1968.Indd1968.Indd 1 113.5.20123.5.2012 14:35:2314:35:23 Ssbornikbornik 1968.Indd1968.Indd 2 113.5.20123.5.2012 14:35:5214:35:52 České Křižovatky Evropských Dějin
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České křižovatky evropských dějin ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 1 113.5.20123.5.2012 114:35:234:35:23 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 2 113.5.20123.5.2012 114:35:524:35:52 České křižovatky evropských dějin Ivan Šedivý – Jan Němeček – Jiří Kocian – Oldřich Tůma (eds.) 1918 ~ Model komplexního transformačního procesu? 1938 ~ Československo a krize demokracie ve střední Evropě ve 30. a 40. letech. Hledání východisek. 1948 ~ Únor 1948 v Československu: Nástup komunistické totality a proměny společnosti. 1968 ~ Pražské jaro 1968: Občanská společnost – média – přenos politických a kulturních procesů. ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 3 113.5.20123.5.2012 114:35:524:35:52 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 4 113.5.20123.5.2012 114:35:534:35:53 1968 Pražské jaro 1968: Občanská společnost – média – přenos politických a kulturních procesů Civil Society, the Mass Media, and the Transfer of Political and Cultural Processes in the ‘Prague Spring’ 1968 Der Prager Frühling 1968: Zivilgesellschaft – Medien – Politische und kulturelle Transferprozesse Ústav pro soudobé dějiny AV ČR, v. v. i. Praha 2011 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 5 113.5.20123.5.2012 114:35:544:35:54 Editoři svazku: Oldřich Tůma, Markéta Devátá Recenzovali: Jan Pauer Překlady: Kateřina Tlachová, Markéta Tlachová, Petr Dvořáček, Gabriela Oeburg Tato publikace vychází s podporou Ediční rady Akademie věd ČR. Ústav pro soudobé dějiny AV ČR, v.v.i., 2011 Cover and Typo Alena Nairn 2011 © fotografi e ČTK a ÚSD © Oldřich Tůma, 2011 ISBN 978-80-7285-119-5 České křižovatky evropských dějin (4) ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 6 113.5.20123.5.2012 114:35:574:35:57 Obsah I. Mezinárodní kontext občanských hnutí roku 1968 The International Context of the Independent Movements in 1968 Internationaler Kontext der Bürgerbewegungen im Jahre 1968 Das Jahr 1968 in westlicher und östlicher Perspektive – Plädoyer für die Historisierung einer umstrittenen Zäsur . 11 Nepřehlédnutelné souvislosti: 1968 a 1989 . 25 Bod obratu. Politicko-historické refl exe roku 1968 v Československu a středovýchodní Evropě . 35 II. Obnovení občanské společnosti. Nositelé a rozsah společenské liberalizace The Revival of Civil Society: The Vehicles and Extent of the Liberalization of Society Die Wiedergeburt der Zivilgesellschaft. Trägergruppen und Reichweite der gesellschaftlichen Liberalisierung Českoslovenští studenti jako jedna z hnacích sil liberalizace v 60. letech a jejich vztah ke studentskému hnutí na Západě . 47 Stranická základna KSČ mezi politickými reformními úmysly a společenským tlakem na změnu . 59 Die reformierte Klasse? Die Arbeiterschaft in der Tschechoslowakei 1968 . 69 Iná emancipácia? Česko-slovenská jar a slovenská spoločnosť . 91 Nach 68. Brüche und Kontinuitäten im Alltag von Intellektuellen zur Zeit der „Normalisierung“ . 107 III. Kulturní a mediální dimenze Pražského jara The Arts and the Media in the Prague Spring Kulturelle und mediale Dimensionen des Prager Frühlings Pražské jaro v médiích . 125 Coca-cola je zde! aneb Konzumní společnost v Československu? . 133 Swinging Sixties made in Czechoslovakia – the adaptation of western impulses in Czechoslovak youth culture . 143 Prager Frühling als Schnittstelle des europäischen geisteswissenschaftlichen Transfers . 159 IV. Otevřená společnost a její přátelé: Aspekt vzájemných historických vztahů Pražského jara The Open Society and Its Friends: An Aspect of the Mutual Historical Relations of the Prague Spring Die off ene Gesellschaft und ihre Freunde: Beziehungsgeschichtliche Aspekte des Prager Frühlings Der Blick nach Prag: Die ostdeutsche 68er-Generation und ihre Erfahrungen mit dem Prager Frühling . 169 The social impact of the Prague Spring and the authorities in Latvia, Lithuania and Estonia . 177 Subjectivity and transnationalism: a case study from an international project . 191 The Italian Communist Party, the Italian left, and the Prague Spring . 193 ‘They fi nd themselves in terra incognita’: Connections and disjunctions between the Prague Spring and the French May . 207 V. Anotace. 223 Seznam literatury . 225 Rejstřík . 227 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 7 113.5.20123.5.2012 114:35:584:35:58 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 8 113.5.20123.5.2012 114:35:594:35:59 Mezinárodní kontext občanských hnutí roku 1968 The International Context of the Independent Movements in 1968 Internationaler Kontext der Bürgerbewegungen im Jahre 1968 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 9 113.5.20123.5.2012 114:35:594:35:59 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 1010 113.5.20123.5.2012 114:35:594:35:59 Das Jahr 1968 in westlicher und östlicher Perspektive Christoph Klessmann – Plädoyer für die Historisierung Zentrum für Zeithistorische einer umstrittenen Zäsur Forschung Potsdam Die umkämpfte Zäsur Das Jahr 1968 ist nicht erst seit Götz Alys jüngstem Buch mit dem ebenso provokan- ten wie geschmacklosen Titel „Unser Kampf“ wieder ins Gerede gekommen.1 Ich will auf diese schrille, autobiografi sche Abrechnung mit generalisierendem Anspruch eines ansonsten höchst verdienstvollen Zeithistorikers nicht weiter eingehen. Der treffl iche Verriss durch Axel Schildt in der ZEIT möge hier als Hinweis genügen.2 Wahrscheinlich werden wir im Laufe dieses Jahres erneut einen publizistischen overkill erleben, zumal der Gegenstand zu kühnen Th esen einlädt. Charakterisierungen der „Achtundsechziger“ gleichen daher bisweilen einer Palette von Beliebigkeiten. Es wird hinein- oder heraus- interpretiert, was provoziert. Erstaunlich erscheint mir, dass die vielen harschen, zeitge- nössischen Kommentare heutzutage in wenig veränderten Formen oder sogar noch zu- gespitzt eine bemerkenswerte Renaissance erleben. Politisch gibt es dabei häufi g seltsam verquere Fronten. Protagonisten von einst werden zu verbissenen Kritikern und reichen ihren ehemaligen konservativen Kontrahenten, die inzwischen z.T. eher milde geworden sind, nachträglich die Hand. Auf die mittlerweile uferlose publizistische und wissenschaft liche Literatur kann ich hier nicht eingehen. Ausdrücklich zu erwähnen als knappe, aber inhaltlich umfassende Gesamtdarstellung ist jedoch das Buch von Norbert Frei, das nicht nur Deutschland, son- dern auch West- und Osteuropa und andere Länder zumindest sehr knapp einbezieht.3 Bevor ich einige Entwicklungslinien und Interpretationsprobleme erörtere, sei eine persönliche Bemerkung zum Th ema als Zeitgenosse und Historiker erlaubt. Ich bin kein „Achtundsechziger“, habe aber damals und später Teile der Bewegung mit Sympathie – ich bilde mir ein mit kritischer Sympathie – verfolgt. Mein Beobachtungsplatz war 1 ALY, Götz: Unser Kampf. 1968 – ein irritierter Blick zurück. Frankfurt/M. 2008. 2 SCHILDT, Axel: Wüten gegen die eigene Generation. In: Die ZEIT vom 21. 2. 2008. 3 FREI, Norbert: 1968. Jugendrevolte und globaler Protest. München 2008. Neben einer ausführ- lichen Sammelrezension über 1968 und die jugendkulturellen Aspekte der sechziger Jahre hat Detlef SIEGFRIED eine umfassende Monographie dazu vorgelegt: Time Is on My Side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre. Göttingen 2006. DERS.: Weite Räume, schneller Wandel. Neuere Literatur zur Sozial- und Kulturgeschichte der langen 60er Jahre in Westdeutschland. In: Historische Literatur 1 (2003), S. 7–34.Vgl. ferner die Besprechung einiger Neuerscheinungen durch Axel Schildt in der ZEIT-Beilage Literatur März 2008. Als 2 Zwischenbilanzen verschiedener Aufsätze zu unterschiedlichen Aspekten wäre auch zu verwei- sen auf die Beilagen Aus Politik und Zeitgeschichte B 45 (2003) und B 14–15 (2008). 11 ssbornikbornik 1968.indd1968.indd 1111 113.5.20123.5.2012 114:35:594:35:59 ungewöhnlich. Ich stand auf keiner Barrikade, sondern war Mitarbeiter des Ostkollegs der Bundzentrale für politische Bildung in Köln, einer von der Linken argwöhnisch be- äugten Institution zur Auseinandersetzung mit dem Kommunismus, in deren wöchen- tlichen Veranstaltungen die „Neue Linke“, aber auch die Ereignisse in Prag damals eine wichtige Rolle spielten. Es ist wahrscheinlich nicht übertrieben zu sagen, dass diese Se- minare zu den wenigen Plätzen gehörten, auf denen Berliner Polizeibeamte, Studenten, der Rektor (Hans Joachim Lieber) und andere Hochschullehrer friedlich aufeinander trafen und intensiv miteinander diskutierten. Das war zumindest untypisch. Seit 1970 habe ich die Nachwirkungen an der Reformuniversität Bochum intensiv mitbekommen, mit einer funktionierenden drittelparitätischen Satzung im Fachbereich und einer bunten Ansammlung vieler politischer Hochschulgruppen in meinen Seminaren. Ich werde ver- suchen, die eigenen Erfahrungen als Zeitzeuge zu relativieren und mit der distanzierten Rückschau eines alternden Zeithistorikers zu verbinden. Im Titel meines Vortrags habe ich bewusst das Plädoyer für eine Historisierung formu- liert. Ich halte das für vordringlich angesichts der angedeuteten alten und neuen Fronten im publizistischen Getöse zu einem Th ema, über dem sich der Pulverdampf eigentlich allmählich etwas verzogen haben müsste. Ich schliesse mich damit den Intentionen der Arbeiten von Axel Schildt, Detlef Siegfried und Norbert Frei und anderen an, habe dafür allerdings auch bereits 1988 plädiert.4 Historisierung, programmatisch 1985 von Martin Broszat für den viel schwierigeren Umgang mit dem Nationalsozialismus formuliert5, meint hier knapp auf den Punkt ge- bracht: zum einen die Ambivalenz und Widersprüchlichkeit eines punktuellen Ereig- nisses durch Verstehen und Kritik herauszuarbeiten, zum anderen den Blick auf einen grösseren historischen Zusammenhang und auf Einordnung zu richten, um