachens. Kon - zert mitschnitte, Interviews in herunterge - kommenen Hotelzimmern und Kamera - fahrten durch Metropolen wie New York und Tokio vermischen sich zu einer mit - reißenden Klangreise. Musik und Bild sind eigenständig, keines unterwirft sich dem anderen und doch ergeben sich Über - schneidungen, die mal komisch, mal absurd, mal einfach schön sind – wie die Maisfelder im Wind, die einen magischen Augenblick lang im Rhythmus von Friths um den Moment, um das intuitive Begrei - Ein amerikanischer Kritiker schrieb: Improvisationen schwingen. fen von dem, was in einem Raum vor sich "Wenn Sie Fred-Frith-Musik hören, wer - geht. Musik und Film entstehen aus der den Sie mit offenem Mund dastehen, In STEP ACROSS THE BORDER "treffen verschärften Wahrnehmung für das Ihre Füße werden zu tanzen beginnen sich zwei verwandte künstlerische Aus - Augenblickliche, nicht aus der Umsetzung und die Nachbarn das Weite suchen." drucksforme n: improvisierte Musik und eines gedanklichen Plans." Cinema Direct. In beiden Fällen geht es Humbert/Penzel FR 24 .5. 20.30 h Wunschfilm von Imke 8

I HIRED A CONTRACT KILLER von Aki Kaurismäki , Finnland/Großbritannien/Deutschland/Schweden 1990, 76 min., dt.F. mit Jean-Pierre Léaud, Margi Clark, Joe Strummer (Musik)

"Aus Gründen, die viel zu persönlich sind, um hier auf sie einzugehen, will Henri Boulanger sterben. Da seine hilflosen Ver - suche, seinem Leben ein Ende zu machen, mal wegen eines Gasstreiks, mal aus Ungeschicklichkeit, immer wieder schei - tern, heuert er einen Berufskiller an, um sich ins Jenseits befördern zu lassen. Während er darauf wartet, dass der Killer seine Arbeit erledigt, macht er allerdings den Fehler zum ersten Mal in seinem Leben Whisky zu trinken. Außerdem fin - det er den Mut, mit dem anderen

Geschlecht Kontakt aufzunehmen. Eigent - Dialogen („Die Arbeiterklasse hat kein lich könnte auf der Stelle zum trauten Vaterland"), sorgfältigen Kameraeinstel - Familienleben übergegangen werden, nur lungen und einer besonderen Aufmerk - ist der Vertrag mit dem Killer unglück - samkeit für Farbe und Musik ist dieser licherweise nicht rückgängig zu machen." Film eine Hommage an den "film noir". So fasst Aki Kaurismäki seinen ersten Jean-Pierre Léaud, bekannt aus Filmen außerhalb Finnlands gedrehten Film von Truffaut und Godard, spielt einen in zusammen. London lebenden Franzosen, Joe Strum - mer hat einen Konzertauftritt in einer Bar In seiner typisch lakonischen Art, mit und auch Aki Kaurismäki ist als Sonnen - wenigen, aber präzisen, tiefschürfenden brillenverkäufer selbst im Film zu sehen. SA 25 .5. 20.30 h Zwischen die Ohren 9

Neue musikalische LeseZeichen VINYL UND ZELLULOID IM KONTEXT NEUER MUSIK

Musik von Carsten Bethmann, Holger Kirleis und Damian Marhulets zu den Filmen

˾ DIAGONAL SYMPHONY von Viking Eggeling , D 1924, 6 min. ˾ OPUS II + OPUS III von Walther Ruttmann , D 1923/24, 6 min. ˾ ANÉMIC CINÉMA von Marcel Duchamp und Man Ray , F 1927, 7 min. ˾ TUSALAVA von Len Lye , GB 1929, 9 min. ˾ BROADWAY BOOGIE-WOOGIE von Marie Menken , USA 1962, 6 min. ˾ OBLIVION von Tom Chomont , USA 1969, 6 min.

Graphische Zeichen des abstrakten Films konzept, in dem sich die Erfahrungen der Im Rahmen von Musik 21 Niedersachsen gefördert treffen auf in Rillen gespeicherte Infor - drei Musiker aus Komposition und Impro - durch das Land Niedersachsten, Ministerium für Wis - senschaft und Kultur sowie durch das Kulturbüro der mationen der Schallplatte, als Spirale visation begegnen. Landeshauptstadt Hannover und die Stiftung Nieder - figuriert. Elektronisch erzeugte Klänge sachsen/Musikland Niedersachsen. Eine Produktion kommunizieren mit traditionellen Instru - Bereits um 18:30 Uhr stellt Damian der Hebebühne e.V. in Kooperation mit dem Stadt - menten. Alte elektronische „Instrumente" Marhulets (Turntables) in einem Vortrag teilzentrum Nordstadt, dem Kino im Sprengel und wie Schallplattenspieler treffen auf mit Demonstration experimentelle DJ- dem Musikzentrum Hannover. modernste digitale Weiterverarbeitung. Konzepte vor. Beide Medien, Film und Schallplatte, die - Weitere Infos unte r: Eintrit t: 10 Euro, erm. 8 Euro, nen als Ausgangspunkt für ein Musik - www.Musik-LeseZeichen.de HannoverAktivPass 4 Euro FR 31 .5. + SA 1. 6. 20.30 h Wunschfilm von Gerald 10

¡NO! von Pablo Larraín , Chile/USA/Mexico 2012, 11 8 min., O.m.U. mit Gael García Bernal, Antonia Zergez, Alfredo Castro

Chile, 1988. Auf internationalen Druck lässt Diktator Pinochet ein Referendum über die Fortführung seiner Präsident - schaft durchführen. Da mit massivem Wahlbetrug zu rechnen ist, sagen alle Prognosen den Sieg Pinochets voraus.

In der fast aussichtslosen Situation enga - gieren die Führer des breiten Oppositions- Bündnisses den brillanten jungen Werbe - fachmann René Saavedra als Marketing - berater. Der hatte bisher mehr mit Erfri - schungsgetränken als mit Politik zu tun, und seine ersten Entwürfe für die ¡NO!- Kampagne sind für einige Auftraggeber 15 Minuten TV-Sendezeit stehen der Kam - Um das Look & Feel jener Jahre zu errei - ein Schock. pagne täglich zur Verfügung, ausgestrahlt chen, wurde mit analogen U-matic-Kame - zu nächtlicher Stunde. Ein Jingle, eigene ras der 80er Jahre im 4:3-Video-Format Songs, knallbunte Spots im Wechsel mit der Originalspots der ¡NO!-Kampagne ernsthaften Themen: Unter der ständigen gedreht. Aus 20 in den USA gefunden Überwachung der Polizei, mit knappen Kameras konnten 4 funktionstüchtige zu - Ressourcen, immensem Zeitdruck und sammengebaut werden. Die Grenzen zwi - Gegenwind aus den eigenen Reihen ent - schen Fiktion und Realität verwischen, werfen René und sein Team eine überra - weil dass Personen wie der TV-Sprecher schende Kampagne, die das Regime in die der Kampagne in den Archivbildern wie in Defensive drängt. Verleih der Spielfilmhandlung zu sehen sind. Onkel Olli's Der Kiosk mit 200 verschiedenen Bieren, 90 Brausesorten sowie veganen Lebensmitteln und Snacks. Mit telefonischem Bestellservice.

An der Lutherkirche 10 301 67 Hannover 0511 - 21 90 81 75 www.onkelollis.de brausedeluxe@ googlemail.com

Mo– Do 13.0 0– 24.00 Fr+ Sa 13.0 0– 1.00 So 13.0 0– 23.00 FR 7. 6. 20.30 h Filmkonzert 12

PLANET VOLVOX

HanneHansenJäger vertonen Mikrokosmen

kunst blieben beschränkt auf Vorführun - gen vor apathischen oder krakeelenden Schulkindern. Nun haben wir eine Aus - wahl dieser äußerst sehenswerten Filme geborgen, um sie dem staunenden Publi - kum erneut zu präsentieren – live ver - tont vom Trio HanneHansenJäger.

Wenn Andreas Jäger (g), Willi Hanne (dr) und Lars Hansen (b) zusammen Musik Die Welt besteht aus vielerlei Kleinigkei - machen, entsteht jedesmal etwas kom - daran; kein Ego muss sich in Szene setzen ten, die unser Auge oft schon deshalb plett Anderes, etwas komplett Neues. – im Gegentei l: jeder Musiker ist wohl für nicht wahrnimmt, weil sie einfach viel zu Dass es dabei trotzdem immer zuallererst sich ein Könner an seinem Instrument, klein sind. Atomkerne und Elektronen um das Zusammenspiel geht, ist das doch steht stets das akustische Ergebnis etwa. Oder winzige Lebewesen zu Wasser Beeindruckende und das Bekömmliche (und Erlebnis) im Vordergrund, die und zu Land. Auch Vorgänge im Inneren Freude am aufeinander Hören und am unseres eigenen Körpers bleiben uns (oft gemeinsamen Erschaffen eines einmali - muss man sagen: zum Glück!) verborgen. gen, unwiederbringlichen Soundereignis - Und weiß eines von euch Stadtkindern ses. Der Zuhörer wird mit auf eine Reise etwa, wie sich die Wasserspinne ver - genommen, von der auch die Musizieren - mehrt? Über viele dieser Geheimnisse den nie wissen, wohin sie führen wird. klärten uns und unsere Eltern früher die wissenschaftlichen Lehrfilme von RWU, FWU und IFBT (Pendant des FWU in der Eintrit t: 8 Euro, DDR) auf. So manche Schätze der Film - HannoverAktivPass 5,50 Euro SA 8 .6. 20.30 h Wunschfilm von Olaf 13

EMPIRE ME von Paul Poet , Österreich/Luxemburg/Deutschland 20 11, 90 min., O.m.U. – Musi k: Alexander Hacke

Squatting war früher, jetzt gibt es Mikrostaaten – selbsterklärte Länder mit einer Bevölkerung von einem bis mehre - ren Tausend, die um das Recht auf eigene Regeln und ein eigenes Territorium kämp - fen. Für EMPIRE ME hat der Filme - macher verschiedene Do-It-Your self- Staaten vor Ort besucht. Der Film erzählt von individueller Freiheit und anderen Formen von Gemeinschaft und Selbst - bestimmung. Die sechs dokumentierten Mikrostaaten nutzen Grau zonen des nationalen wie internationalen Rechts. nentem Kriegszustand befinden. Das Zum Schluss zeigt der Film die Schwim - Paul Poet zeigt das Austricksen der eta - Spektrum der Gegenwelten reicht menden Städte von Serenissima, drei aus blierten Machtsysteme und Autoritäten, von rechtskonservativ (Sealand, Hutt Schrott und angeschwemmtem Holz mit denen sich die Aktivisten in perma - River) über sektiererisch (ZEGG), ver - zusammengesetzte Flöße. Begeistert sponnen (Damanhur) bis politisch-kri- erzählt Chicken John, der Chefkonstruk - tisch (Christiania) und politisch-hedoni - teur des Projekts, was er daran gut fin - stisch (Serenissima). Keine perfekten de t: "Das ist doch witzig. Du parkst einen Beispiele, doch sie geben ein Gefühl Haufen Scheiße direkt neben jemanden für die Utopie, wie sie lebbar ist. "Es mit einer 2-Millionen-Dollar-Yacht." gibt keine fixe, vorgegebene Welt, weil du bist die Welt", fasst Poet seine gut achtjährige Recherche zusammen. FR 14. 6. 20.30 h Kinothek Asta Nielsen 14

FILM – DAS IST BEWEGUNG, RHYTHMUS, LEBEN

Geburtstagsstrauß in Celluloid für das KINO IM SPRENGEL – überreicht von Karola Gramann und Heide Schlüpmann, Kinothek Asta Nielsen Frankfurt

Filmmomente aus fernen Ländern und fernen Zeiten, die Kamera gleitet auf dem Wasser dahin, der Verkehr fließt, Menschen gehen ins Kino; Regen über - blendet die Landschaft, ein Komiker wird zum Artisten und ein Boxer zum Komiker, auch der Keks hat einen Lebenslauf, während die Hollywoodstars in endlose Wiederholungen gebannt sind. Das erhe - bende und erheiternde Ende des Pro - gramms wird nicht verraten.

˾ VOLENDAMERS IN DER "UITKIJK" NL 1930, sw, 3 min. ˾ UNA TRAGEDIA AL CINEMATOGRAFO Karola Gramann ist freie Filmkuratorin von Enrico Guazzoni , I 1913, coloriert, 9 min., holl. Zwischentitel und künstlerische Leiterin Kinothek Asta ˾ JACK JOHNSON, DER MEISTERBOXER DER WELT Nielsen e.V. Sie war Direktorin der Inter - UK 1912, sw, 5 min nationalen Kurzfilmtage Oberhausen und Co-Leiterin der Frankfurter Filmschau. ˾ LITTLE TICH F 1906/7, sw, 8 min. ˾ SOERABAJA – het straatverkeer op Pasar-Besar 15. Juli 1925 Heide Schlüpmann ist Mitherausgeberin NL 1929 sw, 8 min. der Zeitschrift Frauen und Film und Mit - ˾ BAKERY UK 1912, sw, 11 min. begründerin der Kinothek Asta Nielsen. ˾ LES BORDS DE L'YERES F 1910, Farbe, 3 min. Sie war Professorin für Filmwissenschaft ˾ DISQUE 957 von Germaine Dulac , F 1928/29, sw, 4 min. an der Goethe-Universität Frankfurt am ˾ HOMESTORIES von Matthias Müller , D 1990, Farbe, 6 min. Main. SA 15. 6. 20.30 h Wunschfilm von Emma 15

TUVALU von Veit Helmer , D 2000, 92 min. mit Dennis Lavant, Chulpan Khamatova, Philippe Clay, Terrence Gillespie, Djoko Rosic

Ein anderer Ort und eine andere Zeit. Fast alles liegt in Trümmern. Noch existiert die Badeanstalt, doch der Glanz vergangener Tage bröckelt wie der Putz aus den kaput - ten Fliesen. Der alte, blinde Betreiber will von alldem nichts wissen. Kann er auch nicht, denn sein Sohn Anton spielt ihm vor, alles wäre intakt und von vergnü - gungssüchtigen Schwimmern aufs eifrig - ste frequentiert. Gregor, Antons ge - schäfts tüchtigem Bruder, ist dieser Palast der Nostalgie ein Dorn im Auge. Weg soll er, Platz machen für Neues, Zweckmäßi - ges. Ein aberwitziger Kampf um die Bade - anstalt entbrennt. Anton, befeuert von seiner Liebe zur Kapitänstochter Eva, wurde. Das hat den Effekt, dass der Film agiert wie ein trotziger Sisyphos der einen Patinastich bekommt, als spiele das untergegangenen Badekultur. Ganze unter einer altertümlichen Schnee - kugel. Das exzellente Schauspielerensem - TUVALU ist ein Märchen von einer so ent - ble kommt fast ohne Worte aus, und die waffnenden Naivität, dass alle Kitschvor - wenigen, die gewechselt werden, ent- würfe ins Leere laufen. Der aus Hannover stam men einer Phantasiesprache, die kei - stammende Regisseur Veit Helmer hat ner Erläuterung bedarf. Sie alle spielen, den Film auf Schwarzweiß-Material als wären sie Buster Keaton, der sich im gedreht, das nachträglich eingefärbt Zauberland Oz verlaufen hat. FR 21 .6. + SA 22.6. 20.30 h Wunschfilm von Sibylle 16

BEASTS OF THE SOUTHERN WILD von Benh Zeitlin , USA 20 12, 94 min., O.m.U. mit Quvenzhane Wallis, Dwight Henry, Levy Easterly

Irgendwo im Mississippi-Delta, in einem Gebiet, das die Bewohner "Bathtub" (Badewanne) nennen, lebt die junge Hush puppy mit ihrem Vater Wink. Die Leute in der Gegend haben sich vollkom - men vom Rest der Welt abgeschottet und ernähren sich von Tieren, die sie in Terra - rien halten oder aus dem Wasser fischen. Der Alltag ist rauh, aber Hushpuppy scheint dies nichts auszumachen. Nur um ihren Vater macht sich die Kleine Sorgen. Dies alles wird zur Nebensache, als das Gebiet wegen des Schmelzens der Polkap - pen überschwemmt zu werden droht. Während viele flüchten, bleiben Wink, seine Tochter und andere zu Hause und wollen Sturm und Regen aussitzen. Nicht etwa das drohende Unwetter beunruhigt tiv Court 13 verbinden ihre Bilder mit sene Formen des Zusammenlebens auf. Hushpuppy, sondern die gefährlichen Bezügen zu der realen Katastrophe des In der Atmosphäre des Weltuntergangs Urzeittiere, die jahrelang im Eis eingefro - Hurrikans Katrina. Auch in New Orleans organisiert sich die Gemeinschaft neu. ren waren und jetzt aus ihrem Tiefschlaf hatten die Behörden große Gebiete erwacht sind. bereits aufgegeben, dort organisierten Der Film gewann 20 12 den Großen Preis sich die Bewohner selbst, wurden unab - des Sundance Film Fests und die Goldene Der aus New Orleans stammende Regis - hängig vom Staat und seinen Hilfsliefe - Kamera in Cannes. seur Benh Zeitlin und das Künstlerkollek - rungen. Genauso tauchen im Film verges - FR 28 .6. 20.30 h Wunschfilm von Peter 17

L'ENFANT SECRET Das verheimlichte Kind von Philippe Garrel , Frankreich 1982, 95 min., O.m.U. mit Anne Wiazemsky, Henri de Maublanc

Ein junger Mann und eine junge Frau tref - fen im Garten einer Villa aufeinander. Sie tauschen einen ersten Kuss aus. Es ist der unbeholfene Ausdruck eines ersten zärtli - chen Gefühls. Elie und Jean-Baptiste lie - ben sich, aber sie binden sich durch kei - ner lei Schwur. Elie ist Künstlerin am Thea - ter. Sie lebt alleine mit Swann, ihrem klei - nen Sohn, den sie Jean-Baptiste vorstellt. Kurz darauf muss sie überstürzt zu einer Auslandstournee aufbrechen. Der sensible Jean-Baptiste erträgt das nicht und ver - fällt in eine nervöse Depression. Eines Nachmittags kommt Elie ihn im Kranken - haus besuchen. Eine neue Etappe beginnt. Sie sind jetzt wie endgültig verbunden. Jean-Baptiste findet wieder die Kraft, der Welt entgegenzutreten. Er wird einen Film digt sich nach Swann. Später ruft sie ihn drehen. Er sieht Swann wieder. Das in verzweifeltem Zustand aus einem klei - Unglück, das Elie trifft, der Tod ihrer Mut - nen Hotel an. Er kommt zu ihr. Ihre Liebe ter, bindet sie erneut aneinander. Aller - flammt wieder auf, aber etwas ist zerbro - dings gesteht sie ihm, ein Abenteuer mit chen. Ciné-Club de Caen einem anderen Mann gehabt zu haben. Sie trennen sich, sehen sich aber trotz des Für L'ENFANT SECRET wurde Garrel mit Bruchs noch einmal. Jean-Baptiste erkun - dem Jean-Vigo-Preis ausgezeichnet. SA 29 .6. 20.30 h Wunschfilm von Petra 18

DOMINO von Thomas Brasch , BRD 1982, 11 5 min. mit Katharina Thalbach, Bernhard Wicki, Anne Bennet, Hans Zischler

Vorher war es für sie (Katharina Thal - Als wären die Bretter, die die Welt bedeu - bach) das Selbstverständlichste von der ten, Bretter vor ihrem Kopf, sieht sie jetzt Welt gewesen, denn schließlich war es ihr Dinge, die sie vorher nicht gesehen hat. Beru f: von einer Rolle in die andere Oder treten sie wirklich jetzt erst au f? wechseln, fremde Sätze zu sprechen, Und sie hört, was sie vorher nicht gehört fremde Gedanken zu denken, fremde ha t: Krieg, Arbeitslosigkeit überall und Gefühle zu fühlen vor fremden Leuten. immer wieder. Hat sie geschlafen vorher Sich mit Verstellung ihren Lebensunter - oder träumt sie jetz t? Eines steht fes t: ein halt zu verdienen für sich und ihre Toch - anderes Spiel hat begonnen, dessen ter. Eine Schauspielerin zu sein. Aber in Regeln sie nicht kennt. – Ein Berlinfil m: diesen zwölf Tagen, den letzten des Jah - Wer sich noch erinnern kann an das Berlin res, ändert sich plötzlich alles, bis am jener Zeit, an die seltsame Insel inmitten Schluss kein Stein mehr auf dem anderen eines fremden Landes, an eisige Tempe - bleibt und nichts mehr wie vorher ist. raturen im Herzen der Stadt, der wird sich der Faszination des Films kaum entziehen Kaum dass der Zug mit ihrer Tochter aus können. dem Bahnhof ist, beginnt ein Mann zu reden von Nervenheilanstalten und von Arbeitskolonien, plötzlich ist ihre Tür ver - schlossen, und sie muss durchs Fenster auf die Straße, plötzlich, und alles noch am ersten Tag, ein Brief mit einem Ange - bot, die gewohnte Arbeit aufzugeben für einen unsicheren Versuch. Und es hört nicht auf, als wäre alles aus den Fugen. FR 5 .7. 20.30 h Wunschfilm von Volker 19

MABOROSHI NO HIKARI – DAS LICHT DER ILLUSION von Hirokazu Kore-Eda , Japan 1995, 11 0 min., O.m.U. mit Makiko Esumi, Takashi Naitoh, Tadanobu Asano, Gohki Kashiyama, Naomi Watanabe

Mit 12 Jahren hat Yumiko ihre Großmut - ter verloren. Noch immer beschäftigt sie dieser Verlust. Daran ändert auch ihre Ehe mit Ikuo nichts. Zusammen mit ihrem Sohn führen sie ein ruhiges Leben, bis sich Ikuo eines Tages unter den Zug wirft. Fünf Jahre später heiratet sie Tamio, der mit seiner achtjährigen Tochter in einem kleinen Dorf am Meer lebt. Yumikos Schmerz hat nachgelassen. Doch als sie zur Hochzeit ihres Bruders in ihre Ge - burtsstadt zurückkehrt, wird sie von ihren Erinnerungen eingeholt.

Das Erstlingswerk des jungen Regisseurs Hirokazu Kore-Eda ist ein Filmgedicht von einmaliger Schönheit, das weder kompli - braucht. Es besticht durch seine bildhafte Schicksal einer jungen Unbekannten tei - zierte Intrigen noch lange Dialoge Sprache als wollte es daran erinnern, daß len, einer mir fernen und doch so nahen Worte nur Staub auf dem Spiegel des Frau. Ergriffen vom ruhigen, friedvollen Erlebens sind. Fluß der Erzählung wurde ich von großer Dankbarkeit erfüllt. Der Film gab mir "Ich hatte das Glück, MABOROSHI zu diese besondere intime Vertrautheit entdecken. Die unglaubliche Einfachheit zurück, jene geheimnisvolle Identität, des Films tauchte mich in eine Flut von welche nur in Japan ihren Ausdruck fin - Emotionen, liess mich das Leben und das det." Jeanne Moreau SA 6 .7. 20.30 h Wunschfilm von Christine 20

DAS LETZTE KINO DER WELT El viento se llevó lo que von Alejandro Agresti , Argentinien/Spanien/Frankreich/Niederlande 1998, 83 min., O.m.U. mit Angela Molina, Jean Rochefort, Vera Fogwill, Ulises Dumont, Fabián Vena

Mitte der 70er Jahre gerät die junge Taxi - fahrerin Soledad in das weit abgelegene Dörfchen Río Pico. Fernab von Buenos Aires ticken die Uhren noch anders. Einzig das Kino sorgt für ein wenig Zerstreuung. Dass sämtliche Streifen ramponiert und verstümmelt vorgeführt werden, hat auf das soziale Verhalten der kinobesessenen Dorfbewohner abgefärbt. Vor allem die Jüngeren reden nur in unvollständigen Sätzen ohne erkennbaren Zusammen - hang. Am schlimmsten hat es Pedro, den örtlichen Filmkritiker erwischt.

Ausgerechnet in diesen linkischen Lein - wandbewunderer verliebt sich Soledad und tritt damit ein Lawine an Gefühlen In seiner surrealen Parabel huldigt in die Metropole zu tragen, endet mit los, der auch ihre sittenstrenge Pensions - Alejandro Agresti den kleinen Fluchten ins finanziellen Misserfolgen und – beim Ver - wirtin Maria erliegt. Für weitere Auf - Reich der Phantasie. Wie wenig ver- breiten des Marxismus – mit Folter und regung sorgt die Ankunft des abgehalf - lockend dagegen die Realität er scheint, Gefängnis. Am Ende holt das Dorf die terten B-Schauspielers Edgard Wexley, zeigt das Schicksal des Dorfgenies Tardini. Wirklichkeit ei n: in Gestalt des Fernse - der nur noch hier, am südlichsten Punkt Der erfindet im Selbststudium die Lehren hens. Das unperfekte, aber einzigartige Patagoniens, die wahren Fans seines Kön - von Einstein, Freud und Marx noch ein - Erlebnis des Kinos hat gegen die gleich - nens wähnt. Die Kinofans sind denn auch mal und wird dafür von den Dorfbewoh - förmige Berieselung keine Chance. alle völlig aus dem Häuschen. nern gefeiert. Sein Versuch, dieses Wissen FR 12. 7. 20.30 h Wunschfilm von Gisela 21

GROSSE VÖGEL, KLEINE VÖGEL Uccellacci e uccellini von Pier Paolo Pasolini , Italien 1966, 88 min., dt.F. mit Franco Citti, Alberto Moravia, Totò, Ninetto Davoli – Musi k: J.S. Bach, Ennio Morricone

Ein Vater wandert mit seinem Sohn durch die italienische Provinz. Ein sprechender Rabe gesellt sich zu ihnen. Mit philosophi - schen Betrachtungen über den Sinn des Lebens, den Marxismus und die Religion will er sie aufklären. Der Film wäre kaum so unterhaltsam wie er ist, würde nicht Totò den mittelalterlichen Franziskaner und schlitzohrigen Vater verkörpern, der seinem Sohn mit unvergeßlichem Mie - nenspiel klarmacht, daß es dem Raben an den Kragen gehen soll. Anklänge an Chaplin sind unverkennbar, und der Schluss ist ein Zita t: Vater und Sohn ver - lieren sich auf einer zum Horizont führen - den Landstraße. In der stilisierten und dennoch realisti - geben. Ideologien sind Durchgangspha - schen Schwarz-Weiß-Photographie und in sen: linke, rechte und andere Raben der expressiven Bildgestaltung fügen sich brauchen sich also nicht zu wundern, Dokumentaraufnahmen der Beerdigung wenn sie verspeist werden. Der marxisti - des italienischen Kommunistenführers schen Linken, die seinen Film unverständ - Togliatti problemlos in Pasolinis filmpoeti - lich fand, und die Pasolini seine Offenheit sches Konzept ein. Der Film ist eine Para - gegenüber der Religion ankreidete, war bel für eine Menschheit, die sich vom er mit seinem prophetischen Werk weit Totalitätsanspruch der Ideologien zu voraus. befreien sucht, ohne deren Werte aufzu - SA 13. 7. 20.30 h Zugabe 22

Hannoversche Erstaufführung ANDERS, MOLUSSIEN von Nicolas Rey , Frankreich 20 11, 81 min. – Sprecher: Peter Hoffmann

Zu Gast ist der Filmemacher Nicolas Rey

"Neun Rollen wunderbares 16mm-Mate - rial, von denen acht die Allegorien aus Günther Anders 1931 posthum veröffent - lichter Novelle 'Die molussische Kata - kombe' präsentieren, die das Faschisti - sche im Kapitalismus – und umgekehrt – entblößt. Die Reihenfolge der Filmse - quenzen, das heißt, die Geschichten und die Art und Weise wie bestimmte Motive, ästhetische Strategien und filmische Anordnungen eingeführt und ausgearbei - tet werden, sind untereinander austausch - bar. Was dem Material gemeinsam ist, sind Farben und Textur. Wenige Arbeiten vereinen so perfekt cineastische Sensibi - lität und marxistische Dialektik." Olaf Möller, Film Comment "Ich wollte einen Film machen anhand Staates Molussien sitzen, erzählen sich eines Romans, den ich nicht lesen konnte, Geschichten über das Draußen und philo - da er in einer Sprache verfasst ist, die ich sophische Fabeln. Heute kann ich sagen, nicht verstehe – eine Übersetzung gab es dass ich richtig la g: Der Roman besitzt nicht. Das ist eine Frage des Vertrauens eine tiefgründige Aktualität." Nicolas Rey und der Intuition. Was ich kannte, war das Gerüst der Handlun g: Gefangene, die Großer Preis des Cinéma du Réel 20 12 in den Kerkern des fiktiven faschistischen in Paris EL – ckwunsch SPRENG lichen Glü INO IM Herz Das K hung . Jubiläum ste Versuc zum 25 die zarte t. s nnover gib ünscht da Kino in Ha w seit es erk ver.di bildungsw Bildungspartner für: Betriebs- und Berufsbegleitende Weiterbildung: Personalräteschulungen Coaching After Work Bildung Supervision Immaturenkurse Mediation Politische Bildung Train the Trainer Mobbingberatung Transaktionsanalyse u.v.m.

QuBE Qualifizierung und Bildung für Erwachsene www.bw-verdi.de im Bildungswerk ver.di www.betriebsrat.de in Niedersachsen e.V. www.personal-rat.de www.erfolgreich-weiterbilden.de Region Hannover–Hildesheim r wir unse Goseriede 10 · 30 159 Hannover n senden u. Ger gramm z Telefo n: +49(0)5 11- 12 400 41 2 elles Pro Telefa x: +49(0)5 11- 12 400 420 aktu E-Mai l: [email protected] oder [email protected] KINO IM SPRENGEL KINO IM SPRENGEL Klaus-Müller-Kilian-Weg 1 [email protected] 30167 Hannover www.kino-im-sprengel.de Tel. (0 511) 703814 Eintrit t: 5 Euro Fax (0 511) 703841 HannoverAktivPass 2,50 Euro