Stadt Zürich Geschäftsbericht 1999 Präsidialdepartement

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DEPARTEMENTSSEKRETARIAT

Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Stadt (Standortmarketing) Die Nachfrage nach den Dienstleistungen der Anlauf- und Koordinationsstelle Wirtschaft hat weiterhin stark zugenommen. Die Zahl der bearbeiteten Anfragen und Geschäftskontakte verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu; sie belief sich insgesamt auf über 650. Zugenommen haben insbeson- dere die Informationstätigkeit und die allgemeine Beratung sowie die Betreuung von Ansiedlungspro- jekten aus dem Ausland. Nach wie vor dominieren aber Anfragen und Kontakte aus dem Inland, das Verhältnis gegenüber solchen aus dem Ausland beträgt rund 3:1. Im Bereich der Start-up-Förderung bildete die im Mai erfolgte Eröffnung des START Gründungszen- trums Zürich im Binzquartier einen wichtigen Schritt. Das Gründungszentrum bietet neugegründeten Kleinfirmen Räumlichkeiten zu günstigen und flexiblen Mietkonditionen sowie Sekretariatsunterstüt- zung und Coaching an. Bereits haben rund 20 Jungunternehmen ihr erstes Domizil gefunden. Eben- falls erfolgreich arbeitete die Effort für Zürich AG, die von der Stadt und Feldschlösschen-Hürlimann gemeinsam getragene Venture Capital-Gesellschaft. Die insgesamt acht Jungfirmen, an denen die Effort für Zürich AG sich bis heute beteiligt hat, haben bereits über 50 neue und zukunftsträchtige Ar- beitsplätze geschaffen. Die departementsübergreifende Überprüfung der Bewilligungsverfahren wurde im Berichtsjahr weiter- geführt. In einem ersten Bereich (Parkieren mit Bewilligung) sind die Arbeiten mit der Präsentation verschiedener Vereinfachungen abgeschlossen worden. Diese treten am 1. Januar 2000 in Kraft und betreffen sowohl die Tagesbewilligungen für Handwerkende und Servicebeauftragte wie auch die Frühschichtbewilligungen für Taxichauffierende und die Regelungen für Handelsreisende. Im November wurde eine neue Promotionsbroschüre für den Wirtschaftsstandort Stadt Zürich präsen- tiert. Damit steht nun ein attraktives und aktuelles Instrument in Deutsch und Englisch zur Verfügung, das vor allem an ansiedlungsinteressierte in- und ausländische Investoren abgegeben wird. Die Bro- schüre wird nicht nur durch die Anlauf- und Koordinationsstelle selbst verteilt, sondern auch über Part- nerorganisationen des städtischen Standortmarketings, etwa Zürich Tourismus, oder über (Zürcher) Beraterfirmen an deren internationale Kundschaft.

Verwaltungsreform WOV

Das Präsidialdepartement hat das Engagement für die Einführung der Wirkungsorientierten Verwal- tungsführung WOV intensiviert. Die WOV-Verantwortlichen aus den Dienstabteilungen und Fachstellen trafen sich in regelmässigen Sitzungen mit dem Stadtpräsidenten und dem Departementskoordinator, um die anstehenden Aufgaben zu klären und zu bearbeiten. In einem ersten Schritt konnte das Departement die intern bereinigten Definitionen der Produktegrup- pen und Produkte aus allen Dienstabteilungen und Fachstellen bei der Finanzverwaltung einreichen. Die Bereinigung erwies sich als ein relativ zeitintensiver Prozess, bei dem eine Vielzahl von Fragen zu klären waren. Gleichzeitig haben aber alle Beteiligten wichtige Lernschritte auf dem Weg zur Output- steuerung unternommen, etwa bei der Ausarbeitung von geeigneten Leistungskennzahlen. Das Muse- um Rietberg und das Ressort Kulturförderung, die bereits als WOV-Pilotabteilungen geführt werden, waren an diesem Prozess eher am Rande beteiligt. Sie konnten jedoch den übrigen Zweigen des Prä- sidialdepartements ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen. Als weiteren Schritt hat das Departement mit der flächendeckenden Einführung der Kostenrechnung als ein Teilprojekt von WOV begonnen. Die Dienstabteilungen und Fachstellen arbeiten in geeigneten Teams mit Unterstützung und in Koordination mit dem Departement am Aufbau dieses neuen Instru- ments. Ausserdem hat das Departement Massnahmen getroffen, um eine koordinierte Einführung der individuellen Zielvereinbarungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (sogenanntes Zielvereinba- rungs- und Beurteilungsgespräch, ZBG) sicherzustellen. Ferner hat sich das Präsidialdepartement aktiv an der Arbeitsgruppe «Verwaltungskultur» beteiligt. Unter anderem hat es zusammen mit dem Finanz- und dem Polizeidepartement einen ersten Zyklus der Veranstaltungsreihe «3x3» organisiert, die eine Vernetzung des mittleren Kaders in der Stadtver-

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waltung bezweckt. Der erste Zyklus bestand in einem Besuch der Credit Suisse (Call Center) in Hor- gen. Er ist auf grosse Zustimmung gestossen, wie eine Befragung der Teilnehmenden ergeben hat.

Die im Vorjahr begonnene Gliederung der Berichterstattung des Präsidialdepartements nach Produk- tegruppen ist in diesem Jahresrapport erweitert worden. Sie findet unter anderem in einem übersichtli- cheren Tabellenteil des Bevölkerungsamtes ihren Niederschlag.

Stand der Gleichstellung von Frau und Mann

Gestützt auf das Reglement über die Umsetzung der Gleichstellung von Frau und Mann in der Stadt- verwaltung nimmt im Präsidialdepartement das Bevölkerungsamt die Rolle eines Pilotbetriebes ein. Dessen Frauenförderungsprogramm 1997 bis 2000 ist auch im Geschäftsjahr in den Bereichen Schu- lung und Teilzeit fortgesetzt worden. Es wurden Kurse zu den Themen «Kommunikation zwischen Frauen und Männern», «Im Führungsalltag wirksam kommunizieren» und «Weibliche Biographie und Führen» durchgeführt. Die Teilnahme war für die jeweilige Zielgruppe verbindlich. Im Projekt Teilzeit konnten Teilzeitstellen bis ins obere Kader gefördert werden. Im Rahmen der Einführung individueller Arbeitszeitregelungen hat das Bevölkerungsamt, gestützt auf das Arbeitszeitreglement, mit Wirkung ab 1. September 1999 die Jahresarbeitszeit eingeführt. Bei den übrigen, kleinen Dienstabteilungen und Fachstellen des PRD wird das Gleichstellungsregle- ment jeweils im Rahmen der Verhältnismässigkeit bei den sich ergebenden personellen Veränderun- gen umgesetzt. Gemessen am Gesamtpersonal hat sich der Anteil der Mitarbeiterinnen im Präsidial- departement von 61 auf 63 Prozent erhöht. Die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen ist gegenüber dem Vorjahr minim gesunken (von 77 auf 76 Prozent).

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KULTURFÖRDERUNG

Das Wichtigste in Kürze Das markanteste Ereignis des Jahres war die überraschend deutliche Annahme der Volksabstimmung über die Änderung des Finanzausgleichsgesetzes am 7. Februar 1999. Dadurch können die städti- schen Sonderlasten im Bereich der Ortspolizei, der Sozialhilfe und – für das Präsidialdepartement von besonderer Bedeutung – der Kultur vom Kanton abgegolten werden. Das Gesetz trat rückwirkend auf den 1. Januar in Kraft. Der Lastenausgleich im Kulturbereich macht Fr. 22 030 000 aus. Dazu kommen die Beiträge der Gemeinden in der Höhe von rund Fr. 13 478 000, die im Rahmen des Steuerkraftaus- gleichs geleistet werden. Damit belaufen sich die Beiträge des Kantons an den Ausgaben der Abtei- lung für Kulturförderung auf rund Fr. 35 000 000 oder 43% des Globalbudgets (Subventionen, allge- meine Verwaltungskosten und Querschnittskosten). Mit anderen Worten: Die Nettoausgaben der Stadt im Kulturbereich sind trotz ständig steigendem Angebot seit 1990 kontinuierlich gesunken und haben jetzt einen absoluten Tiefstand erreicht. Im Rahmen der befristeten Beiträge wurden für die grossen Kunstinstitute Schauspielhaus, Tonhalle und Kunsthaus insgesamt Fr. 40 119 000 ausgegeben. Weiter wurden das Theater Neumarkt, das Theaterhaus Gessnerallee, das Zürcher Kammerorchester und die Rote Fabrik mit insgesamt rund Fr. 9 700 000 unterstützt. Im Rahmen der befristeten Beiträge wurden u.a. Subventionen an das Theater an der Winkelwiese (Fr. 500 000), das Theater Stock (Fr. 40 000), das Zürcher Puppentheater (Fr. 280 000), die Camerata Zürich (Fr. 190 000), das Collegium Novum Zürich (Fr. 200 000), das Neue Forum für alte Musik (Fr. 46 000), die Pro Musica/IGNM Zürich (Fr. 15 000), den Jazzclub Moods (Fr. 300 000), die Gruppe Fabrikjazz (Fr. 70 000), das Schweizerische Jugendbuch-Institut (Fr. 60 000), die Stiftung für die Pho- tographie (Fr. 92 000), die Kunsthalle (Fr. 356 500), die Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst (Fr. 230 000), das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft (Fr. 170 000) die Stiftung Mühlerama (Fr. 57 500), die Schweizerische Ballett-Berufsschule (Fr. 190 000) und den Verein Rigiblick (Fr. 80 000) ausgerichtet. Zudem standen folgende Förderkredite zur Verfügung:

– Fr.1 300 000 für freie Theatergruppen – Fr.650 000 für E-Musik – Fr.520 000 für Jazz- und Rockmusik – Fr.60 000 für Druckkosten im Bereich der Literatur – Fr.140 000 für Ankäufe von Werken der Bildenden Kunst – Fr.110 000 für Beiträge an Ausstellungsprojekte und Druckkostenzuschüsse im Bereich der Bildenden Kunst – Fr.900 000 für Tanzgruppen – Fr.1 330 000 für Filmförderung – Fr.480 000 für Stipendien, Werkjahre und Auszeichnungen – Fr.180 000 für Quartierkultur – Fr.150 000 für diverse Projekte (u.a. Beitrag an die Zürcher Festspiele)

Unter den eigenen Veranstaltungen sind insbesondere das Theater Spektakel, das Theater am Hecht- platz, das Festival «Tage für neue Musik», das Filmpodium-Kino sowie die diversen Ausstellungsakti- vitäten im Helmhaus, im Strauhof sowie im Stadthaus zu erwähnen. Rund Fr. 3 000 000 wurden hierfür aufgewendet. Hervorzuheben ist sodann, dass sowohl die Förderaktivitäten als auch das Veranstaltungsangebot der Kulturabteilung auf dem Internet abgerufen werden können (www.kultur.stzh.ch). Schliesslich ist zu vermelden, dass das Präsidialdepartement die Trägerschaft für die Billettzentrale der Stadt Zürich (BIZZ) per Ende Juni abgegeben hat. Die BIZZ arbeitet jetzt als eigenständige Institution mit privater Unterstützung und hat an der Bahnhofstrasse 9 neue Räume bezogen.

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Förderung des Theaters

Unbefristete Beiträge Subventionen erhielten das Schauspielhaus (Fr. 22 324 400), das Theater Neumarkt (Fr. 3 703 400) und das Theaterhaus Gessnerallee (Fr. 1 557 500).

Befristete Beiträge Der Betrag zur Unterstützung des Freien Theaters (Theaterkredit) belief sich 1999 wie in den Vorjah- ren auf Fr. 1 300 000. Um Beiträge des Präsidialdepartements bewarben sich 75 Theatergruppen, Veranstalter und Einzelkünstler. Auf Antrag der städtischen Theaterkommission wurden 19 Projekte mit insgesamt Fr. 1 289 400 unterstützt. Die 1998 beschlossene Gruppenförderung für das Theater Vertigo/Solex sowie die Unterstützung für ein langfristiges Projekt von Barbara Liebster bedingte, dass im Budget 1999 Fr. 300 000 für diesen Zweck reserviert blieben. Neu in den Genuss einer Gruppenförderung gelangte die Off-Off-Bühne, welche für eine dreiteilige Projekteingabe in den Jahren 1999 bis 2001 mit je Fr. 165 000 unterstützt werden soll (Total Gruppenförderung und langfristige Projekte 1999: Fr. 465 000). 12 Einzelproduktionen wurden mit Beiträgen zwischen Fr. 18 000 und Fr. 130 000 unterstützt (Total: Fr. 790 000). Zwei Ensembles erhielten Aufführungsbeiträge von Fr. 3000 bzw. 2000 für ihre Vorstel- lungen in der Stadt Zürich; an zwei Zürcher Produktionen im Rahmen von Hope & Glory im Theater- haus Gessnerallee wurden Fr. 30 000 gesprochen. Wie bereits 1998 wurde die Übernahme der Miet- kosten des Materialfundus für die Zürcher Theater- und Tanzschaffenden in den Zeughäusern be- schlossen (Fr. 8400).

Eigene Veranstaltungen Theater am Hechtplatz Das Jahr 1999 vereinigte auf der Bühne des Theaters am Hechtplatz die verschiedenen Sparten und die unterschiedlichen künstlerischen Strömungen des Kleintheaters. Pantomime und Clowntheater waren mit der Produktion «Der sterbende Schwan» des Teatro Dimitri, den Soloprogrammen «Pag- liaccia» (Monique Schnyder) und «Omoluk» (Franziska Bodmer) sowie mit Olli Hauenstein vertreten. Einen Höhepunkt bildete im Bereich Chanson das am Hechtplatz aus der Taufe gehobene Er- folgsprogramm «Divamix» mit Michael von der Heide, Maja Brunner und Christine Elisabeth Jaccard. Auch Linard Bardill stellte seine neuen Lieder erstmals auf dieser Bühne vor. Mit , Michel Bühler und Marco Zappa haben sich drei Klassiker des schweizerischen Chansons im Programm «Schweizer sein – être suisses – essere svizzeri» zusammengefunden. Ein Ereignis besonderer Art war das Wiedersehen mit der legendären Helen Vita. In der Sparte Caba- ret waren als Neuentdeckung das Ensemble «Herr Thiel und Herr Sassine» zu sehen sowie Sibylle und Michael Birkenmeier und das Pfannestil Chammersexdeet. Erstmals war das Theater von Heddy Maria Wettstein zu Gast. Im Zeichen des 80. Geburtstags von Anne-Marie Blanc stand das Gastspiel des Theaters an der Effingerstrasse, Bern, mit «Boulevard der Dämmerung». Darin verkörperte die Jubilarin die Rolle von Gloria Swanson in der Bühnenadaptation des Filmklassikers «Sunset Boule- vard» mit Bravour. Auch bei den Sonderveranstaltungen berührten sich die Gegensätze: Die junge Produktionsgruppe von Tobias Rihs zeigte fünf Mal vor ausverkauftem Haus das futuristisch-groteske Variétéprogramm «Raumschiff». Begeisterung lösten Gert Westphal und das Metronome Quintett bei ihrem Auftritt zum 25-Jahr-Jubiläum ihres Programms «Jazz und Lyrik» aus. Das Kinderprogramm betreut traditionsgemäss die Zürcher Märchenbühne unter der künstlerischen Leitung von Erich Vock. Mit «E Wuche lang Samschtig» und «Die Zauberorgel» bestätigte das En- semble seinen Ruf als die beliebteste Kindertheatergruppe in Zürich.

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Zürcher Theater Spektakel 1999 fand unter grosser Publikumsbeteiligung die 20. Ausgabe des Zürcher Theater Spektakels statt. Sie orientierte sich inhaltlich an zwei Grundsätzen, die bereits 1980 bei der Gründung des Festivals eine zentrale Rolle spielten. Zum einen, Theaterformen aufzuzeigen, die im Gegensatz zum Repertoi- rebetrieb der institutionellen Bühnen ein Schwergewicht auf die Kollektivarbeit einer freien Theater- truppe legen und ihre Stoffe weitgehend aus dem Lebensumfeld der Beteiligten erarbeiten; zum ande- ren, dem Theater in unkonventionellen Räumen oder unter freiem Himmel eine neue Faszination zu verleihen. Eine Reihe von Openair-Gastspielen, die dank den Jubiläumsbeiträgen des Regierungsrates des Kantons Zürich und der Pro Helvetia für das Publikum weitgehend gratis zu besuchen waren, sowie eine Spezial-Reihe unter dem Stichwort «Autobiografisches Theater» versuchte den genannten Aspekten gerecht zu werden. Künstler wie Roman Buxbaum (Schweiz), Armando Punzo (Italien), Shelley Hirsch (USA), Deborah Cheetham (Australien) oder Forced Entertainment (England) haben die Bandbreite aufgezeigt, in der die theatrale Umsetzung der eigenen Lebenserinnerungen im gegenwär- tigen Theater möglich ist. Die Reihe stiess bei den Besuchenden auf grosses Interesse, praktisch sämtliche Vorstellungen waren ausverkauft, und die Medien – wie etwa Radio DRS 2 – sind detailliert auf die Thematik eingegangen. Zum anderen waren die zahlreichen Gratis-Openair-Veranstaltungen als Dank an ein treues Publikum zu verstehen, das seit zwanzig Jahren auf der Landiwiese sich auf unerwartete Begegnungen zwischen Leben und Kunst einlässt. Dass ein Theaterfestival nicht nur Vergnügen bereiten, sondern auch mit aktuellen Strömungen und Inszenierungsstilen konfrontieren will, bewiesen Gastspiele und Koproduktionen wie etwa «Cloudstreet» (Australien) oder «Max Black» (eine Produktion des Lausanner Théâtre de Vidy). Die Beschäftigung mit Theaterformen des Mittelmeerraums – in Zusammenarbeit mit dem Service Initiatives der Pro Helvetia – wurde in diesem Jahr mit dem israelischen Gastspiel «Va Yomer» des Itim Ensembles aus Tel Aviv sowie mit der Produktion «La Genesi – from the museum of sleep» der italienischen Gruppe Socìetas Raffaello Sanzio fortgesetzt. Die beiden jeweils vierstündigen Produk- tionen waren praktisch ausverkauft. In der Gegenüberstellung zeichneten sie ein Bild einer emphati- schen Reinkarnation religiöser oder antiker Mythen (im südlichen Mittelmeerraum) und der distanziert skeptischen, ironisch gebrochenen Haltung in nördlicheren Kulturräumen. Dieser Gegensatz wurde in einer Matinee-Veranstaltung «Mythen im Theater der Gegenwart» diskutiert, an der nach einem Refe- rat des französisch-marokkanischen Literaturexperten Daniel Sibony die Regisseure Mustafa Avkiran (Türkei), Romeo Castellucci (Italien), Roman Buxbaum (Schweiz) sowie der Literaturwissenschaftler Shimon Levy (von der Tel Aviv University) teilnahmen. Die Matinee stiess beim Publikum auf grosses Interesse (rund 250 Personen haben die Veranstaltung besucht), wurde aber – unverständlicherweise – von der Presse so gut wie nicht beachtet. «Ein Alternativbetrieb ist zur Institution geworden». Mit diesem Satz kann zusammenfassend die viel- versprechende Entwicklung des Festivals und im speziellen auch die Jubiläums-Ausgabe 1999 cha- rakterisiert werden.

Förderung der E-Musik Unbefristete Beiträge Die Tonhalle-Gesellschaft wurde mit Fr. 11 225 100, das Zürcher Kammerorchester mit Fr. 1 852 900 subventioniert.

Befristete Beiträge Orchester und Kammermusik, Chöre: Auf Antrag der Musikkommission wurde dem Komponisten Walter Feldmann ein Werkjahr in der Höhe von Fr. 36 000 zugesprochen. Ausserdem finanzierte das Präsidialdepartement auf Antrag der Musik- kommission folgende Kompositionsaufträge: Theo Wegmann, Werk für die Organistin Béatrice Rusjan (Fr. 3000); Mischa Käser, Werk für das Duo Binder/Hostettler (Fr. 2000); Valentin Marti, Werk für das Ensemble Octomania (Fr. 3000); Gabriela Friedli, Werk für das Trio Zero (Fr. 2000); Felix Baumann,

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Werk für das Ensemble lunaire (Fr. 4000); Valentin Marti, Werk für die Flötistin Vera Fischer (Fr. 3000); Matthias Arter, Werk für das Ensemble aequatuor (Fr. 3000); Daniel Studer für seine Kom- position «Janus» (Fr. 5000); Michael Jarrell, Werk für Matthias Ziegler (Collegium Novum Zürich) (Fr. 4000); Mischa Käser und Dieter Jordi, Werke für die Pianistin Petra Ronner (Fr. 5000), Gary Ber- ger, Werk für das Ensemble Strom (Fr. 1000); Komponistensekretariat für die Gemeinschaftskomposi- tion «Rotondo» (Fr. 5000); Hans Ulrich Lehmann, Werk für das Ensemble Contrechamps (Urauffüh- rung im Rahmen der Tage für Neue Musik Zürich 1999) (Fr. 8000). Zum zwanzigjährigen Bestehen der Galerie am Hinterberg erhielt der Komponist Stefan Baumgartner als deren Gründer und Leiter eine Ehrengabe (Fr. 5000). Im übrigen unterstützte das Präsidialdepartement auf Antrag der Musikkommission 98 Konzerte, Pro- jekte und Musiktheaterproduktionen mit Defizitgarantien und Beiträgen von insgesamt Fr. 620 000.

Eigene Veranstaltungen Musikpodium der Stadt Zürich Die den zeitgenössischen Schweizer Komponisten gewidmete Konzertreihe veranstaltete 1999 acht Konzerte. Fünf davon fielen in die Saison 1998/99, drei in die Saison 1999/2000. Fünf Konzerte waren als Portraits von Komponisten (Robert Suter, Yehoshua Lakner, Martin Wendel, Ulrich Stranz, Han- speter Kyburz) gestaltet, deren ältester 1919 und deren jüngster 1960 geboren ist. Das Zürcher Kam- merorchester interpretierte am 9. April in der Kirche St. Peter Arnold Schönbergs «Verklärte Nacht» und dazu zwei Uraufführungen von Mischa Käser und Christoph Neidhöfer, die als Reaktion auf den 1899 komponierten Klassiker entstanden. Das Zürcher Bläserensemble cosmoquintet und das En- semble Tetraclavier bekamen in jeweils einem Konzert die Gelegenheit, sich im Rahmen des Musik- podiums zu präsentieren.

Serenaden im Park der Villa Schönberg Die fünf Serenaden-Konzerte während der Sommerschulferien lockten insgesamt 1300 daheimgeblie- bene Zürcherinnen und Zürcher zu drei Konzerten in den Rieter-Park bei der Villa Schönberg und zu zwei Konzerten in die Halle des Stadthauses, da diese witterungsbedingt unter Dach durchgeführt werden mussten. Das schlechte Wetter führte gegenüber dem letzten Jahr zu einem Besucherrück- gang.

Tage für Neue Musik Zürich Das jährliche Festival «Tage für Neue Musik Zürich», dessen Organisation beim Präsidialdepartement liegt, fand dieses Jahr vom 4. bis 7. November statt. In sieben Konzerten und sechs Gesprächsveran- staltungen verfolgte die künstlerische Leitung, die aus Walter Feldmann und Mats Scheidegger be- steht, ihr Anliegen, zeitgenössische Musik in hervorragenden Interpretationen zu Gehör zu bringen. Vier Konzerte wurden im Grossen und im Kleinen Saal der Tonhalle durchgeführt, zwei Nachtstudios und eine Sonntagsmatinée im Jungen Theater Zürich an der Gessnerallee. Im Zentrum des Festivals stand das Werk des Schweizer Komponisten Hans Ulrich Lehmann, dessen Komposition «Book of Songs» in der hervorragenden Interpretation des Ensembles Contrechamps am Festival uraufgeführt wurde. Das Festival bot drei weitere Uraufführungen, womit es die Funktion wahrnahm, Schweizer Komponistinnen und Komponisten an das internationale Musikleben heranzuführen, und stellte Werke der jüngeren Generation denen von massgebenden Komponisten der älteren Generation gegenüber. Mit insgesamt 1849 Besucherinnen und Besuchern haben die Tage für Neue Musik Zürich einen der erfolgreichsten Jahrgänge hinter sich. Die meisten Zuhörenden hatte das Konzert des Tonhalle- Orchesters am 4. November, aber auch die übrigen waren gut besucht, diejenigen im Jungen Theater praktisch ausverkauft. Das Festival fand ausser in den Zürcher Medien auch in der Presse der ganzen deutschsprachigen Schweiz ein beachtliches Echo.

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Förderung der Jazz und Rockmusik Befristete Beiträge 140 Gesuche wurden zur detaillierten Prüfung an die Kommission abgegeben (Vorjahr: 143). Etwas mehr als die Hälfte der eingegangenen Gesuche konnte positiv beantwortet werden. Die Höhe der gewährten Beiträge resp. Defizitgarantien variierte zwischen Fr. 1000 und Fr. 25 000. Zum neuen Schwerpunkt der Förderung bestimmte die Popkreditkommission die Konzertveranstaltun- gen in Zürich. Neu können Veranstalterinnen und Veranstalter jeweils zum Sommer-Eingabetermin um Defizitdeckungsgarantien ihrer Konzertreihen für ein Jahr nachsuchen. Die Popkreditkommission hat einen Leitfaden erarbeitet, welcher einer genauen Evaluierung und einheitlichen Beurteilung dient. Zudem sollen Veranstaltungsorganisierende, die im Vorprogramm eines grossen Konzertes mit inter- nationalen Künstlerinnen und Künstlern eine lokale Band engagieren, mit je Fr. 500 pauschal unter- stützt werden. Diese Unterstützungsform wurde ebenfalls neu initiiert unter dem Titel «Vorprogramm- Engagement». Die Popkreditkommission bewillige drei Starthilfebeiträge, einen Newcomerbeitrag, neunzehn Finan- zierungshilfen für Konzerte, Tourneen und Festivals, acht Beiträge an Konzertveranstaltungsreihen (Jahresbudgets), 23 Tonträgerproduktionen und 16 Werkbeiträge. Die verfügten Beiträge zeigen in musikstilistischer Hinsicht folgende Verteilung: Rock, Pop und Dance Fr. 181 400, Jazz Fr. 154 029, Folk Fr. 48 500 sowie Veranstaltungsreihen mit gemischten Stilrichtungen Fr. 144 000. Zum zweiten Mal wurde die Konzertreihe «Stadtsommer» erfolgreich durchgeführt. Die Sommer- Openair-Konzertreihe hat ein positives Echo sowohl beim Publikum wie bei den Mitwirkenden ausge- löst. Die Ausgaben beliefen sich auf rund Fr. 75 000, wovon Fr. 30 000 direkte Förderungsbeiträge an die beteiligten Musikerinnen und Musiker waren. Die Popkreditkommission will auch in Zukunft am erfolgreichen Konzept dieser Veranstaltungsreihe festhalten. Die zwei Werkjahre zu je Fr. 36 000 erhielten der Jazz-Saxophonist Nathanael Su sowie der Lieder- macher Boni Koller im Bereich Pop und Mundartrock. Der Popkredit-Debüt-Preis von Fr. 10 000 ging an die «Vierspur-Show» (Roland Strobel und Philippe Amrein). Die Preisverleihung fand am 30. November im Rahmen des Popkredit-Festes im Blauen Saal im Löwenbräu-Areal statt.

Förderung der Literatur Befristete Beiträge Werkjahre, Ehrengaben, Druckkostenzuschüsse: Gemäss den Anträgen der Literaturkommission übergab der Stadtpräsident in einer Feier im Kaufleu- ten-Saal am 10. Dezember drei Werkjahre im Betrag von je Fr. 36 000 an die Autorinnen Melitta Breznik und Aglaja Veteranyi sowie an den Autor Norbert Gstrein. Ehrengaben im Betrag von Fr. 6000 erhielten Beat Brechbühl, Hanno Helbling, , Perikles Monioudis, Peter Weber, Peter K. Wehrli, Markus Werner, Laure Wyss und Emil Zopfi. Auf Antrag der Buchförderungskommission wurden folgende Publikationen mit Druckkostenzuschüs- sen aus dem Kredit für die Unterstützung literarischer Publikationen gefördert: Frank Demenga, «Fat- ex», Zytglogge Verlag (Fr. 3000); Daniel S. Saladin, «Getötet wird keiner», Rotpunktverlag (Fr. 3000); Wanda Schmid, «Paare und andere Einsame», ZIP (Fr. 3000); Gerold Späth, «Ein Nobelpreis wird angekündigt», Pfaffenweiler Presse (Fr. 3500); Otto Steiger, «Ein Stück nur», Editions 8 (Fr. 2000); Christine Trüb, «Das schwimmende Wort», Nimrod-Verlag (Fr. 3000); Matthias Tschabold, «L’Heure du tigre», Editions Empreintes (Fr. 1500); Laure Wyss, «Rascal», Limmat Verlag (Fr. 2500). Zudem wurde auch ein Exemplar des bibliophil ausgestatteten Buches «Geschenke – Ein Totentanz» mit Texten von Aglaja Veteranyi und Holzschnitten von Jean-Jacques Volz, Antiquariat Peter Petrej (Fr. 1000) angekauft. Aus dem Kredit für die Unterstützung von Comics wurde das Buch «Geschichten aus Polen» von Claudius Gentinetta in der Edition Moderne (Fr. 3000) gefördert. Aus dem allgemeinen Kulturkredit wurden folgende Turicensia mit Druckkostenzuschüssen unterstützt: Stefan Biffiger (Hsg.), «Sasha Puppen / Sasha Dolls», Benteli Verlag (Fr. 8000), Daniel Foppa, «Be- rühmte und vergessene Tote auf Zürichs Friedhöfen», Limmat Verlag (Fr. 3000); Lotte Hümbelin,

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«Mein eigener Kopf», Edition 8 (Fr. 2000); Paul Hugger (Hsg.), «Trostlos, aber verflucht romantisch», Das volkskundliche Taschenbuch, Limmat Verlag (Fr. 1000); Gabriela Muri, «Aufbruch ins Wunder- land? Ethnographische Recherchen in Zürcher Technoszenen 1988-1998», Volkskundliches Seminar der Universität Zürich (Reihe «Zürcher Beiträge zur Alltagskultur») (Fr. 1000); Daniel Schmid, «A Smuggler’s Life», Edition Dino Simonett (Fr. 5000); Theater Neumarkt, «Das Beste kommt noch. Aera Hesse/Müller», Verlag Kontrast (Fr. 5000); Andreas Gisler, «Die Juden sind unser Unglück», Edition Epoca (Fr. 3000 aus dem Legat Alfred Heimann). Darüber hinaus wurden folgende literarische Veranstaltungen finanziell unterstützt: Collegium Helveti- cum ETH, Literarisches Symposium mit Raoul Schrott (Fr. 5000); Netzwerk Schreibender Frauen, Podiumsdiskussion «Das Buch – Die Kritik. Eine Beziehungskiste» (Fr. 1000); Zeitschrift «entwürfe», Vernissage des neuen Zeitschriftenkonzeptes (Fr. 1000); Schriftwechsel, Veranstaltung «Frauen und Literatur» (Fr. 3000); Erklärung von Bern, Lesung mit Michèle Rakotoson, Madagaskar (Fr. 1000); Veranstaltungsreihe «Denkbilder» des Deutschen Seminars der Universiät Zürich im Theater Keller 62 (Fr. 1500); Veranstaltungsreihe «Sprache und Öffentlichkeit» des Deutschschweizer PEN-Zentrums, Saison 1999/2000 (Fr. 3000); Veranstaltung zum 70. Geburtstag von , Ricco Bilger/xtra- Limmathaus (Fr. 2000).

Eigene Veranstaltungen Der Gast der ersten Veranstaltung des Literaturpodiums 1999, der russisch-jüdische Autor Friedrich Gorenstein aus Berlin, konnte am 9. Februar wegen Schneechaos auf dem Flughafen Kloten in Zürich nicht landen. Die Veranstaltung fiel aus, aber einen Monat später las der Autor vor zahlreichem Publi- kum im Kunsthaus Zürich in den Räumen der Ausstellung «Chagall, Kandinsky, Malewitsch und die russische Avantgarde» aus seinem Chagall-Roman «Malen wie die Vögel singen». Auch der vom Lite- raturpodium eingeladene spanische Autor Rafael Chirbes musste wegen Erkrankung seine Lesung in Zürich kurzfristig absagen. Weitere Veranstaltungen verliefen störungsfrei und boten Begegnungen mit fremdsprachigen Autorinnen und Autoren: Dem Israeli David Grossman, dem US-Amerikaner James Salter, vier polnischen Lyrikerinnen (Urszula Koziol, Boguslawa Latawiec, Ludmila Marjanska, Adriana Szymanska), dem in Beirut und Paris lebenden syrischen Lyriker Adonis, dem in der Schweiz lebenden Libyer Ibrahim al-Koni, dem Japaner Makoto Ôoka. Aus Ungarn, dem Gastland der Frankfurter Buch- messe 1999, kam im Oktober Mihály Kornis. Die Zürcher Poetikvorlesung (in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Seminar der Universität Zürich) hielt diesen Herbst die bis 1988 in der DDR lebende Autorin Monika Maron. Am 29. November fand die traditionelle Veranstaltung über die Neuerscheinun- gen der Schweizer Literatur (mit Kurzlesungen von Aglaja Veteranyi und Peter K. Wehrli). Prof. Dr. Egon Wilhelm, der sie seit Jahren leitete, verstarb unerwartet im Dezember 1999.

Förderung der bildenden Kunst; Ausstellungen

Unbefristete Beiträge Die Zürcher Kunstgesellschaft und die Stiftung Zürcher Kunsthaus wurden insgesamt mit Fr. 6 569 700 unterstützt.

Befristete Beiträge Die Stipendienkommission vergab Stipendien an folgende Künstlerinnen und Künstler: Claudia Di Gallo, Esther Eppstein, Katrin Freisager, Laurent Goei, Roland Herzog, Franziska Koch, Lutz/Guggisberg, Peter Regli, Schumacher/Clavadetscher, Markus Wetzel, Pascale Wiedemann.

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Die Zürcher Ateliers im Ausland wurden folgenden Kunstschaffenden zugesprochen:

New YorkOlaf Breuning, Eliane Rutishauser Paris Teresa Chen, Andreas Dobler Genua Costa Vece, Susann Walder Die Ankaufskommission hat Arbeiten von folgenden Künstlerinnen und Künstlern angekauft: Ian Anüll, Olaf Breuning, Andreas Dobler, Urs Fischer, Katrin Freisager, Monika Germann/Daniel Lo- renzi, Roland Herzog, Daniel Robert Hunziker, Franziska Koch, Cat Tuong Nguyen, Peter Regli, Daniel Schibli, Markus Wetzel, Markus Wetzel/Urs Hartmann.

Eigene Veranstaltungen Helmhaus Bis zum 17. Januar war noch die Ausstellung «Zeichnung» zu sehen, die am 4. Dezember 1998 eröff- net worden war. Vom 5. Februar bis zum 21. März veranstalteten das Helmhaus und das kleine helm- haus gemeinsam die Ausstellung «Curators‘ Digest». Sie bildete den Auftakt zu einer Reihe von Aus- stellungen der Zürcher Kunstszene nach einer neuen Formel, die im Sommer 1998 zwischen dem Präsidialdepartement, den Zürcher Kunstinstituten und der Zürcher Künstlerschaft ausgehandelt wor- den war. Vom 14. April bis zum 22. Mai ging im grossen Haus die Ausstellung «Stadt–Einsichten» mit dem Un- tertitel «Werkstattbericht Zürich West – Zürich Nord – Hürlimann Areal» über die Bühne. Das ambitiö- se Unterfangen stellte in vielfacher Hinsicht ein Novum dar. Zum einen war es ein Gemeinschaftsun- ternehmen des Präsidialdepartements und des Amtes für Städtebau; zum anderen ein interdisziplinä- res Projekt, das die Verschränkung von künstlerischen, städteplanerischen und gesellschaftstheoreti- schen Aspekten beinhaltete. Dank der bestimmenden Mitwirkung des Künstlers Bob Gramsma gelang es, eine Ausstellung zu machen, die Laien und Fachleute in ihren Bann zu ziehen vermochte. Das kleine helmhaus zeigte in der gleichen Zeitspanne unter dem Titel «Silberfisch» eine Ausstellung zeit- genössischer Malerei. Vom 10. Juni bis zum 11. Juli machte das Helmhaus die jährliche Ausstellung der Zürcher Werk- und Atelierstipendiaten. Das kleine helmhaus bot einer in Zürich lebenden jungen Künstlerin aus Marseille Gastrecht. Die eigenwillige Annelise Coste wagte ein Experiment und lebte während der Dauer der Ausstellung im Ausstellungsraum, womit sie sich gleichsam mit Haut und Haar auf den Ort einliess. Vom 13. August bis zum 26. September war im Helmhaus eine Ausstellung der drei Schweizer Künst- ler Hugo Suter – Aldo Walker – Rolf Winnewisser zu sehen. Die drei Künstler, denen die Zeitschrift «Du» im Mai 1999 eine Nummer widmete, waren Protagonisten einer legendären «neuen Generation» der siebziger Jahre. Von der Kritik, von Kunstschaffenden und der Fachwelt, aber auch vom Publikum wurden vor allem die fulminanten Wandmalereien Aldo Walkers begeistert aufgenommen. Das kleine Helmhaus zeigte eine enigmatische und komplexe Einzelausstellung eines an der Schwelle des internationalen Ruhms stehenden jungen Londoner Künstlers Mike Tyson mit dem Titel «Molecu- lar Compound 4». Vom 14. Oktober bis zum 28. November leistete sich das Helmhaus, das Haus für zeitgenössische Zürcher und Schweizer Kunst, anlässlich des ausgehenden Jahrhunderts einen Ausflug in die Vergan- genheit. Unter dem Titel «Helvetisches Arkadien» zeigte es Bilder derjenigen Zürcher Maler, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Kunst im öffentlichen Raum Zürichs geprägt hatten. Als Be- gleitpublikation brachte das Helmhaus eine Broschüre mit einem Verzeichnis der heute noch öffentlich zugänglichen Werke der in der Ausstellung vertretenen Künstler heraus, und konnte damit ein bis jetzt fehlendes, wichtiges Instrument für die Rezeption dieser Werke bereitstellen. Eine Veranstaltungsreihe zur Problematik «Kunst im öffentliche Raum» am Ende des 20. Jahrhunderts begleitete die Ausstel- lung mit Vorträgen u.a. von Walter Grasskamp und Boris Groys. Das kleine helmhaus zeigte in der gleichen Zeit eine poetische Installation von Ursula Palla. Die Künstlerin bezog die Ausstellungsbesu- chenden mittels eines ausgeklügelten digitalen Programms in die Ausstellung ein und verschaffte ih- nen einen höchst zeitgemässen Eindruck eines arkadischen Landschaftsempfindens.

9 Präsidialdepartement

Am 16. Dezember eröffnete das Helmhaus «Acrobatics» von Klaus Lutz, eine aus neun 16 mm-Film- Installationen bestehende Ausstellung. Der 1940 geborene, in New York lebende Schweizer Künstler ist eine der grossen Entdeckungen des Schweizer Kunstjahres. Das Helmhaus darf sich rühmen, die- sem in aller Stille arbeitenden Künstler die erste One man-Show und die erste Publikation verschafft zu haben. Das kleine helmhaus wartet zur gleichen Zeit mit einem spannenden künstlerisch-intellektuellen Expe- riment auf. Unter dem Titel «Cooky Gordon. Stuff 99» präsentiert es eine Ausstellung, in der Fragen der Authentizität des künstlerischen Schaffens visualisiert werden.

Museum Strauhof Das Jahr 1999 stand im Zeichen vielfältiger Aktivitäten und organisatorischer Massnahmen mit dem Ziel, den Strauhof als ein Zentrum literarisch orientierter Ausstellungen in- und ausserhalb Zürichs zu etablieren. Erste positive Resultate sind in erfreulichem Masse bereits zu registrieren. Die in Zusammenarbeit zwischen Zürich, Berlin, München und Frankfurt geschaffene Wanderausstel- lung über zeitigte einen grossen Erfolg beim Publikum. Dass auch eine bisher wenig be- achtete literarische Persönlichkeit wie Emmy Ball-Hennings mittels einer originell gestalteten Ausstel- lung einem breiteren Publikum ins Bewusstsein gebracht werden kann, zeigte die dieser Lyrikerin und Prosaautorin gewidmete Schau, welche anschliessend von Berlin und Flensburg übernommen wurde. Zusammen mit dem Collegium Helveticum der ETH Zürich und unter der Supervision von Prof. Dr. entstand die Ausstellung «Goethe und die Naturwissenschaften» aus Anlass des 250. Geburtstages des Dichters. Erstmals konnte eine Ausstellung zusammen mit dem Schweizerischen Literaturarchiv Bern produziert werden: «Blaise Cendrars – Je suis l‘autre» gab auch eine gute Gele- genheit, die Möglichkeiten zu erproben, durch ein breit angelegtes Programm von Rahmenveranstal- tungen weitere Interessentenkreise anzusprechen. Die Erfahrungen sind durchwegs ermutigend. Ende Dezember wurde – schon im Zeichen des Millenniums – eine spektakuläre Schau über Jules Verne eröffnet.

Ausstellungen im Stadthaus Die 1999 präsentierten Ausstellungen lockten wie kaum zuvor zahlreiche Interessierte ins Stadthaus. «Menschenrechte im schweizerischen Alltag» verzeichnete – obwohl das Sujet im Rahmen einer Aus- stellung eigentlich schwer zur Darstellung zu bringen ist – ein erstaunliche Resonanz beim Publikum. Dass der «Friedens-Daetwyler» als eigenwillige und unabhängige Persönlichkeit breite Kreise – und nicht nur die älteren Generationen – zu faszinieren vermag, belegte die ihm gewidmete Bilddokumen- tation. Auch die Wanderausstellung «Schweizer Juden» zog viele Tausend Besucher ins Stadthaus, sei es zur Besichtigung der Dokumente, sei es zu den vielen Rahmenveranstaltungen. Zu allen diesen Ausstellungen wurden Führungen angeboten, von denen namentlich seitens der Schulen reger Ge- brauch gemacht wurde. Die Reihe der Photoausstellungen wurde fortgesetzt mit einer Werkschau des deutschen, nach Frankreich und später in die USA emigrierten Portraitphotographen Eric Schaal, der zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten des Kulturlebens, welche auch mit Zürich verbunden waren, in intensiven Aufnahmen festhielt. Das Programm wurde abgerundet durch eine Retrospektive zum 100. Geburtstags des Zürcher Künstlers Franz Rederer, welche zusammen mit dem Kunstmuseum Ahlen (BRD) verwirklicht werden konnte.

Förderung des Tanzes Befristete Beiträge Der Tanzkredit in der Höhe von unverändert Fr. 850 000 wurde von der Tanzkommission erneut ge- mäss dem 4-Spartenmodell vergeben. Mit 52 Anfragen ging die Zahl der Gesuche im Vergleich zum Vorjahr (62 Gesuche) etwas zurück; 35 Projekte (Vorjahr 29) erhielten eine Unterstützung. Diese Ten- denz zurück zur Breiten- anstelle von Leistungsförderung entspricht nicht dem Ziel der städtischen Tanzförderung und ist auf folgende Gründe zurückzuführen:

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Neben dem Betriebsbeitrag an den Verein Tanzhaus Wasserwerk von Fr. 250 000 sind dem Tanzhaus fünf weitere Beiträge in der Höhe von insgesamt Fr. 50 000 für Veranstaltungen, Ausbau usw. (Sparte 4: Infrastruktur) bewilligt worden. Die Jahressubventionen (Sparte 2) wurden 1999 nur noch bei zwei Kompanien weitergeführt (Vorjahr: 4): Jaccard/Schelling/Bertinelli und Molteni/Philipp Egli. Dadurch erhöhte sich der Anteil der Beiträge für Produktionen und Plattformen (Sparte 2), wo viele kleine und Kleinstprojekte unterstützt wurden. Er betrug rund Fr. 350 000 bei 21 Projekten und sollte in Zukunft zugunsten einer leistungsfähigen Kulturförderung wieder verringert werden. Mit sieben Defizitdek- kungs- und Nachwuchsbeiträgen von total Fr. 20 500 ist die Unterstützung in der Sparte 1 in etwa auf dem Vorjahresstand geblieben. Das grösste Problem stellt zur Zeit der Mangel einer geeigneten Tanzbühne für die von der Tanzkom- mission unterstützten Kompanien von Philipp Egli und Denise Lampart dar, welche einen grösseren Raum als den Theatersaal Rigiblick benötigen. Das Präsidialdepartement ist bereit, nach Lösungen zu suchen. Der grosse Bedarf nach Proberäumen kann nach der Schliessung der Tamuté Studios mit zusätzlichen Räumlichkeiten im Cash-Haus an der Wasserwerkstrasse 129 ab Anfang 2000 abge- deckt werden. Die Tanzkommission wurde Mitte Jahr durch Maja Peter ergänzt, die den per Ende Jahr ausgetretenen Wolfgang Brunner ersetzt. Bei der feierlichen Übergabe der kulturellen Auszeichnungen im Restaurant Kaufleuten konnten vier Tänzer und Choreographen, welche sich zusätzlich in einem dem Tanz ver- wandten Bereich profiliert haben, je einen Werkbeitrag bzw. eine Ehrengabe von je Fr. 9000 entge- gennehmen: Raphael Brand (Video), Silvano Mozzini (Inszenierungen), Pablo Ventura (Computerani- mation) und Claude Perrottet (Fortbildung nach Rudolf von Laban). Subventionsbeiträge gingen an den Verein Theatersaal Rigiblick (Fr. 80 000, befristet bis Ende 2000) und an die Schweizerische Ballettberufsschule (Fr. 190 000, befristet bis Ende 2001).

Förderung des Filmschaffens Befristete Beiträge Die zuständige Kommission hatte total 83 Gesuche zu behandeln. Drehbuchbeiträge von insgesamt Fr. 111 000 wurden acht Spiel- und vier Dokumentarfilmen zugesprochen. Acht Spiel-, einem Anima- tions- und fünfzehn Dokumentarfilmprojekten wurden Produktionsbeiträge von insgesamt Fr. 2 342 000 in Aussicht gestellt. Die Auswertung von sechs Spiel- und fünf Dokumentarfilmen wurde mit insgesamt Fr. 63 400 unterstützt. Dies ergibt zusammengefasst Unterstützungsbeiträge von total Fr. 2 516 400. Ausbezahlt wurden im Berichtsjahr jedoch lediglich Beiträge von insgesamt Fr. 2 031 400, weil in einigen Fällen der erforderliche Nachweis der Restfinanzierung noch nicht hatte erbracht werden können. Ein Anteil von rund drei Fünfteln des gesprochenen Betrages wurde vom Kanton übernommen.

Eigene Veranstaltungen Filmpodiumkino Seine Aufgabe, «das Verständnis für den Film als Kunstform zu fördern und zu erhalten» (Abstim- mungszeitung, Juni 1986), hat das städtische Kino auch 1999 mit aktuellen und historischen Filmrei- hen zu Regisseuren, Schauspielern, Ländern, Genres und Themen sowie mit der Präsentation einzel- ner Premièrenfilme und Rééditionen erfüllt. In 1121 Vorstellungen sahen 60 012 Besucherinnen und Besucher insgesamt 468 Filme. Einen speziellen Akzent setzten die Veranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen des Kinos «Studio 4», das bauhistorisch ebenso bedeutend ist wie durch die filmkulturelle Tradition seiner Programmierung. Dank der Hauseigentümerin UBS, die sich aus diesem Anlass auch als Sponsorin engagierte, konnte das Jubiläum dieses seit 1983 zur Heimat des Filmpodiums gewordenen Kinos mit einem Rückblick auf Sternstunden der Studio-4-Geschichte sowie Wunschfilmen prominenter Gäste aus anderen Kunstsparten begangen werden. An bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten der Filmgeschichte wurden namentlich die Regisseure Akira Kurosawa, George Cukor, Elia Kazan, Pier Paolo Pasolini und das englische Autorentandem Michael

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Powell/Eric Pressburger sowie die Animationsfilmpionierin Lotte Reiniger mit Retrospektiven gewür- digt; bei den Schauspielerinnen und Schauspielern reichte das Spektrum von der Komik der Marx Brothers über Romy Schneider bis zu Isabelle Huppert. Dem einheimischen Filmschaffen wurde traditionell besondere Beachtung geschenkt: Die 70. Ge- burtstage der bedeutenden Westschweizer Filmautoren Claude Goretta und Alain Tanner boten eben- so Anlass zu Werkschauen wie jener der international erfolgreichen Schweizer Schauspielerin Liselotte Pulver. Eine Hommage wurde dem Filmschaffen von Ernest «Nag» Ansorge und seiner verstorbenen Gattin Gisèle gewidmet, begleitet von der Ausstellung der Bilder von Gisèle Ansorge in einer Kunstga- lerie. Dazu kamen geographische und thematische Akzente: Mexiko, das neue italienische Kino und, zum siebten Mal, die «cinemafrica»-Filmtage; Palästina im Film, Unterhaltungskino der Nazizeit oder – begleitend zur Strauhof-Ausstellung – Filme nach Jules Verne. Ein grosser Publikumserfolg war der Zweitauflage des 3-D-Film-Festivals beschieden. Wesentlich für die Arbeit des Filmpodiums ist sowohl die Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Partnern als auch mit anderen Zürcher Kulturinstituten. Vom Festival in Fribourg konnte die Auswahl «Les Films du Sud» nachgespielt, aus Locarno die Retrospektive «Joe Dante und die zweite Corman- Generation» übernommen werden. Bei zahlreichen Programmen bewährte sich wieder die Kooperati- on mit Spielstellen in anderen Schweizer Städten. Undenkbar wäre die Arbeit des Filmpodiums ohne die traditionell guten Kontakte zur Cinémathèque suisse in Lausanne. Auf der lokalen Ebene werden Querverbindungen zu Angeboten anderer Veranstalter gesucht, wie etwa mit der Reihe zur Kunsthaus- Ausstellung über Hélène de Mandrot («La Sarraz und das Avant-Garde Kino») oder, bei «Imitation of Death», mit dem Theaterhaus Gessneralle. Die auf drei Jahre angelegte Filmgeschichtsreihe unter dem Titel «Hundert Jahre Kino in hundert Fil- men» wurde im Herbst abgelöst durch die Reihe «Eine Geschichte des Western in fünfzig Filmen». Der in Zusammenarbeit mit der Alliance Française de angebotene «Ciné-club français» ging in die fünfte Saison. Weitergeführt wurde auch die monatliche Präsentation einer «Rarität aus der Ci- némathèque suisse» durch deren directeur adjoint Bernhard Uhlmann. Einen erfreulichen Start hatte der neu eingerichtete monatliche Experimentalfilmtermin unter dem Titel «Film direkt».

Auszeichnungen für gute Filme Die Ausschreibung für die Auszeichnung von Filmen brachte 29 Anmeldungen von Filmen und Videos. Aufgrund der Visionierungen beantragte die Filmkommission dem Stadtrat folgende Auszeichnungen: − Fr.20 000 für den Dokumentarfilm «Die Zeit mit Kathrin» von Urs Graf (Produktion: Filmkollektiv Zürich) − Fr.15 000 für den Dokumentarfilm «Genet à Chatila» von Richard Dindo (Produktion: Lea Produktion, Zürich) − Fr.15 000 für den Dokumentarfilm «Une synagogue à la campagne» von Franz Rickenbach (Produktion: I-Magus Production, Zürich) − Fr.10 000 für das Dokumentarvideo «Die Durststrecke» von Eduard Winiger (Produktion: Filmkollektiv Zürich) − Fr.20 000 an den Filmproduzenten Marcel Hoehn in Anerkennung seines langjährigen Einsatzes für Schweizer Autorenfilme Der Stadtrat hat mit Beschluss vom 27. Oktober 1999 vom Bericht der Filmkommission Kenntnis ge- nommen und deren Anträgen entsprochen. Die Übergabe der Auszeichnungen erfolgte am 20. No- vember im Vortragssaal des Museums für Gestaltung durch den Stadtpräsidenten.

Kulturzentren; Quartierkultur Unbefristete Beiträge Die Rote Fabrik wurde mit insgesamt Fr. 2 705 900 unterstützt. Die Beiträge gingen in erster Linie an die FGRF, die Shedhalle und die F+F-Schule.

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Befristete Beiträge Die Quartiervereine erhielten 1999 für ihre Aktivitäten rund Fr. 88 000 vom Präsidialdepartement sowie Fr. 89 000 vom Sozialdepartement. An quartier- und soziokulturelle Veranstaltungen wurden vom Prä- sidialdepartement (Fr. 105 000) und Sozialdepartement (Fr. 45 500) Einmalbeiträge, Defizitdeckungs- garantien und Starthilfebeiträge in Höhe von rund Fr. 150 000 gewährt. Unterstützt wurden der Chor- verband mit einen Beitrag von Fr. 19 000, die Stadtzürcher Jodlervereinigung mit Fr. 13 500 sowie weitere Musikveranstaltungen verschiedener Musiksparten mit Fr. 8500. Defizitdeckungsbeiträge wur- den folgenden Laientheaterproduktionen zugesprochen: Theatermusikprojekt «DEUS EX Machina» (Fr. 5000); Kleintheater12 (Fr. 820); TheaterTeam Zürich (Fr. 2000); Theatergruppe r67 (Fr. 3000). Im weiteren wurden Lesungen des Literatur-Forums Wiedikon und die Veranstaltungsreihe «Lyrik am Fluss» sowie quartierbezogene Ausstellungsprojekte unterstützt. Die Ortsmuseen Albisrieden, Altstet- ten, Höngg, Schwamendingen, Wiedikon und Wollishofen wurden mit Fr. 37 000 subventioniert. Das Quartier Oerlikon wurde vom Stadtrat am 9. April besucht.

Zentrale Jungbürgerinnen- und Jungbürgerfeier Die diesjährige Feier fand im Rahmen des Zürcher Theater Spektakels am 5. September in der Werfthalle der Zürcher Schifffahrts-Gesellschaft in Zürich Wollishofen statt. Nach der Begrüssungsre- de des Stadtpräsidenten diskutierten sechs Jungbürgerinnen und Jungbürger mit Vertreterinnen und Vertretern des Stadtrates über Themen, die von den Jugendlichen ausgewählt worden waren. Geleitet wurde die Gesprächsrunde vom Radio-24 Produktionsleiter Aleš Kràl. Im Anschluss an die Podi- umsdiskussion offerierte die Stadt einen reichhaltigen Apéro. Danach war es den Jungbürgerinnen und Jungbürgern freigestellt, auf der Landiwiese eine Openair-Aufführung der australischen Performance- Gruppe «Strange Fruit» zu besuchen. Eingeladen wurden rund 2500 in der Stadt Zürich wohnhafte Jungbürgerinnen und Jungbürger; 1800 Schweizerinnen und Schweizer sowie 700 Ausländerinnen und Ausländer. Davon nahmen gesamthaft knapp 1/3 an der Feier in der Werfthalle teil. Die Feier kam aufgrund der kostenlosen Openair-Aufführung auf der Landiwiese auf nur Fr. 20 000 zu stehen. Weite- re Fr. 10 000 wurden für quartierinterne Jungbürgerinnen- und Jungbürgerfeiern in den Quartieren Affoltern, Höngg, Unterstrass, Witikon, Wollishofen und Zürich 1 r.d.L. aufgewendet.

Preise und Auszeichnungen Kunstpreis der Stadt Zürich Auf Antrag der erstmals eingesetzten Kunstpreiskommission hat der Stadtrat den mit Fr. 50 000 do- tierten Kunstpreis der Stadt Zürich der Direktion (Volker Hesse und Stephan Müller) und dem Ensem- ble des Theaters Neumarkt (Julia Jenkins, Isabelle Menke, Susanne-Marie Wrage, Hanspeter Müller, Michael Neuenschwander, Gilles Tschudi) verliehen. Gemeinsam haben Direktion und Ensemble in der Zeit von 1993 bis 1999 das Theater Neumarkt zu einer Bühne gemacht, deren Ruf weit über die Grenzen der Stadt und des Landes hinaus reicht. Da- von zeugt nicht zuletzt die dreimalige Einladung an das renommierte Berliner Theatertreffen. Mit ihren zeitgenössischen Aufführungen, den Projekten zu Gegenwartsfragen, den Inszenierungen alter Stoffe aus neuem Blickwinkel, der beispielhaften Zusammenarbeit mit Autorinnen und Autoren sowie den spannenden Gesprächsrunden und Diskussionsreihen haben Leitung und Ensemble nicht nur ausge- zeichnete künstlerische Arbeit geleistet, sie haben auch gezeigt, wie sich das Theater mit gesellschaft- lichen Themen in einer intensiven Weise befassen kann.

Heinrich Wölfflin-Medaille Die Heinrich Wölfflin-Medaille wurde auf Antrag der Kunstpreiskommission dem Kunstwissenschafter und ehemaligen Direktor des Kunstmuseums Basel, Dr. Franz Meyer, für seine Verdienste im Bereich der Kunstvermittlung verliehen. Die Auszeichnung ist mit einer Summe von Fr. 15 000 verbunden, die der Preisträger der Unterstützungkasse für Bildende Künstlerinnen und Künstler weitergereicht hat.

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Diverses Befristete Beiträge Die dem Musikverband der Stadt Zürich angeschlossenen Musikkorps und Bläserensembles wurden mit insgesamt Fr. 340 000 unterstützt.

Eigene Veranstaltungen Zum 19. Mal wurde der Zürcher Stadtumgang durchgeführt. Erneut nahmen rund 750 Personen an diesem beliebten Anlass teil.

Unterstützungen und Zuwendungen Auch 1999 konnten viele Veranstaltungen nur dank der Unterstützung durch den Kanton Zürich und dank grosszügiger Beiträge von anderen öffentlichen und privaten Institutionen durchgeführt werden. Für die gute Zusammenarbeit mit allen externen Organisationen und Unternehmungen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Namhafte Zuwendungen sind von folgenden Sponsoren eingegangen:

The British Council, Bern Direktion des Innern, Kanton Zürich Familien-Stiftung J. Vontobel, Zumikon Stadtkasse Flensburg (D) Fondation Nestle pour l’Art, Lausanne Israelitische Cultusgemeinde, Zürich Maag-Holding, Zürich Migros-Genossenschaftsbund, Zürich Migros-Genossenschaft Zürich Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, Zürich Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft – Swiss Re, Zürich Dr. A. Streuli-Stiftung, Zürich Tages-Anzeiger Media AG, Zürich Verein für das Zürcher Theater Spektakel, Zürich Zürcher Kantonalbank, Zürich Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr, Zug Gemeindeverwaltung Zumikon

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Empfänge und Veranstaltungen 1999 wurden 268 Empfänge und besondere Veranstaltungen durchgeführt (1998: 280). Davon fanden 37 im Muraltengut, 144 im Stadthaus sowie 87 in verschiedenen anderen Lokalitäten statt. Besonders zu erwähnen sind (in chronologischer Reihenfolge):

- Feier für die Bürgerinnen und Bürger, die im Jahre 1998 das Schweizer und Zürcher Bürgerrecht erworben haben; - Empfang anlässlich der im Museum Rietberg gezeigten Ausstellung über frühe buddhistische Malerei in Tibet; - Besuch des Urner Landrates in der Stadt Zürich; - Kurzbesuch von Bundesrat Adolf Ogi im Rahmen seines Auftrittes an der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Europarates; - Feier für die in der Stadt Zürich wohnhafte Vorsteherin der kantonalen Gesundheitsdirektion, Verena Diener, aus Anlass ihrer Wahl zur Regierungspräsidentin; - Verleihung des Kunstpreises der Stadt Zürich an das Ensemble und die Leitung des Theaters am Neumarkt; - Verabschiedung des künstlerischen Direktors des Schauspielhauses, Gerd Leo Kuck; - Empfang der Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt a.M., Petra Roth, im Anschluss an ihren Vortrag an der Universität; - Feier zum 80. Geburtstag der Schauspielerin Anne-Marie Blanc; - Empfang zum 80. Geburtstag des früheren Stadtpräsidenten Dr. Sigmund Widmer; - Übergabe der Heinrich Wölfflin-Medaille der Stadt Zürich an Dr. Franz Meyer für seine Verdienste im Bereich der Kunstvermittlung.

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FACHSTELLEN

Fachstelle für Stadtentwicklung Die Aufgaben der Fachstelle für Stadtentwicklung (FSTE) umfassen vier WOV-Produkte: Grundlagen zur Stadtentwicklung, Kooperative Verfahren, Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing sowie Poli- tikunterstützung und Beratung. Der Tätigkeitsbericht ist nach diesen Gruppen gegliedert.

Grundlagen der Stadtentwicklung Integrationspolitik der Stadt Zürich Der vom Stadtrat in Auftrag gegebene Entwurf für ein Leitbild zur Integrationspolitik wurde aufgrund der breit abgestützten Vernehmlassung überarbeitet. Das daraus entstandene neue Papier mit dem Titel: «Integrationspolitik der Stadt Zürich – Massnahmen für ein gutes Zusammenleben in unserer Stadt», ist am 8. September der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Es stiess weitgehend auf ein positi- ves Echo. Die Fachstelle für Stadtentwicklung hat bei dieser Überarbeitung intensiv mitgewirkt und eine Koordinationsfunktion übernommen. Verwaltungsintern werden die integrationspolitischen Massnahmen departementsübergreifend über die Resonanzgruppe «Integration» koordiniert. Die Fachstelle für Stadtentwicklung ist deren Geschäfts- stelle, und ihr obliegt auch die Koordination des Controllings der Massnahmen im Integrationsbereich. Der Stadtrat hat ein Bündel von kurzfristig umzusetzenden Massnahmen beschlossen. Zwei dieser Projekte werden zur Zeit von der Fachstelle bearbeitet: Die Einrichtung eines Büros für interkulturelle Wohnberatung und die Durchführung einer Sensibilisierungskampagne zum Thema Integration.

Aufbau einer Quartierdatenbank Die Fachstelle baut eine Quartierdatenbank auf, in welche neben allgemeinen statistischen Grössen auch die Ergebnisse der im Berichtsjahr durchgeführten Bevölkerungsbefragung einfliessen. Erste Veröffentlichungen sind im Jahr 2000 zu erwarten.

Grundlagen zur Wirtschaftspolitik Die FSTE hat im April das Projekt «Wirtschaftspolitischer Handlungsrahmen für die Stadt Zürich» be- gonnen. Das Projekt umfasst vier Elemente, die zum Teil parallel erarbeitet werden: Ein Leitbild im Sinne von übergeordneten wirtschaftspolitischen Zielvorstellungen (I), eine Analyse der wirtschaftli- chen Ausgangslage der Stadt Zürich mit Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren (II), die wirtschafts- politischen Handlungsspielräume und -strategien der Stadt Zürich (III) und schliesslich Vorschläge für ein Controlling zu den Massnahmen und beabsichtigten Wirkungen (IV). Im Verlaufe des Jahres sind Grundlagen für die Elemente I - III zusammengetragen und erste Entwürfe verfasst worden. Neben einer Auswertung vorhandener Studien sind unter anderem Gespräche mit Vertretern der Zürcher Wirtschaft durchgeführt worden. Die FSTE wird bei diesem Projekt durch eine verwaltungsinterne Be- gleitgruppe inhaltlich und fachlich unterstützt. Diese hat sich viermal getroffen.

Wirtschaftsinformationen Die FSTE hat die begonnenen Aktivitäten zur Verbesserung der Informationslage über die wirtschaftli- che Entwicklung der Stadt Zürich weiter geführt und verschiedene Vorarbeiten geleistet. Von 1997 bis Mitte 1999 liegen nun Daten über die Zu- und Wegzüge von Unternehmen, über Neueintragungen und Löschungen im Handelsregister vor. Die Zahlen belegen, dass die Neueintragungen die Löschungen und die Wegzüge übertreffen. Die Zahl der im Handelsregister eingetragenen Firmen ist somit weiter gestiegen. Die FSTE arbeitet in der Steuerungsgruppe des Internationalen Benchmark Reports (IBR) der Basel Konjunkturforschung AG (BAK) mit. Der IBR ermöglicht es, anhand verschiedener wirt- schaftlicher Indikatoren die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Zürich im Vergleich zu an- deren internationalen Wirtschaftsstandorten zu beurteilen.

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Befragung der zu- und wegziehenden Haushalte Mit einer von November 1998 bis Ende Januar 1999 durchgeführten schriftlichen Befragung der Zu- und Wegziehenden sollten folgende Ziele erreicht werden: Analyse von Kosten und Nutzen einer re- gelmässigen Befragung im Sinne des Postulats Lanzendörfer (ehemals Postulat Spiess), eine regel- mässige und kostengünstige Analyse der Zielerreichung des Projekts 10 000 Wohnungen in 10 Jahren sowie die Gewinnung neuer Erkenntnisse über die Motive der Zuziehenden. Die neuen Resultate haben die Untersuchungsergebnisse von 1997 bestätigt: Viele Wegziehende tun dies unfreiwillig, weil das Angebot von grossen Wohnungen oder von Wohneigentum in der Stadt bzw. im eigenen Quartier viel zu klein ist. Dank der Mithilfe des Bevölkerungsamtes (schriftliche Befragung direkt am Schalter während der Abmeldung) konnten die Kosten klein gehalten werden, was eine re- gelmässige Befragung ca. alle drei bis vier Jahre erlaubt. Die Ergebnisse der Befragung sind in einem schriftlichen Bericht der Fachstelle dokumentiert sowie auf Internet abrufbar.

EinwohnerInnenbefragung Die FSTE hat im Sommer eine repräsentative Befragung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Zürich durchgeführt. Die Grundgesamtheit der Befragung umfasst alle volljährigen Bewohnerin- nen und Bewohner der Stadt Zürich mit Schweizer Bürgerrecht oder AusländerInnen mit der Nieder- lassung C, die seit mindestens einem Jahr in der Stadt Zürich wohnen. Die Befragung wurde in den Sprachen Deutsch, Italienisch, Spanisch, Englisch und Serbisch durchgeführt. Ziel dieser Untersu- chung ist es, Hinweise zu erhalten, wie die Arbeit der Behörden zu optimieren ist, respektive wie das Dienstleistungsangebot der Stadtverwaltung gezielt auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abzustimmen ist. Die Antworten erlauben eine Einschätzung der grössten Probleme der Stadt und geben ein Bild der Beurteilung der Kommunalpolitik, der Dienstleistungen der Verwaltungstätigkeit und der Lebensbedin- gungen in Zürich sowie der Wohnqualität in den verschiedenen Quartieren durch ihre Einwohnerinnen und Einwohner. Die Auswertung der erhobenen Daten ist im Gang, und ein erster Bericht zu den The- men Einstellungen zur Stadt, Politik und Zufriedenheit mit den städtischen Verwaltungsabteilungen wurde zu Handen des Stadtrates formuliert.

10 000 Wohnungen in 10 Jahren Die Fachstelle hat sich im Rahmen der Ausarbeitung des Konzepts engagiert. Sie ist in der Steuer- gruppe vertreten und mitverantwortlich für die Bereiche Wohnstadtmarketing, Fragen zum Wohnei- gentum und beim Controlling.

Analyse Bahnhofsgebiet Altstetten Das Gebiet rund um den Bahnhof Altstetten entwickelt sich stark. Mehrere Firmen planen den Ausbau ihrer Unternehmen an diesem Standort oder haben einen solchen bereits begonnen. Gestaltung und Unterhalt der Wegverbindungen und der öffentlich zugänglichen Aussenräume genügt den Ansprü- chen an ein attraktives und sicheres Arbeitsplatzumfeld nicht. Die FSTE hat beim Büro archipel eine Studie in Auftrag gegeben. Deren Ziele sind eine Analyse des Gebiets (Bestandesaufnahme und Ent- wicklung), ein Massnahmenkatalog und Konzeptideen zur Aufwertung der Situation.

Kooperatives Verfahren Arbeitskreis Innenstadt Der von der FSTE moderierte Arbeitskreis Innenstadt als kommunikatives Organ zwischen Wirtschaft, Bevölkerung und Behörden zur Entwicklung in der Zürcher City stellte verschiedene aktuelle Projekte in diesem Gebiet zur Diskussion. Zudem informierte man über laufende Projekte wie Sperrung und Gestaltungskonzept Limmatquai, über Bauarbeiten und die Parkhausprojekte Gessnerallee und Opernhaus. Im Sinne der im Leitbild postulierten Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit wurde das Projekt «Erlebnispfade», in dem besondere Attraktivitäten der erweiterten Innenstadt in verschiedenen

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thematischen Büchlein zusammengestellt sind, in Auftrag gegeben. Die Projektleitung «Leitbild Innen- stadt» traf sich einmal, um über den Stand der Umsetzungsarbeiten informiert zu werden. Im Rahmen der Leitbilddiskussion zeigte sich Handlungsbedarf im Spannungsfeld «Festivitäten auf öffentlichen Plätzen und Pärken». Aus Sicht des Standortmarketings, des Erlebniseinkaufs oder Tou- rismus wäre ein grösseres Angebot wünschenswert, aus Sicht der direktbetroffenen Anwohnerschaft bzw. Geschäfte müsste deren Zahl eher beschränkt werden. Auf Grund einer Studie, die die Konflikte aufgezeigt und entsprechende Massnahmen vorgeschlagen hat, wurde der Fachstelle der Auftrag erteilt, zusammen mit den beteiligten Ämtern ein Nutzungskonzept für diese Plätze auszuarbeiten, welches die platzspezifischen Gegebenheiten stärker berücksichtigt. Das im Verantwortungsbereich der Verwaltungspolizei liegende Bewilligungsverfahren hat sich auf dieses abzustützen. Das definitive Konzept wird im Januar 2000 vorliegen.

Impulsgruppe Aufwertung Zürich West Der aus dem Stadtforum entstandene Verein «Impulsgruppe Aufwertung Zürich West» bezweckt die Durchführung von Auftaktmassnahmen im kooperativen Verfahren, bis der Aufwertungsprozess eine gewisse Eigenständigkeit aufweist. Das Sekretariat des Vereins wird von der FSTE betreut, die auch im Vorstand vertreten ist. Für die Finanzierung steht ein paritätisch von Privaten und der Stadt Zürich gespeistes Budget zur Verfügung. Das Programm 1999/2000 setzt die Akzente auf Förderung, Unter- stützung und Koordination von privaten und öffentlichen Aufwertungsmassnahmen unter Berücksichti- gung von kreativen Nischen und bestehenden Quartierstrukturen. Im Zusammenhang mit dem Denk- malverschiebungsprojekt «Transit 99», das von der Impulsgruppe unterstützt worden war, fand am 20. September ein gut besuchtes Podiumsgespräch zur Entwicklung von Zürich West statt.

Lokale Agenda 21«Zukunftsfähiges Zürich» Die FSTE hat zusammen mit dem Gesundheits- und Umweltdepartement die Umsetzung des LA21- Prozesses für Zürich in Angriff genommen. Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Bevölkerung und anderen Kreisen bilden den «Rat für nachhaltige Entwicklung». Dieser begleitet die Umsetzung des LA21-Prozesses. Das Projekt «Zukunftsfähiges Zürich» findet nationale Beachtung und wird vom Bund unterstützt. Anfang Jahr wurde ein Programm mit den Zielen und Handlungsgrundsätzen für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt Zürich erarbeitet. Von den drei Teilprojekten «Nachhaltige Verwal- tungstätigkeit», «Gebietsaufwertung Zürich Nord», «Regionale Mobilität» wurden 1999 bereits deren zwei gestartet:

- Nachhaltige Verwaltungstätigkeit Die interdepartementale verwaltungsinterne Gruppe hat als erstes einen Bericht über bisherige nach- haltige Projekte und Tätigkeiten der Verwaltung zusammengestellt.

- Gemeinsam für die Zukunft von Schwamendingen In Schwamendingen organisierte die Fachstelle einen Lokale Agenda 21-Prozess zur Stärkung der Wohn- und Lebensqualität im Quartier. Das Projekt «Gemeinsam für die Zukunft von Schwamendin- gen» stand allen interessierten Personen aus dem Kreis 12 offen. Die Bewohnerschaft war eingeladen, zusammen mit der Verwaltung Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung von Schwamendingen zu erarbeiten. An den drei Foren «Arbeiten und Einkaufen», «Wohnen» und «Zusammenleben» nahmen 80 Personen aus dem Quartier und über 30 Personen aus der Verwaltung teil. Bei der Vorbereitung und der Umsetzung dieses Dialog-Prozesses stand und steht die enge Zusammenarbeit mit dem Quartier an oberster Stelle.

Fortsetzung des Quartierforums Auzelg 1999 Die FSTE hatte 1998 in Zusammenarbeit mit der Gemeinwesenarbeit Schwamendingen im Gebiet Auzelg ein Quartierforum organisiert. Um adäquat auf die Gebietsentwicklung im Auzelg reagieren zu können, wurde eine ämterübergreifende Zusammenarbeit zwischen Bewohnerschaft und Verwaltung

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angestrebt. Eine letzte Veranstaltung fand am 22. Juni im Auzelg statt. Ziel war es, bestehende und neue Aufgaben, Fragen und Probleme noch einmal zu diskutieren und ein verbindliches Vorgehen für deren weitere Bearbeitung festzulegen. In Zukunft werden die Forumsveranstaltungen direkt vom Quartier, zusammen mit den einzelnen Partnern aus der Verwaltung, einberufen.

Quartierplaner Oerlikon Das Zentrum Zürich Nord (ZZN) ist ein Entwicklungsgebiet mit grossem Potential. Verschiedene Infra- strukturbauten sind bereits realisiert oder in Planung. Nach Bauabschluss werden rund 5 000 Perso- nen den neuen Stadtteil bewohnen und 10 000 Arbeitsplätze (Planungsstand 1999) auf dem gut 80 ha grossen Gebiet entstanden sein. Dies löst in Oerlikon Erwartungen und Hoffnungen, aber auch Ängste aus. Es wurde deshalb vom Sozialdepartement und der FSTE ein Quartierplaner mit der Aufgabe be- traut, als Bindeglied zwischen der öffentlichen Verwaltung, den Grundeigentümern und NutzerInnen im ZZN und der Bevölkerung in Zürich Nord zu fungieren, eine Bestandesaufnahme der sozialen Netze vorzunehmen und möglichst konkrete Vorschläge für gemeinschaftliche Lösungen unter Einbezug aller Betroffenen zu erarbeiten. Eine der Aktivitäten des letzten Jahres war die Gründung des «Dialog Oerli- kon» als offen zugängliches Kommunikationsgefäss zwischen «Alt»-Oerlikon und dem ZZN. Der Quartierplaner hat seine Tätigkeit und die geleisteten Arbeiten in einem Schlussbericht zusammenge- stellt.

Legislaturschwerpunkt Gebietsaufwertungen Die FSTE hat für das Legislaturziel Gebietsaufwertungen ein Konzept erarbeitet. Dieses setzt sich generell mit dem Begriff Aufwertung auseinander und gibt Auskunft über die Absicht dieses Legislatur- schwerpunktes, über die möglichen Handlungsfelder und methodischen Vorgehensweisen sowie über Bezugspunkte wie z.B. die verwaltungsinterne Vernetzung. Einzelne Projekte innerhalb der Gebiets- aufwertungen sind:

- Aufwertung Langstrassenquartier Im Rahmen der Gebietsaufwertungen kommt dem Langstrassenquartier eine besondere Bedeutung zu. Die FSTE organisierte am 24. November eine Aussprache mit drei Mitgliedern des Stadtrates, Vertretern dreier Hauseigentümerverbände sowie mit GrundeigentümerInnen der Langstrasse und einiger Nebenstrassen. Die Veranstaltung wurde von rund 170 Personen besucht, die mit Befriedigung zur Kenntnis nahmen, dass den Verslumungstendenzen der Kampf angesagt werden soll. Der Vor- schlag zur Bildung einer Interessengemeinschaft wurde angenommen. Diese wird administrativ von der FSTE betreut.

- Quartierworkshop Hard-Hardau Die FSTE hat zusammen mit der Gemeinwesenarbeit Kreis 4 und der Abteilung Soziokultur von Früh- ling bis Herbst drei Quartierworkshops durchgeführt, deren Ziele waren: Gegenseitiges Kennenlernen von VertreterInnen der Verwaltung und der QuartierbewohnerInnen, Aufbau von Informationskanälen und -netzen, Information über bestehende Projekte und Initiativen aus dem Quartier, Abklärung der nötigen Handlungsbereiche im Quartier und Formulierung von konkreten Projekten. Planerisch- bauliche wie auch soziale Massnahmen sollen zur Verbesserung der Lebensqualität für die ansässige Bevölkerung und die Stärkung der Quartieridentität in der Hardau und dem Quartier Hard beitragen. Als dringendster Handlungsbereich haben sich die Probleme rund um den starken Verkehr im Hardquartier erwiesen. Eine aus den Workshops gebildete Arbeitsgruppe Verkehr mit Vertretetenden aus der Quartierbevöl- kerung und der Verwaltung beschäftigt sich mit der Ausarbeitung der verschiedenen Projekte zur Ver- kehrssicherheit im Quartier, und eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe mit dem geplanten, aber vom Standort her umstrittenen Oberstufenschulhaus am Albisriederplatz. Auf Grund des dringenden Hand- lungsbedarfs und der komplexen Problemlage hat die FSTE die Moderation übernommen und ein Argumentarium mit pro und contra-Positionen für die Standorte des Schulhauses zusammengestellt, das zu einer definitiven Klärung führte.

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- Pool für Gewerberäume Kreis 4 Die FSTE hat zusammen mit der Gemeinwesenarbeit Kreis 4 und dem Stadtammannamt Kreis 4 das Konzept für einen Pool für freie Gewerberäume als Dienstleistung für das Quartier entwickelt und die Idee umgesetzt. Die FSTE ist zusammen mit der Gemeinwesenarbeit für die Werbung und das Be- kanntwerden des Pools verantwortlich, das Stadtammannamt übernimmt die Organisation der Raum- vermittlung.

Öffentlichkeitsarbeit, Stadtmarketing Gesichter der Stadt Mit der Idee, gemeinsam über die Stadt nachzudenken, haben die FSTE, das Amt für Städtebau, das ORL-Institut der ETHZ und die Immobilienwirtschaft eine Veranstaltungsreihe unter dem gemeinsa- men Titel «Gesichter der Stadt» durchgeführt, innerhalb derer die Fachstelle folgende zwei Veranstal- tungen organisiert hat:

- Ausstellung «Best of European Cities» Die FSTE gehört mit Vertreterinnen und Vertretern aus Amsterdam, Berlin, Hamburg, München, Wien und London einer internationalen Arbeitsgruppe an. Deren Ziel ist ein internationaler Erfahrungsaus- tausch und Stadtmarketing auf der internationalen Ebene. Die Ausstellung «Best of European Cities: General Questions – Local Solutions», welche vom 3. Juni bis 2. Juli auch im Zürcher Stadthaus ge- zeigt wurde, ist das erste gemeinsame Stadtmarketingprojekt der internationalen Arbeitsgruppe. Ein departementübergreifendes Team hat unter der Leitung der FSTE den Zürcher Ausstellungsbeitrag und eine zugehörige Publikation mit weiterführenden Informationen erarbeitet. Die Ausstellung war gut besucht und fand Beachtung in der Presse. Sie soll im Verlauf des Jahres 2000 auch in osteuropäi- schen Städten gezeigt werden.

- Tagung «Global-Lokal» Am 7. Juni fand im Kongresshaus Zürich eine von über 100 Personen besuchte und von den Medien stark beachtete Tagung «Global-Lokal» statt, an der sich Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtbehörden mit Fragen über die Zukunft der Städte auseinandersetzten. Renommierte Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft formulierten Thesen zu den Herausforderungen an die Stadt Zürich. Behandelt wur- den die Themen Wirtschaftsstandort, globale Mobilität (Flughafen), Migration und Nachhaltigkeit. Am Nachmittag wurden Ansätze für Lösungen aus andern europäischen Städten (Wien, Amsterdam, Mün- chen und Graz) diskutiert. An der Tagung nahmen auch der Stadtpräsident und vier Mitglieder des Stadtrates teil.

Politikunterstützung und Beratung Aussenpolitik Die Arbeitsgemeinschaft «Kantone-Städte-Agglomerationen» (AG KSA), in der die Stadt Zürich mit- wirkt, hat anfangs Juli einen ersten gemeinsamen Bericht der Öffentlichkeit vorgestellt und damit das gesetzte Zwischenziel erreicht. Der Bericht basiert auf den Ergebnissen zweier Arbeitsgruppen. Die FSTE wirkte in der Technischen Arbeitsgruppe I mit, die sich mit den nationalen Aufgaben der Städte befasst hat, und sie wurde mit der Redaktion des Berichtes der Arbeitsgruppe betraut. Die AG KSA beabsichtigt, die bilateralen Arbeiten weiterzuführen.

Brückenschlag Uri – Zürich Der Urner Landrat und der Gemeinderat von Zürich wollten als Beitrag zum Jubiläumsjahr 1998 das Verständnis zwischen Stadt und Land vertiefen und fördern. Mit der «Erklärung von Altdorf» vom 22. Oktober 1998 haben die beiden Parlamente beschlossen, durch gemeinsame Begegnungen und Pro- jekte viele Menschen in Uri und Zürich einander näherzubringen und damit den jeweils anderen Le- bensraum und die spezifischen Probleme. Zürich und Uri haben je eine Ansprechstelle in der Verwal-

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tung geschaffen; in Zürich ist diese in der FSTE. Dazu gehört die Mitarbeit in der paritätischen Kom- mission Landrat Uri – Gemeinderat Zürich und in der vorbereitenden Zürcher Arbeitsgruppe sowie bei der Organisation von Veranstaltungen.

Fachstelle für interkulturelle Fragen

Beratungsstelle für Ausländerinnen und Ausländer In der Beratungsstelle fanden 1999 insgesamt 2456 persönliche Besprechungen statt. Die 1568 Klien- tinnen und Klienten aus rund 90 Nationen wandten sich mit den verschiedensten Problembereichen an die Fachstelle für interkulturelle Fragen (FiF). Wie in den Jahren zuvor bildeten die Menschen aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens die grösste Gruppe, gefolgt von den Portugiesinnen und Portu- giesen. Leicht zugenommen hat die Zahl der Klientinnen und Klienten aus aussereuropäischen Län- dern, welche meistens mit einem Schweizer Partner verheiratet sind, insbesondere Personen aus Südamerika. Die übrigen Nationen wiesen keine wesentlichen Schwankungen auf. Hauptschwerpunkte bildeten Anfragen zum Aufenthaltsrecht und der damit verbundenen Bewilli- gungspraxis sowie Anfragen zum Sozial- und Privatversicherungswesen, wobei die Probleme je nach Herkunft der Klientinnen und Klienten stark variierten. Während Albanerinnen und Albaner die Fach- stelle vermehrt wegen der Folgen des Krieges im Heimatland aufsuchten, war es bei den vorwiegend aus der ersten Generation stammenden Ratsuchenden aus Italien, Spanien und der Türkei vor allem der Wunsch, eine Beratung für ihre Rückkehr oder ihren Verbleib in der Schweiz zu erhalten. Der Männer- und Frauenanteil hielt sich mit 51% zu 49% die Waage. 72% aller Anfragen konnten in einer einmaligen Besprechung erledigt werden. Insgesamt wurden vom Sekretariat (ohne Direktanrufe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FiF) 11 500 Telefone entgegengenommen, was einem Durchschnitt von täglich 40 bis 70 Anrufen ent- spricht; in Spitzenzeiten waren bis 90 telefonische Anfragen pro Tag zu verzeichnen. Die starke Zu- nahme an telefonischen Beratungen (1625), welche aus Kapazitätsgründen nicht direkt vom Sekretari- at beantwortet werden können, machte es notwendig, jeweils vormittags ein eigentliches Servicetele- fon einzurichten. Diese Dienstleistung, welche vor allem von Ämtern und Institutionen sowie von Schweizerinnen und Schweizern in Anspruch genommen wird, konnte in vielen Fällen eine persönliche Besprechung ersetzen.

Ausstellung und Buch «Da und fort. Leben in zwei Welten» Die im Herbst 1998 gestarteten Workshops des Projektes «Migrantinnen und Migranten erzählen», das in Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziokultur, dem Museum für Gestaltung, dem Videoschaf- fenden Heinz Nigg und der Fachstelle für interkulturelle Fragen entwickelt wurde, fanden im Mai 1999 ihren Abschluss. Während 6 Monaten trafen sich über 70 Migrantinnen und Migranten sowie Schwei- zerinnen und Schweizer in nach Sprachen getrennten Arbeitsgruppen, um über ihre Einwanderung aus Italien, Ungarn, Deutschland, der Türkei, aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus den Bergregionen der Schweiz zu berichten. Die Gespräche wurden auf Tonband aufgezeichnet und aufgeschrieben. Einige Migrantinnen und Migranten hielten ihre Erinnerungen schriftlich fest. Viele brachten Objekte, Fotos und Dokumente mit. Aus dem reichlich zusammengekommenen Material entstanden ein- oder zweisprachige Broschüren und das Buch «Da und fort. Leben in zwei Welten» mit Fachtexten und Interviews sowie Berichten und Dokumenten aus den Workshops. Unter dem gleichen Namen wurde am 29. Oktober eine Ausstellung im Museum für Gestaltung eröffnet. Neben öffentlichen Führungen gab es auch solche für geschlossene Gruppen, die u.a. von der Leiterin und zwei Mitarbeitenden der Fachstelle gestaltet wurden.

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Deutsch lernen 1999 besuchten erneut rund 180 Frauen aus 52 Nationen die zweimal jährlich beginnenden Kurse «Deutsch lernen». Verteilt auf 11 Klassen mit 14 bis 17 Teilnehmerinnen befassten sich diese zu 70% unter 35-jährigen Migrantinnen während 5 Lektionen pro Woche mit dem Erwerb der deutschen Spra- che. Was die Herkunft anbelangt, so stammten 35% der Frauen aus Latein- und Südamerika, gefolgt von 32% aus Europa und 21% aus Asien. Spanisch war mit 25% die meistgesprochene Mutterspra- che. Jede für den Kurs angemeldete Frau wird zu einem Aufnahmegespräch eingeladen. Dabei wird abgeklärt, welche Deutschkenntnisse die zukünftige Kursbesucherin mitbringt und welche Deutsch- klasse für sie die richtige ist.

In Zürich leben Ebenfalls zweimal jährlich beginnt der Informations- und Integrationskurs «In Zürich leben», der in verschiedenen Sprachen für fremdsprachige Frauen angeboten wird. An 18 Kursvormittagen erhalten die Migrantinnen Informationen über folgende Themen: Geschichte, Geographie und Politik der Schweiz, Erziehungs- und Betreuungsfragen rund um das Kind, das Zürcher Schulsystem mit den Promotionsbestimmungen für die Oberstufe, das Gesundheits- und Versicherungswesen, Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Schweiz inkl. Aufenthaltsbewilligungspraxis, Abfallentsorgung und Umweltschutz, Fragen um das Älterwerden in der Schweiz oder die Rückkehr ins Heimatland und vie- les mehr. Die Kurse fanden in den folgenden Sprachen statt: Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Eng- lisch, Japanisch und Albanisch.

Lernen Entdecken – Lernstatt Hauswirtschaft In Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Frauenfragen wurden in drei städtischen Alters- und Kran- kenheimen Pilotkurse für fremdsprachige Mitarbeiterinnen durchgeführt mit dem Ziel, am Arbeitsplatz die deutsche Sprache zu schulen. Die Kurse werden zur Zeit evaluiert. Weitere Angebote sind vorge- sehen.

Deutschkurse für Portugiesinnen und Portugiesen In Zusammenarbeit mit dem italienischen Bildungsinstitut ENAIP wurden wiederum Deutschkurse mit verschiedenen sprachlichen Niveaus für portugiesisch sprechende Personen angeboten und erfolg- reich durchgeführt.

Überarbeitung des Integrationsleitbildes Zusammen mit der Fachstelle für Stadtentwicklung waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FiF massgeblich an der Überarbeitung des Integrationsleitbildes beteiligt, das im September unter dem Namen «Integrationspolitik der Stadt Zürich. Massnahmen für ein gutes Zusammenleben in der Stadt Zürich» erschien. Die Fachstelle ist auch in der departementsübergreifenden «Resonanzgruppe Inte- gration» aktiv, welche die Schlussredaktion des Leitbildes begleitete.

Interkulturelle Kommission für Integration (IKOM) Die Kommission konstituierte sich im Januar 1999. Sie besteht aus 11 Mitgliedern, die fachspezifi- sches Know-how der Immigrationsbevölkerung der Stadt Zürich repräsentieren. Sie vertreten einen Fachbereich, in dem sie ausgewiesene Kenntnisse haben und verfügen auch über persönliche Erfah- rungen im Bereich Migration und Integration. Der Stadtpräsident und die Leiterin der Fachstelle haben von Amtes wegen Einsitz in der Kommission. Diese hat die Aufgabe, sich fachlich mit Migration und Integration auseinanderzusetzen, die im Integrationsleitbild vorgeschlagenen Massnahmen und deren Umsetzung zu begleiten und den Stadtrat und die verwaltungsinterne Resonanzgruppe zu beraten. Die IKOM beschäftigte sich an 7 Sitzungen mit der Überarbeitung des Leitbildes und diskutierte vertieft verschiedene Forderungen dieses Papiers, u. a. den Einbezug der ausländischen Organisationen für die Integrationsarbeit.

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Interkulturelles Forum 2000 Gemäss Integrationsleitbild stellt das interkulturelle Forum eine periodisch einzuberufende Versamm- lung dar, in welcher der Dialog zu integrationsspezifischen Fragen geführt wird. 1999 ermittelte die Fachstelle bei allen ausländischen Organisationen mit einer Umfrage, welcher Thematik die Tagung gewidmet sein soll. Die Auswertung ergab das Thema «Zusammenarbeit in der Schule – Einbezug der ausländischen Eltern». Eine Arbeitsgruppe erarbeitete in 6 Sitzungen ein Konzept. Die Tagung wird im Frühjahr 2000 stattfinden.

Verein interkulturelles Begegnungszentrum Der Verein löste sich am 5. Juli auf. Einerseits konnte in den vergangenen Jahren trotz grosser An- strengungen kein geeignetes Haus gefunden werden. Andererseits fehlten für die Umsetzung des Betriebskonzeptes grosszügige Geldgeber.

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen Mit der Kantonalen Arbeitsgemeinschaft für Ausländerfragen (KAAZ) Zürich organisierte die Fachstelle eine Informationsveranstaltung für die ausländischen Organisationen und Vereine mit dem Schwer- punkt «Integration und Sport». Ferner wirkte die Fachstelle als Vorstandsmitglied im neu gegründeten kantonalen «Verein für inter- kulturelle Suchtprävention und Gesundheitsförderung» (VISP) mit. Zweck des Vereins ist es, aktiv alle Massnahmen zu ergreifen, die der Förderung der Suchtprävention bei Migrantinnen und Migranten im Kanton Zürich dienen. Bestehende Strukturen und Fachstellen sollen dabei berücksichtigt werden. Die Fachstelle beteiligte sich auch an den Aktivitäten des «Zürcher Forum der Religionen», insbeson- dere am jährlich stattfindenden «Interreligiösen Gebet».

Öffentlichkeitsarbeit Im Zusammenhang mit dem Erscheinen des überarbeiteten Leitbildes wurde die Fachstellenleiterin häufig von Vereinen, Parteien und Schulen zu Referaten, Tagungen und Diskussionveranstaltungen eingeladen. Die Mitarbeitenden der Fachstelle berichteten für viele Gruppen über die Tätigkeiten der FiF und informierten über das Thema Integration und Migration. Mit dem Umzug der Fachstelle an die Brahmsstrasse anfangs 1999 wurden die Prospekte und die Broschüre «Willkommen in Zürich» vollständig überarbeitet. Auch das Informationsblatt der Fachstelle «FiFinfo» erhielt ein neues Gewand.

Amtsstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann

Zum Auftrag der Amtsstelle, auch Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Zürich (BfG) genannt, gehören Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Begleitung von Regierungs- und Verwaltungs- geschäften und themenzentrierte Projektarbeit, die sich im Jahr 1999 vorrangig auf die Bereiche «Be- rufswahl/Rollenvielfalt», «Intervention gegen Männergewalt», «Frauen im Alter», «Migrantinnen in Zü- rich» und «Arbeitsbedingungen von Frauen in Zürich» sowie «Mädchen/Frauen und Internet» er- streckte. Das Projekt «Unterstützung der Verwaltungsabteilungen bei der Umsetzung eines ge- schlechtergerechten Sprachgebrauchs» konnte Ende Mai abgeschlossen werden. Die Mitarbeit im Pilotprojekt «Wirkungsorientierte Verwaltungsreform» (WOV) wurde weitergeführt. Das gleiche galt für die Mitarbeit in der Koordinationsgruppe Kulturwandel, im Lenkungsausschuss «Erhöhung der Sicher- heit», in der Arbeitsgruppe «Öffentlicher Raum», der Resonanzgruppe «Integration» und die Quer- schnitts-Arbeit zur Verankerung und Verwirklichung von Gleichstellungszielen im Zuge der Verwal- tungsreform. Im Berichtsjahr ergaben sich mehrere personelle Wechsel: Linda Mantovani Vögeli, Amtsstellenleiterin seit der ersten Stunde, verliess das BfG im März. Ihre Nachfolgerin ist Dore Heim, Historikerin und Gewerkschaftsfunktionärin. Im Juli konnte die langjährige Mitarbeiterin Eva Eidenbenz, Leiterin der

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Sprachwerkstatt, als festangestellte Adjunktin übernommen werden, und im Oktober trat Dorothee Wilhelm als Adjunktin mit Zuständigkeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit und Migration die Nachfolge von Shelley Berlowitz an.

Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann Die Kommission besteht aus 17 Vertreterinnen von Frauenorganisationen und -gruppierungen, des Gemeinderates und der Verwaltung. Ihre Aufgabe ist die Verbreitung und Verankerung der Gleichstel- lungsziele in der aktuellen politischen Diskussion der Stadt Zürich. Die Leiterin und eine weitere Mitar- beiterin des BfG sowie die Leiterin der Fachstelle für Frauenfragen haben von Amtes wegen Einsitz in der Kommission. Diese führte drei Sitzungen durch.

Anspruch auf Konsultation bei der Behandlung von Verwaltungserlassen und -geschäften An den zweimal pro Monat stattfindenden Sitzungen mit dem Stadtpräsidenten wurden die laufenden Geschäfte der Amtsstelle, welche sich auf die Umsetzung der Gleichstellungsziele der Stadt Zürich beziehen, besprochen sowie erforderliche Massnahmen und Lösungen diskutiert. Zu einzelnen Fragen hat das BfG Stellungnahmen verfasst. Das BfG arbeitete 1999 im interdepartementalen Lenkungsaus- schuss Sicherheit mit, dessen Zweck es ist, das Legislaturziel 7 «Erhöhung der Sicherheit in der Stadt Zürich» umzusetzen. Ebenso war das BfG als fakultatives Mitglied in der Arbeitsgruppe «öffentlicher Raum» der Stadtverwaltung vertreten. In dieser Funktion verfasste das BfG eine Stellungnahme zum Verkehrskonzept aus gleichstellungspolitischer Sicht. Im Verwaltungsreformprozess (WOV) stand die flächendeckende Einführung der Produktegruppen- Definition in allen Departementen im Zentrum. Das BfG übernahm weiterhin die Aufgabe, im Rahmen dieses Prozesses Gleichstellung als Querschnittziel zu vermitteln und bot entsprechende Unterstüt- zung an. Ausserdem hatte eine Mitarbeiterin des BfG in der Koordinationsgruppe «Kulturwandel» Ein- sitz, die vor allem am neuen Leitbild für die Stadtverwaltung arbeitete. Das BfG ist in der departe- mentsübergreifenden «Resonanzgruppe Integration» vertreten, deren Ziel es ist, das Integrationsleit- bild der Stadt Zürich umzusetzen, Vorschläge für Massnahmen im Integrationsbereich zu erarbeiten und erfolgte Massnahmen zu evaluieren sowie Beiträge der Departemente zu koordinieren. Die Sprachwerkstatt, ein Projekt zur Unterstützung der Verwaltung bei der Umsetzung des Reglements für die sprachliche Gleichstellung, hat ihre Tätigkeit Ende Mai erfolgreich abgeschlossen, nachdem sie mit sämtlichen Departementen zusammengearbeitet und die Grundlagen geschlechtergerechter Spra- che in Publikumstexten, Formularen und Verwaltungstexten vermitteln konnte. Während der fast sechsjährigen Laufzeit des Projektes arbeiteten 32 erwerbslose Frauen im Rahmen eines Einsatzpro- grammes für die Sprachwerkstatt. Der im Jahr 1996 vom Stadtrat beschlossene Förderpreis der Stadt Zürich für die Gleichstellung von Frau und Mann wurde 1999 dem Fraueninformationszentrum für Frauen aus Afrika, Asien und Latein- amerika (FIZ) verliehen. Das BfG stellte das Sekretariat der Jury und koordinierte die Feier zur Preis- verleihung.

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen Das BfG pflegt regelmässige Kontakte mit der Fachstelle für Frauenfragen des Finanzdepartements, mit der Fachstelle Gewalt gegen Frauen und Kinder des Sozialdepartements (Ende 1999 aufgelöst) sowie mit der Fachstelle für Gleichberechtigungsfragen des Kantons Zürich. Das BfG ist Mitglied der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten (SKG). In dieser Funktion nahmen Vertreterinnen der Amtsstelle an den beiden Konferenzen der SKG teil, wirkten in verschiedenen Arbeitsgruppen mit und schlossen die Arbeit für die Koordinationsstelle «Geschlechter- gerechte Sprache» Ende 1999 ab. Ausserdem ist das BfG in der Begleitgruppe des Kommunikationsprojekts der Migrantinnenorganisati- on NOSOTRAS vertreten und steht in Kontakten zur Arbeitsgruppe Frauen und Arbeit der ökumeni- schen Frauenbewegung Zürich.

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Zusammen mit Frauenorganisationen und -institutionen aus dem Raum Zürich ist das BfG Mitglied in der Arbeitsgruppe «Verbleib beim Ehemann», die sich mit der Problematik des zivilstandsabhängigen Aufenthaltsstatus von gewaltbetroffenen Frauen auseinandersetzt.

Beratung und Vermittlung von Rechtshilfe Die Zahl der Beratungen stieg weiter an: 985 Anfragen zu Problemstellungen von «Berufswahl» bis «Mutterschaftsversicherung», von «Lohngleichheit» bis «sexuelle Belästigung» wurden vom BfG tele- fonisch bearbeitet oder durch Zusendung von Unterrichtsmaterial, Informationsbroschüren und Litera- turlisten beantwortet. Ebenfalls fanden Beratungen von Gruppen, Einzelpersonen und Firmen statt. Das BfG wurde vom Eidgenössischen Gleichstellungsbüro um ein Gutachten für ein Projekt angegan- gen. Es beteiligte sich ausserdem auf Anfrage an mehreren Vernehmlassungen auf eidgenössischer, kantonaler und städtischer Ebene.

Vermittlung in Streitfällen zwischen Privaten und der Stadtverwaltung In Absprache mit dem Ombudsmann behandelt das BfG Beschwerden von Einwohnerinnen und Ein- wohnern, die geltend machen, sie seien auf Grund ihres Geschlechts von einer Stelle der Stadtver- waltung willkürlich oder unkorrekt behandelt worden. In zwei Fällen wurde eine genauere Recherche eingeleitet, Kontakte aufgenommen und eine Empfehlung abgegeben.

Durchführung von Informationskampagnen und Projekten Die Leiterin des BfG initiierte und organisierte im UNO-Jahr '99 des Älteren Menschen zwei Projekte zu «Frauen und Alter»: Von November bis Dezember fand in der Schule für Erwachsenenbildung Wolfbach eine Fotoausstellung «Freiheit im Alter» statt, an der fünf Fotografinnen Bilder und Kontexte von älteren und alten Frauen aus Zürich darstellten. Am 14. Dezember wurde zu einer Podiumsdiskus- sion ins Neumarkt-Theater geladen unter dem Titel «Attraktiv altern — befreit das neue Frauenbild?». Beide Veranstaltungen stiessen auf reges öffentliches Interesse. Eine Mitarbeiterin des BfG leitet (im Team mit einer Co-Leiterin aus dem Sozialdepartement) das Zür- cher Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt (ZIP). In dieser Funktion gibt sie zweimal jährlich ein Informationsbulletin, das «ZIP-Profil» heraus, steht in regelmässigem Austausch mit den Interventi- onsprojekten anderer Städte und auf eidgenössischer Ebene sowie mit anderen Expertinnen. Koope- rationsgremium des ZIP ist der «Runde Tisch», an welchem Vertreterinnen und Vertreter aus Straf- recht, Zivilrecht, Polizei sowie Opferschutz zusammenkommen. Aufgabe dieses Gremiums sind die Koordination und Vernetzung von Strategien gegen häusliche Gewalt und Schutzmassnahmen für betroffene Frauen und Kinder. In diesem Zusammenhang organisierte die Verantwortliche im Novem- ber eine Medienkonferenz und führte sie zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern des «Runden Tisches» des ZIP durch. Die Teilprojekte «Weiterbildung» und «Aufbau eines ambulanten Beratungsangebotes» wurden weiter konkretisiert: Erste Weiterbildungen in mit dem Thema befassten Institutionen sind durchgeführt wor- den. Die beim Sozialdepartement angestellte Co-Leiterin des ZIP verfolgt den Aufbau des ambulanten Beratungsangebotes im Auftrag des Stadtrates. Zusammen mit einer zweiten Projektverantwortlichen des BfG wurde eine Expertinnengruppe zur Erarbeitung eines Weiterbildungsprogrammes zum Thema «sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz» ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit der Migrantinnen-Koordination Schweiz sind «Migrationsgespräche» in Vorbe- reitung, geplant als zwei Veranstaltungen im kommenden Jahr, die unter den Stichworten «Geschlecht — Herkunft — Biographie — Demokratie» neue Zugänge und Einblicke in Migrationserfahrungen von Frauen in der Stadt Zürich ermöglichen sollen. Das Projekt «Gleichstellung unter Bedingungen der Flexibilisierung» konnte im Herbst weiter konkretisiert werden. Ziel ist Erhebung und Analyse der Aus- wirkungen von flexiblen Arbeitsverhältnissen auf Männer und Frauen in enger Zusammenarbeit mit diversen Zürcher Unternehmen. Befragungen in den Branchen Verkauf, Gastgewerbe und Reinigung werden ab Februar 2000 durchgeführt.

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Bis Dezember 1999 konnte ein Pilotprojekt für eine «Computerspiel-Ratgeberin» abgeschlossen wer- den. Ziel ist, Erziehungspersonen Kriterien in die Hand zu geben, mit denen sie Computerspiele für Kinder und Jugendliche finden können, welche gleichstellungsfördernde Aspekte enthalten. Das Pro- jekt wäre eine direkte Fortsetzung der «Literaturratgeberin» Lady Punk, erweist sich aber als überaus komplex, da Computerspiele sehr schnell produziert werden und nur kurze Zeit im Angebot sind.

Dokumentation und Sicherstellung der Öffentlichkeitsarbeit Das BfG führt in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Frauenfragen eine Bibliothek mit einem Be- stand von 2 600 Büchern und Dokumenten zu frauenspezifischen Themen. Ein detaillierter Schlag- wortkatalog steht zur Verfügung. Die Bibliothek ist Freitag nachmittags öffentlich zugänglich. Die Frau- enstelle der Universität Zürich liess sich zum Aufbau ihrer eigenen Fachbibliothek vom BfG beraten. 1999 wurden 77 schriftliche und telefonische Anfragen an die Bibliothek gestellt und beantwortet. Über dokumentierte Sachgebiete und Öffnungszeiten informiert seit Oktober ein neuer Bibliotheksprospekt. Eine kommentierte Auswahlbiographie für das Internet wurde erstellt und ist auf der BfG-Homepage abrufbar. Im weiteren wurde ein Prospekt zu frauenfeindlicher Werbung realisiert, ebenso eine aktualisierte Pu- blikationsliste des BfG. Ab Juli wurde der Internet-Auftritt des BfG im Rahmen des Internet-Auftrittes der Stadtzürcher Verwaltung ausgebaut und weiter vernetzt. Das BfG verfügt nun über eine Home- page, deren Sites durch eine Mitarbeiterin weitgehend selbständig bewirtschaftet und gestaltet werden. Die Mitarbeiterinnen des BfG machten die Amtsstelle auch 1999 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt durch die Teilnahme an Podien und Workshops, durch Referate, Seminare und Publikationen. Die Kampagne «Umdenken öffnet Horizonte» gelangte mit neuen Sujets erneut zweimal zur Durchfüh- rung. Mittels Plakataushang in den Wagen der VBZ wurde wie schon 1998 auf Gleichstellungsanliegen aufmerksam gemacht, indem Rollenklischees in Frage gestellt werden. Das Gleichstellungsbüro Ba- sel-Stadt und die Fachstelle für Gleichstellung des Kantons Basel-Landschaft übernahmen die Kam- pagne im Herbst. Die '98er Plakatserie wurde inzwischen von zahlreichen anderen Kantonen über- nommen und vom Eidgenössischen Gleichstellungsbüro in den Waggons der SBB ausgehängt. Die Sujets beider Kampagnen fanden Aufnahme in diversen Lehrmitteln und weiteren Publikationen. Be- züglich der Wirkung in der Öffentlichkeit und der Erträge aus der Abtretung der Kampagne an andere Kantone und den Bund kann dieses Projekt als sehr erfolgreich bezeichnet werden. Das Buch «Zapp Zappina! Eine Zeitreise mit Zürichs Frauen» für Kinder ab zehn Jahren, dessen Her- ausgeberin das BfG ist, wurde mit dem Schweizer Jugendbuchpreis 1999 ausgezeichnet. Es wurde als Lehrmittel für die Mittelstufe der Stadt Zürich übernommen. Die starke Resonanz in den Medien und beim Fachpublikum und der aussergewöhnlich gute Verkauf des Buches machten bereits im Herbst eine Zweitauflage nötig. Das BfG organisierte im September in Zusammenarbeit mit dem Dachver- band der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) die Feier zur Preisübergabe. Die BfG-Publikationen «Leitfaden zur Unterstützung der Finanzmittelbeschaffung — Für Frauenpro- jekte im Allgemeinen und Migrantinnenprojekte im Besonderen», «Lady Punk» und die Reihe «Be- rufswahlhefte» werden weiterhin nachgefragt und vom BfG direkt vertrieben. Ende 1999 ist die BfG- Zeitung «Einblicke 99» erschienen, die über die Tätigkeiten des BfG sowie über die erfolgten perso- nellen Veränderungen informiert.

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DIENSTABTEILUNGEN

Museum Rietberg Zürich

Gesamtbetrieb Erstmals hat das Museum Rietberg 1999 nicht nur zwei, sondern drei bedeutende Sonderausstellun- gen veranstaltet. Dies war nur möglich, weil für alle Ausstellungen Sponsorfirmen gefunden wurden. Diese zusätzliche Aktivität führte zu einer grossen Aufwandsteigerung; dennoch konnte mit einer aus- geglichenen Rechnung abgeschlossen werden. Dank der beträchtlichen Ertragssteigerung hat sich die Eigenwirtschaftlichkeit des Museums auf den Rekordstand von 45% erhöht. Dabei liegt der Sponsor- inganteil (Fr. 660 000) bei 15%. Dieses Ergebnis bedingte allerdings einen enormen organisatorischen und personellen Einsatz.

Produktegruppe 1: Kunstsammlungen Besuchszahlen Die Besuchszahlen für 1999 sind im Bereich der Rekordjahre 1993 und 1996 und liegen 12% über dem langjährigen Durchschnitt.

Gesamtzahl 70 191 (1998: 51 131)

Villa Wesendonck 54 078 (1998: 38 627) Park-Villa Rieter 11 687 (1998: 8 984) Haus zum Kiel 4 426 (1998: 3 520)

Führungen Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums haben 144 öffentliche und 272 private Führungen, die Museumspädagoginnen 267 Workshops für Schulklassen, Erwachsene, Lehrerinnen und Lehrer durchgeführt. Noch nie wurden in einem Jahr im Rietberg so viele Führungen – insgesamt 683 – an- geboten.

Geschenke 1999 war, was die Vielzahl und die Bedeutung der Geschenke betrifft, ebenfalls ein Rekordjahr. Der bedeutendste Neuzugang des Jahres gelangte als Schenkung des Ehrenpräsidenten der Rietberg- Gesellschaft, Dr. Pierre Uldry, an das Museum. Es ist eine über dreitausend Jahre alte chinesische Glocke. Vier Gönnerinnen und Gönner aus dem Rietberg-Kreis übereigneten ein auf Seide gemaltes Tuschebild aus dem 13. Jahrhundert. Berti Aschmann schenkte im Andenken an Frau Antoinette Kol- ler sieben chinesische Porzellanfiguren des 13. bis 18. Jahrhunderts und die Studierenden der Abtei- lung Kunstgeschichte Ostasiens der Universität Zürich eine vergoldete chinesische Buddha-Figur aus dem 8. Jahrhundert. Hasegawa Shudono heisst der japanische Künstler eines äusserst interessanten Bildes, «Adler auf einem Eichenast» (Anfang 17. Jh.), das Balthasar und Nanni Reinhart aus Familien- besitz dem Museum schenkten. Aus dem Nachlass seines Grossvaters, des Künstlers Niklaus Stoecklin, übergab Prof. Nicolas Lüscher eine japanische No-Maske (Ende 18. Jh.). Der neu gegrün- dete Rietberg-Kreis stiftete einen japanischen Stellschirm (18. Jh.) sowie ein von dem Georgier Siya- vush signiertes Schlachtenbild aus dem für Shah Ismael II. angefertigten prunkvollen Shahnama (um 1576). Dank des grosszügigen Legats von Dr. Georgette Boner konnte ein Gandhara-Relief (3. Jh.) aus Paki- stan erworben werden. Ursula Dohrn schenkte zwölf ausgewählte Illustrationen aus einem frühen indi- schen Shahnama-Manuskript (Malwa, um 1425/50). Balthasar und Nanni Reinhart ermöglichten den Ankauf eines grossformatigen Bilds aus dem sog. Fraser-Album (Delhi, um 1815). Ferner schenkten sie das Porträt eines Fürsten, gemalt von einem Sohn des Malers Nainsukh (um 1780). Dina und Reto

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Wyler übergaben dem Museum ein Shahnama-Manuskript aus Kashmir (19. Jh.); weitere Einzelblätter aus einem ähnlichen Manuskript schenkte François Raas. H.P. Weber überliess dem Museum ein Ragamala-Blatt aus dem Dekkan (um 1800) und alt Botschafter Dr. Roger Bär eine mehrere Meter lange Bhagavata Purana-Rolle (um 1850). Drei ganz bedeutende Ringe aus der Senufo-Region, El- fenbeinküste, erwarb Ruth Rahn für die Afrika-Abteilung. Der Rietberg-Kreis schenkte drei afrikanische Masken aus dem Nachlass des Künstlers Charles Hug, Annemarie und Lorenz Homberger eine weib- liche Tugubele-Figur der Senufo und Dr. Eduard Hess zwei weitere afrikanische Kunstwerke. Eine bedeutende Sammlung zwölf peruanischer Textilien vermachten Elisabeth und Markus Redli-Cron dem Museum, und Marianne und Hans Bosshardt-Kern schenkten zwei Inka-Gefässe aus Peru.

Ankäufe Mit städtischen Mitteln konnten folgende Werke gekauft werden: Zwei Messingfiguren des Krishna aus Indien (17./18. Jh.), eine indische Zeichnung aus dem Gita Govinda des Malers Nainsukh von Guler (um 1780), ein Verehrungsbild von Srinathji (um 1820) , eine Figur der Leti-Region aus Indonesien (19. Jh.), ein Stockaufsatz der Fon-Region, Republik Benin (19./20. Jh.), eine Sammlung mit 24 Keramiken aus Westmexiko sowie sechs Fastnachtsmasken aus der Schweiz und Süddeutsch- land.

Leihgaben aus dem Museum Rietberg Aus den Sammlungsbeständen des Museums wurden folgende Ausstellungen im In- und Ausland veranstaltet: Mit der Ausstellung «Paintings by Nainsukh» präsentierte das Museum Rietberg eine aus eigenen Beständen zusammengestellte Werkschau des berühmten indischen Malers und seiner Fami- lie im Nationalmuseum für asiatische Kunst der USA, in der Sackler Gallery in Washington (25.4.-18.7.1999). Die grosse Sammlung mit Lötschentaler Masken des Museums wurden in Kippel im Lötschental (6.6.1999-29.2.2000) und später, erweitert mit weiteren Schweizer Masken, in Leverkusen, Bayer AG, (7.11.-19.12.1999) gezeigt. Die Nasca-Ausstellung konnte an das Museum für Völkerkunde Wien (29.10.1999-30.1.2000) verkauft werden. Neun ägyptische Objekte aus der Sammlung wurden langfristig dem Antikenmuseum Basel / Sammlung Ludwig zur Verfügung gestellt. Ausserdem wurden an elf verschiedene Museen (u.a. Paris, Nizza, St. Louis, Washington, Sevilla) für Sonderausstellun- gen insgesamt 25 Werke ausgeliehen.

Publikationen des Museums Rietberg 1999 wurden folgende Publikationen veröffentlicht: (1) Kossak Steven M., Jane Casey Singer, «Ge- heime Visionen – Frühe Malerei aus Zentraltibet»; (2) Goswamy B.N. und Eberhard Fischer, «Bilder des Nainsukh von Guler»; (3) Goswamy B.N. und Eberhard Fischer, «Paintings by Nainsukh of Guler»; (4) Rickenbach Judith (Hrsg.), «Alte Masken aus der Ostschweiz, Fastnachtsmasken aus der Samm- lung des Rietbergmuseums»; (5) Rickenbach Judith (Hrsg.), «Nasca – Geheimnisvolle Zeichen im Alten Peru»; (6) Langer Axel und Albert Lutz (Hrsg.), «Orakel – Der Blick in die Zukunft».

Finanzielle Zuwendungen, Sponsoren und Legate Folgende Unternehmen und Privatpersonen haben das Museum Rietberg grosszügig unterstützt: Die Vontobel-Stiftung (Tibet-Ausstellung), HSBC Guyerzeller Bank AG (Nasca-Ausstellung), Swiss Re (Orakel-Ausstellung), Novartis (Museumspädagogik). Kleinere Projekte wurden unterstützt von: Bayer AG (Maskenkatalog), Avina-Stiftung (Tonbildschau der Nasca-Ausstellung), der Rietberg-Gesellschaft (Veranstaltungen, Parkfest) und von Neeta und Sushil Premchand (Nainsukh-Ausstellung in Wa- shington). Von der 1997 verstorbenen Gönnerin des Museums, Dr. Georgette Boner, erhielt das Mu- seum ein Legat (Fr. 500 000).

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Rietberg-Gesellschaft und Rietberg-Kreis Höchst erfreulich hat sich die Zahl der Mitglieder der Rietberg-Gesellschaft, des Vereins zur Förderung des Museums Rietberg, entwickelt. Der Mitgliederbestand stieg um 12% auf 2335 (1998: 2087). Mit den Geldern der Rietberg-Gesellschaft werden eine Sekretariatsstelle finanziert, Veranstaltungen be- zahlt und Kunstwerke für das Museum erworben. Ausserdem bot der Verein Reisen nach Peru, Lon- don und Köln an. Der ausführliche, von der Rietberg-Gesellschaft finanzierte Jahresbericht 1999 des Museums Rietberg erscheint im März 2000. Da die städtischen Mittel für den Ankauf von Kunstwerken in den letzten Jahren sukzessive gekürzt wurden (1991: Fr. 200 000, 1999: Fr. 75 000), hat das Museum Rietberg einen neuen Gönnerinnen- und Gönner-Kreis gegründet, bei dem die Teilnehmenden jährlich Fr. 3000 in einen Anschaffungs- Fonds einbezahlen. Bereits im ersten Jahr haben 61 Personen in diesen Fonds – den Rietberg-Kreis – eingezahlt, und im November 1999 konnten erstmals mit diesen Geldern bedeutende Kunstwerke erworben werden.

Projekt Umbau Villa Schönberg Für die Jahre 2000 bis 2002 plant das Hochbauamt der Stadt Zürich die Sanierung der äusserst reno- vierungsbedürftigen Villa Schönberg, die seit 1977 vom Museum Rietberg als Verwaltungsgebäude benutzt wird. Die Kosten für den Ausbau des Kellergeschosses, in der auf Wunsch des Museums die Bibliothek neu eingerichtet werden soll, müssen vom Museum aufgebracht werden. Für dieses Projekt sind gemäss einer Kostenschätzung der Architekten Silvio Schmed und Arthur Rüegg insgesamt Fr. 1 700 000 aufzubringen. Bis Ende 1999 ist es dem Museum gelungen, 90% dieser Gelder von fol- genden Institutionen zugesagt zu bekommen: Fonds für gemeinnützige Zwecke des Kantons Zürich, Baugarten-Stiftung, Göhner-Stiftung, Sophie und Karl Binding-Stiftung, Rietberg-Gesellschaft, Privat- personen. Die Rietberg-Gesellschaft finanziert ausserdem die Neuaufnahme der bestehenden Biblio- thek auf Datenträger, damit bei der Wiedereröffnung der Bibliothek diese in beschränktem Mass auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

Sturmschäden im Rieterpark Am Stephanstag richtete der Sturm «Lothar» grosse Schäden im Rieterpark an. Seine exponierte Lage auf einem Hügelkamm bot keinen ausreichenden Schutz vor dem orkanartigen Wind. Vergleichsweise glimpflich kamen die Museumsbauten davon. Bei der Villa Wesendonck stürzte eine Tanne auf die Pergola und zerstörte diese teilweise; dabei wurde auch ein Teil der Balustrade des Seitenflügels mit- gerissen. Obwohl das Museum an diesem Tag geöffnet war, kam im Park glücklicherweise niemand zu Schaden. Das Museum musste an zwei Tagen geschlossen werden.

Produktegruppe 2: Ausstellungen In der Villa Wesendonck lief noch bis zum 10. Januar «Der Glanz des Orients – Islamische Malerei der Sammlung Prinz und Prinzessin Sadruddin Aga Khan», die vom British Museum in London übernom- men wurde. In Zusammenarbeit mit dem Metropolitan Museum of Art in New York konnte am 13. Fe- bruar die Ausstellung «Geheime Visionen – Frühe buddhistische Malerei in Tibet» (14.2.-16.5.) eröffnet werden. In der Ausstellung wurde eine Reihe der bedeutendsten frühen tibetischen Bilder (11.-15. Jh.), die sich erhalten haben, präsentiert. Am Wochenende vom 23.-25.4. wurde in den Sammlungsräumen mit viel Publikum (über 1100 Besuchende) die Schau «Ikebana, Japanische Blumenkunst» gezeigt. Die Sommerausstellung, eine grosse Eigenproduktion, trug den Titel «Nasca – Geheimnisvolle Zei- chen im Alten Peru» (20.6.-3.10.) und versammelte aus zahlreichen europäischen und amerikanischen Museen Textilien und Keramiken der Nasca-Kultur, die durch die gigantischen Bodenzeichnungen weltberühmt geworden ist. Teile der Ausstellung entstanden in Zusammenarbeit mit der Schweize- risch-Liechtensteinischen Stiftung für archäologische Forschungen im Ausland und dem Institut für Photogrammetrie und Geodäsie der ETH Zürich. Die Ausstellung konnte anschliessend nach Wien weitergegeben werden.

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Passend zu dem als Millenniumsereignis apostrophierten Jahreswechsel 1999/2000 widmete das Mu- seum Rietberg seine dritte grosse Ausstellung dem Blick in die Zukunft in der Ausstellung «Orakel» (ab 14.11.99-20.2.2000). Die grosse Plakate- und Inseratewerbung für diese Schau wurde von Advico Young & Rubicam dem Museum geschenkt. Im Haus zum Kiel fanden folgende Ausstellungen statt: «Alte Masken aus dem Lötschental, Fastnachtsmasken aus der Sammlung des Rietbergmuseums» (11.12.98-28.3.99), «Klingende Bilder – Bildrollen wandernder Sänger in Bihar, Orissa und Bengalen, Indien» (16.4.-22.8.99), «Zeichen der Freundschaft – Sammlung Rose Hempel, Maler-Alben, Fächer, Rollbilder aus Japan» (10.9.99-16.1.2000).

Rietberg-Fest Am Wochenende des 10./11. Juli fand im Rahmen der Nasca-Ausstellung das traditionelle Sommer- fest, dieses Jahr als «Fiesta Latinoamericana» statt. Trotz des hochsommerlichen Datums spielte das Wetter auch in diesem Jahr nur teilweise mit. Die musikalischen und tänzerischen Darbietungen mussten daher im Festzelt vor der Villa Schönberg durchgeführt werden. Es traten auf: «Orquesta Colortango» aus Argentinien, Nina Dimitri, «Almendra» aus Brasilien sowie weitere Volkstanzgruppen aus Südamerika.

Bevölkerungsamt

Allgemeines Die bemerkenswerteste Organisationsänderung im Bevölkerungsamt (BVA) war die Zusammenlegung der bisherigen Abteilung Personenmeldeamt Stadthaus mit der Abteilung Personenmeldeamt Kreis- und Quartierbüros zu einer einzigen Abteilung Personenmeldeamt (PMA) unter alleiniger Führung des bisherigen Leiters der Abteilung PMA Stadthaus. Im gleichen Reorganisationsschritt hat der bisherige Leiter PMA Kreis- und Quartierbüros in die Co-Leitung des Bestattungs- und Friedhofamtes gewech- selt. Damit konnte eine Kaderstelle eingespart werden. Die vom BVA gesetzten Ziele bezüglich der Verwaltungsreform wurden weiter vorangetrieben. Als Schwerpunkt erfolgte die Einführung der Jahresarbeitszeit. Damit wurde eine Arbeitszeitregelung ge- schaffen, welche auf die kunden- und mitarbeiterbezogenen sowie die unternehmerischen Bedürfnisse optimal ausgerichtet ist. Als erstes Amt der Stadtverwaltung Zürich hat das BVA die Vorgesetzten- Einschätzung eingeführt. Nach dem Grundsatz der Organisationsentwicklung hat eine Arbeitsgruppe die Richtlinien und den Fragebogen zur Selbst- und Fremdeinschätzung, unter Berücksichtigung der betriebsspezifischen Situation, ausgearbeitet. Der Wunsch, dieses moderne Führungs- und Kontrollin- strument zur Verstärkung der Transparenz, der Problemerkennung und -lösung anzuwenden, ist aus den im Vorjahr im BVA durchgeführten WOV-Kursen entstanden. Im instrumentellen WOV-Bereich wurde der Aufbau des Produktegruppen-Globalbudgets abgeschlossen. Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Frauenförderungskonzeptes konnte die Anzahl der Teil- zeitangestellten auf 43 Personen erhöht werden. Die Zielsetzung von 30 Teilzeitbeschäftigten wurde weit übertroffen. Im BVA nahmen Ende 1999 20 Prozent der Mitarbeitenden Teilzeitstellen ein. Die Fortsetzung des Frauenförderungsprogrammes ist planmässig verlaufen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchten einen 2-tägigen Kurs zum Thema «Kommunikation zwischen Frauen und Män- nern». Alle Vorgesetzten sowie deren Stellvertreterinnen und Stellvertreter nahmen überdies an einem 2-tägigen Kurs zum Thema «Im Führungsalltag wirksam kommunizieren» teil. Um das Schalterperso- nal vertieft mit dem Ansatz und der Philosophie der Kundenorientierung vertraut zu machen, wurden 2- tägige Workshops durchgeführt. Eine Bürolehrtochter hat die zweijährige Bürolehre, welche erstmals auch Ausbildungsstationen in anderen Abteilungen des Präsidialdepartementes umfasste, mit Erfolg abgeschlossen. Eine zweite Lehrtochter konnte, im Anschluss an die zweijährige Bürolehre, die Zusatzlehre mit dem kaufmänni- schen Diplom abschliessen. Zwei Lehrlinge sind neu eingetreten. Ende Jahr standen total 4 Lehrlinge in der Obhut des BVA. Die weiterhin Arbeitsschwankungen ausnützende Personaleinsatzplanung,

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zusammen mit einer liberalen Urlaubspraxis und zum Teil verzögerten Wiederbesetzung frei werden- der Stellen zu einer niedrigeren Anfangsbesoldung, hat nochmals zu Einsparungen geführt.

Allgemeine Dienste Rechnungswesen Das Team Rechnungswesen war mit der Bereinigung der organisatorischen Abläufe im Bestattungs- und Friedhofamt und insbesondere mit den automatischen Buchungsschnittstellen der Systeme SABA/AGRA (Audienzen und Grabbepflanzung bzw. -unterhalt) im Buchhaltungssystem IRP beschäf- tigt. Zur effizienteren Bearbeitung der Ausstände wurden erstmals Kostenverfügungen erlassen, was eine Beschleunigung im Inkassowesen ermöglichte. Die Kassenführung des Bevölkerungsamtes wur- de unter Berücksichtigung der Vorgaben der städtischen Finanzverwaltung angepasst.

Organisation und Informatik Die 1998 im Hinblick auf das Millenniumsproblem angelaufenen Überprüfungen und Tests der Soft- und Hardware konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Alle PC’s im BVA wurden mit den Y2K- Updates versehen und gleichzeitig auf NT-Global-Netzsystem umgestellt. Der anfallende Mehraufwand konnte mit den bestehenden Ressourcen aufgefangen werden. Im Bestattungs- und Friedhofamt wurde die SABA/AGRA-Applikation weiterentwickelt und verfeinert. Zudem wurde ein Crash-Szenario ausgearbeitet, getestet und eingeführt. Das entwickelte Notverfah- ren erlaubt, Bestattungen auch bei einem Computerausfall vollumfänglich disponieren zu können. Im Personenmeldeamt inklusive Stimmregisterzentrale wurde das EDV-Projekt «Infrastruktur» in An- griff genommen. Dabei geht es sowohl um den Ersatz der veralteten Hardware als auch um die Ver- netzung mit sämtlichen PC-Arbeitsplätzen im BVA durch den Einsatz der heute üblichen Technologie und Büromatik. Bis Ende Jahr konnten bereits fünf Kreisbüros ausgerüstet werden. Im Zivilstandsamt wurden alle 30 PC‘s an das Züri-Netz angeschlossen. Für den Datenverkehr zwi- schen den Clients und dem AS/400 wurde eine Verkryptungs-Software installiert. Damit konnten die von Bund und Kanton zum definitiven Betrieb des Systems ZIVIS400 verlangten Bedingungen voll- ständig erfüllt werden. Der Internet-Auftritt für das BVA wurde weiter ausgebaut. Neu können einzelne, oft benötigte Formula- re der Melde- und Zivilstandsdienste on-line via Internet bestellt werden.

Stimmregisterzentrale Wegen des grossen Umfanges der Unterlagen für die National- und Ständeratswahlen und der speziell dafür produzierten Couverts mussten die Verpackungsarbeiten auswärts an eine private Firma verge- ben werden. Bei den Kontrollarbeiten der eingereichten Bögen von Initiativen und Referenden ergab sich gegenüber dem Vorjahr eine markante Zunahme: Damals waren 123 864 Unterschriften zu prü- fen, 1999 stieg deren Zahl auf 200 872. Dafür nahm das Volumen der Kuvertierungen durch den Wechsel von einzelnen Dienstabteilungen auf modernere Verpackungsanlagen, z.B. beim Steueramt, um 30 Prozent ab. Wesentliche Zeit beanspruchte die Planung für den im Jahr 2000 vorzunehmenden Umzug der Stimmregisterzentrale an die Ernastrasse 25.

Bestattungs- und Friedhofamt Allgemeines Die wichtigsten Ereignisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: - Nach der vorzeitigen Pensionierung des Chefs des Bestattungs- und Friedhofamtes (BFA) wurde ab 1. August eine Co-Leitung durch Sergio Gut, bisher Leiter des PMA Abteilung Kreis- und Quar- tierbüros, und Marianne Herold, bisher Stellvertreterin im BFA, eingeführt. Ebenfalls aufgrund einer vorzeitigen Pensionierung erfolgte eine Neubesetzung der Leitung des Fahrdienstes.

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- Die Messwerte der neuen Filter-Pilotanlage im Krematorium Nordheim sind sehr gut. Die Anlage gilt national und international als Vorzeigeobjekt, das Interesse manifestiert sich in zahlreichen Be- sichtigungen durch Fachleute. - Das neue Programm SABA/AGRA mit seinen Schnittstellen zum NERO und zum IRP hat sich bewährt. - Neu werden Tonurnen nicht mehr mit Kupferdrähten verschlossen, sondern verleimt, was ökolo- gisch sinnvoller ist. - Ein neues Modell für Holzurnen wurde eingeführt. Es findet grossen Anklang. - Der Orkan «Lothar» vom 26. Dezember richtete im Friedhof Enzenbühl grosse Verwüstungen an. Zahlreiche Grabmäler wurden beschädigt. - Die Anzahl der bearbeiteten Sterbe- und Bestattungsfälle belief sich auf 7977 (1998: 7115), davon waren 571 (545) lediglich Meldungen des Todesfalles (Sterbeort Zürich).

Einsargungen und Transporte Aus dem städtischen Sarglager wurden 4438 (4569) Särge abgegeben, nämlich 3956 (3883) in einfa- cher, für Stadteinwohnerinnen und –einwohner unentgeltlicher Ausführung und 482 (686) in besserer Auswahl gegen Verrechnung des Mehrpreises. Der Fahrdienst hatte auf Stadtgebiet 4995 (5304) Transporte Verstorbener auszuführen, von und nach auswärts 649 (675). Dazu kamen 424 (436) durch auswärtige Firmen vorgenommene Überführungen. Das Amt erledigte im weiteren 314 (314) Transporte von Trauerkränzen und 3045 (3139) Transporte von Urnen nach den verschiedenen Friedhöfen. Die Dienstfahrzeuge des Bestattungsamtes legten insgesamt 130 174 (151 079) Fahrkilometer zurück.

Krematorium Im Krematorium Nordheim wurden 5946 (5960) Einäscherungen durchgeführt. Davon waren 2034 (2778) externe Kremationsaufträge und deren 386 (404) betrafen Pathologiesärge. Es wurden 1977 (1804) Urnen ausgehändigt, davon 374 an Privatpersonen. Für 692 (565) interessierte Personen bzw. 35 (40) Gruppen fanden Führungen durch das Krematorium statt.

Bestattungen / Abdankungen Von den 3 690 (3 863) Bestattungen in Zürich (Einwohner und Einwohnerinnen) waren 755 (20%) Erd- bestattungen und 2935 (80%) Kremationen. Von allen Bestattungen fanden 966 (1000) nur am Grab und 430 (398) ohne Abdankung (ohne Pfarrer oder Pfarrerin) statt. Weitere Angaben sind im Tabel- lenteil enthalten (S. 50). Die Abdankungen verteilten sich wie folgt: Abdankungshalle Krematorium Sihlfeld 185 (195), Krematorium Nordheim, Halle I 18 (43), Halle II 203 (229), in Kirchen der Stadt Zü- rich 609.

Gräber Auf den städtischen Friedhöfen wurden abgegeben: 614 (647) neue Reihengräber für Erdbestattungen von Erwachsenen und 21 (20) von Kindern; 655 (816) neue Urnengräber und 134 (135) neue Reihen- nischen und 27 neue Familiengräber. In Gemeinschaftsgräbern wurden 1004 (932) Urnen oder Aschen von Verstorbenen beigesetzt. Ver- mietet wurden 44 (71) Familien-Mietgräber mit einer Fläche von 230 m² (352 m²) zum Preis von Fr. 467 169 (Fr. 756 460). Bei 53 (60) Familiengräbern wurde die Mietzeit zum Betrag von Fr. 170 599 (Fr. 261 501) verlängert, zudem sind 41 (39) ausserordentliche Mietverlängerungen mit einem Preis- volumen von Fr. 215 840 (Fr. 174 906) beantragt und verarbeitet worden. Aufgehoben wurden 105 (106) Familiengräber. Es erfolgten 121 (93) Urnenbeisetzungen in neue Urnen-B-Gräber und 35 (19) in neue Mietnischen. Insgesamt sind 53 (55) Urnen-B-Grabverträge und Mietnischenverträge verlängert worden. Aufgeho- ben wurden 98 (98) Urnen-B-Gräber und Mietnischen. Für Mietgräber wurden insgesamt 52 (100) Beratungen erteilt.

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Bei total 476 (360) Urnenversetzungen stammten 142 (176) Urnen aus Räumungsgräbern. 122 (109) weitere Urnenversetzungen konnten ausgeführt werden. Im Zusammenhang mit einer Bestattung wur- den 212 (75) Urnenversetzungen vereinbart. Die Zahl der Beratungen für Urnenversetzungen belief sich auf 155 (202).

Grabpflege Nach Berücksichtigung des Zuwachses (Bestattungen) und des Abganges (Gräberaufhebungen) er- gab sich auf Ende des Berichtsjahres ein Bestand von 68 145 (71 072) Gräbern und Nischen. Zur Be- treuung waren 55 564 (59 199) Reihen- und Mietgräber angemeldet. Die Zahl der nicht zum Unterhalt angemeldeten, von der Stadt Zürich mit Immergrün oder Cotoneaster geschmückten Gräber betrug Ende Jahr 4492 (6727). Durch Angehörige werden 1230 Gräber selbst bepflanzt. Die Einzahlungen für den Unterhalt und die Bepflanzung der Gräber beliefen sich auf Fr. 9 076 055 (Fr. 8 840 716), nämlich Fr. 4 641 834 (Fr. 4 487 717) für Unterhalt und Fr. 4 434 221 (Fr. 4 352 999) für Pflanzen. Für die Sicherstellung der Grabbetreuungskosten für ein oder mehrere Jahre wurden Fr. 9 201 802 (Fr. 7 493 444) vereinnahmt. Den Einzahlenden wurden auf das Konto für Vorauszah- lungen Fr. 49 805 an Zinsvergütung gutgeschrieben.

Grabmalberatungsstelle und Vereinbarung Bestattungswünsche Der Sachverständige prüfte 1874 (1688) Entwürfe von Grabmälern und Nischeninschriften. Sein Aus- kunfts- und Beratungsdienst wurde in 1716 (1938) Fällen in Anspruch genommen. Es wurden 528 (702) Audienzen betreffend Bestattungswünsche erteilt. Bis Ende Dezember sind 572 (776) neue Vereinbarungen entgegengenommen worden.

Personenmeldeamt Die beiden Abteilungen des Personenmeldeamtes (PMA), die Kreis- und Quartierbüros und die Zen- trale im Stadthaus wurden zusammengelegt und die Leitung des gesamten PMA von Franz Behrens, bisher Leiter der Abteilung Stadthaus, übernommen. Die Integration des Quartierbüros Seebach in das Kreisbüro 11 ist reibungslos erfolgt. Von den ur- sprünglich sieben Quartierbüros sind damit sechs in den zugehörigen Kreisbüros aufgegangen; heute existiert nur noch das Quartierbüro Hard. Auch im vergangenen Jahr konnte die Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im PMA auf- grund von Leistungskennzahlen und entsprechenden Führungsmassnahmen weiter gesteigert werden, was zu Einsparungen beim Personalaufwand führte. Weitere Angaben sind im statistischen Anhang enthalten. (S. 46)

Zivilstandsamt Allgemeines Die schrittweise Entwicklung und Einführung (Indexregister zum Familienregister 1993, Ehen und Ver- kündungen 1996, Todesfälle 1997 und Geburten/Anerkennungen 1998) der ZIVIS400-Softwarepakete für die Verarbeitung des Indexverzeichnisses zum Familienregister und der gesamten Einzelregister war erfolgreich. Im Berichtsjahr wurde dann auch die letzte Hürde, die gemäss Art. 177ebis Zivilstands- verordnung vorgeschriebene Bewilligung zur elektronischen Verarbeitung von Personendaten und deren dauernden Speicherung, genommen. Diese Ermächtigung wurde vom Amt für Gemeinden und berufliche Vorsorge des Kantons Zürich, Abt. Bürgerrecht und Zivilstandswesen, am 16. Dezember definitiv verfügt. ZIVIS400 wurde in der Zwischenzeit ein nicht mehr wegzudenkendes Arbeitsmittel im Alltag des Zivilstandsamtes.

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Rechtsentwicklung Die Revision des Zivilgesetzbuches tritt am 1. Januar 2000 in Kraft. Die für den Zivilstandsdienst rele- vanten Gesetzesartikel sind in den Abschnitten «Die Beurkundung des Personenstandes», «Die Ehe- voraussetzungen», «Die Vorbereitung der Eheschliessung und Trauung», «Die Eheungültigkeit», «Die Scheidungsfolgen» und «Die Vaterschaft des Ehemannes» verändert und festgehalten worden. Die daraus erfolgenden Arbeiten zur Änderung der eidgenössischen Vorschriften auf Verordnungsebene wurden im Berichtsjahr abgeschlossen. Anpassungsbedarf bestand insbesondere in der Vorbereitung des Eheschliessungsverfahrens und der entsprechenden Formulare (Abschaffung der Verkündung und vermehrter Miteinbezug der Brautleute in das Vorbereitungsverfahren) sowie in der gesamt- schweizerischen Harmonisierung der Gebühren. Verbunden damit hat eine intensive Schulung und Information des Personals stattgefunden. Arbeits- abläufe und gebührenpflichtige Leistungen wurden überprüft und den künftigen Gegebenheiten ange- passt. Ausführliche Statistikangaben über den Geschäftsgang des Zivilstandsamtes sind im Tabellenteil ent- halten (S. 47ff).

Statistisches Amt

Bevölkerungsstatistik Im Hinblick auf die im Dezember 2000 stattfindende Volkszählung wurden verschiedene Vorberei- tungsarbeiten durchgeführt. Eine wichtige Frage bilden die Massnahmen zur Unterstützung von spezi- ellen Bevölkerungsgruppen wie ältere oder fremdsprachige Personen, da die Fragebogen erstmals nicht mehr durch Zählpersonal, sondern per Post in die Haushalte gelangen. Im Bevölkerungsstatistik-System wurden wiederum EDV-technische Ergänzungen vorgenommen. Diese erlauben fortan ein präziseres Abbild von räumlichen Bewegungen im Familienverband. Für verschiedene städtische Projekte wurden Spezialauswertungen durchgeführt. Das Schwergewicht lag einerseits bei Fragen zur räumlichen Mobilität von Personen und Familien (Zu-, Weg- und Umzüge), anderseits bei Analysen zur Situation der ausländischen Wohnbevölkerung. Die Bedeutung von kun- denspezifischen Aufträgen und Auswertungen hat wiederum zugenommen. Auf Interesse stiessen zwei Publikationen zur Entwicklung und Struktur der Familien in der Stadt Zü- rich. Im Rahmen des Einsatzplanes zur Lehrlingsausbildung im Präsidialdepartement wurden zwei Auszubildende während je zwei Monaten in die verschiedenen Arbeiten der Bevölkerungsstatistik ein- geführt.

Areal- und Baustatistik In der ersten Hälfte des Berichtsjahres verliefen die Arbeiten in dieser Abteilung im gewohnten Rah- men. Kleinere Verbesserungen an den EDV-Programmen konnten die Arbeitsabläufe weiter erleich- tern. Im zweiten Semester wurde mit den Vorarbeiten für die Volkszählung im Jahr 2000 begonnen, indem arbeitsintensive Bereinigungs- und Abgleicharbeiten für das eidg. Gebäude- und Adressver- zeichnis (GAV) in Angriff genommen werden mussten. Dafür gab es eine Entlastung bei der Oktober- Erhebung für den Wohnbaukosten-Index.

Preis- und Index-Statistik Erstmals wurde auf eine Berechnung des Wohnbaukosten-Indexes im Oktober verzichtet. Eine solche wird nur noch dann durchgeführt, wenn mindestens drei Branchenvertreter dies auf Grund signifikanter Preisveränderungen seit April wünschen. Da dies nicht der Fall war, wird die nächste Erhebung erst im April 2000 stattfinden. Die rege Nachfrage nach der Publikation über das Zürcher Mietpreisniveau im Herbst 1998 belegte das grosse Interesse sowohl der Presse als auch der Mieter- und Vermieterschaft. Gemäss dem ge- planten neuen Mietrecht, das die Berücksichtigung ortsüblicher Mietzinse vorsieht, gewinnt diese Stati-

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stik an Bedeutung. Die Dienstchef-Stellvertreterin vertritt das Amt in der Kommission, die sich mit der Vorbereitung des neuen Bundesgesetzes befasst. In den letzten zwei Jahren verlor der Index der Konsumentenpreise etwas an Aktualität: 1998 wegen seiner Stabilität, und im Berichtsjahr wegen der vielerorts praktizierten Entkoppelung der Löhne vom Index. Dies dürfte aber bereits im Jahr 2000 wegen der zu erwartenden Teuerung wieder ändern. Auch hier war die Vertreterin des Amtes in der Kommission tätig, die sich mit der Revision des Indexes per Mai 2000 beschäftigt.

Wirtschafts- und Sekundärstatistik Zwei neue Wirtschaftsstatistiken stiessen auf grosses Interesse bei der Bevölkerung und in der Pres- se: Die Ergebnisse der neu erstellten Datenbank auf Grund der aktuellen Definitionen für Patentkate- gorien der Verpflegungsbetriebe in der Stadt Zürich sowie eine neue Firmenstatistik. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Handelsregisteramt des Kantons erstellt und weist den Bestand sowie die Zu- und Wegzüge von in Zürich domizilierten Firmen aus. Zusätzliche Informationen betreffen die Rechtsform der Firmen sowie Herkunft und Wegzugsziel von bzw. in die angrenzenden Kantone. Die Hauptergebnisse der Eidgenössischen Betriebszählung 1998 konnten Ende Jahr veröffentlicht werden. Ausführliche Analysen für Stadt und Agglomeration werden im Rahmen der Zürcher Statisti- schen Nachrichten publiziert. Für die Nationalratswahlen 1999 wurde eine Gewinn- und Verluststim- men-Statistik erstellt. Die Arbeiten im Bereich der Verkehrsunfall-, Hotel- und übrigen Sekundärstatisti- ken verliefen im gewohnten Rahmen.

Diverses Mitglieder des Kaders sind in verschiedenen Kommissionen des Bundes zur Vorbereitung geplanter Erhebungen tätig. Es betrifft dies insbesondere den Dienstchef für den Census 2000 und die Chef- Stellvertreterin für alle Projekte im Zusammenhang mit Preis- und Indexerhebungen. Allgemein wurden die vom Bundesamt für Statistik organisierten Tagungen von REGIOSTAT besucht, dem fachlichen Vernehmlassungsgremium des Bundes gegenüber Kantonen und Städten. Das Kader nahm ausser- dem an diversen Versammlungen und Tagungen teil, so u.a. an den Generalversammlungen der KORSTAT (Konferenz regionaler Statistischer Ämter, der Nachfolgeorganisation des VSSA) in Ascona sowie gleichenorts an der Sektion für Amtliche Statistik im Rahmen der Schweizerischen Vereinigung für Statistik (SVS). Der Leiter der Bevölkerungsabteilung besuchte das deutsch-österreichisch- schweizerische Demografentreffen in Bozen vom 7. bis 9. Juni 1999, zu dem jeweils auch die Vertreter des mehrheitlich deutschsprachigen Südtirols eingeladen sind.

Öffentlichkeitsarbeiten Im Berichtsjahr sind die traditionellen Veröffentlichungen der Monats-, Quartals-, Halbjahres- und Jah- resberichte sowie der «Berichte» mit insgesamt 10 Aufsätzen in den «Zürcher Statistischen Nachrich- ten» erschienen. Eine aktualisierte Diskette mit statistischen Angaben zu Kreis- und Quartiermerkma- len wurde vorbereitet, die noch durch Detailangaben der erst kürzlich bekannt gewordenen Ergebnisse der Betriebszählung 1998 ergänzt werden muss. Die druckfertigen Vorlagen für das Jahrbuch 1999 konnten wie letztes Jahr wieder in eigener Regie kostengünstig erstellt werden. Das Amt präsentiert sich im Rahmen des Internet-Auftritts der Stadt Zürich mit eigenen und laufend aktualisierten Informations-Seiten und neuen Statistiken. Für viele Anfragen aus Verwaltung, aus Fachkreisen der Hochschulen und der Wirtschaft sowie aus der Öffentlichkeit des In- und Auslandes mussten eigene Daten wie auch solche der Betriebs- und Volkszählung den Bedürfnissen entsprechend aufbereitet werden. Unzählige Anfragen wurden auch an den automatischen Telefonbeantworter gestellt, von dem die wichtigsten Ergebnisse der Erhebungen, insbesondere die Indexzahlen, rund um die Uhr abgehört werden können.

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Stadtarchiv

Informatik Im Berichtsjahr setzte sich der Ausbau des EDV-Systems kontinuierlich fort. Es wurden zusätzlich zwei PC-Arbeitsplätze eingerichtet, ein Scanner und eine CD-ROM-Jukebox angeschafft. Die bestehenden Lotus Notes-Datenbanken wurden weiterentwickelt. Das Dokumenten-Retrieval-System erhielt eben- falls zusätzliche Funktionen. Im weiteren waren einige Verbesserungen der verschiedenen Access- Datenbanken vorzunehmen. Der EDV-Verantwortliche entwickelte eine Erwerbsdatenbank für die Bi- bliothek. Für die Ausstellung über die Strassennamen («Kämbelgasse – Königsallee. Ein kleiner Bil- dungsspaziergang durch die Strassennamen Zürichs») wurde die bestehende Strassennamendaten- bank erweitert und in einer dem Thema gewidmeten Ausstellung dem Publikum zur Verfügung gestellt. Bei diversen Programmen wurde Ende Jahr auf einen aktuellen Release gewechselt. Im Herbst fand eine interne Weiterbildung statt. An verschiedenen Veranstaltungen und durch aktive Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe des Verbandes Schweizerischer Archivare und Archivarinnen bezüglich der Archivierung elektronisch gespeicherter Akten verfolgte das Stadtarchiv die nationale und internationale Entwicklung dieses sehr aktuellen Problems. Anfangs 2000 wird unter Beteiligung des Stadtarchivs eine entsprechende stadtinterne Ar- beitsgruppe gebildet.

Bestandeserschliessungen 1999 ist die Erfassung der Urkunden weitergeführt worden (ältere, vorhelvetische Urkunden; laufend eingehende Urkunden). Ausführliche Revisionen des Hauptarchivs seit 1798 (Protokolle, Kontrollen und Register, Akten) betrafen die folgenden Verwaltungsabteilungen: Präsidialabteilung, das Poli- zeiamt sowie das Gesundheits- und Wirtschaftsamt; andere Revisionen waren Ende 1999 noch im Gang. Dabei galt es auch, Zehntausende von Signaturen und Schachteletiketten herzustellen und aufzukleben. Drucksachen- und Plakatsammlungen sowie die Sammlung laufender Protokolle wurden aufgearbeitet und nachgelieferte Akten und Pläne des Gaswerks seit 1897 archiviert; die Akten des Kriminalkommissariats III (bis 1964) sind nun weitgehend erfasst. Grössere Erschliessungsarbeiten erforderten die Akten und Pläne des Bauwesens 1913 bis 1945 (über 770 Schachteln). Die Zahl der Spezialarchive (Abteilung VII.) belief sich Ende 1999 auf rund 340, die der Dokumentatio- nen (Abteilung V.L.) auf gut 180.

Auskunftstätigkeit Das Stadtarchiv Zürich hat 1999 328 (Vorjahr: 294) schriftliche Auskünfte an Amtsstellen erteilt, haupt- sächlich dem Bezirksgericht Zürich. Die Zahl der Recherchen für Private belief sich auf 362 (486), worunter 195 (263) aus dem Inland und 167 (223) aus dem Ausland. Die Gesamtzahl der schriftlichen Auskünfte betrug 690 (780). Wie üblich wurden viele Hundert mündliche – persönliche und telefoni- sche – Auskünfte gegeben, die statistisch nicht erfasst sind. Das Stadtarchiv führte 522 Aktenbestellungen aus den Aussenlagern aus. Die Zahl der direkten Be- stellungen aus dem Magazin am Neumarkt in den Lesesaal betrug 627. Ferner wurden 52 Ausleihen (ohne Aktenbestellungen aus den Aussenlagern) vorgenommen.

Aktenübernahme Der Umfang der übernommen Aktenbestände betrug im Berichtsjahr 2620 Laufmeter (Lfm), was dra- stisch über dem schon sehr hohen Aktenvolumen des letzten Jahres (1185 Lfm) liegt. Besonders ins Gewicht fiel die Übernahme der Krankengeschichten des Stadtspitals Triemli mit 2180 Lfm. Die be- deutendsten Ablieferungen waren (Auswahl): Akten Ombudsmann (2,6 Lfm), Stadtkanzlei (47,9 Lfm), Präsidialdepartement (5,5 Lfm), Schul- und Sportdepartement (17,3 Lfm), Hochbaudepartement (52 Lfm), Departement der Industriellen Betriebe (45 Lfm, davon 40 Lfm des Gaswerks der Stadt Zü- rich), Amtsvormundschaft (2,4 Lfm), Gesundheits- und Umweltdepartement (2360 Lfm, inklusive Stadt- spital Triemli), Versicherungskasse (41,5 Lfm), Sozialdepartement (15 Lfm); und von privater Seite

36 Präsidialdepartement

(Auswahl): Zunft zu den Drei Königen (4,5 Lfm), WOKO, studentische Wohngenossenschaft (3,5 Lfm), eine Kopie der Häuserregesten von Adrian Corrodi-Sulzer (2,9 Lfm). Infolge Platzmangels musste eine Ablieferung des Zivilstandsamtes zurückgestellt werden.

Bibliothek und Lesesaal Die Zahl der Neuerwerbungen der Bibliothek belief sich auf 587 Bände (Vorjahr: 387). 546 (470) Ein- heiten wurden neu katalogisiert, darunter 514 (423) Monographien und 32 (16) Periodika. 2134 (2521) Besucherinnen und Besucher benützten den öffentlich zugänglichen Lesesaal. 1874 (2148) Benützungen dienten privaten, 300 (373) amtlichen Recherchen. 1999 wurden 28 Klassenlisten kopiert und gegen Gebühr abgegeben, dazu kamen weitere 15 Listen für die Verwaltung (Schulhaus Hirzenbach). Die Leiterin der Bibliothek hat ein neues Bibliothekskonzept ausgearbeitet. Im Juni wurden mit der gesamten Belegschaft die Bestände der Bibliothek minutiös revidiert. Die Vergabe der Buchbindear- beiten wurde überprüft; künftig werden die Publikationen vorwiegend maschinell gebunden. Noch im Planungsstadium befindet sich die Elektronisierung der Bibliothek (Katalogisierung). Die für die Buchakquisition eingerichtete Erwerbsdatenbank hat sich bereits bewährt.

Personelles 1999 beschäftigte das Stadtarchiv wiederum zusätzliche Personen aus den Einsatzprogrammen des Arbeitsamtes. Dieses ausserplanmässige Personal wurde vor allem im Magazindienst, aber auch in Bibliothek und Dokumentation eingesetzt. Zur Überbrückung der personellen Engpässe konnte der ordentliche Stellenplan mit einer auf drei Jahre befristeten Stelle ab dem Jahr 2000 aufgestockt wer- den. Dr. Anna Pia Maissen wurde zur Adjunktin befördert; sie ist Mitglied der Geschäftsleitung und hat am 1. Januar 1999 die Verantwortung für den Bereich Bibliothek und Lesesaal übernommen. Ab Mitte Januar 1999 konnte das Stadtarchiv die Stelle der Rechnungsführerin/Sachbearbeiterin mit Verena Biscioni-Schuhmacher neu besetzen.

Raumfragen / Einrichtungen Auf Anfang August 1999 nahm das Stadtarchiv als Ergänzung zum Aussenlager St. Antonius in Hot- tingen ein zusätzliches Lager an der Konradstrasse 58 (als Realersatz 230 m2; Zusatzbedarf 180 m2) in Betrieb, da die bisherigen Raumreserven (inkl. Realersatz für aufgegebene Lager) im Wesentlichen ausgeschöpft sind. Mit der Übernahme des beträchtlichen Aktenvolumens des Stadtspitals Triemli hat sich die Situation allerdings bereits wieder zugespitzt. Das Stadtarchiv und das Amt für Hochbauten suchen deshalb nach weiteren geeigneten Lagerräumen. Gestützt auf die Archivverordnung des Kan- tons Zürich vom 9. Dezember 1998 werden die Abteilungen der Stadtverwaltung einstweilen angehal- ten, grössere archivwürdige Aktenbestände weiterhin bei sich aufzubewahren.

Finanzkontrolle

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl der Revisionsberichte leicht abgenommen. Dies kann u.a. damit begründet werden, dass im Zusammenhang mit der Umstellung auf leistungsbezogene Subven- tionen gewisse Prüfungen im Sozialdepartement selbst durchgeführt wurden. Ein besonderer Prüfpunkt im Jahr 1999 waren Abklärungen in bezug auf die Mehrwertsteuer. Die durchgeführten Revisionen umfassten u.a. alle WOV-Pilotabteilungen. Die Finanzkontrolle legt Wert darauf, dass sie schon bei der Einführung der Globalbudgets mit den allfälligen neuen Problemen konfrontiert wird. Neben den Prüfungen an bestehenden EDV-Systemen war die Finanzkontrolle durch ihre Mitarbeiter auch in Projektausschüssen für EDV-Projekte vertreten (z.B. ELBA, FiServ, LV2 SAP R/3, Ablösung Gesamtapplikation Polizeirichteramt, ADMIS, PROMISS).

37 Präsidialdepartement

Seit 1997 stellt die Finanzkontrolle den geprüften Dienstabteilungen Fragebögen zu, worin diese ge- beten werden, sich zum Vorgehen, zur Berichterstattung und zum Nutzen einer Revision zu äussern. Auch 1999 wurden beinahe alle Fragebögen ausgefüllt zurückgeschickt. Der überwiegende Teil der Befragten war mit dem Vorgehen und der Form der Berichterstattung einverstanden und bestätigte auch den Nutzen der Revisionen. Einige kritische aber konstruktive Bemerkungen wurden zum Anlass für entsprechende Anpassungen oder Veränderungen genommen. Die Rechnungsprüfungskommission und die Geschäftsprüfungskommission des Gemeinderates sowie der Stadtrat wurden wie üblich im Verlauf des Jahres mit «Quartalsberichten» über die durchgeführten Revisionen und deren Prüfungsergebnisse orientiert.

38 Initiativen Präsidialdepartement

Unerledigte Initiativen Verzeichnis (Stand 31. Dezember 1999)

Volks- und Einzelinitiativen, welche vom Gemeinderat dem Stadtrat zur Prüfung und Antragstellung überwiesen wurden und noch unerledigt sind.

EIS = Einzelinitiative Stimmbürger (Erledigungsfrist 1½ Jahre mit ½ Jahr Verlängerung) EIR = Einzelinitiative Ratsmitglied (Erledigungsfrist 1½ Jahre mit ½ Jahr Verlängerung) VI = Volksinitiative (Erledigungsfrist 1½ Jahre mit ½ Jahr Verlängerung) Gruppe Einreichung Name Ratsmitglied/Kommission SR-G-Nr. Überweisung Geschäftsbezeichnung GR-G-Nr.

VI 28.10.97 Linkes Bündnis 97002386 28.01.98 «Arbeitsplätze schaffen - Lebensqualität verbessern» (Ökologisches Investitions- und 97000431 Beschäftigungsprogramm - Rahmenkredit) Zur Bekämpfung der Erwerbslosigkeit und zur Verbesserung der Lebensqualität beschliesst die Stadt Zürich ein ökologisch ausgerichtetes Investitions- und Beschäftigungsprogramm. Zu diesem Zweck wird für die kommenden fünf Jahre ein Rahmen- kredit mit jährlichen Tranchen von 30 Mio. Franken bewilligt. Zusätzlich sollen jährlich mindestens weitere 20 Mio. Franken aus bestehenden zweckgebundenen Vorfinanzierungen und Fonds - Stromsparfonds, Fonds für den Bau und Unterhalt des über- kommunalen Strassennetzes, Zweckerhaltungsfonds, Fonds für Parkierungs-Ersatzabgaben usw. - entnommen werden. Über die ordentlichen Investitionen (Stand Rechnung 1996) hinaus sollen damit zusätzliche ökologische Investitionen vorab in fol- genden Bereichen selber getätigt oder bei Dritten gefördert werden: Energieeinsparung und Förderung von Alternativenergien; Lärmschutzmassnahmen; Förderungsmassnahmen für den Natur- schutz; Förderungsmassnahmen für den öffentlichen Verkehr; Förderungsmassnahmen für den Velo- und Fussgängerverkehr; Altlastsanierungen. Um eine optimale Beschäftigungswirkung zu erzielen, ist dafür zu sorgen, dass ein ausreichender Teil der Investitionen in Form von Zuschüssen an Dritte erfolgt. Die Investitionen sollen mit einem allfälligen Impulsprogramm des Bundes koordiniert werden. Für die Vergabe der jährlichen Mittel wird ein beratender Steuerungsausschuss aus Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft, Gewerkschaften, Umweltorganisationen, Baugenossenschaften, Mieter/innenverband und der öffentlichen Hand gebildet. Das Nähere wird in einem Reglement des Gemeinderates geregelt. Mit Weisung Nr. 94 vom 10. März 1999 (GR Nr. 97/431) beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat die Ablehnung der Initiative. Das Geschäft ist gegenwärtig bei der Rechnungsprüfungskommission pendent.

VI 04.12.98 Schweizer Demokraten 99000021 27.01.99 «Schweizer/innen zuerst!» (Änderung der Gemeindeordnung) 98000412 Die Gemeindeordnung der Stadt Zürich wird wie folgt ergänzt: Art. 2 Abs. 2 (neu) Die Gemeindebehörden wachen darüber, dass Zürich eine schweizerisch geprägte Stadt bleibt. Sie räumen im Rahmen des übergeordneten Rechts den Bedürfnissen der Schweizerinnen und Schweizer den Vorrang ein

VI 17.03.99 Grüne Partei 99000469 23.06.99 Mehr Demokratie für weniger Geld (Änderung Gemeindeordnung) 99000134 Die Gemeindeordnung der Stadt Zürich wird wie folgt geändert: Art. 4 lit. b) (aufgehoben) Art. 23 (Änderung) 1. Der Gemeinderat besteht aus 90 Mitgliedern. 2. Die Wahl erfolgt nach dem Verhältniswahlrecht. 3. Für die Wahl der Mitglieder des Gemeinderates bildet das Stadtgebiet einen einzigen Wahlkreis.

39 Präsidialdepartement Initiativen

Gruppe Einreichung Name Ratsmitglied/Kommission SR-G-Nr. Überweisung Geschäftsbezeichnung GR-G-Nr.

VI 13.04.99 Schweizerische Volkspartei 99000759 08.09.99 Gegen die Verschleuderung des Schweizer Bürgerrechts 99000157 Die Richtlinien für die Aufnahme von im Ausland geborenen Ausländern in das Bürgerrecht der Stadt Zürich werden wie folgt geändert: Art. 2 Die Aufnahme der im Ausland geborenen Bürgerrechtsbewerber wird dem Gemeinderat beantragt, sofern sie vor Einrei- chung des Gesuches entweder während der letzten 12 Jahre tatsächlich in der Schweiz gewohnt haben, wovon die letzten 10 Jahre in Zürich; oder in den letzten 18 Jahren wenigstens 15 Jahre tatsächlich in der Schweiz gewohnt haben, wovon 10 Jahre in Zürich. Die Bewerber müssen während der letzten 4 Jahre ununterbrochen tatsächlich in Zürich gewohnt haben. Der tatsächliche Wohn- sitz in der Schweiz darf nur unterbrochen worden sein zur Erweiterung der beruflichen Kenntnisse, beziehungsweise zur Erler- nung fremder Sprachen oder zur Berufsausübung im Ausland, sofern die Abwesenheit in den besonderen Verhältnissen des Bewerbers oder seines Berufes begründet war.

VI 27.07.99 Schweizerische Volkspartei 99001554 06.10.99 Zürich ist keine Einwanderungsstadt 99000360 Die Gemeindeordnung der Stadt Zürich ist wie folgt zu ändern: Art. 2 Abs. 2 (neu) Zürich ist keine Einwanderungsstadt. Die städtischen Behörden setzen sich im Rahmen ihrer Kompetenzen und in Berücksich- tigung des übergeordneten Rechts von Bund und Kanton dafür ein, dass in Zürich keine Masseneinwanderung stattfindet.

40 Motionen Präsidialdepartement und Postulate, unerledigte

Motionen und Postulate Verzeichnis (Stand 31. Dezember 1999)

Motionen und Postulate, welche vom Gemeinderat dem Stadtrat zur Prüfung und Antragstellung über- wiesen wurden und noch unerledigt sind.

MOT = Motion (Erledigungsfrist 2 Jahre nach Überweisung) POS = Postulat (Erledigungsfrist 2 Jahre nach Überweisung)

I. Unerledigte

Gruppe Einreichung Name Ratsmitglied/Kommission SR-G-Nr. Überweisung Geschäftsbezeichnung GR-G-Nr.

POS 26.01.94 Keller Ueli 94001950 02.03.94 Amtliche Sammlung der Beschlüsse im Loseblatt-System 94000045 Der Stadtrat wird aufgefordert zu prüfen, die amtliche und bereinigte Sammlung der Beschlüsse und Verordnungen der Be- hörden der Stadt Zürich als Loseblattsystem herauszugeben. Aufgrund der steigenden Verbreitung des Internets wurde bereits ein Projekt eingeleitet, mit der Zielsetzung, die AS auf die- sem Medium zugänglich zu machen. Ob diesfalls auf eine Herausgabe im Loseblattsystem verzichtet werden kann, wird noch zu prüfen sein.

POS 18.01.95 Bischoff Markus 95000219 08.03.95 Tagblatt-Vertrag, Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag für Verträgerinnen und 95000020 Verträger Der Stadtrat wird eingeladen, bei den nächsten Vertragsverhandlungen über den «Tagblatt Vertrag», dafür besorgt zu sein, dass die beteiligten Zeitungsverlage verpflichtet werden, mit der zuständigen Gewerkschaft, welche die Verträgerinnen und Verträger des «Tagblatts» vertritt, einen Gesamtarbeitsvertrag abzuschliessen. Da der Tagblattvertrag im Jahre 1995 für weitere 10 Jahre bis zum 1. Juli 2005 verlängert wurde, könnte über das Begehren des Postulanten frühestens im Jahre 2003 verhandelt werden.

POS 12.11.97 Maurer Esther und Studer Myrta 97002074 06.05.98 Industriequartier, Massnahmen und Zeitplan zur Realisierung der Empfehlungen des 97000468 Stadtforums Wir bitten den Stadtrat, einen Massnahmen- und Zeitplan auszuarbeiten, der aufzeigt, in welchem Rahmen die Empfehlungen des Stadtforums zur Aufwertung der Forumsgebiete 1, 2 und 3 realisiert werden können.

POS 02.09.98 Diem Hans und 14 Mitunterzeichnende 99001079 16.06.99 Investitionsplanung, Formulierung volkswirtschaftlicher Ziele 99000259 Die Stadt Zürich formuliert im Rahmen ihrer jährlichen Investitionsplanung unter anderem ihre volkswirtschaftlichen Ziele, die sie mit den Investitionen verfolgt. Die Investitionsstrategie enthält Aussagen über die zu erwartenden Auswirkungen im Be- schäftigungsmarkt, in Bezug auf Ausbildungsplätze, Belastung und Entlastung des Sozialbudgets der Stadt Zürich sowie bezüglich Entwicklung von Kaufkraftpotential und Steuerrückflüsse, die der Stadt erwachsen werden.

POS 14.12.98 Geschäftsprüfungskommission 98002228 10.02.99 Archivgesetz, Umsetzung bezüglich elektronischer Daten 98000426 Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, wie auf effiziente Weise der Gesetzesauftrag des Archivgesetzes (Archivgesetz vom 24.9.1995, § 8 et a1) zur Archivierung wesentlicher Dokumente auch im Zusammenhang mit Information erfüllt werden kann, welche primär in elektronischer Form vorliegt (elektronische Dokumente und Datenbanken).

41 Präsidialdepartement Motionen und Postulate, unerledigte

Gruppe Einreichung Name Ratsmitglied/Kommission SR-G-Nr. Überweisung Geschäftsbezeichnung GR-G-Nr.

MOT 21.04.99 Fraktion der Sozialdemokratischen Partei 99000763 10.11.99 Übernahme der kantonalen Bestimmungen 99000178 Der Stadtrat wird beauftragt, die Bestimmungen für die Aufnahme in das Bürgerrecht der Stadt Zürich aufzuheben und Ein- bürgerungen nach den kantonalen Richtlinien vorzunehmen.

MOT 26.05.99 Hansjörg Sörensen und Ronald Schmid 99000928 10.11.99 Einbürgerung, Änderung der Richtlinien 99000217 Der Stadtrat wird beauftragt, dem Gemeinderat eine Vorlage für neue Richtlinien für die Einbürgerung von im Ausland gebore- nen Ausländern zu unterbreiten. Die Richtlinien sind wie folgt zu ändern: Art. 7 lit. a (geänderter Art. 7) Von den Bewerbern um das städtische Bürgerrecht wird verlangt, dass sie die Zürcher Mundart verstehen sowie eine deutschschweizerische Mundart in angemessener Weise sprechen, oder sich mindestens in schriftdeutscher Sprache aus- drücken können. Art. 7 lit. b (neu) Von den Bewerbern wird verlangt, dass sie angemessene Kenntnisse über den schweizerischen Staat sowie über die Rechte und Pflichten der Schweizerbürger besitzen. Art. 7 lit. c (neu) Die Lebenskosten und Unterhaltsverpflichtungen müssen durch eigenes Erwerbseinkommen, Vermögen oder Rechtsansprü- che gegenüber Dritten gedeckt sein. Bewerber dürfen in den letzten 3 Jahren vor der Einreichung des Bürgerrechtsgesuches keine staatlichen Fürsorgeleistungen bezogen haben.

42 Motionen Präsidialdepartement und Postulate, Abschreibungsanträge

II. Abschreibungsanträge für Motionen und Postulate Motionen und Postulate, für welche der Stadtrat dem Gemeinderat den Antrag auf Abschreibung stellt.

Gruppe Einreichung Name Ratsmitglied/Kommission SR-G-Nr. Überweisung Geschäftsbezeichnung GR-G-Nr.

POS 16.11.94 Marti Peter und 21 Mitunterzeichnende 94003585 11.01.95 Wirtschaftspolitische Ziele, Formulierung und Bekanntmachung 94000511 Der Stadtrat wird ersucht, mittelfristige wirtschaftspolitische Ziele für die Stadt Zürich samt den dazu erforderlichen Massnah- men zu formulieren und diese in geeigneter Weise öffentlich zu machen. Der Postulant hat sein Anliegen mit der Interpellation vom 8. April 1998 betreffend Wirtschaftspolitik und Verbesserung der Rahmenbedingungen erneut aufgegriffen, wozu der Stadtrat am 3. Februar 1999 ausführlich Stellung nahm. In der Zwischen- zeit entwickelte die Fachstelle für Stadtentwicklung zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft in den ver- schiedenen Handlungsfeldern wirtschaftspolitische Zielvorstellungen, die der Stadtrat seinen wirtschaftspolitischen Entschei- den zu Grunde legt.

POS 06.06.95 Kommission Stadtverwaltung Reorganisation 95001473 05.07.95 Koordinationsstelle für Ausländerfragen, Optimierung der Zusammenarbeit mit dem Sozi- 95000187 aldepartement Der Stadtrat wird im Zusammenhang mit der geplanten Zuordnung der Koordinationsstelle für Ausländerfragen gebeten, die Zusammenarbeit der Koordinationsstelle mit den Einrichtungen des Sozialdepartementes, die sich ebenfalls mit Ausländerfra- gen befassen, zu optimieren und Doppelspurigkeiten zu eliminieren. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Leitbildentwurfs zur Integrationspolitik der Stadt Zürich hatten die Fachstelle für interkulturelle Fragen und die Infodona (Sozialdepartement) den Auftrag, ihre Angebote zu vergleichen. Im Sommer 1999 wurden die Aufgaben der beiden Stellen gegeneinander abgegrenzt. Damit sind Doppelspurigkeiten beseitigt worden. Über- dies wurden von den Verantwortlichen in einer schriftlichen Vereinbarung Regeln der Zusammenarbeit festgehalten.

POS 14.06.95 Bollier Jean E. und Fritz Max 95001475 04.10.95 Stadtbevölkerung, Bericht über den Ausländeranteil 95000192 Der Stadtrat wird gebeten, dem Gemeinderat einen Bericht über den Stand des Ausländeranteiles an der Stadtbevölkerung, namentlich über die Gründe der in den letzten Jahren ständig zunehmenden Wohnsitznahme von Ausländerinnen und Aus- ländern und der gleichzeitig stattfindenden, noch stärkeren Abnahme der schweizerischen Wohnbevölkerung vorzulegen. In dieser Berichterstattung sind a) die vielfältigen Auswirkungen der 100 000 ansässigen Ausländerinnen und Ausländer und ihrer Familien auf die städtische Gesellschaft darzustellen und der Fragestellung nachzugehen, inwieweit auch negative Folgerungen - z.B. Ghettoisierung in den Stadtquartieren mit sehr hohem Ausländeranteil - gezogen werden müssen, b) die einmaligen und jährlich wiederkehrenden Kosten der letzten 10 Jahre für die Integrationsbemühungen der städtischen Institutionen (Schulen, Arbeitsvermittlung, soziale Fürsorge usw.) aufzulisten und zu werten. Mit Weisung Nr. 136 vom 15. September 1999 überwies der Stadtrat dem Gemeinderat den Bericht «Integrationspolitik der Stadt Zürich» mit den Anträgen auf zustimmende Kenntnisnahme und auf Abschreibung des nun erledigten Postulates.

POS 28.08.96 Christlichdemokratische Volkspartei 97000691 16.04.97 Subventionsverträge, Kündigung und Neuaushandlung 97000149 Der Stadtrat wird beauftragt, sämtliche Subventionsverträge zu kündigen und neu auszuhandeln. Angesichts der in der Volksabstimmung vom 7. Februar 1999 angenommenen Lastenausgleichsvorlage ist eine Kündigung der Subventionsverträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht opportun. Der Verzicht auf eine Kündigung bedeutet jedoch nicht, dass Anpassungen nicht möglich wären. Bei den Verträgen mit den drei grossen Kulturinstituten werden in den kommenden Monaten Änderungen hinsichtlich Zusammensetzung der Trägerschaft (Verkleinerung und stärkere Einbindung des Kantons) und der Abschluss von Leistungsvereinbarungen vorgenommen.

43 Präsidialdepartement Motionen und Postulate, Abschreibungsanträge

Gruppe Einreichung Name Ratsmitglied/Kommission SR-G-Nr. Überweisung Geschäftsbezeichnung GR-G-Nr.

POS 06.11.96 Lienhard Hanna und 18 Mitunterzeichnende 96002279 04.06.97 Ausländerpolitik, Erstellung eines Leitbilds 96000404 Der Stadtrat wird gebeten, dem Gemeinderat ein Leitbild für die Ausländerpolitik der Stadt Zürich vorzulegen. Hauptziele sollen sein - die Integration der ausländischen, niedergelassenen Wohnbevölkerung - ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einheimischer und ausländischer Bevölkerung. Mit Weisung Nr. 136 vom 15. September 1999 überwies der Stadtrat dem Gemeinderat den Bericht «Integrationspolitik der Stadt Zürich» mit den Anträgen auf zustimmende Kenntnisnahme und auf Abschreibung des mit dem Bericht erledigten Po- stulates.

POS 05.03.97 Widmer Marianne 97000403 04.06.97 Arbeitsplätze, Verhinderung der Ausgliederung aus der Stadt 97000069 Der Stadtrat wird gebeten, in Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden zu prüfen, mit welchen Massnahmen er sich dafür einsetzen könnte, dass private Firmen und öffentliche Bundesbetriebe (PTT/BAKOM usw.) auf die Ausgliederung von Arbeitsplätzen in die näher oder ferner gelegenen Kantone verzichten.

Dem Verbleib der gegenwärtig rund 28'000 in Zürich tätigen Firmen dienen vor allem die permanenten Bemühungen von Stadtrat und Verwaltung, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Zürich zu verbessern, etwa durch die Erarbeitung einer neuen BZO, die Unterstützung der zahlreichen nach der Liberalisierung hier aktiv gewordenen Telekommunikationsunterneh- men oder die erweiterten Ladenöffnungszeiten. Der Stadtrat sieht hingegen keine Möglichkeit, den Wegzug von Firmen in andere Kantone generell zu verhindern. Festzuhal- ten ist auch, dass die Wanderungsstatistik zwischen der Stadt Zürich und den anderen Kantonen (also ohne Zürich) derzeit einen positiven Saldo ausweist; im ersten Semester 1999 sind in Zürich mehr Firmen zu- als weggezogen.

POS 05.03.97 Steiner Romeo und Diem Hans 97001642 03.09.97 Impulsprogramm, Ausarbeitung von Vorlagen 97000347 Der Stadtrat wird beauftragt, ein Impulsprogramm mit Gewichtung in folgenden Bereichen vorzulegen: - Investitionsprogramm 1997 - Arbeitsplatzbeschaffungsprogramm 1997 - Deregulierungsprogramm Das 1997 ursprünglich als Motion eingereichte und alsdann als Postulat überwiesene Anliegen widerspiegelt das damalige wirtschafts- und konjunkturpolitische Umfeld. Die im geforderten Impulsprogramm zu setzenden Schwerpunkte – (a) Investiti- ons-, (b) Arbeitsbeschaffungs- und (c) Deregulierungsprogramm – stützten sich bezüglich (a) und (b) auf Massnahmen, die der Bund 1997 zur Ankurbelung der Schweizer Wirtschaft lanciert hatte. Mit Zuschrift an den Gemeinderat vom 28. Mai 1997 (GR Nr. 97/96) legte der Stadtrat bereits folgendes dar: Dem Begehren (a) der Postulanten – Beteiligung der Stadt am Massnahmenprogramm für Unterhalts- und Sanierungsprojekte – ist 1997 entsprochen worden. Das gleiche gilt für (b) – Durchführung von arbeitsmarktlichen Massnahmen wie z.B. Einrich- tung von Arbeitsvermittlungszentren. Dazu kommt, dass der Handlungsbedarf dank der Entspannung der Beschäftigungssi- tuation nicht mehr mit 1997 vergleichbar ist. Deregulierung (c) ist und bleibt eine Daueraufgabe der öffentlichen Hand. Der Stadtrat hat einen wesentlichen Teilaspekt – effiziente Bewilligungsverfahren – zu einem eigenständigen Legislaturziel in den Programmschwerpunkten 1998 – 2002 erho- ben. Im Rahmen des städtischen Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketingsprogrammes ist 1998 eine departe- mentsübergreifende Überprüfung von Verfahrensregeln eingeleitet worden. Ziel sind vereinfachte Prozedere u.a. im Baubewil- ligungswesen. Bereits realisiert sind Deregulierungen z.B. bei den Ladenöffnungszeiten, im Gastgewerbe und bei den Parkie- rungsvorschriften.

44 Motionen Präsidialdepartement und Postulate, Abschreibungsanträge

Gruppe Einreichung Name Ratsmitglied/Kommission SR-G-Nr. Überweisung Geschäftsbezeichnung GR-G-Nr.

POS 04.02.98 Spiess Christoph 98000232 13.05.98 Wegzug von Einwohner/innen, Umfrage nach Beweggründen 98000044 Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, ob die hauptsächlichen Beweggründe für den Wegzug von Einwohner/innen aus der Stadt Zürich mittels einer (fortlaufenden) Umfrage bei den Wegziehenden ermittelt und die Ergebnisse dem Gemeinderat periodisch in geeigneter Weise zur Kenntnis gebracht werden können. Schon 1997 wurden die Wegziehenden ausführlich über ihre Motive befragt. Eine vom November 1998 bis Januar 1999 durchgeführte schriftliche Befragung der Zu- und Wegziehenden bestätigte die Ergebnisse. Durch die Mithilfe des Bevölke- rungsamtes – schriftliche Erhebung am Schalter während der Abmeldung – konnten die Kosten klein gehalten werden, was eine regelmässige Befragung (etwa alle drei bis vier Jahre) erlaubt. Die Resultate der Befragung sind in einem schriftlichen Bericht der Fachstelle für Stadtentwicklung festgehalten sowie auf Internet abrufbar.

POS 02.09.98 Jahreiss-Montagnani Fiammetta und Savarioud Marcel 98001597 10.02.99 Jungbürgerfeiern, Einladung ausländischer Jugendlicher 98000277 Wir bitten den Stadtrat zu prüfen, ob bei gesamtstädtischen Jungbürgerfeiern auch ausländische Jugendliche, die volljährig werden, eingeladen werden können. Die ausländischen Jugendlichen wurden bereits an der Jungbürgerinnen- und Jungbürger-Feier 1999 willkommen geheissen. Aufgrund der guten Erfahrungen sollen die volljährig werdenden Ausländerinnen und Ausländer auch inskünftig zur ge- samtstädtischen Feier eingeladen werden

45 Präsidialdepartement Tabellen

Bevölkerungsamt

Produktegruppe 1, Melde- und Zivilstandsdienste Allgemeine Dienste, Stimmregisterzentrale Stimm- und Wahlrecht 1999 1998

Kuvertieren von Unterlagen für die Abstimmungen und Wahlen 1 057 778 1 064 827 Adressierungen von Stimmrechtsvorlagen (Weisungen) 844 712 851 289 Kuverts aus brieflicher Abstimmung nach Kreisen aussortieren ca. 325 000 Adressieren und Verpacken von Unterlagen für AuslandschweizerInnen 22 844 15 819 Prüfen von Unterschriften: Eingegangene Bogen und Karten 59 140 41 839 Total Unterschriften 200 862 123 864 Gültige Unterschriften 170 608 113 627 Ungültige Unterschriften 30 254 10 237

Mailing 1999 1998

Adressierungen 898 333 1 109 701 Kuvertierungen 1 372 107 1 815 656 Falzungen für andere Ämter 795 106 1 149 878

Personenmeldeamt Meldewesen 1999 1998

Zuzüge 39 794 37 492 Umzüge 42 173 42 463 Wegzüge 37 417 36 833 Zivilstandsänderungen (Geburt, Heirat, Scheidung, Tod) 13 693 13 912 Einbürgerungen 4 104 3 654 Änderungen bei Anwesenheitsarten (Aufenthaltswechsel) 14 282 11 743

Dienstleistungen für die Kant. Fremdenpolizei 1999 1998

Antragstellung an die Fremdenpolizei Gesuche um Erteilung oder Verlängerung der Niederlassungsbewilligung 27 880 27 264 Gesuche um Familiennachzug 320 484

Ausreise- und Wegzugskontrollen aufgrund ablehnender Entscheide der kant. Frepo 192 203 Bussenverfügung im Kurzverfahren wegen verspäteter Anmeldung oder Gesuchstellung 903 765

Auszüge aus dem Personenregister 1999 1998

Identitätskartenanträge 23 369 23 624 Notidentitätskarten 783 844 Passempfehlungen 8 761 8 526 Atteste, Zeugnisse und andere Bestätigungen 27 423 25 629 Garantieerklärungen für Personen aus visumspflichtigen Ländern 3 423 8 605 Auskunftserteilung: Bezahlte Auskünfte 45 448 43 101 Auskünfte an Behörden und Amtsstellen, ohne tel. Auskünfte 50 332 37 570

46 Tabellen Präsidialdepartement

Zivilstandsamt Erstellen von Auszügen aus den Zivilstandsregistern 1999 1998

Auszüge aus den Geburtsregistern (ohne amtliche Mitteilungen) 7 857 8 021 Auszüge aus den Todesregistern (ohne amtliche Mitteilungen) 1 731 1 653 Auszüge aus den Eheregistern (ohne amtliche Mitteilungen) und beglaubigte Fotokopien 1 401 1 445 aus den Eheakten Auszüge, Bescheinigungen und Bestätigungen aus dem Familienregister als Erbennachweis, 11 569 10 866 für Eheschliessungen, Ehescheidungen, Adoptionen, Namensänderungen, Namens- erklärungen, Einbürgerungen, Familienforschungen und andere Zwecke Personalienbestätigungen für auswärtige Beurkundungen, AHV-Ausgleichskassen, 3 513 3 529 Versicherungen usw. Heimatscheine 7 000 7 000 Kraftloserklärung von Heimatscheinen 34 44

47 Präsidialdepartement Tabellen

Führen der Einzelregister und des Familienregisters 1999 1998

Geburten/Anerkennungen 5 298 6 056 Klinikgeburten 5 269 6 029 Hausgeburten 29 27 Kindesanerkennungen durch den Vater 526 470 durch die Mutter 0 0 gerichtliche Feststellung der Vaterschaft 58 35 Randanmerkungen im Geburtsregister als Folge von Anerkennung, Aufhebung des Kindes- 1 081 872 verhältnisses, Adoption, Vaterschaftsfeststellung, Optionserklärung (Namensführung), Eheschliessung der Eltern, Vornamensänderung, sowie die Aufhebung vorgenannter zivil- standsamtlicher Ereignisse, Berichtigungen, Ergänzungen Randanmerkungen im Anerkennungsregister in Form von Berichtigungen und Ergänzungen 15 15 Von auswärts eingegangene Geburtsmitteilungen von Bürgerinnen und Bürgern, 3 282 2 176 Einwohnerinnen und Einwohnern Mitteilungen an die Vormundschaftsbehörden und andere Amtsstellen zur Wahrung der Kin- 1 979 1 739 desinteressen Löschung von Geburtsregistereintragungen 0 0 Löschung von Anerkennungsregistereintragungen 0 0

Todesfälle 4 422 4 457 Von auswärts eingegangene Todesmitteilungen von Bürgerinnen und Bürgern, 2 303 2 324 Einwohnerinnen und Einwohnern Mitteilungen an die Vormundschaftsbehörden und andere Amtsstellen zur Wahrung der 5 953 5 983 Interessen der Angehörigen Randanmerkungen im Todesregister in Form von Berichtigungen und Ergänzungen 41 25 Löschung von Todesregistereintragungen 0 0 Im Eheregister eingetragene, gemeinsame Kinder 171 156 Von auswärts eingegangene Ehemitteilungen von Bürgerinnen und Bürgern, 2 545 2 319 Einwohnerinnen und Einwohnern Randanmerkungen im Eheregister als Folge von Anerkennung, Aufhebung des Kindes- 55 33 verhältnisses, Adoption, Vaterschaftsfeststellung, Eheschliessung der Eltern, sowie die Aufhe- bung vorgenannter zivilstandsamtlicher Ereignisse, Berichtigungen, Ergänzungen Ausgestellte Trauungsermächtigungen 286 301 Ausgestellte Ehefähigkeitszeugnisse 128 109

Löschung von Eheregistereintragungen 45 42

Familienregister Eintragungen im Familienregister der Stadtbürgerinnen und Stadtbürger als Folge von Geburten, Trauungen, Todesfällen, Eheschliessung der Eltern gemeinsamer Kinder, Vaterschaftsfeststellungen, Kindesanerkennungen, Adoptionen, gerichtlicher Aufhebung des Kindesverhältnisses, Ehescheidungen, Namensänderungen, Namenserklärungen, Änderungen im Bürgerrecht a) von in der Schweiz eingetretenen Zivilstandsfällen 11 952 12 286 b) von im Ausland eingetretenen Zivilstandsfällen 1 677 1 322 Namenserklärungen nach Art. 134/149 ZGB 316 337 Familienregisterblatteröffnungen 4 668 4 528 Löschung von Familienregisterblättern 52 58

48 Tabellen Präsidialdepartement

Durchführen von Verkündigungen und Trauungen 1999 1998

Eheschliessungen 2 340 2 245 Fremdsprachige Trauungen a) französisch 143 131 b) italienisch 158 135 c) englisch 231 214 d) spanisch (erst ab 1999 separat erhoben) 44 e) mit DolmetscherIn 395 367 Brautpaare a) beide schweizerischer Staatsangehörigkeit 726 723 b) beide ausländischer Staatsangehörigkeit 563 542 c) schweizerisch/ausländisch gemischte Staatsangehörigkeit 1 051 980 Anzahl der vertretenen ausländischen Staaten 105 110 Reihenfolge der ersten 6 Staaten im Jahre 1999: 1) Sri Lanka 2) Italien 3) Jugoslawien 4) Deutschland 5) Türkei 6) Brasilien Verteilung der Trauungen auf die Wochentage in % a) Montag 13,4 13,1 b) Dienstag 7,6 10,0 c) Mittwoch 11,2 10,8 d) Donnerstag 12,9 12,1 e) Freitag 26,5 24,2 f) Samstag 28,3 29,8 Namenserklärung der Braut nach Art. 160 ZGB 1 066 926 Namenserklärung des Bräutigams nach Art. 160 ZGB 44 40 Namensänderung nach Art. 30 Abs. 2 ZGB 71 62 Optionserklärung nach Art. 37 Abs. 2 IPRG 414 332

49 Präsidialdepartement Tabellen

Produktegruppe 2, Bestattungs- und Friedhofsservice

Bestattungs- und Friedhofamt Organisation von Bestattungen 1999 1998

Sterbe- und Bestattungsfälle 7 977 7 115 Bestattungen von Einwohnerinnen und Einwohnern 3 690 3 863 Abdankungen nur am Grab 966 1000 Abdankungen ohne PfarrerIn 430 398 Krematorium Führungen 35 40 Einäscherungen 5 946 5 960 Sargabgabe einfache Ausführung, gratis an EinwohnerInnen 3 956 3 883 bessere Ausführung gegen Verrechnung 482 686 Transporte Verstorbener Überführungen durch den Fahrdienst 4 995 5 304 davon von oder nach auswärts 649 675 Überführungen durch auswärtige Firmen 424 436 Transporte von Urnen in die Friedhöfe 3 045 3 139 gefahrene Kilometer 130 174 151 079

Vertragsmanagement 1999 1998

Beratung für Bestattungswünsche 528 702 Vereinbarungen für Bestattungen 572 776

Gräberabgabe/-vermietung Abgabe Erdbestattungs-Reihengräber 635 667 Urnengräber und Nischen 789 951 Vermietung Familiengräber 44 71 m2 230 352 für Fr. 467 169 756 460 Verlängerung Mietverträge 94 99 für Fr. 386 439 436 407 Verlängerungen Urnen-B-Grab / Mietnischen 53 55 Aufhebung Familiengräber 105 106 Urnen-B-Gräber / Mietnischen 98 98 Beratungen für Mietgräber 52 100 für Urnenversetzungen 155 202

Gräberadministration 1999 1998

Grabpflege Grab- und Nischenbestand 68 145 71 072 Betreuung Reihen- und Mietgräber 55 564 59 199 durch die Stadt geschmückte Gräber 4 492 6 727 Einnahmen für Unterhalt / Bepflanzung 9 076 055 8 840 716 Sicherstellungen für Grabbetreuungen 9 201 802 7 493 444

Grabmalberatung 1999 1998

Grabmalberatungsstelle Prüfung von Entwürfen 1 874 1 688 Beratungen und Auskünfte 1 716 1 938

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