Daniel Hackett hofft auf eine Rückkehr in die italienische Nationalmannschaft

Das größte -Drama des Jahres in Italien begann abseits des Feldes im vergangenen Sommer und nahm jetzt endlich ein gutes Ende, dank der Begnadigung ihres internationalen Star-Spielers Daniel Hacket durch den italienischen Basketball Verband.

Der bei EA7 Emporio Armani Olympia Mailand unter Vertrag stehende Hacket wurde im Oktober 2014 mit einer sechs-monatigen Sperre für alle landesweiten Wettbewerbe belegt, nachdem er vergangenen Sommer unerlaubter Weise aus dem Trainingslager der italienischen Nationalmannschaft abgereist war.

Dann die plötzliche Wende. Giovanni Petrucci, Präsident des Italienischen Basketball- Verbands (Italian Basketball Federation, FIP), hob die Sperre Hacketts mit sofortiger Wirkung auf. Somit kann der 27-Jährige Star bereits am kommenden Wochenende in der Serie A wieder für Mailand auf Korbjagd gehen. Auf dem Parkett stand Hacket das letzte Mal im Finale der Play-Offs 2014 in Italien.

“Diese Zeit war eine einschneidende Periode in meiner Karriere. Ich habe in den letzten Monaten versucht, mich als Mensch weiterzuentwickeln“, sagte Hackett auf einer Pressekonferenz am Montag in Mailand.

“Während dieser Zeit haben mich meine Teamkollegen aus Mailand großartig unterstützt. Ich möchte mich auch bei meinem Coach (, Anm. d. Red.) und dem gesamten Staff bedanken, die nicht die Geduld mit mir verloren haben und immer an meiner Seite gestanden sind. Außerdem habe ich immer die Zuneigung und Unterstützung der Fans gespürt, was mir enorm geholfen hat. Ich habe einen Fehler gemacht, das habe ich schon oft beteuert. Ich hoffe, dass ich in dieser Zeit erwachsener geworden bin und jetzt auch verstehe, wie wichtig auch die kleinesten Kleinigkeiten sind“, fügte Hackett hinzu.

Die Frage, die nun allen auf den Lippen liegt ist: Wird Hackett es auch zurück in die Nationalmannschaft Italiens schaffen? Und wenn ja, wie werden ihn seine Teamkollegen und die Führungsriege der FIP empfangen?

Der charismatische Guard sagte dazu, dass er keine Wiederstände in den Reihen der FIP spüre und weiterhin einen guten Draht zu Präsident Petrucci habe. Erste Gespräche über eine mögliche Rückkehr mit ihm habe es bereits gegeben.

“Es sind keine Narben zurückgeblieben”, philosophierte Hackett und fügte hinzu: „Ich fühle keinen Ärger, gegenüber niemandem. Am Donnerstag waren es dann auch Allessandro Gentile und Nicolo Melli, die mich, zusammen mit den anderen Jungs der Nationalmannschaft, zu einem Gruppengespräch eingeladen haben.“

“Es ist offensichtlich, dass wir einige Sachen ganz privat besprechen müssen. Das ist klar. Aber es ist ein guter Anfang.“

Hackett hofft auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft und auf eine weitere Teilnahme an einer Europameisterschaft im nächsten September. Es wäre seine zweite, nach der EuroBasket 2011 in Litauen

“Du musst dir einen Platz in der Nationalmannschaft verdienen und erarbeiten, aber ich zähle darauf, dass ich es schaffe. Besser gesagt hoffe ich es“, so Hackett. „Es wird nicht einfach werden, weil wir eine starke Italienische Nationalmannschaft sehen werden. Gespickt mit Spielern aus der NBA und Leuten, die in Europa auf dem höchsten Level spielen, wie etwa Pietro Aradori, Andrea Cinciarini oder aber mir. Und dann haben wir noch junge, aufstrebende Talente wie oder Federico Mussini.“

„Es gibt eine Gruppe von rund 30 Spielern, aus denen sich in der Zukunft die Italienische Nationalmannschaft bilden wird. Jeder wird mir zustimmen, dass das eine perfekte Voraussetzung ist, eine exzellente Mannschaft auf die Beine zu stellen“, so Hackett.

Europa ist schön, aber nicht genug

Hacketts Sperre betraf nicht die Europäischen Wettbewerbe und so konnte der Point Guard für Mailand in der Euroleague eingesetzt werden. Dort steht der amtierende italienische Meister aktuell in der Gruppe F unter den letzten 16 Teams mit einer 1-2 Bilanz.

“Jedes Spiel in dieser Phase des Wettbewerbs ist eine Art Lotterie. Vom nominell besten Team bis hin zum schlechtesten in unserer Gruppe kann jeder jeden schlagen. Ich sehe keine einfachen Spiele“, beschrieb Hackett die Situation in Gruppe F.

“Unser Team ist sehr viel ausgeglichener als noch im letzten Jahr, weil es dieses Jahr keinen Riss, keinen Graben in der Mannschaft gibt. Jetzt müssen wir es schaffen, uns unter die ersten Vier in unserer Gruppe zu spielen und uns für die Play-Offs zu qualifizieren.“

“Unser Go-to-guy ist ganz klar Gentile, der in der Offensive für die Punkte sorgt, ein echter Leader ist, auch in der Defensive und uns auf dem Feld mit seinem Charisma und seiner Erfahrung anführt. Für den Rest der Mannschaft gilt: Wir vertrauen immer dem, der in Form ist und sich in einem Spiel gut fühlt“, verriet Hackett weiter.

Ein einziges Spiel in der Woche dürfte aber für Hackett, der wie kaum ein Anderer den Wettbewerb liebt und sucht, zu wenig gewesen sein und so ist er scharf darauf, endlich seine Rückkehr in der Serie A am kommenden Wochenende zu feiern.

“Das Team hat seine Aufgaben in der Liga bisher hervorragend gemeistert und sehr stark gespielt”, so die Einschätzung Hacketts. „So schön es auf der europäischen Bühne ist, so sehr vermisse ich aber auch das Gefühl, am Sonntag in der Liga auflaufen zu können und auswärts vor einer feindseligen Kulisse zu spielen.“

“Ich werde versuchen müssen, Schritt für Schritt einen Weg in das Team zu finden. Das wird nicht von jetzt auf gleich funktionieren, da die Mannschaft perfekt eingespielt ist und ganz bestimmte Hierarchien herrschen. Wir müssen die nötige Balance finden und vielleicht kann ich, im Hinblick auf die Coppa Italia (das Final Eight der Coppa Italia findet von 20.-22. Februar statt; Anm. D. Redaktion), dem Team helfen.” (Übersetzt von fibaeurope.com)