Jahresbericht 2011 Der Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln
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Abb. 1: Der neue Masterplan für den Kölner Zoo. The new masterplan for Cologne Zoo. (Entwurf: FSWL Landschaftsarchitektur) Jahresbericht 2011 der Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln Theo Pagel, Zoodirektor/Vorstandsvorsitzender In dieser ersten Ausgabe des neuen vom 16. März verabschiedet. Grund- den Tier-, Arten- und Naturschutz Jahrgangs unserer „Zeitschrift des lage waren vorhandene Pläne sowie ein außerhalb der Zoologischen Gärten, Kölner Zoos“ finden Sie – wie üblich – Masterplanentwurf, der zusammen sondern führen auch dazu, dass vor- unseren Jahresbericht über das vergan- mit dem Architektenbüro Rasbach, handene Gehege und Gebäude in Zoo- gene Jahr 2011. Wie ist das Jahr nach Oberhausen, erarbeitet wurde. Die logischen Gärten in Hinsicht auf den dem Jubiläum gelaufen? Nun, um es Fortführung erfolgte mit dem Büro neuesten Kenntnisstand der Tierhal- vorwegzunehmen: sehr gut. 1.597.235 FSWLA Landschaftsarchitektur tung relativ schnell veralten. Dies und Menschen besuchten den Kölner Zoo. GmbH, Düsseldorf, namentlich Frau da der Besucher und unsere Gesell- Isabell Werth und Herrn Thomas schaft heute eine andere Einstellung Lassen Sie sich nicht durch die geringe- Fenner, sowie allen Abteilungsleitern zum Tier hat und hohe Erwartungen re Gesamtzahl (2010: 1.728.506) verun- des Zoos. Die dargestellten Sanierun- an einen Zoobesuch stellt, führt dazu, sichern. Der Kölner Zoo hat mit den gen, Umbauten und Erweiterungen dass Zoologische Gärten flexibel auf tatsächlich verkauften Karten einen sind wünschenswert und notwendig, neue Erkenntnisse reagieren müssen. neuen Rekord erreicht. Vergleicht man wenn der Kölner Zoo seiner internatio- das Jahr 2011 mit dem Vorjahr, so nalen Stellung, aber auch seinem eige- Auch wenn die Besucher oft nicht ergibt sich eine Reduzierung der nen Anspruch und dem Ansehen und rational, sondern emotional werten, Besucherzahlen nach VDZ-Zahlen der Attraktivität in Köln sowie der Re- nach dem Motto: ‚Was mir gefällt, ist um-7,6 %. Dieser Rückgang ergibt gion auch zukünftig gerecht werden auch gut für die Tiere‘, muss man sich aufgrund des geringeren Verkaufs möchte. Die Gesamtinvestition für die dem Rechnung tragen. Denn nur wenn von Jahreskarten im Berichtsjahr und Umsetzung dieses Masterplans beläuft man eine gesellschaftliche Akzeptanz damit des angenommenen Faktors 20, sich nach unseren Kostenschätzungen erreicht, kann man die Ziele, die ein mit dem Zoobesuche von Jahreskarten- auf rund 100 Millionen €. Im Master- wissenschaftlich geleiteter Zoologischer inhabern hochgerechnet werden. Tat- plan schreiben wir: „Ständig ergeben Garten von heute hat, umsetzen. sächlich wurde in 2011 eine Besucher- Forschungsarbeiten, besonders in den steigerung um 5,9 % gegenüber dem wissenschaftlich geleiteten Zoologi- Das Freizeitverhalten der Menschen Vorjahr erreicht! schen Gärten, neue Grundlagen für in Mitteleuropa hat sich geändert. Haltungsverbesserungen in Richtung Sie suchen, was sie in ihrem Alltag Wir haben einen Masterplan erstellt einer optimalen Tierhaltung. Diese nicht finden: Abenteuer, spannende und vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung neuen Erkenntnisse fördern nicht nur Begegnungen, neue Entdeckungen, Zeitschrift des Kölner Zoos · Heft 1/2012 · 55. Jahrgang 5 Oberste Priorität der Masterplanung ist, die Ansprüche der Tiere an eine gute Haltung und die Erwartungen der Besucher an einen interessanten Zoo- besuch zu verbinden. Bei der Erarbeitung des Masterplans haben wir erneut bestätigt und veran- kert, dass wir ein ‚klassischer Zoo‘ sind. Mit den vielen unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden und Anlagen sowie einem alten, wertvollen Baum- bestand und unter Berücksichtigung unseres Leitbildes möchten wir nicht wie andere Einrichtungen den Zoo komplett zu ‚Erlebniswelten‘ umgestalten. Dies ist aus unserer Sicht auch nicht notwendig und eröffnet uns die Chance unser eigenes Gesicht, Abb. 2: Spannende Begegnung: „Sitatunga meets Flusspferd“. unseren besonderen Charakter, zu be- Exciting encounter: “Sitatunga meets hippopotamus”. (Foto: R. Schlosser) wahren und damit ein Alleinstellungs- merkmal zu erlangen! Erfahrungen, Erkenntnisse. Kaum der Stadt Köln selbst, in einer außer- Wir stehen für optimale Tierhaltung, jemand besucht einen Zoologischen ordentlich geforderten Position. Der die begeistert, Bildung, die Spaß macht, Garten mit dem Vorsatz etwas zu Anspruch, den er sich selbst setzt, kann Unterhaltung, die ernst gemeint lernen. Wir müssen also erreichen, dass nicht hoch genug sein. ist, sowie Naturschutz (in situ / ex situ). wir dem Zoobesucher eine ‚abenteuer- Daher stehen bei all unseren Über- liche Welt‘ voller ‚spannender Wirk- Auch angesichts der sich verändernden legungen die bisherigen Stärken des lichkeiten“ anbieten. Der Besucher soll wirtschaftlichen Allgemeinsituation Kölner Zoos im Vordergrund, diese bewusst oder unbewusst zum ‚Entde- muss eine angemessene Zooentwick- sind zu festigen und weiter auszubau- cker‘ werden und Informationen mit- lungsplanung erstellt werden, denn en. Dazu zählen wir die Tiernähe nehmen. Vergnügliche, erholsame und diese ist für eine sinnvolle Planung der (man kommt nah ans Tier, barriere- doch bildende Stunden bei uns im Zoo Ziele, der Investitionen und deren freier Blick), den Parkcharakter, die sowie einen aus der Sicht des Besuchers Umsetzung nötig. Unsere Ziele müssen unter Denkmalschutz stehenden An- rückblickend lohnenswerten Aufent- ansprechend verpackt werden. lagen (Architektur /Historie), unser halt streben wir an. Dazu gehören auch positive Erfahrungen mit den Dienst- leistungsbereichen des Souvenirshops und der Gastronomie. Der Besucher soll erfahren, was der Kölner Zoo zu bieten hat: Erholung, Bildung, Forschung, Natur- und Artenschutz! Doch bei allem was man tut, darf man weder den seriösen, wissenschaftlichen Hintergrund noch die wirtschaftlichen Aspekte vernachlässigen. Der Kölner Zoo sieht sich mittlerweile als Arten- und Naturschutzzentrum. Er geht die- sen Weg seit Jahren. Damit dies auch für die Zukunft gesichert ist, muss man eine entsprechende Zielentwicklungs- planung zugrunde legen. Der Kölner Zoo – die am zweithäufigs- ten besuchte kulturelle Einrichtung Kölns nach dem Kölner Dom – steht aufgrund seiner Lage zu anderen Zoo- logischen Gärten im nahen Umfeld, aber auch aufgrund der Vielzahl Abb. 3: Unsere Amurtiger haben keine Scheu vor den Besuchern. anderer kultureller Einrichtungen in Our Amur tigers aren’t shy at all. (Foto: R. Schlosser) 6 Informations- und Leitsystem, Infos aus erster Hand (‚keeper talks‘), die Haltung und Zucht charismatischer und seltener Tierarten, sowie guten Service (Gastro, etc.) und Freundlich- keit gegenüber den Besuchern.“ Am 22.3. 2011 wurde der Masterplan „Kölner Zoo 2020 – Begeistert für Tiere“ in einem entsprechenden Pres- setermin durch den Aufsichtsratsvor- sitzenden, Herrn Jürgen Roters, und die Vorstände der AG Zoologischer Garten vorgestellt. Die Parteien CDU, Bündnis 90/Die Grünen sowie SPD hielten im Herbst ihre Fraktions- sitzungen im Kölner Zoo ab. Die Vor- stände des Zoos nutzten die Gelegen- heit den Ratspolitikern die Anliegen des Kölner Zoos und den neuen Mas- terplan vorzustellen. Abschließend Abb. 4: Vorstellung des Masterplans, v.l.n.r.: Zoovorstand Chr. Landsberg, Oberbürger- gab es jeweils eine Zooführung. Die meister J. Roters und Vorstandsvorsitzender T. Pagel. Vorstellung der Zoopläne fand nicht Presentation of the new master plan, f.l.t.r.: chief financial officer Chr. Landsberg, Mayor nur großes Interesse, sondern auch of Cologne J. Roters and director T. Pagel. (Foto: W. Spieß) große Resonanz, Verständnis und zukünftig dann hoffentlich auch die nötige politische Unterstützung. Freude und Ehre, auf dem Präsidenten- Daneben fanden aber auch deutlich wagen der Ehrengarde bei Frank nüchternere Veranstaltungeng statt, so Wie kann es in Köln anders sein, Remagen im Karnevalszug mitzufah- das quartalsmäßige Übungsschießen der Zoo wurde durch die Vorstände ren. Auch bei der Karnevals-Charity- der Schießberechtigten im Kölner Zoo – auch im Karneval repräsentiert, die Veranstaltung von Cassia Kuckelkorn für den Fall eines Tierausbruchs – auf verschiedensten Sitzungen besucht, nahm T. Pagel als Talkgast teil. der Schießanlage in Troisdorf. u.a. die Prinzenproklamation – welche Am 4. März (Karnevalsfreitag) fand auf den fünfzigsten Geburtstag des die 1. Tierkostüm-Party unter dem Ein überaus beeindruckender und an- Vorstandsvorsitzenden fiel und wer Motto „Zims is Zoo“ im Brauhaus genehmer Termin war die Teilnahme feiert seinen Geburtstag schon mit Gilden im Zims direkt am Heumarkt des Vorstands an der Eröffnung des 1.000 Menschen. Nicht nur, dass der statt. Die Party war ein voller Erfolg Gondwanalands im Zoo Leipzig, wo Direktor des Kölner Zoos seinen und die meisten Gäste folgten dem sich wieder einmal zeigte, dass man runden Geburtstag auf der Prinzen- Tierkostüm-Motto! heute investieren muss, wenn man im proklamation feiern durfte, nein, zu seinem Empfang im Zoorestaurant kamen viele Bekannte aus Politik und Wirtschaft. Anstatt Geschenke mitzu- bringen, bat er seine Gäste um Spen- den für das Swasilandprojekt des Kölner Zoos und so kamen immerhin 2.216,– € zusammen. Auf der Prinzenproklamation über- gaben die Zoovorstände Theo Pagel und Christopher Landsberg dem Fest- komitee Kölner Karneval, namentlich dem Präsidenten Herrn Markus Ritterbach, auf der Bühne des Gürzenich feierlich ein Maskottchen: einen Gecko, oder besser gesagt einen Jecko, den „Jecko colonia carnevalen- sis“. Dieses Tierchen ist gesellig, hat weltweite Verbreitung und nimmt regelmäßig