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Soziokulturelles Zentrum Sudhaus Redaktion: Michael Rousselle Hechinger Straße 203 (B27), 72072 Tübingen T: 07071-7704094, AB: 74696, Fax: 791031 [email protected] www.sudhaus-tuebingen.de Meet The Beat - Sudhausfunk : Do: 18-19 h / 96,6Mhz

Tü, den 12.2.2007

BLUES FESTIVAL im Sudhaus “Ball & Chain 2007” Fr 18.5. – Sa 26.5.2007

Fr 18.5. 20.00 h The Band: “Thank you Brother Ray” (UK) Blue Valentines (Esslingen)

Sa 26.5. 20.00 h Memorial Big Brother & The Holding Co (San Francisco) Animals & Friends: “House of The Rising Sun” (UK)

Unser Festival widmet sich diesmal dem klassischen Blues der 60er Jahre. gilt als Englands beliebteste Blues Band mit einer hochkarätigen Besetzung ehemaliger Popstars, die mittlerweile wieder ihrer ursprünglichen Liebe, dem Blues, frönen: Charmebolzen und Sänger Paul Jones sowie Gitarrist Tom McGuinness kommen von , Drummer Rob Townshend von Family. Der Blues Band gelangen Top 10 Hits wie „Maggie`s Farm“. Neben ihren eignen Klassikern wird die Blues Band diesmal ihrem Idol Ray Charles eine Hommage widmen. www.thebluesband.com Eröffnet wird der Abend von den Esslinger Blue Valentines, deren Stärke in melodischen Stücken wie „Love in Vain“ besonders deutlich hervorsticht. www.bluevalentines.de

Eine der größten Blues Ikonen der Geschichte erlebt beim diesjährigen Festival ihre Wiedergeburt: Janis Joplin . Big Brother & Janis mit ihrem psychedelischen Blues gehörten zu den so genannten vier magischen Live Bands ihrer Zeit. Vor kurzem stieß nun Big Brother & The Holding Company mit den Gründungsmitgliedern Sam Andrew (g), Peter Albin (b) und Dave Getz (dr) auf die junge schwarze Sängerin Sophia, die wie Janis singt und röhrt und stöhnt. Wer das klassische „Cheap Thrills - Live at Fillmore“ von 1968 mit dem Robert-Crumb-Cover kennt und liebt, wird von der neuen Besetzung angenehm überrascht werden. Erwarten Sie grandiose Interpretationen von „“, „Ball & Chain“, “Summertime” „Mercedes Benz“, „Down on me“, „Combination of the Two”, “Me & Bobby McGee”! Mit dabei: Gitarrenlegende Jerry Donahue (Fairport)! www.BBHC.com www.sophiaramos.com Anschließend & Friends … und ab geht’s mit „House of The Rising Sun“, „We gotta get out of this Place“, „It`s my Life”, “Don`t let me be misunderstood”, “CC Rider”, “”, “Boom Boom”, “Inside Looking Out”, “I´m Crying” “When I was Young”, und

- 1 - anderen Hit-Klassikern. Zwischen 1963 und 1966 waren die Animals aus Newcastle, England die schärfste Konkurrenz der Beatles und Rolling Stones und schossen nicht weniger als 13 Hits in die Charts! www.Theanimals.co.uk

Ausführlichere Infos zu den Gruppen:

Fr 18.5. 20.00 h The Blues Band Seit fast 30 Jahren prägt eine Band die britische Bluesszene und ihre Geschichte – The Blues Band. Als Spaßprojekt ehemaliger Pop- und Rockgrößen sind sie in der langen Zusammenarbeit zu einer unvergleichlichen Einheit zusammengewachsen. Paul Jones gilt als Initiator der Blues Band. Der Bluessänger und Harpspieler begann seine Karriere Anfang der 60er Jahre in der aufkommenden Rhythm & Blues-Szene und spielte mit Brian Jones und Alexis Korner. Ende 1962 gründete Paul mit Manfred Lubowitz und Mike Hugg die Gruppe Manfred Mann , nachdem er den Posten als Stones-Sänger abgelehnt hatte („Fehler macht jeder“). Ab Januar 1964 gelang ihnen Hit auf Hit, darunter die Nr. 1 Erfolge „Do Wah Diddy Diddy“ und „Pretty Flamingo“. Die Beat Band mit 18 Pop Hits und 6 Hit Alben war im Grunde eine Blues- und Jazz-Formation, was auf ihren Alben deutlich wird, und veredelte ihre Single B-Seiten mit den schrillsten und abgefahrensten Nummern. Paul war unangefochten der Star der Band und schrieb Hits wie „The One in the Middle“, sein Loblied auf den Sänger, der in den Augen der Fans die anderen Musiker alt aussehen lässt (ursprünglich für Kollege Keith Relf von den Yardbirds geschrieben, der sich aber nicht traute den Song zu singen, da er neben seinen Gitarristen Eric Clapton und Jeff Beck im Schatten stand). Mitte 1966 entschied sich Paul, der damals neben Jagger, Lennon & Scott Walker der populärste Sänger auf der Insel war, für eine Solokarriere („High Time“, „I`ve been a Bad, Bad Boy“), drehte Filme wie „Priviledge“, ging zum Theater und etablierte sich neben Alexis Korner als erfolgreicher Radiomoderator. Tom McGuinness : Als Tom Ende 1963 bei Manfred Mann einstieg (zunächst als Bassist, ab 66 als Gitarrist), kam der Erfolg. Im Gegensatz zu Paul blieb er der Band bis zum Auseinanderbrechen Mitte 1969 treu und erlebte weitere Riesenhits wie „Semi-detached Suburban Mr. James”, “Ha! Ha! said the Clown” und “Mighty Quinn”. In den 70ern gründete er mit Hughie Flint die erfolgreiche Gruppe McGuinness-Flint (Nr. 1 Hit „When I`m dead and gone“). Hughie Flint, ursprünglicher Schlagzeuger der Blues Band, wurde der Tourneestress zu viel, mit Rob Townshend – ex Schlagzeuger von Family und Medecine Head wurde 1980 ein zuverlässiger und ausgezeichneter Ersatz gefunden. Über sein wildes Leben mit Roger Chapman in Family schrieb Jenny Fabian 1969 den damals berüchtigten Roman „Groupie“. Slide-Gitarrist Dave Kelly wurde durch seine ältere Schwester Jo Ann Kelly an den Blues herangeführt und spielte mit der John Dummer Band, Muddy Waters, Howlin`Wolf und , bis er der Blues Band beitrat, die zu seiner Passion wurde. Von der BBC wurde Dave 1991, 1994, 1996, 1997 und 1998 als bester Akustikgitarrist ausgezeichnet. Vor der Blues Band spielte Dave Kelley mit dem Bassisten Gary Fletcher bei den Wild Cats. Die Zusammenarbeit war so harmonisch, dass Gary von Dave in die Blues Band eingeladen wurde.

Nach ihrem erfrischenden Debut „Official Blues Band Bootleg“ (1980) und ihrem Hit aus Maggie Thatcher Zeiten „Ain`t working for Maggie`s Farm no more“ legt die Blues Band jetzt mit ihrem 18. Album „Thank You Brother Ray“ einen weiteren Meilenstein vor. Vier Sänger und in dieser Band bürgen für die Qualität und Originalität der Bearbeitung von R`n`B-Klassikern wie „I don´t need no Doctor“, „Let the good Times Roll“ oder „Sticks and Stones“.

- 2 - Ein mögliches Indiz ihrer anhaltenden Frische und Langlebigkeit sieht Dave Kelly darin begründet, dass sie alle aus verschiedenen Blues Ecken kommen: Er selbst als Slidegitarrist wurde von der Mississippi-Spielart geprägt, von Robert Johnson, Muddy Waters und Son House. Paul an der Bluesharp kommt logischerweise aus dem Chicago Blues eines Howlin`Wolf, Little Walter oder den beiden Sony Boy Williamsons. Tom, sein Partner an der Gitarre wurde vom elektrischen Blues eines T-Bone Walker, B.B. King und Freddie King beeinflusst, während Gary, das Kücken in der Band, durch Peter Green`s Fleetwood Mac in den Blues Bann gesogen wurde. Eine interessante Biographie hat Roy Bainton mit „Talk to me Baby: The Story of the Blues Band“ verfasst. Nach wie vor Pflichtlektüre für jeden jungen Popaspiranten ist Tom McGuinness Buch über das Musikbiz „So You want to be a Rock`n`Roll Star?“.

"The only differences between the performances of The Blues Band and those of musicians like Alexis Korner, Brian Jones and Mick Jagger, with whom Jones played in small London clubs before The Beatles were even famous, is that the amplifiers used on the stage are bigger and more powerful and there is a lot less hair than there used to be." - The Sunday Times

Mit Paul Jones – harmonica, vocals; Dave Kelly – guitar, vocals; Tom McGuinness – guitar, vocals; Gary Fletcher – bass, vocals; – drums. www.thebluesband.com

Eröffnet wird der Abend von der Esslinger Blues Combo Blue Valentines . Sie präsentieren Traditional Blues – in Respekt vor den Traditionen der alten Meister, aber mit eigenständigem „Modern Vintage Style“. Die Band interpretiert Bluesklassiker u.a. von Robert Johnson, , Elmore James, Muddy Waters oder Howlin´ Wolf, aber auch Songs von und John Hammond. Das musikalische Kennzeichen der Band sind außergewöhnlich abwechslungsreiche Arrangements, die Vielfalt der Klangfarben und feinen Nuancen von akustisch- sentimental bis zu leidenschaftlich und treibend. Dabei ist die Band nie eintönig, sondern setzt in einer intensiven, konzertanten Atmosphäre immer wieder neue Akzente auf musikalisch und emotional hohem Niveau. Die Blue Valentines nehmen die Zuhörer mit auf eine gefühlvolle Reise vom Delta nach Chicago - “A Journey To The Heart And Soul Of Music“. Mit Jürgen Bartl (g, v); Günther Tribbensee (g, v, harp); Wolfgang Prelle (dr, v); Günther Krauth (b). www.bluevalentines.de VVK: 16,- € AK: 20,- € Wie gewohnt erhalten Kunden der KSK Tübingen gegen Vorlage der EC-Karte 1,- € Ermäßigung im VVK und an der AK.

Sa 26.5. Janis Joplin Memorial Big Brother & The Holding Company (San Francisco) Big Brother & Janis begannen 1966 den Blues zu revolutionieren und weiter zu entwickeln, indem sie ihn psychedelisierten. Sie galten als magische Live Band ihrer Zeit, zusammen mit den , Jefferson Airplane und Quicksilver. Mit der größten weißen Blues Sängerin des 20. Jahrhunderts lieferten sie atemberaubende Shows ab, gut dokumentiert im Film „Monterey Pop“. Ihr Nr.1. Hitalbum „Cheap Thrills - Live at The Fillmore“ mit dem legendären Robert-Crumb- Cover von 1968 gilt bis heute als eines der aufregendsten Live Dokumente. Für von den Dead waren die beiden BBHC Gitarristen James Gurley und Sam Andrew die ersten psychedischen Gitarristen oder wie es Barry Melton von Country Joe & The Fish ausdrückte: „James Gurley was the first man in space! He`s the Yury Gagarin of psychedelic guitar!“. Sam und

- 3 - James Solo auf „Summertime“ wurde vom Guitar Player Magazine 1997 zu einem der 10 besten Solos gewählt. Dann… was lief schief? Ihr Manager Chet Helms, ein Idealist, war geradezu das Gegenteil von Airplane Impressario Bill Graham: Ein dufter Kumpel, jede Menge Love & Peace (Janis, Chet & Big Brother wohnten zusammen in einer Kommune, die sich „The Family Dog“ nannte) und Free concerts, aber keine Kohle auf der Bank. So verfiel Janis den Verlockungen von Dylan Manager Albert Grossman, der sie zu einem Superstar mit Begleitmusikern aufbauen wollte. Sam Andrew folgte Janis zunächst in die Kozmic Blues Band, kehrte aber neun Monate später zu Big Brother zurück. Überarbeitet und allein gelassen verfiel Janis falschen Verlockungen und verstarb kurz darauf. Bis heute eine der großen Tragödien moderner Musik. Im Film über ihr Leben „The Rose“ spielt Bette Midler eindrucksvoll die Rolle von Janis.

1972 lösten sich Big Brother & The Holding Company auf und die Musiker gingen getrennte Wege. Am erfolgreichsten war Bassist Peter Albin, der 1982 die „Bay Area Supergroup“ The Dinosaurs gründete mit John Cippolina, Barry Melton, Merl Saunders, und Spencer Dryden. Ihnen gelangen einige wunderschöne Platten. Seit den 90er Jahren spielen die Gründungsmitglieder Sam Andrews, Peter Albin und Dave Getz wieder als BBHC zusammen. Seit die hübsche Latina und Stimmwunder Sophia Ramos mit an Bord ist, steht einem Revival nichts entgegen. Man spricht ihr die vereinten Kräfte eines Jimi Hendrix, Mick Jagger & Janis zu, die einer Zauberin gleich, ihre außergewöhnliche Stimme wie das Schwert Luke Skywalkers einzusetzen weiß. Trotz ihrer jungen Jahre suchen so diverse Künstler wie Paul Simon, Metallica, Billy Bragg oder Michelle Shocked die Zusammenarbeit: „There hasn`t been a woman who had the potential of Rock Goddess status in over a decade that could compare to the immense talent of Sophia Ramos… sort of like a combination of sex and nicotine, highly addictive and oh so gratifying” (TheGlobalMuse.com). Mit der jüngst veröffentlichten Live CD “Hold me” präsentieren sich Big Brother & The Holding Company im besten Licht. Ins Sudhaus kommt die Gruppe zudem verstärkt mit der filigranen Gitarrenlegende Jerry Donahue, bestens bekannt von Fairport Convention in ihrer 1973-75 Inkarnation. Freuen Sie sich auf grandiose Versionen von Blues Klassikern wie „Down on me“, „Ball & Chain“, „Summertime“ und „Piece of my Heart“. Mit: Sam Andrews (g, v); Pete Albin (b, v), Dave Getz (dr); Jerry Donahue (g); Sophia Ramos (v). www.BBHC.com www.sophiaramos.com

The Animals formierten sich 1962 in Newcastle-upon-Tyne und waren mit ihrem wilden, ungezügelten bald die schärfste Konkurrenz der Beatles und Stones. Auch die Animals entwickelten den Blues weiter, die Presse begann von der „ of The Blues“ zu schreiben. Zwischen 1964 und 66 hatten sie nicht weniger als 13 Hits und 8 (!) Hitalben (Die LP „The Best of The Animals“ hielt sich zudem gleich 2 Jahre in den US Charts!). Ihr Song „We gotta get out of this Place“ wurde zu der Hymne kriegsunwilliger G.I.s in Vietnam. Dennoch löste sich die Gruppe auf dem Höhepunkt auf. Was war passiert? Wieder gings ums Geld. Nach 40 Millionen verkaufter Platten hatten die Jungs kaum Geld gesehen. Ihr Manager Mike Jeffries galt als harter Hund mit Mafia Beziehungen. ging in die Staaten, entdeckte und förderte Jimi Hendrix und brachte ihn durch die erste Zeit, indem er seine Gitarrensammlung verkaufte und Drummer ? John ging zurück ans Fließband nach Newcastle.

Hier die Hits: 1964: Baby let me follow you down / Gonna send you back to Walker / The House of the Rising Sun / I`m Crying / Boom Boom 1965: Don`t let me be misunderstood / Bring it on Home to me / We`ve gotta get out of this Place / It`s my Life 1966: Inside - looking out / Don`t bring me down / /

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Hier die 8 Hit LPs: 1964: The Animals 1965 The Animals on Tour / Animal Tracks 1966 The Best of The Animals / Most of The Animals / / Animalization / Animalism

Da wie bei Spencer Davis und den Yardbirds der Ruf nach den Animals und ihren unsterblichen Klassikern immer lauter wurde, formierte John Steel mit Erfolg Animals and Friends und kommt ins Sudhaus begleitet von Peter Bardon, John Williamson und Mickey Gallagher. Theanimals.co.uk VVK: AK: Wie gewohnt erhalten Kunden der KSK Tübingen gegen Vorlage der EC-Karte 1,- € Ermäßigung im VVK und an der AK.

Während des Blues Festivals werden wir auch selten zu sehende Blues Filme zeigen: u.a. „Crossroads“ , ein Film über Robert Johnson, den legendärsten aller Blueser (der mit dem angeblichen Teufelspakt: in den 30er Jahren soll er an einer Wegkreuzung „Old Nick“ seine Seele vermacht haben, um der größte Gitarrist & Komponist des Blues zu werden: „Love in Vain“, „Hellhound on my Trail“, „Me & The Devil Blues“), Musik von Ry Cooder. Ebenso wird der Film „The Rose“ über das Leben von Janis Joplin, eindringlich dargestellt von Bette Midler in ihrer Glanzrolle, gezeigt werden sowie “ Monterey Pop Festival 1967” u.a. mit Big Brother & The Holding Company, Butterfield Blues Band, Canned Heat, Mike Bloomfield`s Electric Flag.

Wie immer gibt es zum Blues Festival eine virtuelle Bluesausstellung auf unserer Homepage www.sudhaus-tuebingen.de

Wenn das Wetter mitmacht, können die Veranstaltungen des Blues Festivals Open-Air im Biergarten stattfinden.

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