Kurzfassung Richtlinie 2000/29/EG
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EUROPÄISCHEN UNION Kurzfassung der pflanzengesundheitlichen Regelungen für die Verbringung von Pflanzen, Pflan- zenerzeugnissen und sonstigen Gegenständen innerhalb der EU-Mitgliedstaaten Erstellt vom Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit. 30.09.2019 Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Gewähr übernommen. EUROPÄISCHEN UNION Allgemeine Anforderungen RECHTSGRUNDLAGEN DEFINITIONEN Schutzgebiete EINFUHRVERBOTE PFLANZENPASS Listen der Quarantäneschadorganismen Pflanzen* mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Zwiebeln und Knollen mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Samen mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Schnittblumen und Zweige mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Früchte, Gemüse und Blattgemüse mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Holz mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Lose Rinde mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Verpackungsmaterial mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Erde und Kultursubstrat mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Vorratsprodukte mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Sonstiges mit Ursprung in einem Mitgliedstaat Ordnungen, Familien und ihre Gattungen Allgemeine Anforderungen RECHTSGRUNDLAGEN Abkommen EU/Schweiz von 1999. Richtlinie 2000/29/EG und ihre Änderungen; Schweiz: Verordnung über Pflanzenschutz SR Verordnung 690/2008/EG und ihre Änderungen 916.20 (Schutzgebiete) Entscheidungen/Durchführungsbeschlüsse der Kommission der Europäischen Gemeinschaf- ten. Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit EU, Verbringen innerhalb der EU Seite 1 ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN DEFINITIONEN Pflanzenpass: amtliches Etikett zum Nachweis der Erfüllung der Pflanzengesundheitsvorschrif- EU-Definitionen und deren Äquivalente im ten der Richtlinie sowie der besonderen Anfor- Glossar derungen, das dem auf Gemeinschaftsebene Die nachfolgenden Definitionen stammen aus vereinheitlichten Muster für die verschiedenen der Richtlinie 2000/29/EG der EU. Die entspre- Pflanzen oder Pflanzenerzeugnisse entspricht chenden Termini aus dem ISPM "Glossar pflan- und von der zuständigen amtlichen Stelle eines zengesundheitlicher Termini" werden ebenfalls Mitgliedstaats erstellt und gemäß den Durch- genannt und sind zumeist identisch oder fast führungsbestimmungen zu den Besonderheiten identisch. Das PRS benutzt die Termini des des Verfahrens für die Ausstellung der Pflan- Glossars. zenpässe ausgestellt ist. Einige andere Termini, die in der EU-Richtlinie Glossaräquivalent: keines verwendet, aber nicht definiert werden, wurden Schutzgebiet: ein in der Gemeinschaft gelege- ebenfalls durch Glossartermini ersetzt. Der nes anerkanntes Gebiet, in dem ein oder meh- Ausdruck "bekanntermaßen frei von" wurde er- rere in der Richtlinie aufgeführte Schadorganis- setzt durch "bekannt als frei von" im Fall von men, die in einem oder mehreren Teilen der Ge- Gebieten. meinschaft angesiedelt sind, trotz günstiger Le- Pflanzen: lebende Pflanzen und lebende Teile bensbedingungen weder endemisch noch an- davon einschließlich der Samen. Als lebende gesiedelt sind oder aufgrund günstiger ökologi- Teile von Pflanzen gelten auch Früchte (im bo- scher Bedingungen bei einzelnen Kulturen die tanischen Sinne, außer durch Tieffrieren haltbar Gefahr der Ansiedlung bestimmter Schadorga- gemachtes) und Gemüse (außer durch Tieffrie- nismen besteht, obwohl diese Organismen in ren haltbar gemachtes), Knollen, Kormi, Zwie- der Gemeinschaft weder endemisch noch an- beln, Wurzelstöcke, Rhizome, Schnittblumen, gesiedelt sind, Zweige mit Laub bzw. Nadeln, gefällte Bäume Glossaräquivalent: kein genaues Äquivalent. mit Laub bzw. Nadeln, pflanzliche Gewebekul- Der alte Glossarterminus "Schutzzone" ist nicht turen. genau äquivalent. Glossaräquivalent: Pflanzen Amtliche Feststellung (oder Maßnahme): im Samen: Samen im botanischen Sinne außer Fall von Feststellungen (oder Maßnahmen) im solchen, die nicht zum Anpflanzen bestimmt Zusammenhang mit der Ausstellung von Pflan- sind. zengesundheitszeugnissen Feststellung (oder Maßnahme), die von Vertretern des amtlichen Glossaräquivalent: Samen Pflanzenschutzdienstes eines Mitgliedstaats o- Pflanzenerzeugnisse: Erzeugnisse pflanzlichen der unter deren Aufsicht von anderen öffentli- Ursprungs, unverarbeitet oder durch einfache chen Bediensteten getroffen wurde; in allen üb- Verfahren bearbeitet, soweit sie nicht Pflanzen rigen Fällen von solchen Vertretern oder öffent- sind. lichen Bediensteten oder von "befähigten Be- diensteten", die von einer der zuständigen amt- Glossaräquivalent: Pflanzenerzeugnisse lichen Stellen eines Mitgliedstaats eingesetzt Anpflanzen: jede Maßnahme des Ein- oder An- werde. bringens von Pflanzen, um ihr späteres Wachs- Glossaräquivalent: amtliche Feststellung oder tum oder ihre spätere Fortpflanzung oder Ver- Maßnahme im weiteren Sinn. mehrung zu gewährleisten. Holz: Holz, wenn es seine natürliche Oberflä- Glossaräquivalent: Anpflanzen chenrundung ganz oder teilweise behalten hat, Zum Anpflanzen bestimmte Pflanzen: bereits mit oder ohne Rinde oder in Form von Spänen, angepflanzte Pflanzen, die nach ihrer Einfuhr Schnitzeln, Sägemehl, Holzabfall oder Holzaus- angepflanzt bleiben oder wieder angepflanzt schuss oder in Form von Stauholz, Abstands- werden sollen; bei ihrer Einfuhr noch nicht an- haltern, Paletten oder Verpackungsmaterial, gepflanzte Pflanzen, die aber danach ange- das tatsächlich bei der Beförderung von Gegen- pflanzt werden sollen. ständen aller Art in Gebrauch ist, wenn es ein pflanzengesundheitliches Risiko darstellt. Glossaräquivalent: Pflanzen zum Anpflanzen Späne und Schnitzel werden als "Schnitzelholz" Schadorganismen: Schädlinge der Pflanzen o- bezeichnet, Sägemehl, Holzabfall und Holzaus- der Pflanzenerzeugnisse tierischer oder pflanz- schuss als "Abfallholz", Stauholz, Abstandshal- licher Art sowie solche in Form von Viren, My- ter, Paletten oder Verpackungsmaterial als koplasmen oder anderen Krankheitserregern. "Verpackungsholz". Glossaräquivalent: Schadorganismen Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit EU, Verbringen innerhalb der EU Seite 2 ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN SCHUTZGEBIETE In einigen Fällen wird der Pflanzenpass nur für Sendungen benötigt, die für gewerbliche Ver- Einige allgemeine Anforderungen beziehen braucher bestimmt sind, und nicht, wenn durch sich auf "Schutzgebiete" innerhalb der EU, die die Verpackung oder anderes deutlich wird, aus einem oder mehreren oder einem Teil eines dass die Sendung für nichtgewerbliche Endver- oder Teilen mehrerer Mitgliedstaaten bestehen braucher bestimmt ist. und die als ISO-Code angegeben sind (AT - Ös- terreich, BG – Bulgarien, CY - Zypern, CZ – Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse, die in Tschechien, DK – Dänemark, EE – Estland, ES Schutzgebiete eingeführt oder innerhalb dieser - Spanien, FI - Finnland, FR - Frankreich, GB – verbracht werden, müssen von einem Pflanzen- Vereinigtes Königreich, GR - Griechenland, HU pass begleitet sein, mit dem bestätigt wird, dass – Ungarn, IE - Irland, IT - Italien, LT – Litauen, die besonderen Anforderungen des Schutzge- LV – Lettland, MT – Malta, PL – Polen, PT - Por- bietes erfüllt werden. tugal, RO – Rumänien, SE - Schweden, SI – Slowenien, SK – Slowakei). Die Zusammenset- zung der Schutzgebiete ergibt sich aus der Ver- ordnung über Schutzgebiete 690/2008. EINFUHRVERBOTE Verbote für Schutzgebiete Jegliche(s) Pflanzen, Pflanzenerzeugnisse, Erde oder Kultursubstrat, die(das) mit Schador- ganismen der Liste I/A2 (siehe Listen der Qua- rantäneschadorganismen) befallen sind (ist). Schadorganismen der Liste I/A2 in isolierter Form (siehe Listen der Quarantäneschadorga- nismen). Unter bestimmten Bedingungen andere Schad- organismen als die in den Listen I und II aufge- führten (siehe Listen der Quarantäneschador- ganismen). Ausnahmen Ausnahmen für das Verbringen für Versuchs-, Forschungs- und Züchtungszwecke sind in der Richtlinie 2008/61/EG der Kommission mit den Bedingungen, unter denen bestimmte Pflanzen, Pflanzenerzeugnisse und andere Gegenstände gemäß den Anhängen I bis V der Richtlinie 2000/29/EG des Rates zu Versuchs-, For- schungs- und Züchtungszwecken in die Ge- meinschaft oder bestimmte Schutzgebiete der- selben eingeführt oder darin verbracht werden dürfen geregelt. PFLANZENPASS Der Pflanzenpass erlaubt die freie Verbringung von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen inner- halb des gemeinsamen Marktes der EU. Er er- setzt das PGZ im innergemeinschaftlichen Han- del. Der Pflanzenpass begleitet bestimmte Pflan- zen, Pflanzenerzeugnisse und sonstige Gegen- stände, die innerhalb der EU verbracht werden. Er wird in der Regel am Ort der Erzeugung aus- gestellt und bescheinigt, nach pflanzengesund- heitlicher Untersuchung, die Einhaltung der EU- Bedingungen. Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit EU, Verbringen innerhalb der EU Seite 3 LISTEN DER QUARANTÄNESCHADORGANISMEN PFLANZENGESUNDHEITLICHE REGELUNGEN DER EUROPÄISCHEN UNION Listen der Quarantäneschadorganismen Liste I/A2 Liriomyza bryoniae Liriomyza huidobrensis Schadorganismen, deren Auftreten in der Liriomyza trifolii Gemeinschaft festgestellt wurde und deren Thaumetopoea processionea Einschleppung in die und/oder Verbringen in- nerhalb der Mitgliedstaaten verboten ist un- Viren und virusähnliche Organismen abhängig von bestimmten Pflanzen oder Beet necrotic yellow vein furovirus Pflanzenerzeugnissen Liste II/A2 Tierische Organismen Schadorganismen, deren Auftreten in der Bursaphelenchus xylophilus Gemeinschaft festgestellt wurde und deren