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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Beiträge zur Entomologie = Contributions to Entomology

Jahr/Year: 1957

Band/Volume: 7

Autor(en)/Author(s): Schilder Franz Alfred

Artikel/Article: Phänoanalyse einer Population von germanica L. (Coleoptera: Cicindelidae). 28-35 w enckenberg.de/; download www.contributions-to-entomology.org/

28 F. A. Schilder, (L.)

K ullenberg , B., Die Bier der schwedischen Gapsiden I. Ark. Zool., A 33 (15), 1—16, 1942. •—, Die Eier der schwedischen Capsiden II. Ark. Zool., 34 A (15), 1—8,1943. —, Studien über die Biologie der Capsiden. Zool. Bidr. Uppsala, 23, 1—522,1946. L eston , D., The eggs of Tingitidae, especially Acalypta parvula (Fall.). Entomol. mon. Mag., 89, 132—134,1953. —, The eggs of Anthocoris gallarum-ulmi (Deg.) and Monanthia humuli (F.), with notes on the eggs of Cimicoidea and Tingoidea. Entomol. mon. Mag., 90, 99—102,1954. Mich a lk , O., Zur Morphologie und Ablage der Bier bei den Heteropteren, sowie über ein System der Eiablagetypen. Dtsch. ent. Z. 1935,148—175, 1935. P oisson , R ., Quelques observations sur la structure de 1 oeuf des insectes Hemipteres- Heteropteres. Bull. Soc. Sei. Bretagne, 10, 40—77, 1933. S outhwood , T. R. E., The structure of the eggs of the terrestrial Heteroptera and its relationship to the classification of the group. Trans, ent. Soc. London, 108, ' 163—221, 1956. Southwood , T. R. E. & S cudder , G. G. E., The bionomics and imature stages of the thistle lace bugs (Tingis ampliata H. S. and Tingis carduiL.) Hem. Tingidae. Trans. Soc. Brit. Ent., 12, 93—112, 1956. W eb er , H., Biologie der Hemipteren. Berlin 1930.

Phänoanalyse einer Population von Cylindera germanica (L.) (Coleóptera: Cicindelidae)

Von F. A. S c h il d e s Universität Halle (Mit 3 Textfiguren)

Anfang August 1954 und 1956 hat cand. biol. K o h r a d K r ü g e r westlich von Lindenthal bei Leipzig 58 bzw. 214 Cylindera germanica1) gesammelt, u, zw. beidesmal an der gleichen (etwa 100 X 200 m großen) Stelle bei Kote 132,0 am Ostrande des ehemaligen Exerzierplatzes, d. i. also am West­ rande des Eichenmischwaldes „Tannenwald“ etwa 2 km nordöstlich vom Bahnhof Lützschena. Diese somit aus zwei Jahrgängen der gleichen Popu­ lation stammenden Tiere wurden von mir auf folgende vier Merkmale untersucht: 1. G eschlecht. Bei 137 $ und 135c? beträgt der Anteil der $ 50.3%, also wie bei früheren Untersuchungen anCicindela sylvicola ($ = 50.3% nach S c h il d e r 1927: 138); der Überschuß der

x) E. R ivalibr (Démembrement du genre Linné. Rev. Fran<¿. Ent., 17, 217—244,1950) hat die Gattung Cicindela Linné in zahlreichen Gattungen aufgeteilt und Cicindela germanica L. in die Gattung Cylindera Westwood gestellt (Genotypus: germanica L.).

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Beiträge zur Entomologie, Band 7, 1957, Nr. 1/2 29 2. Größe. Gemessen wurde die Länge des linken Elytron (vom Vorder­ rande des Scutellum bis zum Apex) entlang der Naht auf x/10 mm genau (Ls in mm), woraus nach Stichproben bestimmt werden kannLe = die Länge des gebogenen Außenrandes (von der Schulterbeule bis zum Apex) durch Multiplikation mit 1.21, sowie E — die Gesamtfläche des Elytron (in mm2) nach der Formel E = 0.265 L\ bzw. 0.255 L%s für $ bzw. $ (denn die $-Elytren sind relativ breiter als die der $). Tabelle 1 gibt die Variationsreihen der Nahtlängen L (s) von 5.3 bis 7.3 mm an, ausgedrückt in Klassen zu 0.1 mm und getrennt für die beiden Jahrgänge, die Geschlechter und die noch zu besprechenden beiden Farb­ typen vb = kupfriggrün und nn = schwarz; die Medianklassen sind fett­ gedruckt : Tabelle 1. Elytren-Länge in V» mm

53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 n

$ vb 1954 ______3 _ 2 4 5 3 6 2 2 1 3 — 31 1956 — — — — — 1 1 — 5 4 4 9 15 6 21 16 9 6 4 _ T 102 — — — — — — nn 1954 — — — — — — — — 1 — — — — 1 1956 — — --- — — — — — 1 — 1 1 — — — — — — —----- — 3 o vb1954 — 1 — 1 — 2 1 1 — 3 1 2 1 — — — — — — — 13 1956 1 — 1 3 2 2 4 10 15 20 7 13 5 3 3 — — — — — 89 — nn 1954 — — — — — 1 — 3 2 — 3 1 2 1 — — — — — 13 1956 — — — — — 1 1 1 3 4 4 6 — — — — — — — — 20 zus. $ ______1 1 _____ 9 4 7 14 21 9 27 18 11 7 7 — 1 137 1 1 1 4 2 6 6 15 20 27 15 22 8 4 3 — — — — — 135

Bei unseren germanica sind also, wie bei allen (S c h il d e r , 1954, p. 72), die Elytren der $ deutlich länger als die der

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30 F. A. Schilder, Cylindera germanica (L.) den vorherrschenden Farbton angibt; wenn c = blau,v = grün,b = kupfer­ braun und n = schwarz bedeutet, stellt also z. B. die Reihe ec, ob, bv, bbdie Abänderungen von reingrün über kupfriggrün und grünkupfrig bis rein- kupfrig dar. In Fig. 1 sind die bei dieser Kalssifikation möglichen 16 Farb­ töne auf den Seiten und Diagonalen eines Quadrates aufgetragen (die Striche

Tabelle2. Farbelemente nicht-schwarzer Elytren c V b n

$ 1954 6 62 31 i f o von 93 1956 10 58 25 7 Y o von 306 $ 1954 — 69 31 _ Y o von 39 1956 4 66 29 1 Yo von 267 zusammen 7 62 28 3 % von 705 (= 235 x 3) verbinden solche Farbtöne, welche direkt ineinander übergehen können), unter Hinzufügung von jeweils 4 Individuenzahlen; links?, rechts<$, oben 1954, unten 1956. In diesem Diagramm fällt auf, daß die rein schwarzen Stücke (14%) von allen übrigen durch das Fehlen fast-schwarzer Individuen morphologisch isoliert sind: die nn-Form ist also gewiß yy yb bv ' bb genetisch tiefer verankert und wohl als eine anderorts oft gänzlich fehlende Mutation gegenüber allen übrigen Farb- Modifikationen der „farbigen“ Stamm­ form zu werten; sie erscheint weit­ gehend (wenn auch nicht vollkommen!) geschlechtsgebunden, da diese rein­ schwarzen Stücke unter den$ stets viel häufiger zu finden sind als unter den ? (sie bilden 24% bzw. nur 3%), wie ja auch bei Cicindela sylvicola und asiatica schwarze Formen beim häufiger sind cc cn nc nn als heim? (S c h il d e r , 1927, p . 154; Fig. 1. Die Elytren-Farbe von Cylin­ 1949, p. 142). dera germanica von Lindenthal (näheres siehe im Text) Bei den übrigen, also den „farbigen“ Varianten (86%) verteilen sich die vier Farbelemente c, v, b, n nach Tabelle 2, wenn man den 1. Buchstaben jeder Farbkombination doppelt bewertet, also z. B. vb — 2e -j- 1 b setzt. Da nach Fig. 1 in beiden Jahren bei beiden Geschlechtern die pfr-Stüeke (d. i. die kupfriggrüne Stammform) am häufigsten waren, stehen in Tabelle 2 überall v und b an 1. bzw. 2. Stelle; Blautönung (c) und Verdunkelung n() scheint beim ? häufiger vorzukommen als beim % 4. M arginalfleck. Der bei unseren germanica niemals mit einem anderen Zeichnungselemente verbundene, mehr oder weniger grellweiße

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Beiträge zur Entomologie, Band 7, 1957, Nr. 1/2 31 mittlere Randfleck wurde unter dem Mikroskop (Auflicht) mit dem Abbe- schen Zeichenspiegel bei 80.7facher Vergrößerung auf Millimeterpapier gezeichnet; nach dieser Umrißzeichnung wurde bestimmt a) die Länge des Fleckes, d. i. des längsten Diameters (Dm), der bei germanica meist dem Elytronrande parallel verläuft; hierzu wurde die Distanz der beiden entferntesten Punkte der Zeichnung auf ganze mm gemessen (bei zerteilten Flecken einschließlich der zeichnungslosen Lücken!) und entsprechend obengenannter Vergrößerung mit 0.0124 multipliziert. b) die Fläche des Fleckes (Am) einschl. der dunklen Poren, wenn diese gänzlich von der weißen Zeichnung umschlossen sind; hierzu wurden die mm2 der Zeichnung ausgezählt und die Summe entsprechend der Vergröße­ rung mit (0.0124)2 = 0.000154 multipliziert. Die Tabellen 3 und 4 zeigen zunächst die absolute Größe des Marginal­ fleckes (also ohne Rücksicht auf die Elytrongröße!), u. zw. Tabelle 3 seine Längsausdehnung in Klassen zu 1/10 mm, Tabelle 4 seine Fläche in 1/100mma; darin bedeutet — gänzliches Fehlen des Fleckes auf dem linken Elytron, dagegen 0 sein Vorhandensein bei einer Größe von weniger als einer halben Einheit, also weniger als Dm = 1/20 mm bzw. Am — ^ m m 8; die Median­ Klassen sind wiederum fettgedruckt. Daraus ist zu erkennen, daß — wie bei der Elytrenfarbe — auch in der Größe des Marginalfleckes eine Diskontinuität besteht, indem dieser Fleck weit häufiger spurlos verschwindet, als man aus der Variationskurve all­ mählichen Kleinerwerdens erwarten sollte. Wegen der beobachteten Asym-

Tabelle 3. Länge des M arginalfleckes in hjoinm

- 1) o 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 n

$ zus. 7 — ____ 4 5 6 8 19 15 21 19 19 5 1 3 1 1 137

Tabelle 4. Fläche des Marginalfleckes in 1/ioo mm2 - 1) 0-2 3-7 10 15 20 25 30 35 40 45 n Med (genau) Max

$ zus. 10 5 18 23 25 22 24 5 1 3 1 137 15 47 zus. 12 7 24 41 28 14 3 6 — ------135 10 32 davon $ vb 10 4 21 31 21 9 2 4 — —----- 102 10 32 $ nn 2 3 3 10 7 5 1 2 — — 33 12 31 1) Bei 3 ? und 3 d (davon 1 °> L L 3> 5 Vioo mm2); bei stichprobenweise beider­ seitig untersuchten ren-Stücken mit mittlerem bis großem Marginalfleck weicht der des rechten Elytron von dem des linken um durchschnittlich ± 3% in der Länge bzw. de 5% in der Fläche ab (Medianwerte); bei kleinsten Flecken beträgt die Abweichung aber oft das Zwanzigfache.

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32 , F. A. Schilder, Cylindera germanica {L.) metrie (bei 6 von 19, d. i. 32% der Stücke mit linksseitig fehlendem Fleck treten rechtsseitig kleinste Marginalflecke auf!) und der Bräunung kleinster Flecke glauben wir aber diese Diskontinuität nicht genetisch, sondern mechanisch deuten zu müssen, indem auch bei Anlage eines Fleckes dieser unterhalb eines bestimmten Grenzwertes nicht mehr in Erscheinung treten kann: phänotypisches Fehlen des Fleckes würde dann oft seine Anlage unterhalb einer Grenzschwelle bedeuten. Die Tabellen 3 und 4 zeigen ferner, daß der Marginalfleck beim $ durch­ schnittlich größer ist als beinah; ein Größenunterschied zwischen farbigen und schwarzen Stücken (Fleck etwas größer) tritt demgegenüber zurück.

Tabelle 5. Relative Länge des Marginalfleckes in % der Außenrandlänge

— 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 n

$ zus. 10 — — 1 4 4 6 3 13 16 12 17 16 16 12 -231 1 137

Tabelle 6. R elative Fläche des Marginalfleckes in °/oo der Elytronfläche Med — 0-2 3-7 10 15 20 25 30 35 n (genau) Max

$ zus. 10 6 22 25 35 25 9 4 1 137 13 33 o ZUS. 12 7 23 37 30 15 5 4 2 135 11 35 davon y vb 10 4 20 28 20 12 4 2 2 102 10 35 (J nn 2 3 3 9 10 3 1 2 33 12 31 Dieser Geschlechtsunterschied hängt aber hauptsächlich mit der unter­ schiedlichen Elytrengröße zusammen: rechnet man nämlich die Längen der Marginalflecke in Prozente der parallel verlaufenden Randsaumlänge um (dm = 100. Dm: Le) und ihre Flächen in Promille der Elytrenflächen(am= 1000. Am : E), so ist aus den Tabellen 5 und 6 die Übereinstimmung beider Geschlechter in bezug auf die relative Fleckenlänge zu erkennen, während die geringere Fläche der Flecke beim ¿J auf ihre geringere Breite zurückzu­ führen sein dürfte. Zwischen der absoluten Länge des Marginalfleckes (Dm) und seiner Fläche (Am) besteht die parabolische Beziehung Am = 0.225 D„, zwischen den in obiger Weise in Anteilen des gesamten Elytrons ausgedrückten rela­ tiven Maßen(dm und am) die Beziehung am = 0.15 d die einzelnen Flecke können aber von dieser durchschnittlichen Beziehung sehr abweichen, wie aus der Fig. 2 betreffs der relativen Maße hervorgeht. Die ziemlich große Schwankung der Einzelbeobachtungen um diese zentrale Parabel geht darauf zurück, daß gleichgroße Marginalflecke nicht nur bald kurz und breit, bald lang gestreckt sein können, sondern auch

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Beiträge zur Entomologie, Band 7, 1957, Nr. 1/2 33 darauf, daß bei allgemein gleichgestal­ teten Flecken der Fleckenrand um randnahe Porenpunkte oft tief gelappt sein kann (wodurch der weiße Fleck trotz gleicher Länge und Breite eine geringere Fläche bedeckt), ja daß bes. kleine Flecke in 2—3 Teilstücke auf­ gelöst sein können oder daß außer­ halb der Enden (meist gestreckter) größerer Flecke kleinste abgetrennte Fleckensplitter vorgelagert sein kön­ nen, die bei Bestimmung der Flecken­ länge ein schließlich des sie vom Hauptfleck trennenden Raumes mit­ berücksichtigt werden müssen, die Ge­ samtfläche aber nur ganz unwesent­ lich vergrößern. Die Fig. 3 zeigt einige Stichproben extremer Bildung des

Fig. 2. Beziehung zwischen Längsausdeh­ nung und Gesamtfläche des Marginalfleckes von Cylindera germanica von Lindenthal (näheres siehe im Text)

Fig. 3. Marginalfleck von Cylindera germanica von Lindenthal: schwarz = weiße Pig­ mentzeichnung, schraffiert (D, E) = gelbbrauner Fleckenbeginn, weiße Lücken = dunkle Poren. A—D = Fleckenpaare beider Elytren, E—F = rechter Fleck bei fehlendem linken, G—U = linker Fleck bei senkrecht gezeichnetem Elytronrand. G größter Fleck, DF Meinst; AILOQS breit, BCNPR gestreckt; ILRQ ganzrandig, BHNP zerfranst, CDEK zerrissen; IL ohne Poren, GSU kleinporig, AT großporig ' Beitr. Ent. 7 ' 3

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34 F. A. Schilder, Cylindera germanica (A.) Marginal Heckes; wie man sieht, zeigt nicht ein einziges Stück der Population von Lindenthal einen spitzen Ausläufer gegen die Scheibenmitte sobrina- (,, Strich“); auch der Posthumeralfleck ( bipunctata) fehlt hier ausnahmslos; und nur bei einem einzigen Stücke streckt sich der Präapikalfleck dem Margi­ nalfleck etwas entgegen, ohne daß es jedoch zu einer Verschmelzung kommt. Ergebnisse. Zwei Jahrgänge einer Leipziger Population vonCylindera germanica ergaben folgende Tatsachen: 1. Die beiden Geschlechter verteilen sich wie 1 : 1. 2. Die Elytren der $ sind um 8% länger (und etwas breiter) als die der 3. Neben der typischen kupfriggrünen Form (die besonders beim $ bläulich oder dunkler werden kann) kommt eine scharf abgrenzbare rein schwarze Form (Mutation ?) vor, u. zw. vornehmlich beim $. 4. Der Marginalfleck fehlt viel häufiger (wenigstens einseitig) gänzlich, als die Verteilung der übrigen Varianten nach der Länge und Fläche des Fleckes erwarten lassen möchten. 5. Er ist, wenn in Anteilen der Elytrongröße ausgedrückt, bei beiden Geschlechtern gleich lang, beim$ aber schmaler als beim $. 6. Zwischen Fleckenlänge und -fläche besteht eine parabolische Bezie­ hung. 7. Die Proportionen dieser Flecke und der Grad ihrer Zerrissenheit sind wie ihre Größe sehr variabel; doch wurde weder der sobrina-Strich noch eine Verschmelzung mit der Präapikalmakel beobachtet.

Zusammenfassung In einer 1954 und 1956 bei Leipzig gesammelten Population, von Cylindera germanica (L.) sind beide Geschlechter gleich häufig (die Elytren der $ sind etwas länger). 14% der 272 Individuen gehören einer rein schwarzen Mutation an, deren Stücke fast ausnahmslos $ sind. Der Marginalfleck der Elytren wurde bezüglich Länge und Fläche statistisch untersucht: er fehlt oft gänzlich, u. zw. häufiger, als man nach der Variation der vor­ handenen Flecke erwarten würde; außerdem ist er beim £ trotz gleicher relativer Länge etwas schmaler als beim $. Summary A population of Cylindera germanica (L.) collected at Leipzig in 1954 and 1956, contains both sexes in equal number (the elytra of females are slightly longer than those of males). One seventh of the 272 specimes constitute a black mutation mostly represen­ ted by males. The marginal spot of the elytra has been examined statistically: it is entirely absent in more specimens than one would exspect from the variation of present spots; besides, the marginal spots of males are slightly narrower than those of females, though of equal relative length. Pe3iOMe B coßpaHOHü b 1954 h 1956 rr okojio JleilnuHra rronyjrapuHH Cylindera ger- mainica (L .) o6a nojia npeHCTaBJieHH ojumaKOBO uacTO (anuTpoHM ? HeMHoro itJiHHuee). 14% 272 3K3eMratHpa npHHaflJiejKaTk hhcto uepHoft MyTauun, npeji- CTaBHTeJiu KOTopoft nouTH 6e3 HCKJiioueHHH

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Beiträge zur Entomologie, Band 7, 1957, Nr. 1/2 35

Zitierte Literatur A damovic , 2., Contribution à la connaissance de nos Cicindélides. Bull, Mus. Hist. nat. Pays Serbe (B), 3—4, 293—331,1950. Sc h il d er , F. A-., Zur Variabilität von Cicindela silvicola Latr. Ent. Ztschr. Frankfurt a. M., 41, 134—138,153—154,180—185,1927. —, Geschlecht und Größe der Cicindelini. Beitr. Ent., 4, 71— 77, 1954. S ch ild er , F. A. & M., Cicindela asiatica als ein Musterbeispiel für variationssta­ tistische Untersuchungen. Beitr. taxon. Zool, 1,137—147, 1949.

Sechs neue Hispinen aus Südamerika (Coleóptera: Chrysomelidae) 181. Beitrag zur Kenntnis der Hispinae

Von E r ic h U h m a r r Stollberg-Sachsen (Mit 5 Figuren) .

Mein Freund F. M orros sandte mir eine Anzahl Hispinen aus Süd­ amerika ein. Unter diesen befand sich eine ganze Anzahl Unica, die sicher neuen Arten angehören. Wiewohl ich der Meinung hin, daß eine Beschrei­ bung von Einzelstücken am besten unterbleibe, so gibt es doch so auf­ fallend gefärbte oder skulpturierte Arten, die eine Beschreibung wohl rechtfertigen, vor allem, wenn dazu eine Zeichnung geliefert wird. Diese Bedingungen liegen hier vor, nur die Odontispa bimaculata n. sp. habe ich nicht gezeichnet. Das ist früher für die0. latipennis (Pic) geschehen. . Es ist der skulpturellen Abbildung nichts hinzuzufügen. Cephaloleia bucki n. sp. wurde mir von M orros und B u c k gleichzeitig vorgelegt.

1. Homalispa wallisi n. sp. (Fig. 1) Oblongo-ovata, nitida, nigra, ápice elytrorum, ore, abdomine pedi- busque, basi femorum excepta, fulvo-testacea, elytris violaceis. —■ 4 mm. Die erste Homalispa, bei der die gelbbraune oder rötlichbraune Färbung ganz, zurücktritt, nur ein kleiner Fleck an der Deckenspitze, die Beine ohne Basis der Schenkel, der Mund und der Bauch rötlich-gelbbraun. Der sehr schmal abgesetzte Seitenrand des Halsschildes bräunlich durchschei­ nend. Kopf, Fühler, Halsschild, Schildchen und Unterseite (ohne Bauch) schwarz, Decken violettblau. Im Habitus ist sie der H. batesii Baly ähnlich, ist aber kleiner und flacher. —■ Kopf äußerst fein punktiert, Augen vor­ tretend. Fühler dünn, etwas länger als Kopf + Halsschild, zur Spitze dünner, Glied 3 länger als 1 + 2, jedes der übrigen etwa drei Viertel von 3, untereinander ziemlich gleich, Endglied zugespitzt. — Halsschild quer, Seitenrand erloschen krenuliert, fein gerandet und abgesetzt, zur Spitze

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