Jahresbericht Des Westfälischen Provinzial-Vereins Für Wissenschaft
: 88 Beiträge zur Pflanzengeographie des nordöstlichen Westfalens. I. Die Weserkette. 1. Teil. (Mit einer geologischen Skizze und einer Karte im Text.) Von Kapellmeister Heinz S chwi er - Hannover, z. Z. im Felde. Von allen deutschen Gebirgen ist das Weserbergland am weitesten in die norddeutsche Tiefebene und nach dem Meere zu vorgeschoben, und in ihm ist es die „Weserkette", die seine scharfgezogene Nordwestgrenze bildet. Wenn man, vor dem Kaiserdenkmal auf dem Wittekindsberge der „Weserkette* stehend, den Blick nach Norden richtet, überschaut man eine weite Ebene, die sich im Grau des Horizontes verliert. Im Nordwesten erscheint als eine flache Insel die Hügelgruppe der Stemmer Berge, während im Nordosten in ähnlicher Form die Eehburger Berge auftauchen. Zur Rechten, hinter den Türmen von Btickeburg, grenzt die sanftgeschwungene lange Linie der Bücke- berge den Gesichtskreis ab. Zwischen den genannten Erhebungen und der „Weserkette" wechselt das Grün der Wiesen mit dem Braun der Äcker und der dunkleren Farbe ansehnlicher Waldungen; schwerer zu erkennen sind die Heide- und Moorflächen, die schon von immer zahlreicher werdenden Siede- lungen bunt durchsetzt sind. Mitten durch das Gelände schlängelt sich nord- wärts die Weser, vorüber an der nicht weit entfernten alten Stadt Minden. Das hier als Weserkette bezeichnete Gebirge, auf dem wir stehen, und die Landschaft nördlich von ihm, die wir überschauen, sollen in einer Eeihe von Aufsätzen hinsichtlich ihrer pflanzengeographischen Verhältnisse geschil- dert werden. Es handelt sich — um das Gebiet auch politisch-geographisch zu bezeichnen — um die westfälischen Kreise Minden und Lübbecke, das Fürsten- tum Schaumburg -Lippe, sowie um Teile des hessischen Kreises Grafschaft Schaumburg und die ringsum angrenzenden Striche hannoverscher Kreise.
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