Ulrich Stutz

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Ulrich Stutz Zur Erinnerung an Otto von Gierke. Gedächtnisrede gehalten vor der Juristischen Gesellschaft zu Berlin im Vereinshaus Deutscher Ingenieure und Architekten am 28. November 1921 ^ von Ulrich Stutz. l) Für den Druck war die Rede ursprünglich nicht bestimmt. Namentlich an dieser Stelle beabsichtigte ich eigentlich, Gierbes mehr in der Art zu gedenken, wie ich es seinerzeit bei Heinrich Brunner und Richard Schröder getan hatte. Denn dessen bin ich mir wohl be- wußt, daß es etwas anderes ist, einen Toten inmitten seiner engeren Gemeinde als deren Sprecher durch das Wort zu ehren, ein anderes wiederum, Fachgenossen in aller Welt durch die Schrift über ein Gelehrtenleben und seinen Ertrag zu berichten. Doch nicht wenige, die die Rede gehört, und so manche, die von ihr vernommen hatten, wünschten umgekehrt, Gierkes wissenschaftliche Persönlichkeit der Nachwelt so überliefert zu sehen, wie ich sie unter dem frischen Ein- drucke seines Hingangs mit ihnen gesehen und gezeichnet hatte. Diesen Wünschen konnte ich mich schließlich nicht versagen. So gebe ich, da ein: bis in eundem heutzutage noch weniger als früher angeht, die ßede, die an anderer Stelle zu veröffentlichen unter den gegen- wärtigen Verhältnissen ausgeschlossen ist, hier anstatt eines Nachrufs und zwar, abgesehen von einigen wenigen Berichtigungen und Ergän- zungen, unverändert. Gierke selbst hat es in ähnlichen Fällen ebenso gehalten. Und wenn wir auch stolz darauf sind, daß wir vergangenes Jahr in dieser Zeitschrift das Letzte mitteilen konnten, was er neben- her für den Druck geschrieben hat, so hatte er doch nie ein beson- deres Verhältnis zu unserem Unternehmen, an dem er auch nur ganz gelegentlich mitarbeitete, sodaß sich eine Würdigung vom Standpunkt der Redaktion aus in diesem Falle erübrigt. Die Rede aber hat ja durchaus den Germanisten Gierke zum Gegenstande. Ihn auf dem Hintergründe der Berliner Juristischen Gesellschaft zu schauen, deren Gedeihen ihm bis zuletzt besonders am Herzen lag, wird wohl niemanden stören. Im Gegenteil. Das Bild seiner Gelehrtenpersönlichkeit wird dadurch, so hoffe ich, anschaulicher und wärmer. Zeitschrift für Rechtsgeschich to. XLIII. Germ. Abt. J Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services Authenticated Download Date | 5/25/15 12:46 PM — Vili - Hochansehnliche Versammlung ! Zweimal hat Otto von Gierke im Kreise unserer Juri- stischen Gesellschaft zu Gedächtnisreden das Wort ergriffen: Am 19. Oktober 1895, also bereits auf der vollen Höhe eigenen Erfolges, sprach er über Rudolf von Gneist. Die •wohlabgewogene, eindrucksvolle Rede, die der Bedeutung des Gefeierten für das private wie für das öffentliche Recht in gleicher Weise gerecht wurde, ist heute noch das Beste, was wir über Gneist besitzen, und einer der schönsten Bei- träge zur Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft im vergangenen Jahrhundert. Am 8. Januar 1916 aber schilderte er, damals selbst schon in der Mitte der Siebziger, mit feinstem, liebevollstem Verständnis nach allen Richtungen hin das Leben und Wir- ken Heinrich Brunners, mit dem er in einer Art von Zwil- lingsmeisterschaft an unserer Berliner Fakultät in der Wissen- schaft des deutschen Rechtes, man darf wohl sagen, den Primat errungen und ein Menschenalter hindurch ruhmvoll behauptet hatte. Auch diese Rede, leider lange nicht nach Gebühr beachtet, ist in ihrer Art ein Meisterstück. Die gegenwärtige Stunde weihen wir Otto von Gierke selbst. Nicht so sehr, weil er diesem, unserem Kreise an- gehörte, nicht nur, weil er fast ein halbes Jahrhundert unser Mitglied, während eines Jahrdutzends unser vielverdienter Vorsitzender und zuletzt unser allverehrter Ehrenpräsident war. Dem Meister der Rechtswissenschaft und dem hoch- ragenden deutschen Manne gilt heut unser Gedenken. Über das hinaus, was wir hier von ihm sahen, wollen wir ihn in seiner ganzen schlichten Größe zu erfassen suchen. Sein geistiges Bild soll vor uns hintreten, wie sein leibliches, vor einem Jahrzehnt durch Meister Klimschs Künstlerhand fest- gehalten, vor uns steht. Angesichts der fast erdrückenden Wucht seines Lebenswerkes und des Reichtums seines Daseins selbst für eine stärkere Kraft als die meinige beinahe ein allzu kühnes Unterfangen! Nur wenn jeder von Ihnen aus eigenem Erlebnis und vor allem aus eigenem warmem Emp- Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services Authenticated Download Date | 5/25/15 12:46 PM — IX — finden das Beste hinzutut, mag das Wagnis gelingen. Nur dann wird Otto von Gierke, so wie er leibte und lebte, noch einmal in unserer Mitte erscheinen. Geboren war er zu Stettin am 11. Januar 1841. In der Taufe erhielt er die Namen Otto Friedrich. Sein Vater, Julius Gierke, bekleidete damals das Amt des Stadtsyndikus. Ottos Mutter Therese war eine geborene Zitelmann; der Bonner Rechtslehrer dieses Namens ist ein Neffe von ihr und ein jüngerer "Vetter Gierkes. Im Sommer des Jahres 1848 siedelte die Familie nach Berlin über. Der Vater, ein edeldenkender, hochbegabter und im Sinne der neuen Ideen politisch interessierter Mann, war dort als Mitglied der Preu- ßischen Nationalversammlung tätig und trat damals in das Ministerium Auerswald-Hansemann als Landwirtschaftsminister ein. Mit dem kindlichen Spiel im Berliner Ministeriumsgarten beginne seine zusammenhängende Lebenserinnerung, so erzählte uns später der Sohn an seinem siebzigsten Geburtstage. 1850 kam der Vater als Chefpräsident des Appellationsgerichts nach Bromberg. Otto trat in die Sexta des dortigen Gymnasiums ein, das von dem tüchtigen Mathematiker Deinhardt geleitet wurde, einem sowohl praktisch als auch literarisch bewähr- ten Gymnasialpädagogen; noch als Greis rühmte der frühere Schüler dankbar die Vortrefflichkeit dieser Schule. Da kam jäh der Tod und entriß 1855 durch die Cholera Gierke und seinen fünf jüngeren Geschwistern kurz hintereinander die beiden Eltern, ein furchtbarer Schlag, den er zeitlebens nie ganz verwunden hat. Mein verwaistes Herz erstarrte, Barg sich scheu in Einsamkeit, gesteht er in einem anläßlich der Vollendung des siebzig- sten Lebensjahres gedichteten Rückblick, der für ihn in jeder Hinsicht charakteristisch und ein beredtes Zeugnis der ernsten und hohen Lebensauffassung ist, die ihn von jeher beseelte. Hilfsbereit nahm sich die Familie seiner Mutter der Waisen an. An das Zitelmannsche Haus in der Großen Domstraße zu Stettin und an den großmütterlichen Landsitz in Höken- dorf bei Altdamm knüpften sich für die Gierkeschen Kinder I· Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services Authenticated Download Date | 5/25/15 12:46 PM — χ — bald wieder frohe Erinnerungen. Otto selbst fand liebevolle Aufnahme bei seinem ältesten Mutterbruder, dem Justizrat Otto Zitelmann, der, wie vordem sein Yater, ein vielbeschäf- tigter, hochangesehener, in seinem Berufe voll befriedigter, aber keineswegs aufgehender Eechtsanwalt war. Er und seine Gattin Ernestine geborene Giesebrècht, eine Tochter von Gierkes Deutsch- und Geschichtslehrer Ludwig Giese- brecht und eine Base des Geschichtsschreibers der deutschen Kaiserzeit, haben, wiewohl selbst mit Kindern reich gesegnet, an dem Neffen in vollstem und schönstem Sinne des "Wortes Elternstelle vertreten. Noch sind, von dem Empfänger sorg- sam aufbewahrt, die Ratschläge erhalten, die später der Yormund und Pflegevater seinem Schützling, als er ins Leben hinaustrat, Vorsorglich mitgab. Daß dieser sie, wie sein ganzer Lebensgang lehrt, auch wirklich beherzigt hat, trug wesentlich bei zu seinem sicheren Aufstiege, den der Onkel zu einem guten Teile noch mitzuerleben die Freude hatte. Das Übrige tat die Schule, das Marienstiftgymnasium, an dem damals „eine seltene Auslese geistig hochstehender Lehrer von ausgeprägter Eigenart" wirkte. Ich brauche bloß zu er- wähnen, daß Gierke in den zwei Jahren, die er dort auf der Prima zubrachte, Männer wie Giesebrecht, Karl Ernst August Schmidt und Hugo Ilberg, Hermann Graßmann und Ferdinand Friedrich Calo zu Lehrern hatte. Nicht nur seine ausge- breitete allgemeine Bildung und seine um den Ausdruck nie verlegene, eher mit allzu großem Reichtum der Gedan- ken und Worte ringende Darstellungskunst, seine philoso- phische, bis zu einem gewissen Grade von Hegel beeinflußte Geistesrichtung, vielleicht auch sein Hang zu nationaler Romantik scheinen im Keime daher zu kommen, desgleichen die Hinneigung zur Geschichte. Die letztere entbehrte frei- lich von vornherein aller und jeder lokalen Färbung sowie der Unmittelbarkeit der Anschauung. Im Gegensatz zu an- deren unseres Fachs, in denen der geschichtliche Sinn unter dem Eindruck einer großen historischen Umgebung oder in der Liebe zu einer überlieferungsreichen Yaterstadt sich ent- faltete, hat Gierkes rechtshistorische Art von jeher etwas Unsinnliches, Abstraktes und auf das Allgemeine Gerich- tetes an sich gehabt. Bezeichnenderweise hat er später Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services Authenticated Download Date | 5/25/15 12:46 PM — XI - nicht einmal Preußische Rechtsgeschichte vorgetragen. Er war und blieb immerdar ein Kündiger gemeindeutscher Ver- gangenheit und hat sich, vielleicht gerade deshalb, später in Berlin so recht am Platze gefühlt, hier, wo anderen zum Leidwesen für Lehre und Forschung aus Umgebung und Leben für die Rechtsgeschichte weniger herauszuholen ist als sonst irgendwo. Man könnte Gierke als Historiker vor- nehmlich kraft Erudition bezeichnen. Diese Erudition aber scheint dem hochbegabten, frühreifen Jüngling im wesent- lichen schon die Schule vermittelt zu haben. Und zwar mit solchem Erfolg, daß bei seinem
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