Lokale Agenda 21 Wien Landstraße

Bezirksanalyse

3.

Konzeption und Management EMRICH CONSULTING DI Hans Emrich Kranzgasse 18 1150 Wien www.emrich.at

INHALT

1. EINLEITUNG...... 4

2. ALLGEMEINES ZUM BEZIRK ...... 5

2.1. Siedlungsgeschichte ...... 5

2.2. Bebauungsstruktur...... 6

Die Charakteristik der Viertel ...... 7

2.3. Planung und Politik – Bezirksleitlinien ...... 9

2.3.1. Bezirksleitlinien...... 9 2.3.2. Was sieht der neue Stadtentwicklungsplan STEP 05 für den Bezirk vor? ..... 10 2.3.3. Aktuelle Projekte und Planungen...... 10

3. ÖKOLOGIE ...... 14

3.1. Grün- und Freiflächen ...... 14

3.2. Emissionen/ Immissionen, Luftschadstoffe...... 17

3.3. Lärm ...... 18

3.3.1. Straßenverkehrslärm...... 19 3.3.2. Schienverkehrslärm...... 19

4. ÖKONOMIE...... 19

4.1. Arbeitsstätten und Beschäftigte ...... 20

4.2. Konsum/ Geschäftsstraßen ...... 20

4.3. Leerstand von Geschäftslokalen...... 21

4.4. Arbeitslosigkeit ...... 22

5. SOZIALES UND KULTUR...... 24

5.1. Bevölkerung ...... 24

5.1.1. Bevölkerungsentwicklung...... 24 5.1.2. Alterstruktur der Bevölkerung...... 26 5.1.3. MigrantInnen im 3. Bezirk ...... 27

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5.1.4. Wohnen ...... 29

5.2. Kultur...... 29

5.3 Soziale Infrastruktur ...... 31

6. VERKEHR ...... 32

6.1 Verkehrssicherheit ...... 33

6.2. Öffentlicher Verkehr ...... 34

6.3. Ruhender Verkehr...... 35

6.4. Motorisierter Verkehr...... 36

6.5. Radverkehr...... 37

6.6. FußgängerInnenverkehr...... 39

7. NETZWERKANALYSE...... 40

7.1. Allgemeines und Methode ...... 40

7.2. Stärken/Schwächen-Analyse ...... 41

7.2.1. Stärken des 3. Bezirks ...... 41 7.2.2. Schwächen des 3.Bezirks ...... 46

7.3. Spezifische Themenstellungen der InterviewpartnerInnen...... 51

7.3.1. Kultur/Schule...... 52 7.3.2. Stadtplanung ...... 53 7.3.3. Wirtschaft / Arbeit...... 54 7.3.4. Verwaltung ...... 56 7.3.5. Soziales...... 57 7.3.6. Politik...... 59

8. ZUSAMMENFASSUNG ...... 62

QUELLEN...... 65

ANHANG...... 67

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1. EINLEITUNG

Die Bezirksanalyse dient der Erhebung von Stärken und Schwächen Arbeitsgrundlage der Bezirksstrukturen, dem Finden von Themen für den LA 21 Pro- zess und von Entwicklungspotenzialen des Bezirks. Gleichzeitig soll die Bezirksanalyse als Arbeitsgrundlage für die Arbeitsgruppen die- nen. So soll eine qualitative Beurteilung der Bezirksstruktur anhand nachvollziehbarer und messbarer Indikatoren ermöglicht werden. Als Gegenpart dazu soll die soziale Netzwerkanalyse den Bezirk aus Sicht der AkteurInnen aus Politik, Verwaltung und NGO's darstellen. Um dem Gedanken der Nachhaltigkeit zu entsprechen wurden be- sonders die drei Grundthemen Ökologie, Ökonomie und Soziales für den Bezirk untersucht. Darüber hinaus steht am Anfang der Analyse ein kurzer geschichtlicher Abriss, der einen Überblick über die Entstehung des Bezirks geben soll. Auch das Thema Verkehr, welches einen wesentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Bevölkerung hat, wurde untersucht.

Als Datengrundlage dienten Auswertungen der Volkszählung 2001, das Statistische Jahrbuch der Stadt Wien 2004 sowie Berichte der Gebietsbetreuung Erdberg. Weiters wurden die Landstraßer Vier- telskonzepte, der Bezirksentwicklungsplan Landstraße und Informati- onen von zuständigen Magistratsabteilungen in die Analyse einbezo- gen.

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2. ALLGEMEINES ZUM BEZIRK

Landstraße, der 3. Wiener Gemeindebezirk, umfasst an Fläche etwa 7.42km². Die Einwohnerzahl beträgt laut der den Ergebnissen der Volkszählung 2001 81.287 Einwohner, wodurch sich eine Einwohner- dichte 110 EW/ha ergibt. Der Bezirk Landstraße ist flächenmäßig der dreizehntgrößte Bezirk Wiens, nach der Einwohnerzahl der sechst- größte.

2.1. Siedlungsgeschichte

Der heutige Bezirk Landstraße entstand 1850 durch den Zusammen- Zusammenschluss von schluss der Vorstädte Landstraße, Erdberg und Weißgerber. Hinzu Vorstädten kamen Gebiete der Bahnlinie Wien-Bruck, weiters Sankt Marx und das Flussbett der Wien vom Mondscheinsteg bis zur Donaumündung. Die endgültige Eingemeindung des Bezirkes erfolgte 1861.

Die Römer hatten in der Gegend des heutigen Aspangbahnhofes eine Zivilstadt der Römer Zivilstadt errichtet und prägten die Siedlungsentwicklung des Bezirkes dadurch maßgeblich. Die Siedlungsentwicklung hielt sich sowohl an topographische Gege- benheiten als auch an die alten Straßenzüge der Römer. Die Räume, die zwischen den Straßenräumen übrig blieben, wurden für Landwirt- schaft und Gartenbau genutzt.

Die Vorstadt Landstraße wurde erstmals im Jahre 1201 erwähnt und hatte ihr Zentrum rund um den heutigen Rochusmarkt. Dort befand sich innerhalb einer Befestigung das St. Niklaskloster, welches wäh- rend der 1.Türkenbelagerung 1529 vollkommen zerstört wurde.

Die Landstraße entwickelte sich in den Jahrhunderten nach den bei- Wohnort des Bürger- den Türkenbelagerungen zum Wohnort des Bürgertums. Durch das tums Palais Schwarzenberg und das Belvedere siedelten sich immer mehr adelige Sommerpalais im Bezirk an. Die Landstraße wurde immer mehr zum „Gartenbezirk“.

Für die weitere Siedlungsentwicklung war die Errichtung des Wiener Neustädter Kanals von großer Bedeutung. Diese brachte die Ansiede- lung von Staatsbauten und Betrieben mit sich. Heute verläuft auf die- ser Starecke die S-Bahntrasse.

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Durch den Wienweiten Anstieg des Baulandbedarfes begann in der Frühgründerzeit (1840- 1870) die Aufschließung und Parzellierung der Gärten. Eine Reihe staatlicher Einrichtungen entstanden im 3. Bezirk, darunter unter anderen das Arsenal, der Schlachthof St.Marx und die Zentralmarkthalle.

In der Gründerzeit wuchs die Einwohnerzahl des Bezirkes so stark an, dass er zu einem der dichtestbesiedelten Wiens wurde. Jedoch wurde die hohe Bevölkerungsanzahl durch den ersten Weltkrieg drastisch reduziert. In der Zwischenkriegszeit erfolgte der Bau von mehr als 5.000 Gemeindewohnungen (u.a. Rabenhof, Wildganshof, Hanusch- hof), welche sowohl in großen Höfen als auch in Baulücken errichtet wurden.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird der Bezirk durch einen stetigen Bevölkerungsrückgang geprägt. Im Jahr 1951 hatte der Be- zirk noch 117.948 Einwohner, im Jahr 2001 betrug die Einwohnerzahl 81.287. Diese Entwicklung ist auf vor allem auf sinkende Belagszah- len zurückzuführen. Durch die Entwicklung noch unbebauter Stadt- entwicklungsgebiete ist mittelfristig von einer Bevölkerungszunahme auszugehen.

(vgl. Bezirksmuseum, Bezirksentwicklungsplan)

2.2. Bebauungsstruktur

Ein wesentliches Charakteristikum des 3. Bezirks sind seine städte- baulichen Barrieren. Diese teilen ihn in Viertel und beeinflussen die Versorgung der Bevölkerung mit Angeboten im Öffentlichen Raum, wie zum Beispiel die Versorgung mit Erholungs-, Spiel- und Sportflä- chen, stark. Die größten städtebaulichen Barrieren sind Heumarkt, Vordere Zoll- amtsstraße, Obere Weißgerberstraße, Dampfschiffstraße, Weißger- berlände, Erdberger Lände, A4, Südbahnhof, diverse Bahnanlagen im Bezirk und der Landstraßer Gürtel.

Dadurch ergibt sich eine Gliederung des Bezirkes acht Vierteln, die sich besonders durch ihre Bebauungsdichte und historische gewach- sene Strukturen unterscheiden. Die Viertel sind in der Abbildung 1 dargestellt.

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Abb. 1: Stadtteile des 3. Bezirks

Quelle: Homepage der Gebietsbetreuung Erdberg, Oktober 2005

Die Charakteristik der Viertel

(vgl. Neuinterpretation öffentlicher Raum, 2002)

Das Weißgerberviertel verfügt über einen geringen Anteil an öffentli- Weißgerberviertel chen Freiflächen (ohne Berücksichtigung der Lände) und ist durch relativ hohe Wohndichten gekennzeichnet. Baublöcke mit mehr als 500 EW/ha überwiegen, vereinzelt werden Dichten bis und sogar über 700 EW/ha erreicht.

Das Viertel Landstraße weist gesamtheitlich betrachtet vergleichswei- Landstraße se geringe Wohndichten auf. Auffällig erscheint jener Teil des Viertels, der direkt an das Weißgerberviertel grenzt und am Donaukanal liegt. In diesem gründerzeitlich strukturierten Bereich werden auch Wohn- dichten bis 600EW/ha, bis 700 EW/ha und über EW/ha festgestellt. Die historische Bebauung erinnert an die Entwicklung der Landstraße als „Wohnort des Bürgertums“.

Hier sind die Wohndichten erwartungsgemäß vergleichsweise gering. Diplomatenviertel Lediglich bei zwei Baublöcken wird die Kategorie von 500 EW/ha überschritten, diese Kategorie selbst wird nur in sechs Baublöcken erreicht. Auf Grund des großen Anteils an öffentlichen Einrichtungen gibt es zahlreiche Baublöcke mit maximal 100 EW/ha bzw. 200

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EW/ha. Wie der Name schon vermuten lässt, beherbergt das Viertel eine hohe Anzahl an Botschaften. Die Bebauung setzt sich vor allem aus historischen, großbürgerlichen Gebäuden zusammen.

Das Fasanviertel grenzt zwar unmittelbar an die Erholungsräume Fasanviertel Botanischer Garten, Belvederegarten und Schweizer Garten, weist jedoch selbst keine größeren Freiflächen auf. Das Viertel ist durch relativ hohe Wohndichten gekennzeichnet, kaum ein Baublock liegt unter 500 EW/ha, zahlreiche Baublöcke weisen auch Wohndichten bis 700 EW/ha und über 700 EW/ha auf. Das Viertel weist einen großen Anteil an historischer Bausubstanz und Substandardwohnungen auf. Es besteht daher in manchen Teilen des Fasanviertels ein erhöhter Sanierungsbedarf.

In diesem Viertel sind die Wohndichten vergleichsweise gering. Kaum Rudolfsspital/ Rennweg ein Baublock liegt über 500 EW/ha. Einzelne größere Baublöcke lie- gen bei 100-200 EW/ha. Dieses Viertel wird vor allem durch das Ru- dolfsspital geprägt, welches durch seine Höhe eine städtebauliche Dominante darstellt. Die Bebauung ist in diesem Viertel sehr durch- mischt. Die Gebäude unterscheiden sich vor allem durch ihr Erbau- ungsalter.

Hier sind die Wohndichten relativ gering, was auf die großen Wohnhö- Erdberg fe in diesem Viertel zurück zu führen ist. Einzelne, kleinere und vor- wiegend gründerzeitlich strukturierten Gebiete weisen auch höhere Dichten von bis zu über 700 EW/ha auf.

Das Viertel Erdberger Mais – St.Marx ist durch geringe Wohndichten, Erdberger Mais – überwiegend 100-200 EW/ha, gekennzeichnet. Das Viertel wird durch St.Marx zahlreiche Industrie- und Gewerbegebiete und Entwicklungsgebiete geprägt. In dem Viertel liegt ein Stadtentwicklungsgebiet, hier soll in Zukunft ein neuer Stadtteil entstehen. (siehe Kapitel 2.3..3)

In diesem Viertel gibt es überwiegend geringe Wohndichten (100-200 Arsenal EW/ha). Auch hier kennzeichnen Industrie- und Gewerbegebiete das Viertel. Auf dem Areal befindet sich eine historische Militäranlage, welche heute unter anderem das heeresgeschichtliche Museum be- herbergt. Das Viertel soll in den nächsten Jahren aufgewertet werden (siehe Kapitel 2.3).

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2.3. Planung und Politik – Bezirksleitlinien

Im Sinne der Nachhaltigkeit sollen ökologische, soziale und wirtschaft- liche Zielsetzungen aneinander angepasst und in Verbindung ge- bracht werden. Daher kommt der Politik und Planung eine wesentliche Rolle als Steuerungsinstrument zu. Die Planung sollte als kooperati- ver, integrativer Prozess gestaltet werden, wobei die beteiligten Akteu- rInnen einbezogen werden sollen. So soll es zu einer gemeinsamen Konsensbildung und zu "win-win" Situationen für alle Beteiligten kom- men.

2.3.1. Bezirksleitlinien

Im dritten Bezirk gibt es einen Bezirksentwicklungsplan aus dem Jah- Bezirksentwicklungs- re 1985. Dieser bildet einen Ausgangspunkt für weitergehende Pla- plan nungen und definiert die Entwicklungsziele des Bezirkes. Eine aktuellere Planungsgrundlage bilden die Landstraßer Vier- telskonzepte. Diese wurden von vor fünf Jahren von der SPÖ Land- straße erstellt und beinhalten Leitlinien für weitere Entwicklungen. Durch diese Leitlinien ist es möglich bei der Planung auch auf die spe- ziellen Bedürfnissen der einzelnen Vierteln einzugehen. Die Gliede- Landstraßer rung der Viertel erfolgte für die Erstellung der Viertelskonzepte klein- Viertelskonzepte räumiger. Demnach wird der Bezirk in 13 Viertel unterteilt, welche in der nachfolgenden Karte dargestellt sind.

Abb.2: Gliederung der Viertel im 3. Bezirk für die Erstellung der Landstraßer Viertelskonzepte

Quelle: Landstraßer Viertelskonzepte

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2.3.2. Was sieht der neue Stadtentwicklungsplan STEP 05 für den Bezirk vor?

Der Stadtentwicklungsplan für Wien STEP 05 legt in groben Zügen einen Rahmen für die zukünftige Entwicklung fest. Im STEP 05 wur- den insgesamt 13 Zielgebiete der Stadtentwicklung festgelegt. Für die Zielgebiete der Wiener Stadtentwicklung sollen handlungs- und ent- wicklungsorientierte Programme - maßgeschneidert auf die jeweilige Herausforderung oder Problemstellung - erarbeitet und umgesetzt werden. Bezirke, relevante AkteurInnen aller betroffenen Einrichtun- gen, VertreterInnen der Bevölkerung und der Wirtschaft werden hierzu eingeladen. Für alle Zielgebiete werden integrative Planungsschritte sowie die Berücksichtigung der Prinzipien der Nachhaltigkeit, der Di- versitätspolitik und des Gender Mainstreaming vorgesehen.

Auch im Bezirk Landstraße liegt ein Teil eines solchen Zielgebiet, das Zielgebiet "Bahnhof Wien-Europa Mitte - Erdberger Mais". Dies ist das größte und wichtigste Entwicklungsgebiet im dicht bebauten Stadtge- biet Wiens. Das Gebiet besteht aus unterschiedlichen „Entwicklungs- zonen“, es umfasst den Bahnhof Wien – Europa Mitte und das an- grenzende Südbahnviertel, das Planungsgebiet Arsenal, die Aspanggründe, Neu Erdberg und Simmering (Erdberger Mais). (vgl. STEP 05, Okt.05)

2.3.3. Aktuelle Projekte und Planungen

Erdberger Mais Die Stadtentwicklungszone Erdberger Mais umfasst rund 250 Hektar und ist das Kernstück der nach Südosten gerichteten städtebaulichen Entwicklungsachse Wiens, zwischen City und dem internationalen Flughafen Wien-Schwechat. Derzeit hat das Gebiet 5000 Einwohner und 17.000 Beschäftigte und ist Teil des EU- Förderprogramms URBAN II. Durch die Verlängerung der nach Simmering und den Bau von 600 Wohnungen in den Gasometern wurde das Gebiet „Erd- berger Mais“ stark aufgewertet. Das Gebiet verfügt sowohl über einen sehr guten Anschluss an öffent- liche Verkehrsmittel (U3, Flughafenschnellbahn S7, Bus- und Stra- ßenbahnlinien) als auch an das hochrangige Straßennetz (A4 und A23). Ziele für die Entwicklung dieses Gebietes sind die Ansiedlung von hochwertigen Nutzungen und die attraktive Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten. Eine hochwertige Nutzung des Gebietes soll durch die Ansiedelung von Unternehmen in den Bereichen Verwal- tung, Hochtechnologie, Forschung und Entwicklung, Dienstleistung erreicht werden. Weiters soll durch die Ansiedelung von Wohnbevöl- kerung in den Randbereichen die Entwicklung einer tragfähigen Infra- struktur gefördert werden.

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Nach einer längerfristigen Entwicklung soll das Gebiet 11.000 Ein- wohner und 44.000 Arbeitsplätze zusätzlich erhalten. Ein weiterer Schwerpunkt soll die attraktive Gestaltung des Umfeldes und eine gute Versorgung mit Erholungsräumen sein. Dies soll sowohl die Le- bensqualität der Bewohner als auch die Qualität der Arbeitsplätze steigern.

URBAN II ist ein EU-Förderprogramm, das innovative Strategien zur Wiederbelebung von krisenbetroffenen Städten und Stadtvierteln un- terstützt. Für den Zeitraum 2000 bis 2006 erhalten etwa 70 Stadtregi- onen URBAN II-Mittel von der Europäischen Kommission. Das Wiener URBAN II Gebiet ist auf dem Gebiet des Erdberger Mais situiert. Es umfasst große Teile des Gebiets, insgesamt 160 Hektar. Dieses Gebiet wurde ausgewählt, weil statistische Daten beweisen, dass die Lebensqualität hier deutlich unter dem Wiener Durchschnitt liegt. Die Kriterien dafür waren: Kaufkraft, Arbeitslosenrate, MigrantIn- nenanteil, Schulbildung, Umweltsituation. Um Schwachpunkte in diesem Gebiet zu beheben wurden zahlreiche Maßnahmen entwickelt. Diese sind unter anderem die Errichtung ei- nes Stadtteilmanagements, Umgestaltung und Adaptierung des öf- fentlichen Raumes sowie Integration von MigrantInnen im Hinblick auf Chancengleichheit.

Das Gebiet unterteilt sich in sieben Teilbereiche, drei davon sind für den 3. Bezirk relevant: Erdberg, St. Marx, Aspanggründe. (siehe dazu Abbildung 3).

Abb.3: Entwicklungsgebiet Erdberger Mais

Quelle: Homepage der Stadt Wien, Okt.05

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Aspanggründe Die Aspanggründe am Landstraßer Gürtel umfassen rund 22 Hektar und sind ein Teilbereich des Stadtentwicklungsgebietes Erberger Mais. Vor allem durch den Ausbau der Gasometer und die damit ver- bundene Aktivierung des Gebietes gewann das Areal an Bedeutung, nachdem es lange Zeit brach gelegen war. Anhand eines Strukturpla- nes wurden Leitlinien für einen Ausbau des Gebietes festgelegt. Der Ausbau ist in mehrere Phasen gegliedert, wobei die erste Phase im unmittelbaren Einzugsbereich der S7 Station St.Marx /Ziakplatz begonnen werden soll. Der Ausbau soll bis zum Jahr 2016 vollendet sein. Durch die schrittweise Umsetzung des Strukturplans Aspanggründe würden entsprechend der definierten Limits in der Endausbauphase ca. 1.600 - 2.000 Wohneinheiten mit ca. 4.000- 5.000 EinwohnerInnen und ca. 7.400 - 8.300 Arbeitsplätze geschaf- fen. (vgl. Homepage der Stadt Wien, Okt.05)

Bahnhof Wien – Europa Durch die EU - Osterweiterung rückt Wien ins Zentrum der Europäi- Mitte schen Union. Dieser Zentrumsfunktion in Mittel- und Osteuropa soll durch die entsprechende Anbindung an den internationalen Verkehr entsprochen werden. Der neue Bahnhof soll auf dem heutigen Gelän- de des heutigen Süd- Ostbahnhofes errichtet werden. Nicht benötigte Flächen im Bereich des Frachtenbahnhofs werden hochwertigeren Nutzungen wie Büros, bzw. Handels- und Dienstlei- tungseinrichtungen zugeführt werden. Südlich des Bahnhofes soll ein Viertel mit ausgewogener Nutzungsmischung entstehen, dadurch sollen auch die angrenzenden Viertel an Bedeutung gewinnen. Gene- rell wird eine optimale Verknüpfung der Verkehrsangebote angestrebt, neue Rad- und Fußverbindungen sollen möglichst barrierefrei sein. (vgl. Homepage der Stadt Wien, Oktober 2005)

Landstraßer Gürtel Der Gürtel stellt an vielen Stellen eine große Barriere für Fußgänger dar. Auch im Bereich des Landstraßer Gürtels gibt es zu wenige Ü- berquerungsmöglichkeiten für Fußgänger. Daher wurde von der Stadtplanung die Erstellung eines generellen Straßenprojektes beauf- tragt. Hierbei soll vor allem auf die Verbesserung der Situation für Fußgänger Rücksicht genommen werden. Weiters ist die eine Anpas- sung der Straßenraumorganisation auf die bessere Erschließung des Entwicklungsgebietes Arsenal wichtig. Die Errichtung des neuen Zentralbahnhofes bringt vorrausichtlich, vor allem am Gürtel, ein erhöhtes Verkehrsaufkommen mit sich. Die mög- lichen Auswirkungen und die daraus resultierenden Probleme sind Thema des Beteiligungsverfahrens Zielgebiet Gürtel. Ziel der Arbeits-

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gruppe Südgürtel ist zunächst eine Bestandsaufnahme sowie Bespre- chung der Problemlage mit den Anrainern. (vgl. Homepage der Stadt Wien, Oktober 2005)

Arsenal Dieses Gebiet verfügt über einen sehr großen zusammenhängenden historischen Gebäudekomplex. Es handelt sich dabei um eine zwi- schen den Jahren 1849 und 1856 erbaute Waffenschmiede. Heute befindet sich unter anderem das heeresgeschichtliche Museum im Arsenal. Das Arsenal ist heute von stark befahrenen Straßen umschlossen: Im Norden der Landstraßer Gürtel und die Auffahrt zur A23, im Nordwes- ten von der Ghegastraße (der in Verbindung mit dem neune Zentral- bahnhof noch stärkere Bedeutung zukommen wird), der Arsenalstraße im Südwesten und der A23 im Osten. Der Entwicklungszone fehlt derzeit eine interne Erschließung, vor allem der Südteil befindet sich in immissionsbelasteter und eher iso- lierter Lage. Die Aufwertung dieses Bereiches hängt stark von der geplanten U2- Verlängerung Süd ab. Für das Areal wurde ein städtebauliches Leitbild „Strukturplan Arse- nal“ erarbeitet. Dieser enthält die wesentlichen vorgesehen Flächen- nutzungen, die Nutzungsmengen und das Erschließungssystem in groben Zügen. Das bestehende Ensemble soll eingebunden werden und die Nutzungsverteilung soll auf die bestehenden Umweltbedin- gungen und besonders auf die Lärmsituation eingehen. Das Leitbild kann jedoch nur schrittweise umgesetzt werden, da die nötige Ver- kehrinfrastruktur fehlt und die Absiedlungserfordernisse für bestehen- de Einrichtungen (Bundesheer, Arsenal Research) noch nicht geklärt sind. Der Entwicklungshorizont des „Strukturplans Arsenal“ liegt bei 2025. Nach Abschluss der Endausbauphase können 5.000 Wohnein- heiten und/oder 10.000 Arbeitsplätze erreicht werden. (vgl. Homepage der Stadt Wien, Homepage des Bezirksmuseums Landstraße, BILLG, Okt. 05)

Bahnhof Wien Mitte „Wien Mitte“ stellt einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt innerhalb Wiens dar. Im Laufe der Jahre ist das Bahnhofsareal in einen schlech- ten Zustand geraten. Der Handlungsbedarf für eine Verbesserung dieses Zustandes wurde immer größer. Daher wurde ein städtebaulicher Wettbewerb für eine Neugestaltung des Areals durchgeführt. Im Jahr 2001 wurde die Wiener Innenstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt, wobei sich das Projekt „Wien Mitte“ in der Pufferzone befindet. Darauf folgte eine Diskussion über die Vereinbarkeit der geplanten Gebäudehöhen mit dem UNESCO – Titel „Weltkulturerbe“ der Wiener

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Innenstadt. Diese veranlasste den Bauträger vom Projekt zurückzutre- ten, obwohl das Projekt bereits von der Baubehörde baubewilligt war. Der zu diesem Zeitpunkt bereits im Bau befindliche „City Tower Vien- na“ wurde fertig gestellt. Im Jahr 2003 gab es erneut einen städtebaulichen Wettbewerb bei dem die Architekten Henke & Schreieck als Sieger hervorgingen. Das Siegerprojekt dieses Bewerbes wird derzeit noch weiterentwickelt, bis wann es endgültig realisiert wird steht noch nicht fest. (vgl. Homepage der Stadt Wien, Okt.05)

3. ÖKOLOGIE

Der Begriff der Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Forstwirt- schaft und wurde im 18. Jh. erstmals verwendet. Auch die Wasser-, Land- und Fischereiwirtschaft benutzen diesen Begriff, da sie mit re- generierfähigen (nachwachsenden) Ressourcen arbeiten. Nachhaltig- keit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass im Mittel der Jahre nicht mehr entnommen/geerntet werden darf, als sich unter heutigen Bedingungen nachbildet. Ökologie nahm anfangs innerhalb der drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie und Soziales) einen besonderen Stellenwert ein, da die Nachhaltigkeitsdebatte durch das globale Umweltproblem ausgelöst wurde. Mittlerweile sind ökonomi- sche und soziale Ziele stärker in den Vordergrund gerückt. Wesentlich für die Nachhaltigkeit ist, dass die drei Ziele gleichwertig behandelt werden. Die Erreichung eines Ziels soll nicht auf Kosten eines ande- ren Ziels geschehen. Auf Bezirksebene soll versucht werden, die ver- schiedensten Bereiche der Ökologie möglichst nachhaltig zu gestal- ten. Im Rahmen dieses Berichts wird der 3. Bezirk aus ökologischer Sicht im Hinblick auf die Bereiche Grün- und Freiflächen sowie Klima, Luft und Lärm betrachtet.

3.1. Grün- und Freiflächen

Die ausreichende Versorgung mit Grün und Freiflächen ist für eine hohe Lebensqualität von großer Bedeutung. Sie dienen als Orte der Ruhe und Erholung, aber auch als Treffpunkt oder Spielplätze. Im halböffentlichen oder privaten Bereich können Innenhöfe oder Dach-

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gärten diese Funktion erfüllen. Es werden also wichtige Forderungen für Nachhaltigkeit im Bereich Ökologie und Soziales erfüllt. Das Mik- roklima einer Stadt wird durch einen hohen Anteil an Grünflächen erheblich verbessert und beeinflusst das Wohlbefinden der Bewohne- rInnen. Vor allem in innerstädtischen Bereichen gibt es oft eine massi- ve Unterversorgung mit Grünflächen. Davon kann man im Dritten Bezirk nicht sprechen, zahlreiche Parkanlagen und die Nähe zum Prater sichern die Versorgungsqualität mit Grünflächen im Bezirk. Der Bezirk Landstraße ist gut mit Grünflächen versorgt. Der Versor- gungsgrad bezogen auf Parkanlagen liegt bei 8,92m²/EW. Bezieht man alle Grünflächen mit ein, also auch Kleingartenanlagen, Wiesen und Sport- und Freizeitflächen, erhöht sich der Wert auf 11.76m²/EW. Damit liegt der Bezirk im Wienweiten Durchschnitt. Der Richtwert der Versorgungsqualität der gesamten Stadt Wien liegt bei 10-15m²/EW.

Im 3. Bezirk gibt es zahlreiche kleine und mittelgroße Parks, welche vor allem der Nahversorgung der Bewohner mit Erholungs-, Spiel- und Sportmöglichkeiten dienen. Hier sind zum Beispiel Arenbergpark, Mo- denapark, Apostelpark und Kardinal-Nagl-Platz zu nennen.

Größere Grün- und Freiflächen im Bezirk stellen der Belvederegarten, der Botanische Garten, der Schweizergarten, die Lände und der Fried- hof St. Marx dar. Diese Flächen haben eine wichtige Funktion bei der Sicherung der Versorgungsqualität mit Grünflächen. Eine große Bedeutung für die Versorgung mit größeren Grünflächen haben weiters der benachbarte Prater und der Stadtpark. Die Nähe zu diesen Grünräumen bringt für die Bewohner des Bezirks viele Vorteile im Hinblick auf das Erholungs- Spiel- und Sportangebot.

Die gute Versorgung des Bezirkes mit Grünflächen spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der Bewohner wieder. Bei der Befragung von VertreterInnen verschiedener Institutionen für die Netzwerkanalyse wurde die hohe Wohnqualität durch Grünraumnähe als größte Stärke des Bezirks genannt (siehe dazu Netzwerkanalyse 7.2.1)

In der Abbildung 4 sind die im Bezirk vorhandenen Grünflächen dar- gestellt.

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Abb.4: Grünflächen im 3. Bezirk

Quelle: Jahresbericht 2004 der Gebietsbetreuung Erdberg

Leider gilt es auch in manchen Teilen des Bezirkes Barrieren zu über- winden, um an größere Freiräume und Grünflächen zu gelangen. Die- se Barrieren betreffen vor allem die Lände, den Schweizergarten, den Stadtpark und den Prater. Städtebaulichen Barrieren sind: Weißger-

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berlände, Erdberger Lände, A4, Landstraßer Gürtel, Heumarkt, Vorde- re Zollamtsstraße und diverse Bahnanlagen im Bezirk.

In den folgenden Tabellen (Tab.1, Tab.2.) ist ein Vergleich der Anteile der verschiedenen Nutzungsarten im 3. Bezirk mit den Werten der gesamten Stadt Wien dargestellt. Der Anteil der Bauflächen ist, wie bei Innenbezirken üblich, sehr hoch. Auch der Anteil der Verkehrflä- chen liegt über dem Durchschnitt der Stadt Wien. Die vorhandenen Grünflächen im Bezirk werden zu knapp drei Viertel als Parkflächen genutzt. Bei den Spiel- und Freizeitflächen liegt der Anteil im Bezirk bei über 11%, was im Vergleich zur gesamten Stadt einen hohen Wert darstellt.

Tab. 1. Nutzungsarten 2001 im 3. Bezirk und in ganz Wien in % 3.Bezirk Wien gesamt Bauflächen 57,96% 33,32% Grünflächen 13,18% 48,26% Gewässer 0,12% 4,67% Verkehrsflächen 28,74% 13,75% Quelle: Statistisches Jahrbuch 2004

Tab. 2. Grünflächen 2001 im 3. Bezirk und in ganz Wien in % 3.Bezirk Wien gesamt Landwirt. genutzte Fläche 2,67% 32,49% Parkanlagen 73,82% 8,10% Wälder - 37,48% Kleingärten 5,64% 6,32% Wiesen 6,20% 11,78% Sport- und Freizeitflächen 11,67% 3,82%

Quelle: Statistisches Jahrbuch 2004

3.2. Emissionen/ Immissionen, Luftschadstoffe

1992 trafen über 170 Staaten zum Erdgipfel von Rio de Janeiro zu- sammen, um sich gemeinsam einer dauerhaften umwelt- und sozial- verträglichen Entwicklung der Gesellschaften zu verpflichten. Nach- haltigkeit soll als Versuch, die natürlichen Lebensgrundlagen dauer- haft zu schützen, auch im Bereich Stadterneuerung zum zentralen Anliegen werden. Dies bedarf eines Diskussionsprozesses zwischen StadtplanerInnen und -verwaltungen, WirtschaftsakteurInnen und StadtbewohnerInnen, um einvernehmliche Lösungen für eine nachhal- tige Stadtgestaltung zu entwickeln.

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Im dritten Bezirk direkt gibt es keine Luftgütemessstellen. Daher muss auf die Messstellen der drei angrenzenden Bezirke zurückgegriffen werden: 1., Stephansplatz, 2.,Taborstraße und 11., Rinnböckstraße (erfasst Luftsituation direkt an der Südosttangente); Eine Messstelle beschreibt die Luftsituation im Umkreis von 2 km. Daher kann die Luftqualität nur in Randbereichen des Dritten Bezir- kes. Eine Übertragung der Werte auf den gesamten Bezirk ist nicht zulässig.

3.3. Lärm

In Wien sind 11% der Bevölkerung durch einen Lärmpegel von über 70 Dezibel belastet. Das entspricht zwar dem typischen innerstädti- schen Straßenverkehr, im dicht bebauten Stadtgebiet liegt die Lärm- belastung jedoch eindeutig über den angestrebten Grenz und Richt- werten. Die Lärmbelastung soll durch gezielte Maßnahmen der Stadt Wien wie etwa Lärmschutzwände, Schallschutzfenster und Tempo 30 Zonen verringert werden.

Die Lärmbelastung wurde 1996 vom IFES untersucht, dabei wurden rund 7.200 Männer und Frauen zum Thema Lärm befragt. Die Befra- gungen ergaben, dass sich die Wiener Bevölkerung heutzutage weni- ger durch Lärm belästigt fühlt als noch in den 80er Jahren. Allerdings wird die Toleranz gegenüber vorhandenem Lärm immer geringer. Bei störenden Lärmquellen wird an erster Stelle der Straßenverkehrslärm genannt, gefolgt vom Schienenlärm und dem Baulärm. (vgl. Homepage der Stadt Wien, MA22, Oktober 05)

Der Blick in die Zukunft der Lärmverringerung bzw. Lärmvermeidung wird vor allem durch die EU- Umgebungslärmrichtlinie geprägt. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Richtlinie ist die Erstellung von strate- gischen Lärmkarten, welche die Belastung der Bevölkerung durch Umgebungslärm darstellen sollen. Diese strategischen Lärmkarten werden für jede Verursachergruppe erstellt (Straßen-, Schienen- und Flugverkehr sowie Industrie) und sollen bis 2007 zu Verfügung ste- hen. Als nächsten Schritt sieht die EU-Umgebungslärmrichtlinie die Erstellung von Aktionsplänen auf Basis der strategischen Lärmkarten vor.

Die starke Lärmbelastung in manchen Teilen des Bezirks wird bei der Befragung der NetzwerkpartnerInnen als eine der größten Schwächen des Bezirks genannt (siehe dazu Netzwerkanalyse 7.2.2).

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3.3.1. Straßenverkehrslärm

Das Lärm Online Informations System (LOIS) der Stadt Wien (http://www.wien.gv.at/ma22/lois) beinhaltet einen Straßenverkehrs- lärmimmissionskataster auf dem die Lärmbelastung am Tag und in der Nacht dargestellt ist. Stark belastete Verkehrsverbindungen sind die Schlachthausgasse, die Vordere Zollamtsstraße und Am Heu- markt (jeweils über 75-80dB/Tag). Der Landstraßer Gürtel mit über 70-75dB/Tag bzw. teilweise bis zu über 75-80dB/Tag ist ebenfalls ein stark belastet. In die nächst kleinere Kategorie von über 70-75 dB/Tag fallen weitere wichtige Verkehrsverbindungen des Bezirks wie die Erdberger Lände, die Weißgerberlände, die Ungargasse, die Fasangasse und der Rennweg. Die Landstraßer Hauptstraße weist sehr unterschiedliche Werte auf. Diese reichen von über 60-65dB/Tag am Ursprung beim Stadtpark bis zu über 75-80dB/Tag zwischen Rennweg und Landstraße Gürtel. In den meisten Teilen liegt die Lärmbelastung auf der Landstraße Haupt- straße bei Werten über 70-75dB/Tag.

3.3.2. Schienverkehrslärm

Der Schienenverkehrslärmimmissionskataster der Stadt Wien (http://www.wien.gv.at/ma22/lois/slik) zeigt die Lärmbelastung zwi- schen 22 und 6 Uhr an Bahnstrecken im Jahr 2000. Die Werte der Lärmbelastung befinden sich in den meisten Teilen des Bezirks im unteren Bereich von bis zu 55dB. Im Bereich der Oberen Bahngasse gibt etwas höhere Werte von bis zu 60dB. Die stärkste Belastung durch Schienenverkehrslärm weist die Arsenalstraße im Bereich des Südbahnhofes auf. Hier liegen die Werte, welche haupt- sächlich durch den Lärm des Frachtenbahnhofes verursacht werden, bei bis zu 75dB.

4. ÖKONOMIE

Die Ökonomie ist eingebettet in ein soziales System und in die Natur. Für eine nachhaltige Ökonomie stellt sich die Frage nach dem verträg- lichen Ausmaß wirtschaftlicher Aktivitäten in Hinblick auf die Belast- barkeit des sozialen und ökologischen Systems. Zielsetzung einer Nachhaltigen Ökonomie ist ein Wirtschaften, das nicht zu Lasten der Natur oder des sozialen Friedens geht. Dazu strebt sie eine geringe Nutzung insbesondere nicht erneuerbarer Ressourcen an und be- rücksichtigt die Aufnahmekapazität der Umwelt auch in ihrer zeitlichen Dimension. In diesem Zusammenhang ist eine innovative Kreislauf- wirtschaft, die auf regionale Produktion und Konsum baut, von ele- Seite 19

mentarer Bedeutung. Nachhaltiges Wirtschaften verfolgt das Ziel, die ökonomischen und sozialen Ungleichgewichte lokal, national und global abzubauen. (vgl. Projekt 7ukunft, 2000).

4.1. Arbeitsstätten und Beschäftigte

Die Zahl der Arbeitsstätten im Bezirk Landstraße stieg in den letzten Jahren von 4.905 (1991) auf 5.924 (2001) an. Die Zahl der Beschäf- tigten stieg in den letzten Jahren von 61.685 (1991) um 9,9% auf 67.812 (2001) und nimmt damit innerhalb Wiens den zweiten Rang nach dem 1.Bezirk ein. (vgl. Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien 2004)

Laut der Volkszählung 2001 pendeln 59.464 Personen aus dem drit- ten Bezirk aus, während 26.810 Personen in den Bezirk einpendeln. (vgl. Homepage der Stadt Wien, Bezirksdaten, Oktober 05)

Der Bezirk ist auch Standort einiger großer Unternehmen. Hier sind in erster Linie T- Mobile und Siemens zu nennen. Der Standort von Sie- mens in Wien-Landstraße wird jedoch in den nächsten Jahren aufge- löst, da bis 2010 die geplante Siemens City in Wien Floridsdorf fertig gestellt werden soll. Das Grundstück für dieses große Projekt umfasst 485.000m², darauf sollen insgesamt 275.000m² Gebäudeflächen ent- stehen. Der Firmensitz von T-Mobile Austria, T-Center St. Marx, erregt mit seiner auffallenden Architektur Aufsehen.

Mit der Neubebauung in dem Stadterweiterungsgebiet Erdberger Mais wird die Ansiedelung neuer Betriebe angestrebt. Wenn das gelingt, kann der Bezirk die Zahl der Arbeitsstätten steigern und so seinen Ruf als Arbeitsplatzstandort verbessern.

4.2. Konsum/ Geschäftsstraßen

Konsum hat innerhalb der Ökonomie eine wichtige Rolle inne, da die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen auch Auswirkungen auf die Qualität und Struktur des Angebotes hat, d.h. der Einzelne kann mit seiner Konsumentscheidung mehr oder weniger nachhaltige Un- ternehmen unterstützen. Die Erhaltung der Nahversorgung spielt da- bei eine wesentliche Rolle.

Die Kaufkraft pro Kopf beträgt im 3. Bezirk 6.344 €, im Vergleich dazu liegt die Kaufkraft pro Kopf in ganz Wien bei 5.799 €. Der Bezirk ver- fügt somit über 545 € mehr Kaufkraft als der Durchschnitt der gesam-

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ten Stadt. Am meisten Geld fließt in Güter des Kurzfristigen Bedarfes, an zweiter Stelle stehen die Ausgaben für Bekleidung. In der Tabelle 3 ist die Wiener Kaufkraft im Jahr 1998 dargestellt.

Tab. 3: Die Wiener Kaufkraft 1998 im 3. Bezirk und ganz Wien in Mio. € 3.Bezirk Wien Kurzfristiger Bedarf 49,71 3452,4 Bekleidung 31,03 1891,46 Hausrat 20,28 1214,73 Wohnungseinrichtung 20,42 1219,3 sonstiger Bedarf 26,89 1598,08 Gesamt 148,25 9375,81 Quelle: Statistisches Jahrbuch,2004

Als überregionale Geschäftsstraße zählt im 3. Bezirk nur die Landstra- ßer Hauptstraße, welche zu den Wiener Haupteinkaufsstraßen zählt. Die Landstraßer Hauptstraße lag 1998 im Vergleich mit 20 anderen Wiener Hauptgeschäftsstraßen auf Rang 5, der Umsatz betrug in diesem Jahr 204,6 Mio. €. Die Umsatzentwicklung der Landstraßer Hauptstraße in den Jahren 1970 bis 1998 ist in der Tabelle 4 darge- stellt. Man kann erkennen, dass der Umsatz in jeder Periode ange- stiegen ist, was sowohl auf die Attraktivität der Einkaufstraße als auch auf den Anstieg der Kaufkraft der Konsumenten zurückzuführen ist. Im Vergleich mit den anderen Wiener Haupteinkaufstraßen variierte die Position der Landstraßer Hauptstraße in den vergangen Perioden. Im Jahr 1998 nahm die Landstraßer Hauptstraße das erste Mal seit dem Jahr 1970 wieder den 5. Rang an (siehe dazu Tabelle 4).

Tab. 4: Umsatzentwicklung der Landstraßer Hauptstraße Jahr Umsatz in Mio. € Rang 1970 43,6 5. 1981 79,9 7. 1986 94,5 6. 1990 159,4 7. 1995 173,8 6. 1998 204,6 5. Quelle: Statistisches Jahrbuch 2004

4.3. Leerstand von Geschäftslokalen

Bezüglich leerstehender Lokale gibt es keine sehr aussagekräftigen Daten, da die Flächen lokal in unterschiedlichen Parametern erfasst werden. Leerstände sind augenscheinlich ein großes Problem, vor allem der kleineren Geschäftsstraßen.

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Leerstehende Geschäftslokale können über die Wirtschaftskammer, Wiener Einkaufsstraßen gefunden und vermittelt werden. Für die Su- che wurde ein Serviceportal im Internet eingerichtet (www.leerelokale.at), auf dem registrierte Nutzer Information über Lage, Größe und Mietpreise erhalten.

Derzeit werden 55 leerstehende Geschäftslokale über dieses Service- portal vermittelt. Die Anzahl der Geschäftslokale, welche nicht über dieses Portal vermittelt werden, ist schwer abschätzbar. Daher kön- nen keine genauen Angaben über die Gesamtanzahl leerstehender Lokale gemacht werden.

4.4. Arbeitslosigkeit

Erwerbsarbeit ist für fast alle Menschen die Grundlage für ein sozial integriertes Leben, für die Freiheit, eigene Vorstellungen zu verwirkli- chen und damit für psychosoziale Stabilisierungen der Individuen. Dabei ist auch die Art der Arbeitsverhältnisse zu betrachten, da immer häufiger Beschäftigungsverhältnisse ohne soziale und gesundheitliche Absicherung entstehen.

Die Arbeitslosigkeit steigt in ganz Österreich immer weiter an, auch Wien ist davon nicht ausgenommen. Betrug die Arbeitslosenquote in Wien im September 2004 noch 7,9%, so stieg sie im vergangenen Jahr auf 8,1 Prozent (Sept. 2005) an. Damit liegt Wien österreichweit an erster Stelle, die Arbeitslosenquote für ganz Österreich liegt bei 6,6% (Sept. 2005). (vgl. AMS Wien)

Der 3. Bezirk zeigt sich jedoch ein etwas anderes Bild. Hier ist die Zahl der vorgemerkten arbeitslosen Personen seit dem vergangenen Jahr zurückgegangen. Derzeit sind im 3. Wiener Gemeindebezirk 4.115 Personen arbeitslos (Sept. 2005), im September letzten Jahres belief sich diese Zahl noch auf 4.177. In der Tabelle 5 ist die Verände- rung der Arbeitslosenzahlen im 3. Bezirk und für ganz Wien darge- stellt.

Tab.5: Vorgemerkte arbeitslose Personen im 3. Bezirk und in ganz Wien Arbeitslose 3. Bezirk Wien Sep.04 4177 75.360 Sep.05 4115 76.951 Veränderung -1,48% 2,11% Quelle: AMS Wien, Oktober 2005

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Jugendliche sind vom Anstieg der Arbeitslosigkeit besonders betrof- fen. Auch im 3. Bezirk, obwohl die Zahl der Arbeitslosen hier insge- samt im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, stieg die Zahl der ar- beitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren. Im September 2004 betrug die Zahl der vorgemerkten arbeitslosen Personen unter 25 Jahren 430, im September 2005 bereits 496.

In der Abbildung 5 sind die vorgemerkten arbeitslosen Personen nach der Altersverteilung und nach Geschlecht dargestellt. Auffällig ist der hohe Prozentsatz arbeitsloser Frauen zwischen 25 und 45 Jahren. Dies entspricht dem generellen, Österreichweiten Trend, nachdem Frauen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit mehr betroffen sind. Von dem Anstieg der Arbeitslosigkeit im letzten Jahr waren Österreichweit 3,8% Frauen und 0,9 Prozent Männer betroffen. (vgl. AMS Wien, Oktober 2005)

Abb. 5: Arbeitslose nach Geschlecht und Alter im 3. Bezirk, Sept. 05

Arbeitslose(Sept.05) nach Geschlecht und Altersverteilung

70,00%

60,00%

50,00%

40,00% Frauen 30,00% Männer Prozent 20,00%

10,00%

0,00% < 25 Jahre 25 bis 44 Jahre > 45 Jahre

Quelle: AMS Wien, Oktober 2005

Die folgende Tabelle (Tab.6) zeigt, dass die Zahl der vorgemerkten arbeitslosen MigrantInnen im 3. Bezirk besonders stark gestiegen ist. Obwohl die Zahl der Arbeitslosen im letzten Jahr insgesamt um 1,48% zurückgegangen ist, ist die Anzahl der arbeitslosen MigrantInnen um 14,53% gestiegen. Auch diese Entwicklung entspricht einem Trend: Die Zahl der Arbeit suchenden MigrantInnen hat in Wien zugenommen. Sie erhöhte sich seit dem Vorjahr um 2.193 oder 14,5 Prozent auf 17.287 Personen (September 2005). (vgl. AMS Wien)

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Tab. 6: Vorgemerkte arbeitslose Personen im 3. Bezirk

Arbeitslose MigrantInnen InländerInnen Sep.04 867 3248 Sep.05 993 3184 Veränderung 14,53% -1,97% Quelle: AMS Wien, Oktober 2005

5. SOZIALES UND KULTUR

Ein wesentlicher Faktor einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Ge- sellschaft ist die Integration sozialer Aspekte. Zentrale Bedeutung hat dabei die Chancengleichheit: den zukünftigen Generationen sollen gleiche Entwicklungsmöglichkeiten und gleicher Zugang zu Märkten (Arbeits- und Bildungsmarkt) ermöglicht werden wie den heute leben- den Menschen. Für den Lokalen - Agenda 21- Prozess im 3. Bezirk bedeutet das auch eine Chancengleichheit zwischen den verschiede- nen hier lebenden Nationalitäten.

Auf globaler Ebene meint diese Chancengleichheit eine Verteilungs- gerechtigkeit zwischen dem reichen Norden und dem aus der Sicht des Nordens "unterentwickelten" Süden. Auf lokaler Ebene wird gleichzeitig besonders in den Städten eine soziale Polarisierung im- mer stärker. Hier zeigt sich ein zunehmender Anstieg der Armut und Dauerarbeitslosigkeit, was zu einer Spaltung der Gesellschaft und Segregation führt. Die Agenda legt in ihrer Arbeit auch einen Schwer- punkt auf gleiche Chancen der Geschlechter. Dabei spielt vor allem Bewusstseinsarbeit eine große Rolle.

5.1. Bevölkerung

5.1.1. Bevölkerungsentwicklung

In Wien Landstraße ist seit der Volkszählung 1951 eine Abnahme der Wohnbevölkerung erkennbar. Besonders stark nahm die Zahl der Wohnbevölkerung zwischen 1971 und 1981 ab (-15,8%). In den Jah- ren 1981 bis 1991 sank die Bevölkerungszahl jedoch auf -1,8%, in den Jahren 1991 bis 2001 betrug dieser -3,8%. Bei der Volkszählung 2001 hatte der 3. Wiener Gemeindebezirk 81.287 Bewohner. Die Be- völkerungszahlen für den Bezirk und für Wien sind in Tabelle 7 darge- stellt. Diese negative Entwicklung ist auch in vielen anderen Bezirken Wiens zu beobachten und ist auf den Trend der Suburbanisierung zurückzu- führen.

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In den Jahren 1991 bis 2001 gab es nur wenige Bezirke in Wien, wel- che einen Zuwachs an Wohnbevölkerung verzeichnen konnten. Am stärksten legte in diesem Zeitraum der 22. Bezirk zu (+28,0%), gefolgt vom 11. Bezirk, welcher einen Zuwachs von 14,7% verzeichnete. In allen Innenbezirken wurden negative Entwicklungen mit Abnahmen der Wohnbevölkerung festgestellt. Am stärksten traf es zwischen 1991 und 2001 die Bezirke Wieden und Mariahilf mit Abnahmen zwischen - 8,0 und -9,7%.

Tab. 7: Wohnbevölkerung im 3. Bezirk und in ganz Wien Jahr 3.Bezirk Wien 1951 117.948 1.616.125 1961 114.572 1.627.566 1971 102.025 1.619.885 1981 85.887 1.531.346 1991 84.336 1.539.848 2001 81.287 1.550.261 Quelle: Statistisches Jahrbuch, 2004

Die Bevölkerungsfortschreibung der Statistik Austria für den 3. Bezirk, welche auf Basis der Volkszählung 2001 erstellt wurde, zeigt einen leichten Anstieg der Bevölkerungszahlen. In der Tabelle 8 ist die Fort- schreibung der Wohnbevölkerung im 3. Bezirk dargestellt. Demnach hat die Bevölkerung seit der Volkszählung im Jahr 2001 bis zum Jah- resende 2004 um 2.576 zugenommen, das entspricht einem Zuwachs von 3,17%.

Tab.8: Bevölkerungsfortschreibung für den 3. Bezirk Jahr Wohnbevölkerung Basis Volkszählung 2001 81.287 Jahresende 2001 81.949 Jahresende 2002 82.155 Jahresende 2003 82.698 Jahresende 2004 83.863 Quelle: Homepage der Stadt Wien, Bezirksdaten, Oktober 05

Durch die Realisierung der geplanten Bebauung der Entwicklungs- und Stadterweiterungsgebiete im Bezirk (siehe dazu Kapitel 2.3.3), ist in den nächsten Jahren von einem weitern Zuwachs der Wohnbevöl- kerung auszugehen.

Die Abbildung 6 zeigt die Verteilung der Wohnbevölkerung im 3. Be- zirk anhand der Einwohnerdichte im 3. Bezirk. Besonders hohe Ein- wohnerdichten finden sich im Fasanviertel, Weißgerberviertel und in Erdberg. Hier finden sich Dichten von bis zu über 800 Einwohnern/ha. Diese Viertel wiesen großteils sehr alte Bausubstanz und teilweise Sudstandardwohnungen auf (siehe dazu Kapitel 2.2). In der Abbildung

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ist zu erkennen, dass große Flächen im Bezirk derzeit unbewohnt sind, diese werden vor allem als Industrie- und Gewerbeflächen ge- nutzt.

Abb.6: Einwohnerdichten im 3. Bezirk

Quelle: Bevölkerungsdaten der Volkszählung 2001, Gebietsbetreuung Erdberg

5.1.2. Alterstruktur der Bevölkerung

In Abbildung 5 ist die Altersstruktur der Wohnbevölkerung im 3. Bezirk nach Geschlecht dargestellt. Bei den jüngeren Altersgruppen über- wiegt der Anteil der Männer, während der Anteil an Frauen vor allem ab einem Alter von 60 Jahren überwiegt. Dies ist auf die höhere Le- benserwartung von Frauen zurückzuführen. Es ist daher nahe lie- gend, dass viele ältere Frauen allein stehend sind. Um drohende Iso- lation zu verhindern sind soziale Einrichtungen für diese Gruppe von großer Bedeutung. Der Anteil der 0-15 Jährigen ist im Vergleich mit anderen Altersklas- sen gering (14,4%), entspricht aber in etwa dem wienweiten Durch- schnitt (in Wien 15,9%). Dieser geringe Anteil an 0-15 Jährigen spie- gelt einen Trend des demographischen Wandels, die zunehmende Überalterung, wieder. Eine zunehmende Überalterung unserer Ge-

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sellschaft wird für die Zukunft prognostiziert, was vor allem im Sozial- und Gesundheitsbereich Probleme mit sich bringen wird.

Abb. 5: Alterstruktur der Wohnbevölkerung im 3. Bezirk nach Geschlecht

Anteile der Altersgruppen

Frauen Männer

über 75

60-75

45-60

30-45 Altersklassen

15-30

0-15

0 5 10 15 20 25 30

Quelle: Statistisches Jahrbuch, 2004

5.1.3. MigrantInnen im 3. Bezirk

Der größte Anteil der MigrantInnen stellen Einwohner aus Serbien u. Montenegro sowie aus der Türkei dar. Weiters hat die Zahl der Ein- wohner aus EU-Mitgliedsstaaten zugenommen. In Wien stieg die Zahl der Bewohner aus EU- Mitgliedsstaaten von 24.857 im Jahr 1998 auf 32.655 im Jahr 2004, dies ist ein Zuwachs von 31,37%.

In der Tabelle 9 sind MigrantInnen nach ihrer Staatsangehörigkeit dargestellt. Demnach stammen die meisten MigrantInnen aus Serbien und Montenegro und aus der Türkei.

Tab. 9: MigrantInnen im 3. Bezirk nach Staatsangehörigkeit Serbien u. Montenegro 4.330 Kroatien 865 Bosnien und Herzegowina 943 Mazedonien 297 Türkei 2.099 Deutschland 1.346 Polen 993 Tschechien 155 Slowakei 297 Ungarn 321 Sonstige 6.024 Gesamt 17.670 Quelle: Statistisches Jahrbuch, 2004

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Die Abbildung 7 zeigt die Anteile an MigrantInnen nach Baublöcken. Hohe Anteile von 30% bis zu über 50% finden sich im Fasanviertel, Weißgerberviertel und Erdberg. Diese Viertel haben weisen auch die höchsten Einwohnerdichten auf (siehe dazu vorhergehendes Kapitel 5.1.2.). Im Diplomatenviertel ergibt sich ebenfalls ein relativ hoher Anteil von 20% bis 30%, was sich durch die zahlreichen Botschaften in diesem Viertel erklären lässt.

Abb.7: MigrantInnenanteil im 3.Bezirk nach Baublöcken

Quelle: Bevölkerungsdaten der Volkszählung 2001, Gebietsbetreuung Erdberg

Bei der Befragung im Rahmen der Netzwerkanalyse wurden die Viel- falt der Kulturen und die Durchmischung unterschiedlicher Schichten als Stärke des Bezirks genannt (siehe dazu Netzwerkanalyse 7.2.1)

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5.1.4. Wohnen

Der Gesamtbestand an Wohnungen im 3. Bezirk wurde in den Jahren 1991 bis 2001 von 48.507 auf 48.520 erhöht. Auch der Standard der Wohnungen konnte durch gezielte Förderungen erhöht werden. Die Zahl der Wohnungen mit der Ausstattungskategorie A und B (Zentralheizung, Bad, WC, Wasser innen) wurde in den Jahren 1991 bis 2001 von 34.992 auf 37.566 erhöht. Die Wohnungen der Kategorie C (WC und Wasser innen) wurde in diesem Zeitraum von 3.236 auf 850 gesenkt. Wohnungen der Ausstattungskategorie D (mit bzw. ohne Wasser in der Wohnung) gibt es im 3. Bezirk noch 3.249 (2001). (vgl. Statistisches Jahrbuch 2004)

Die folgende Tabelle 10 zeigt die im Jahr 2003 durchgeführten Sanie- rungsmaßnahmen im Bezirk. Insgesamt wurden im Jahr 2003 398 Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die meisten davon in den Be- reichen Heizung, Wasser und Gas.

Tab. 10: Sanierungsmaßnahmen in Wohnungen im 3. Bezirk im Jahr 2003 3.Bezirk Wien Wasser 28 258 Strom 21 189 Gas 30 353 Heizung 35 408 Bad 17 174 WC 15 119 Zusammenlegung 2 17 Teilungen - - Sonstiges 250 3.466 Gesamt 398 4.984 Quelle: Statistisches Jahrbuch 2004

5.2. Kultur

Religionsgemeinschaften sind wesentliche MulitplikatorInnen für den Agendaprozess. Im Bezirk gibt es 18 römisch- katholische Kirchen bzw. Kapellen, sechs davon gehören Pfarren an, zwölf sind an Krankenhäuser, Klös- ter, eine Schule und an ein Palais angeschlossen. Im 3. Bezirk sind außerdem noch die Anglikanische, Armenische, Evangelische und Evangelisch-Koreanische Kirche sowie Russisch- und Serbisch-Orthodoxen Gotteshäuser beheimatet. Im Haus Ungargasse 27 hat die Neuapostolische Gemeinde seit eini- gen Jahren ihren Andachtsraum. Einen muslimischen Andachtsraum

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schufen sich türkisch-muslimische Bewohner im Haus Keinergasse 18. (vgl. Bezirksmuseum)

Der 3. Bezirk hat kulturell einiges zu bieten. Neben zahlreichen Muse- en und Sammlungen befinden sich hier auch noch vier Theater und drei Zweigstellen der städtischen Bücherei. Das Konzerthaus, das Akademietheater, der Rabenhof und das Figurentheater Lilarium bil- den zusammen eine interessante Mischung für Theaterfreunde. Die große Anzahl an Museen und Sammlungen lockt regelmäßig so- wohl Wiener Kulturfreunde als auch interessierte Touristen an. Neben den typischen Touristenmagneten wie dem Hundertwasserhaus und den Museen im Belvedere gibt es noch eine Reihe weiterer Museen und Sammlungen: (vgl. Bezirkshomepage) • Alpengarten im Belvedere • Barockmuseum (Museum im Unteren Belvedere) • Bezirksmuseum Landstraße • Biedermeier-Friedhof St. Marx • Böhmerwaldmuseum Wien • Erzgebirger Heimatstube • Botanischer Garten der Universität Wien • Heeresgeschichtliches Museum • Hundertwasser-Haus Wien • Hundertwasser-Haus, Village-Galerie • Mittelalterliche Kunst (Museum im Unteren Belvedere) • Österreichische Galerie Belvedere • Arnold Schönberg Center • Österreichisches Staatsarchiv • Wiener Straßenbahnmuseum

Das kulturelle Angebot ist sehr ausgewogen, der Bezirk bietet neben den zahlreichen klassischen Einrichtungen auch Orte der alternativen Szene wie etwa der Arena.

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5.3 Soziale Infrastruktur

In Wien Landstraße gibt es insgesamt 90 Kindergärten, wovon 41 öffentlich sind. Im Jahr 2003/04 waren 3.398 Kinder in den Kinderta- gesheimen im Bezirk eingeschrieben, davon besuchten 1.488 Kinder die öffentlichen Kindergärten. Das Angebot an Kinderbetreuungsplät- zen im 3. Bezirk ist in der Tabelle 11 dargestellt.

Tab. 11: Kinderbetreuungsplätze im 3. Bezirk

Eingeschriebene Kinder öffentlich insgesamt Kleinkinderkrippen 211 362 allgem. Kindergärten 780 1.801 sonder-, heilpäd. Übungskinderg. 113 113 altersgemischte Kindergärten 46 317 Horte 338 805 Gesamt 1.488 3.398 Quelle: Statistisches Jahrbuch, 2004

Insgesamt gibt es im 3. Bezirk 7.179 Kinder im Alter bis 10 Jahre. Davon sind 3.398 Kinder in Kindertagesheimen eingeschrieben. Dar- aus lässt sich ableiten, dass der 3. Bezirk mit Kinderbetreuungsplät- zen eher unterversorgt ist.

Im Bezirk gibt es insgesamt 12 Volksschulen (3.029 SchülerInnen), 7 Hauptschulen (1.623 SchülerInnen), 3 Sonderschulen (242 SchülerIn- nen), eine Polytechnische Schule (420 SchülerInnen) und 7 Allgemein bildende höhere Schulen (3.855 SchülerInnen). Weiters gibt es 8 Be- rufsbildende Mittlere und Höhere Schulen im Bezirk.

Außerhalb von Schule und Kindergarten gibt es einige soziale Einrich- tungen die sich um Kinder und Jugendliche kümmern. Hier sind in erster Linie der Verein Wiener Jugendzentren, der Verein Zsam (Parkbetreuung), der Jugendclub Wagenrad, das Nachbarschaftshil- fezentrum, die Kinderfreunde Wien und die Pfadfinder zu nennen.

Die Volkshochschule Landstraße bietet im Bereich Erwachsenenbil- dung zahlreiche Kurse an.

Der 3. Bezirk ist gut mit praktischen Ärzten versorgt. Ingesamt gibt es 83 niedergelassene Ärzte für Allgemeinmedizin. Auf einen Ordination eines Allgemeinmediziners kommen durchschnittlich 980 Einwohner. Das entspricht dem wienweiten Durchschnitt. In der Abbildung 8 ist die Versorgung mit Allgemeinmedizinern in Wien dargestellt.

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Abb.8: Versorgung mit Ärzten für Allgemeinmedizin in Wien

Quelle: Statistisches Jahrbuch 2004

Auch bei der Versorgung mit Fachärzten (600 Einwohner/Ordination) und Zahnärzten (1.650 Einwohner/Ordination) liegt der Bezirk Land- straße im wienweiten Mittelfeld. Im Vergleich mit den anderen inner- städtischen Bezirken ist die Landstraße neben dem 2. Bezirk am schlechtesten mit niedergelassenen Ärzten versorgt. Bedeutende Einrichtungen für das Gesundheitswesen im Bezirk Landstraße sind die Rudolfsstiftung, das Elisabethspital, das Herz Jesu Krankenhaus und das Hospiz Rennweg.

6. VERKEHR

In Abbildung 9 ist der Modal Split der Stadt Wien dargestellt. Der größte Verkehrsanteil kommt noch immer von Kfz (37 %). Radverkehr macht 4 % des Verkehrs aus. Von Seiten der Stadt Wien wird im Mas- terplan Verkehr 2003 für 2020 für die Verkehrsmittel Öffentlicher Ver- kehr, Radverkehr und Fußgängerverkehr ein Zielwert von 75 % fest- gelegt.

Abb.9: Modal Split in Wien 1998 26%

R adverkehr 4%

Öffentlicher V 33% - Verkehr 37%

Quelle: MA 46 aus MA18

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6.1 Verkehrssicherheit

Im Zeitraum von 1.1.2002 bis 31.12.2004 wurden die Unfälle mit Per- sonenschaden im 3. Bezirk von der MA46 untersucht. Aus dieser Un- tersuchung ergaben sich Unfallhäufungsstellen, Orte an denen es oft Unfälle gibt. Diese Stellen sind in Tabelle 12 dargestellt. Fußgänger sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Vor allem in Kreu- zungsbereichen kommt es immer wieder zu Unfällen mit Fußgängern. Besonders viele Fußgängerunfälle ereigneten sich an den Kreuzun- gen Kleistgasse/Rennweg und Landstraßer Hauptstraße/Rennweg.

Tab.12: Unfallhäufungsstellen im 3. Bezirk Summe davon Örtlichkeit der Unfälle Fußgängerunfälle Adolf-Blamauer-Gasse/Ghegagasse 13 2 Boerhaavegasse/Rennweg 11 1 Kleistgasse/ Rennweg 11 4 Landstraßer Hauptstr./Rennweg 9 4 Landstraßer Hauptstr./Vordere Zollamtsstr. 9 1 Fasangasse/ Landstraßer Gürtel 8 3 Erdbergstraße/ Wassergasse 8 0 Weißgerberlände ONr:16 7 1 Arsenalstraße ONr:5 7 0 Döblerhofstraße/Franzosengraben 7 0 Ludwig-Koeßler-Platz/B221 Wr.Gürtel 7 0 Fasangasse/Rennweg 7 1 Erbergstraße/Kundmanngasse 7 1 Erdberger Lände/ Rasumofskygasse 7 0 Am Heumarkt/ Reisnerstraße 7 2 Marxergasse/Vordere Zollamtsstr. 7 0 Neulinggasse/ Ungargasse 6 3 Am Heumarkt/ Rechte Bahngasse 6 0 Quelle: MA 46, Oktober 2005

Im Jahr 2003 ereigneten sich insgesamt 258 Unfälle mit Personen- schaden im 3. Bezirk, davon endete einer tödlich. Insgesamt ereigneten sich im 3. Bezirk im Jahr 2003 13 Unfälle durch Trunkenheit. Weiters endeten 21 Unfälle mit Fahrerflucht.

Eine besonders gefährdete Gruppe im Straßenverkehr sind Kinder. Im Jahr 2003 verunglückten im Wien Landstraße insgesamt 3 Kinder auf dem Schulweg. Die Verkehrserziehung durch Eltern und in der Schule kann zur Erhöhung der Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr einen wichtigen Beitrag leisten. (vgl. Statistisches Jahrbuch, 2004)

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6.2. Öffentlicher Verkehr

Der Bezirk verfügt über sehr gute öffentliche Verkehrsanbindungen. Vor allem der U-Bahnanschluss an die U3 und die U4, sowie die zahl- reichen Schnellbahnlinien und die Nähe zum Südbahnhof machen das öffentliche Verkehrsangebot im 3.Bezirk sehr attraktiv. Die Stra- ßenbahnlinien O, N18 und 71 sowie die Autobuslinien 4A, 72A, 74A, 80A, 80B, 83A uns 84 A ergänzen das Angebot.

Die gute öffentliche Verkehrsanbindung wird von vielen Bewohnern des Bezirks als eine der größten Stärken gesehen. Vor allem die U- Bahnlinie U3 wird von vielen als besonders bedeutend für den Bezirk hervorgehoben (siehe dazu Netzwerkanalyse 7.2.1).

Die Fertigstellung des Ausbaues der Flughafenschnellbahn hat die Verbindung nach Schwechat verbessert. Der Umbau des Bahnhofes Landstraße Wien Mitte und die geplante Errichtung des Wiener Zent- ralbahnhofes Wien – Europa Mitte sind für die Versorgungsqualität mit öffentlichen Verkehrsmitteln für den Bezirk von großer Bedeutung.

Ein vorrangiges Ziel des „Masterplan Verkehr Wien 2003“ beinhaltet die Erhöhung des Anteils des öffentlichen Verkehrs. Dazu ist die Ver- besserung des öffentlichen Verkehrsangebots notwendig. Maßnah- men dafür sind unter anderem: Ausbau des U-Bahnnetzes, Verkür- zung der Reisegeschwindigkeit, Vorrang für öffentliche Verkehrsmittel, Attraktivere Haltestellengestaltung.

Weiters ist die U2 – Südverlängerung geplant, welche frühestens im Jahr 2017 fertig gestellt wird (frühest möglicher Termin bei optimalem Planungsablauf und gesicherter Finanzierung). Derzeit gibt es noch unterschiedliche Varianten für die Verlängerung. Der Hauptvorschlag beinhaltet die Stationen Schwarzenbergplatz, Rennweg, Euroga- te/St.Marx und Arsenal.

(vgl. Homepage der Stadt Wien)

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6.3. Ruhender Verkehr

Der 3. Bezirk ist flächendeckend als Kurzparkzone ausgewiesen. Die- se gilt von Montag bis Freitag (werktags) von 9 bis 20 Uhr. Ohne „Parkpickerl“ kann man in diesen Zeiten maximal 2 Stunden kosten- pflichtig parken.

Weiters gibt es durchschnittlich 55 Stellplätze pro 100 Einwohner, da- von 29 im öffentlichen Straßenraum, 8 in gewerblichen Garagen und 18 auf Wohnhaus- und Firmenstellplätze. Im Vergleich mit anderen Bezirken mit flächendeckender Kurzparkzone liegt der 3. damit im oberen Durchschnitt. Verfügbare Stellplätze in den „parkpickerlpflichti- gen“ Bezirken sind in der Abbildung 10 dargestellt.

Abb.10: Verfügbare Stellplätze in „parkpickerlpflichtigen“ Bezir- ken

Quelle: Homepage der Stadt Wien, Oktober 2005

Tabelle 13 stellt eine Übersicht der vorhandenen Parkgaragen im 3. Bezirk dar. Insgesamt gibt es 26 Parkgaragen im Bezirk. Eine dieser Anlagen ist eine Park&Ride-Anlage in Erdberg.

Insgesamt stehen 8.983 Stellplätze zur Verfügung, davon befinden sich 1.800 Stellplätze in der Park&Ride Anlage und 54 Busparkplätze in der Post Bus Garage Erdberg.

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Tab.13: Parkgaragen im 3.Bezirk Intercont-Garage Garage, Landstraßer Passage 1030, Am Heumarkt 4 1030, Landstraßer Passage Garage Am Modenapark Arenberggarage 1030, Am Modenapark 2 1030, Arenbergpark Ekazent-Garage Garage Hotel Penta 1030, Invalidenstraße 2 1030, Ungargasse 60 Garage-Invalidenstraße Park-Garage 1030, Invalidenstraße 10 1030, Trubelgasse 17 Garage Landstraßer Hauptstraße Tiefgarage Arkadenhof 1030, Landstraßer Hauptstraße / Seidlgasse 1030, Würtzlerstraße 20 Garage Stadtpark Garage Rennweg 1030, Landstraßer Hauptstraße 2 1030, Landstraßer Hauptstr. 146-148 Ring-Garage Garage Rudolfsstiftung 1030, Untere Viaduktgasse 1030, Boerhaavegasse 8 Aulehla-Großgarage P & R U3 Erdberg 1030, Hetzgasse 4-6 1030, Franzosengraben 2 Radetzky-Garage Garage Entertainment-Center 1030, Hintere Zollamtstraße 2 1030, Guglgasse 12-14 Tiefgarage Fiakerplatz Rochus-Garage 1030, Fiakerplatz 1030, Landstraßer Hauptstraße 48 BOE-Parkgarage Galleria Parkplatz Palais Schwarzenberg 1030, Landstraßer Hauptstraße 99 1030, Schwarzenbergplatz 9 Garage Zentrum Rennweg Post Bus Garage Erdberg 1030, Ungargasse 66 1030, Erdberger Lände 36-38 Garage Justizzentrum Tiefgarage Town Town 1030, Marxergasse 1a 1030, Schnirchgasse 22

Quelle: http://www.parkeninwien.at/, Oktober 2005

6.4. Motorisierter Verkehr

Der 3. Bezirk verfügt über gute Anbindungen an das hochrangige Straßennetz (A4 und A23). Die schnelle Verbindung zum Flughafen Wien Schwechat ist ein Standortvorteil des Bezirkes. Weitere wichtige Straßenverbindungen sind die Erdbergerlände, Weißgerberlände, Landstraßer Gürtel, Rennweg, Arsenalstraße Landstraßer Hauptstra- ße, Vordere und Hintere Zollamtsstraße und Am Heumarkt. Diese Verbindungen sind zum Teil stark befahren und stellen städtebauliche Barrieren dar. Von den 76,7 km Gemeindestraßen im 3. Bezirk sind 54,4% Tempo 30 Zonen und 0,5% Wohnstraßen. Im Vergleich dazu beträgt der An- teil der Tempo 30 Zonen an Gemeindestraße der gesamten Stadt Wien 43,6% und der Anteil der Wohnstraßen 0,9%. (vgl. MA 46, 2002)

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6.5. Radverkehr

Der Masterplan Verkehr Wien enthält das Ziel, den Anteil des Wiener Radverkehrsanteils bis 2010 zu verdoppeln. Um dieses Ziel zu errei- chen und den weiteren, zielgerichteten Ausbau der Wiener Radver- kehrsinfrastruktur voran zu treiben, wird seit 1. Jänner 2003 die Pla- nung und Realisierung von übergeordneten Radverkehrsanlagen wie- der mit einem zentralen Radverkehrsbudget durchgeführt. Im Hauptradverkehrsnetz der Stadt Wien ist der Bestand der Radver- kehrsanlagen, die vorrangig zu schließenden Lücken und ergänzende Verbindungen enthalten.

Der prozentuelle Anteil der Radfahreinrichtungen (25,15km) am Ge- samtstraßennetz beträgt im 3. Bezirk 27,9%, im Vergleich dazu be- trägt dieser Anteil in Wien 31,9%. (vgl. MA 46, 2002)

Laut dem Jahresbericht 2004 der Gebietsbetreuung Erdberg, kann das Radwegenetz im 3. Bezirk als gut ausgebaut angesehen werden. Daher befasst sich die Gebietsbetreuung zunehmend mit Lücken- schluss und Einzelverbesserungsmaßnahmen. Aufbauend auf einer detaillierten Bestandserhebung im Jahr 2004 machte die Gebiets- betreuung Ergänzungsvorschläge für das bestehende Radwegenetz. In der Abbildung 11 sind diese Vorschläge dargestellt.

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Abb.11: Ergänzungsvorschläge der Gebietsbetreuung für das bestehende Radwegenetz im 3. Bezirk

Quelle: Jahresbericht 2004, Gebietsbetreuung Erdberg

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6.6. FußgängerInnenverkehr

FußgängerInnen sind die schwächsten Verkehrssteilnehmer, oft han- delt es sich auch um Kinder oder ältere Menschen, auf die besondere Rücksicht genommen werden muss. Daher ist die Bereitstellung von sicheren, barrierefreien und attraktiven Straßenräumen und Wegen besonders wichtig. Durch die Schaffung von Fußgängerzonen wird attraktiver Straßen- raum für Fußgänger zu Verfügung gestellt. Derzeit gibt es im 3. Bezirk 0,1km Fußgängerzonen, das entspricht 0,2% aller Gemeindestraßen im Bezirk. In der gesamten Stadt Wien gibt es 14,3km, das entspricht einem Anteil von 0,6% aller Wiener Gemeindestraßen.

Für die angestrebte Erhöhung des Fußgängeranteils ist es notwendig attraktive, barrierefreie Verbindungen zu schaffen. Im 3. Bezirk gibt es einige städtebauliche Barrieren, welche auch große Hindernisse für die Fußgänger darstellen. Hierunter fallen neben Gleisanlagen auch stark befahrene Straßen. Die größten städtebaulichen Barrieren sind der Heumarkt, die Vordere Zollamtsstraße, Obere Weißgerberstraße, Dampfschiffstraße, Weiß- gerberlände, Erdberger Lände, A4. Südbahnhof, diverse Bahnanlagen im Bezirk und der Landstraßer Gürtel. Einige dieser Barrieren wurden bereits entfernt. Ein Bespiel für die Abschwächung einer städtebaulichen Barriere ist der Bau des Renn- wegcenters und die Neugestaltung dieser S-Bahnstation. Dabei wur- den neue Verbindungen für Fußgänger geschaffen und Hindernisse beseitigt. In weiterer Folge ist es sehr wichtig die Fußgänger in alle Planungen von neuen Projekten mit einzubeziehen und auf ihre Bedürfnisse ein- zugehen.

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7. NETZWERKANALYSE

7.1. Allgemeines und Methode

Eine wesentliche Aufgabe im Agendaprozess ist es, Kommunikation herzustellen und anzuregen. Dies ist nur dann möglich, wenn die be- reits vorhandenen Ressourcen beachtet und einbezogen werden und bisher geleistete Arbeit gewürdigt wird. Viele Menschen im Bezirk sind seit vielen Jahren aktiv. Sie sind WissensträgerInnen und wertvolle PartnerInnen für alle weiteren Schritte. Die Netzwerkanalyse für den 3. Wiener Gemeindebezirk war ein we- sentlicher Bestandteil der Startphase der Lokalen Agenda 21 Land- straße. Von Juni bis Dezember 2006 wurden RepräsentantInnen di- verser sozialer, kultureller, stadtplanerischer, wirtschaftlicher Instituti- onen, sowie ein Querschnitt der politischen VertreterInnen auf Be- zirksebene zu Ihrem Bezirk befragt. Ziel der Besuchs- bzw. Interviewreihe ganz zu Beginn der Agenda- Tätigkeiten im Bezirk war es, in persönlichen Gesprächen den Kontakt zwischen den Local Players und dem Team der Agenda 21/3 herzu- stellen. Die Gespräche folgten einem vorab entworfenen Interviewleitfaden, wonach der/die VertreterIn des Agendabüros das Agendateam und die Inhalte/Ziele des Agendaprozesses vorstellte. Im Anschluss wurde den ExpertInnen Raum geboten, ihre Erfahrungen, Arbeit, Ziele und Projekte kurz vorzustellen. Danach wurde nach den Stärken und Schwächen des Bezirks gefragt. Ein weiteres Thema waren schon vorhandene Kontakte zu „peers“ aus unterschiedlichen Zielgruppen. Der letzte Teil der Befragung bezog sich schließlich konkret auf die lokale Agenda 21 im Bezirk, auf Erwartungen an die Agenda und auf mögliche Kooperationen. Um die Netzwerkarbeit weiterzuführen er- folgte im Anschluss die Netzwerkveranstaltung "MOST". Im Anhang befindet sich eine Kopie des Interviewleitfadens, aus der Details zu entnehmen sind. Insgesamt wurden 34 Interviews durchgeführt, z.T. nahmen bei den Institutionen mehrere MitarbeiterInnen der Institution an dem Ge- spräch teil. Die Kontakte wurden einerseits in Zusammenarbeit mit dem Steuerungsteam hergestellt, andererseits ergaben sich in den einzelnen Interviewgesprächen neue Institutionen, die dann in die Netzwerkanalyse einbezogen wurden. Es bleibt anzumerken, dass die Befragten nicht unbedingt die Leiter von Organisationen sein muss-

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ten. Viel wichtiger war uns bei der Auswahl der GesprächspartnerIn- nen deren direkter Bezug zu den Fragestellungen. Dies hat sich dann auch bei den Interviews bestätigt: Jene Personen, die im Bezirk leben und arbeiten, haben durchwegs andere Aspekte angesprochen, als jene, die nur beruflich mit dem Bezirk zu tun ha- ben. Das Gesprächsklima war offen und konstruktiv. In vielen Fällen konnte der erste Schritt zum Aufbau einer Arbeitsbeziehung mit der Lokalen Agenda 21 Wien Landstraße erfolgreich bewerkstelligt wer- den.

Die Interviews wurden vom engeren Agendateam (DI Hans Emrich, Mag. Hermine Steinbach-Buchinger und von DI Martina Reisenbich- ler) persönlich durchgeführt, da diese Kontaktaufnahme für den weite- ren Verlauf des Agendaprojekts als wichtig erschien, und somit die gesamte Information im zentralen Agendateam abrufbar blieb.

Befragt wurden 43% Frauen und 56% Männer. Fast drei Viertel der Befragten kam aus der Politik, dem Kultur- und Sozialbereich. Detail- liertere Angaben zu InterviewpartnerInnen finden sich im Anhang.

7.2. Stärken/Schwächen-Analyse

7.2.1. Stärken des 3. Bezirks Die Themen, die von den Befragten als Stärken des Bezirks genannt wurden, waren sehr vielfältig. Dennoch wurden einige Themenberei- che öfters angesprochen und gewannen dadurch an Bedeutung. Die größte Stärke des 3. Bezirks ist demnach das Wohnen. Die Ergebnis- se sind, nach der Häufigkeit der Nennungen sortiert, dargestellt und beschrieben. Bei der Befragung waren Mehrfachnennungen möglich.

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Die folgende Darstellung zeigt einen Überblick über die Häufigkeit der Nennungen.

Stärken des 3. Bezirks

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Wohnen 56%

Erreichbarkeit 44%

Lage 38%

Kommunikation 38%

Versorgung 38%

Vielfalt der Kulturen 26%

Kutur-&Freizeitangebot 18%

Wirtschaft&Arbeit 15%

Sonstiges 12%

Quelle: Auswertung der Netzwerkanalyse 2005 – Agenda 21, Wien 3

Wohnen

Die meisten Nennungen fallen auf den Themenbereich Wohnen. Die- ser Bereich umfasst Fragen der Wohnqualität und des Stadtbildes.

Themenbereich Nennungen Wohnen Hoher Wohnwert 6 Lebensqualität durch Grünraum(nähe) 4 Wohnpark Rennweg 2 Hohe Attraktivität im Bestand (schöne Stadtteile) 1 Gewachsene Strukturen 1 Charakter der Viertel 1 Gemeindebauten 1 Hohe urbane Lebensqualität 1 Integratives Wohnen 1 Gut geplanter Bezirk 1

Besonders oft wird in diesem Themenbereich die hohe Wohnqualität durch die Nähe zu Grünräumen und ein generell hoher Wohnwert im 3. Bezirk genannt. Die gute Versorgung mit Grünräumen ist auch ein Ergebnis der statistischen Analyse des Bezirks (siehe dazu Kapitel

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3.1.). Sehr positiv werden auch die gewachsenen Strukturen, die be- stehenden schönen Stadtteile und die unterschiedliche Charakteristik in den Vierteln gesehen. Auch der sozialen Komponente des Woh- nens wird mit der Nennung von integrativem Wohnen, Wohnen mit Behinderten, als Stärke Nachdruck verliehen.

Erreichbarkeit

Als weitere wichtige Stärke des 3. Bezirks wird von den Befragten die gute Erreichbarkeit genannt. Als wesentliche Stärke gilt dabei die gute Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier wird vor allem die U-Bahnlinie U3 und das dichte Netz von Straßenbahn- und Buslinien besonders betont. Der gute Anschluss des Bezirks an das hochrangi- ge Straßennetz wird ebenfalls als Stärke gesehen. Vor allem der An- schluss an die A4 Ostautobahn, welche eine sehr schnelle Verbin- dung zum Flughafen Wien Schwechat darstellt, wird positiv hervorge- hoben.

Themenbereich Nennungen Erreichbarkeit Gute Anbindung an ÖV 9 U3 3 Nähe zu hochrangigen Verkehrswegen (A4, etc) 2 Gute Verkehrsinfrastruktur/ Radweg 1

Lage

Die befragten NetzwerkpartnerInnen schätzen weiters die gute Lage des 3.Bezirks. Diese ist in engem Zusammenhang mit der guten Er- reichbarkeit zu sehen. Die großen Stärken in diesem Themenbereich sind die Nähe zum Zentrum und zum Naherholungsgebiet Prater.

Themenbereich Nennungen Lage Zentrale Lage - Innenstadtnähe 10 Praternähe 3

Kommunikation

In diesem Themenbereich werden Zusammenarbeit und Kommunika- tionsstrukturen im Bezirk zusammengefasst. Diese werden von den Befragten ebenfalls als große Stärke des Bezirks gesehen. Die Volks- nähe des Bezirksvorstehers Erich Hohenberger wurde bei der Befra- gung hervorgehoben. Weiters wird die Kommunikation sowohl mit dem Bezirk als auch zwischen den einzelnen Gruppen als unkompli- ziert beschrieben.

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Themenbereich Nennungen Kommunikation Sehr volksnaher BV Hohenberger 3 Gute Kommunikation mit dem Bezirk 2 Kommunikation zwischen den einzelnen Grup- pen 2 ist unkompliziert Kinder- und Jugendfreundlich 1 Starke und engagierte Bevölkerung 1

Versorgung

Stärken dieses Themenbereiches sehen die Befragten vor allem bei der Versorgung mit sozialer Infrastruktur. Auch die gute Nahversor- gung im Bezirk wird als Stärke genannt. Die Landstraßer Hauptstraße als Einkaufsstraße wird ebenfalls positiv hervorgehoben. Die Landstraßer Hauptstraße ist die einzige Einkaufsstraße des Bezirks mit überregionaler Bedeutung. Sie liegt im Vergleich mit anderen Wie- ner Einkaufstraßen auf Rang 5 (siehe dazu Kapitel 4.2).

Themenbereich Nennungen Versorgung Gute Nahversorgung 4 Gute soziale Infrastruktur 6 Landstraßer Hauptstraße 2

Vielfalt der Kulturen

Die Vielfalt im 3. Bezirk wird von vielen Befragten als Stärke gesehen. Der Bezirk wurde im Rahmen der Befragung als Mikrokosmos be- zeichnet, welcher alle Schichten repräsentiert. Die gute Durchmi- schung aller Schichten wird in diesem Zusammenhang als Stärke genannt. Eine Betrachtung der Bevölkerungsverteilung im Bezirk an- hand der Einwohnerdichten pro Baublock zeigt jedoch eine sehr un- terschiedliche Verteilung (siehe dazu Kapitel 5.1.1).

Weiters werden in diesem Themenbereich Identität und Power her- vorgehoben.

Themenbereich Nennungen Vielfalt der Kulturen Vielfalt 6 Mikrokosmos, Durchmischung aller Schichten 5 Identität 1 Power 1

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Kultur-& Freizeitangebot

Hier werden vor allem die zahlreichen sportlichen und kulturellen An- gebote als Stärke im Bezirk gesehen. Einige Befragte heben einzelne Einrichtungen in diesem Themenbereich als Stärke hervor – etwa das Belvedere, das Salettl im Arenbergpark und die Arena werden in die- sem Zusammenhang positiv hervorgehoben.

Themenbereich Nennungen Kultur&Freizeitangebot Sportliche und kulturelle Angebote 4 Belvedere, Salettl im Arenbergpark 1 Arena 1

Wirtschaft & Arbeit

Dieser Themenbereich umfasst Fragen der Arbeitsplatzsituation, des Arbeitsklimas und der wirtschaftlichen Situation im Bezirk. Der Bezirk wird als guter Wirtschaftsstandort und angenehmer Arbeitsbezirk be- zeichnet. Der 3. Bezirk ist auch ein wichtiger Arbeitsstandort innerhalb Wiens, die Zahl der Beschäftigen ist die zweithöchste nach der im 1. Bezirk (siehe dazu 4.1.). Als weitere Stärke wird das wirtschaftliche Denken im Bezirk gesehen.

Themenbereich Nennungen Wirtschaft& Arbeit Guter Wirtschaftsstandort 2 Viele Arbeitsplätze 1 Angenehmer Arbeitsbezirk 1 Wirtschaftliches Denken 1

Sonstiges

In dieser Kategorie wurden Nennungen zusammengefasst. Hier wer- den die zentrumsnahen Stadterweiterungsgebiete im Bezirk als Stärke hervorgehoben und besondere Chance betont. Die überschaubare Größe des 3. Bezirks wird positiv hervorgehoben. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und die damit verbundene Lebensqualität im Bezirk werden ebenfalls als Stärke genannt.

Themenbereich Nennungen Sonstiges Stadtentwicklung innerhalb vom Gürtel 2 Überschaubare Größe 1 Verkehrsberuhigung und Lebensqualität 1

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7.2.2. Schwächen des 3.Bezirks Die NetzwerkpartnerInnen wurden im Rahmen der Interviews auch nach den Schwächen des Bezirks gefragt. Auch hier gab es eine gro- ße Vielfalt an Nennungen. Es herrschte jedoch Einigkeit was die größ- ten Schwächen des Bezirks betreffen. Die größte Schwäche des Be- zirks sehen die Befragten ganz klar im Themenbereich Verkehr, ge- folgt von den Bereichen Soziales und Stadtbild.

Auch hier waren Mehrfachnennungen möglich, einen Überblick über die Ergebnisse gibt die folgende Abbildung.

Schwächen des 3. Bezirks

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Verkehr 68%

Soziales 47%

Stadtbild 44%

öffentliche Räume 32%

Kultur&Freizeitangebot 18%

Unklarheiten in Politik 18%

Drogen/Kriminalität 15%

Wohnungen 6%

Quelle: Auswertung der Netzwerkanalyse 2005 – Agenda 21, Wien 3

Verkehr

Als größte Schwäche gilt der Themenbereich Verkehr, 68% der Be- fragten nannten hier negative Aspekte. Vor allem die starke Verkehrs- belastung wird negativ gesehen. Diese ergibt sich vor allem durch die Lage an der Verbindungsstelle zwischen Innenstadt und höherrangi- gen Verkehrswegen. Weiters nannten die Befragten die großen Bar- rieren im Bezirk als Schwäche. Diese werden vor allem durch die große Hauptverkehrsrouten und Schnellbahntrassen gebildet, welche für Fußgänger kaum passierbar sind.

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Auch die starke Lärmbelastung durch Autos und die Schnellbahn in manchen Bereichen des Bezirks wird negativ hervorgehoben. Die stake Lärmbelastung auf manchen Verkehrsrouten und Schnellbahn- trassen wird auch im statistischen Teil der Bezirksanalyse behandelt. Vor allem die Schlachthausgasse, die vordere Zollamtsstraße und der Landstraßer Gürtel sind sehr stark belastet (siehe dazu Kapitel 3.3). Die Parkplatzsituation stellt ebenfalls für viele Befragte ein Problem dar.

Themenbereich Nennungen Verkehr Starke Verkehrsbelastung durch Lage an der 7 Verbindungsstelle der Innenstadt nach außen Barrieren durch strukturelle Grenzlinien 4 Lärmbelastung durch KFZ und Schnellbahn 4 Passantenunfreundliches Verkehrskonzept 2 Einstellung bestehender Busverbindungen 2 (z.B. regionale Busse in der Erdbergstraße) Zu viele Autos 2 Parkplatzsituation 2

Soziales

In diesem Themenbereich sehen die Befragten vor allem im Bereich der Zuwanderung eine Schwäche. Der hohe MirgantInnenanteil wird von einigen als Problem angesehen, insbesondere weil es in man- chen Teilen des Bezirks zu Ghettobildungen kommt. Diese Konzentra- tionen verschärfen teilweise bereits bestehende Konflikte enorm. Als weitere Schwäche zu diesem Thema wird die fehlende Integration betont.

Manche der Befragten sehen in der Überalterung im Bezirk ein weit reichendes Problem, besonders weil der Stellenwert von Kindern und Jugendlichen ebenfalls als Schwäche betont wird. Manche finden, dass hier soziale Strukturen aufeinanderprallen, es gibt Konflikte zwi- schen Pensionisten und Kindern.

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Themenbereich Nennungen Soziales Hoher Anteil an MigrantInnen 5 Alltags-Rassismus 2 Ghettobildung 2 Leichte Überalterung 2 Stellenwert von Kindern und Jugendlichen 1 Jugendarbeitslosigkeit 1 Soziale Strukturen prallen aufeinander 1 (z.B. Pensionisten/Kinder) Arbeitslosigkeit (führt zu Aggression) 1 Kaum Integration 1

Stadtbild

Am häufigsten wurden das Geschäftesterben und leerstehende Loka- le als Schwäche in diesem Themenbereich genannt. Vor allem das Sterben der Erdbergstraße wird von vielen Befragten negativ hervor- gehoben. Die Situation im Fasanviertel sehen einige der Befragten als Schwäche und betonen den Aufwertungsbedarf in diesem Viertel.

Bauliche Veränderungen im Bezirk werden ebenfalls als Schwäche genannt, ebenso der Ausbau von Dachböden. Manche sehen den hohen Altbaubestand und die dichte Verbauung als negative Auswir- kung auf das Stadtbild.

Themenbereich Nennungen Stadtbild Sterben der Erdbergstraße 5 Sterben vieler kleiner Gewerbebetriebe 2 Aufwertungsbedarf im Fasanviertel 2 Bauliche Veränderungen 2 Abwanderung von Großbetrieben 1 Dachbodenausbauten 1 Dichte Verbauung 1 Hoher Altbestand von Häusern 1

Öffentliche Räume

Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum werden als Schwäche ange- sehen. Vor allem für Jugendliche gibt es zuwenig öffentlichen Raum, es mangelt besonders an Freiflächen. Wie in den meisten Innenbezir- ken Wiens gibt es auch im 3. ein Problem mit Hundekot und der Ver- schmutzung der öffentlichen Grünflächen. Weiters wird negativ betont,

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dass flächenmäßig mehr Raum für Hunde als für Kinder in den öffent- lichen Parks zur Verfügung steht.

Themenbereich Nennungen öffentliche Räume Zunehmend Probleme im öffentlichen Raum 3 Zu wenig öffentlicher Raum für Kinder und 2 Jugendliche, v.a. Freiflächen fehlen Zu wenige öffentliche Grünflächen 2 Hundekot und Verschmutzung der vorhandenen 2 öffentlichen Grünflächen Mehr m² für Hunde als für Kinder 2

Kultur- & Freizeitangebot

18% der Befragten sehen eine Schwäche darin, dass im 3. Bezirk zu wenig los ist. Dies ist vor allem auf die Abendgestaltung bezogen, zu wenige Lokale und ein fehlendes Kulturangebot werden weiters nega- tiv betont.

Themenbereich Nennungen Kultur/ Freizeitangebot Nichts los 3 Wenig Lokale 2 Fehlendes Kulturangebot 1

Unklarheiten in der Politik

Einige der Befragten finden, dass es an Transparenz in der Lokalpoli- tik mangelt. Zu wenig Information über Planungsabsichten seitens der Politik sowie vergebene Chancen stellen für manche Netzwerkpartne- rInnen Schwächen dar. Als weiterer negativer Aspekt auf politischer Ebene wird die fehlende aktive Diskussion genannt. Auch die Bürger- beteiligung wird als Schwäche in diesem Themenbereich genannt, sie wird in ihrer jetzigen Form als Bremser der Stadtentwicklung gesehen.

Themenbereich Nennungen Unklarheiten in Politik Intransparenz (bezüglich Lokalpolitik) 2 Politische Ebene: keine aktive Diskussion 1 Politik hat bereits viele Chancen vergeben 1 Mehr Info über Planungsabsichten 1 Bürgerbeteiligung als Bremser d. Stadtentwick- lung 1

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Drogen, Kriminalität

Die Drogenproblematik und die Kleinkriminalität werden von den Be- fragten ebenfalls als Schwäche des Bezirks gesehen. Es wird auch fehlende Polizeipräsenz in manchen Problemgebieten negativ betont. Manche der Befragten finden, dass im Bezirk Schutzzonen bei Schu- len, wie die am Karlsplatz, fehlen.

Themenbereich Nennungen Drogen/Kriminalität Drogenproblematik, Kleinkriminalität 3 Fehlende Polizeipräsenz in Problemgebieten 1 (z.B.: Kardinal Nagl-Platz) Fehlende Schutzzonen 1

Wohnungen

Der Themenbereich Wohnungen steht am Ende der Liste der Schwä- chen. Lediglich 6% der Befragten sehen in diesem Zusammenhang Schwächen im Bezirk. Als Gegensatz zu der größten Stärke im Be- zirk, dem Wohnen, stehen auf der Seite der Schwächen nun der schlechte Zustand der Gemeindebauten sowie teure Wohnungen im Bezirk.

Themenbereich Nennungen Wohnungen Zustand der Gemeindebauten 1 Teure Wohnungen 1

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7.3. Spezifische Themenstellungen der InterviewpartnerInnen

Zur Darstellung der Ergebnisse der Interviews wurden die Interview- partnerInnen in Gruppen („Cluster“) zusammengefasst. Eine Übersicht gibt die folgende Abbildung. Es wurden Gespräche in den Clustern Kultur/Schule, Politik, Soziales, Stadtplanung, Verwaltung und Wirt- schaft/Arbeit geführt. Durch das Kennen lernen der verschiedenen Sichtweisen und Standpunkte kann das Netzwerk aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden.

Zur Übersicht wird für jeden Cluster allgemeine Informationen darge- stellt und zu einem O-Ton verdichtet. Anschließend sind die Projekte der Einrichtungen des Clusters im Bereich Nachhaltigkeit dargestellt. Im letzten Kapitel werden die Erwartungen der InterviewpartnerInnen in Bezug auf den Agendaprozess sowie die Erfolgskriterien zusam- mengefasst.

Quelle: eigene Darstellung, 2005

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7.3.1. Kultur/Schule

Allgemeines - O-Ton Die Anliegen und Themen der InterviewpartnerInnen des Clusters "Kultur/Schule" erwiesen sich als sehr unterschiedlich, je nachdem ob wir mit NetzwerkpartnerInnen aus dem Bereich Schule oder aus einer kulturellen Einrichtung gesprochen haben. Es handelt sich bei den genannten Themen und Projekten häufig um sehr konkrete, die ent- sprechende Einrichtung betreffende Themen oder Probleme. Die VertreterInnen der Schulen befassen sich intensiv mit schulischen Problemen wie Gewalt, Drogenprävention, Jobsuche von Jugendli- chen etc. Die Volkshochschule arbeitet in den Bereichen Erwachse- nenbildung / Kultur und steht damit zwischen Schule und Kultur. Die kulturellen Einrichtungen im Bezirk sind zum Teil sehr engagiert, bei- spielsweise ist die Arena Wien großteils ehrenamtlich organisiert.

Angesprochene Themenfelder/Projekte Die GesprächspartnerInnen sind sehr engagiert und arbeiten an Pro- jekten, die auch in den Nachhaltigkeitsbereich passen: beispielsweise sieht sich die Arena als kulturelles Projekt mit soziokulturellem An- spruch, das heißt es sollen kulturelle Veranstaltungen angeboten werden, die anderswo keinen Platz haben und gleichzeitig auch für finanziell schlechter gestellte Menschen leistbar sind. Die Polytechni- sche Schule Maiselgasse versucht, eng mit der Wirtschaft zusam- menzuarbeiten, um den Jugendlichen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern (z.B. Projekt Interdisk). Integrationsschulen basisieren auf einem sozialen / integrativen Ansatz, gleichzeitig gibt es zahlreiche engagierte DirektorInnen und LehrerInnen, die die im Rahmen des Unterrichts bearbeiteten Themen erweitern. Ein wichtiges Projekt der Bezirksschulinspektorin Mangl ist ein Projekt zur Drogenprävention, ihr Ziel für die Zukunft ist die Bearbeitung des Themas "Gewalt".

Erfolgskriterien

ƒ Engagement der beteiligten Personen

ƒ ein enges Netzwerk an Kontakten

ƒ ehrenamtliche Mitarbeit

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Statements zur LA21 Erwartungen an die Agenda / mögliche Kooperationen:

ƒ Austausch - informeller Diskurs

ƒ Angebot der Nutzung von Räumlichkeiten - v.a. in Schulen als Zentren der Grätzl

ƒ Beteiligung an Projekten

ƒ Vermittlung von Netzwerkkontakten

ƒ Unterstützung bei Projekten - Ansprechen unserer Kontakte und unseres Netzwerks

Erfolgskriterien

ƒ umgesetzte Aktionen

ƒ Menschen sind mehr bereit etwas zu tun

ƒ Transparenz - demokratische Abläufe erklären

ƒ Leute sollen befähigt werden, sich selbst zu organisieren

7.3.2. Stadtplanung

Allgemeines - O-Ton Bei den in den Bürgerinitiativen vertretenen BewohnerInnen handelt es sich um sehr engagierte BewohnerInnen, die anhand eines konkre- tes Problems oder Themas aktiv geworden sind. Diese Aktivität dauert zum Teil schon einige Jahre. Aufgrund der intensiven Beschäftigung mit "ihrer" Bürgerinitiative bleibt den Menschen wenig Zeit für weiteres ehrenamtliches Engagement. Die VertreterInnen der Bürgerinitiativen haben häufig das Gefühl, zu wenig gehört bzw. zu wenig informiert zu werden. Daher stand beim Gespräch oft auch die Frage nach einer möglichen Agendagruppe zum Thema der Bürgerinitiativen im Raum.

Die verschiedenen Bürgerinitiativen sind untereinander sehr gut ver- netzt, auch die Homepages sind untereinander verlinkt. Durch ihren Status als Bürgerinitiative besteht oft auch ein sehr enger Kontakt zu den BezirkspolitikerInnen.

Die Gebietsbetreuung ist eine wichtige Einrichtung im Bezirk, vor al- lem auch in Hinblick auf die große Zahl an Gemeindebauten - im

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Waldbrunnerhof etwa wird ab Februar 2006 in enger Zusammenarbeit mit Wiener Wohnen eine Bettreuungsstelle vor Ort eingerichtet.

Ein wichtiger Pluspunkt für den Bezirk ist sicherlich die Tatsache, dass durch die Person von Bezirksvorsteher-Stellvertreter DI Zabrana ein Planer in der Bezirksvorstehung vertreten ist, der sich der Planungs- belange im Bezirk beherzt annimmt.

Angesprochene Themenfelder/Projekte Themen für Bürgerinitiativen / aktive Vereine sind derzeit die Rettung der Sofiensäle nach dem Brand im August 2001, die Bebauung des Areals rund um den Bahnhof Wien Mitte, die anstehende Verände- rungen im Arsenal sowie die Veränderungen im Bereich des Landstra- ßer Gürtels.

Durch die Initiative von BV-Stv. Zabrana sind bereits zahlreiche Pro- jekte im Bezirk zur Umsetzung gekommen, etwa die Schaffung von Durchgängen, die Errichtung eines Radwegenetzes etc.

Erfolgskriterien

ƒ Eigeninitiative

ƒ Engagement

Statements zur LA21 Erwartungen an die Agenda / mögliche Kooperationen:

ƒ Informationsweitergabe - Bekanntgabe von Planungsabsichten - ehrliche Information

ƒ Informationsfluss herstellen

ƒ Ernstnehmen der BewohnerInnen und ihrer Anliegen

ƒ Zusammenarbeit mit Bezirksvorstehung bei Bezirksthemen: Öf- fentlichkeitsarbeit, Medienkontakte; Informationsaustausch

7.3.3. Wirtschaft / Arbeit

Allgemeines - O-Ton Die GesprächspartnerInnen kamen aus zwei unterschiedlichen Berei- chen, einerseits gab es Gespräche mit VertreterInnen von Geschäfts- straßenvereinen und Einkaufsmanagement. Andererseits führten wir Gespräche mit ArbeitnehmerInnenvertreterInnen von großen Wirt-

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schaftsbetrieben. Diese wohnen nur zum Teil im Bezirk, wodurch sich ihre Interessen z.T. stark auf betriebsinterne Projekte beschränken. Zum anderen Teil sind die Personen auch in der Bezirkspolitik enga- giert und versuchen auf vielfältige Weise ihren Bezirk und ihr Lebens- umfeld zu verbessern bzw. zu gestalten.

Angesprochene Themenfelder/Projekte Im Geschäftsstraßen-Bereich ist das Sterben von kleineren Einkaufs- straßen das wichtigste Thema. Durch verschiedenste Projekte wie verstärktes Marketing, Straßenfeste und Weihnachtsbeleuchtung wird versucht, dem entgegenzuwirken. Hier wird beispielsweise die ver- stärkte Zusammenarbeit zwischen Bezirksvorstehung und Grätzl- VertreterInnen bei der Planung der Bezirksfestwochen genannt. Als zweiter Schwerpunkt wurde die Aktivierung / Vermarktung leerstehen- der Geschäftslokale durch Plakate etc. genannt.

Im Bereich Arbeit wurden eher allgemeine Probleme wie Wohnen, Drogen und Vandalismus genannt. Frau Groll (Bezirksrätin, Ru- dolfsstiftung) sieht in der Sanierung des Hanusch-Hofes ein wichtiges Projekt. Die Firma Henkel verfügt über eine Firmenzeitung, die auch Informationen für Anrainer enthält.

Ein wesentliches Ergebnis der Gespräche war das häufige Angebot der GesprächspartnerInnen, sich als MultiplikatorInnen zur Verfügung zu stellen.

Erfolgskriterien

ƒ im Team arbeiten, Lösungen finden

ƒ persönliche Kontakte

Statements zur LA21 Erwartungen an die Agenda / mögliche Kooperationen:

ƒ Bereicherung im Netzwerk

ƒ Zusätzlicher Austausch und Information

Erfolgskriterien

ƒ viele Beteiligte haben ihre Ideen eingebracht

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7.3.4. Verwaltung

Allgemeines - O-Ton In diesem Bereich wurde mit VertreterInnen von Polizei, Bürgerdienst, Stadtgartenamt, Gesundheitsamt und der Bezirksvorstehung gespro- chen.

Die angesprochenen Personen in Politik und Verwaltung arbeiten zum großen Teil in einer fixen Struktur. Ihre Aufgaben sind zumeist klar definiert und erlauben wenig Spielraum für Eigeninitiative. Projekte im Bereich Nachhaltigkeit gehören meist nicht in ihren Aufgabenbereich und wurden daher nicht genannt.

Aus Sicht des Agendaprozesses stand bei diesen Gesprächen der Beziehungsaufbau und das gegenseitige Kennen lernen im Vorder- grund. Kontakte zum Verwaltungsbereich sind häufig für die zukünfti- ge Zusammenarbeit mit Agendagruppen wesentlich, etwa das Stadt- gartenamt für Gestaltungen im Bereich öffentlicher Raum/Grünraum oder die Polizei bei Veranstaltungen oder etwaigen Beschwerden im Agendabüro. Der Bürgerdienst ist ähnlich dem Agendabüro eine An- laufstelle für Beschwerden und Fragen von BewohnerInnen an die Stadtverwaltung. Projekte werden nicht von sich aus gestartet, son- dern erst durch Beschwerden und Anfragen von BewohnerInnen.

Angesprochene Themenfelder In diesem Bereich ist das gegenseitige Kennen, das Wissen, wer die Ansprechperson in der jeweils anderen Stelle ist, wesentlich. Bei Be- darf kann so schnell und effizient ein Kontakt von Agendagruppen bzw. Interessierten zur weiterführenden Stelle hergestellt werden. Für die Aufsuchende Arbeit in den Gemeindebauten war das Gespräch mit einer Vertreterin von Wiener Wohnen wichtig, das mit der Ge- bietsbetreuung kooperiert. Beispielsweise wird im „Waldbrunnerhof“ ab Februar 2006 eine Anlaufsstelle von zwei MitarbeiterInnen der Gebietsbetreuung vor Ort eingerichtet.

Erfolgskriterien

ƒ Persönlicher Kontakt

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Statements zur LA21 Erwartungen an die Agenda / mögliche Kooperationen:

ƒ gegenseitiges Kennen lernen

ƒ Agenda soll bekannt werden/sein

ƒ Arbeits- und Agendagruppen sollen über die Vorgeschichte der Themen- und Problemfelder informiert werden

ƒ Probleme sollen transparent gemacht werden

Erfolgskriterien

ƒ Bekanntheit der LA21

ƒ "wenn Menschen die Fähigkeit entwickeln, selbst mit Problemen umzugehen“

ƒ Kommunikation zwischen BewohnerInnen und Behörden hat be- gonnen

ƒ BezirksbewohnerInnen haben weniger Scheu, sich zu informie- ren, nachzufragen bzw. sich an Bezirksräte zu wenden

7.3.5. Soziales

Allgemeines - O-Ton Im Bereich „Soziales“ gibt es ein sehr enges Netzwerk, das ausge- hend von der ersten Sozialmesse entstanden ist. Viele Themen wur- den bereits bearbeitet. Derzeit trifft sich das Netzwerk eher themen- spezifisch bzw. fallbezogen (Jugendplattform besteht noch). Im sozia- len Bereich ist das Engagement der Einrichtungen aber auch von Seiten der BezirkspolitikerInnen sehr groß. Die Vernetzung wurde besonders von BR Hammer stark unterstützt. Hier gibt es Einrichtun- gen für Kinder und Jugendliche wie Zsam und den Verein Wiener Jugendzentren, weiters Einrichtungen für die verschiedensten Grup- pen wie das Nachbarschaftszentrum oder Einrichtungen zur Unter- stützung von MigrantInnen (MA 17), SeniorInnen (Pensionistenklubs, Wohnhaus Maria Jacobi) etc.

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Angesprochene Themenfelder/Projekte Der Vereins Wiener Jugendzentren, jetzt am neuen Standort in der Schlachthausgasse/Baumgasse bietet ein kostenloses Freizeitange- bot für Kinder und Jugendliche, ein offener Treffpunkt an. Mit dem Umzug soll das Konzept hin zu einem „Stadtteilzentrum“ für mehrere Nutzergruppen verändert werden. Neben geschlechtssensibler Arbeit ist auch Partizipation ein Thema: im Jahr 2006 soll mit der Gebiets- betreuung an einer Gestaltung des Parks am Rundweg gemeinsam mit Jugendlichen gearbeitet werden.

Der Verein ZSAM (jetzt JUWIEWO) bietet saisonale Park- und Kin- derbetreuung an und sieht sich als Plattform und Sprachrohr für Kin- der- und Jugendliche. Ziel ist die individuelle Unterstützung von Kin- dern und Jugendlichen im Grätzl.

Ziel des Nachbarschaftszentrums ist die Stärkung und Förderung des nachbarschaftlichen Kontakts durch verschiedenste Projekte und An- gebote von Weiterbildung über Unterhaltung bis zu Selbsthilfegruppen und Besuchsdiensten von Kranken und Behinderten.

Die Direktorin des Pensionistenwohnhauses Maria Jacobi möchte das Haus nach Außen öffnen, weg vom „Altersheim“ hin zu einem „Wohn- haus für SeniorInnen“; Ziel ist die Vermittlung bzw. ein besseres Ken- nen lernen zwischen den Generationen.

Aufgabe der MA17 (Integration und Diversitätsangelegenheiten) ist die Konfliktarbeit im öffentlichen Raum sowie die Vernetzung zu den Vereins-Communities.

Erfolgskriterien

ƒ Aufbau eines positiven Klimas

ƒ Kommunikation + Beziehung + Regelmäßigkeit

ƒ neue Traditionen bilden, Strukturen aufbauen

ƒ erfolgreich durch handelnde Personen

ƒ Glück und Aufbrechen des Rahmens

ƒ Bereitschaft zum Risiko, ehrenamtliche HelferInnen

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Statements zur LA21 Erwartungen an die Agenda / mögliche Kooperationen:

ƒ Kooperation bei Raum- und Platzgestaltungen (z.B. Kardinal- Nagl-Platz, Rabenhof)

ƒ Information: LA21-Büro als Koordinationsstelle, Abbau von Schwellenangst

Erfolgskriterien

ƒ Bekanntheit der LA21

ƒ wenn Menschen selbst miteinander reden

ƒ Kommunikation zwischen BewohnerInnen und Behörden ist in Gang gekommen

ƒ eine Vielzahl von BewohnerInnen möchte Projekte umsetzen; es soll auch weitergehen, wenn LA21 nicht mehr da ist

ƒ negatives Bild der Erwachsene von Jugendlichen relativieren, Jugendlichen auch Raum geben

ƒ mehr Engagement und Eigeninitiative

ƒ Ressourcen, die da sind werden von BewohnerInnen genutzt um sich aktiv am Bezirksgeschehen zu beteiligen

ƒ Politiker gehen aktiver auf Bevölkerung zu

7.3.6. Politik

Allgemeines - O-Ton Die GesprächspartnerInnen im Bereich „Politik“ können als sehr en- gagiert und kreativ bezeichnet werden. Sie arbeiten mit den beste- henden Einrichtungen und Vereinen eng zusammen und kennen so das Netzwerk im Bezirk sehr genau. Aufgrund der sehr positiven Kommunikation im Bezirk sind PolitikerInnen meist direkte Ansprech- personen für Bürgerinitiativen etc. und damit mit deren Anliegen ver- traut.

Die BezirkspolitikerInnen arbeiten häufig im Bereich Vernetzung sowie an Strategien und Ideen für den Bezirk. Die Umsetzung wird vom Magistratischen Bezirksamt bzw. den Verwaltungsabteilungen der Stadt Wien vorgenommen.

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Angesprochene Themenfelder/Projekte An nachhaltigen Projekten bzw. Projekten im Bereich Beteiligung wur- de die Beteiligung an der „Bebauung Tennisgründe“ (Sechskrügel- gasse), die von der Gebietsbetreuung mit der Bürgerinitiative und der Planungsabteilung der Stadt Wien abgestimmt wurde, genannt. Weite- re Themen waren Ausbau der Radwege, Integration, Revitalisierung Fasanviertel und Neubau Kindergarten Fasanviertel. Gleichzeitig wur- den uns Projekte wie „Urban II - interkulturelle Vernetzung von Frau- en“ oder das SchülerInnenparlament vorgestellt.

Als Idee wird die Visualisierung der Bezirkspolitik genannt, da es für viele BewohnerInnen schwer zu durchschauen ist, wie Entscheidun- gen auf Bezirksebene zustande kommen.

Laut DI Zabrana ist das Ziel des Bezirks die Stärkung des Wohn- standortes 3. Bezirk und damit die Auslastung der bestehenden sozia- len Infrastruktur durch Attraktivierung bestehender Bereiche und Ver- werten von Brachflächen.

Erfolgskriterien

ƒ Persönliches Engagement

ƒ Vernetzung

Statements zur LA21 Erwartungen an die Agenda / mögliche Kooperationen:

ƒ erfahren, wo die Bevölkerung der Schuh drückt

Erfolgskriterien

ƒ "wenn Projekte entstanden sind, die Mehrwert haben"

ƒ "reporting" - Bericht über geleistete Arbeit sehr wichtig; Erfolge weiterbetreuen

ƒ "100 BewohnerInnen stehen vor der Tür und fragen, was sie mit dem Projekt machen sollen, das sie gerade überlegt haben"

ƒ "wenn eine Reihe von Projekten auch umgesetzt werden“

ƒ Erfolgserlebnisse für die aktiven BewohnerInnen

ƒ nicht pro forma beteiligen, sondern tatsächlicher Handlungsspiel- raum

ƒ "wenn's bei den Menschen, die damit zu tun haben/hatten akzep- tiert wurde - mit dem Prozess zufrieden waren/sind"

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ƒ Vernetzungsebene wichtig

ƒ "wenn Themen, die schwer umsetzbar sind doch passieren kön- nen"

ƒ umgesetzte Aktionen, Menschen trauen sich mehr, ihre Umge- bung mitzugestalten

ƒ Transparenz: demokratische Abläufe erklären

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8. ZUSAMMENFASSUNG

Der 3. Bezirk wird von seinen Bewohner vor allem wegen seiner guten Lage und dem hohen Wohnwert geschätzt. Für diese vorteilhafte La- ge des Bezirks ist vor allem die Nähe zum Zentrum sowie zu großen Freiflächen ausschlaggebend. Die Erreichbarkeit des Bezirks ist durch die gute Anbindung an das hochrangige Straßennetz (A4, A23) sowie an öffentliche Verkehrsmittel sehr gut.

Die gute Lage des Bezirks hat jedoch nicht nur Vorteile. Durch die wichtigen Verkehrsverbindungen, welche zu Durchzugsverkehr führen und meist stark befahren sind, kommt es in manchen Teilen im 3. Bezirk zu Lärmbelastung. Auch die Schnellbahntrassen stellen für manche Anrainer eine große Belastungsquelle dar. Die hohe Verkehrsbelastung und der damit verbundene durch Lärm wurden bei der Befragung für die Netzwerkanalyse als eine der größ- ten Schwächen des Bezirks genannt.

Ein wesentliches Charakteristikum des 3. Bezirks sind seine städte- baulichen Barrieren, welche vor allem wichtige Hauptverkehrsstraßen sowie Schnellbahntrassen sind. Durch sie wird der Bezirk in Viertel geteilt. Es ergibt sich eine Gliederung des Bezirkes acht Vierteln, die sich besonders durch ihre Bebauungsdichte und historische gewach- sene Strukturen unterscheiden. Auch der Standard der Wohnungen sowie unterschiedliche soziale Schichten sind in den einzelnen Vier- teln unterschiedlich. Besonders hohe Wohndichten und einen gerin- gen Anteil an öffentlichen Freiflächen weisen zum Beispiel das Fa- sanviertel, das Weißgerberviertel und Erdberg auf. In diesen Vierteln gibt es auch einen relativ großen Anteil an historischer Bausubstanz und einen erhöhten Sanierungsbedarf.

Die städtebaulichen Barrieren stellen eine große Hürde für Fußgänger und Radfahrer dar. Hierunter fallen neben Gleisanlagen auch stark befahrene Straßen. Es ist besonders wichtig diese zu entschärfen und Übergänge zu schaffen. Das Radwegenetz innerhalb des Bezirks kann laut dem Bericht der Gebietsbetreuung Erdberg als gut ausgebaut angesehen werden, hier es gibt lediglich einige Ergänzungsvorschläge.

Die Versorgung mit Grünflächen ist sehr gut, es gibt zahlreiche kleine und mittlere Parks sowie einige größere Freiflächen, wie zum Beispiel Seite 62

das Belvedere und den Botanischen Garten. Die Nähe zu den großen Grünflächen im Stadtpark und im Prater sind für die Bewohner des 3. Bezirks, vor allem im Hinblick auf das Erholungs- Spiel- und Sportan- gebot, von großer Bedeutung. Die gute Versorgung mit Grünflächen bzw. mit der Nähe zu Grünräu- men stellt einen wesentlichen Beitrag zum hohen Wohnwert im Bezirk dar und wird als große Stärke des Bezirks gesehen.

Die gute Lage des Bezirks hat jedoch nicht nur Vorteile. Durch die wichtigen Verkehrsverbindungen, welche meist stark befahren sind, kommt es in manchen Teilen im 3. Bezirk zu schwerwiegender Lärm- belastung. Auch die Schnellbahntrassen stellen für manche Anrainer eine große Belastungsquelle dar.

Im 3. Bezirk gibt es nur eine Geschäftstraße mit überregionaler Be- deutung, die Landstraßer Hauptstraße. Diese nimmt im Vergleich mit anderen Wiener Einkaufsstraßen den 5. Rang ein. Durch die Nähe zum Zentrum ist es auch zu den beiden wichtigsten Geschäftsstraßen Wiens nicht weit. Sowohl die Kärntner Straße als auch die Mariahil- ferstraße sind mit der U-Bahnlinie U3 schnell erreichbar. Neben der Landstraßer Hauptstraße gibt es keine nennenswerten Einkaufstraßen im Bezirk. Die Erdbergerstraße musste in den letzten Jahren einen starken Rückgang verzeichnen, der Leerstand von Ge- schäftslokalen wird immer größer, sehr zum Bedauern der Bewohne- rInnen. Bei der Befragung im Zuge der Netzwerkanalyse wurde das Sterben der Erdbergerstraße als Schwäche des Bezirks genannt. Für die Versorgung gibt es weiters im Bezirk zwei Märkte, den Landstraßer Markt und den Rochusmarkt.

In Wien Landstraße ist seit der Volkszählung 1951 eine Abnahme der Wohnbevölkerung erkennbar. Besonders stark nahm die Zahl der Wohnbevölkerung zwischen 1971 und 1981 ab. Bei der Volkszählung 2001 hatte der 3. Wiener Gemeindebezirk 81.287 Bewohner. Die Be- völkerungsfortschreibung der Statistik Austria für den 3. Bezirk, wel- che auf Basis der Volkszählung 2001 erstellt wurde, zeigt einen leich- ten Anstieg der Bevölkerungszahlen. Im 3. Bezirk leben 17.670 MigrantInnen, die höchsten Anteile gibt es in den Vierteln mit hohen Wohndichten, wie im Fasanviertel, Weißger- berviertel und Erdberg.

Die Zahl der Arbeitsstätten im Bezirk Landstraße stieg in den letzten Jahren von 4.905 (1991) auf 5.924 (2001) an. Die Zahl der Beschäf- tigten stieg in den letzten Jahren von 61.685 (1991) um 9,9% auf 67.812 (2001) und nimmt damit innerhalb Wiens den zweiten Rang nach dem 1. Bezirk ein. Laut der Volkszählung 2001 pendeln 59.464

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Personen aus dem dritten Bezirk aus, während 26.810 Personen in den Bezirk einpendeln. Der 3. Bezirk ist die Zahl der vorgemerkten arbeitslosen Personen seit dem vergangenen Jahr zurückgegangen. Derzeit sind im 3. Wiener Gemeindebezirk 4.115 Personen arbeitslos (Sept. 2005), im Septem- ber letzten Jahres belief sich diese Zahl noch auf 4.177.

Der 3. Bezirk ist im Begriff große Veränderungen durchzumachen. Zahlreiche Planungen sind derzeit im Gange. Die größten sind die Bebauung des Stadtentwicklungsgebietes Erdberger Mais, mit dem Teilbereich Aspanggründe sowie die Neugestaltung des Bahnhofes Wien Mitte. Weiters ist der Bau des neuen Zentralbahnhofes Wien- Europa-Mitte auch für den 3. Bezirk von Bedeutung.

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QUELLEN

Magistrat der Stadt Wien (Hrsg.), Statistisches Jahrbuch 2004

Magistrat der Stadt Wien (Hrsg): STEP 05 - Stadtentwicklungsplan Wien

Magistrat der Stadt Wien, MA 18 (Hrsg.), 1985: Bezirksentwicklungsplan Landstraße

Bezirksvorstehung Landstraße: Landstraßer Viertelskonzepte

Studie über die Neuinterpretation öffentlicher Raum, Schwarz und Schwarz Architekten, 16.05.2002

MA 46 aus MA18: Modal Split in Wien 1998

Institut für Stadt und Regionalforschung, 2000: Projekt 7ukunft – Nachhaltige Stadtentwicklung in Wien - Neubau

Magistrat der Stadt Wien, MA 46: Daten der Verkehrsorganisation Wien, Stand 2002

Gebietsbetreuung Erdberg, im Auftrag der Stadt Wien: Jahresbericht 2003

Internetrecherche Aktuelle Planungen und Projekte: http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/step/zielgebiete/ , Oktober 2005 http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/erdbergermais/images/grundkarte-gr.jpg , Oktober 2005 http://www.iemar.tuwien.ac.at/wien-mitte/ , Oktober 2005

BI Lebensraum Landstraßer Gürtel: http://www.mvam.at/billg , Oktober 2005

Gebietsbetreuung Erdberg: http://www.gebietsbetreuungen.wien.at/ , Sept./Okt. 2005

Bezirksmuseum Landstraße: http://www.bezirksmuseum.at/landstrasse , Sept./Okt. 2005

Schienenverkehrslärmimmissionskataster der Stadt Wien, https://www.wien.gv.at/umweltschutz/lois/slik.html , Oktober 2005

Lärm Online Informations System (LOIS) der Stadt Wien: https://www.wien.gv.at/umweltschutz/lois/index.html, Oktober 2005

Arbeitsmarktservice: http://www.ams.or.at/neu/wien/, Sept./Okt. 2005

Bevölkerung: http://www.wien.gv.at/statistik/daten/bezirksdaten.html, Sept./Okt. 2005

Parkgaragen: http://www.parkeninwien.at/, Sept./Okt. 2005

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Radwegenetz: http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/radwege, Sept./Okt. 2005

E-Mail Auskunft Wolfgang Plautz, MA 18: Realnutzungskartierung, 28.09.2005

Claudia Felix, AMS: Situation der Arbeitslosigkeit im 3. Bezirk, 17.10.2005 bzw. 25.10.2005

Herr Schreiber, Wirtschaftskammer: Soziodemographische Daten, Oktober 2005

Herr Eschenbacher, MA 46: Unfallhäufungspunkte, Oktober 2005

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ANHANG

Interviewleitfaden

Vorstellung, Kontext- und Rollenklärung Wer sind wir? Grundsätzliches zur Agenda 21-3; Folder übergeben, Netzwerkgrafik; Prozessgrafik.

Was ist der Sinn dieses Gespräches? Bild des Bezirkes, wichtige Themen der LPs, Bild der heißen Themen des Bezirks Æ erste The- men für den MOST und die begehbare Diskussion

Zeitplan und Vorgehen Etwa 1/2 Stunde, strukturierte Fragen, Falls etwas vergessen wurde, was Ihnen wichtig ist, dann gibt es am Ende des Interviews noch ge- nug Raum dafür.

Fragen zu Person und Institution Seit wann im Bezirk tätig? In welchen Funktionen? Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Ziele / Aufgaben der Einrichtung/der Person Wesentlichstes Ziel / Aufgabe ?

Projekte / Aktionen / Ideen im Bereich Beteiligung/nachhaltige Bezirksentwicklung Welche Projekte / Aktionen / Ideen in Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Kurzbeschreibung der einzelnen Projekte:

Anlass, Projektziele, Ressourcen, PartnerInnen? Wie erfolgreich wa- ren die Projekte? Sind sie gut angekommen?

PartnerInnen Wer wäre aus Ihrer Sicht wichtig, noch befragt zu werden?

Æ Local Players

Æ Peer (Kontaktpersonen aus der Zielgruppe mit der sie arbeiten)

SWOT Was sind für Sie die drei größten Stärken des Bezirks?

Was sind für Sie die drei größten Schwächen des Bezirks?

Heiße Eisen / besondere Pluspunkte in den Vierteln, in die wir gehen: Fasanviertel, Weißgerberviertel, Rochusmarkt, Kardinal-Nagl-Platz

Wichtigstes Anliegen Was ist Ihr persönlich wichtigstes Anliegen / Projekt für den 3. Bezirk (unabhängig von Agenda)?

Erwartungen an Agenda 21-3 Was können wir dazu beitragen, dass Ihr(e) Anliegen erfolgreich um- gesetzt werden kann / können / das Wunder eintritt?

Woran werden Sie in 4 Jahren konkret erkennen können, dass die Agenda 21-3 ein Erfolg war?--> als BewohnerIn des Bezirks / als Be- schäftigteR im Bezirk

Möglichkeiten der Zusammenarbeit/Aktivierung Was können wir tun? Was können wir gemeinsam tun? Wo können wir uns gegenseitig unterstützen?

Projekte, Öffentlichkeitsarbeit und Medienkontakte (nach innen und nach außen und vor allem in Hinblick auf die Ideenwerkstatt im Sep- tember), Bezirksleitbild, Informationsaustausch, Adressdateien etc.

Vereinbarungen über die Zusammenarbeit schließen

Gibt es noch etwas Wichtiges, dass ich Sie zu fragen vergessen habe? kurzer Bericht Wir arbeiten transparent, Interviews werden in einem kurzen Bericht zusammengefasst und allen NetzwerkpartnerInnen zur Verfügung gestellt

GesprächspartnerInnen

Organisation Vorname Nachname MA 17 WIF Stefan Almer Polizei Gerhard Bauer Kulturverein im 3. Charlotte Beier Gebietsbetreuung Erdberg Monika Beranek SeniorInnen Jakobiwohnhaus Blaha Amtsarzt Franz Blechinger Gebietsbetreuung Erdberg Simone Delivuk Nachbarschaftshilfezentrum Barichgasse Barbara Drnek VHS Landstraße Karl Dworschak Verein Wiener Jugendzentren Jörg Fackelmann Wiener Wohnen Elisabeth Fritz FPÖ Werner F. Grebner BI Arsenal Werner Grieshofer SPÖ / Rudolfsstiftung Susanne Groll Bezirksrat Peter Gross Siemens Fritz Hagl SPÖ Andrea Hammer MA 55 - Bürgerdienst, Außenstelle für den 3.Bezirk Anita Heczko Henkel Andrea Jantsch MA 17 WIF Almir Ibric Wiener Einkaufsstraßen-Management Manuela Kopetzky SPÖ Landstraße Kai Jan Krainer Siemens Martin Krassnitzer Verein ZSAM Keyla Krautschneider SPÖ Brigitte Kriebaum Gebietsbetreuung Erdberg Franz Kuzmich Die Grüne Alternative Eva Lachkowitz BI Sofiensäle Markus Landerer Bezirksschulinspektorin Ulrike Mangl BI Lebensraum Landstraßer Gürtel Alexander Mayer Arena Markus Oralek Polytechnikum Lukas Riener Bezirksrat Thomas Ritt ÖVP Georg Schüller Nachbarschaftshilfezentrum Barichgasse Clemens Schmoll Gebietsbetreuung Erdberg Elisabeth Steininger Gebietsbetreuung Erdberg Erich Streichsbier MA 55 - Bürgerdienst, Außenstelle für den 3.Bezirk Karin Szmolek

MA 42 Emil Stindl Ganztagsschule Rennweg Eduard Voss VHS Landstraße Doris Weismüller-Zametzer Büro BV OAR Wild SPÖ BV-StV Rudolf Zabrana MA 17 WIF Zhou Erdberger Kaufleute Helene Zugay