Sibel Arslan Und Heidi Mück
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Werkraum Schlotterbeck Vor 25 Jahren startete Basels erste grosse Zwischennutzung. Seite Drahtzieher erinnern sich. 6 Freitag 9. 10. 2015 5. Jahrgang 5.– www.tageswoche.ch Nr. Gerbergasse 30 4001 Basel 41 T 061 561 61 80 IM SCHLOTTERBECK ANZEIGE antigrau.ch LISTE 8 BÜNDNIS GRÜNE BASTA! SIBEL ARSLAN UND HEIDIx AUF JEDE MÜCKNATIONALRATSLISTE AM 18. OKTOBER 2 Basels starke Alternative Foto: walter + spehr walter Foto: „e’viva“ Erlenmatt: Tag der offenen Tür am Samstag, 10. Oktober 2015 MUSTER- WOHNUNG Besichtigung Donnerstag 17.00 - 18.30 h Diesen Samstag, den 10. Oktober zentrale Drehscheibe, von der aus alles rasch Die 2½ bis 4½-Zimmer Mietwohnungen 2015 stehen im e'viva, am Tangen- erreichbar ist: die Altstadt, der Arbeitsplatz werden in einem sehr attraktiven Ausbau tenweg 50 die Türen offen. Von 10.00 und die öffentlichen Verbindungen zu den erstellt. Neben einer modernen Minergie®- bis 14.00 können Sie nebst der neu- wichtigsten Hotspots für Freizeit, Kultur, Bauweise mit kontrollierter Wohnungslüf- en 2½-Zimmer-Musterwohnung noch Sport, Einkauf und vieles mehr. tung gehört auch ein geschmackvoller In- fünf weitere Wohnungen besichtigen. nenausbau zum Standard: Eichenparkett Die offenen Wohnungen befinden sich Wohnen, wo Basels Zukunft lebt in allen Wohn- und Schlafräumen, Stein- alle im 6. Stock. Ein Lift steht zur Ver- „e‘viva“ ist Teil eines Stadtentwicklungs- zeugplatten in Badezimmer und Réduit, fügung. Der Zugang vom Riehenring projekts, bei dem urbanes Wohnen in dop- eine offen gestaltete, grosszügige Küche, ist ab der Tramstation Musical Theater pelter Hinsicht grüne Dimensionen hat. eingebaute Garderobe, Waschmaschine ausgeschildert. Schauen sie herein Zunächst liegt die ganze Überbauung in und Tumbler in der Wohnung. Dies sind und werfen Sie einen Blick über das einem weitläufigen Park im Campus-Stil nur einige Beispiele, die den Ausbaustan- neue Stadtquartier. mit Bäumen, Wiesen, Wegen, einem klei- dard widerspiegeln. nen Naturschutzgebiet und ausserdem nah Perfekte Ausgangslage an der Grenze zum Park Lange Erlen. Des Vermietung Im Kleinbasel entsteht ein völlig neues Weiteren wird die Überbauung „e’viva“ in Burckhardt Immobilien AG, 4002 Basel Wohnquartier in einem grossen Park. Wer Minergie®-Bauweise erstellt und ist Basels Fabian Eckenstein, Tel. +41 61 338 35 80 hier wohnt, hat alles für sich, was es für das erstes Grossprojekt, welches das Zertifikat [email protected] City-Life von morgen braucht. „e’viva“ ist der 2000-Watt-Gesellschaft erhalten wird. ein spannender Ort mit einer gut durch- Wohnen in der Erlenmatt wird nachhaltig www.eviva-erlenmatt.ch mischten Community und bietet sich an als attraktiv. Wohnen, wo Basels Zukunft lebt. TAG DER OFFENEN TÜR Samstag 10. Oktober, 10.00 - 14.00 Uhr Sie leben zu zweit, arbeiten beide, sind oft unterwegs, aber gerne zu Hause. Sie wollen in der Stadt, aber doch im Grünen wohnen, am liebsten alles mit dem Velo unternehmen, eine Loggia wäre schön, grosszügige Räume sollten es sein und eine moderne Küche... Im e‘viva ist alles da! Kommen Sie vorbei. Weitere Infos finden Sie unter www.eviva-erlenmatt.ch Vermietung 2½ - 4½-Zimmer-Wohnungen: Tel.+41 61 338 35 80 [email protected] 3 INHALTThomas Maissen Foto: keystone Der Historiker Thomas Maissen wehrt sich gegen die Geschichtsdeutung der SVP. Seite Ein Gespräch über Mythen, Schlagworte und rhetorische Duelle mit Blocher. 28 Andreas Räss Foto: nils Fisch Sealand Foto: keystone Der neue Integrationsbeauftragte Seite Vor der englischen Küste gründete Seite zieht nach drei Monaten Bilanz. 14 ein Radiopirat seinen eigenen Staat. 34 Kirche Thomas Steinbrugger S. 4 Bestattungen S. 24 Wie eine diskrete Gruppe von Kulturflash S. 41 Sie, er, es S. 43 progressiven Bischöfen in Impressum S. 43 St. Gallen die Reformen aufgleiste, Kultwerk S. 44 die Papst Franziskus heute in Wochenendlich S. 45 Seite Zeitmaschine S. 46 Rom vorantreibt. 32 TagesWoche 41/15 EDITORIAL PORTRÄT 4 Die wüste Schlacht um die Schlacht Thomas Steinbrugger von Samuel Waldis arignano heisst heute Melegnano und Als Profikletterer holte sich Thomas befindet sich im Grossraum von Mai- Steinbrugger Pokale. Jetzt nutzt er sein land. Vor 500 Jahren bekriegten sich Können, um an den exponiertesten Andreas Schwald M Stellen der Alpen Kristalle zu bergen. dort die Eidgenossen mit den Franzosen um das Chefredaktor a. i. Herzogtum Mailand. Sie – also wir – unterlagen, it einer Notdurft in luftiger Höhe hat das neue Leben das Resultat: Das Ende der damaligen Expansi- des Thomas Steinbrugger onslust der Alten Eidgenossenschaft. begonnen. Der österreichi- Msche Kletterer stieg auf der Suche nach ei- Die Schlacht von Marignano wird bereits Weiterlesen, S. 28 nem ruhigen Ort einen Couloir im Gott- seit gut 100 Jahren als Fundament einer Schwei- hardmassiv hoch. Weiter oben sah er ein grosses Loch im Fels. Eine Höhle, die ihn zer Neutralitätspolitik zurechtgedeutet. Jetzt neugierig machte. Aus Erzählungen wusste dient das Ereignis SVP-Politikern als kräftiges er, dass es eine Kluft sein musste. «Jeder Historiker Ungesichert kletterte er die 15 Meter zu Symbol, um im Jahr 2015 einer aussenpolitischen hat politische Über- der Stelle hinauf. Und was er dort fand, hat Abschottung das Wort zu reden: Die Schweiz soll zeugungen», den inzwischen 46-Jährigen bis heute nicht tageswoche.ch/ mehr losgelassen: einen Kristall, so gross eine Insel im wirren Europa bleiben, schliesslich +g609y wie zwei Milchtüten nebeneinander. vergossen unsere alteidgenössischen Vorfahren Acht Jahre später, auf der Terrasse eines Basler Cafés, beschreiben Steinbruggers dafür auf fremdem Boden ordentlich Blut. kräftige Hände die Form seines Fundes. Das aber geht so nicht. Zwar könne man Pro- Die Geste ist nachdrücklich, als wolle er damit seine Faszination für den über Milli- bleme von heute anhand von historischen Bil- onen von Jahren gewachsenen Festkörper dern diskutieren, sagt Historiker Thomas Mais- unterstreichen. sen im Interview mit der TagesWoche. Doch es Klaustrophobie und Höhenschwindel handelt sich eben um Bilder; und die Deutungs- Verkauft hat Steinbrugger den Kristall erst viel später. Heute verdient er die Hälfte hoheit könne nicht einer politischen Partei über- seines Lebensunterhaltes als Strahler. Er ist lassen werden. Maissen gilt als einer der wenigen einer von rund 50 professionellen Kristall- suchern im Alpengebiet. Der ehemalige Historiker, die sich in die Debatte einmischen. Profikletterer gehört dabei zur Minderheit «Es ist durchaus befriedigend, wenn man derjenigen, die das wertvolle Gut auch an exponierten Stellen im Gebirge suchen. mit Argumenten punkten kann und auch Zuerst sucht er die Felswände vom Heli- Applaus und einige Lacher auf seiner Seite hat», kopter aus ab. Dabei achtet er auf Unregel- mässigkeiten im Gestein – das Indiz für er- resümiert Maissen seine öffentlichen Debatten tragreiche Kluften. Hat er eine solche ent- mit SVP-Chefdenker Christoph Blocher. deckt, klettert er zu der Stelle, gesichert von seinem 20 Jahre jüngeren Bruder Philip. Bleibt zu hoffen, dass er weiteren Historikern In hochalpinem Gebiet, meist im kris- Mut macht. Mut, aufzustehen und Paroli zu bieten, tallreichen Gotthardmassiv, arbeitet er in engen, tief in den Fels führenden Höhlen wenn der Gegenwart ein Zerrspiegel aus ideologi- und Spalten, an Stellen, wo Eis- und Stein- scher Geschichtsdeutung vorgehalten wird. schlag drohen. Schon drei Strahler seien dieses Jahr ums Leben gekommen, sagt Was die Schweiz braucht, ist eine Debatte zur Steinbrugger, der als Alpinist immer wie- Aussenpolitik – gerade, wenn sich die EU mit der der mit dem Tod konfrontiert ist. Er selbst hat viele Freunde in den Bergen verloren. Flüchtlingspolitik an ihrem Limit bewegt. Es Dass er als Vater einer Tochter seinen kann nicht sein, dass wir die Rolle der Schweiz im Beruf mit der nötigen Umsicht erledigen kann, verdankt er seiner Vergangenheit als politischen und wirtschaftlichen Umfeld des Jah- Profisportler. Im Eisklettern war er Welt- res 2015 anhand einer Geschichtsklitterung von cupsieger, Vize-Weltmeister und österrei- chischer Champion. Ereignissen aus dem Jahr 1515 debattieren. Von diesem Leben, das ihn als Protago- tageswoche.ch/+flxtl × nist in Magazinen und Videos interessant TagesWoche 41/15 5 Thomas Steinbrugger klettert nach natürlichen Schätzen im hochalpinen Raum. Foto: alexander preobrajenski für Sponsoren machte, hat sich Steinbrug- Abwasch. Und am Berg ist er Thomas’ erster seiner Zeit als Profikletterer sein Sponsor ger abgewendet. Die Kletterindustrie mit Partner. Die Blutsverwandschaft sei ent- ansässig war. ihren Expeditionen, in die sich Zahlungs- scheidend, das gegenseitige Vertrauen voll- Irgendwann will er ganz von der Strah- willige einkaufen, um sich auf den höchs- kommen, sagen beide. lerei leben können. Schliesslich entdeckt er ten Gipfeln der Erde gegenseitig auf die Den Sommer verbringen sie jeweils in Kluften heute nicht mehr per Zufall auf der Füsse zu treten, ist ihm heute ein Graus. den Bergen. Im Winter verkauft Thomas Suche nach einem stillen Örtchen. Er hat Steinbrugger stellt sich das Leben in den Steinbrugger die Steine; an Messen, direkt ein Auge für den Fels entwickelt und eine Bergen anders vor. Die natürliche Umge- an die Händler, an Esoterik- oder Sport- ganz eigene, geheime Methode, mit der er bung sei «ehrlich und direkt» und gebe ihm geschäfte. Zwischen einem und 25 000 die ertragreichen Stellen findet. Diese mar- Kraft und Energie. Das Leben als Strahler ist Franken kosten seine Kristalle. kiert der Österreicher in den Schweizer spartanisch. Die Brüder