Das Model(L) Salzburg
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www.vdf.at www.younion.at # 53 / Winter 2019 www.spielermagazin.at Das Magazin der Vereinigung der Fußballer Titelfoto: FC Red Bull Salzburg DAS MODEL(L) SALZBURG „WIR STEHEN FÜR VdF-STUDIE, TEIL 2: WENN BRUNO AUF ETWAS“ ICH, FUSSBALLER OSCAR TRIFFT Christoph Freund über die Er- Die Fortsetzung der größten Der Rückblick auf die BRUNO folgsphilosophie von Salzburg Studie aller Zeiten über den GALA 2019 im Wiener P.b.b. Erscheinungsort Wien – Verlagspostamt; 1230 Wien, ZulNr.: 02Z031770M, DVR-Nr.: 0046655, ZVR 576 439 352 P.b.b. Erscheinungsort Wien – Verlagspostamt; 1230 Wien, ZulNr.: 02Z031770M, DVR-Nr.: 0046655, und Vergleiche mit Ajax österreichischen Profifußball Gartenbaukino EDITORIAL SPIELER | 3 einfach. menschlich. fair. legendär! UNSERE SOIZBURGER HABEN UNS EINES BESSEREN BELEHRT © Foto Marcus Eibensteiner Als die Red Bull GmbH 2005 die SV Austria Salzburg „übernahm“ waren die öffentliche Meinung und Stimmung dazu sicherlich eine andere als heute. Aussagen wie „die Tra- dition des Fußballs wird zerstört“ oder „mit voller Hose ist gut stinken“ begleiteten die ersten Jahre des FC Red Bull Salzburg. Wenn man sich in letzter Zeit aber umhört, spusu legendär hat sich das Blatt zu 180 Grad gewendet. Nun sind (fast) alle stolz auf den FC Red Bull Salzburg und man spricht mittlerweile von UNSEREN SOIZBURGERN! Deswegen haben wir einen Teil dieser Ausgabe dem FC Red Bull Salzburg gewidmet 15 GB bzw. einem Mann, der hinter dem Erfolg steht: Christoph Freund. Er reiht sich nahtlos in die Reihe dieser ehemaligen Spieler ein, die sich zu ihrer aktiven Zeit auch stark für 500 Minuten die VdF und ihre Kollegen als Spielervertreter einsetzten. 500 SMS Weitere Themen in dieser Ausgabe sind die VdF-Studie zum österreichischen Profi- fußball, die Landesverbands-Präsidenten-Tour der VdF im Sommer, die VdF-Spieler- vertretersitzung und das VdF-Camp, Social Media Verhalten, die Sportgewerkschaft + 32 GB und vieles, vieles mehr ... daten.trans.fair ... in diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit dieser Ausgabe und schöne Feiertage! Euer 9 90 €/Monat Gernot Baumgartner spusu. Mobilfunk ohne versteckte Kosten! 4 | SPIELER INHALT SPIELER | 5 SPIELER #53 6 Ich, Fußballer 20 VdF-Camp für Teil 2 der Studie zum österrei- vereinslose Fußballer chischen Profi-Fußball Ein Rückblick 15 Anstoß 23 Das Recht auf VdF-Vorsitzender Zirngast über Fußballschuhe Gespräche mit dem ÖFB Warum sich etwas tun muss 16 Zuschauer und 24 Rechtscorner: Foto by Hofer/Zolles by Foto Wegschauer Social Media Rudolf Novotny über Zuschauer- Teil 1 der neuen Serie von „Wir stehen für etwas“ rollen beim ÖFB Julia Klaming Christoph Freund im ausführlichen 18 Das wichtigste Gremium 26 Gerechte Bezahlung? Interview über das Erfolgsmodell Die heurige Vorstandssitzung Thomas Kattnig über das Red Bull Salzburg der VdF Pay Gap im Frauenfußball 28 44 Höhenflug in Richtung 28 Die Spirale nach oben Bruno-Gala Christoph Freund im Interview Der SV St. Lorenzen und ein Lorenzen SV St. Foto: 800-Seelen-Dorf im Mittelpunkt 32 Das wurde aus ... ... Thomas Winklhofer 46 Die BRUNO-Gala 2019 Rückblick auf die Feierlichkeiten 34 Der VAR wird eingeführt im Wiener Gartenbaukino Warum die Bundesliga auf den Videobeweis setzt 56 Stars von morgen Das waren die Starcamps 2019 37 Kolume Wolfgang Seidl Diesmal: Selbstbeherrschung 60 Sportler, vereinigt euch! Gernot Baumgartner im 38 Wagners Weltauswahl Interview über Rechtsfälle Der erste Welttorhüter abseits des Fußballrasens IMPRESSUM 40 Der Unterhaus-Bomber 62 VdF-Pinnwand Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, younion; VSW Sport GmbH, Maria-Theresien-Straße 11, 1090 Wien Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschafts- Melih Kirim knackte Schnappschüsse der VdF bundes GmbH, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Tel: 01/662 32 96, Fax: 01/662 32 96-39793, E-Mail: [email protected], Web: www.oegbverlag.at UID: ATU 55591005, FN 226769i einen gewaltigen Rekord Chefredakteur: Gernot Baumgartner Redaktion: Gernot Baumgartner, Thomas Kattnig, Julia Klamnig, Lukas Mitmasser, Rudolf Novotny, Johannes Posani, Oliver Prudlo, Mathias Slezak, Alexander Strecha, Peter K. Wagner, Gernot Zirngast Grafik, Layout und Konzeption: Kristina Kurre und Peter Wagner Lektorat: Josef Schiffer Redaktionsadresse: Maria-Theresien-Straße 11, 1090 Wien; [email protected] Druck: Medienfabrik Graz Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichten wir auf eine geschlechterspezi- fische Differenzierung, wie zum Beispiel Fußballer(innen). Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung geschlechtsneutral. DVR-Nr.: 0046655 | ZVR 576 439 352 | Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25: http://www.vdf.at/offenlegung 11TEAMSPORTS Foto: 6 | SPIELER TOP-THEMA TOP-THEMA SPIELER | 7 607 Spieler der tipico Bundesliga und der HPYBET 2. Liga standen Rede und Antwort bei der umfangreichsten Studie zum österreichischen Fußball, ausgewertet von der Agentur „Stefan Donaczi Public Relations & CI“. Die Aussagen der handelnden Personen zeigen auf, wie viel- schichtig der Beruf des Fußballers geworden ist. TEXT: GERNOT BAUMGARTNER ILLUSTRATIONEN: KRISTINA KURRE Ich, Fußballer Der Job des modernen Kickers ist definitiv komplexer, als er in der Öffentlichkeit gesehen und wahrgenom- 40% men wird. Noch immer erzählt man sich die Mär vom der Fußballer Millionär. Teil 1 der VdF-Studie, die größte und um- haben im Durchschnitt fangreichste mit 607 Befragten, stellte klar, dass nur lediglich einen ein geringer Prozentsatz der Profifußballer für das Einjahresvertrag Leben nach der Karriere tatsächlich ausgesorgt hat. 8 | SPIELER TOP-THEMA TOP-THEMA SPIELER | 9 Viele Fußballfans machen sich immer noch ein anti- VERTRAGSDAUER Ein Fußballer ist wahrlich nicht pragmatisiert, quiertes Bild vom Kicker. Einmal täglich Training, vielmehr gilt in dem Business immer mehr die Hire-and-Fire-Methode. In den ersten danach viel Freizeit und am Wochenende ein Match – zwei Ligen Österreichs haben 40 Pro- wenig Aufwand für viel Geld, so der seit Jahrzehnten zent der Spieler im Durchschnitt le- diglich einen Einjahresvertrag, in der anhaltende Tenor in der Bevölkerung. Weit gefehlt. zweiten Liga sind es gar 50 Prozent! In 21% der obersten Spielklasse hat fast ein Denn es existieren etliche Faktoren, die dem Profi im der Profifußballer, Drittel der Spieler einen Vertrag über Alltag einige Kopfschmerzen bereiten können, wie die drei Jahre. Immerhin. haben einen wöchent- lichen Zeitaufwand Vertragsdauer oder die Vertragsverhältnisse, der tat- Der Kicker von heute kann also von 21–30 Stunden nicht davon ausgehen, dass er mit sächliche Zeitaufwand, Depressionen aufgrund von hoher Wahrscheinlichkeit eine Arbeitslosigkeit, der Druck, auf Social Media Klublegende wird, weil er seine ganze Karriere bei einem Verein Präsenz zu zeigen, oder auch der Umstand, verbringt wie einst noch ein Peter Schöttel bei Rapid. Heutzutage im Laufe der Karriere von einem Fan atta- mutet das nahezu unmöglich an. ckiert zu werden. Doch eines nach dem ZEITAUFWAND anderen. Einmal am Tag trainieren, du- schen, föhnen und heimgehen? Eine Traumvorstellung, die nicht der Realität entspricht, wie die Ergeb- nisse der Studie belegen. Generell muss vorab unterschieden werden zwischen aller Befragten würden die Berufsfußballern, die zu 100 Prozent von ihrem Job leben, und jenen, die sich Einführung einer speziellen zwar Profi nennen, sich aber auch ein zweites psychologischen Beratungs- Standbein zulegen können. stelle für Fußballprofis in Österreich befürworten 61 Prozent der Befragten gaben an, ausschließ- lich Berufsfußballer zu sein. Nur 15 Prozent davon haben einen wöchentlichen Zeitaufwand von 21 bis nur eine bestimmte Zeit geöffnet ist. Die Deadline, 30 Stunden. 39 Prozent pendeln zwischen 31 und 40 sprich das Übertrittsende, rückt näher, die Nervo- Stunden, 32 Prozent arbeiten mehr als 40 Stunden. sität beim arbeitslosen Profi steigt. Das aktuellste Nicht mit eingerechnet sind diverse zusätzliche Ter- Beispiel auf höchstem Niveau war Teamtorhüter mine zu Repräsentationszwecken, wie Fan-Treffs, Heinz Lindner, der nach dem Abstieg aus der Autogrammstunden und ähnliches. ersten Schweizer Liga die Grasshoppers Zürich verließ und auf der Suche nach einem neuen Der „Teilzeit-Kicker“ findet sich eher zwischen 21 Verein bis zum Ende der Transferzeit nicht fündig und 30 Stunden (32 Prozent) und doch deutlich wurde. Erst lange nach der Deadline heuerte er bei über 40 Stunden (33 Prozent) wieder. Wehen Wiesbaden an, hatte aber in der Zwischen- zeit seinen Nummer-1-Status im Nationalteam verloren. Ein gutes ARBEITSLOSIGKEIT/ Beispiel, wie schnell eine Karriere eine Wende ins Negative erfahren PSYCHOLOGISCHER FAKTOR kann. Da die Vertragsdauer mit bis zu drei Jahren überschaubar und li- mitiert ist – siehe oben –, steigt die Wahrscheinlichkeit einer tem- Generell erzeugt der Zustand der Arbeitslosigkeit bei Fußballern porären Arbeitslosigkeit logischerweise an. Fast ein Viertel aller einen psychischen Stress, der durchaus der Nährboden für Depres- 32% Fußballer erfuhren während ihrer Karriere schon einmal den un- sionen sein kann. angenehmen Zustand der Arbeitslosigkeit und der Ungewissheit. Womit wir schon beim nächsten heiklen Thema sind, der psycho- der Profifußballer, die Der Druck auf die Spieler wird durch den Faktor Zeit zusätzlich logischen Unterstützung