Chasing Amy Von Kevin Smith
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Die Komödie des Ungenügens : Chasing Amy von Kevin Smith Autor(en): Lachat, Pierre Objekttyp: Article Zeitschrift: Filmbulletin : Zeitschrift für Film und Kino Band (Jahr): 39 (1997) Heft 213 PDF erstellt am: 27.09.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-867190 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Doch sollte das Lesbe Kinostück Mit einem Nullbudget hat der möglichst rechten nämlich entpuppt. Doch zur Zeit entstehen, Amerikaner aus New Jersey schon den nach langem solange sich das Lebensgefühl der sehr provisorischen, schwarzweissen Versuch und Irrtum Widerstreben frühen Jahre direkt ummünzen lässt clerks gedreht. Dann liess er sich auf Holden hechelt hinter Alyssa her, weicht sie und es nicht aus der Erinnerung den verdächtig aufwendigen, sechs die sich unerwartet als Lesbe entpuppt. seinem zurückgeholt werden muss. Wohl darum Millionen teuren ein. chasing Doch wird sie wenigstens für eine Weile Drängen. mallrats bleibt der typische, ideale Erstling so oft amy jetzt ist mit 250 000 Dollar (und vielleicht länger) wieder hetero, Projekt. wieder bewusst billiger und gerade und nach langem Widerstreben weicht Rechtzeitig anfangen können richtig kalibriert, weil schon halb sie seinem Drängen. Erst jetzt, viel zu heisst zum Beispiel auch, als Comics- professionell und doch noch leidlich naiv. spät, regt sich Eifersucht beim unerklärt Fan noch glaubwürdig wirken, wie es Offensichtlich ist es der wahre, endgültige schwulen Banky, der heimlich (und Kevin Smith mit seinen zarten 27 Erstling des Autors und spiegelt vielleicht ohne es selber zu wissen) in gegeben ist. Gemeinhin kommen derlei sein aktuelles, unwiederbringliches seinen Freund und Partner Holden pubertäre Enthusiasmen nach 35 romantisches Lebensgefühl. Wie andere verliebt ist. So gefasst, klingt die Intrige abhanden, zusammen mit der Fähigkeit, Nachwachsende wird auch Smith einen simpel und sogar eine Spur gewöhn- F1LM BULLETIN 4.37 ES Den drei lieh. In Tat und Wahrheit erfordert sie richteten Schlamassel: Was nun, kommt zweiflung, sind sie von der Wahrheit kläglichen eine umständliche Erklärung, wie es wie in Truffauts jules et jim zu einer am weitesten entfernt. Liebesstümpern, Versuch und Irrtum einander bei jeder der ménage à trois, oder folgt die Auflösung Literatur in Kinoform heisst bei ihres Zeichens Comics-Zeichner, drei Figuren bedingen und beider Bindungen oder einer der Smith herausstreichen, mit was für bleibt emporschaukeln. beiden, und wenn ja, wer hat über die einer ansprechenden, aber unnützen, bloss übrig, mit Ungenügen Nummer eins betrifft Klinge zu springen? hoffnungslos romantisch-geschwätzigen Stift und Banky. Er lässt seinen Freund Holden Den drei kläglichen Liebesstümpern, Disziplin man es da zu tun hat. Seine Pinsel, auf gewähren, in der Meinung, streng sexuell ihres Zeichens zünftige Comics- raffinierte, hochstilisierte Sprache künsterischem gesehen könne bei Alyssas (scheinbar Zeichner, bleibt bloss übrig, mit Stift vermengt das obszöne Vokabular Weg zu gesicherter) Vorliebe fürs und Pinsel, auf künstlerischem elegant mit dem erlesensten. Aber indem bewältigen, was gleiche Weg zu sie in der Geschlecht nichts passieren. Fehlleistung bewältigen, was sie in der Wirklichkeit sie die melancholische Untüchtigkeit Wirklichkeit zu Nummer zwei wird von Holden zu meistern unfähig sind. So rundet der Figuren erst so richtig zur Geltung meistern erbracht. Nacheinander kriegt er es hin, sich die Episode jenseits jedes bringt, hebt sie sich auch selber wieder unfähig sind. sowohl die Homosexualität seiner aufgesetzten Hollywood Happy Ends. Hat auf. In jeder Lage finden die Helden das Freundin wie die seines Freundes zu sie von Anfang an einen literarischen treffende Wort, in keiner die treffende verkennen. Patzer Nummer drei geht Einschlag, mutiert sie bald ganz zu Aktion. zu Alyssas Lasten. Sie hat noch nicht einem verhalten fröhlichen und leise einmal ihre eigenen Neigungen richtig elegischen Stück Dialogkunst. Pierre Lachat eingeschätzt, wie hätte sie also Bankys Präferenz verstehen können, oder wie hätte sie wissen sollen, dass sich Holden Literatur in Kinoform Die wichtigsten Daten zu chasing amy: Regie und Buch: Kamera: David die Kevin Smith; Klein; Schnitt: so gründlich in seinem Freund Smith entwirft Handlung Kevin Smith, Scott Mosier; Production Design: täuschen würde (oder würde täuschen symmetrisch, sozusagen am Reissbrett, ähnlich Robert "Ratface" Holtzman; Art Director: Jim Williams; Kostüme: Del Coro. Darsteller wollen) oder dass Banky sich in ihr wie bei den klassischen französischen Christopher (Rolle): Ben Affleck (Holden), Joel/ Laiiren Adams täuschen würde? Komödien. Und die Dialoge tun (Alyssa), Jason Lee (Banky), Ethan Suplee (Fan), Keiner versteht, dass keiner ihr übriges, um die Künstlichkeit des Scott Mosier (Sammler), Casey Affleck (Little Kid), Dwight Ewell (Hooper), Guinevere Turner (Sängerin), versteht, und jeder versagt vor jedem Plots zu unterstreichen. Statt sich in Carmen Lee (Kim), Dan Lunney (Zugsbegleiter), andern. So fliessen die individuellen doppeldeutigen oder feinsinnigen Illeana Douglas (wütende Frau), Tony Torin (Kassier), Rebecca Waxman (Dalia), Paris Petrick (Tory), Schnitzer zuletzt in einem kollektiven Andeutungen zu ergehen, buchstabieren Welker White (Jane), Kelli Simpkins (Nica), John Wil- Scheitern zusammen und schaukeln sie handfest vor. Gerade die Selbsttäuschungen lyung (Cohee Lundin), Tsemach Washington (kleines einander wieder auf den Boden hinab. werden so markiert: Je schwarzes Kind), Jason Mewes (Jay), Kevin Smith (Silent Bob), Kristin Mosier (Kellnerin), Virginia Jetzt kann jeder jeden andern trösten: überzeugender du etwas aussprichst, um so Smith (Betrügerin). Produktion: View Askew Ich war der Lage auch nicht besser absurder muss es sein. Jedesmal wenn Production; Produzent: Scott Mosier; assoziierter Produzent: Robert Hawke; Produzent: John gewachsen. Sache ausführender Doch plant selbst dann noch die Helden ihre emphatisch Pierson. USA 1997. Dauer: 113 Min. CH-Verleih: die praktische Frage über dem ange¬ vertreten, bisweilen unter Tränen der Ver¬ Frenetic Films, Zürich. ES FILMBULLETIN A.BV.