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K Y M C

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CM CMY Editorial

Wir geben es zu: Wir haben es nicht so mit den Sozialen Medi- lingen schließen musste.“ Und natürlich fragte sie auch nach, en. Klar, wir sind irgendwie dabei – wir bloggen bereits seit 2009 wie es möglich sei, dass sich ein solches, offensichtlich falsches (www.laborjournal.de/blog), seit mehr als drei Jahren twittern Gerücht derart verbreiten und festsetzen kann: „‚Allein dadurch, wir (twitter.com/Lab_Journal) und wir füttern auch fleißig eine dass ein solches Gerücht zirkuliert, schließt der Großteil der Facebook-Seite (www.facebook.com/laborjournal). Vor allem mit Bevölkerung darauf, dass da etwas dran sein muss‘, sagt Me- Facebook und Twitter sind unsere Erfahrungen seitdem jedoch... dienlinguist Friedemann Vogel von der Uni Freiburg. […] ‚Über nun ja, durchwachsen. Soziale Medien werden sie sehr schnell ge- und verteilt – das Den LJ Blog starteten wir damals noch tatsächlich, um auch sind Gerüchte-Brandbeschleuniger.‘ Brandbeschleuniger, die hier großteils eigene journalistische Inhalte zu verbreiten – mit Nahrung fänden in etablierten Vorurteilen.“ dem bewussten Schwerpunkt, die einzelnen Themen zur aktiven Gut, dass die Zeitung hier Klarheit geschaffen hat – könnte Diskussion zu stellen. Bei Facebook und Twitter war das dann man meinen. Dummerweise wuchsen die Gerüchte in den aber völlig anders. Hier wollten wir eigentlich nicht diskutieren, Sozialen Medien aber unbeeindruckt weiter – und trieben einen chatten, liken, followen usw. Vielmehr waren und sind Facebook Monat später die nächsten, neuen Blüten. Wieder schritt die Ba- und Twitter für uns reine Marketing-Tools, um auch über diese dische Zeitung mit neuer Recherche und Faktencheck ein – und Kanäle auf unsere Print- und Online-Artikel aufmerksam zu ma- schrieb: „[…] der Supermarkt würde schließen, weil Kunden chen. Streng genommen nutzen wir sie also gar nicht als „Soziale wegblieben; weil Flüchtlinge in der Filiale die Regale leer Medien“, sondern eher als etwas aufgepeppte Newsletter räumten. Wiederholt wurde das von Edeka Südwest in das beziehungsweise Kurznachrichtendienste. Reich der Fabel verbannt. „Na und, ist doch okay“, werden viele Gleichzeitig kursiert nun aber noch das Gerücht, jetzt denken. „Wer sagt denn, dass man wonach die Supermarktkette wahlweise von auf Twitter und Co. chatten muss? Wo der Stadt oder dem Regierungspräsidium ist deren Problem?“ für den entstandenen Schaden entschä- Gut, also heraus damit: Uns stört digt würde. Also vom Steuerzahler. ‚Wir massiv, was diese Sozialen Medien mit dementieren das heftigst‘, sagt Markus dem Journalismus machen. Adler, Sprecher des Regierungspräsidiums. Nehmen wir ein Beispiel aus der un- Und das nicht zum ersten Mal. ‚Das ist absolut mittelbaren Umgebung unserer Redaktion, an den Haaren herbeigezogen.‘“ das gar nichts mit unseren Themen zu tun Das Ganze ist jetzt ein Dreivierteljahr her. Trotzdem hat – aber umso eindrücklicher illustriert, was musste unser Chefredakteur erst kürzlich wieder aus dem wir meinen. Gar nicht weit von unseren Büros Munde eines twitternden Altherren-Fußballkollegen mit eigener befindet sich die Freiburger Erstaufnahmestelle (EA) Facebook-Seite die „Nachricht“ vernehmen, dass der Edeka bei für Flüchtlinge, direkt neben einem großen, modernen Ede- der Flüchtlings-Aufnahmestelle bald schließen würde... ka-Supermarkt. Schon bald nachdem die ersten Flüchtlinge die Sicher, über die Sozialen Medien geschehen auch gute EA im letzten Jahr bezogen hatten, kam das Gerücht auf, dass Dinge – insbesondere im Zusammenhang mit Enthüllungen sie scharenweise die Edeka-Regale leerräumen würden. Und wo allzu zweifelhafter Machenschaften oder authentischen Infor- wurde dieses Gerücht vor allem genährt und verbreitet? Bingo, mationen aus Krisengebieten. Die Kehrseite fasste eine Sendung auf Facebook und Twitter! Der Umsatz sei eingebrochen, wusste des SWR im März jedoch folgendermaßen zusammen: „Soziale man da, die Kunden blieben fern wegen der Flüchtlinge – und Netzwerke sind besonders geeignet, um Fake-Nachrichten zu deswegen würde die Filiale bald geschlossen… verbreiten. Gerüchte und Unwahrheiten werden als Nachrich- Natürlich nahm sich daraufhin die örtliche Tageszeitung, die ten getarnt und tausendfach geliked, geteilt und geklickt. […] Badische Zeitung, des Themas an – und tat, was guter Journa- Heute erreichen Fake-Nachrichten via sozialer Netzwerke und lismus eben tut: Sie recherchierte, checkte die Fakten, sprach der unbegrenzten Möglichkeiten des Netzes Dimensionen, die mit Betroffenen, hinterfragte und analysierte. So kam etwa früher unmöglich waren. Das Erschreckende: quasi jeder, der Edeka Südwest mit einem klaren Dementi zu Wort: „Spekula- einen Internetzugang sowie ein Smartphone oder einen Compu- tionen über eine (auch nur zeitweise) Schließung entbehren ter besitzt, kann Fake-Nachrichten verbreiten.“ jeglicher Grundlage […] Im Großen und Ganzen herrscht eine Wer jetzt annimmt, dass so etwas in der ach so edlen Scien- friedliche Koexistenz.“ Zudem prüfte die Autorin den „größe- tific Community gar nie vorkommen würde, könnte vielleicht ren Zusammenhang“: „Beim Bundesverband des Deutschen schon bald böse überrascht werden. Wie gesagt, wir haben Lebensmittelhandels ist jedenfalls nicht bekannt, dass irgendwo „durchwachsene“ Erfahrungen gemacht. in Deutschland schon ein Lebensmittelgeschäft wegen Flücht- Die Redaktion

Laborjournal 10/2016 3

LJ_1016_Editorial.indd 3 04.10.16 14:23 Inhalt

Titelthema: Metaorganismus-Prinzip Mikroorganismen sind nicht bloß blinde Passagiere in Tier und Pflanze, sondern übernehmen wichtige Aufgaben bei Nahrungsaufnahme und Pathogenabwehr. Zudem scheinen sie an der Regulation von Entwicklungsprozessen beteiligt und können offenbar gar forcieren, dass ihre Wirte als neue Arten eigene Wege in der Evolution gehen. Mehr ab Seite 18.

Nachrichten Statistik

6 Das besondere Foto: „Schenkel-Troll“ / Forscher Ernst 40 Publikationsanalyse: Lungen- & Atemwegsforschung 8 Fokussiert: Inkubiert / Open Access Publishing / Stammzellforschung Wirtschaft 10 Frisch gepreist: Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille / Lasker-Preis / Kavli-Preis / Balzan-Preis / Preise der Sche- 45 Nachrichten: Medigenes potenzielle Milliarde ring-Stiftung / Helmholtz International Fellow Awards 46 Trend: (Auch) Start-up iOmx setzt auf Immuntherapie 48 Logistik: Transport biologischer & medizinischer Proben

Hintergrund Der Transport von Zellen und Gewebe von Labor A zu Labor B ist 14 Interview: Wohin steuert das Human Brain Project? meist aufwändig, kompliziert und Als finanziell potentes Vorzeige- teuer. Julia Eckhoff hat über die projekt der EU hatte das Human logistischen, rechtlichen und quali- Brain Project (HBP) vor drei Jahren tätsrelevanten Aspekte von „Lebend-­ einen eher schlechten Start. Katrin Sendungen“ recherchiert und mit Amunts klärt auf über Missverständ- Logistik-Profis gesprochen. nisse, falsche Erwartungen und die Zukunft des Projekts. 50 Interview: mit Stammzell-Kurier Peter Hodes 57 Interview: mit den Logistik-Expertinnen Alina Schreder und 18 Titelthema: Prinzip Metaorganismus – „Einer ist Viele“ Katja Sondey (Time Matters GmbH) 22 Doktorarbeit: Was tun, wenn man merkt, dass Thema und 58 Firmenportrait: Tilibit Nanosystems (Garching b. München) Labor doch nicht zu einem passen? 60 Produktübersicht: Gel-Dokumentationssysteme 73 Neue Produkte Serien Methoden 25 Tagebuch einer Jungforscherin (4): Homer goes Nature 26 Ansichten eines Profs (105): Zertifiziert familienfreundlich 69 Tipps & Tricks: Abformen und Gießen von Ersatzteilen 29 Erlebnisse einer TA (103): Spaßvogeltag 70 Neulich an der Bench (166): ­Antikörpervalidierung 72 Interview: Mathias Uhlén zur „Antikörper-Validierung“ Journal-Club Buch et al. 30 Journal Club kompakt 31 Schöne Biologie: Vergleichsweisen 75 Kleinode der Wissenschaftsliteratur (8): Laboratory Life 32 Basel: Bakterien unter „Friendly Fire“ 76 Graphic Novel: 20 illustrierte Wissenschaftsskandale 34 Kiel: Bildung bakterieller Biofilme Heidelberg: Körpertemperatur-Kontrolle 36 Service Ein bestimmter Bereich im Gehirn 77 Kongresse / Fortbildungen / Vorträge sorgt dafür, dass die Körpertem- 86 Stellenmarkt peratur nicht aus dem Ruder gerät. Heidelberger Neurowissenschaftler haben herausgefunden, welcher Sonstiges Sensor dort die Temperaturschwan- kungen registriert. 41 Impressum 44 Rätsel: Die spätberufene Chromosomenkennerin 39 Stichwort des Monats: uDISCO (Tissue Clearing) 90 Comic: Die „Lab-Files“ von Chris Schlag

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Das besondere Foto Schenkel-Troll

So etwa stellt sich der Zeichner Carlos Ramirez das fiktive Gesicht eines Inter- net-Trolls vor. Ruhig mal nach „troll face“ googeln. Dieses „Gesicht“ hier entstand je- doch nicht auf dem Zeichentisch, sondern vielmehr beim Querschnitt durch einen Unter- schenkel. Das linke Auge ist die Wade (Fibula), das größere rechte das Schienbein (Tibia). Der Rest sind Grup- pen von Muskelfaserbündeln, die jeweils von Bindegewebe umschlossen sind. Durch diese Strukturierung treten hier Mund, Nase und Kinn hervor. (Via ihearthisto.com)

Halt, warte! Ha! Das ist genau die Art von Okay, jetzt ist es wichtig, Du pipettierst ja Änderung, die wir unbewusst in dass du dich genau erinnerst, mit einem die Protokolle einführen — wie lange du das schon mit dem Hammer! und die am ende alles falsch Hammer machst... Stunden?... herauskommen lässt. Tage?... Wochen?...

Forscher Ernst von Rafael Florés

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Inkubiert Fokussiert...

sels betont wird, […] sollten Fragen der Genervt davon, wie oft Forschungs- Open Access Publishing organisatio nen und Zeitschriften Sie Nutzungsrechte und der Einfachheit des um Gutachten zu Förderanträgen und Klares Bekenntnis Zugriffs immer mit thematisiert werden.“ Manuskripten bitten? Ein gewisser Kollege war es vor einigen Jahren – Ende September startete das BMBF seine „Open Access-Strategie“. Demnach und griff schließlich zu einer drasti- Stammzellforschung schen Maßnahme. Gewissenhaft sor- bekennt sich das BMBF zu dem Ziel, dass tierte er aus, welche Organisationen Ergebnisse, die aus der Finanzierung mit Bald abgehängt? und Zeitschriften tatsächlich wichtig Steuermitteln in deutschen Forschungs- für ihn und seine Forschung waren – einrichtungen entstehen, künftig unent- Ebenfalls Ende September schlug das und teilte allen anderen dann sinn- geltlich der Öffentlichkeit zur Verfügung German Stem Cell Network (GSCN) mit gemäß folgendes mit: „Liebe Leute, gestellt werden. „Jeder soll im Internet ko- einem White Paper Alarm. GSCN-Mit- hiermit schlage ich Euch einen Deal stenlos auf die Artikel zugreifen, sie lesen glieder hatten zuvor die Förderzahlen zur vor: Ihr schickt mir keine Manuskripte und weitergeben können“, teilte das BMBF Stammzellforschung international vergli- oder Anträge mehr, und ich schicke mit. So deutlich hatte man das bisher aus chen – und kamen zu folgendem Ergebnis: Euch auch keine mehr. Das bedeutet, Berlin noch nicht gehört. „Während Länder wie die USA, Ja- ich muss nichts für Euch begutachten, pan, Großbritannien oder Schweden ihre und ihr nichts von mir.“ Klingt erstmal Stammzellforscher exzellent fördern, um fair, oder? Leider gibt es keine Kunde in diesem dynamischen Bereich der bio- davon, wie die jeweiligen Adressaten medizinischen Forschung Spitzenreiter reagierten. Allerdings zeigt die nette zu bleiben, ist in Deutschland eine Kehrt- Anekdote auch so schon, wie sehr wende eingetreten. Seit 2011 verringert die diversen Gutachtertätigkeiten sich der öffentliche Topf in Deutschland, die Forscher inzwischen von ihrem während die anderen Länder ihre Budgets Kerngeschäft „Forschung und Lehre“ erhöhen. Zum Nachteil von Deutschlands abhalten. Dabei ist die Gutachterei Stammzellforschern: Sie befürchten, dass sie ihr Weltspitzen-Niveau nicht mehr lange

vorrangig „Ehrensache“ – und keines- Foto: Jisc / Matt Lincoln wegs Dienstpflicht des Professors, halten können.“ wie viele meinen. Schlichtweg als Konkret schreibt das BMBF dazu: Konkret sei das Niveau der entspre- „Humbug“ kanzelte vor einiger Zeit „Eine zentrale Maßnahme der neuen chenden Förderung hierzulande seit der Staatsrechtler Max-Emanuel Geis BMBF-Strategie ist die Einführung einer 2011 wieder auf das Niveau von vor 2009 von der Universität Erlangen-Nürn- Open Access-Klausel für alle durch das gesunken. Zwar räumen die GSCN-Re- berg derlei Behauptungen in der BMBF geförderten Projekte. Wissenschaft- präsentanten ein, dass „der Transfer von Deutschen Universitätszeitung (duz) liche Artikel aus vom BMBF geförderten Grundlagenforschung in die Anwendung ab. Ganz Jurist, gehörten für ihn „Gut- Projekten sollen entweder gleich unter nicht so fortgeschritten [ist], um durch rou- achten nur zur Dienstpflicht eines Pro- einem Open Access-Modell publiziert oder tinemäßigen Einsatz bei der Behandlung fessors, wenn sie vom Dienstherren, nach Ablauf einer Embargofrist in einen von Erkrankungen ein sowohl gesundheits- also dem Rektor beziehungsweise geeigneten Dokumentenserver eingestellt politisch als auch wirtschaftlich entschei- Präsidenten oder dem Ministerium, werden können. Die Forscherinnen und dender Faktor zu sein.“ Doch schrecke das explizit bestellt werden“. Als Peer für Forscher bleiben dabei frei in ihrer Wahl, andere Forschungsnationen, wie etwa die eine Forschungsförderorganisation ob und in welcher Zeitschrift sie veröf- USA, Japan, Schweden oder Großbritan- tätig zu sein, fiele zwar auch ins wis- fentlichen wollen. […] Außerdem wird nien nicht davon ab, trotzdem auf diese senschaftliche Leben, so Geis weiter. das BMBF die Länder, Hochschulen und Zukunftsvision zu setzen und die entspre- Die Teilnahme daran beruhe letztlich Forschungseinrichtungen mit einer Natio- chende Grundlagenforschung sogar stärker aber auf einer freien Entscheidung nalen Kompetenz- und Vernetzungsstelle als bisher zu fördern. des Professors. Mit anderen Worten: beim Ausbau ihrer Open Access-Aktivitäten „Es ist nur noch eine Frage der Zeit Die Profs könnten geschlossen Nein unterstützen .“ und Forschungsintensität, bis die ersten sagen, Honorare fordern – und damit Grundsätzlich wurde der BMBF-Vor- zellbasierten Therapien in die klinische womöglich das gesamte Fördersy- stoß weitgehend positiv aufgenommen. So Anwendung kommen und sich finanziell stem in Deutschland auf den Kopf begrüßte etwa Marco Tullney im Weblog als rentabel erweisen werden. In dem in- stellen. Nichts als eine nette Angstma- der technischen Informationsbibliothek ternationalen Wettlauf sollten wir nicht auf cher-Vorstellung, meinen Sie? Wird (TIB) insbesondere das klare Bekenntnis den letzten Metern abgehängt werden“, schon nicht passieren? Hmm... – aus zur Umstellung des wissenschaftlichen fordert GSCN-Präsident Ulrich Martin Par- Forscherkreisen hört man jedenfalls Publizierens auf Open Access. Einzige Kri- lament und Bundesforschungsministerium gerade öfter denn je, dass Peer Re- tik: In einigen Punkten bleibe das Strate- auf, sich stärker für öffentliche Stamm- view bezahlt werden solle (siehe etwa giepapier noch zu unkonkret – etwa bei zellforschungsförderung einzusetzen. Lab Times 4/2016, S. 39)... offenen Fragen zu Nutzungsrechten und An dern falls drohe, dass man das schnell RALF NEUMANN freien Lizenzen. Tullney: „Gerade wenn der wachsende und vielversprechende Feld Vorteil des Open-Access-Paradigmenwech- international anderen überlasse. -RN-

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NACHRICHTEN

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➤ Bartenschlagers Thema ist Hepatitis C. that rs12913832 Demenz betrifft nur alte Menschen? Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille Nicht ganz! Die Neuronale Ceroid- Eine Infektion mit Hepatitis C-Viren verur- Lipofuszinose (NCL), eine seltene Von Fliege bis Maus sacht chronische Leberentzündungen, die erb liche Stoffwechselerkrankung, führt sich nur schwer behandeln lassen. Auch is associated with schon im Kindesalter zur massiven Diethard Tautz gehört zu den Wegbe- ein Impfstoff existiert bislang nicht. Über neuronalen Degeneration. Die jungen reitern, die in den 1980er und 90er Jahren 100 Millionen Menschen sind weltweit mit melanoma risk Patienten erleiden zunehmend geistige Evolution, Entwicklungs- und Molekular- dem Virus infiziert. Einschränkungen und epileptische biologie zusammenbrachten. Schon wäh- Bartenschlager rückt diesem vorwie- Anfälle – und sterben früh. An der Uni rend seiner Doktorarbeit entdeckte Tautz gend in der Virologie der Uni Heidelberg München (LMU) erforscht Christian einfache repetitive Sequenzen, die später zuleibe – aber auch am Deutschen Krebs- Michael Grimm die molekularen Ursa- forschungszentrum (DKFZ), da infolge der chen auf der Suche nach Therapiean- Hepatitis C-Infektion auch Leberkarzi- sätzen; im Fokus steht CLN3, ein mut- nome entstehen können. Eines der größten maßlicher Ionenkanal der Lysosomen. Probleme dabei: Die HC-Viren fühlen sich Jetzt bekommt er den mit 50.000 Euro in kultivierten Leberzellen nicht sonderlich dotierten NCL-Forschungspreis. wohl und lassen sich daher nur schwer im Petrischälchen erforschen. ➤ Auch der Andrea-Prader-Preis der Aus diesem Grund hatte Bartenschlager Europäischen Gesellschaft für Pädiat- Diethard bereits in den 1990er Jahren ein Modellsy- Tautz stem mitentwickelt, bei dem HC-Viren mit rische Endokrinologie (ESPE) ist ganz Foto: MPI Plön jungen Patienten gewidmet. Er geht reduzierten Genomen zum Einsatz kom- dieses Jahr an den Kinderarzt Wieland als Mikrosatelliten in die Literatur ein- men. Diese infizieren und reproduzieren Kiess von der Uniklinik Leipzig. Dort er- gingen – ideal um molekulare Verwandt- sich auch in kultivierten Leberzellen, so forscht er unter anderem Hormon- und schaft abzuschätzen (Nucl. Acids Res. 1984; dass man in diesem System leichter nach Wachstumsstörungen sowie Diabetes 12(10): 4127-38). Auch am Patent mit der Wirkstoffen gegen den Erreger suchen bei Kindern. Nummer 0 438 512 war er beteiligt: Es be- kann. Über die Jahre wurde dieses System schreibt die Analyse von Längenpolymor- optimiert – und revolutionierte nach den ➤ An der Uni Göttingen stellt Seba- phismen – bei Forensikern besser bekannt Worten der Lasker-Jury letztlich die For- stian Kruss Polymere her, die er mit als „genetischer Fingerabdruck“. schung an Hepatitis C. Nanomaterialien wie Graphen kombi- Tautz erforschte auch die Segmentie- rungsprozesse von Fliegen und Käfern und niert. Solche Hybride aus Polymeren Kavli-Preis und Kohlenstoff-Nanoröhrchen modi- kam „nebenbei“ zu dem Schluss, dass zwi- fiziert er derart, dass sie bei Bindung schen Krebstieren und Insekten eine nahe Mikro-Abtaster an bestimmte Zucker und andere Verwandtschaft bestehen müsse. Letztere Biomoleküle ihre Fluoreszenzeigen- gelten heute als Tochterzweig im Crusta- Alle zwei Jahre vergeben die Kavli schaften verändern; so lassen sie sich ceen-Stammbaum. Foundation, die Norwegische Akademie als Biosensoren einsetzen. Mit diesen Dafür und für noch mehr würdigt die der Wissenschaften und das Norwegische Nanowerkzeugen will Kruss etwa Deutsche Zoologische Gesellschaft (DZG) Forschungsministerium die Kavli-Preise. Bakterien charakterisieren und Verfah- jetzt den Evolutionsgenetiker, der heute Dieses Jahr war es wieder so weit, und in ren entwickeln, um Infektionen oder hauptsächlich mit Mäusen (und Menschen der Kategorie „Nanowissenschaft“ tauch- kontaminierte Oberflächen zu identifi- natürlich!) am MPI für Evolutionsbiologie ten auch zwei Namen aus dem deutsch- zieren. Er bekommt den mit 7.000 Euro in Plön arbeitet: Im September bekam sprachigen Raum auf: Christoph Gerber dotierten Georg-Manecke-Preis. Tautz die Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille. vom Swiss Nanoscience Institute der Uni Sie ist mit 10.000 Euro dotiert und geht Basel und der aus Hessen stammende Gerd ➤ In der Elektronenmikroskopie alle zwei Jahre an einen Forscher, dessen Binnig. Die beiden Physiker trafen erstmals biologischer Proben gibt es Probleme, Arbeiten mehrere zoologisch-biologische in den frühen 1980er Jahren aufeinander, wenn man sie brutal fixiert und im Einzeldisziplinen miteinander verbinden. als sie in Zürich nach molekülgenauen Mi- Vakuum untersucht. Niels de Jonge kroskopiermethoden suchten. Als Calvin Quate von der Stanford University mit ins versucht daher an der Uni Saar- Lasker-Preis brücken, die Rastertransmissionselek- Boot stieg, war das Trio komplett und stellte tronenmikroskopie auch einzusetzen, Virusbändiger 1985 seine Erfindung vor: Das Rasterkraft- um Vorgänge in flüssiger Umgebung mikroskop (Phys. Rev. Lett. 1986; 56(9): sichtbar zu machen. „Liquid STEM“ Mit Charles Rice von der New Yorker 930-33). nennt sich das Verfahren. Seine bishe- Rockefeller University und Michael Sofia Die Tüftler hatten einen winzigen rigen Arbeiten dazu werden jetzt mit von der kanadischen Firma Arbutus Bio- hochsensiblen Cantilever entwickelt, der dem Life Science Award der European pharma in Burnaby teilt sich der Heidel- wie der Arm eines Schallplattenspielers Microscopy Society (EMS) samt 3.000 berger Ralf Bartenschlager den Lasker~- funktioniert und in einer winzigen, nur Euro belohnt. E DeBakey Clinical Medical Research Award. wenige Atome dicken Nadel endet. Diese

-MR - ▲ Der Preis ist mit 250.000 US-Dollar dotiert. tastet die Probe ab und verformt dabei 16.001 sign-berlin.de

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LJ_1016_06_12_eP.indd 10 06.10.16 12:55 16.001_LightSNiPBlonde_A4_en_01_06.002_H5N1.biospek_01 12.09.1616:39Seite1 LJ_1016_06_12_eP.indd 11 that rs12913832 rs12913832 that 16.001 sign-berlin.de risk melanoma on aRocheLightCycler developed These assaysare sequence variations. todetect using ameltingcurve tests established, probe-based pre Our LightSNiPassaysare factors andpredispositions. association withdiseases,risk analyzed fortheirpotential humanSNPsare andmore More SNP onDemand system, butcanbeappliedalso Fax +1(877)696-5456 Tel. +1(877)696-5446 Email: [email protected] USA Assays LightSNiP al., published08Aug2016/ et novelrisklociforuvealmelanoma.Ferguson Genetic markers ofpigmentationare from: effect The lesscommonT-allele(darkereyecolor)ofrs12913832isassociatedwithanuvealmelanoma protective WWW.TIB-MOLBIOL.COM is associated with with associated is TIB MOLBIOLLLC didn't know know didn't www.nature.com/articles/srep31191 ® 480 - Roche Molecular Systems, Inc. and F. Hoffmann-La Roche Ltd. SimpleProbe Roche MolecularSystems, Inc.andF. Hoffmann-La SimpleProbe a 4 078799499 Fax +4930 Tel. +493078799455 Email: [email protected] DEUTSCHLAND Rotorgene and otherinstruments. Rotorgene work on MyGo, Bio-Rad CFX96, have beenexemplarilytestedto They and Roche480instruments. LightCycler guaranteed for all – melting curve a thatrun on otherinstruments ® and LightCycler ® systems 1,2.0,Nano I OBO GmbH MOLBIOL TIB ® are trademarks from Roche. Homogenous amplification methods with real-time detection are covered bypatentsowned covered detection are Roche.Homogenousamplification methodswithreal-time trademarksfrom are tes (arrays) availableonrequest. tes (arrays) riment. LightSNiPassaysonpla- yourexpe- add samplesandstart with theRochemasterreagent, inwater,reconstitute combine Just protocol. with a standardized LightSNiP assayscomepremixed Convenient toApply Fax +390103621938 Tel. +390103628388 Email: [email protected] ITALIA TIB MOLBIOLs.r.l. ® probes under license of Roche (for research useonly). underlicenseofRoche(forresearch probes Fax +34913446670 Tel. +34913446642 Email: [email protected] ESPAÑA probes for 96 rxns each 20 µl. for96rxns probes One vialcontainsprimersand tib-molbiol.com/oligoshop/SNP dbSNP(NCBI/GenBank from usethersnumber For ordering Simple toOrder TIB MOLBIOLsl 06.10.16 12:55 ® ) NACHRICHTEN Frisch weitergepreist...

▲ den Cantilever, entsprechend der Une- Hartl schaut sich am MPI für Biochemie benheiten der Probenoberfläche. Ein Laser in Martinsried an, wie sich Proteine falten. misst diese Verformung, und am Rechner Dabei interessiert er sich insbesondere für entsteht daraus ein hochauflösendes Bild, die Chaperone – Proteine, die die korrekte das einzelne Moleküle sichtbar macht. Faltung anderer Proteine sicherstellen. Ein Heute nutzen Lebenswissenschaftler die Thema durchaus mit medizinischer Rele- Rasterkraftmikroskopie beispielsweise, um vanz, da gerade bei neurodegenerativen die Struktur von Proteinen zu ermitteln Erkrankungen wie Alzheimer und Chorea oder Zelladhäsion zu messen. Huntington offenbar die Faltung bestimm- Mit dem Kavli-Preis teilt sich das Trio ter Proteine gestört ist und sie daher ver- ein Preisgeld von einer Million US-Dollar. klumpen. Die Molekularbiologin Barbara Treut- lein erforscht am MPI für Evolutionäre Balzan-Preis Anthropologie in Leipzig, wie sich Stamm- zellen differenzieren und möchte wissen, Membranfusionen welche Gene dabei aktiviert sind. Ihr Ste- Jedes Jahr vergibt die Balzan-Stiftung ckenpferd ist dabei die Transkriptomana- ihren Preis in wechselnden Kategorien. lyse auf der Ebene einzelner Zellen. 2016 waren die Sparten Literaturwissen- schaft, Physik und Neurowissenschaft dran. Über den Preis in letzterer Sparte darf Helmholtz International Fellow Awards Blut und Stickstoff Foto: balzan.org Die Helmholtz International Fellow Awards richten sich an internationale Forscher und sind mit der Einladung zu einem Forschungsaufenthalt in einem Reinhard Jahn deutschen Helmholtz-Zentrum verbun- den. Fünf Preisträger stehen frisch fest, und dürfen sich außerdem über je 20.000 sich Reinhard Jahn vom MPI für Biophysi- Euro freuen. Zwei von ihnen sind in den kalische Chemie in Göttingen freuen. Jahn Lebenswissenschaften aktiv: nimmt vor allem Proteine des SNARE-Kom- ➤ Irving Weissman, Direktor am plexes unter die Lupe. Diese steuern, wie Institute of Stem Cell Biology and Rege- Membranen miteinander verschmelzen nerative Medicine der Stanford University und sind daher auch und vor allem für die School of Medicine, gilt als Urgestein der Signalübertragung durch Nervenzellen Immunologie. Dem Experten für das blut- von Bedeutung. Denn Neurotransmitter bildende System und seinem Team gelang in den Vesikeln gelangen per Exozytose in es in den 1980er Jahren erstmals, hämato- den synaptischen Spalt, so dass die Mem- poetische Stammzellen der Maus zu iden- branen der Vesikel und Neuronen über den tifizieren und zu isolieren. Zuletzt hatte er SNARE-Komplex interagieren müssen. sich damit beschäftigt, wie de-regulierte Im November kann Jahn die Aus- Blutstammzellen Leukämien auslösen kön- zeichnung bei der Preisverleihung in Rom nen. Weissman war vom Helmholtz-Zen- entgegennehmen. Für jeden Preisträger trum München nominiert worden. gibt es ein Preisgeld von stolzen 750.000 ➤ Dirk Weihrauch untersucht, wie Schweizer Franken. Organismen toxische Stickstoffverbin- dungen loswerden, die der Stoffwechsel als Abfall produziert. Dazu gehören etwa die Preise der Schering-Stiftung Exkretionsmechanismen bei Krebstieren, Kopffüßern, Planarien und anderen Wir- Falten und bellosen. Überdies hat Weihrauch sich aber auch schon die Expression von Stickstoff- Differenzieren tansportern in Tomatenwurzeln angese- Zwei Preise vergab im September die hen. Seine Arbeiten zur Stoffwechselphy- Schering-Stiftung. Zum einen zeichnete sie siologie verschlugen Weihrauch einst nach den Zellbiologen Franz-Ulrich Hartl mit Kanada an die University of Manitoba. Mit dem Ernst Schering Preis und 50.000 Euro dem Fellow Award kehrt er vorübergehend aus. Zum anderen ging der Friedmund zurück in seine deutsche Heimat – an das Neumann Preis samt 10.000 Euro an die GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozean- Nachwuchsforscherin Barbara Treutlein. forschung Kiel. -MRE-

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LJ_1016_06_12_eP.indd 12 06.10.16 12:55 LJ_1016_13_13_eP.qxp_Layout 1 06.10.16 13:33 Seite 13 Hintergrund Foto: FZ Jülich

Im Gespräch: Katrin Amunts, Wissenschaftliche Leiterin des Human Brain Projects „Ein Modell allein kann das Gehirn nicht erklären“

Als finanziell potentes Vor- Über zehn Jahre hinweg sollte eine Welchen Kurs das zwischenzeitlich Milliarde Euro in die HBP-Projekte flie- Leck geschlagene, aber wieder halbwegs zeigeprojekt der EU hatte das ßen. Die Freude über den europäischen flott gemachte Flaggschiff anpeilt: darüber Human Brain Project (HBP) vor Geldsegen wurde jedoch schnell getrübt. sprachen wir mit Katrin Amunts, der Vor- Aus der Neuro-­Community kam scharfer sitzenden des „Science and Infrastructure drei Jahren einen eher schlech- Gegenwind, der das Flaggschiff beinahe Board“ innerhalb des HBP. Amunts ist Di- ten Start. Laborjournal sprach zum Kentern gebracht hatte, bevor es aus rektorin des Instituts für strukturelle und dem Hafen ausgelaufen war. funktionelle Organisation des Gehirns am mit der aktuellen wissenschaft- Achthundert Forscher, darunter auch Forschungszentrum Jülich sowie des C. lichen HBP-Leiterin Katrin die Nobelpreisträger May-Britt und Edvard und O. Vogt-Instituts für Hirnforschung Moser, unterzeichneten einen Protestbrief an der Universität Düsseldorf. Amunts über Vergangenheit an die EU-Kommission. Die Zielsetzung und Zukunft des Projekts – wie des HBP sei zu eng gefasst, zu sehr auf Laborjournal: Es ist wohl nicht übertrie- Markrams speziellen Simulations-Ansatz ben, wenn man sagt, dass das Human Brain auch über Missverständnisse ausgerichtet, monierten die Kritiker unter Project (HBP) einen Fehlstart hingelegt hat. und falsche Erwartungen. anderem. Man werde das Vorhaben boy- Können Sie aus Ihrer Sicht rekapitulieren, kottieren, wenn es keine grundlegenden was schief gelaufen ist? Änderungen gebe. Amunts: Es war kein glatter Start, aber Das Human Brain Project (HBP) ist 2013 mit Eine Kommission unter Leitung des dass es ein Fehlstart war, würde ich nicht großer Fanfare als eines von zwei „Flagg- Prozesstechnikers Wolfgang Marquardt sagen. Es sind viele Dinge zusammenge- schiff-Projekten“ der EU-Kommission ange- vom Forschungszentrum Jülich musste kommen. Die „Flagship“-Förderung ist ein treten. Das erklärte Ziel der Neurowissen- schließlich schlichten. Mittlerweile, drei neues Instrument der EU, das mit dem HBP schaftler um Henry Markram von der ETH Jahre nach Projektbeginn, ist Mit-Initiator erstmals ausprobiert wurde... Zürich war die Simulation des mensch- Henry Markram weitgehend entmachtet. lichen Gehirns. Ein „Wendepunkt in der Neue, transparentere Strukturen wurden ... Zugleich mit dem Graphen-Projekt ... Geschichte“ sollte das werden, versprach geschaffen – wie von der Schlichtungskom- Amunts: Richtig. Graphen und das der charismatische Schweizer. mission empfohlen. HBP waren die Sieger-Vorschläge eines

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mehrstufigen Verfahrens. Von etwa 70 nicht bereitstehen. Da wurde es schwierig, Amunts: Das war immer eine Misch-Ar- Projekten blieben am Ende diese zwei üb- weil nun wissenschaftliche gegen finanzi- gumentation. Einerseits hieß es, das Pro- rig. Die Auswahlprozedur variierte, es gab elle Argumente standen. jekt sei nicht ausreichend begutachtet wor- Veränderungen bei den teilnehmenden den, es gab also Kritik an der EU und dem Partnern und der wissenschaftlichen Aus- Und am Ende lief alles auf Henry Mar- Begutachtungsprozess. Das habe ich eben richtung. Parallel dazu hatten wir auch krams Vision heraus, das Gehirn zu simu- versucht zu entkräften – und muss hinzu- noch den Übergang vom vorherigen EU- lieren? fügen, dass ich tatsächlich noch nie so oft Förder­instrument, dem „7. Rahmenpro- Amunts: Diese Vision hat das Projekt begutachtet worden bin wie für das HBP. gramm“, zum jetzigen „Horizon 2020“. in seiner Beantragung sehr stark bestimmt. Vor diesem Hintergrund gibt es aber Trotzdem haben wir die „Ramp-Up“-Pha- Wir waren jedoch viel umfassender auf- auch einen wissenschaftlichen Diskurs, se gerade erfolgreich hinter uns gebracht, gestellt. Und dann und der betrifft den das sogenannte „Framework Partnership wurde klar, dass in „Es wurde schwierig, weil nun Ansatz der Simula- Agreement“ abgeschlossen – und wir be- der Ramp-up-Phase tion. Dieser wissen- ginnen jetzt die operationale Phase. über zweieinhalb Jah­ wissenschaftliche gegen finan- schaftliche Disput Der Weg der Flagships war ein Prozess, re „nur“ 55 Millionen zielle Argumente standen.“ findet innerhalb des bei dem wir alle lernen mussten. Das war Euro fließen sollten. HBP statt, sowie auch nicht ganz einfach. Als wir 2013 erfolgreich Das klingt nach viel Geld, aber wenn man zwischen Henry Markram und der Com- durch die Beantragung gekommen waren, das auf über hundert beteiligte Institute munity außerhalb des HBP. Auf den wis- haben wir uns riesig gefreut, es herrschte herunterrechnet, dann bleibt für die vielen senschaftlichen Kern reduziert geht es um Aufbruchstimmung... Einzelprojekte nicht mehr arg viel übrig. Fragen wie: Wenn wir eine Simulation des menschlichen Gehirns erreichen können, ... Wann bekommt man schließlich schon Die Forscher, die ihren Unmut über das reicht das dann aus, um das Gehirn zu er- mal eine Milliarde Euro versprochen ... HBP äußerten, haben auch wissenschaftlich klären? Wird dazu lediglich ein einziges Amunts: Ja. Wir haben zuerst tatsäch- argumentiert: Markrams Ansatz, seine eige- Modell nötig sein oder vielleicht doch meh- lich gehofft, dass wir ab sofort 100 Millio- nen Vorarbeiten auf die Simulation des ge- rere verschiedene Ansätze? Inwieweit kann nen Euro im Jahr zur Verfügung haben. Es samten menschlichen Gehirns auszuweiten, man aus der Simulation einer kortikalen hat sich aber schnell herausgestellt, dass sei nicht realistisch und kein sinnvolles Ziel Kolumne in einem bestimmten Areal des in der „Ramp-Up“-Phase die Mittel so gar für das Flaggschiff-Projekt. Nagergehirns Rückschlüsse ziehen auf die

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Funktionsweise des gesamten, mensch- Amunts: Da ty nutzbar sind. Das lichen Gehirns? kann man unter- heißt, die Methoden Für Henry Markram ist seine Simu- schiedlicher Mei- müssen eine gewisse tech- lation mit „Neuron“ [siehe http://www. nung sein. Würden nische Reife haben, damit sie auch neuron.yale.edu/neuron/, die Red.] ganz wir warten, bis wir von anderen Forschern für ihre jewei- zentral, um neue Erkenntnisse zu gewin- alle Details im Nassla- ligen Aufgaben eingesetzt werden können. nen. Andere Forscher sind der Meinung, bor herausgefunden haben, und Wir entwickeln eine Infrastruktur für die mit Markrams speziellem Ansatz geht es dann erst zu simulieren anfan- Wissenschaftler und stellen Methoden und nicht – man müsse solche Simulationen gen, dann wären wir eindeu- Daten auf der Homepage zur Verfügung. vielmehr anders angehen. Wieder ande- tig zu spät dran. Man kann Das ist wirklich ein Umbruch. re meinen, wir können über Simulation schon jetzt bestimmte Fra- überhaupt nicht wirklich weiterkommen. gestellungen mit Simulationen überprüfen. Haben sich die beteiligten Forscher dazu Den wissenschaftlichen Diskurs dazu muss Beispielsweise hat Idan Segev, ein Kollege verpflichtet, ihre Daten zugänglich zu ma- man führen. aus Jerusalem, Simulationen zu physiolo- chen? Open Data ist ja nicht nur in der Neu- gischen Eigenschaften von Nervenzellen rowissenschaft ein heißes Thema. Nun gab es ja eine Schlichtungskommis­ durchgeführt und dazu konkrete Vorher- Amunts: Ja, das ist das Ziel, die Daten sion, die sich auch mit den wissenschaftlichen sagen gemacht. Seine Ergebnisse konnten sollen über das sogenannte „Collaboratory“ Meinungsverschiedenheiten auseinanderge- dann experimentell im Nasslabor überprüft frei zugänglich sein. Wir wollen über das setzt hat. Die Mediatoren gaben am Ende werden. Und auch Henry Markram hat Ei- Collaboratory auch mit anderen „Global eher den Kritikern des HBP recht. Zumindest genschaften von Nervenzellen simuliert, Brain Initiatives“ zusammen arbeiten. Das waren die Ziele ursprünglich wohl doch über- die mit Experimenten übereinstimmen. Ich erfordert noch viel Arbeit. Die Plattformen spitzt formuliert... denke also nicht, dass man damit länger 5 bis 10 sind rudimentär schon vorhan- Amunts: Ja, mir persönlich ist das zum warten sollte. den, und das wird nun Schritt für Schritt Teil so erschienen. Man hätte viel modera- Allerdings muss man vorsichtig sein aufgebaut. ter argumentieren müssen. Trotzdem: Über mit Verallgemeinerungen – etwa inwiefern Simulation wird man viel darüber lernen, Ergebnisse von Arbeiten am Maus- oder Ist nach dieser Neuausrichtung noch wie das Gehirn organisiert ist. Ich denke Rattengehirn auf das menschliche Gehirn ein großes, gemeinsames Ziel des HBP er- jedoch nicht, dass das der einzige Weg übertragbar sind. Man muss sich immer kennbar? Zuvor hieß es: „Das HBP will das ist; und auch nicht, dass es nur ein Modell bewusst machen, welche Fragen man mit menschliche Gehirn simulieren“ – darunter geben kann, das der Funktionsweise des einem bestimmten Ansatz beantworten kann sich jeder etwas vorstellen. Das kon- menschlichen Gehirns entspricht. Model- kann, und welche nicht. krete Ziel des neu aufgestellten HBP kann le sind Vereinfachungen; sie sind dadurch man aber nicht mehr in einem Satz zusam- bestimmt, dass man eine Erwartung hat Zurück zur Gegenwart des HBP: Das menfassen, oder? und sich auf bestimmte Daten, auf ein be- Projekt wurde organisatorisch neu aufge- Amunts: Sagen wir so: Die Formulie- stimmtes Ergebnis konzentriert. stellt, Sie stehen dem Science & Infrastructure rung „Wir simulieren das Gehirn“ hat den Board (SIB) vor. Was ist dort Ihre Aufgabe? Charme, dass sie eingängig ist. Aber der An einem Modell, das versuchen würde, Amunts: Das SIB hat die wissen- Satz impliziert die Annahme, dass wir das die Biologie in jedem Detail 1:1 wiederzuge- schaftliche Leitung inne. Es gibt nun zwölf Gehirn auch verstanden haben, sobald wir ben, könnte man also vielleicht gar nicht viel Teilprojekte mit jeweils einem Direktor: es simuliert haben. Ich denke, dass man so Neues lernen? Auf der neurowissen- nicht argumentieren sollte. Amunts: Richtig. „Es muss klar sein, welche schaftlichen Seite geht Wir können jedenfalls nicht alle 86 Mil- Man muss verein- Fragen man mit einem be- es um die Organisati- liarden Nervenzellen mitsamt ihren Synap- fachen, man muss on des Gehirns von sen und deren Zuständen zu jedem Zeit- reduzieren und Hy- stimmten Ansatz beantwor- Maus und Mensch, punkt modellieren. Unsere einzige Chance pothesen einbringen. ten kann, und welche nicht.“ um kognitive Aspekte ist, Gesetzmäßigkeiten zu extrahieren. Und Dabei vernachlässigt sowie um Theorie und dazu gibt es verschiedene Wege, Simula- man natürlich vieles. Deshalb kann es das Modellierung. Zusätzlich haben wir die tion ist einer. Die Analyse von Big Data, eine Modell des Gehirns nicht geben. Für sogenannten Plattformprojekte. Dort sol- beispielsweise durch maschinelles Lernen, verschiedene Fragen wird es vielmehr ver- len Technologie und Methoden entwickelt ist sicher ein zweiter, wichtiger Weg. schiedene Modelle geben. Und Simulation werden, mit denen nicht nur Forscher aus Das Ziel ist letztlich, das menschliche ist ein Werkzeug, um solche Modelle zu dem HPB arbeiten können, sondern die Gehirn und seine Organisationsprinzipien prüfen. Anschließend kann man zurück gesamte Community. zu verstehen – und daraus Erkenntnisse ins Nasslabor, um neu gewonnene Hypo- abzuleiten, die dann auch die medizinische thesen zu testen – und diese neuen Daten Das HBP ist nun also breiter aufgestellt, Forschung und technologische Entwick- verfeinern dann wieder das Modell. es gibt mehr Diversität der Forschungsan- lung voran bringen. Die Schwierigkeit da- sätze? bei ist die enorme Komplexität, und dass Kritiker des HBP sagen aber auch, dass Amunts: Nicht unbedingt mehr Di- man die vielen verschiedenen Ebenen, auf es zu früh sei, an solchen globalen Modellen versität, inhaltlich war das schon in der denen das Gehirn organisiert ist, miteinan- des Gehirns zu basteln. Wissen wir überhaupt ursprünglichen Planung angelegt. Neu ist der in Beziehung setzen muss. Das reicht schon genug, um Hirn-Simulation in diesem aber, dass das HBP nicht nur Methoden von molekularen Gesetzmäßigkeiten, Maßstab anzugehen? Müsste man nicht zu- entwickelt, um das Gehirn zu verstehen, über Bau und Funktion der Gehirnareale erst viel mehr in die „nasse“ Forschung in- sondern dass wir diese Methoden auch so bis hin zum Verhalten. Diese Skalen zu vestieren? weit bringen, dass sie für die Communi- überbrücken wird ohne Technologieent-

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wicklung, ohne neue Supercomputer, nicht wie etwa neuromorphes Computing [die ...Wenn man das Ergebnis vorher wüsste, machbar sein. Übertragung von neuronalen Prinzipien auf könnte man das Projekt schließlich auch blei- Computerchips, die Red.] voran treiben. ben lassen... Führt an „Big Science“ also auch in der Amunts: Wenn jemand einen Master- Neurowissenschaft kein Weg vorbei? Zur Wissenschaft gehört, dass Projekte plan hätte und ganz genau wüsste, was Amunts: Es gibt Fragen, die kann man scheitern können. Steht das HBP – nicht zu- man Schritt für Schritt tun muss, um das nicht mit einem kleinen Labor angehen. Da letzt wegen der großen Fördersumme – unter menschliche Gehirn zu verstehen, dann muss man Expertise europäisch und inter- Erfolgszwang? oder, anders gefragt: Wann könnte man es sich wirklich sparen. national zusammen- würden Sie im Rück- Die Frage ist also eher: Wie schaffen schließen. „Wir können nicht alles blick sagen, das Pro- wir eine Umgebung, die Erkenntnisgewinn Das Gehirn ist modellieren. Wir können nur jekt hat sich gelohnt fördert? Eine Umgebung also, die sowohl etwa 16 cm lang, – die Milliarde war individuelle Forschung als auch große ge- aber die Ebene der Gesetzmäßigkeiten extrahieren. gut investiert? meinschaftliche Ansätze ermöglicht, die Moleküle geht in Amunts: Ja, wir über die Kräfte einer einzelnen Uni oder den Nanometer- und Ångström-Bereich. stehen unter Erwartungsdruck. Wir wer- eines einzelnen Landes hinausgehen. Wir müssen damit beginnen, diese Skalen den jährlich evaluiert, jedes Jahr gibt es zu überbrücken, zu integrieren. Was steckt eine mehrtägige Begutachtung. Das ist Abschließend gefragt: Was wünschen Sie zum Beispiel hinter Sprache auf jeder die- mehr als zum Beispiel bei einem DFG-Pro- sich für die Zukunft des HBP? ser Ebenen, was hinter visuell-räumlicher jekt. Wir müssen Rechenschaft ablegen, Amunts: Ich würde mich freuen, wenn Wahrnehmung? Wenn wir das bis auf die und das machen wir auch. die wissenschaftliche Öffentlichkeit ihre Zelle, bis auf molekulare Mechanismen he- Es ist schwer, im Detail vorherzusagen, Neugier und ihre Offenheit bewahrt, um runterbrechen wollen, dann haben wir ein was wir in einigen Jahren tatsächlich in der auch risikoreiche Forschung zu unterstüt- großes Datenproblem. Hier muss unsere Hand haben werden. Wir werden in den zen. Nur in einer kreativen, offenen Atmo- Expertise mit derjenigen von ICT [Infor- nächsten Monaten unsere Erwartungen im sphäre kann Wissenschaft wachsen und mation and Communications Technology, Projekt dazu überdenken und neu formu- können neue und mutige Vorhaben gedei- die Red.] ergänzt werden, beispielsweise lieren. Aber vielleicht sind die Dinge, die hen. Ich möchte mit dem HBP so einen Ort aus dem Supercomputing. Und wir müssen wir erreichen werden, jetzt noch gar nicht schaffen. Dafür bin ich angetreten. auch andere Methoden und Technologien, absehbar. INTERVIEW: HANS ZAUNER

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Prinzip Metaorganismus Einer ist Viele Illustr.: Steven Lee / Broad Institute Illustr.:

Mikroorganismen sind mation ab, die in einem einzelnen Habitat durch ein Adaptormolekül fehlt, das für nicht bloß blinde Passagiere vorkommt. Für Mikroorganismen kann ein die Rekrutierung inflammatorischer Cyto- Habitat aber auch ein anderes Lebewesen kine über die Toll-like-Rezeptoren des an- in Tier und Pflanze, sondern sein. Und entsprechend enthüllten die ge- geborenen Immunsystems benötigt wird. übernehmen wichtige Aufga- sammelten DNA-Sequenzen auch den Men- Induzierten die Forscher Verletzungen im schen immer mehr als Biotop, das neben Darmepithel dieser Tiere, so stieg deren ben bei Nahrungsaufnahme humanen Zellen auch jede Menge Mikro- Mortalität – während die Wildtyp-Kon- und Pathogenabwehr. Zudem organismen beherbergt. Wobei viele die- trollmäuse überlebten. Grund dafür waren ser Untermieter nicht einfach nur geduldet aber nicht Infektionen der Wunden durch scheinen sie an der Regulation sind in der „Wohngemeinschaft Mensch“, Darmbakterien, denn auch eine vorherige von Entwicklungsprozessen be- sondern vielmehr wichtige Aufgaben zum Breitband-Antibiotikabehandlung der Wohle des Gesamtorganismus erfüllen. Knock­out-Nager, hatte kaum Einfluss auf teiligt und können womöglich deren Sterblichkeit. gar forcieren, dass ihre Wirte Wundheilung durch Bakterien Interessanterweise kamen aber auch die Wildtypmäuse schlecht mit den Darm- als neue Arten eigene Wege in Heute wissen wir, dass Darmbakterien verletzungen zurecht, wenn sie vorher nur der Evolution gehen. in ihren Genomen Stoffwechselwege kodie- Antibiotika bekamen. Dies änderte sich je- ren, die uns Menschen die Aufnahme be- doch wieder, als die Autoren den bakterien- stimmter Vitamine erleichtern und bei der freien Wildtypmäusen Lipopolysaccharide Wer bin ich – und vor allem, wie viele? Verdauung helfen. Mehr noch: Bakterien oder Teichonsäure gaben, bevor sie die Lä- Nicht nur Philosophen stellen diese Frage, im Säugerdarm modulieren auch das Im- sionen induzierten. Solche Polymere sitzen sondern inzwischen verstärkt auch Biolo- munsystem und steuern etwa die adäquate normalerweise auf Bakterienhüllen und gen. Genährt wird dieses Interesse seit ei- Antwort auf Verletzungen des Darmepi­ werden von Toll-like-Rezeptoren erkannt. niger Zeit durch Daten aus der sogenannten thels. Seth Rakoff-Nahoum et. al. aus New Damit überlebten die Mäuse die Verlet- Metagenomik. Im Unterschied zum „Ge- Haven hatten hierzu schon vor über einem zungen im Darmepithel – weswegen als nom“, das die Gesamtheit aller Gene eines Jahrzehnt Ergebnisse veröffentlicht (Cell Fazit blieb, dass umgekehrt die Knock­out- Organismus’ bezeichnet, bildet ein „Me- 118(2): 229-41). Damals verwendeten sie Tiere sterben, weil die Signale der Bakte- tagenom“ die gesamte genetische Infor- Mäuse mit MyD88-Knockout, denen da- rien nicht mehr bei ihnen ankommen.

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Arbeiten wie diese zeigen, dass Darm- „Metaorganismus“. Demnach kann man die 16S rRNA-Gene in Hautabstrichen der bakterien auch Prozesse wie die Wundhei- ein Tier oder eine Pflanze nie losgelöst von Probanden analysiert, um deren Mikro­ lung mitsteuern. Offenbar kommunizieren den jeweiligen mikrobiellen Mitbewohnern biom-Profile zu erstellen. Und voilà – ob Wirt und Bakterien sogar über spezielle betrachten, sondern bilden Mehrzeller und sich Pusteln entwickelten oder nicht, hing Signalwege miteinander und regulieren sein Mikrobiom vielmehr eine Einheit. Die maßgeblich vom individuellen Haut-Mi- so gemeinsam physiologische Vorgänge gesamte „Wohngemeinschaft“ agiert wie krobiom ab (MBio 6(5):e01315-15). im Wirt. ein einziger Organismus – eben als Meta- Bosch befürchtet daher auch, dass wir organismus oder Holobiont. durch übermäßige Hygiene das eigene Mi- Schlank mit Mikroben – oder nicht Hierzulande hat die DFG dieser Frage krobiom schädigen und somit anfälliger für sogar einen eigenen Sonderforschungs- Hautkrankheiten werden. Und betont im Nach heutigem Kenntnisstand kann bereich spendiert, der kürzlich mit einem nächsten Moment, dass es auch jenseits des eine gestörte Darmflora zu Lebensmittel­ Kickoff-Meeting seine Arbeit aufgenom- Tierreichs Bakterien auf den Grenzflächen unverträglichkeiten und chronisch-ent- men hat: „Entstehen und Funktionieren zur Außenwelt gibt: „Das Gleiche gilt für zündlichen Darmerkrankungen führen. Je von Metaorganismen“ lautet der Titel des Pflanzen.“ Deren sogenanntes „Phylobiom“ nach Zusammensetzung der Bakterienge- SFB mit der Nummer 1182; Projektspre- sei für den Gesamtorganismus Pflanze ge- meinschaft neigt ein Mensch eher zu Über- cher ist Thomas Bosch, Direktor des Zoo- nauso wichtig, wie die Bakterien auf der gewicht oder bleibt schlank, hat ein hö- logischen Instituts der Universität Kiel. Der Haut oder im Darm. heres oder geringeres Risiko für Metabolis- Entwicklungsbiologe ist davon überzeugt, In seinen eigenen Laboren nimmt Bosch mus-Störungen. Per Kaiserschnitt geborene dass der Metaorganismus ein universelles jedoch die Entwicklung des Süßwasserpo- Säuglinge sind anfälliger für Atemwegsin- Konzept der Natur ist. „Leben ist multior- lypen Hydra unter die Lupe. Und klar, auch fekte – anscheinend weil ihnen während ganismisch“, lautet sein Credo. Selbst die Hydra ist von Bakterien besiedelt. Boschs der Geburt der Kontakt mit mütterlichen am einfachsten gebauten Tiere sind davon Team will an diesem einfachen Organismus Bakterien fehlt und ihre Schleimhäute nicht ausgenommen, stellt Bosch klar und grundlegende Prinzipien erkennen – so- daher nicht oder erst verzögert eine phy- kommt auf die Nesseltiere zu sprechen. wohl in Sachen Entwicklungssteuerung, als siologische Mikrobenzusammensetzung „Denken Sie an das Coral Bleaching“, spielt auch zur Funktion des Mikrobioms. ausbilden. Sogar die Ausprägung Autis- er auf das Korallensterben an, wie man es mus-typischer Verhaltensweisen soll über derzeit im Great Barrier Reef beobachtet. Immunsystem in Vermittlerrolle die mikrobielle Ausstattung des Darms be- „Die schmeißen ihre Algen raus“, bringt einflussbar sein, wie US- Forscher vor drei Bosch den Mechanismus des Massenster- Vor vier Jahren stellte etwa Boschs da- Jahren an einem Mausmodell zeigten (Cell bens auf den Punkt. Denn eigentlich be- malige Doktorandin Anna-Marei Boehm 155(7): 1451-63). herbergen die Korallen Dinoflagellaten und eine Verbindung her zwischen der Kon- Nicht nur die eigenen Gene bestimmen profitieren von deren Photosynthese. Bei trolle von Stammzellen, dem angebore- also, wer wir sind und was wir können – der Korallenbleiche ist diese Symbiose aber nen Immunsystem und den Bakterien auf sondern auch unsere Mitbewohner. Und gestört – ein typischer Fall von „Dysbiose“, und in der Hydra. Dies alles begann mit ziemlich sicher gilt dies gar für alle hö- wenn sich die Partner plötzlich nicht mehr FoxO. „Von über Hundertjährigen wissen heren Lebewesen. Beispielsweise können verstehen und die Wohngemeinschaft aus wir seit einiger Zeit, dass sie vermehrt eine sich sogar Tiere vom selben Mausstamm dem Gleichgewicht gerät. bestimmte Variante des FoxO-Gens tragen“, in ihrem Metabolismus unterscheiden, begründet Bosch das ursprüngliche Inte- wenn sie verschiedene Darmbakterien be- Zu viel Hygiene schadet resse an diesem Transkriptionsfaktor. Weil herbergen. Übrigens sehr zum Ärger der Hydra aber nicht altert, sondern sich poten- Forscher, deren Ergebnisse plötzlich aus Auch außen auf Mensch und Tier sind tiell bis in alle Ewigkeit ungeschlechtlich genau diesem Grund nicht mehr reprodu- jede Menge Mikroben zuhause. Die erfül- vermehren kann, waren die Kieler neu- zierbar sind. Für Mausexperimente kann es len ebenfalls wichtige Aufgaben, erklärt gierig, welche Folgen ein Knockdown des daher durchaus sehr wichtig sein, ein ein- Bosch. „Wenn sie weg sind, geht es unserer Gens in diesen Tieren haben würde (PNAS heitliches Mikrobiom aller Versuchstiere Haut schlecht; Dermatitis ist heute leider 109(48): 19697-702). sicherzustellen – wobei mit „Mikrobiom“ eine weit verbreitete Kinderkrankheit ge- Hydras mit diesem FoxO-Knockdown die Gesamtheit der Mikroorganismen auf worden.“ Dass tatsächlich ein Ungleichge- hatten mehr ausdifferenzierte Zellen und und in den Tieren gemeint ist. (Siehe hierzu wicht in der Mikrobenzusammensetzung regulierten die Expression von Stamm- auch unser LJ online-Editorial „Von Mäusen Hautkrankheiten begünstigt, sei nicht bloß zellgenen herunter. Zudem wuchsen die und ihren Mikroben“ vom 13.9.2016) reine Theorie, sondern auch experimentell Populationen langsamer. Soweit passten belegt. Bosch verweist hierbei auf eine Ar- die Befunde also gut zur Vorstellung, dass Grenzen verschwimmen beit aus Indianapolis, in der ein Team um FoxO mit Alterungsprozessen assoziiert Stanley Spinola menschlichen Probanden ist. Doch die Experimente der Doktoran- Kein Wunder, dass bei solchen Befun- das Bakterium Haemophilus ducreyi in den din zeigten außerdem, dass in FoxO-armen den immer mehr Forscher die Grenzen Oberarm injiziert hatte. Dieser Erreger ist Polypen weniger antimikrobielle Peptide dessen verschwimmen sehen, was eigent- sexuell übertragbar und kann kleine Haut- (AMP) exprimiert sind. AMPs braucht das lich einen Menschen, eine Maus oder ganz geschwüre auf den Genitalien auslösen, angeborene Immunsystem, um die Ober- allgemein einen mehrzelligen Organismus bekannt als „Ulcus molle“ oder „Weicher flächen anderer Organismen erkennen zu ausmacht. Sind es wirklich nur die eukaryo- Schanker“. Im Experiment entwickelten können. „Stammzellfaktoren sind offenbar tischen Zellen mit der artspezifischen DNA, die Versuchspersonen nachfolgend kleine auch gleichzeitig Regulatoren des Immun- oder müsste man nicht auch die Mikroben Knötchen, die sich entweder zurückbil- systems“, folgert Bosch und betont, dass dazuzählen? Nicht zuletzt deshalb disku- deten oder zu größeren Pusteln heran- dieser Zusammenhang unabhängig auch in tieren Forscher derzeit das Konzept vom wuchsen. Spinolas Gruppe hatte nun zuvor Drosophila gezeigt wurde. Es handelt sich

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wohl um einen grundlegenden Mechanis- duum einer Spezies behandelt er demnach wachsen, konkurrieren sie sich nicht aus. mus im Tierreich. als einen Spieler mit einer Spielstrategie Im Gegenteil, Duganella erreicht seine op- „Die große Frage“, so Bosch, „an der wir – und je nach Spielerfolg erben viele oder timale Wachstumsrate nur zusammen mit noch heute arbeiten, lautet: Wie redet FoxO wenige Nachkommen diese Strategie. Curvibacter – so dass man von synergis- mit der Umwelt?“ Denn wenn FoxO auch tischen Effekten ausgehen muss (J R Soc Gene des Immunsystems steuert, und das Wie viel redet der Wirt mit? Interface 12(108): 20150121). Immunsystem dazu da ist, fremde Proteine Das Modell lasse sich aber nicht über zu erkennen, dann könnten auch entwick- Eine Frage lautet nun: Machen die simple lineare Interaktionen erklären, stellt lungsbiologische Prozesse mit dem Mikro- Bakterien unter sich aus, wie sie ihren Traulsen klar. „Das ist wie bei einem Fuß- biom in Wechselwirkung stehen. Wirt besiedeln – oder hat der Wirt hier ein ballspiel. Das kann man auch nicht ver- Vor diesem Hintergrund glaubt Bosch Wörtchen mitzureden? Traulsen warnt einfachen, indem man gegnerische Spieler auch nicht, dass die Bekämpfung von Mi- jedoch davor, die Aussagekraft mathema- paarweise betrachtet, sondern in jeder Po- kroorganismen die primäre Aufgabe des tischer Modelle zu überschätzen. „Für die pulation gibt es elf Spieler.“ Möglicherwei- Immunsystems ist. Die Immunabwehr sei Daten sind wir letztlich immer wieder auf se gibt es aber einen weiteren Regulator im vielmehr nur ein Nebenaspekt. „Ich glaube, die Experimente angewiesen“, betont er. System, weiß Traulsen. „Wenn man etwa wir brauchen da einen Paradigmenwechsel Weil sich die Bakterienzusammensetzung Phagen in so ein Modell mit aufnimmt, in der Immunologie“, verkündet er. Seine im Hydra-Mikrobiom nach einem festen kann man viele Dinge einfacher erklären.“ Vermutung: Das Immunsystem ist für die Muster ändert, während die Entwicklung Womöglich muss man an dieser Stelle Homöostase zwischen den unterschied- auch die Evolution neu denken. Während lichen Bewohnern des Metaorganismus Richard Dawkins den Begriff des „egois- zuständig. Denn selbst viele potentielle tischen Gens“ geprägt hat, kooperieren hier Krankheitserreger seien nur gefährlich, plötzlich Viren, Bakterien und Eukaryoten wenn das mikrobielle Gefüge aus dem miteinander. „Um Selektion auf einer be- Gleichgewicht gerate – wie im oben er- stimmten Ebene zu bekommen, muss man wähnten Beispiel der Haemophilus-Infek- Vererbung haben“, stellt Traulsen klar und tionen. gibt Dawkins insofern Recht, als dass Selek- „Die Bakterien müssen auf den Wirt tion immer einzelne Gensequenzen betref- zurückwirken“, ist Bosch sicher und sucht fen muss und niemals auf Gruppenebene in Hydra nach einem Feedback-System. Er stattfinden kann. „Aber die Populations- verrät, dass zu FoxO bislang unpublizierte struktur kann dafür sorgen, dass es genau Ergebnisse in den Laborbüchern schlum- den gleichen Effekt hat, als würden sich mern, aus denen bald ein Paper werden Gruppen reproduzieren“, ergänzt er. Dann könnte. „Wir haben Hinweise, dass die Akti- nämlich, wenn das einzelne Gen einen Se- vität von FoxO in Hydra maßgeblich davon lektionsvorteil hat, falls es das Überleben abhängt, wie die mikrobielle Umgebung des gesamten Metaorganismus begünstigt. aussieht.“ Man denke an die Bakterien, die sich vor Bosch vermutet, dass auch Entwick- Urzeiten entschlossen, einen Großteil ihrer lungsprozesse und Mikrobenbesiedlung Gene im Zellkern der Wirte auszulagern Hand in Hand gehen. Bei Hydra folgen und fortan als Mitochondrien und Plasti- beispielsweise gewisse Änderungen des Mi- den weiter zu existieren. krobioms während der Entwicklung eines Tochterpolypen einer festen zeitlichen Dy- Foto: AG Bosch Artaufspaltung wegen Mikroben namik. Zunächst ist die Bakteriengemein- Schon Hydra hat ein schaft sehr variabel, bis sich kurzzeitig ein stattliches Mikrobiom — ... Manchmal greifen die Mikroben sogar technology combines Mikrobiom mit wenigen Bakterienarten gezielt in die Fortpflanzung ihrer eukaryo- highest sensitivity and fl exibility in a microplate reader. etabliert, das dem des erwachsenen Po- des Polypen voranschreitet, vermutet tischen Wirte ein, wie in Wespen der Gat- lypen ähnelt. Dann nimmt die bakterielle Traulsen, dass die Bakterien Signale vom tung Nasonia. Seth Bordenstein und Robert Diversität wieder zu, bis sich erneut und Wirt bekommen, die die zeitlichen Verän- Brucker von der Vanderbilt University in dann dauerhaft das Erwachsenenstadium derungen des Mikrobioms steuern. „Das Nashville hatten 2013 untersucht, unter einstellt. wäre die einfachste Erklärung für die zeit- welchen Bedingungen Hybride verschie- liche Dynamik.“ dener Nasonia-Arten überlebensfähig sind Mathematische Modelle In einer Arbeit vom vergangenen Jahr (Science 341:667-9). Interessant dabei ist konnten die Teams um Bosch und Traulsen die Kreuzung zwischen zwei Nasonia-Spe- Um diese Dynamik zu verstehen, hat immerhin zwei Bakterien der Gattungen zies, die unterschiedliche Darmbakterien The CLARIOstar shows a sich Boschs Arbeitsgruppe Verstärkung Curvibacter und Duganella als Schlüssel- tragen. Deren Nachkommen sterben schon gesucht. Der Theoretische Physiker Arne arten des Hydra-Mikrobioms ausmachen. im Larvenstadium. Hält man die Tiere je- with fl uorescence, luminescence and UV measurements … Traulsen stieg mit ins Boot, um mathema- Bakterienfreie Polypen sind anfällig für doch steril, können sich die Hybride zu We are therefore with this device and tische Modelle zum Bakterienwachstum Pilzinfektionen; ebenso solche, die nur Wespen entwickeln. Offenbar ist es vor auf Hydra zu entwickeln (ISME J. 7(4):781- eine der beiden Bakterienarten mitführen. allem die Interaktion mit den Bakterien, we strongly recommend it. 90). Primär versucht dieser am MPI für Mit beiden zusammen hingegen sind sie die das Überleben der Hybride verhindert. Evolutionsbiologie in Plön, Fragen aus der unempfindlich gegen Pilzbefall. Und – so Nicht lebensfähig wiederum ist eine sterile Biologie als Probleme der evolutionären zeigten die Forscher in In vitro-Versuchen Larve der einen Art, wenn man ihr im Ex- Spieltheorie zu beschreiben. Jedes Indivi- – wenn beide Bakterien im selben Medium periment die Darmbakterien der anderen www.bmglabtech.com/clariostar

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Spezies verabreicht. Grund ist eine Immun­ Emerging Animals“ (Springer, ISBN 978- reaktion des Wirts auf die unpassenden 3-7091-1894-8). Bakterien – ein weiterer Hinweis auf das Es wird also immer klarer, dass wir als Zusammenspiel zwischen Immunsystem multiorganismische WGs leben. Bleibt noch und Mikrobiom. die Frage, „wie viele“ wir denn nun sind. Sind diese Wespen jetzt ein Sonder- Der Mensch dürfte wohl mit um die 1013 fall – oder spielen Mikroorganismen gar Böschen Kiel / Tebke Foto: Univ. eigenen Zellen aufwarten. Was die Bak- grundsätzlich eine Rolle, wenn sich neue terien betrifft, kursierte lange eine Zahl Arten bilden und voneinander separieren? in Literatur, Funk und Fernsehen, wonach „Diese Frage stelle ich mir oft“, bestätigt deren Anzahl die der menschlichen Zellen Seth Bordenstein. „Wir finden immer mehr um das Zehnfache übertrifft. Auch in un- Beispiele aus anderen Insekten, die die Rol- serem Artikel über Metagenomik vor fünf le von Symbiosen für die Artbildung un- Jahren (LJ 6/2011; S. 40 ff.) hatte sich der terstützen.“ Mit der Zeit werde man sicher Autor noch darauf verlassen. „Das hat sich mehr Daten bekommen, um dieser Frage ein bisschen relativiert“, korrigiert Bosch auf den Grund zu gehen. „Ich schätze, dass und beruft sich auf aktuelle Arbeiten. So dieses Phänomen viel weiter verbreitet ist“, haben Ron Sender und Kollegen aus Toron­ mutmaßt Bordenstein. to diese Zahl nochmal nachgeprüft und kommen zu einer neuen Schätzung: Das Doch nicht ganz so viele Verhältnis liege wohl eher nur bei 1:1 (Cell ... Thomas Bosch et al. studieren es! 164(3):337-40). „Wir haben also ungefähr Auch Thomas Bosch und seine Mitstrei- genau so viele Mikroben in und auf uns, ter im Sonderforschungsbereich werden in zieren. Noch fast druckfrisch ist übrigens wie wir eigene Körperzellen haben“, fasst den nächsten Jahren weiter untersuchen, das in diesem Jahr erschienene Buch, das Bosch zusammen. welche Rolle die Mikroorganismen und Bosch zusammen mit David Miller von Womit natürlich nach wie vor für jeden auch die Phagen für Tiere und Pflanzen der Universität Townsville in Australien einzelnen von uns gilt: „Ich bin Viele“! spielen – und wie die Bewohner einer Le- zum Thema geschrieben hat: „The Holobi- bensgemeinschaft miteinander kommuni- ont Imperative – Perspectives from Early Mario Rembold

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Doktorarbeit „Hilfe, es passt irgendwie nicht!“

Was tun, wenn man merkt, ja, wie viele? Wird man ein gutes Empfeh- Doch die Ernüchterung folgte bald da- lungsschreiben für den Traumjob danach rauf, nach nur drei Monaten. „Auf einmal dass die angetretene Doktor- bekommen? Ist man überhaupt gut genug merkte ich, dass mich die Fragestellung arbeit nicht zu einem passt? für all das? meines Projektes nicht interessierte, und Ironischerweise hilft auch hier der ich verlor jegliche Motivation“, beschreibt Besser aufhören oder lieber Spaß bei der Arbeit weiter. Wer den Job er seinen Einbruch. Im Labor kam er mit weiterpushen? Laborjournal gerne macht, ist automatisch leistungsfä- den Methoden nicht zurecht, und zur Ver- higer, aufnahmebereiter und lernwilliger. suchsplanung kam er erst gar nicht, weil hat einen Doktoranden durch Von daher scheint es, als sei es für eine sich in seinem Kopf einfach keine wissen- diese schwierige Situation be- Promotion extrem wichtig, die richtige schaftlichen Fragen finden wollten. Stelle zu finden. Doch was tut man, wenn „Es war ein Schock, weil ich das so nicht gleitet – und dabei erfahren: die Stelle dann doch nicht zu einem passt? kannte“, beschreibt er das Gefühl. In un- Eine Doktorarbeit abbrechen Ist Aufhören möglich – und wenn ja, wie zähligen Praktika und Uni-Projekten hatte macht man das am besten? er seinen Forschergeist und -neugier bewie- muss nicht schlimm sein! Wir haben einen Doktoranden beglei- sen, was nun auch in dieser Stelle von ihm tet, der sich genau diese Fragen gestellt hat. erwartet wurde. Doch er und seine Doktor- Eine Doktorarbeit ist eine große Sache. Nennen wir ihn Thomas. Thomas erzählt, arbeit schienen einfach nicht zusammenzu- Gerade am Anfang steht man vor einem er habe monatelang nach der perfekten passen. Wir wollten von Thomas genauer gigantischen Berg. Dieser Berg besteht Doktorandenstelle gesucht: „Ich jagte wissen, wie er diesen Konflikt gelöst hat. aus wahnsinnig viel Arbeit, immensen Ausschreibungen hinterher, sog unzählige Er beschreibt drei Phasen: Herausforderungen und vor allem sehr Ratschläge und Empfehlungen auf. Und viel Lebenszeit. Eine Doktorarbeit dauert schließlich habe ich mich für eine Stelle Phase 1: Die Motivation mindestens drei Jahre, meist eher vier oder entschieden, die geradezu perfekt schien.“ fünf. Da will man schon auch etwas Spaß Er zog in eine neue Stadt, suchte sich eine Thomas sagt: „Zuerst ergründete ich bei der Arbeit haben und sich nicht jahre- Wohnung und begann mit seiner Arbeit. meine Motivation und fragte mich, warum lang nur quälen. Enthusiasmus und Glücksgefühle überka- ich überhaupt eine Doktorarbeit machen Der andere Aspekt ist Erfolg. Wird men ihn, so wie es am Anfang einer Dok- möchte.“ In Ratgebern fand er landläufig man Publikationen schaffen – und wenn torarbeit wohl ist. drei mögliche Motivationen:

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a) Der Spaß an der Wissenschaft und sofort zu Freunden wurden? Bewundere die wissenschaftliche Neugierde: „Ich ich meine(n) Doktormutter/Doktorvater? möchte unbedingt herausfinden, was mein Findet man auch in diesen Fragen keinen Lieblingsprotein macht.“ Grund, an der Promotionsstelle festzuhal- b) Die Karriereplanung: „Ich möchte ten, sollte man über das Aufhören nach- diese Ausbildung, weil sie Teil meines Be- denken. rufsweges ist.“ c) Das Ego: „Ich möchte den Titel.“ Phase 2: Die Entscheidung Thomas fand, dass für ihn eindeutig die Karriereplanung an Nummer 1 stand. Das tat Thomas auch, und das Nach- Also fragte er sich: „Warum möchte ich denken quälte ihn schon bald. Er erkann- dann genau diese Doktorarbeit machen, te, dass hier der Knackpunkt liegt: „Egal, die ich angefangen habe? Erfüllt diese wie du dich entscheidest – du musst dich Arbeit meine Erwartungen und bringt sie entscheiden!“, betont er und erklärt: „Wer mich an mein Ziel?“ unentschieden ist, kann weder richtig ar- Da er Zweifel hatte, fragte er auch beiten, noch nach neuen Perspektiven su- alteingesessene Kollegen. „So fand ich chen. Zudem raubt Hadern viele Chancen schließlich heraus, dass mich diese Dok- auf Glück und Erfolg.“ torarbeit nicht dahin bringen würde, wo- Für ihn kam noch hinzu, dass er an der hin ich wollte. Meine eigene Motivation Stelle festhalten wollte, weil er sich einmal und die Art der Arbeit stimmten also nicht dafür entschieden hatte. Er glaubte, im Vor- überein“, erinnert er sich. Dennoch wollte stellungsgespräch doch alles durchleuchtet er nicht so schnell aufgeben und überlegte, zu haben. Aber das Vorstellungsgespräch ob er andere Aspekte finden könnte, die geht nie länger als wenige Stunden und ist ihn bei der Stange halten würden. vollgestopft mit Informationen, Menschen „Ich dachte zunächst über meinen Ar- und Eindrücken. Jeder zeigt nur seine be- beitsalltag nach“, berichtet der ehemalige sten Seiten. Thomas erkannte daher: „Man Doktorand. „Machte es mir Spaß, was ich kann es nicht wissen, bevor man wirklich tagtäglich tat?“ Natürlich fand er Dinge, angefangen hat! Außer man hat bereits in die ihm keinen Spaß machten. Dabei ist dieser Arbeitsgruppe gearbeitet.“ Er emp- allerdings auch wichtig, wie groß tatsäch- fiehlt daher, nicht zu krampfhaft an einst lich der Anteil der ungeliebten Arbeit ist. getroffenen Entscheidungen festzuhalten. Wer etwa nicht gerne in Journal Clubs sitzt, Thomas selbst traf am Ende die mutige sollte deshalb keine Promotion aufhören; Entscheidung aufzuhören. die ungeliebten Journal Clubs verschlingen Obwohl das eine sehr individuelle Ent- ja normalerweise nicht mehr als ein paar scheidung ist, gibt es dennoch auch sy- Prozentchen der Arbeitszeit. Verabscheut stematische Forschung zu diesem Thema. man hingegen das Mikroskopieren, ist aber Diese empfiehlt, dass nach einer derarti- darauf in seinem Projekt vollkommen an- gen Entscheidung die konkrete Umsetzung gewiesen – dann sieht es anders aus. schnell erfolgen sollte. Der Wirtschafts- Als Thomas über seinen Arbeitsalltag wissenschaftler Martin Högl von der Lud- nachdachte, fand er vor allem, dass ihm die wig-Maximilians-Universität München speziellen Methoden keinen Spaß mach- erforscht etwa Menschen, die in Personal- ten. Also fragte er sich: „Kann ich mein management und -führung arbeiten, und Projekt vielleicht in eine Richtung lenken, meint dazu: „Mein Eindruck ist, dass jene, so dass mir meine tägliche Arbeit mehr die weiterführende Abschlüsse wie eine Spaß macht?“ Das wenig geschätzte Mikro- Promotion anstreben, weitgehend zu einer skop etwa gegen biochemische Techniken Gruppe von Leuten gehören, die nicht so austauschen? Auch hier können erfahrene leicht aufgeben, sondern eher länger ver- Kollegen helfen und Lösungen vorschla- suchen, Dinge zum Laufen zu kriegen. Und gen. Und wiederum greift das Erfolgs-Ar- daher denke ich, dass sich diese Leute eher gument: Wer nicht gerne mikroskopiert, zu spät als zu früh umorientieren.“ wird wohl nicht so gute Bilder machen wie Das Risiko, einfach eine unüberlegte ein Mikroskopie-Fan. Entscheidung zu treffen, sei hier aber Für Thomas fielen beide Lösungswege auch wesentlich geringer. Demnach sei es negativ aus; und er fand auch sonst keine umso ernster, wenn man das Gefühl hat, persönlichen Gründe, die ihm irgendwel- in einer falschen Stelle festzuhängen. Högl che Motivation für die angefangene Dokto- sieht das erste halbe Jahr grundsätzlich randenstelle zurückgaben. Solche könnten als Kennenlernphase an, in der man eben sein: Will ich unbedingt in dieser Stadt auch merken kann, dass es nicht passt. Al- bleiben, weil meine Eltern hier leben? lerdings sind Doktorandenstellen ja keine Ist diese Arbeitsgruppe vielleicht doch normalen Arbeitsstellen, sondern mit dem ideal für mich, weil alle meine Kollegen Ziel der Promotion verbunden. Högl fügt

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daher hinzu: „Es geht ja um die persönliche noch die eigene Entscheidung nicht zu sehr Aber wir hörten auch von einigen, die gerne Ausbildung, und da man in dieser Perso- beeinflussen. aufhören wollen, aber sich nicht trauen. nengruppe ‚Scheitern‘ eher nicht so ge- Für Thomas lief es gut – vor allem, weil „Viele Doktoranden sollten lieber früher wohnt ist, will man sich den Wunsch nach er das Gespräch nicht zu lange vor sich her aufhören, wenn sie merken, es ist nicht das Abbruch auch nicht so leicht eingestehen. geschoben hatte. Er meint: „Es war gut, Richtige“, wurde uns dazu gesagt. Natürlich ist aber ein Abbruch nicht mit dass ich schon nach ein paar Monaten aktiv Zumal durchaus entscheidend ist, wie Scheitern gleichzusetzen – lange man schon an der allerdings sieht man das in ungeliebten Promotion he- dieser Phase vielleicht an- rumgebastelt hat. Wer nach ders.“ wenigen Monaten aufhört, Thomas schildert, dass so wie Thomas, der kann er einen ähnlichen Rat- sich als durchsetzungsfä- schlag bekommen habe. hig, anspruchsvoll und mit Als er vier Monate nach gutem Gespür für sich selbst Beginn der Arbeit seine Ab- verkaufen. Außerdem gibt bruch-Entscheidung gefasst es in den ersten Monaten hatte, sprach er zuerst mit wohl kaum große Hürden, einer Vertrauensperson an an denen man scheitern seiner Uni. Diese habe offen könnte. Deshalb ist ein frü- und vertraulich mit ihm ge- her Stopp auch kein Schei- sprochen. „Ich hatte das Ge- tern. Wer allerdings schon fühl, dass sie mich wirklich zwei Jahre investiert hat, objektiv und ohne eigene kann diese Argumente nur Interessen berät“, erinnert schlecht anführen – und es er sich. „Sie empfahl mir, könnte nach wenig Durch- bald ein möglichst offenes haltevermögen aussehen. Gespräch mit meiner Dok- Natürlich ist das individu- tormutter zu suchen.“ ell verschieden; man sollte Wer ein offenes Ge- jedoch im Kopf behalten, spräch sucht und die eige- dass ein frühes Aus im all- nen Probleme und Beweg- gemeinen weniger negative gründe ehrlich erklärt, dem Konsequenzen hat. wird wohl niemand böse Wie auch immer, Tho- sein. Vertrauenspersonen wie in Thomas’ wurde.“ Die wenigsten Laborleiter möchten mas jedenfalls wiederholt nochmals: „Du Fall gibt es an den meisten Universitäten einen unmotivierten und unproduktiven darfst einen Abbruch nicht als Scheitern und Instituten. Vertraut man den Kollegen, Doktoranden lange herumschleppen. Eine der Doktorarbeit ansehen!“ Er selbst ist kann man auch sie um ein persönliches rasche Entscheidung hilft beiden Seiten jetzt erneut auf der schwierigen Suche Gespräch bitten. Sie können ebenfalls Tipps – und wird daher in aller Regel auch ge- nach einer Doktorandenstelle – ein zweites geben, wie man am besten mit der Chefin würdigt. Mal. „Es ist ganz schön hart, einen zwei- oder dem Chef spricht. Nach dem Gespräch war Thomas ein- ten Anlauf zu nehmen“, gesteht er. Und er fach nur erleichtert, schwärmt er. „Es war erklärt: „Ich musste alles ein zweites Mal Phase 3: Die Umsetzung gar nicht schlimm“. Ist auch diese Hürde machen, und dabei teilweise über meinen gemeistert, gibt es kaum noch andere. Die eigenen Schatten springen: Meine früheren Denn das Gespräch mit dem Chef oder Arbeitsverträge für Promotionsstellen ha- Betreuer und Betreuerinnen informieren, der Chefin ist der nächste Schritt. Thomas ben oft kurze Kündigungsfristen, und man nach Referenzen fragen – und natürlich befolgte den Rat der Vertrauensperson und kann den Vertrag auch in gegenseitigem erklären, warum ich wieder auf der Suche suchte baldmöglichst ein offenes Gespräch Einvernehmen mit den Arbeitgebern auf- bin.“ mit seiner Betreuerin. Er gibt zu, dass er lösen. Von der Uni sollte man sich exmatri- Aber gerade das ist wichtig, denkt Tho- zwar entschlossen und schnell handeln, kulieren – das geschieht jedoch auch auto- mas. „Je besser man den Leuten erklärt, aber seine Betreuerin dennoch nicht vor matisch, zahlt man die Semestergebühren warum man aufgehört hat, desto vorteil- vollendete Tatsachen stellen wollte. „Ich nicht. Und hat man das Gespräch mit den hafter,“ ist er sicher. Das kann durchaus dachte mir, vielleicht kann sie mir noch Vorgesetzten gemeistert, entstehen meist auch entscheidend für die nächste Stelle einen neuen Lösungsweg aufzeigen.“ Viel- auch keine Nachteile für den weiteren Be- sein. Denn Bewerber, die bereits eine Pro- leicht gäbe es doch noch ein spannendes rufsweg oder die nächste Promotionsstelle. motion abgebrochen haben, werden sicher Alternativprojekt oder eine Kollaboration Wir sprachen auch mit anderen Leuten, auch ein wenig anders bewertet. von ungeahntem Reiz, was die Situation die vor demselben Problem gestanden hat- Eine neue Stelle hat Thomas zwar noch umgehend verändern könne. ten. Richtig erfolgreiche Doktoranden, die nicht, aber er ist sich umso sicherer, was er Zudem kann man von den Betreuern von ihrer ersten Promotionsstelle erzählen, in seiner Doktorarbeit machen möchte – auch Feedback bekommen, schließlich ha- die sie nach zehn Monaten abgebrochen und was nicht. „Ich bin wirklich froh über ben sie einen über Monate beobachtet. Was hatten. Postdocs, die ihre erste Promotion meine Entscheidung“, resümiert er. „Und denken sie über die erbrachte Leistung? abgebrochen hatten und danach mit be- um einige wertvolle Erfahrungen reicher.“ Hatten sie den Eindruck, man sei nicht mo- stens geeichter Intuition die Traum-Dok- tiviert? Das kann helfen, sollte aber den- torandenstelle für sich gefunden haben. Karin Lauschke

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Aus dem Tagebuch einer Jungforscherin Homer goes Nature

Schon als ich meinen Fuß in die Tür setze, fällt mir die seit Jahren nichts anderes tun. Es hat sicher einen therapeu- Kinnlade auf den Boden. Wow, unser gesamtes Labor würde tischen Wert, der Flüssigkeit auf ihrem Weg zuzusehen. mindestens viermal in dieses Büro passen. Es gibt eine Ecke mit Schließlich schließt er den Hahn der Säule. „Fertig.“ Er dreht Sofas, einen großen Konferenztisch mit Projektor, an dem leicht sich zu mir um und ich sehe hinter der Schutzbrille leuchtende, 20 Leute Platz finden können und eine Menge Computer. Die blaue Augen in einem freundlichen, sommersprossigen Gesicht. Wände zieren gerahmte Titelseiten von Nature, Science und Co. „Hast Du denn keinen Fraktionssammler, um diesen Arbeits- Ganz klar, ich habe die Hallen eines Professors betreten, der „es schritt zu automatisieren?“, frage ich ihn und deute auf die hun- geschafft“ hat. dert Gläschen mit Flüssigkeit, die er per Hand gesammelt hat. Ich gehe mit meinem Aminosäure-Fläschchen zu einer Koch- Er macht eine Geste, als wäre gerade der Theatervorhang nische mit einer modernen Kaffeemaschine, wo sich einige Leute aufgegangen: „Wozu das denn? Wir haben doch... mich!“ unterhalten – und warte auf eine Gesprächspause, um zu fragen, Er sieht verspielt aus, amüsiert. Er nimmt die Flasche mit wo Felix ist. Ein kahler Mann mittleren Alters, der irgendwie der Aminosäure und ich folge ihm zu einer Waage. „Ich bin ein aussieht wie Homer Simpson, bemerkt mich zuerst. Bevor ich Postdoc, viel billiger als ein Fraktionssammler“, lacht er. „Meinen etwas sagen kann, erhalte ich den Hinweis: „Keine Chemikalien Chef koste ich nichts, musste ja mein eigenes Geld mitbringen.“ im Büro, junge Dame.“ „Ist es okay, wenn ich etwas mehr nehme?“, fragt er mich. „Ich suche einen gewissen Felix“, entgegne ich. „Mach nur.“ Homer Simpson schaut in die Runde – scheinbar in der Er- „Du bist ein Engel.“ wartung, dass mich einer von denen aufklären wird. „Du bist der Erste, der mir das sagt.“ Dabei fühle ich mich gar „Wahrscheinlich im Labor“, sagt ein großer, blonder Kerl. nicht wie ein Engel. Höchstens wie ein gefallener. Ich schaue in Richtung der Glastür, die vom Büro direkt ins Er lächelt wieder. Er ist eben ein ‚Happy Bunny‘ – einer, der Labor führt. „Du kannst mit den Chemikalien hier nicht durch, jeden aufmuntert. geh einfach über den Gang ins Labor“, sagt Homer Simpson „Kann ich Dir was als Gegenleistung geben?“, fragt er mich. freundlich, aber bestimmt, als er mir die Tür zum Korridor weist. „So was wie Pipettenspitzen?“, scherze ich. Was bleibt mir übrig: Ich folge also Homers „Wirklich, magst Du welche?“ Hinweis und verlasse das Büro durch die Tür, „Ich habe die Hallen „Nein, ich brauche keine, aber ich würde durch die ich gerade erst gekommen war. eines Professors betreten, mich über einen Kaffee aus Eurem tollen Gerät Das Labor ist noch größer als das Büro. Es freuen.“ läuft Heavy Metal, mittellaut, und jeder trägt der ‚es geschafft‘ hat.“ Er sieht etwas verdutzt aus. Vermutlich hat Laborkittel und Schutzbrille. Es ist betriebsam er noch nie mit jemandem zusammengearbei- und fühlt sich nach „Wissenschaft“ an; es ist seltsam hypnotisie- tet, der keine Kaffeemaschine in seinem Büro hat. Vermutlich rend und erhebend zugleich, diesem Betrieb zuzusehen. weiß er nicht, wie rau es in der Welt da draußen werden kann. „Ich suche nach einem gewissen Felix“, sage ich zur ersten „Klar, komm!“, sagt er und führt mich durch die Glastüre. Person, der ich begegne. Sie nickt zu einem Abzug im hinteren „Dürfen wir hier durchgehen?“ Teil des Labors. „Der Rothaarige da“, fügt sie noch hinzu. „Natürlich, dafür baut man Türen.“ Zugleich deutet sie auf die Schachtel mit den Schutzbrillen für „Ich habe mich vorhin nur etwas von Homer Simpson er- Gäste, die auf einem Tisch neben mir steht. Ich nehme mir die schrecken lassen, der mir das verboten hat. Er meinte, ich solle einzige rote Brille, setze sie auf und gehe zum Abzug von Felix. nicht mit Chemikalien ins Büro gehen.“ „Kleinen Moment bitte“, sagt er, während er zwei Reagenz- „Homer Simpson?!“ wiederholt er, offensichtlich sehr ver- gläser austauscht, mit denen er eine klare Flüssigkeit auffängt. gnügt. „Das ist mein Chef, Professor Walker... Er ist nicht wirklich Eine große, farbige Glassäule hängt über den Reagenzgläsern; angsteinflößend, er ist nur fett.“ Chromatographie, denke ich bei mir. „Ja?“, fragt er knapp, ohne Ich schaue ihn ungläubig an. Will er mir wirklich weisma- den Blick von der tropfenden Flüssigkeit zu lassen. chen, dass dieser Homer Simpson mit seinem weißen, zu kurzen Ich stelle die Flasche mit der Aminosäure auf seinen Tisch Polohemd, den Jeans mit dem markanten Maurerdekolleté und und sage stolz: „Wir hatten sie tatsächlich vorrätig.“ den klobigen Fingern, die noch vom Öl der Chips leuchteten, „Ah, cool“, sagt er, während er das Etikett überfliegt und dieselbe Person ist, die es mehrmals aufs Cover von Nature und wieder ein volles Reagenzglas gegen ein leeres ersetzt. „Hast Du Science schaffte? Ist Homer der Mann, der mindestens 25 Dokto- ‘ne Minute, damit ich mir rausnehmen kann, was ich brauche?“ randen oder Postdocs in seiner Gruppe hat? „Kein Problem, ich habe Zeit.“ „Du machst Witze.“ Ich sitze auf einem Schränkchen und schaue zu, wie er mit „Nö.“ geübter Handbewegung die Gläschen tauscht, als würde er schon KARIN BODEWITS (NATURALSCIENCE.CAREERS)

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Ansichten eines Profs (105) Zertifiziert familienfreundlich Geld für Forschung und Lehre ist notorisch insgesamt rund 1000 Arbeitgeber das Prädikat ‚audit berufundfa- milie’ bzw. ‚audit familiengerechte hochschule’.“ knapp an unseren Unis. Nicht aber offenbar für Unter der Schirmherrschaft heißt noch lange nicht, dass zweifelhafte Zertifizierungen, die nicht einmal die Minister dabei waren oder überhaupt davon wussten. Aber genug dieser kegelbahnblassen Verlautbarungen. die Realität korrekt widerspiegeln. In diesem Jahr allein hat die berufundfamilie gGmbH laut ihrer eigenen Webseite also 294 solcher Zertifikate verteilt. – Jubel, Trubel, Heiterkeit allenthalben. Nicht nur an meiner Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Fast jede Uni ist dabei, Universität. Nein, viele hundert Unis hämmern sich jedes Jahr von Saarbrücken bis Berlin und von Hamburg bis München tarzanmäßig auf ihre Brust. Nun, vielleicht nicht die gesamte lassen sich die Verwaltungen unserer Unis ausnehmen wie geld- „Universität“ – laut Webseite aber auf jeden Fall die Verwaltung. schwangere Osterlämmer. Ja, „ausnehmen“ ist wohl das einzig Ob auch Forschung und Lehre begeistert sein können? Worum passende Wort. es geht? Also, die Verwaltungen von fast 300 Universitäten be- Warum? Die berufundfamilie gGmbH kassiert für den ersten richten übereinstimmend in analogen Formulierungen stolz: audit von einer kleinen Uni wie meiner 13.650 Euro, von einer „Familiengerechte Hochschule! Uni Ulm zum dritten Mal größeren wie Tübingen 17.850 Euro. Die zweite Runde nach zertifiziert. drei Jahren kommt auf 10.500 Euro bis Am Montag wurde der Universität Ulm „Die Verwaltungen unserer 13.650 Euro – verbrämt als „Re-auditie- zum dritten Mal das Zertifikat „audit famili- Unis lassen sich ausnehmen wie rung Optimierung“. Die dritte unter dem engerechte hochschule“ verliehen. […] Tarnnamen „Re-auditierung Konsolidie- Wir freuen uns, dass sich die Uni Ulm geldschwangere Osterlämmer.“ rung“ kostet noch 9.450 Euro bis 11.550 erneut das Prädikat ‚familiengerechte Euro,... usw. Ganz pfiffig! Immer etwas hochschule‘ erarbeitet hat. […] Die erneute Zertifizierung zeigt billiger, damit die Lämmer bei der Stange bleiben. Und das tun uns, dass wir auf dem richtigen Weg zur Vereinbarkeit von Familie die nicht einmal besonders raffiniert geköderten zertifikatsgläu- und Beruf sind. Hiervon profitieren nicht nur unsere Studierenden, bigen Kunden tatsächlich: Alle Unis kaufen die nächste Runde Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Beschäftigten, Aufkleber, keiner sieht ein, dass das rausgeschmissenes Geld ist. sondern schließlich auch die Uni selbst. Im Wettbewerb um die Oder ist zu feige zuzugeben, dass man sich schon einmal und besten Köpfe sichern wir uns einen Vorsprung.“ schon wieder hat reinlegen lassen. Einen Vorsprung? Zusammen mit 300 anderen Unis? Vor Das ist Big Business. Zumindest für die berufundfamilie wem denn? Dem knausrigen Rest? gGmbH. Nehmen wir 300 Zertifikate mal den Durchschnitts- „Vor der Zertifizierung hatte die Uni zum dritten Mal erfolg- preis von 15.000 Euro, so kommen wir auf 4.500.000 Euro. Das reich das dreimonatige Re-Audit-Verfahren durchlaufen, bei dem sind 4,5 Millionen Euro! Und lockere 2 Millionen davon allein neben der Beurteilung der vorhandenen Maßnahmen auch neue von den Unis! Die ansonsten doch gar kein Geld für Forschung Ziele verbindlich festgelegt werden. […] Das aktuelle Zertifikat und Lehre haben. Pro Jahr wohlgemerkt! Unglaublich! Die Unis, läuft bis Dezember 2017.“ die an den Gehältern der Wissenschaftler legal und illegal spa- Hört sich ernsthaft und nach Arbeit an. Wer guckt da ren, nur um die Besten von der Uni weg zu vergrämen, werfen es eigentlich die Unis an, und wer vergibt diese Zertifizierungszer- hier obskuren Organisationen in den weit offenen Rachen. tifikate? – Eine private Gesellschaft namens berufundfamilie Ach, jetzt habe ich tatsächlich vergessen zu erwähnen, dass gGmbH, mit dem Zertifikat „gemein- diese Preise selbstverständlich „zzgl. der nützig“. Allerdings ist mit diesem Wort MWST“ sind. Und „zzgl.“ aller Reisekosten! „gemeinnützig“ nur die bezahlte Horde der Axel Brennicke Ob diese feinen Auditoren sich davon 1. Mitarbeiter gemeint. Niemand sonst. Klasse-Luxus gönnen oder nur die 2., wie sitzt auf dem Lehrstuhl Die Webseite der berufundfamilie bei uns Wissenschaftlern übliche Pflicht, für Molekulare Botanik gGmbH bestätigt denn auch die großzü- bleibt unklar. der Uni Ulm und be- gige Verteilung der Zertifikatszettel: Als weitere Kunden kommen dann kommt so einiges mit „Unter der Schirmherrschaft von Bun- noch diverse Firmen dazu, die als Zuge- von Wahn und Witz desfamilienministerin Manuela Schwesig ständnis ihrer Lobbyarbeit wohl solche des Lebens und Arbei- und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Ga- politisch gegründeten Firmen wie die be- STED tens an den Universi- briel wurden in Berlin die 294 Zertifikate an rufundfamilie gGmbH auch noch neidisch täten. Für Laborjournal Unternehmen, Institutionen und Hochschu- unterstützen müssen. Das geht nochmal in schreibt er es auf. len verliehen. Aktuell tragen in Deutschland die Hunderte von Namen – von Aeskulap

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bis Zeppelin und von Airbus bis Weleda. Und die Unternehmen sich die Verwalter davon? Schauen wir uns beispielhaft mal die zahlen noch mehr: 19.500 Euro für den ersten Audit; 15.000 Vorstellungen der Uni Ulm an: Euro für die zweite Runde, mit gleichem Optimierungs-Mäntel- „Die Liste familiengerechter Maßnahmen, mit der sich die chen wie die Unis, 13.500 Euro für die dritte,... usw. Natürlich Uni für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzt, ist lang. ebenfalls plus MWST und Spesen. Ihr Ziel: Ideale Bedingungen schaffen, damit hochqualifizierte Erinnert Sie dieses Geschäftsgebaren an andere, ähnlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende und obskure Firmen? Richtig, ein prominentes Beispiel sind die Beschäftigte sich für die Uni auf dem Eselsberg entscheiden. Flexibi- Akkreditierungsagenturen für jeden einzelnen Studiengang an lität ist hier der entscheidende Faktor: Angepasste Öffnungszeiten jeder einzelnen Uni. Die sind fast noch der Kinderbetreuung auch bei Notfällen frecher; die rekrutieren für die Arbeit „Reine Abzocke, mit der sie die und während der Ferien [...] unterstützen vor Ort Hochschullehrer – Kollegen berufstätige und studierende Eltern im also, die sich geehrt fühlen, den ande- naiven Verwaltungen der Unis Alltag.“ ren Kollegen von anderen Unis kosten- blitzschnell über den Tisch ziehen.“ Immerhin wurde vor einigen Jahren los Ratschläge zu geben („Oh Sonja“, tatsächlich eine Kita an meiner Uni auf LJ 5/2005: 26-7). Im Prinzip ja alles OK – außer, dass eben die dem Berg der Esel gebaut, zu der auch Wissenschaftler ihre Akkreditierungsagenturen sich goldene Nasen verdienen und Kinder bringen dürfen und nicht nur Studenten und Klinik-Mit- die Unis dies bezahlen. Aber die haben‘s ja. Offensichtlich. arbeiter wie zuvor. In der Realität sieht es aber so aus, dass Immerhin empfiehlt nun sogar der Wissenschaftsrat, mit die- diese Uni-Kita viel zu klein geplant wurde und auch ist, als dass sem Unfug der Akkreditierungsagenturen aufzuhören. Wetten, sogar Wissenschaftler ihre Kinder dort unterbringen könnten. dass dann nach einigem Gejammer über die dadurch womöglich Schlichter Beleg ist das Kita-eigene Infoblatt zur Platzvergabe – drohenden Arbeitslosigkeiten einige verkrachte Politologen, der pure Name dieses Zettels sagt schon alles: Geographen und Germanisten blitzschnell ein neues Abzocker- „Wie erfolgt die Platzvergabe? Die Betreuungsplätze stehen für modell aus der Tasche ziehen, mit dem sie die naiven Verwal- Kinder von Beschäftigten und Nachwuchswissenschaftlerinnen und tungen der Unis unter anderen Aufklebern blitzschnell über den Nachwuchswissenschaftlern der Universität Ulm (inkl. Vorklinik) Tisch ziehen? im Alter von 9 Wochen bis zum Schuleintritt zur Verfügung.“ Wie aber kann es sein, dass Uni-Verwaltungen und sogar Bemerkenswert, dass auch hier Nachwuchswissenschaftler Firmen auf solchen Unsinn hereinfallen und dafür richtig viel etwas anderes als Beschäftigte sind. „Mindestens ein Elternteil Geld locker machen? Was außer dem Aufkleber versprechen (eine sorgeberechtigte Person) muss an der Universität Ulm (inkl.

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Vorklinik) tätig sein [...] Soweit mehr Anmeldungen vorliegen, „Neu sind seit dem Wintersemester ein eigener Eltern-­Kind- als Plätze frei sind, gilt Folgendes: Beide Elternteile müssen nach Lernraum sowie ein Elternstammtisch. In der Zukunft wird beson- Aufnahme des Kindes in die Kindertagesstätte mit mind. 50% der deres Augenmerk auf der Pflege-Unterstützung liegen.“ regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit einer/eines Vollbeschäf- Fantastisch, von einem Eltern-Kind-Lernraum habe ich tigten aktiv berufstätig oder in Ausbildung / studierend sein.“ schon immer geträumt. Und der Elternstammtisch ist kein Irgendwie verstehe ich das nicht: „Soweit mehr Anmeldungen Problem, da das Kind ja in der Kita ist – und diese sooo flexible vorliegen, als Plätze frei sind, (In der Realität zeigt sich: Immer!) Öffnungszeiten hat. gilt Folgendes: Beide Elternteile müssen [...] mit mind. 50% der Übrigens hat die Uni noch weitere tiefschürfende Einsichten regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit...“ Was über mich als Vater online gestellt – hier ein soll das „beide Elternteile“? Ein an der Uni „Alternierende Telearbeit paar Kostproben: angestellter Elternteil reicht nie aus? Ist das während Doktor- oder „Immer mehr Paare streben an, dass sich nun familienfreundlich? Weiter: beide Partner gleichermaßen in Beruf und Familie „Anschließend gelten für die Platzvergabe Habil-Arbeit? Unfug!“ einbringen können. Die meisten Väter wünschen folgende Kriterien (Rangfolge): sich mehr Zeit für die Familie. Die Universität Ulm 1. Beschäftigungsgrad der Eltern an der Universität [...] möchte dabei unterstützen. [...] Nicht nur Mütter, sondern auch 2. Geschwisterregelung – Kinder, deren Geschwister [...] die Väter sind doppelbelastet! Von den Möglichkeiten, die Arbeit an gleiche Kita besuchen.“ der Universität zu flexibilisieren, profitieren Mütter und Väter. Als ob die Uni viele, viele Kitas für Wissenschaftler hätte. – Beispiele sind: flexible Arbeitszeit, Teilzeit, alternierende Telearbeit, Es gibt nur die eine. Elternzeit, Freistellungen/ Beurlaubungen, (Familien)Pflegezeit.“ 3. Wartezeit – Kinder, die länger angemeldet sind (Reihenfolge Das ist alles gut und schön für die Verwaltung mit ihren Dau- auf der Warteliste).“ erstellen. Aber für Wissenschaftler? Alles Unfug. Alternierende Schauen wir uns einen echten Fall an: Telearbeit während der Doktor- oder Habil-Arbeit? Beurlaubung Zu Punkt 1 arbeitet der Vater zu 100%, die Mutter zu 80% an von einer DFG-finanzierten Einjahresstelle? der Uni. Statt zu arbeiten, kann ein Vater ja auch das Fort- und Zu Punkt 2 konnte man nichts machen, gibt nur ein Kind. Weiterbildungsprogramm „man@work“ der Universität Ulm Zu Punkt 3 haben Vater und Mutter den Nachwuchs sechs besuchen. Oder Kursangebote wie zum Beispiel: Monate VOR der Geburt angemeldet. Eher ging irgendwie nicht. „Vater werden – Check-In oder vom Duo zum Trio (kostenfrei); Fünf Tage NACH der Geburt wurde die Anmeldung noch einmal weitere interessante Kursangebote: u. a. Väter-PEKiP, Erlebniswelt bestätigt. Sechs Monate nach der Geburt des kleinen Mädchens Essen Papa-Kind, Mit deinem Kind in einem Boot.“ gibt die Kita auf eine telefonische Sicherheits-Nachfrage zur Also, wie man Vater wird, das hat uns die Bravo doch schon Antwort: „Ja, alles OK! Platz ist reserviert.“ erklärt... Da ist die Uni etwas spät dran. Ist das der gute Einfluss Einen Monat vor Aufnahme wird angeblich ein Termin zum der berufundfamilie gGmbH? Hat das 40-50.000 Euro gekostet? Eintritt vereinbart. Die Kita meldet sich nicht. Eine Woche vor Zum Verhältnis „Uni und Vater“ noch ein Realitätscheck. dem Termin rufen die besorgten Eltern an, die Kita teilt lako- Das neue WissZeitVG behauptet noch mehr als das alte, fami- nisch mit: Es klappt nicht, die Uni-Kita zieht ein anderes Kind lienfreundlich zu sein (Sicher haben die auch das Zertifikat vor. Wie das? Keine Antwort, die Kita gibt keine Auskunft. Die der berufundfamilie gGmbH gekauft) – und sagt, dass Wissen- Uni weigert sich auch – sagt nichts, behauptet, sie weiß nichts. schaftler, die während der Galgenfrist von zwölf Jahren ein Kind Fazit: Es klappt einfach nicht. Und nun ist in einer Woche bekommen, dafür um zwei Jahre verlängert werden können. natürlich bei keiner anderen Kita mehr ein Termin zu finden. Unsere familienfreundliche Uni Ulm aber lehnt das kategorisch Fazit: Die junge Mutter muss die jetzt unbezahlte Kinderbe- ab – unter der faulen Ausrede, dass das Kind während eines Sti- treuungszeit weiter verlängern und kann ihre Arbeit an der Uni pendiums und nicht während einer Anstellung gemacht wurde. nicht, wie mit ihrem Chef ausgemacht, wieder aufnehmen. Das allerdings ist falsch, denn das Gesetz sagt klar, es sei Wie kann das sein? Arbeiten zwei andere Elternteile 200%? egal, wann das Kind erzeugt wurde und wann es kam. Soll Ganz plötzlich? – Denn sonst hätte die Kita das ja schon längst man klagen? Lohnt sich nicht, denn das Gesetz ist wiederum so wissen müssen und eher Bescheid gegeben können. „Plötzlich“ Wischiwaschi, dass die Uni die Verlängerung machen kann, aber kann aber auch nicht sein, da gibt es ja noch Punkt drei mit dem nicht muss (siehe diese Kolumne in LJ 5 bzw. 6/2016). Störend frühen Vogel. Oder hat die Verwaltung der Uni womöglich den ist nur die Feigheit von Verwaltung und deren obersten Büro- nicht numerierten Nachsatz angewandt: kraten, dies ehrlich zuzugeben, statt sich „Die Universitätsleitung kann pro Jahr bis „Störend ist nur die Feigheit hinter falschen Vorwänden zu verstecken. zu drei Plätze in jeder Kindertagesstätte unab- Sie sehen also, was man bekommt, hängig von oben genannten Kriterien vergeben.“ von Verwaltung und deren wenn man alle drei Jahre 10.000 Euro an Nun ja, Hauptsache als „familienfreund- obersten Bürokraten.“ eine ­gGmbH wie diese berufundfamilie lich“ zertifiziert. Und klar, gerade bei solcher gGmbH abdrückt. Einen Aufkleber, den man Realität muss man für dieses Label eben ordentlich zahlen. beim BVB Dortmund oder sogar von Bayern München deutlich Apropos Geld: Bei der Uni-Kita bezahlt ein Doktorand mit günstiger einkaufen kann. Und ganz ohne zusätzliche Reiseko- 50%-Schleudersitzstelle dasselbe Kinderkopfgeld wie ein Prof sten und Spesen. Letzteres wie bei den eigenen Wissenschaft- mit vollem Beamtenparkgehalt für Kind oder Kegel. lern und der DFG. Wie steht so salbadernd auf der Uni-Webseite: „Die Univer- Und denken Sie jetzt nur nicht, das sei nur an meiner Uni sität verpflichtet sich, eine familienbewusste Personalpolitik zu so. An Ihrer Uni läuft es genauso. Geld für Forschung und Lehre betreiben und kontinuierlich an einer tragfähigen Balance von bekommen Sie nicht, das wird auch bei Ihnen an die beruf­ Studium und Familie sowie von Erwerbsarbeit und Familie zu undfamilie gGmbH überwiesen. Und? Ändert sich bei Ihnen arbeiten.“ Wie macht sie das? Seit der letzten Zertifizierung etwas? An meiner Uni kenne ich die Realität und weiß, dass die beispielsweise so: Beispiele genau so echt und wahr sind.

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Erlebnisse einer TA Spaßvogeltag

Es gibt Arbeitstage, an denen klappt hatte. Ich pilgerte zur Kaffeemaschi- Zertifikatskurs: nichts. So einen Tag hatte ich neulich. ne und – klar! – das rote Lämpchen Projektleiter für Biologische Ich fragte mich tatsächlich, ob ich nicht leuchtete. Ich füllte den Wassertank Sicherheit in gentechnischen unfreiwillig Kandidat bei der „Versteck- auf, steckte ihn wieder ins Gerät und… Laboratorien (§15 GenTSV) ten Kamera“ geworden bin. es leuchtet immer noch. Mann, klappt Das erste mal unterbrochen wurde denn heute gar nix? Ich hob ihn wieder Für angehende Projektleiter und Beauf- ich gleich morgens, als ich meine raus, setzte ihn wieder ein. Und siehe Tagesplanung machte. Ich wollte mir da: Es blinkte nicht mehr. Bis zu dem tragte für die Biologische Sicherheit ist gerade einen Kaffee holen, da klingelte Moment, als ich den Knopf für eine Tas- gemäß der Gentechnik-Sicherheitsver- das Telefon. „Guten Morgen, Hermann se Kaffee drücken wollte. Was war denn ordnung (GenTSV) der Besuch einer hier. Ich möchte bitte Herrn Dr.Schuster das? Das war tatsächlich neu. (Oder geeigneten Fortbildungsveranstaltung sprechen.“ aber ich war nicht informiert.) verpflichtend. Springer Campus bietet „Tut mir leid, einen Herrn Schuster Ich tat das, was TAs oft tun, wenn – in Kooperation mit der Hochschule gibt es hier nicht.“ – „Warum nicht?“ ein Gerät nicht will: Ich schaltete es Esslingen – ab Herbst den passenden Ja, gute Frage. Was antwortet man aus und wieder an. Es blinkte weiter darauf? Ich versuchte es nochmal ganz rot. So ein Mist! Ich schaute mich im Zertifikatskurs an, in dem an zwei Tagen höflich: „Tut mir leid, aber soweit ich Kaffeeraum um, ob in meiner Abwesen- das erforderliche Wissen fokussiert informiert bin, arbeitet hier niemand mit heit nicht doch eine versteckte Kamera vermittelt wird. Die Teilnehmer erhalten Namen Schuster.“ installiert worden war. Nichts zu sehen. am Ende des Kurses ein durch das „Das kann nicht sein. Sind Sie nun Ich ging also ohne Kaffee zurück Regierungspräsidium Tübingen aner- informiert, oder nicht? Jedenfalls steht ins Labor und startete meine PCR. Als kanntes Zertifikat, das bundesweit hier ganz klar auf meinem Zettel: Herr ich gerade mein erstes Tube vortexen Gültigkeit besitzt Schuster, Mikrobiologie!“ wollte,... nichts! Wo ist mein Vortexer? „Dann sind Sie hier in der falschen Langsam war ich mir sicher, doch Abteilung...“ Ein eintöniges „Tuuuut“ unfreiwilliger Teilnehmer der besagten Termin: 18.-19.11.2016 machte mir klar, dass Herr Hermann Sendung zu sein. Vorsichtshalber Ort: Hochschule Esslingen nicht weiter mit mir telefonieren wollte. lächelte ich mal lieber... Aber wie kann Teilnahmegebühr: € 540,- Kurze Zeit später wollte ich mich denn ein Vortexer verschwinden? Ich vergewissern, dass ich mich zur rich- sah schon deutlich, wie sich das gelbe Dieser Zertifikatskurs wird veranstaltet tigen Uhrzeit in den Kalender am Ana- Spaßvogel-Maskottchen vor Lachen auf lysegerät eingetragen hatte. Und siehe den Bauch schlug. von der Hochschule Esslingen in da: Mein Name war durchgestrichen. In dem Moment kam mein Kollege Kooperation mit Springer Campus. Aber nicht von mir. Oder war ich nur mit einer dampfenden Tasse Kaffee an wieder nicht richtig informiert? meiner Labortür vorbei. „Wo hast du die denn her?“ – „Na aus dem Kaffee- Jetzt Wo ist denn mein Vortexer? raum! Aus der Kaffeemaschine!“ Der Vogel prostete den Zuschauern informieren! Ich fragte bei der Kollegin nach, die schon mit seinem Kaffee zu. Da kam nach mir eingetragen war. Offensicht- auch noch meine Kollegin ins Labor lich hatte mich jemand ausgestrichen, und meinte: “Hey cool, dass Du Dich weil jemand anders dachte zu wissen, durchgestrichen hast, und ich Deinen dass ich den Termin nicht brauche – Analysetermin haben kann!“ und dies wiederum zu jemand anderem Ich schaute gar nicht mehr freund- gesagt hätte. Hallo? Hatte ich nicht! lich – die Fernsehkarriere war damit Aber gut, dann verschob ich den Ver- wohl gestorben. Der Spaßvogel dage- such und bereitete stattdessen eine PCR gen schmiss sich vor Lachen auf den vor, die ich schon lange machen wollte. Boden. Jetzt fehlte eigentlich nur noch Da fiel mir der Kaffee wieder ein, Herr Hermann, um mich zu informie- den ich dank Herrn Hermann vergessen ren... Annette Tietz

Infos unter springer-campus.de Laborjournal 10/2016 29

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Karlsruhe schrotten? Auch wenn eine Zelle in Form von DNA-Doppelstrangbrüchen Schaden Frisch erforscht Dynamisches Pflaster nimmt, muss sie wählen: Die DNA-Repa- Mikroskopisch kleine Muskelverlet- ratur-Trupps anrücken lassen oder kontrol- ➤ Senckenberg-Zoologen aus Frank­ zungen sind bei gesunden Menschen liert Selbstmord (Apoptose) begehen. furt haben einen bisher unbekannten meist harmlos: Es ziept eine Weile, dann Leena Ackermann und Kollegen der Schwamm beschrieben (Zootaxa 3: ist’s wieder gut. Aber die winzigen Risse Uni Köln haben jetzt in Caenorhabditis ele- 512-24). Christian Göcke, Dorte Ja­­- in den Membranen der Muskelzellen, dem gans eine Schlüsselstelle entdeckt, an der nus­sen und norwegische Kollegen Sarkolemm, gehen nicht von alleine zu; ein sich entscheidet, ob kaputte DNA repariert fanden das Cladorhiza corallophila ge- geordneter zellulärer Reparaturmechanis- wird, oder ob die Apoptose-Maschinerie taufte Tier in der Expeditionsbeute des mus bessert die Schadstellen aus. alles kurz und klein häckselt (Nature Struct Forschungsschiffs Maria S. Merian. Forscher am Karlsruhe Institute of Mol Biol, doi 10.1038/nsmb.3296). An zen- Der Hornkieselschwamm stammt aus Technology (KIT) um Uwe Strähle und traler Stelle sitzt dabei die Ubiquitin-Liga- dem Meer vor Mauretanien und lebt Gerd Ulrich Nienhaus haben dem Mus- se UDF-2. Diese bildet Protein-Komplexe dort auf Korallen. Sehr ungewöhnlich kel-Reparaturtrupp nun mit hochauflö- an den DNA-Bruchstellen und damit eine für einen Schwamm: C. corallophila sender Echtzeitmikroskopie bei der Arbeit Art Knotenpunkt für einlaufende Signale. ist kein friedlicher Filtrierer, sondern zugesehen (Nature Comm. 7: 12875). Das Solange alles im grünen Bereich ist, dür- ein Fleischfresser, der kleine Tiere wie ideale Modelltier für so ein Projekt: durch- fen die Reparatur-Enzyme an den Dop- etwa Ruderfußkrebse erbeutet. sichtige Zebrabärbling-Embryonen. pelstrangbrüchen werkeln. Ist der Schaden zu groß, leitet UDF-2 den Zelltod ein. ➤ An Vögeln interessiert Biomechani­ Nach DNA-Doppelstrangbrüchen stellt ker in der Regel deren Flug. Allerdings sich die Zelle also grundsätzlich auf das können Vögel auch zu Fuß gehen. Schlimmste ein, kommentiert Björn Schu- Bewegungsforscher der Uni Jena um macher, einer der Autoren der Studie: „Auf Roy Müller und britische Kollegen eine schizophrene Art und Weise beginnen haben nun den zweifüßigen Gang die Zellen sowohl die Reparatur als auch von Vögeln und Menschen verglichen, die Vorbereitung für die Apoptose.” basierend auf Daten aus der Literatur (J Roy Soc Interface, doi 10.1098/ Foto: Fotolia / BillionPhotos.com Halle rsif.2016.0529). Trotz beträchtlicher anatomischer Unterschiede konnten Bekannt war bisher, dass sich inner- Mitgefangen,... die Forscher wesentliche Elemente halb von Sekunden nach einer Verletzung des Gangs mit einem gemeinsamen des Sarkolemms eine Art Flicken aus Lipi- Fehlerhaft gefaltete Proteine landen im Modell erfassen, welches die Beine als den und Proteinen bildet, der das Loch zellulären „Häcksler“, dem Proteasom. Die- elastische Federn darstellt. Vor allem provisorisch verschließt. Das weitere sen Mechanismus hat ein Forscherteam des die Probleme der Fortbewegung auf Heilungs-Geschehen konnten die Karlsru- Leibniz-Instituts für Pflanzenbio­chemie unebenem Grund­ haben Vogel und her Doktoranden Volker Middel und Lu (IPB) in Halle jetzt ausgenutzt, um Pro- Mensch offenbar ähnlich gelöst. Die Zho nun mit teilweise selbst entwickelten tein-Level in Arabidopsis gezielt zu beein- Forscher hoffen, dass die Daten dabei Methoden in Echtzeit verfolgen. Auf ih- flussen – und zwar alleine über die Umge- helfen können, Robotern das Laufen in ren Mikroskopie-Videos ist zu sehen, wie bungstemperatur als Signalgeber. schwierigem Gelände beizubringen. sich Makrophagen über den temporären Dazu schalten die Biochemiker um Flicken hermachen, angelockt von Phos- Nico Dissmeyer zwei Gene zu einer soge- ➤ Tyrosinämie-1 ist eine seltene erbli- phatidylserin (PS), einem “Friss-mich”-Si- nannten „Degron-Kassette“ hintereinander. che Stoffwechselerkrankung. Wird sie gnal. Damit sich PS im Reparaturflicken Das erste Gen des Konstrukts kodiert für zu spät erkrankt, kann es zu schweren anreichern kann, ist das Reparaturprotein eine modifizierte Dihydrofolat-Redukta- Organschäden kommen. Im Prinzip Dysferlin nötig, insbesondere ein bestimm- se (DHFR) aus der Maus – ein tempera- könnte man per Tandem-Massenspek- tes Arginin-reiches Motiv in diesem Protein. turanfälliges Protein, das sich bei erhöhter troskopie im Rahmen des Neugebo- Manche Patienten mit genetisch bedingtem Außentemperatur falsch faltet. Das zweite renenscreenings die (sehr wenigen) Muskelschwund haben genau in dieser Po- Gen kodiert für das eigentliche Zielprotein, Betroffenen rechtzeitig erkennen sition des Dysferlins einen Defekt. das man in der Zelle an- beziehungsweise und behandeln. Das aktuelle Screen- Eventuell spielt der von den Karlsru- abreichern will. Die zwei Gene sind anei- ing-Programm bietet deutschen Eltern hern beobachtete Aufräum-Prozess also nander gekoppelt, und nach Transkription den Tyrosinämie-1-Test jedoch nicht nicht nur bei harmlosen Verletzungen, und Translation entsteht ein Fusionspro- an. Eine Untersuchung des Instituts sondern auch bei Muskelerkrankungen tein, das bei niedriger Temperatur vom Pro- für Qualität und Wirtschaftlichkeit im eine Rolle. teasom in Ruhe gelassen wird. Nach einem Gesundheitswesen (IQWiG) konnte Temperaturshift jedoch wandert das Fusi- onsprotein in den Müll, da es aufgrund der nun allerdings keine eindeutigen Köln Hinweise finden, ob das Screening labilen DHFR-Komponente für den Abbau Vor- oder Nachteile bringen würde. Es Fatale Entscheidung markiert wird (Nature Comm. 7: 12202). fehlen schlicht aussagekräftige Studien Ähnliche Systeme gibt es bei Einzel- (Abschlussbericht hier: http://goo.gl/ Wenn die Waschmaschine oder das lern schon länger, aber die Hallenser haben 39aJW0). -HZa- Auto kaputtgehen, steht der Besitzer oft die Methode jetzt auch für mehrzellige Eu- vor einem Dilemma. Reparieren oder Ver- karyoten praktikabel gemacht. -HZ a-

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LJ_1016_30_39_eP.indd 30 06.10.16 13:08 Journal Club Solutions for your Schöne Biologie Vergleichs-Vergleichs- work weisenweisen Es braucht nicht lange, um drei Pa- dünne Datensätze zurückgreifen müs- per zu finden, in deren Abstracts Sätze sen, die zudem womöglich mit weniger stehen wie: „starken“ Methoden gewonnen wurden. ➤ „[…] Mini-strokes may be more Komisch ist dabei aber, dass man serious than previously thought […]“ bei all den Komparativen nahezu aus-

➤ „[…] CO2 is a more complex sen- schließlich den Eindruck vermittelt be- sory cue for C. elegans than previously kommt, die neuen Ergebnisse seien auf thought, both in terms of behavior and irgendeine Weise besser, als man zuvor neural circuitry […]“ erwartet hat. Oder sind das am Ende ➤ […] suggesting that interdomain weitgehend Marketing-Floskeln, um die transfer from prokaryotes into eu- Ergebnisse so überraschend, spekta- karyotes occurs more frequently than kulär oder signifikant wie nur irgend previously thought […]“ möglich aufleuchten zu lassen…? Was fällt auf? Richtig – dass die Wie auch immer, umso stärker GelBox Forscher ihre Resultate in Vergleichs- fällt es vor diesem Hintergrund auf, form beschreiben. Und diese drei wenn die ETH Zürich gleich im zweiten Beispiele sind bei weitem nicht allein: Satz einer Pressemitteilung schreibt: All-in-One Da enthalten Genome weniger Gene als „Dabei zeigte sich: Gewisse molekulare Electrophoresis System zuvor gedacht; treten Mutationen viel Mechanismen sind nicht so relevant wie häufiger auf, als man bis dahin erwar- bisher gedacht.“ Klar, prinzipiell wieder tet hatte; entwickeln sich Merkmale die Vergleichsform – aber eben nicht ● Breakthrough innovation evolutionsgeschichtlich schneller, als in diesem betont positiven „Besser als ● Gel electrophoresis and imaging man angenommen hatte; interagieren gedacht“-Sinn. camera in a closed system Proteine mit mehr Partnern als bisher Worum geht es also in dem ange- vermutet; reagieren Regel-Netzwerke preisten Paper? Kurzum haben Forscher ● Uses disposable gel cassettes viel flexibler als man sich das bislang der ETH Zürich mit anderen Kollegen ● Data access by WLAN on any vorgestellt hatte; und und und… untersucht, wie die Entwicklung von mobile device Schon diese Aufzählung dürfte Blutstammzellen hin zu den verschie- allemal reichen, um sich zu fragen: Was denen Linien ausdifferenzierter Blutzell- haben all die vielen Forscher eigentlich typen gesteuert wird. Bis dahin war sich vorher gedacht/erwartet/vermutet/ange- die Fachwelt ziemlich einig, dass diese nommen/geschätzt/…, dass sie derart Linien-Entscheidungen insbesondere häufig so weit neben dem lagen, was durch das Wechselspiel der beiden distributed by die nächstneueren Daten dann tatsäch- Transkriptionsfaktoren GATA1 und PU.1 lich offenbarten? getroffen werden. Stimmt nicht – ver- www.mobitec.com Klar, liegt einem da sofort der künden jetzt die Autoren. GATA1 und Spruch auf der Zunge, dass die For- PU.1 spielen zwar mit bei der Differen- scher doch lieber besser nach- statt so zierung der Blutstammzellen, aber eher viel vor-denken sollten. Aber das trifft exekutiv – und damit erst deutlich nach- es ja nicht wirklich. Natürlich müssen dem die Linien-Entscheidung getroffen Forscher vorausschauen (und -denken), ist (Nature 535: 299-302). natürlich müssen sie Daten interpretie- Eigentlich also ein negatives Ergeb- ren und gewichten, um daraus plausible nis – von denen es ja generell heißt, Szenarien und klare Hypothesen für dass sie gemessen an ihrer unbestreit- einen potentiellen künftigen Erkenntnis- baren Wichtigkeit viel zu selten adäquat gewinn zu entwickeln. Und sicher ist da- veröffentlicht werden. So gesehen darf bei ein großer Unsicherheitsfaktor, dass diese Art „negative“ Vergleichsform sie für ihre Schätzungen/Erwartungen/ gerne öfter in Abstracts auftauchen. Vermutungen/Annahmen/… oftmals auf RAlF NEuMANN

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Bakterielle Verteidigungssysteme in Basel „Friendly Fire“? – Kein Problem! Zur Verteidigung schießen das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Die 33; Science 312: 1526-30). Nicht alle Cho- Spitzen der Pfeile beladen sie mit tödlichen lerastämme rufen jedoch die gefährliche manche Bakterien eine Art oder zumindest sehr schädlichen Effek- Durchfallerkrankung hervor, da ihnen Nanopfeile ab. Versehentlich tormolekülen, dazu ist jeder Pfeil in eine das für den Menschen gefährliche Toxin Abschussvorrichtung eingebettet. Dieser fehlt – was sie zu idealen Laborstämmen getroffene Artgenossen aber gesamte, multimolekulare Komplex heißt für die Forscher macht. Die meisten leben sterben nicht daran, sondern Typ-VI-Sekretionssystem, kurz T6SS. vielmehr in unserer Umwelt und stehen Nun geht es in einer Bakterienkolonie dort mit unzähligen anderen Bakterien recyceln die Geschosse für sich recht eng zu – und so lässt es sich kaum ver- und Einzellern im harten Wettbewerb um selbst. meiden, dass auch mal ein Artgenosse von Nährstoffe und Lebensraum. einem T6SS-Geschoss des Nachbarn getrof- Mekalanos und sein Team suchten fen wird. Doch das „Friendly Fire“ lässt die entsprechend nach neuen Virulenzfak- Fressen und gefressen werden, heißt es in Artgenossen kalt, denn sie sind dagegen toren, mit denen sich die Bakterien gegen der organismischen Welt. Auch Bakterien immun. Cholerabakterien beispielsweise Fressfeinde wehren. Basler weiß noch ge- müssen sich gegen Räuber wie artfremde schützen sich vor der tödlichen Fracht der nau, wie das damals lief. „Sie fanden ei- Bakterien und einzellige Eukaryoten weh- Kumpels mit sogenannten Type-Six-Im- nen Stamm, der Dyctiostelium töten kann. ren. Einige haben dafür molekulare Pfeile, munity-Molekülen, die spezifisch die Ef- T6SS identifizierten sie als den dafür mit denen sie ihre Feinde abschießen – und fektoren inaktivieren können. Obendrein verantwortlichen Mechanismus. Dabei können sie die Ge- hatten sie großes Glück, denn T6SS war schosse aus den eige- in dem Stamm immer aktiv. In den zuvor nen Reihen vorteilhaft bekannten pathogenen Cholerastämmen für sich nutzen, indem ist der Mechanismus nämlich unter Labor-

Foto: AG Basler sie die eingedrungenen bedingung ausgeschaltet, darum hatte man Artillerie-Bauteile zur ihn auch noch nicht früher entdeckt.“ Konstruktion eigener T6SS-Komplexe ver- Molekulare Bogensehne wenden. Dieses „Waf- fen-Recycling“ haben Diese ersten Berichte fand der Tsche- Andrea Vettiger und che, der nach Studium und Promotion in Marek Basler von der Prag auf der Suche nach einem Postdoc Universität Basel ge- im Ausland war, so spannend, dass er sich rade erst in Cell (167: bei Mekalanos um eine Stelle bewarb. Er 99-110) publiziert. bekam sie und begann, den Sekretions- T6SS ist das größ- mechanismus zu filetieren. Wie sich T6SS te der zehn bekannten auf- und abbaut inklusive wie es funktio- Sekretionssysteme. niert, publizierte er unter anderem zusam- John Mekalanos und men mit Martin Pilhofer 2012 in Nature seine Mitarbeiter von (483:182-6) und Science (337: 815). „Das der Harvard Medical war ein Durchbruch für das Verständnis School in Boston ent- der Funktionsweise des T6SS und auch deckten es in Vibrio für mich persönlich“, erinnert sich Basler. cholerae und dem als Obwohl er 2013 an die Uni Basel wechsel- gefährlichen Kranken- te und dort ein Labor aufbaute, gelang es hauskeim bekannten ihm, zusammen mit John Mekalanos La- Pseudomonas aerugi- bor in Harvard und seiner eigenen Gruppe nosa (PNAS 103: 1528- bis heute sieben Paper in Nature, Cell und Science über die Zusammensetzung und Marek Basler (l.) und die Arbeitsweise von T6SS unterzubringen. Andrea Vettiger (r.) Inzwischen identifizierte man in 25 im „Friendly Fire“ Prozent aller Gram-negativen Bakterien

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macht. Dieses war Teil einer PhD Excellen- ce Fellowship, das der Schweizer von der Universität erhielt. Die angehenden Dok- toranden können im Rahmen dieses Pro-

Foto: Nature/Everett Kane gramms wochenweise in verschiedenen Arbeitsgruppen arbeiten und sich Leute Interfakultäres Institut und Themen ansehen. „Ein tolles System, für Doktoranden und Gruppenleiter“, für Zellbiologie (IFIZ) meint Vettiger rückblickend. Während der paar Wochen im Bas- ler-Labor zeigte Vettiger bereits den „Oh, hab‘ ich dich getroffen?“ Proof-­of-Principle. Er kultivierte Stämme, – „Macht nix, kann ich gebrauchen!“ die T6SS mit GFP-markierten Bausteinen bildeten, zusammen mit Mutanten, denen Gene für die Synthese von VgrG oder Hcp T6SS-Harpunen, die einander sehr ähn- fehlten und die somit keine Nanopfeile lich sind, sich aber in der Art der Effek- im Köcher hatten. Schaut man sich diese toren unterscheiden. Letztere sitzen auf Mutanten unter dem Fluoreszenzmikro- der scharfen Pfeilspitze, welche aus VgrG- skop an, erkennt man sofort, dass diese und PAAR-Proteinen zusammengesetzt ist ein nicht funktionsfähiges T6SS zusam- (wobei die Kürzel für Valine-Glycine Repeat menbauen und beispielsweise auch kei- Protein G beziehungsweise Proline-Ala- ne heterologen Bakterien töten konnten. nine-Alanine-Arginine-Repeat stehen). Der Wurden diese Mutanten nun nach Ko-In- längliche Pfeil selber besteht aus ringförmig kubation mit dem Wildtyp durch einen zusammengesetzten Hcp-Hexameren. Er seiner Pfeilen getroffen, landeten dessen wird von einer kontraktilen Hülle aus VipA/ „gesundes“ VgrG und Hcp tatsächlich im VipB-Hexameren umgeben. Der Komplex Zytosol der Mutanten. Und tatsächlich ver- wird im Cytosol zusammengebaut und wendeten die Mutanten die sekretierten

kann dabei bis zu einen Mikrometer Län- Geschossbestandteile nach dem „Bauch- © Eberhard Karls Universität Tübingen ge erreichen. Mittels einer Basalplatte ist schuss“ ihrerseits zum Aufbau eigener er in der bakteriellen Zellhülle verankert. T6SS-Maschinen. Was Vettiger leicht daran Basler zeigte, dass bei einem Zusam- erkennen konnte, dass die Mutanten plötz- mentreffen von Vibrio cholerae mit an- lich GFP-markierte Sheaths bildeten. Mole- deren Einzellern, etwa E. coli, sich die küle, die die Pfeile nicht mitbringen, etwa Novel VipA/B-Hülle auf etwa die Hälfte zusam- die Hüllproteine, konnten die Mutanten menzieht und dann – gleich einer gespann- auf diese Weise natürlich nicht ersetzen. Concepts in ten Bogensehne – den Pfeil blitzartig ab- Innate schießt. „Obwohl wir bis Ende 2014 die Zweisamkeit macht stark Struktur und den Schussmechanismus aufgeklärt hatten, wussten wir noch nicht, Diese Kooperation ist für die Bakterien Immunity ob der Pfeil wirklich die Zellhülle und die durchaus vorteilhaft. Beispielsweise konn- Membran des Gegners durchschlagen und te von zwei Stämmen, denen jeweils eine 27.–29. März 2017 die Effektoren in deren Cytosol abladen T6SS-Komponente fehlte, keiner einen kann“, sagt Basler. Zumal T6SS Gram-po- Gegner alleine lysieren. Das gelang nur Tübingen sitiven Bakterien nichts anhaben kann – gemeinschaftlich, was die Forscher als ein- vielleicht weil die Pfeile einfach in deren deutige Konsequenz aus dem Tausch von dickerer und dichterer Membran stecken T6SS-Komponenten deuten. Auch ist es bleiben. „Jedenfalls untersuchten wir das möglich, dass die Bakterien auf diese Weise genauer – und dabei kam überraschender- ihr Effektor-Arsenal vergrößern. Abstract-Deadline weise zutage, dass Vibrio auch Artgenos- Vettiger zeigt sich übrigens begeistert sen attackiert. Noch überraschender: Sie von der Mikrobiologie, weil sich Bakterien 28. Oktober 2016 überlebten das Friendly Fire und benutzten so gut genetisch manipulieren lassen und ihrerseits die einzelnen eingedrungenen sie sehr schnell wachsen. Den erwähnten Bauteile wie Hcp, VgrG-Proteine und Ef- „Proof-of-Principle“ hatte er daher bereits fektoren dazu, eigene T6SS-Komplexe zu wenige Wochen nach Beginn seiner Dok- bauen.“ torarbeit. Danach kam die Fleißarbeit: Er testete viele Kombinationen von Mutanten, Recycling nach „Bauchschuss“ quantifizierte die Übertragungsprozesse und wertete sie statistisch aus. Aber es Diese Experimente lagen in der Hand lohnte sich allemal: Denn wie viele Dok- von Andrea Vettiger. Der – trotz des Vorna- toranden können schon nach eineinhalb www.innate-immunity-conference.de mens männliche – Doktorand hatte Anfang Jahren Laborarbeit mit einem Cell-Paper 2015 bei Basler eine Art Praktikum ge- aufwarten? Karin Hollricher

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Bakterielle Biofilme in Kiel Gestörte

Kommunikation SLS Dundee Illustr.: Mit effektiven Inhibitoren QQ, bezeichnet“, erklärt die Mikrobiologin. terien ist die Bildung von Biofilmen gar ein Einige Ergebnisse dieser Arbeit veröffent- wichtiger Faktor für die Virulenz der Krank- die Bildung bakterieller Bio- lichten die Kielerinnen jetzt in Frontiers in heitserreger. „Wenn wir nun die Sprache filme verhindern – theoretisch Microbiology (13. Juli 2016, DOI:10.3389/ zwischen den Bakterien stören könnten, fmicb.2016.01098). würden sie womöglich keine Biofilme mehr ein neuer Ansatz insbesondere Über Signalmoleküle, sogenannte bilden“, betont Weiland-Bräuer. „Und auch zur Bekämpfung so mancher Autoinducer, koordinieren Bakterien mit- wenn das noch Zukunftsmusik ist, könnte tels QS ihr gemeinsames Verhalten in der dieser Weg eine Alternative zur Antibio- Antibiotika-resistenter Bakte- Population. Die bekannten Autoinducer tika-Behandlung werden – besonders in rien. Kieler Mikrobiologinnen sind Acyl-Homoserin-Lactone (AHL) in Fällen Antibiotika-resistenter Stämme, wie Gram-negativen Bakterien, Oligopeptide sie ja inzwischen häufig in Krankenhäusern haben erste praktische Schritte in Gram-positiven sowie als Autoinducer-2 vorkommen.“ unternommen. (AI-2) bezeichnete zyklische Furanosyl-bo- rat-diester mit dem Kürzel THMF. „AI-2 ist Aus Ostsee und Waschmaschine im Grunde eine universelle Sprache, die Eines der größten Probleme bei metageno- sowohl Gram-positive als auch Gram-nega- QQ basiert grundsätzlich auf der enzy- mischen Analysen ist die schiere Menge an tive Bakterien verstehen können“, erläutert matischen Inaktivierung der QS-Signale. Daten, die dabei anfallen. So musste sich Weiland-Bräuer. „Der Hauptfokus meiner Dieser Mechanismus ist in der Natur weit etwa Nancy Weiland-Bräuer, wissenschaft- Arbeit lag nun auf dem Quenching des verbreitet und dient den Bakterien vermut- liche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe AI-2. Schließlich spielt QS eine wichtige lich als Strategie, um sich in einem gemein- von Ruth Schmitz-Streit an der Universität Rolle bei der Bildung von Biofilmen, also samen Habitat gegen andere Mikroorga- Kiel, auf der Suche nach sogenannten Quo- großflächiger dreidimensionaler Vergesell- nismen zu verteidigen und durchzusetzen. rum Quenching-Proteinen durch mehr als schaftungen bakterieller Zellen.“ „Unsere Idee war also, dass Umweltproben, eine Milliarde Basenpaare DNA wühlen. Die resultierenden schmierigen Bi- in denen viele Bakterienarten aufeinander- „Das Ziel dieses vom Bundesforschungs- ofilm-Beläge finden sich an den unter- treffen, auch reich an natürlichen QQ-Pro- teinen sein müssten“, erklärt die Biologin. Nun galt es, diese darin zu finden. Die Kielerin nahm unter anderem Proben aus der Ostsee, von einem Gletscher wie Klebsiella oxytoca-Biofilm unter dem auch von dem „Haushalts-Biofilm“ aus ei- Rasterelektronenmikroskop ner Waschmaschine und isolierte daraus jeweils das gesamte genetische Material – das Metagenom. Für den Aufbau einer sogenannten metagenomischen Bibliothek übertrug sie die DNA anschließend in kul- tivierbare Escherichia coli-Bakterien, wo- durch jeder Bakterienklon damit zusätzlich einen Teil des Metagenoms beherbergte. Unter den über 100.000 Klonen, die dabei pro Habitat generiert wurden, sollten dann statistisch auch solche sein, die die genetische Information zur Synthese von Foto: Irene Malek QQ-Enzymen erhalten hatten. Folglich mussten die Autoren mithilfe eines Repor- ministerium (BMBF) geförderten Projektes schiedlichsten Stellen – wie etwa in der tersystems alle metagenomischen Klone war, neue Proteine zu identifizieren, wel- Waschmaschine, wo sie allenfalls geruchs- darauf testen, ob sie Enzyme produzieren, che die als Quorum Sensing, oder kurz belästigend sein können, aber auch zum die die bekannten QS-Signalmoleküle AHL QS, bekannte Kommunikation zwischen Beispiel auf Kathetern oder Implantaten, und AI-2 inaktivieren können. „Dieses Re- Bakterien unterbinden – ein Prozess, den wo sie gefährliche Infektionen auslösen portersystem habe ich während meiner Zeit man als Quorum Quenching, oder kurz können. Bei der Mehrzahl infektiöser Bak- als Doktorandin von 2006 bis 2010 konstru-

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iert“, erinnert sich Weiland-Bräuer (Appl. kenhäusern“, erklärt Weiland-Bräuer dazu. Environ. Microbiol. 81(4):1477-89). „Um „Besonders bei Blasenkathetern bilden die die unglaublichen Probenmengen jedoch Bakterien sehr starke Biofilme, die kaum zu überhaupt screenen zu können, musste entfernen sind und schwere Entzündungen das System einfach und stabil funktionie- auslösen können. Und wie bei vielen Kran- ren – und außerdem für die Suche nach kenhauskeimen sprechen auch Klebsiellen AI-2-Quenching-Molekülen geeignet sein. kaum auf gängige Antibiotika an.“ Anders Das war damals ein ziemliches Novum – hier: QQ-2 hinderte 80 Prozent der Klebsiel- sowohl das Reportersystem, als auch der la-Isolate an der Ausbildung eines Biofilms. metagenomische Ansatz.“ Was blieb, war die Frage, über welchen Das Ergebnis des Screenings waren Mechanismus QQ-2 so effektiv in das QS rund hundert Klone, die QQ-Aktivität der Bakterien eingreift. Die biochemische aufwiesen. Darunter waren einige, die Analyse des Proteins ergab, dass QQ-2 als sowohl mit AI-2 als auch mit AHL interfe- Oxidoreduktase agiert und auf diese Wei- rieren konnten. Vier davon wählten Wei- se das QS-Signal AHL modifizieren und land-Bräuer et al. für den nächsten Schritt inaktivieren kann. Entsprechende Reak- aus – die Suche nach neuen QQ-Protei- tionsprodukte der Modifikation konnte

nen über die Identifizierung der entspre- Foto: privat Weiland-Bräuer in Kooperation mit Mar- chenden QQ-Gene. Und tatsächlich: Am Erstautorin Nancy Weiland-Bräuer tin Kisch und Andreas Liese von der Tech- Ende hielt die Autoren neun Proteine in nischen Universität Hamburg-Harburg der Hand, die im Reportersystem eine deut- Adhäsion einer Bakterienkultur an die nachweisen. liche QQ-Aktivität aufwiesen. Oberfläche stetig Medium darüber. „Dieses „Das waren mehr potentielle Kandi- Fluss-System entspricht ja eher den Bedin- Nur die halbe Wahrheit daten, als wir anfänglich zu finden erwar- gungen in der Natur, in der die Bakterien tet hatten“, berichtet Weiland-Bräuer. „Die mechanischen Scherkräften ausgesetzt Allerdings muss QQ-2 aufgrund seiner Frage war nur, ob sie auch tatsächlich die sind“, begründet die Wissenschaftlerin den Wirkung auf Gram-negative und Gram-po- Bildung von Biofilmen verhindern können. Versuchsaufbau. „Könnten wir in diesem sitive Bakterien aber irgendwie auch das Folglich führten wir mit diesen Proteinen System beispielsweise die Biofilmbildung zweite, universelle Signalmolekül AI-2 weitere Experimente in verschiedenen me- von Bakterien inhibieren, die in Kranken- stören können. „Um das zu zeigen, fehlen dizinisch oder biotechnologisch relevanten häusern schwere Infektionen verursachen, uns zurzeit jedoch die analytischen Me- Modell-Systemen durch, die wir im Labor wäre das schon sehr erfolgreich.“ Als Kon- thoden“, räumt Weiland-Bräuer ein. „AI-2 gut zur Biofilmbildung bringen können.“ trolle diente eine Glasoberfläche, die mit liegt in Lösung in verschiedenen isomeren So fügte sie beispielsweise mit Hilfe der einem Kontrollprotein beschichtet war. Formen vor. Das heißt, nur eine Form ist technische Angestellten Nicole Pinnow die das tatsächlich aktive QS-Molekül für ein gereinigten QQ-Kandidaten zu den Kul- Klappt auch mit Klebsiella Bakterium. Und diese Isomere können wir turen vier verschiedener Gram-positiver mit den heutigen chemischen Analysen und Gram-negativer Bakterienarten hinzu. „Auf der Kontroll-Oberfläche entstan- nicht sauber voneinander unterscheiden – Nach 24-stündiger Inkubation überprüften den dicke Biofilme, die wir auch unter geschweige denn nachvollziehen, was mit sie den Zustand der statischen Bakterien- dem Mikroskop analysieren konnten; be- diesem Molekül beim QQ passiert.“ kulturen – mit dem Ergebnis: keine oder schichteten wir das Glas aber mit QQ-2, Davon möchte sich die Wissenschaftle- kaum ausgebildete Biofilme bei drei der bildete sich gar kein Biofilm mehr“, fasst rin aber nicht aufhalten lassen. „Wir sind vier getesteten Stämme! Ein Kandidat Weiland-Bräuer das Ergebnis zusammen. wirklich motiviert, den Reaktionsmecha- erwies sich gar als besonders effizienter Der Effekt war umso stärker, je mehr QQ-2 nismus von QQ-2 klar aufzuschlüsseln und Inhibitor sowohl bei Gram-positiven als Moleküle auf der Oberfläche immobilisiert werden weiter daran arbeiten.“ Darüber auch Gram-negativen Bakterien: Das Pro- waren. Und um zu belegen, dass QQ-2 nicht hinaus sind fortführende Projekte geplant, tein QQ-2. nur bei Bakterienstämmen aus dem Labor um noch mehr QQ-Proteine zu identifizie- wirkt, die kein großes infektiöses Potential ren und zu charakterisieren. „Wir haben Immobilisierte Störproteine mehr haben, sondern auch bei pathogenen weitere gute Kandidaten, insbesondere Bakterien aus der Umwelt, wiederholten aus dem Ozean, die in der Lage sind, auch Klar, dass Weiland-Bräuer und Co. die Kielerinnen den Versuch mit Klebsiel- ganz andere, nicht-bakterielle Biofilme zu QQ-2 gleich weiter analysierten. Sie im- la-Stämmen, die aus Patienten mit Harn- inhibieren. Klar, dass wir uns die jetzt näher mobilisierten das Protein chemisch auf wegsinfektionen isoliert worden waren. anschauen wollen.“ einer Glasoberfläche und leiteten nach „Klebsiella macht große Probleme in Kran- JoHANNA FRAuNE

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Neuronale Temperaturkontrolle in Heidelberg Das Thermostat im Gehirn Alle Prozesse, die in un- serem Körper ablaufen, sind

abhängig von dessen Tempe- & Fotos (3): AG Siemens Illustr. ratur. Ein bestimmter Bereich im Gehirn sorgt dafür, dass interessiert die molekulare Maschinerie, Regio praeoptica (preopic area, POA) mit diese nicht aus dem Ruder die einen physikalischen Reiz in ein elek- dem Fluoreszenzfarbstoff Fura-2. Dieser gerät. Heidelberger Neurowis- trisches Signal übersetzt – die Grundlage bildet im Zellinnern Chelatkomplexe mit für unsere Sinneswahrnehmung“, so der Kalzium-Kationen, die in die aktivierte Ner- senschaftler haben nun heraus- junge Professor. Seit drei Jahren leitet er venzelle einströmen – woraufhin er seine gefunden, welcher Sensor dort seine eigene Arbeitsgruppe am Pharma- Fluoreszenz-Eigenschaften verändert. Die kologischen Institut der Medizinischen isolierten Zellen legte Kun Song unter eine zu hohe Körpertempera- Fakultät Heidelberg. Die Erforschung des einem invertierten Fluoreszenzmikroskop tur registriert. körpereigenen Thermostats im Gehirn be- in eine mit Flüssigkeit gefüllte Perfusions- gann er allerdings schon vor sieben Jahren kammer. Diese erwärmte er immer wieder am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare auf bis zu 45°C. Und siehe da: rund 16 Pro- Die Hitzewelle ist vorbei. Jetzt kommt Medizin in Berlin. Die seitdem gesammel- zent der Neuronen reagierten auf Wärme. wieder die Zeit, in der wir die luftigen ten Erkenntnisse zur Thermoregulation Aber wie genau registrierten die Sommershirts in den Schubladen vergra- publizierte er mit seinen Ko-Autoren vor POA-Neuronen die Erwärmung? Hierzu ben und die dicken Pullis hinten aus dem kurzem in Science (Epub ahead of print, kamen einige Ionenkanal-Typen in Frage, Schrank hervorziehen. Noch vor wenigen DOI: 10.1126/science.aaf7537). von denen man bereits wusste, dass sie im Wochen haben wir uns nach Abkühlung peripheren Nervensystem Temperaturun- gesehnt. Wer nicht gerade ins kühle Nass Erleuchtung nach Ausschlussprinzip terschiede detektieren. Aber welcher sitzt springen konnte, musste seine körpereige- in den Zellmembranen der POA-Neuro- nen Kühlmechanismen nutzen: Die Haut- Wo im Gehirn die Temperatursensoren nen? Dies lässt sich gemeinhin über eine durchblutung steigern, schwitzen und sitzen und wie diese funktionieren, daran ganze Reihe an Inhibitoren und Agonisten möglichst wenig bewegen. wurde bisher nur wenig geforscht. „Es gab Damit wir nicht überhitzen – dafür zwar in den 60er bis 80er Jahren viele sorgt unser Nervensystem. Genau genom- physiologische Untersuchungen an unter- men die Regio praeoptica im Hypothala- schiedlichen Tieren wie Hunden, Katzen mus. Hier wird registriert, wie hoch die und Ziegen – mit den neuen molekularbio­ Temperatur an verschiedenen Körper- logischen Methoden wurden diese jedoch stellen ist. Weicht die Kerntemperatur zu noch nicht charakterisiert“, sagt Siemens. stark von den optimalen 37°C ab, werden Als der Biochemiker gerade sein erstes dort Gegenmaßnahmen eingeleitet. Aber Labor in Berlin aufgebaut hatte, begann wie wird die Kerntemperatur des Körpers sein damaliger Doktorand Kun Song damit, eigentlich gemessen? Die Heidelberger wärmeempfindliche Neuronen im Hypo- Neurowissenschaftler um Jan Erik Siemens thalamus der Maus aufzuspüren. „Zunächst sind dieser Frage einen großen Schritt nä- wollten wir die Reaktion der Nervenzellen her gekommen. auf Wärme sichtbar machen, indem wir den Aktivitätsmarker c-Fos sowie einen Über Hören und Fühlen zur Temperatur genetischen Trick zu nutzen versuchten. Das hat aber überhaupt nicht funktioniert“, Eine halbe Stunde nach Seit seiner Doktorarbeit, die er in den räumt Siemens ein. „Dann haben wir aber Anschalten der Neuronen (s.o.) frühen 2000ern am Basler Friedrich-­Mie­ eine geeignete Methode gefunden: das Kal- ist die Maus schon scher-Institut anfertigte, erforscht der zium-Imaging.“ ganz schön erhitzt. Biochemiker Siemens die Prozesse, die Bei dieser Methode inkubierte der Dok- beim Hören und Fühlen ablaufen: „Mich torand Zellkulturen von Neuronen aus der

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herausfinden, auf die die einzelnen Io- fektionserreger schneller abzutöten. Sie nenkanal-Typen unterschiedlich reagieren. darf jedoch in keinem Fall 41°C übersteigen Nachdem der Doktorand diese allesamt – ansonsten versagt der Kreislauf und die an den Nervenzellen getestet hatte, gab Zellproteine beginnen zu denaturieren. es nur noch einen heißen Kandidaten: den Die Heidelberger fragten sich daher: „Transient receptor potential cation chan- Kann TRPM2 die Fieberreaktion kontrol- nel, subfamily M, member 2“, oder kurz: lieren? Dies ließe sich ja herausfinden, TRPM2-Kanal. indem man in TRPM2-Knockout-Mäusen Immunfluoreszenz-Färbungen bekräf- Fieber induziert. Glücklicherweise hatte tigten den Verdacht: Siemens‘ Postdokto- Siemens Labornachbar Marc Freichel ge- rand Hagen Wende inkubierte einen Schnitt rade genau diesen Mausstamm von einer des Maushirns mit einem Anti-TRPM2-An- japanischen Arbeitsgruppe erhalten und tikörper und betrachtete das Ergebnis unter war gerne bereit, einige Tiere abzugeben. dem Fluoreszenzmikroskop. Die gesamte Um in den Mäusen Fieber hervorzuru- POA-Region leuchtete hell auf. Zudem feu- fen, injizierte die Postdoktorandin Gretel erten die Wärme-empfindlichen Neuronen Kamm Prostaglandin E2 in die POA-Region ordentlich los, nachdem sein Laborkollege des Gehirns. Dann maß sie telemetrisch Jörg Pohle Adenosindiphosphatribose, ei- die dort herrschende Temperatur. Wäh- nen TRPM2-spezifischen Agonisten, zugab. rend diese bei TRPM2-Knockout-Mäusen Um ganz sicher zu gehen, wiederholte Kun im Mittel auf kritische 40,4°C anstieg, lag Song die Experimente mit POA-Neuronen sie bei Wildtyp-Tieren im Schnitt 0,8°C von TRPM2-Knockout-Mäusen. Und hier darunter. Ähnliches beobachtete sie, als war tatsächlich keine Reaktion auf Wärme sie mit einer Mischung aus Interleukin-1b messbar. und Interleukin-6 eine Fieberreaktion er- zeugte. Somit konnte sie letztlich zeigen, Tücken der Zellkultur dass TRPM2-Kanäle vor Gewebeschäden bei zu hohem Fieber schützen können. Doch ganz zufrieden waren die For- scher mit den Ergebnissen der Zellkultur- Fieberhafte Mausforschung experimente nicht. Denn die Aktivierung der thermosensitiven Neuronen war erst Nun wollten die Neurowissenschaft- ab einer Temperatur von 45°C messbar ler die thermoregulativen Eigenschaften – eine Temperatur, die in einem gesun- derjenigen Nervenzellen untersuchen, die den Hirn niemals erreicht werden würde. diesen Ionenkanal exprimieren. Die Tiere „Wahrscheinlich lag das an einer Mischung sollten bei dieser Untersuchung möglichst aus verschiedenen Faktoren: Zum einen wenig durch das experimentelle Setting könnte es sein, dass der Farbstoff die Sensi- eingeschränkt sein. Also mussten Siemens tivität der Zellen herabsetzt, zum anderen und Co. zunächst einen Weg finden, die ist die Zellumgebung im Kulturgefäß eine Aktivität von TRPM2-POA-Neuronen andere als im Hirn“, meint Siemens. von außen zu modulieren. Sie bedienten Die Neurowissenschaftler entschieden sich hierzu der bereits gut etablierten sich daher, das Kalzium-Imaging noch ein- „DREADD“-Methode: DREADD steht für mal mit frisch präparierten Hirnschnitten „Designer Receptors Exclusively Activated und einem anderen, genetisch kodierten by Designer Drugs“. Das sind G-Protein-ge- Farbstoff durchzuführen. Dazu injizierten koppelte Rezeptoren, die nur durch ein sie zunächst Viruspartikel in die POA-Re- bestimmtes Molekül aktivierbar sind, das gion des Maushirns, die für einen indu- ansonsten keinen Einfluss auf das Tier zierbaren Kalziumreporter kodierten, der hat: Clozapin-N-Oxid (CNO). Diese De- bei erhöhten intrazellulären Kalzium-Kon- signer-Rezeptoren gibt es in zwei Ausfüh- zentrationen fluoresziert. Anschließend rungen: Solche, die Zellen aktivieren (Gq- schnitten sie das Hirn in dünne Scheiben DREADD) oder inhibieren (Gi-DREADD). und erhöhten langsam die Temperatur. In Die Postdoktorandin Hong Wang in- diesem Kontext reagierten die Neuronen jizierte folglich virale Vektoren, die für schon ab 38°C – also dann, wenn Fieber Cre-Rekombinase-abhängige DREADD co- beginnt. dieren, in die POA-Region von Trpm2-Cre- Bei Fieber wird die Thermoregulation Mäusen. Damit stellte sie sicher: Es werden besonders kritisch: Entzündungsmedia- nur die TRPM2-positiven Zellen im Gehirn toren, die bei einer Infektion freigesetzt an- oder abgeschaltet. Denn TRPM2-Kanä- werden, hemmen die Wärme-empfind- le kommen auch auf Immunzellen vor, die lichen Neuronen im Hypothalamus. Maß- größtenteils in peripheren Geweben anzu- nahmen zum Abkühlen werden dann erst treffen sind. Die Körpertemperatur maß einmal unterbunden. Die erhöhte Körper- die Neurowissenschaftlerin telemetrisch temperatur kann zwar dabei helfen, In- in der Bauchhöhle der Maus.

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Die Fernsteuerung des Thermoregula- Nervenzelltyp Teil eines Schaltkreises, der Wie verändert sich nun aber die Körper- tionszentrums funktionierte tatsächlich: die Körpertemperatur reguliert. temperatur, wenn man die erregenden oder Gq-DREADD-Mäuse, die das CNO appli- Nun blieb noch die Frage offen, wie inhibitorischen Neuronen aktiviert? Dazu ziert bekamen, kühlten auf bis zu 27°C he- das Wärmesignal von den TRPM2-posi- wiederholten sie das DREADD-Experiment runter. Zudem reduzierten die Mäuse ihre tiven Neuronen weitergeleitet wird. Dazu mit Vgat-Cre- oder Vglut2-Cre-Mäusen. Da- bei stellte sich heraus, dass die Temperatur nur bei den Mäusen mit aktivierten Vglut2-­ exprimierenden Neuronen sank, aber nicht bei solchen mit Gad1. Somit war klar: Die thermoregulatorischen TRMP2-expri- mierenden Neuronen sind also erregend. Eine Färbung mit Fluoreszenz-Reportern demonstrierte zudem, dass die POA-Ner- ven unter anderem zum paraventrikulären Nukleus im Hypothalamus führen, von dem bis dahin noch nicht bekannt war, dass die- ser in die Thermoregulation involviert ist.

Cool bleiben durch Erregung „Jetzt wollen wir klären, wie genau das Temperatur-Signal von den POA-Neuronen zu den Effektororganen gelangt“, ergänzt Siemens. Momentan arbeiten die Heidel- berger daran, herauszufinden, welches die nachgeschalteten Nervenbahnen sind und wie das Signal bei- spielsweise in eine Hormonausschüt- tung übersetzt körperliche Aktivität. wird. Mit einer Infrarot-Ka- Die gewon- mera wurde sichtbar: nenen Erkennt- Ihre Körperwärme nisse könnten viel- verloren sie über leicht sogar einmal den Schwanz. „Bei die Notfallmedizin der Maus ist es der revolutionieren. Schwanz, über den die Siemens dazu: „Pa- überschüssige Wärme tienten mit Herzin- verloren geht“, erklärt farkt oder Schlag- Siemens. „Das ist ja anfall werden von schließlich der einzige außen gekühlt, größere Bereich, der indem man sie nicht mit Fell bedeckt beispielsweise mit ist. Wir hingegen nut- einer kalten Decke zen unsere gesamte zudeckt, sodass Hautoberfläche, um deren Körpertem- abzukühlen. Das Hong Wang, Hagen Wende, Jan Siemens, Jörg Pohle und Gretel Kamm peratur sinkt. Auf kennt man beispiels- (v.l.n.r.) – oben „normal“, unten mit Wärmebildkamera aufgenommen diese Weise versu- weise vom Joggen. chen die Ärzte, Fol- Dabei wird die Haut ganz rot, weil sich die wollten Hong Wang und Hagen Wende geschäden am Herzgewebe zu vermindern. Gefäße erweitern und damit die Haut bes- zunächst einmal klären, ob sie aktivie- Die Kühlung von außen hat aber zur Fol- ser durchblutet wird.“ rend oder hemmend wirken. Sie zeigten ge, dass der Körper dagegen arbeitet – das dies schließlich mit einer zweifarbigen Herz versucht schneller zu schlagen, um Mehr hemmende Neuronen In-situ-Hybridisierung: Dazu verwende- die Körpertemperatur wieder zu erhöhen. ten sie eine Sonde, die an den vesikulären Und genau das ist ja kontraproduktiv.“ Und Bei Gi-DREADD-Mäusen hingegen stieg Glutamat-Transporter 2 (Vglut2, einen Er- er ergänzt: „Natürlich ist es jetzt noch reine nach der CNO-Gabe die Körpertemperatur regungsmarker) bindet, und eine, die die Fiktion, aber vielleicht wird es eines Tages auf 39°C an. Diese Ergebnisse bedeuten, Glutamat-Decarboxylase 1 (Gad1, einen eine Substanz geben, mit der das Thermo- dass TRPM2-positive POA-Neuronen un- Inhibierungsmarker) sichtbar macht. Das stat im Gehirn manipuliert werden kann, so ter normalen Bedingungen konstant aktiv Ergebnis: Rund 30 Prozent der TRPM2-po- dass der Patient von innen heraus abkühlt sind, um einer möglichen Überhitzung ent- sitiven Neuronen waren aktivierend, und – und damit eine bessere Prognose hat.“ gegenzuwirken. Somit ist dieser spezielle 57 Prozent inhibierend. Aanna-Len Krause

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Stichwort des Monats uDISCO (Tissue Clearing) Party? Tanzen? Eher nicht. Hier geht’s Für die Light Sheet Mikroskopie braucht Diphenylether (DPE), Benzylalkohol und nicht um die Dancing Queen, oder das man auf jeden Fall intakte Fluoreszenzmo- Benzylbenzoat. Die letzten beiden Substan- Material Girl mit Saturday Night Fever. leküle. Und für eine Ganzkörper-Mikrosko- zen sind nötig, um das bei Raumtemperatur Nein, wir müssen viel weiter in der Ge- pie sollte man die Tiere schrumpfen sowie feste DPE zu verflüssigen. schichte zurückgehen – mehr als hundert außerdem das Wasser, welches das Licht Jahre. Bei uDISCO geht es nämlich ums stark streut und somit für die Mikrosko- Axone als Proof-of-Principle Mikroskopieren. pie wenig geeignet ist, ersetzen. Weiterhin 1902 beschrieben der Physiker Hen- muss man Gewebe, Knochen und Organe DPE wählten sie, weil es einen Bre- ry Siedentopf und der Chemiker Richard möglichst gut entfetten (anti-Grease). chungsindex von 1,579 hat, der nahe Zsigmondy in Annual Physics eine Metho- Denn: Ziel ist ein möglichst transparentes demjenigen von entfettetem und dehy- de, die sie Ultramikroskopie nannten. driertem Gewebe liegt. Warum das Diese Mikroskopietechnik war so hoch wichtig ist? In ganz einfachen Worten: auflösend, dass die beiden damit kol- damit das Licht lateral möglichst wenig loidartige Partikel von weniger als 4 gestreut wird, so dass es gleichmäßig Nanometer Durchmesser abbilden durch die Probe hindurch geht. Je tief- konnten. Dies gelang, indem sie ihre er man in die Probe schauen will, desto Proben nicht von oben oder unten wichtiger ist dieser Punkt. beleuchteten, sondern von der Seite Fluoreszenz- Ihre bestimmt wenig geruchsneu- – wodurch sie sehr hohe Schärfe und markierte Maus, trale Mischung nannten sie – etwas Tiefenschärfe erreichten. nachdem das phantasielos – BABB-D. Eine Behand- Für damalige Verhältnisse war gesamte Gewebe lung mit BABB-D entfernt das Fett das so brillant, dass Zsigmondy 1925 durch uDISCO- selbst aus lipidreichen Geweben wie den Chemienobelpreis erhielt. Der Behandlung Hirn und Knochenmark. Es macht Ruhm hielt jedoch nicht lange, die transparent Gewebe transparent – sogar stark mi- Ultramikroskopie geriet über neue gemacht neralisierte Knochen. Und GFP bleibt Erfindungen erstmal wieder in Ver- wurde. darin über mehrere Wochen stabil und gessenheit. Aber sie wurde wieder anregbar. That’s the way: Ende August entdeckt. Erste Beschreibungen stam- publizierten Ertürk und Mitarbeiter men aus den frühen 1990er Jahren, uDISCO (= ultimative 3D Imaging der „Durchbruch“ kam schließlich An- of Solvent-Cleared Organs) in Nature

fang des Jahrtausends. Na, dämmert Foto: Ali Ertürk Methods (doi 10.1038/NMETH.3964). was? Richtig, wir sprechen hier von Als Proof-of-Principle mikrosko- der Light Sheet Fluorescence Microscopy Tier. Protokolle zu solchem „Tissue Clea- pierten die Forscher das neuronale Netz- (LSFM) oder Selective Plane Illumination ring“ findet man schon in hundert Jahre werk transgener Thy1-YFP-Mäuse – vom Microscopy (SPIM). alten Wissenschaftsschmökern, aber auch Kopf bis zum kleinen Zeh. Thy1 (CD90) in der jüngsten Literatur – die Verfahren dient dabei als neuronaler Marker. So er- Scheibenschneiden ade heißen dann etwa DUBIC, LUMOS, Scale reichten Ertürk et al. eine laterale Auflö- und SeeDB (Reviews in Nature Methods 11: sung von 0.5 bis 2 Mikrometer und eine Diese Technik machten sich kürzlich 1209-14 sowie Cell 162: 246-57). axiale Auflösung von etwa 4 Mikrometer. Ali Ertürk und seine Kollegen von der Lud- Nicht so gut wie Zsigmondy, aber ausrei- wig-Maximilians-Universität in München Wasser ersetzen, Fett entfernen chend gut, um Neuronen abzubilden, deren zunutze, um Mäuse vollständig abzubilden. Axone in Säugetieren zwischen 0,08 und Für gewöhnlich würde man die Mäuse in Die Münchner selbst hatten zuvor eine 20 Mikrometer dick sind. Auch injizierte dünne Scheiben schnippeln, diese einzeln Mixtur namens 3DISCO entwickelt (Na- Stammzellen konnten sie lokalisieren. abbilden und das Ganze per Software zu ture Protocols 7: 1983-95). Aber darin ging Nun wollen die Münchner ihr Verfah- einem dreidimensionalen Modell zusam- das GFP leider sehr schnell kaputt. Also ren zur Analyse neuronaler Erkrankungen mensetzen. Die Münchner entwickelten experimentierten sie weiter mit Lösungs- verwenden und erhoffen sich daraus neue jedoch ein Verfahren, intakte Mäuse zu mitteln. Zum Dehydrieren verwendeten Erkenntnisse für die Medizin. Mehr als mikroskopieren; aber Staying Alive war für sie tert-Butylalkohol, als guten Wasser-Er- Dreamer? die Tiere dabei dennoch nicht drin. satz identifizierten sie eine Mischung aus Karin Hollricher

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LJ_1016_30_39_eP.indd 39 06.10.16 13:09 STATISTIK Tabellen auf der folgenden Doppelseite!

Publikationsanalyse 2010-2014: Lungen- und Atem- wegsforschung Illustr.: Fotolia / bigmouse108 Illustr.: Luftakrobaten In der Lungen- und Atem- Regel –, die sich vorrangig der Diagnostik Respiratorische Syndrom (SARS) geht. und Therapie von Lungenfehlfunktionen Aber auch Schmutzpartikel und Aller- wegsforschung trifft sich ein und den entsprechenden Erkrankungen gene, die sich in der Atemluft tummeln, buntes Sammelsurium von For- widmen. Wobei sie beim Thema Lungen- werden auf diese Weise zum großen bio- tumoren natürlich noch kräftige Hilfe von medizinischen „Lungen-Thema“. Das schern. Mit ein Grund dafür ist, Onkologen und Pathologen bekommen. Stichwort schlechthin in diesem Zusam- dass sie eine Vielzahl „starker“ Bis hierher unterscheidet sich die Diver- menhang: Asthma. Klar, dass hier insbeson- sifizierung der Lungen- und Atemwegsfor- dere Immunologen und Allergologen ein Themen bietet. schung kaum von der Situation in anderen reichhaltiges Betätigungsfeld finden. Aber „Organ-Fächern“. Allerdings wird es hier nicht nur. Auch für Arbeits-, Umwelt- oder Es ist beileibe keine große Erkenntnis, durchaus noch „bunter“... Sozialmediziner sind Asthma und ande- dass die deutsche Medizin sich traditio- re Luftverschmutzungs-ausgelöste Atem- nell stark in Organsysteme einteilt – stärker Störanfälliges Organsystem wegs-Erkrankungen ein großes Thema vielleicht als anderswo. Die Lungen- und – und viel mehr noch natürlich für Epide- Atemwegsforschung ist hier keine Ausnah- Mit jedem einzelnen Atemzug erneuert miologen und Public Health-Spezialisten. me. Allerdings lassen sich die Funktionen unser respiratorisches System den direkten Und da Kinder ganz besonders empfindlich und Fehlfunktionen eines Organsystems Kontakt mit unserer Umwelt – und lässt sie für Asthma und Co. sind, widmen sich über- inzwischen auf einer ganzen Reihe ver- dabei jedes Mal tief in unseren Organismus dies noch eine ganze Reihe Kinder- und schiedener Ebenen untersuchen – und dies ein. Das klingt auf den ersten Blick banal – Jugendmediziner diesem Themenkomplex. daher logischerweise mit einer Batterie un- hat aber zur Konsequenz, dass es so anfällig Nach all dem Gesagten ergibt sich für terschiedlicher Methoden. für Störungen „von außen“ ist wie wohl unseren Publikationsvergleich der Jah- Für das sogenannte respiratorische Or- kein anderes unserer Organsysteme. re 2010-2014 ziemlich automatisch die gansystem gilt dies womöglich gar noch Infektionen der Atemwege sind daher folgende Frage: Welche Spezies aus der stärker als für andere Organ-basierte Dis- traditionell ein großes Thema, mit dem sich offensichtlich sehr diversen Gattung der ziplinen. Da sind zum einen diejenigen entsprechend eine Vielzahl von Infektiolo- Lungen- und Atemwegsforscher sammel- Forscher, die den Atmungsorganen bio- gen, Mikrobiologen und auch Immunolo- ten hierzulande zuletzt mit ihren Arbeiten chemisch, molekular- und zellbiologisch, gen beschäftigt. Man denke beispielsweise besonders viele Zitierungen – und welche oder aber auch klassisch physiologisch nur an Tuberkulose oder Lungenentzün- eher weniger? neue Erkenntnisse entlocken wollen. Und dung. Und dann kommt auch noch der eine Die beiden mit Abstand meistzitierten dann sind da natürlich die Atmungsmedizi- oder andere Virologe dazu – etwa, wenn es Artikel aus der Publikationsperiode 2010 ner – Pneumologen oder Pulmologen in der um Corona-Viren und das Schwere Akute bis 2014 geben hier allerdings nicht wirk-

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lich einen Hinweis. Auf Platz 1 rangiert auf Platz 5 – und den Allergologen Cezmi ein sogenanntes Guideline-Paper zur Dia- Akdis vom Schweizerischen Institut für Al- Impressum gnose und Therapie der idiopathischen lergie- und Asthmaforschung in Davos auf Lungenfibrose, direkt dahinter platzierte Platz 9. Auf den Plätzen 2 und 7 wiederum sich eine Art Strategiepapier zum klini- landeten mit Ulrich Costabel (Essen) und gegründet 1994 schen Umgang mit chronisch obstrukti- Jürgen Behr (Köln) zwei klinische Pneu- von Hanspeter Sailer ven Lungenerkrankungen (COPD) wie mologen mit Schwerpunkt „Idiopathische und Kai Herfort Bronchitis oder Lungenemphysem. Ein Lungenfibrose“. weiteres solches „Positionspapier“ zum Auf den beiden noch fehlenden Plätzen 23. Jahrgang 2016, Heft 10 Thema Nasenschleimhaut-Entzündungen landeten ebenfalls Kliniker. Platz 6 belegt ISSN: 1612-8354 – demnach also aus dem Grenzgebiet zur der Hannoveraner Chirurg Axel Haverich, Einzelpreis: 3,50 Euro Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde – platzierte der mit seinem Team die Transplantation Verlag und Herausgeber: sich zudem auf Rang 8. und Xenotransplantation von Herz und lj-Verlag GmbH & Co. KG Lunge voranzutreiben versucht. Und auf Merzhauser Straße 177 D-79100 Freiburg Forschungspaper, oder eher nicht? Platz 10 landete schließlich der Gieße- ner Ardeschir Ghofrani, der Ende letzten Fax: +49-761-35738 Diese drei Artikel beschreiben dem- Jahres für die Entwicklung eines Medika- Internet: www.laborjournal.de nach „lediglich“ die Ergebnisse aus Re- ments gegen Lungenhochdruck zusammen Druck & Lithos: cherchen, Beratungen und Diskussion, die mit Partnern aus der Bayer AG den Zu- Hofmann Infocom GmbH jeweils eine ganze Reihe ausgewählter Spe- kunftspreis des Bundespräsidenten erhielt. Emmericher Str. 10 zialisten zu diesen klinischen Themen zu- Allein damit deutet es sich schon an, 90411 Nürnberg sammentrugen. Original-Forschungsarti- wie viele „heiße“ Themen in der Lungen- Anzeigen: kel sind sie im strengen Sinne daher sicher und Atemwegsforschung im Vergleich mit top-ad Bernd Beutel lich nicht – auch wenn die hier verwendete anderen Disziplinen tatsächlich stecken. Schlossergäßchen 10, Publikationsdatenbank „Web of Science“ Zumal es unterhalb von Platz 10 genau- D-69469 Weinheim sie in ihre Kategorie „Article“ einteilt, und so „bunt“ weitergeht. Da finden sich etwa Tel. +49-6201-290 92-0 Fax. +49-6201-290 92-20 nicht etwa als „Review“ markiert. Darüber noch drei Tuberkulose-Experten, ange- E-Mail: [email protected] darf man durchaus geteilter Meinung sein. führt von der Borsteler Epidemiologin und Wie auch immer – die beiden Top-„Ar- Trägerin des Verdienstordens der Bundes- Versand/Abo: tikel“ behandeln demnach klar klinische republik Deutschland Sabine Rüsch-Ger- Tel. +49-761-28 68 69 Themen der Lungenforschung, um die sich des auf Platz 27; ebenso wie Spezialisten Stellenanzeigen: in aller Regel die Pneumologen in der In- für weitere Infektionskrankheiten der Ulrich Sillmann, neren Medizin kümmern. Ebenfalls dort Lunge, repräsentiert beispielsweise durch Tel. +49-761-29 25 885 angesiedelt sind die vier klinischen Wirk- den Hannoveraner Pneumologen Tobias Fax. +49-761-3 57 38 E-Mail: [email protected] stoff-Studien auf den Plätzen 4, 6, 7 und Welte auf Platz 12; oder etwa auch der 10 – während die drei Arbeiten zu den ge- Heidelberger Lungen-Radiologe Hans Ul- Kalender: nomischen Hintergründen von Lungentu- rich Kauczor auf Platz 31. Tel. +49-761-29 25 885 moren (Plätze 3 und 9) und Asthma (Platz E-Mail: kalender@ laborjournal-online.de 5) eher in die Expertise von Genetikern, Wo sind die „Experimentellen“? Bioinformatikern und Statistikern fallen. Graphik/Bilder/Montagen/Layout: Lungenkrebs ist auch insgesamt das Bei all dieser Vielfalt fällt dennoch ei- Kai Herfort, Winfried Köppelle, „stärkste“ Thema unter den zehn meist- nes auf: die praktische Abwesenheit rein Ulrich Sillmann zitierten Publikationen – wie so oft bei experimentell tätiger Grundlagenforscher Redaktion: „Organ- Disziplinen“. Konkret haben fünf neben all den Klinikern, Ärzten, Epidemio- Zentrale (+49-761-28 68 93) der Top 10-Artikel Lungentumoren im logen und Genomikern. Der Meistzitierte, Ralf Neumann, Chefredakteur (-29 25 884) Fokus. Zu den weiteren Themen, die mit der noch am ehesten in diese Kategorie Kai Herfort (-28 68 69) den entsprechenden Artikeln oben bereits passt, ist der Münchner Oliver Eickelberg Winfried Köppelle (-29 25 882) Harald Zähringer (-29 25 886) erwähnt wurden, kommt lediglich noch – mit immer noch starken 1010 Zitierungen E-Mail: [email protected] der Artikel über Cystische Fibrose auf dem landete er auf Platz 61. Dies ist bei den zehnten Platz dazu. meisten anderen Organsystemen anders. Titelbild: Schauen wir uns zum Vergleich die Erklärungsmöglichkeiten? Entweder es Anatomy Insider @fotolia.com & Pavel Aley- nikov @iStock.com, Montage: Kai Herfort Themen-Schwerpunkte der meistzitierten gibt tatsächlich nur wenig – oder wenig Köpfe an. Unter den Top 10 sind wiederum gute – experimentelle Lungen- und Atem- Ständige MitarbeiterInnen: drei Lungenkrebs-Spezialisten: die beiden wegsforschung im deutschen Sprachraum. Axel Brennicke, Rafael Florés, „Genomischen Onkologen“ Roman Tho- Oder es gibt sie, und sie ist auch gut – aber Johanna Fraune, Karin Hollricher, Anna-Lena Krause, Karin Lauschke, mas (3.) und Martin Pfeifer (8.) aus Köln, sie wird gerade im Vergleich etwas weniger Sigrid März, Andrea Pitzschke, sowie der klinische Pneumologe Martin stark zitiert. Mario Rembold, Chris Schlag, Reck von der LungenClinic Großhansdorf. Bekanntlich kann es hierfür jede Men- Annette Tietz, Hans Zauner Das Thema „Allergisches Asthma“ ist hier ge Gründe geben, die nichts mit der Quali- ebenfalls dreimal vertreten: durch den tät der Studien zu tun haben. Nur um das Bankverbindung: Fidor-Bank Münchner Epidemiologen Joachim Hein- an dieser Stelle wieder mal klar zu sagen. IBAN: DE42 7002 2200 0020 1347 47 rich auf dem ersten Platz, die Kinderärztin BIC: FDDODEMMXXX Erika von Mutius, ebenfalls aus München, Ralf NeumaNN

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Publikationsanalyse 2010 bis 2014: Lungen- & Atemwegsforschung von Ralf Neumann Epidemiologe und Pneumologe: Joachim Heinrich (l., 1.), Ulrich Costabel (r., 2.)

Die meistzitierten Originalartikel Zitate

1. Raghu, G;…; Behr, J;…; Cosatbel, U;…; Schünemann, HJ An Official ATS/ERSARS/ALAT Statement: Idiopathic Pulmonary Fibrosis: Evidence-based Guidelines for Diagnosis and Management. Am J Respir Crit Care 183(6): 788-824 (MAR 15 2011)______1.450 2. Vestbo, J;…; Vogelmeier, C;…; Rodriguez-Roisin, R Global Strategy for the Diagnosis, Management, and Prevention of Chronic Obstructive Pulmonary Disease GOLD Executive Summary. Am J Respir Crit Care 187(4): 347-65 (FEB 15 2013)______1.332 3. Canc Genome Atlas Res Network [412 Autoren, darunter 4 aus D] Schwerpunkt Kindheits-Asthma: Erika von Mutius Comprehensive genomic characterization of squamous cell lung cancers. (l., 5.), Charlotte Braun-Fahrländer (r., 40.) NATURE 489: 519-25 (SEP 27 2012)______917 4. Shaw, AT;…; Thomas, M;…; Jänne, PA Crizotinib versus Chemotherapy in Advanced ALK-Positive Lung Cancer. NEW ENGLAND J. MED. 368(25): 2385-94 (JUN 20 2013)______861 5. Moffatt, MF;…; von Mutius, E;…; Cookson, WOCM [GABRIEL Cons.] A Large-Scale, Consortium-Based Genomewide Association Study of Asthma. NEW ENGLAND J. MED. 363(13): 1211-21 (SEP 23 2010)______684 6. Cappuzzo, F;…; Brugger, W;…; Giaccone, G Erlotinib as maintenance treatment in advanced non-small-cell lung cancer: a multicentre, randomised, placebo-controlled phase 3 study. LANCET ONCOLOGY 11(6): 521-29 (JUN 2010)______648 7. Sequist, LV; Yang, JCH;…; Schuler, M Phase III Study of Afatinib or Cisplatin Plus Pemetrexed in Patients With Schüler und Lehrer in Gießen: Ardeschir Metastatic Lung Adenocarcinoma With EGFR Mutations. Ghofrani (l., 10.), Werner Seeger (r.,14.) Jürgen Wolf ( r., 13.) JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY 31(27): 3327-+ (SEP 20 2013)______546 8. Fokkens, WJ;…; Riechelmann, H;…; Wormald, PJ European position paper on rhinosinusitis and nasal polyps 2012. RHINOLOGY 50: 1-298 (MAR 2012)______532 9. Imielinski, M;…; Zander, T; Seidel, D; Leenders, F; Ansen, S; Ludwig, C; Engel-Riedel, W; Stoelben, E; Wolf, J;…; Thomas, RK;…; Meyerson, M Mapping the Hallmarks of Lung Adenocarcinoma with Massively Parallel Sequencing. CELL 150(6): 1107-20 (SEP 14 2012)______512 _ 10. Ramsey, BW;…; Griese, M;…; Elborn, JS A CFTR Potentiator in Patients with Cystic Fibrosis and the G551D Mutation. NEW ENGLAND J. MED. 365(18): 1663-72 (NOV 3 2011)______510

Lungeninfektionen bzw. Tuberkulose: Luftverschmutzung und Asthma: Die meistzitierten Reviews et al. Tobias Welte (l., 12.), Stefan Niemann (r., 29.) 1. Simonneau, G;…; Ghofrani, A;…; Olschewski, H; Souza, R Wie die Tabellen entstanden: Updated Clinical Classification of Pulmonary Hypertension. Wie die Tabellen entstanden: J. AM. COLL. CARDIOL. 62(25): D34-D41 (DEC 24 2013)______496 Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren 2. Hoeper, MM; Bogaard, HJ;…; Badesch, DB 2010 bis 2014 mit mindes­tens einem Autor mit Definitions and Diagnosis of Pulmonary Hypertension. Adresse im deutschen Sprachraum. Die Zah- J. AM. COLL. CARDIOL. 62(25): D42-D50 (DEC 24 2013)______284 len für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank 3. Welte, T; Torres, A; Nathwani, D „Web of Science“ des Thomson Reuters-Institute Clinical and economic burden of community-acquired pneumonia among for Scientific Information (ISI) in Philadelphia. adults in Europe. THORAX 67(1): 99-110 (JAN 2012)______781 Stichtag war der 9. September 2016.

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Die meistzitierten Köpfe Zitate Artikel

1. Joachim Heinrich, Epidemiol. Helmholtz-Zentr. München 5.481 185 2. Ulrich Costabel, Ruhrlandklinik Univ. Duisburg-Essen 3.745 51 3. Roman K. Thomas, Zentr. Integr. Onkol. Köln-Bonn Univ. Köln 3.576 36 Lungentumoren im Visier: (r., 2.) 4. Martin Reck, LungenClinic Großhansdorf 3.465 73 Roman Thomas (l., 3.), Martin Reck (r., 4.) 5. Erika von Mutius, Dr. von Hauner Kinderspital LMU München 3.049 83 6. Axel Haverich, Thorax-, Herz- & Gefäßchir. Med. Hochschule Hannover 2.857 178 7. Jürgen Behr, Comprehen. Pneumol. Ctr. (CPC) Med. Klin. LMU München 2.762 47 8. Martin Pfeifer, Zentr. Integr. Onkol. Köln-Bonn Univ. Köln 2.621 21 9. Cezmi A. Akdis, Schweiz. Inst. f. Allergie- & Asthmaforsch. Davos 2.602 65 10. Hossein-Ardeschir Ghofrani, Lungenzentr. Univ.-klin. Gießen/Marburg 2.570 66 11. Jürgen Wolf, Zentr. Integr. Onkol. Köln-Bonn Univ. Köln 2.468 41 12. Tobias Welte, Klin. f. Pneumol. Med. Hochschule Hannover 2.437 137 13. Michael Thomas, Thoraxklin. Univ.-klin. Heidelberg 2.381 53 14. Werner Seeger, Lungenzentr. Gießen/Marburg / MPI Bad Nauheim 2.252 137 15. Claus Vogelmeier, Pneumol. Univ.-klin. Gießen/Marburg 2.194 47 Nachbarn in München: 16. Thomas Muley, Thoraxklin. Univ. Heidelberg 2.173 44 Jürgen Behr (l., 6.), Joachim von Pawel (r., 20.) 17. Nicole Probst-Hensch, Schweizer. Tropen- & Publ. Health-Inst. Basel 2.168 76 18. Christian Schindler, Schweizer. Tropen- & Publ. Health-Inst. Basel 2.116 108 19. Klaus F. Rabe, LungenClinic Großhansdorf 2.059 58 20. Joachim von Pawel, Asklepios Fachklin. München Gauting 2.036 38 21. Erich Stölben, Lungenklinik Köln-Merheim 1.929 31 22. Marius M. Hoeper, Klin. f. Pneumol. Med. Hochschule Hannover 1.919 49 23. Friedrich Grimminger, Lungenzentr. Univ.-klin. Gießen/Marburg 1.874 53 24. Nino Künzli, Schweizer. Tropen- & Publ. Health-Inst. Basel 1.866 74 25. Felix J.F. Herth, Pneumol. Thoraxklin. Univ. Heidelberg 1.772 104 26. Thomas Zander, Zentr. Integr. Onkol. Köln-Bonn Univ. Köln 1.760 23

(Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus) (Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus) 27. Sabine Rüsch-Gerdes, Natl. Ref.-zentr. Mycobakt. FZ Borstel 1.758 25 28. Ursula Krämer, Leibniz-Inst. f. umweltmed. Forsch. (IUF) Düsseldorf 1.755 68 Lungenkrebs-Spezialisten: Jürgen Wolf (l., 11.), Michael Thomas (r., 13.) 29. Stefan Niemann, Natl. Ref.-zentr. Mycobakt. FZ Borstel 1.734 42 30. Roland Diel, Epidemiol. Univ.-klin. Schleswig-Holstein Kiel 1.731 32 31. Hans-Ulrich Kauczor, Radiol. Med. Klin. Univ. Heidelberg 1.676 169 32. Ralph T. Schermuly, Lungenzentr. Univ.-klin. Gießen/Marburg 1.571 79 33. Sascha Ansén, Hämatol. & Onkol. St. Vinzenz Hospital Köln 1.565 16 34. Norbert Weissmann, Lungenzentr. Unik.-klin. Gießen/Marburg 1.528 71 35. Martin Schuler, Lungenkrebszentr. Univ. Duisburg-Essen 1.504 46 36. Danila Seidel, Zentr. f. Klin. Studien Univ.-klin. Köln 1.492 10 37. Martin L. Sos, Zentr. Integr. Onkol. Köln-Bonn Univ. Köln 1.444 18 38. Ulrich Wahn, Päd. Pulmonol. & Immunol. Charité Univ.-med. Berlin 1.432 60 39. Walter Klepetko, Klin. f. Thoraxchir. Med. Univ. Wien 1.432 98 Luftverschmutzung und Asthma: Nicole Probst- 40. Charlotte Braun-Fahrländer, Schweizer. Trop.- & Publ. Hlth.-Inst. Basel 1.431 51 Hensch (l., 17.), Ursula Krämer (r., 28.) 41. Frauke Leenders, Zentr. Integr. Onkol. Köln-Bonn Univ. Köln 1.409 8 42. Walter Weder, Klin. f. Thoraxchir. Univ.-spital Zürich 1.391 69 43. Matthias Griese, Pulmonol. Dr, von Hauner Kinderspital LMU München 1.374 51 44. Walburga Engel-Riedel, Lungenklinik Köln-Merheim 1.374 15 Die „Köpfe” publizierten zw. 2010 und 2014 be- 45. Helgo Magnussen, LungenClinic Großhansdorf 1.357 39 vorzugt in Fachblättern zur Lungen- & Atemwegs- 46. Hendrik Dienemann, Thoraxklin. Univ. Heidelberg 1.291 50 forschung oder arbeiteten an einem Institut dieser 47. Roland Buhl, Pneumol. Med. Klin. Univ. Mainz 42 Ausrichtung. Reviews o.ä. zählten nicht. 1.264 Wichtig: Die Datenbanken sind nicht fehler- 48. Jon Genuneit, Epidemiol. & Med. Biometrie Univ. Ulm 1.251 49 frei. Solche „inneren“ Fehler können wir in der 49. Philipp A. Schnabel, Allg. & Spez. Pathol. Univ. d. Saarlandes Homburg 1.234 58 Regel nicht erkennen. 50. Anton Amann, Inst. f. Atemgasanalytik Univ. Innsbruck († 2015) 1.207 57

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Preisrätsel: Kennen Sie die? Die spätberufene Chromosomenkennerin Gleichzeitig schaftsgeschichte einging als eine der ersten Chromosomen? Walther Flemming, der maßgeblichen Biologinnen überhaupt? Begründer der Zytogenetik, der beides mit dem Spiri- Geboren wurde die Gesuchte im idylli- 1879 entdeckt hatte, hatte noch keine tus rector der schen „Green Mountain State“ Neueng- Ahnung, dass es sich dabei in der Tat um lands, bekannt für Ahornsirup, atembe- die Erbsubstanz handelt. Erst nach der amerikanischen raubende Berglandschaften und laut Carl Wiederentdeckung der Arbeiten Gregor Zellbiologie ent- Zuckmayr für seine „humorvoll-eigen- Mendels ging es Schlag auf Schlag: Walter brötlerischen“ Bewohner. Das Mädchen Sutton erkannte 1903 die Chromosomen deckte sie, dass profitierte davon, dass ihr Vater, ein wohl- als Träger der Erbinformation, und Thomas die Geschlechts- habender Zimmermann, sich eine ihrem Hunt Morgan, der bedeutendste Genetiker Talent angemessene Ausbildung leisten seiner Zeit, entdeckte, dass die Gene nach- bestimmung an konnte; sie wurde Lehrerin für Biologie, einander auf den Chromosomen liegen – Chromosomen gebunden ist. Mathematik, Latein und Englisch, und war was er in Form von Genkarten visualisierte. nebenher als Bibliothekarin tätig. Was hat unsere Gesuchte mit alledem zu tun? Nun, sie war es gewesen, die die so Die Tochter eines einfachen Handwerkers Später Quereinstieg einer Pädagogin ertragreiche Forschung an Fruchtfliegen in brilliert als akademische Quereinsteigerin Morgans Labor überhaupt erst initiiert hat- und legt eine bemerkenswerte Karriere hin. Mit 35 kehrte sie an die Hochschule te. Und sie war es auch, die 1905 als Post- So würde, ein wenig Glück und professi- zurück, erwarb dort einen Abschluss in dok erstmals erkannte, was das Geschlecht onelles Networking vorausgesetzt, diese Biologie, perfektionierte ihre mikroskopi- bestimmt: nämlich die An- beziehungswei- Geschichte wohl heutzutage ablaufen. schen Kenntnisse und spezialisierte sich se Abwesenheit des Y-Chromosoms. Im Fall der hier gesuchten Dame blieb zunehmend auf die Zellbiologie, die es da- Beinahe jedoch wäre dieser so wichtige die öffentliche Anerkennung jedoch aus; mals strenggenommen noch gar nicht als Beitrag zur Genetik einem anderen Forscher heute, gut hundert Jahre später, ist ihr eigenständige Disziplin gab. Ein Europa- zugeschrieben worden, nämlich einem en- Name weitgehend vergessen. Es lag nicht an aufenthalt brachte sie zunächst nach Würz- gen Freund und Konkurrenten Morgans, der damals patriarchalisch geprägten Ge- burg zu Theodor Boveri, der 1882 zusam- der heute als amerikanischer Begründer sellschaft – im Gegenteil, ihre männlichen men mit Eduard Strasburger gezeigt hatte, der Zellbiologie gilt. Eben dieser Wissen- Kollegen unterstützten und förderten sie so- dass die Zahl der Chromosomen für unter- schaftler war einen Tick schneller gewe- gar nach Kräften. Es lag schlicht daran, dass schiedliche Arten typisch und konstant ist; sen als unsere Gesuchte und hatte bereits die Universitätslaufbahn der Gesuchten nur danach setzte sie ihre Forschungen an der publiziert, was jene unabhängig ebenfalls von kurzer Dauer war: Wenige Jahre nach Zoologischen Station Neapel und am Bryn gefunden hatte. Ganz ein Ehrenmann alter ihrer Promotion erkrankte sie schwer und Mawr College in Pennsylvania fort. Schule, sorgte er mit seiner Autorität jedoch starb, ehe sie die eigens für sie geschaffene Was sind die Ursachen der Vererbung? dafür, dass beide als ebenbürtige Entdecker Forschungsprofessur antreten und sich ei- Wo sitzt die Information, die das charakte- der Geschlechts chromosomen anerkannt nen Namen machen konnte. Wer war die- ris tische Wesen und Aussehen eines Lebe- wurden. Wie heißt die Dame, deren Karriere se junge Frau, die dennoch in die Wissen- wesens bewirkt? Im Chromatin, in den nur neun Jahre dauern sollte? -WK-

Auflösung aus LJ 9/2016: Der war‘s! Na, wer ist‘s? Der gesuchte, nächtliche Besucher ist der Neurobiologe und Biochemiker Peter Seeburg Mailen Sie den ge- (1944-2016). Seeburg war Anfang der 1970er Jahre als Doktorand Laborkollege von suchten Namen sowie Christiane Nüsslein-Volhard in Heinz Schallers Arbeitsgruppe am damaligen Tübinger Ihre Adresse an: Max-Planck-Institut für Virusforschung. 1975 ging er als Postdok nach Kalifornien an die [email protected]. UCSF und wechselte 1978 zur damals jungen Biotechfirma Genentech, wo er maßgeb- Wir verlosen mehrere lich an der ersten gentechnischen Herstellung eines menschlichen Proteins in einem Bak- Laborjournal-T-Shirts. Foto: wk terium (Somatotropin) beteiligt war. 1987 ging er nach Deutschland zurück: zunächst ans In LJ 6/2016 war ZMBH der Universität Heidelberg, und 1996 schließlich als Direktor ans benachbarte MPI Jan Evengelista Purkyne gesucht. Ge- für medizinische Forschung; sein wissenschaftlicher Schwerpunkt war dort u.a. die Erfor- wonnen haben Walther Klofat (Bonn) schung der Funktion synaptischer Botenstoff-Rezeptoren für Lernen und Gedächtnis. und Mechtild Seyboldt (Tübingen).

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LJ_1016_RÄTSEL.indd 44 05.10.16 14:31 WIRTSCHAFT Menschlicher T-Lymphozyt (alias T-Zelle)

Wirtschafts-Ticker Foto: NIAID

Immuntherapien zur Behandlung von Krebs sind der neueste Hype (siehe auch den links stehenden Artikel) – ob Medigene hofft auf eine Milliarde Euro sie die hohen in sie gesetzten Erwar- tungen jedoch erfüllen können, wird sich zeigen. Boehrin ger Ingelheim ist da optimistisch und hat mit der Inns- Blauer Biovogel brucker Biotechfirma Viratherapeutics eine langfristige Zusammenarbeit Wie eine Bombe schlägt gene T-Zellen zu entnehmen, diese ex vivo „zur Entwicklung einer onkolytischen (also außerhalb des Körpers) zu aktivieren eine Kooperation von Medige- Virus-Plattform“ vereinbart. Dabei geht und sie dann dem Patienten zurückzuge- es vor allem um den Hauptprodukt- ne mit der US-Firma Bluebird ben (adoptive T-Zelltherapie oder auch kandidaten der Österreicher, VSV-GP „TCR-Therapie“ genannt). an der Börse ein – obwohl die – einen onkolytischen Krebs-Impf- Den letztgenannten Weg plant offen- stoff, sowie um die zugrundeliegende Oberbayern vorerst nur ein bar Medigene zusammen mit Bluebird Bio Technologie, mit der dieser Impfstoff zu gehen: Man bringt in T-Zellen, die man paar Krümel abbekommen. hergestellt wird. VSV-GP enthält ein aus Patientenblut isoliert hat, tumorspezi- modifiziertes Glykoprotein und ermög- fische T-Zell-Rezeptoren (TCRs) ein. Die licht so eine Mehrfachgabe der Viren, Einmal, ein einziges Mal bisher gelang es dermaßen genetisch modifizierten T-Zel- weil das Immunsystem des Patienten der Medigene AG seit ihrer Gründung vor len wären dadurch funktionell nicht mehr keine Antikörper gegen sie produziert. 22 Jahren, einen Jahresgewinn auszuwei- eingeschränkt und würden, dem Patienten Viratherapeutics erhält insgesamt 20 sen. Das war 2011, und lag allein daran, zurückgegeben, nunmehr dessen Krebszel- Millionen Euro für Forschungs- und dass die Martinsrieder Firma in diesem len erkennen und diese attackieren. Entwicklungsaktivitäten, und Boehrin- Jahr ihr erfolgreichstes Produkt verlor: Für Gemeinsam wollen die Kooperations- ger im Gegenzug eine „Option auf 25 Millionen Euro hatte der damalige CEO partner zunächst Immuntherapien gegen den Erwerb“ der gesamten Firma. Auf Frank Mathias die EU-Rechte am Prosta- vier Krebs-spezifische Zielmoleküle fin- deutsch: Sollte die Zusammenarbeit takrebs-Medikament Eligard an den japa- den und die entsprechenden Produktkan- wie gewünscht laufen, dann wird der nischen Pharmakonzern Astellas verkauft. didaten bis zur Präklinik entwickeln. Die deutsche Pharmakonzern das 2013 Seither waren die Geschäftszahlen wieder sich im Erfolgsfall anschließende klinische gegründete Start-up der Uni Innsbruck gewohnt tiefrot; zuletzt, 2015, betrug das Entwicklung und Kommerzialisierung wür- nach Abschluss der klinischen Phase-I- Jahresergebnis von Medigene nach Steuern den die Amerikaner dann alleine stemmen. Tests kaufen – für 190 Millionen Euro. minus 13 Millionen Euro. Mathias wechselte Ende Januar zum Über eine Milliarde Euro in Aussicht Mologen (Berlin) braucht Geld und gibt Laupheimer Bio pharma-Dienstleister daher neue Aktien im Gesamtwert von Rentschler, und so blieb es seiner Nachfol- Medigene baut derzeit laut eigener bis zu 11,3 Millionen Euro aus. Bishe- gerin Dolores Schendel vorbehalten, den Aussage eine Bibliothek an rekombi- rige Anteilseigner aus Deutschland und ersten richtig großen Medigene-Coup seit nanten T-Zell-Rezeptoren auf. Um diese Luxemburg erhalten so die Möglich- vielen Jahren zu vermelden: eine strate- Rezeptoren erfolgreich mit patienteneige- keit, für jeweils zwei bestehende Aktien gische Partnerschaft mit dem Genthera- nen T-Zellen zu kombinieren, versuchen eine zusätzliche für 1,20 Euro zu bezie- pie-Unternehmen Bluebird Bio (Cambrid- die Martinsrieder Wissenschaftler zudem hen. Zumindest einer der bisherigen ge, Massachusetts). Gemeinsam will das eine Standardmethode gemäß GMP-Richt- Großaktionäre habe zugesagt, dies deutsch-amerikanische Duo T-Zell-basierte linien zu etablieren. Die erste Phase I-Stu- auch zu tun, so Mologen. Zusammen Immuntherapien gegen Krebs entwickeln. die ist für 2017 geplant. mit einer gleichzeitig ausgegebenen Zur Finanzierung der aktuellen Labor- Wandelschuldverschreibung würden Eingeschränktes Killerpotenzial arbeiten erhält Medigene zunächst eine Mologen maximal 16 Millionen Euro Vorabzahlung von 13 Millionen Euro; zufließen – und den Bestand der Firma T-Zellen haben als Teil des Immun- rechnet man alle präklinischen, klinischen bis ins vierte Quartal 2017 sichern. systems das Potenzial, Krebszellen zu er- und kommerziellen Meilensteinzahlungen kennen und zu zerstören, sind in dieser zusammen, könnten die Oberbayern poten- Progen (Heidelberg) wird im Rahmen Funktion jedoch normalerweise stark ziell eine Milliarde Euro kassieren. Die laut eines BMBF-Verbundprojekts bis 2019 eingeschränkt. Dieses versteckte Killer- Pressemitteilung zusätzlich vereinbarte zusammen mit dem Braunschweiger potenzial gilt es zu aktivieren, will man Umsatzbeteiligung an den Nettoverkaufser- Antikörper-Designer Yumab GmbH T-Zellen effektiv zur Krebstherapie nutzen. lösen erfolgreich zugelassener TCR-Thera- eine „neuartige Technologie zur Ein möglicher Weg zur T-Zell-Aktivierung pien ist darin noch gar nicht eingerechnet. Herstellung viraler Genfähren“ ent- ist der Einsatz spezieller Antikörper (als Kein Wunder, dass die Medigene-Aktie wickeln. Ebenfalls beteiligt: Wissen- „Checkpoint-Hemmer“ bezeichnet), die einen freudigen Satz machte und binnen schaftler der MH Hannover und der die Inhibierung von T-Zellen aufheben. 24 Stunden einen 18-Prozent-Zuwachs TU Braunschweig. -WK- Eine andere Möglichkeit ist es, körperei- verzeichnete. Winfried Köppelle

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iOmx beschafft sich 40 Millionen Euro für Suche nach Checkpoint-Inhibitoren Den Kontrollpunkt neutralisieren Foto: Guido Radig

Der momentan spannendste nichts, rein gar nix dran an der schönen Mär Für ihr erst im Frühjahr gegründetes Start- vom Wunderheilmittel. Die mit Satraplatin up iOmx Therapeutics (das heißt wirklich Ansatz im Kampf gegen Krebs behandelten Patienten überlebten im Mittel so!) gelang es Meier-Ewert und Maier, ist die Immuntherapie. Ein kein Stück länger als ihre Leidensgenossen gleich mal beeindruckende 40 Millionen aus der Placebo-Vergleichsgruppe (in Zah- Euro aufzutreiben. Da kommt einem jäh deutsches Unternehmer-Quin- len: jeweils 61 Wochen). die junge GPC Biotech AG in den Sinn, die tett möchte in diesem hitzigen Au weia. „Dies ist nicht das Ende von in ihren ersten Jahren ebenfalls gewaltige Satraplatin, dies ist nicht das Ende von Summen an Wagniskapital einsammelte. Wettstreit mitmischen. GPC Biotech“, beeilte sich Vorstandschef Wie wir wissen, letztlich vergebens. Haben Bernd Seizinger umgehend zu versichern. die beiden daraus gelernt; wird es iOmx Die GPC Biotech AG – das war vor zehn, fünf- Doch, Herr Seizinger, genau das war es: besser machen? zehn Jahren ein gewagtes Versprechen auf Kurssturz an der Börse, 120 Entlassungen, ein vermeintlich lukratives Krebsheilmittel, diverse Rückzugsgeplänkel, nochmal 120 Immuntherapie: das „Next Big Thing“? das sich nicht ansatzweise erfüllte. Geboren Kündigungsschreiben, schließlich Liqui- aus der Biotechhysterie der späten 1990er, Zumindest die Geschäftsidee ist viel- trug die einstige Max-Planck-Ausgründung versprechend, auch wenn sie recht phanta- ihren Hoffnungsträger Satraplatin (ein ex- sielos dem aktuellen Trend folgt – und der perimentelles Chemotherapeutikum) wie heißt „Immuntherapie“. Mit diesem Zau- eine heilige Monstranz vor sich her: Seht berwort, das Investoren Dollarzeichen in her, unser sexy Prostatakrebs-Killer für hoff- die Pupillen zaubert, gingen Meier-Ewert nungslos austherapierte Fälle, der uns leicht und Maier bei den Geldgebern erfolgreich und locker mehr als 500 Millionen Euro hausieren: Wir machen immuntherapeu- Umsatz in die Kasse spülen wird – und jetzt tische Arzneimittelkandidaten ausfindig, her mit der Investorenkohle! die gegen Krebs besser wirken als alles, was

Tja, von wegen. Kohle gab’s zwar reich- Foto: MPM es bislang gibt. Das Ergebnis, 40 Millionen lich, dazu einen Börsengang und mit Milli- Der frischgebackene iOmx-Geschäftsfüh- Euro, ist für eine Erstrundenfinanzierung ardär Dietmar Hopp einen Promi-Investor, rer Sebastian Meier-Ewert versucht sein hierzulande, im traditionell Biotech-ängst- dem zeitweise 70 Prozent der Firmenanteile Glück nun mit Checkpoint-Inhibitoren. lichen Deutschland, nahezu eine Sensati- gehörten – doch der Sommer 2007 wurde on. Die meisten Start-ups müssen sich fürs für GPC Biotech, angesiedelt in Martinsried dation – Ende der Vorstellung. Seizingers Erste mit einem Zehntel davon begnügen. bei München, ein Tal der Tränen. Die ame- Vorstandskollegen Sebastian Meier-Ewert Immuntherapie steht für das Ziel, Krebs rikanische Zulassungsbehörde FDA hatte (Foto oben) und Elmar Maier – 1997 zu- vollständig zu heilen oder zumindest in unwirsch die Notbremse gezogen, mitten sammen mit ihm und weiteren Münchener eine „nur“ chronische, nicht mehr tödliche in der alles entscheidenden Phase-III-Studie Uniforschern Initiatoren der Firma – hatten Krankheit umzuwandeln. Gerade für tod- an 950 Krebskranken: Die Deutschen sollten sich bereits Anfang 2008 still und leise ins geweihte Krebspatienten, die auf klassische sich doch bitte erstmal ihre Daten genauer stressärmere Beratungs- und Finanzie- Behandlungen nicht ansprechen, ist diese anschauen, immerhin ging es um das vor- rungsbusiness verabschiedet. neuartige, meist sehr kostspielige Thera- geblich längere Überleben von Todgeweih- Seit kurzem sind die beiden zurück in pie die letzte Hoffnung. Kurz gesagt nutzt ten. Und da zeigte sich: leere Versprechen; der Branche – mit einem Paukenschlag: man dabei das schlummernde Potenzial der

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T-Zellen des Immunsystems, Tumorzellen Leben, um mit ihrer Screening-Plattform Merck/MSD, ebenfalls ein amerika- gezielt angreifen und vernichten zu können bislang unentdeckte Checkpoints des nischer Pharmagigant, hat den humani- (siehe auch Artikel „Blauer Biovogel“ auf Immunsystems aufzuspüren und zu er- sierten monoklonalen Antikörper Pembro- Seite 45). Diese Strategie ist sehr effizient, forschen – und dann die entsprechenden lizumab zur Behandlung des Bronchialkarz- sofern es gelingt, die T-Zellen in geeigneter tumorspezifischen Inhibitoren (typischer- inoms und von schwarzem Hautkrebs ent- Weise zu aktivieren beziehungsweise die weise Antikörper) zu entwickeln. wickelt. Dieser verändert ebenfalls gezielt Tumorzellen für sie sichtbar zu machen. die Kommunikation zwischen T-Lymphozyt Dies gelingt beispielsweise mittels soge- und Tumorzelle, was die Abwehrzellen ak- nannter „Checkpoint-Inhibitoren“, deren tiviert und so die Zerstörung des Tumors Abb.: DKFZ Anwesenheit die T-Zellen quasi aus ihrer in Gang setzt. Seit 2014 ist Pembrolizumab Lethargie aufweckt und auf die Tumorzel- unter dem Handelsnamen „Keytruda“ auf len losgehen lässt. dem Markt; Fachleute prognostizieren, dass die Überlebensrate beim bislang fast immer Schlüsselstellen im Immunsystem tödlichen Malignen Melanom bald von na- hezu Null auf 40 Prozent steigen könnte. Als „Checkpoint“ bezeichnen Immuno- logen Schlüsselstellen im Immunsystem, Wird Krebs irgendwann heilbar? an denen zelluläre Proteine dafür sorgen, T-Zellen (weiß) mit durch Checkpoints dass eine Immunreaktion nach einer ge- (orange Dreiecke) geschützter Tumor- Auch wenn manche von Investorensei- wissen Zeit wieder abklingt. Damit wird zelle (violett). Durch Zugabe von Check- te vorgebrachten Visionen etwas übertrie- eine Autoimmunreaktion verhindert, bei point-Inhibitoren (rechts oben) werden die ben erscheinen – Checkpoint-Inhibitoren der T-Lymphozyten das eigene Gewebe Checkpoints maskiert, und die Zelle wird könnten durchaus in naher Zukunft so attackieren würden. Doch auch manche für die Immunabwehr sichtbar. manche weitere Krebsart heilen. So wer- Krebsgewebe entkommen durch diese den die neuartigen Checkpoint-Inhibitoren „Immunbremse“ der fälligen Zerstörung Ob es den fünf wirklich gelingt, das außer gegen Hautkrebs auch schon gegen durch T-Zellen. Die Strategie der immun- bislang in punkto Tumorzellen „blinde“ Nierenzellkarzinome, Kopf-Hals-Tumoren, therapeutisch tätigen Biotechfirmen ist es menschliche Immunsystem sehend und Hodgkin-Lymphome und Lungenkrebs ein- daher, bestimmte Checkpoints auf Krebs- damit ihre Firma erfolgreich zu machen, gesetzt; dutzende weiterer Wirkstoffe wer- zellen durch Inhibitoren auszuschalten und bleibt abzuwarten. Andere sind schon we- den derzeit in über 30 verschiedenen Indi- so die kranke Zelle für die körpereigene sentlich weiter – so setzt beispielsweise kationen und einigen dutzend klinischen Abwehr erkennbar zu machen. der US-Konzern Bristol-Myers Squibb den Studien untersucht. In Tübingen sitzt zum Beispiel Im- monoklonalen Antikörper Ipilimumab seit Ob das in Martinsried angesiedelte matics Biotechnologies nach drei Finan- November 2013 gegen das maligne Mela- Start-up iOmx sich gegen die zahlreichen zierungsrunden auf einem 108-Millio- nom ein und hat damit die Langzeit-Über- Konkurrenten, speziell aus den USA, wird nen-Euro-Geldtopf, um Immuntherapien lebensrate von Hautkrebspatienten um 20 behaupten können? Schlechter als einst gegen Nierenzellkrebs, Darmkrebs und Prozent erhöht. In der Krebstherapie sind im Falle von GPC Biotech kann es jeden- Hirntumoren zu finden. Das Krebsvakzin das Welten. falls nicht laufen – und wer weiß, vielleicht TYG100 der Wiener Biotechfirma OncoQR kommt ja endlich mal wieder erzielte unlängst ermutigende Resultate ein potentes Krebsmedikament in einer Phase-II-Studie an Patienten mit aus Oberbayern. Bauchspeicheldrüsentumor. Ebenfalls in Es wäre beileibe nicht das Tübingen arbeitet die Curevac AG zusam- erste Mal. Die Martinsrieder men mit Boehringer Ingelheim an einer MPI-Forscher Axel Ullrich Immuntherapie gegen Prostatakrebs; in (Foto links), Birgit Millauer Berlin versucht die Mologen AG, mit ihrem und Werner Risau etwa haben Immunmodulator MGN1703 das Immunsy- vor einigen Jahren mit ihrem stem von HIV-Patienten zu aktivieren, und Angio­genese-Blocker Sutent die globalen Pharmakonzerne von Pfizer mal wieder vorgemacht, wie über Novartis und Merck bis Roche pumpen man erfolgreich ein neues seit einigen Jahren Milliarden Euro For- Krebsmedikament erforscht schungs- und Übernahmekapital in dieses und anschließend einen po- „Next Big Thing“ der Branche. tenten Pharmakonzern dafür interessiert. Die iOmx-Jungs Know-how aus Heidelberg müssen es nur noch nachma- chen. Winfried Köppelle Im Falle von iOmx Therapeutics stammt die zugrundeliegende Technologie von den Heidelberger Immunologen Nisit Khandel- Der Martinsrieder wal und Philipp Beckhove (letzterer wech- MPI-Direktor Axel Ullrich selte unlängst vom DKFZ ans Regensburger weiß, wie man erfolg- Uniklinikum). Zusammen mit Meier-Ewert, reich forscht und das Maier und Micromet-Gründer Patrick Bäu- erworbene Wissen auch

erle riefen sie im März die neue Firma ins Köppelle Foto: W. sinnvoll kommerzialisiert.

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Transport biologischer und medizinischer Proben Bild: R.Kneschke/Fotolia Sicher unterwegs Forschung ist international. heiten hervorrufen, dürfen in Deutsch- sand sehr aufwändig. Die Deutsche Post land daher von lediglich drei zertifizierten etwa transportiert grundsätzlich kein Tro- Doch was, wenn nicht nur Wis- Transportunternehmen befördert werden ckeneis, und bei Kurierdiensten – der ein- sen, sondern auch biologisches (dies sind World Courier, Trans o Flex und zigen Möglichkeit, tiefgefrorene Proben zu CMK-Logistik). Bei weniger gefährlichen verschicken – ist dies eine aufpreisträchtige Material ausgetauscht werden Proben und Geweben ist die Auswahl der Sonderleistung. soll? Dann wird es aufwändig, passenden Bio-Spedition größer. Worauf Dementsprechend vertrauen die gilt es zu achten? Braunschweiger alle gefrorenen Sen- kompliziert – und meist teuer. dungen einem Kurierunternehmen an, Eindeutige Vorschriften je nach Risiko nach offiziellen Angaben gegenüber la- September 2001: Im Verlaufe mehrerer borjournal sei dies meist FedEx, alternativ Wochen erhalten verschiedene amerika- Für diesen Artikel stand uns Chri- auch TNT, Schenker oder WorldCurier. nische Nachrichtensender und US-Sena- stian Engel, Leiter der Presse- und FedEx beispielsweise fülle bei längeren toren Briefe, in denen sich Milzbrandspo- Kommunikations abteilung der DSMZ, mit Transporten sogar Trockeneis nach, so- ren befinden. Mehrere Menschen sterben. Unterstützung einiger seiner Mitarbeiter fern man diese Extraleistung buche, doch Seither pflegt ein angesehener Mikrobio- mit Informationen zur Seite. Die DSMZ, nicht alle Unternehmen böten einen sol- logie-Professor der ETH (der Name tut hier das ist die „Deutsche Sammlung für Mi- chen Service. nichts zur Sache) seine Vorlesung über den kroorganismen und Zelllinien“, ansässig „In der Regel stellt der Kurier die Fracht Anthrax-Erreger mit folgenden Worten zu in Braunschweig. Sie enthält über 50.000 innerhalb von ein bis zwei Tagen zu“, so beginnen: „Seit 2001 wissen wir: Bacil- biologische Ressourcen (Bakterienstäm- die DSMZ. Gut isoliert hält sich Trockeneis lus anthracis lässt sich verschicken, ohne me, Zelllinien, Bakteriophagen, bakterielle sogar für zwei bis drei Tage; dementspre- dabei Schaden zu nehmen.“ Sarkastisch, genomische DNA und so weiter) der Risi- chend ist ein Nachfüllen meist nicht nötig. aber wissenschaftlich korrekt. Allein, die kogruppen 1 und 2 (RG1/RG2), darunter Eng kann es jedoch werden, wenn die Sen- wenigsten Organismen sind so transport- rund 26.000 verschiedene Bakterienkul- dung – beispielsweise am Zoll – aufgehal- freundlich wie die im Extremfall jahrzehn- turen und über 750 menschliche und tie- ten wird. telang überdauernden Endosporen des rische Zelllinien. Milzbranderregers. Nach Engels Aussage verschickt die Auflagen und Kontrollen Wer in einem Forschungslabor arbeitet, DSMZ pro Tag im Schnitt rund fünfzig kommt allerdings gelegentlich – wenn nicht Sendungen. Auf welche Weise – ob mit der An welche Regularien sich der Absen- sogar regelmäßig – ebenfalls in die Verle- Post oder per Bote – hänge nicht nur vom der zu halten hat, hängt davon ab, was er genheit, biologisches Material verschicken Inhalt des Päckchens ab, sondern auch von in sein Paket packt. Sendungen mit der zu müssen. Bei Plasmiden ist das eine sehr seinem Bestimmungsort: Ins europäische Standardpost sind den Bestimmungen dankbare Angelegenheit: Ein paar Tropfen Ausland versende das DSMZ immer mittels und Auflagen der nationalen Postbehörde auf ein Whatman-Papier geträufelt und ab eines Kurierservices, „um eine so genannte und der Universal Postal Union unterwor- damit in den Briefumschlag. Gelangensbestätigung (ein Beleg, dass die fen. Material der Risikogruppe 2 hingegen Nun ist DNA per se sehr widerstandsfä- Sendung tatsächlich angekommen ist) zu gilt als Gefahrengut und muss gemäß den hig. Bei den meisten anderen biologischen erhalten“, erklärt Engel. Das sei gesetzlich „UN Model Regulations on the Transport Proben ist es jedoch ungleich schwerer, so vorgeschrieben. of Dangerous Goods“ transportiert werden. die Qualität während des Transports zu „DNA und RG1-Kulturen werden inner- Dies ist das weltweit bindende Regelwerk erhalten. Zudem gelten rechtlich klare Be- halb Deutschlands oder außerhalb Euro- für alle Verkehrsträger und Gefahrengüter. stimmungen, wie eine bio logische Probe pas (...) mit der Standardpost versendet, Daneben gelten verschiedene Verkehrsträ- verpackt, gekennzeichnet und transpor- RG2-Kulturen (...) per Kurier“, spezifiziert ger-bezogene Regelungen und Vorschrif- tiert werden muss. Geregelt ist dies durch die DSMZ weiter. Von dieser Faustregel ten, beispielsweise für den Transport per das „Europäische Übereinkommen zur ausgenommen seien jedoch Proben auf Flugzeug die „International Air Transport internationalen Beförderung gefährlicher Trockeneis. Association Dangerous Goods Regulations“ Güter auf der Straße“ (ADR 2015; siehe Wieso das? Jeder Lebenswissenschafts- sowie weitere Vorschriftskataloge mit sper- www.unece.org/trans/danger/publi/adr/ student lernt früh in seiner Laborlaufbahn rigen Namen. adr_e). Ansteckungsgefährliche Stoffe der zwei Dinge über dieses Kühlmittel: 1) Es Je nach Versandart und Zielland Klasse 6.2 beispielsweise, die potenziell ist spitzenmäßig! 2) Es ist ein Gefahren- müssen verschiedene Schriftstücke auf- lebensbedrohende oder tödliche Krank- gut. Aufgrund von letzterem ist der Ver- gedruckt oder dem Päckchen beige- ▲

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Der Rentner Peter Hodes reist als ehrenamtlicher „Stammzell-Kurier“ für eine englische Stiftung um die Welt, um Stammzellen von den jeweiligen Spende orten abzuholen und zu den Emp- fängern zu bringen (siehe Interview auf Seite 50). Foto: P. Hodes/privat Foto: P.

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legt werden. Dies können unter anderem unvollständig war, wird es meistens richtig schickenden Instituts] absolviert wurde“, Pionier in der digitalen Bildgebung Rechnung, Lieferschein, Frachtbrief, Zoll- teuer – denn die kostbare Fracht ist dann weiß die DSMZ. ausfuhranmeldung, „Certificate of Origin meist vergammelt. Die Art des Versands ist allerdings nur ein and Analysis“ und ein „Material Safety Teil des gesamten Transportprozesses. Wer Datasheet“ sein. Nicht immer wird alles Gut verpackt ist halb verschickt biologisches Material verschickt, hat in der benötigt, aber der Versender tut gut da- Regel ein gesteigertes Interesse daran, dass ran, sich genau zu informieren, denn zu- Von den Behörden abgesehen „prüfen unterwegs auch die Qualität nicht leidet. gedrückte Augen kann er nicht erwarten. die Kurierdienste teilweise selbst, ob das Dabei spielt die Verpackung eine entschei- Und wenn eine Sendung an den Absender alle zwei Jahre fällige Training vom Ge- dende Rolle. Zusätzlich schreibt der Gesetz- zurückgeht, weil der nötige Papierkram fahrengutbeauftragten [des jeweiligen ver- geber sehr präzise vor, wie biologische ▲

Bio-Logistik als Ehrenamt: Der Stammzell-Kurier „Menschen sind unheimlich hilfsbereit“

Der siebzigjährige Londoner Peter Hodes (Foto) hat ein ganz der klarstellt, dass die Transportkiste auf keinen Fall durch den besonderes Hobby: Er ist Stammzell-Kurier. Seit rund fünf Jah- Scanner geschickt werden darf. Die Deutschen sind da sehr ren reist er für die englische Stiftung „Anthony Nolan“ um die effizient: In der Regel informiert die zuständige Klinik die Flug- Welt, um Stammzellen von den jeweiligen Spendeorten abzu- hafensicherheit vorab, sodass bereits ein Beamter bereitsteht, holen und zu den Empfängern ins Vereinig- wenn ich komme, und die Box dann nur mit einer Detektorkelle te Königreich zu bringen. Seit er vor fünf auf Sprengstoff hin untersucht. Während der 194 Reisen, die ich Jahren diesen Freiwilligenjob übernahm, bis jetzt gemacht habe, musste ich die Box nur zweimal öffnen. hat er 194 (bei Erscheinen dieses Artikels wahrscheinlich schon mehr) Reisen für die Wie nehmen Sie die Hilfsbereitschaft der Transportunter- Stiftung absolviert. In den ersten fünf Mo- nehmen wahr? naten diesen Jahres waren es bereits 22. Hodes: Im Großen und Ganzen sind die Menschen unheim- Die meisten davon gehen nach Deutsch- lich hilfsbereit. (An dieser Stelle erzählt Hodes eine Fülle von Foto: P. Hodes/privat Foto: P. land. Nicht nur, da die deutsche Spender- Beispielen. Des öfteren schon seien für ihn Anschlussflüge kartei recht groß ist, sondern auch, da der Verwandtschaftsgrad aufgehalten und Ausnahmen gemacht worden. Beispielsweise zwischen Briten und Deutschen verhältnismäßig hoch ist. sei die Box in einem kleinen Propellerflugzeug, in dem sie nicht Dementsprechend häufig finden sich für britische Patienten ins Gepäckfach passte, im Cockpit zwischen Pilot und Copilot deutsche Spender. Stammzellen überleben nur 72 Stunden mitgeflogen.) außerhalb des Körpers. Jeder Transport ist ein Wettlauf gegen die Zeit (das Interview wurde auf Englisch geführt). Fühlen Sie sich während des Transports gestresst? Hodes: Gestresst nie. Das Team von Anthony Nolan unter- Laborjournal: Wie transportieren Sie die Zellen? stützt die Kuriere sehr. Ich habe dort 24 Stunden am Tag einen Peter Hodes: Ich hole die Stammzellen ab und packe sie in Ansprechpartner. Nichtsdestotrotz ist mir immer sehr bewusst, AUTOMATISIERTER, SCHNELLER, PRÄZISER... AUTO EXPOSURE, HIGH SPEED AUTO FOCUS eine spezielle Transportbox, die zwei Kühlakkus enthält. dass ich etwas sehr Wertvolles dabei habe. Ich habe die Box nur dann nicht in meiner direkten Nähe, wenn ich im Flugzeug Wir produzieren die Imager der Zukunft! Wäre es eine Option, die Zellen auf Trockeneis zu transpor- sitze und sie sich im Gepäckfach befindet. Ich wähle dann aber tieren? immer das Fach gegenüber meiner Sitzreihe, um zu sehen, ■ Benutzerfreundliche Bedienung Hodes: Wir können kein Trockeneis verwenden, da es den sobald jemand es öffnet. Ansonsten habe ich die Box mit den ■ Von der Probe zum Bild mit nur einem Klick Transport massiv verkomplizieren würde. Aber unsere Kühlak- Stammzellen immer bei mir – sogar, wenn ich zur Toilette gehe. ■ PC wird nicht mehr benötigt kus enthalten ein spezielles Material, das die Kälte 42 Stunden ■ Klein kompakt und dennoch ein Alleskönner lang hält. Ich friere die Akkus zuhause ein und wenn ich im Hotel Was machen Sie, wenn mal etwas falsch läuft? ■ Immer im Fokus übernachte, bitte ich darum, sie in den Gefrierschrank zu legen. Hodes: Neuerdings werden wir per Telefon überwacht. Wir ■ Optimiert auf Finger Touch Dementsprechend ist eine längere Kühldauer gar nicht nötig. rufen bei Beginn der Reise eine bestimmte Firma an, die uns ■ Robustes Metallgehäuse dann quasi per GPS verfolgt. Hinterher melden wir uns dort Wie reagieren Mitreisende auf Sie und Ihre Box? noch einmal, dass der Transport beendet ist. Während der Rei- Revolution und Perfektion in Software Hodes: Ich habe schon alle Arten von Reaktionen erlebt. se können wir, sobald irgendetwas falsch läuft, eine Art kleinen Häufig fragen Leute – meist in einem sehr unsicheren Ton – ob Panikknopf drücken, und sie kontaktieren uns, um herauszu- Der Eintritt in die Aufnahmesoftware bietet dem ich ein Organ transportiere. (...) Ich trage immer ein paar Visi- finden, was das Problem ist. Wenn wir uns nicht abmelden, Nutzer Einstellvarianten wie z.B. konfiguratio- tenkarten der Stiftung bei mir und eine Marke um den Hals auf suchen sie nach uns, ob uns nicht irgendetwas passiert ist. nen von Netzwerkpfaden, Bestellung von Ver- der steht: ‚Peter Hodes is volunteer courier’. brauchsmaterial mit nur einem Klick und einen Wie werden die Kuriere ausgebildet? Imagingviewer mit dem die aufgenommenen Welche Probleme ergeben sich während des Transports? Hodes: Man bekommt eine eintägige Einführung, wenn Bilddaten verwaltet werden. Die Bildaufnahme Hodes: Falls es Probleme gibt, dann in der Regel am man Kurier wird. Danach wird das Wissen alle sechs Monate bietet dem Anwender wichtige Funktionen wie Flughafen. Der größte Aufwand ist es meist, die Box durch durch einen Halbtageskurs aufgefrischt. Die wichtigste Eigen- z.B. Einstellung der Belichtungszeit, automati- sche Belichtungszeit, Autofokus, vordefinierte die Sicherheitskontrolle zu bringen. Die Zellen dürfen keinen schaft eines Kuriers ist, dass man selbstbewusst genug ist, in Zoom-Stufen, stufenloses zoomen und jede Röntgenstrahlen ausgesetzt werden. Als Kurier trägt man einen schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und Leute um Hilfe zu Menge weitere Funktionen... Brief der Klinik, von der man die Spende erhalten hat, bei sich, bitten. inTerVieW: JUlia ecKHoff

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ChemoStar 3.2 or 6.0 Mpixel Alexa Fluor® 488 Fokussieren Sie sich auf unsere neuen kompakten Chemolumineszenz-Imager mit der optionalen Fluoreszenzerweiterung. Besondere ■ High Res. 16 Bit Camera Alexa Fluor 546 Alexa Fluor 555 Merkmale für das Laborimaging der Zukunft zeigen fortschrittlichste Fähigkeiten wie: Platzsparende, kompakte u. robuste Ganzmetallbauwei- ■ Deep Peltier Cooling Alexa Fluor 633 se aller ChemoStar Darkboxen. Plus austauschbare high-power Fluoreszenz-LED-Cubes von UV bis NIR. Höchste Wiedergabegenauigkeit ■ Motorized Filter Wheel Alexa Fluor 647 schwächster Signale generieren bis zu 4 CCD-Kamera-Varianten von 3.2 bis 9.0 Mpixel. Lichtstarke manuelle oder motorisierte Objektive mit f ■ Super Lens F 0.95 / 25 mm Alexa Fluor 680 0,95 / 25 mm. Austauschbare UV-, Blue-, Cyan- (Blue/Green) Transilluminatoren für jede Anwendung. Neue automatisierte oder manuelle Chemilumine- ■ Darkbox / Touch PC 10,1“ scence ChemoStar Bildaufnahme-Software von Microsoft Windows 7 bis Microsoft Windows 10. ■ Focus white LED Coomassie Blue Coomassie® Fluor ■ NEW ChemoStar Software DAPI ■ 1D Analyse Software Orange Cy®2 with Touch Panel with PC and Monitor Cy3 ChemoStar 3.2 or 6.0 Mpixel Cy5 Deep Purple™ ■ High Res. 16 Bit Camera DsRed ■ Deep Peltier Cooling DyLight® 488 DyLight 550 ■ Motorized Filter Wheel DyLight 633 ■ Super Lens F 0.95 / 25 mm DyLight 650 ■ Darkbox / Touch PC 10,1“ DyLight 680 DyLight 755 ■ Focus white LED DyLight 800 ■ EPI LED blue Blue LED ECL Plex™ Ethidium Bromide ■ NEW ChemoStar Software FITC ■ 1D Analyse Software Flamingo + Fluorescein ChemoStar L100 GelGreen GelRed ChemoStar 3.2 or 6.0 Mpixel Light Cubes & Upgradeable GelStar® ■ High Res. 16 Bit Camera GFP eGFP ■ Deep Peltier Cooling Intas HD Green ■ Motorized Filter Wheel IRDye® 650 ■ Super Lens F 0.95 / 25 mm IRDye 680LT IRDye 680RD ■ Darkbox / Touch PC 10,1“ IRDye 700DX ■ Focus white LED IRDye 750 IRDye 800CW ■ EPI LED blue, green Blue LED Green LED IRDye 800RS ■ NEW ChemoStar Software Midori ■ 1D Analyse Software Qdot® 525 + + Qdot 565 Qdot 585 Light Cubes & Upgradeable ChemoStar L200 Qdot 605 Qdot 655 ChemoStar 3.2 or 6.0 Mpixel Qdot 705 ■ High Res. 16 Bit Camera Qdot 755 Rhodamine ■ Deep Peltier Cooling RotiStain ■ Motorized Filter Wheel Silver Stain ■ Super Lens F 0.95 / 25 mm SYBR® Green SYBR Gold ■ Darkbox / Touch PC 10,1“ SYBR Safe ■ Focus white LED SYPRO Orange Blue LED Green LED Red LED SYPRO Red ■ EPI LED blue, green, red SYPRO Ruby ■ NEW ChemoStar Software SYPRO Tangerine ■ 1D Analyse Software + + + Texas Red

ChemoStar L300 Light Cubes & Upgradeable ChemoStar 3.2 or 6.0 Mpixel ■ High Res. 16 Bit Camera ■ Deep Peltier Cooling ■ Motorized Filter Wheel ■ Super Lens F 0.95 / 25 mm ■ Darkbox / Touch PC 10,1“ ■ Focus white LED Blue LED Green LED Red LED NIR LED UV LED ■ EPI LED blue,green,red,NIR ■ NEW ChemoStar Software + ■ 1D Analyse Software + + + + ChemoStar L400 & L400+ Light Cubes & Upgradeable

Tel.: 0551 / 50 50 50 - Fax: 0551 / 50 50 550 - E-Mail: [email protected] - www.intas.de Alle Preise in Euro und zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer. www.intas-shop.com Aussehen, technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

LJ_1016_WIRTSCHAFT.indd 53 05.10.16 15:16 Produktion ● ECL & Fluoreszenz Konstruktion ● Entwicklung ● Pro Contra Programmierung und Westernblot & Gel Imaging Design by Intas. • Keine Schäden an der untersuchten DNA Leistungsstark wie ein Fluoreszenz-Laser- • Keine „unsichtbare“ Gefahrenquelle Weitere Infos & Beratung Scanner, aber schneller und flexibeler! +49 (0) 551 505050 • Lange Lebensdauer der LED-Leuchtquelle

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Proteomics-Publikation hier:

Strijkstra et al. (2016), High per- formance CCD camera system for digitalisation of 2D DIGE gels. Proteomics, 16: 1975–1979. doi:10.1002/pmic.201500385 Hersteller: http://www.scanace.com

Hersteller: http://www.microtekusa.com als schlagkräftiges und vielseitiges System für       ideal für Proben bis zu einer Größe von 25 x Ihren Laboralltag. Die sensitivste auf dem Markt befindliche Kame- 28cm. Es steht Ihnen zu jeder Zeit eine große Auswahl an Up- ra ermöglicht Ihnen das Aufnehmen von klassichen Western Blots in grademöglichkeiten zur Verfügung. Zum Beispiel: Aufrüstung ungeahnter Qualität. Gleichzeitig können Sie durch die flexible Ge- zu einem vollwertigen Fluoreszenz-System für Fluoreszenz- staltung der Fluoreszenzeinheit ein schier unglaubliches Sortiment Gele, Multicolor-Blots oder 2D-DIGE-Gele. Eine hohe QE von an Farbstoffen verwenden. Das Gerät eignet sich dadurch auch für 72 % bei 450 nm in Kombination mit einer echten 16 Bit Di- die Aufnahme von fluoreszenten Western Blots und kann auch mit gitalisierung ermöglicht Ihnen das Arbeiten an Detektions- dem neuen, quantitativen Smart-Protein Layers-System verwendet grenzen, auch wenn starke und schwache Banden auf der werden. Desweiteren können ebenso Polyacrylamidgele mit fluores- Blot-Membran vorhanden sind. Alles ist möglich. Auch als zenzgefärbten Proteinproben direkt in der Gelkassette visualisiert Kombisystem für ECL, Fluoreszenz- Westernblots und Gele. werden. Hierbei können Sie z.B. auch 2D-Gele mit bis zu vier Farb- stoffen gleichzeitig verwenden. Außerdem steht Ihnen eine optionale UV-Einheit zur Verfügung, mit der Sie auch DNA-Farbstoffe in Agaro- segelen anregen können, sowie eine Weißlichteinheit zur Darstellung Spezifikationen & Lieferumfang von Coomassie- und Silbergelen. ■ Echter 16 Bit Scientific Grade CCD Sensor ■ 65.536 Graustufen für eine präzise Quantifizierung Applikationen: ■ High-End Kamera mit 6.0 MPixel (interpoliert bis 18 MPixel) ■ 2D DIGE Gele bis 21 x 27 cm ■ QE 72% bei 450 nm, Chemilumineszenz optimiert ■ 2D Fluoreszenzgele bis ■ Peltierkühlung ∆T= -35 °C 25 x 33 cm ■ Ideales Signal-zu-Rausch-Verhältnis ■ Chemolumineszenztes ■ Lichtstarkes Objektiv f 0.95 / 25 mm Westernblotting ■ Spezielle Objektivsteuerung, von außen und manuell ■ Fluoreszentes Western Blotting ■ Chemi-Darkbox (innovative und modulare Bauweise) ■ Smart Protein Layers ■ Höhenverstellbares Probentablett / 4er Raster ■ Geldokumentation von ■ ChemoStar Capture Bildaufnahmesoftware Agarosegelen ■ Maße: 480mm x 500mm x 750mm (LxBxH) ■ Digitalisierung von gefärbten Proteingelen + Computer/PC Win 7/10, netzwerkfähig ■ Anregung und Darstellung v. mit + TFT-Monitor 24“ GFP markierten Pflanzenteilen + 1D Analyse Software für Blots und Gele ■ In-Gel-Darstellung v. Proteinen + Fluoreszenz LED Module (blau, grün, rot, NIR) mittels kovalent gebundenen Fluoreszenzfarbstoffen Aktionspreis ab 16.900,00 € Preis auf Anfrage! UVP 24.900,00 €

Tel.: 0551 / 50 50 50 - Fax: 0551 / 50 50 550 - E-Mail: [email protected] - www.intas.de Tel.: 0551 / 50 50 50 - Fax: 0551 / 50 50 550 - E-Mail: [email protected] - www.intas.de Alle Preise in Euro und zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer. www.intas-shop.com Alle Preise in Euro und zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Aussehen, technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Aussehen, technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

LJ_1016_WIRTSCHAFT.indd 54 05.10.16 15:16 Pro Blue LED Imager Contra Blue LED Imager • Keine Schäden an der untersuchten DNA • Eingeschränkte Nutzung von Ethidiumbromid oder GelRed • Keine „unsichtbare“ Gefahrenquelle • Bei manchen Farbstoffen erhöhter Hintergrund • Lange Lebensdauer der LED-Leuchtquelle • Probe mit dem Auge nur mit Spezialfiltern erkennbar

Blue LED Cube Dieser Blue LED Cube Scanner ist eine Intas-Idee! ■ 9 MPixel CMOS Kamera Aus einem Foto & Dia-Scanner haben wir mit einer Firma aus Taiwan ■ LCD Diyplay diesen Scanner entwickelt und dieser sollte als Einstiegs- und Ler- ■ VGA out / extern Monitor nimager im Schülerlabor seine „Dienste“ erfüllen. Die hier verbaute ■ USB out for Videoprinter Platinen-Kamera, wie man sie aus Handys kennt, generiert keine pu- ■ USB Slot blikationsfähige Bilder. Das System kann nicht die erhofften Bildquali- ■ memory Slot täten der typischen Gel Imager mit einer echten CCD-Kamera-Technik ■ 470 nm dokumentieren. ■ LED white light Hersteller: http://www.scanace.com Distributiert durch Intas. Aktionspreis: ab 1.890,00 € Blue Gel LED Slider ■ Scan Größe: 13 cm x 18 cm Der Blue Bio Scan 1000 ist der 1. Scanner für nasse Gele mit Blue ■ Auflösung: 600dpi LED Scan-Technik. Geringer Platzbedarf und sofort einsatzbereit. Sie ■ Scanning mode : 8-bit und benötigen nur noch einen passenden PC oder Notebook. ■ 16-bit grayscale ■ Blue LED 460-490 nm ■ Sensitivity : 0.04 ng / band ■ Interface : USB2.0 ■ Maße 30 cm x 30 cm x 13 cm Hersteller: http://www.microtekusa.com Bio Scan 1000 Gel Imager Eth.Bromide Gel Imager Distributiert durch Intas. ideal für Proben bis zu einer Größe von 25 x Aktionspreis: ab 2.400,00 € 28cm. Es steht Ihnen zu jeder Zeit eine große Auswahl an Up- Blue Gel LED Slider grademöglichkeiten zur Verfügung. Zum Beispiel: Aufrüstung ■ CCD-Kamera mit 12 Bit Der Blue Gel LED-Slider ist die Alternative zu UV-Anwendungen. Die zu einem vollwertigen Fluoreszenz-System für Fluoreszenz- ■ 1.3 MPixel kompakte & platzsparende Bauweise ist mit dem Intas UV-Slider iden- Gele, Multicolor-Blots oder 2D-DIGE-Gele. Eine hohe QE von ■ Bildaufnahme Software tisch. Auch hier herausziehbarer LED-Transilluminator 470 nm mit 16 72 % bei 450 nm in Kombination mit einer echten 16 Bit Di- ■ Objektiv f : 1,0 / 8-48 mm x 20 cm Fläche. Eine echte High Res CCD-Kamera liefert Ihnen pub- gitalisierung ermöglicht Ihnen das Arbeiten an Detektions- ■ Kompakt-Darkbox likationsfähige Bilder. Ideal für alle nicht karzinogenen Farbstoffe wie: grenzen, auch wenn starke und schwache Banden auf der ■ Amber Filter Intas HD Green Plus, Midori, GelGreen, RotiStain und oder anderen Blot-Membran vorhanden sind. Alles ist möglich. Auch als ■ LED-Transilluminator, Produkte mit 470 nm. Kombisystem für ECL, Fluoreszenz- Westernblots und Gele. ■ 470 nm / 20 x 16 cm

Distributiert durch Intas. Aktionspreis: ab 3.700,00 € Blau/Grün LED-Tisch ■ Fläche 20 cm x 16 cm Unser neu entwickelter LED Cyan Transilluminator besticht durch sei- NEU ■ Cyan LED Technology ne flexible Einsatzweise. Ob Eth.Bromid oder Ersatzfarbstoffe, beides ist kein Problem für unseren neuen LED-Transilluminator. ■ 480 - 535 nm ■ Gewicht: 2 kg ■ Optimiert für Ersatzfarbstoffe ■ Keine Schäden an DNA

Intas HD Green Sample Intas Eigenmarke! Aktionspreis: ab 890,00 € Intas HDGreen Plus ■ Ist freundlich zu Ihrer Gesundheit Maße: 480mm x 500mm x 750mm (LxBxH) ■ Exzellentes Signal/Rausch Verhältnis ■ Höchste Sensitivität vs. Ethidium Bromide ■ 4 - 6 µl HDGreen für 100 ml Agaraose ■ unkompliziert - unschädlich - SENSITIV ■ nicht MUTAGEN ■ kein ENTSORGUNGSAUFWAND ■ sensitiv wie Ethidiumbromid Aktionspreis: 1 x 1 ml 65,00 oder 5 x 1 ml 220,00 +Versand

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LJ_1016_WIRTSCHAFT.indd 55 05.10.16 15:16 Produktion ● Geldokumentation Konstruktion ● Entwicklung ● Programmierung und „No. 1 in Deutschland“ Design by Intas.

Weitere Infos & Beratung +49 (0) 551 505050

Der Intas    ist nach 30 Jahren zum Klassiker und der Alles was Sie lieben, ist in dem neuen      ver-      meistgekaufte Gel Imager in Deutschland geworden. Dieser Imager eint. Automatisiert, kompakt, leistungstark, flexibel. Eine robuste vereint eine robuste Metallbauweise, modulare und flexibel Baugrup- und modulare Bauweise und natürlich ein großartiges Design. In- pen. Kann sowohl Eth-Bromid als auch Intas HD-Green, Midori, Gel- telligente Elektronik im Kontext zur neuen Bildaufnahme-Software Red, RotiStain etc. imagen. Eine neue selbsterklärende Bildaufnah- steuert die sensitiven Kameras mit 1.3 MPixel/12 Bit und 2.8Mpixel me-Software unter Win 7 /10 kann mit High-Res CCD-Kameras 1.3 mit 14 Bit. Voll ausziehbare Schublade für UV oder Blue-Green LED mit 12 Bit und 2.8 MPixel mit 14 Bit betrieben werden. Transilluminatoren. Und das macht so viel Spaß wie noch nie!               NEU

Spezifikationen & Lieferumfang Spezifikationen & Lieferumfang ■ Hochsensitive CCD-Kamera mit 1.3 MP und ■ Hochsensitive CCD-Kamera mit 1.3/5.2 MP und ■ 12 Bit / Dynamic-Range / 4096 Graustufen ■ 12 Bit / Dynamic-Range / 4096 Graustufen ■ Optional: CCD Kamera mit 2,8 MP und 14 Bit ■ Optional: CCD Kamera mit 2,8 MP und 14 Bit ■ selbsterklärende Bildaufnahme-Software Win 7 / 8 ■ Touch Bildaufnahme-Software Win 7 / 10 ■ Lichtstarkes Zoom-Objektiv f : 1,0 / 8-48 mm ■ Lichtstarkes Zoom-Objektiv f : 1,0 / 8-48 mm ■ UV-Spezialfilter für Eth-Bromid, GelRed, Midori, HD Green ■ UV-Spezialfilter für Eth-Bromid, GelRed, Midori, HD Green ■ Robuste Darkbox m. Weiß-Auflicht, voll herausziehbare ■ Robuste Darkbox m. Weiß-Auflicht, voll herausziehbare ■ Schublade f. Präparations-Arbeiten am UV-Transilluminator ■ Schublade f. Präparations-Arbeiten am UV-Transilluminator ■ UV-Transilluminator 312 nm, 20 x 20 cm UV Platte, ■ UV-Transilluminator 312 nm, 20x 20 cm, optional 21x26 cm ■ Maße: 460mm x 500mm x 850mm (LxBxH) ■ Maße: 460mm x 420mm x 670mm (LxBxH)

Optionale Erweiterungsmodule gegen Aufpreis ■ Steuer- und Analyse-PC mit Windows 7 / 10 ■ Converterplatten von UV auf Blau- oder Weißlicht ■ Monitor 19“ Tastatur/Mouse ■ Blue- oder Blue/Green LED Transilluminator ■ Digital Thermal Videoprinter ■ Analyse-Software

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(Fortsetzung von Seite 50)

Proben zu verpacken sind: „Zunächst muss Für alle, die Zellen verschicken müs- Besonders eilige Transporte man sich darüber im Klaren sein, dass die sen, stellt sich abgesehen davon immer die Sicherheit in der gesamten Transportkette Grundsatzfrage: Gefroren oder in Kultur? Wenn es blitzschnell Alles was Sie lieben, ist in dem neuen ver- wesentlich durch den Versender bestimmt Wer auf Trockeneis verzichten möchte, eint.undtelligentesteuertmitTransilluminatoren. 14 modulare Automatisiert, Bit. die ElektronikVoll sensitiven ausziehbareBauweise Und kompakt,im Kameras Kontext das und Schublade macht natürlich leistungstark, mitzur 1.3 soneuen fürviel MPixel/12ein UV SpaßBildaufnahme-Softwaregroßartiges flexibel.oder wie Bit Blue-Green nochund EineDesign. 2.8Mpixel nie! LEDrobuste In- wird und dass man als Versender die Ver- kann eine Kulturflasche komplett mit Me- gehen muss antwortung für die korrekte Verpackung dium füllen, sodass die Flüssigkeit nicht trägt“, betont man am DSMZ, „im Gefahr- schwappt und somit die Zellen nicht Ge- Wer wichtige Bioproben binnen gutbereich haben die Institutsleitungen (...) fahr laufen, von der Wand gewaschen zu weniger Stunden zum Zielort beför- deshalb die Implementierungspflicht. Das werden. Lebende Zellen haben den Vorteil, dern möchte, kann sich beispiels- bedeutet, sie müssen einen Gefahrgutbe- dass der Empfänger sofort mit ihnen arbei- weise an „Time Matters“ wenden – auftragten bestellen, so dass sichergestellt ten kann. Allerdings sind sie wesentlich ehemals eine Tochter von Lufthansa ist, dass beim Versand alles rechtskonform empfindlicher, können beim Transport Cargo, 2002 aus dem Mutterkonzern abläuft. Der Gefahrgutbeauftragte muss die Schaden nehmen oder absterben. ausgekoppelt und seitdem als Betei- entsprechenden Regelwerke kennen und Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die ligungsgesellschaft für den Transport alle zwei Jahre ein Training absolvieren, (möglicherweise schwankende) Umge- von Gütern zuständig, bei denen es welches mit einem Zertifikat abgeschlossen bungstemperatur, denen die Lebendkul- ganz besonders schnell gehen muss. wird. Das absolvierte Training muss also turen auf ihrer Reise ausgesetzt sind. Tem- Wir befragten die Kundendienstmit- nachgewiesen werden.“ peraturschwankungen können die Zellen arbeiterinnen Alina Schreder und Die Verpackung der Proben selbst lässt biochemisch/pharmakologisch verändern. Katja Sondey. ebenfalls kaum Raum für Kreativität. Sie Bei zu starken Abweichungen nach oben richtet sich zum einen danach, in welchem oder unten kann es sein, dass die Zellen Laborjournal: Time Matters koope- Zustand sich das biologische Material be- nicht überleben. „Außerdem müssen in sol- riert unter anderem mit der Deutschen findet, und zum anderen danach, welcher chen Fällen größere Flüssigkeitsvolumina Bahn. Daher können Sie auch mit Gefahrenstufe es zuzuordnen ist. Wer in transportiert werden. Der Preis für Lebend- Personenzügen Sendungen transpor- einem Labor arbeitet und sich schon einmal kulturen ist wesentlich höher als für gefro- tieren – Sie nennen diesen Service gewundert hat, warum er nach dem Öffnen rene Kulturen“, gibt die DSMZ zu bedenken. „IC-Kurier“. Wie geht das vonstatten? einer Sendung auf eine winzige Ampulle Daher empfehlen die Braunschweiger den Schreder/Sondey: Der Kunde ruft neben gefühlten zwei Kilo Verpackungsma- Versand von Zellen im gefrorenem Zustand. bei uns an, und innerhalb von 30 bis terial blickt, erhält hier des Rätsels Lösung: Sie sind dann schlicht unempfindlicher. 60 Minuten holt der von uns beauf- Das ist Vorschrift. tragte Kurier das Päckchen ab. Er bringt es zum Bahnhof und übergibt Teurer Spaß es dort an die DB-Mitarbeiter, die es Primärhülle, Saugwatte, Sekundärhülle Die Versandkosten sind zum einen ab- entsprechend etikettieren und zum „Generell wird ein Dreifach-Ver- hängig von der RG, in die das zu versen- Zug bringen. Der Zugchef übernimmt packungssystem angewendet, bestehend dende Material eingeordnet wird: „Je nach es und stellt es in einen abschließ- aus Primär- und Sekundärbehälter sowie Risikogruppe werden unterschiedliche Ver- baren Raum. Am Zielbahnhof kommt der Außenverpackung“, erklärt ein Mit- packungen vorgeschrieben“, erläutert die ein DB-Mitarbeiter und holt das Paket arbeiter der DSMZ. Für laborjournal be- DSMZ. Zum anderen davon, ob sich die ab. Dann übergibt er es an einen wei- schreibt er beispielhaft die Verpackung Sendung per Post transportieren lässt oder teren Kurier, der es zum Labor bringt. einer RG1-Zellsuspension: Die flüssige Sub- man einen Kurier beauftragen muss. Über ein Sendungsverfolgungssystem stanz befindet sich in einem dichten Primär- Und natürlich, ob Trockeneis im Päck- weiß der Kunde zu jedem Zeitpunkt, behälter (zum Beispiel einem Glasröhrchen chen ist oder nicht. Als Beispiel nennt die wo sich das Paket gerade befindet. mit Schraubdeckel), dessen Verschluss mit DSMZ folgende Preise: Für gefrorene Zellen Parafilm umwickelt ist. Das Ganze ist mit innerhalb Deutschlands zahlt man 60 Euro, Was ist das besondere an Ihrem saugfähigem Material zu umhüllen, das im für Lebendkulturen in Zellkulturflaschen Schnellbeförderungs-Service? Falle eines Bruchs des Röhrchens die ge- 30 Euro. Geht das Material ins europäische Schreder/Sondey: Jede Sendung, samte Flüssigkeit aufsaugen kann. Beides Ausland, verdoppeln sich die Kosten, und die wir betreuen, wird unabhängig wird wiederum in einen flüssigkeitsun- möchte man nach Nordamerika liefern las- von anderen behandelt. Daher werden durchlässigen Sekundärbehälter gesteckt, sen, ist man für gefrorene Zellen auf Tro- Sendungen nicht gesammelt und es der dann eine stabile Außenverpackung ckeneis mit 200 Euro dabei. gibt auch keine Zwischendepots. Bei- bekommt, in der er durch geeignetes Füll- spiel Luftfracht: Die von uns verschick- ten Pakete werden nicht als normale material fixiert wird. Die Versandhülle muss Selbst ist der Doktorand! dann noch mit der Aufschrift „Freigestellte Luftfracht behandelt, sondern eher als biologische Probe ohne Krankheitserreger“ Wer die Kosten scheut und gern Auto unbegleitetes Gepäck. Sobald eine gekennzeichnet sein. fährt, hat eine weitere Möglichkeit: Sofern Sendung am Terminal eintrifft, wird Es drängt sich unwillkürlich das Bild man die Verpackungsrichtlinien einhält sie innerhalb einer Stunde an Bord einer Matrjoschka-Puppe auf. Bei RG2-Pro- und es sich nicht um infektiöses Material gebracht. Wir kooperieren mit vielen ben wird es natürlich noch aufwändiger. handelt, darf man auch als Privatperson Fluggesellschaften. Dort haben wir Interessierten Lesern (und solchen, die biologisches Material transportieren. Für so bestimmte Kapazitätszusicherungen, nachts nicht einschlafen können) sei hier manchen Doktoranden, der seine mühsam so dass wir unsere Lieferungen immer der Verpackungsvorschriftskatalog der gezüchteten Zellen auf die Reise schicken aufs Flugzeug laden können. Vereinten Nationen zur weiteren Lektüre muss, ist das vielleicht sogar die attraktivste inTerVieW: JUlia ecKHoff wärmstens ans Herz gelegt. Transportalternative. JUlia ecKHoff

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Firmenportrait: Tilibit Nanosystems (Garching bei München) Origami total Abbildung: Tilibit Nanosystems Die Kunst des DNA-Faltens unprätentiös, bodenständig. Hier wird Geld komplexe Strukturen in Nanometer-Größe weder für PS-starke Firmenwagen noch für bauen, so Sobczak weiter: „Welche Struk- erscheint nett, aber nutzlos. Ein ein schniekes Büro ausgegeben. Offensicht- turen entstehen, hängt nur von den kurzen universitäres Gründerteam aus lich auch nicht für einen Webdesigner – die DNA-Molekülen ab. Wir können beliebige Webseite ist echt verbesserungsfähig. Formen bauen, auch gebogene und aus Oberbayern ist ganz anderer mehreren Teilen bestehende Strukturen“ Meinung und hofft auf den Unprätentiös und bodenständig (siehe auch laborjournal 5/2016, Seite 64). Zur Veranschaulichung startet er sei- großen Durchbruch. Der Grund dafür ist so einleuchtend wie nen Rechner. Auf dem Bildschirm erschei- trivial: Tilibit Nanosystems ist aus eigener nen die DNA-Origami-Moleküle. Das erste Mist, ich hatte mir die Hausnummer nicht Tasche finanziert. Der Professor für expe- ein Smiley, laut Sobczak 100 Nanometer aufgeschrieben! Lichtenbergstraße 6 oder rimentelle Biophysik der TUM, Hendrik im Durchmesser. Click. Ein Stern, ähn- 8? Vor mir erhebt sich der Oskar-von-Mil- Dietz, gründete sie 2012, sein Doktorand lich winzig. Click. Ein Dreieck. Click. Eine ler-Turm – das neue Garchinger Wahrzei- Sobczak ist seit 2013 dabei, seit letztem längliche, gedrehte Struktur aus mehreren chen der Technischen Universität München Jahr als Mit-Inhaber. „Wir mussten natür- DNA-Strängen, wie ein verdrehtes Kabel- (TUM), das an den Ausguck eines U-Boots lich das Stammkapital der GmbH in Höhe bündel aussehend. Click… so geht es noch erinnert, in Wahrheit aber eine meterolo- von 25.000 Euro aufbringen. Wagniska- ein paar Minuten. „Die Entwicklung des gische Messstation ist. Elegant. Wie auch pital oder Bankkredite haben wir nicht,“ Designs, um solche winzigen, detailreichen Haus Nummer 6, links. Ganz in schwarz, erklärt der Jung-Unternehmer. – Nicht mal Strukturen herzustellen, erfordert viel Er- viel Fensterglas. „Entrepreneurship Center“ Fördergeld vom Land Bayern? „Nein! Sämt- fahrung, der Herstellungsprozess ist eher steht dran. Das könnte die richtige Adresse liche Investitionen finanzieren wir aus dem einfach, sehr robust und verlässlich “, sagt sein, denke ich mir. Denn darin residiert die Umsatz.“ Wie hoch der ist, will Sobczak Sobczak. Ich bin fasziniert, was man mit UnternehmerTUM, eine Gesellschaft zur allerdings nicht verraten. DNA und diesem simplen Prinzip der Hy- Unterstützung von Firmengründern und Dietz arbeitet seit einem Jahrzehnt an bridisierung alles machen kann. -gründungen – aber leider doch nicht die DNA-Nanofabriken und molekularen Mo- Tilibit Nanosystems GmbH. toren. Er prägte auch den Firmennamen: Beliebig hochkomplexe Strukturen Also anrufen und nach dem Weg fragen. Tilibit steht für „tiny little bits“ – denn hier Allein: An der Info-Theke im edlen Center kann man DNA-Origami kaufen. Bei Tilibit kann sich der Kunde ist kein Handyempfang. Zu viel Beton. Zum DNA-Origami? Was ist das denn? DNA-Origami bauen lassen, aber auch Telefonieren muss ich raus. „Nummer 8 ist Wie der Name andeutet, handelt es sich, die Einzelteile dafür kaufen und dann im unsere Adresse“, sagt Jean-Philippe Sob- analog zum japanischstämmigen Papier- eigenen Labor selber falten. „Wenn es je- czak. Der in Belgien geborene, in Polen knickhobby, um die Kunst des DNA-Faltens. mand wollte, könnten wir ihm ein Gramm aufgewachsene und an der TUM studierte 2006 stellte Paul Rothemund vom Califor- DNA-Origami herstellen. Wir haben in- Physiker wartet am Eingang hinter dem nia Institute of Technology die ersten in zwischen so viel Erfahrung, dass wir den Haus. Äußerlich kann Nummer 8 nicht mit zweidimensionalen Strukturen gefalteten Prozess, vor allem die Entwicklung des Schicki-Micki-Nummer 6 mithalten; innen DNA-Moleküle vor. Andere Gruppen entwi- Designs, sehr gut verstanden haben“, sagt herrscht pure Funktionalität: 40 Quadrat- ckelten die Technik weiter, unter anderem Sobczak. Die Molekülstruktur sei durch meter in creme und weiß – Tisch, Stühle, eine in Harvard, bei der Dietz arbeitete. die gewählten Sequenzen der kurzen Wände, Über-Putz-Leitungen, ein Schreib- Sobczak versichert, das Prinzip sei DNA-Stränge vordefiniert: „Die Stärke der tisch… lediglich ein kleiner Beistelltisch gar nicht so kompliziert: „Man nimmt ei- Technologie ist, dass Strukturen rational in quietschgrün macht auf Anarchie im nen langen Einzelstrang DNA, den so ge- vor der Herstellung entworfen werden Weißraum. Dahinter ist ein Mini-Labor – 20 nannten „scaffold strand“, und viele kurze können und dann genau die vorgegebene Quadratmeter mit PCR-Maschine, Kühl-Ge- Einzelstrang-DNA-Moleküle, die „staple Form auch erzeugt wird“, sagt Sobczak. Im frier-Kombination, Elektrophorese-Kram strands“. Letztere hybridisieren antipar- Transmissionselektronenmikroskop zeige und ein paar Pipetten. Das reicht für eine allel an je mindestens zwei Stellen an sich dann, ob sich die Struktur dem Design Firma? Na, da bin ich aber gespannt. den scaffold strand, so dass eine Art Ho- entsprechend gefaltet hat. So sehr wie die Räumlichkeiten von Ti- liday-Struktur entsteht, also eine Struktur „Wir“ – das sind außer ihm noch drei libit nach einer echten Garagenfirma ausse- wie der Großbuchstabe H.“ Kollegen von der Uni. Alle sind Doktoran- hen, so wirkt auch Sobczak, wie ich mir ei- Auf diese Weise könne man aus ver- den und demzufolge bestimmt gut mit ih- nen Firmengründer vorstelle: 27 Jahre jung, gleichsweise einfachen Molekülen hoch- rer wissenschaftlichen Arbeit ausgelastet.

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Dem auch erst 38-jährigen Dietz geht’s leküle haben und wofür? Was kann man ehemaliger IT-Professor und nun Leiter vermutlich nicht anders: Ausgezeichnet damit machen? des Business Portals Red Herring. Er ana- mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz Preis Ich bin skeptisch. Dieses DNA-Origami lysiert alljährlich nach eigenen Angaben der DFG und einem Starting Grant des Eu- erscheint mir wirklich sehr nett, aber doch bis zu 2000 Startup-Unternehmen. Drei ropean Research Council beschäftigt der irgendwie nutzlos. Das lässt Sobczak so Dinge braucht man seiner Meinung nach: Biophysiker laut Webseite 16 Mitarbeiter. natürlich nicht stehen. Click. Es erscheint „Simplicity, disruption and the manage- Sollte man, derart ausgelastet, nebenher eine Art DNA-Gelenk. Der Winkel sei mit ment DNA“. Heißt konkret: Erstens: das auch noch ein Startup gründen? Hilfe der staple strands auf den Nanometer Produkt müsse ein Problem des Kunden lö- Kein Problem – vier Stunden wöchent- genau einstellbar, erklärt der Wissenschaft- sen. Welches Problem kann gefaltete DNA lich reichen dafür, behauptet Felix Plötz, ler. Wenn man in diesem Gelenk eine Sub- lösen? Welcher potentielle Kunde kennt ehemaliger Wirtschaftsredakteur und Un- stanz verankere, könne man beispielsweise überhaupt die Eigenschaften und Einsatz- ternehmer, in seinem 2014 veröffentlichten messen, wie nahe eine andere Substanz möglichkeiten von DNA-Nanostrukturen? Buch „Das 4-Stunden-Startup“. Dazu nötig herankommen muss, damit eine Reaktion Zweitens: die neue Firma solle mit sei: erstens mehr Elan und Wille als „ei- stattfindet. Dietz und sein Doktorand Jonas ihrem Produkt den etablierten Markt un- gentlich würde ich ja gerne mal gründen“. Funke haben das bereits ausprobiert und ruhig machen. Und damit haben die Tili­ Zweitens müsse man eine Idee haben, die fluoreszierende Moleküle und reaktive bit-Unternehmer tatsächlich überhaupt zu einem selbst und zu den eigenen Fähig- Gruppen in 123 Schritten von 9 Nanome- kein Problem: Es gibt noch gar keinen keiten passe. Und drittens müsse es für die ter auf 1,5 Nanometer angenähert (Nature etablierten DNA-Origami-Markt: „Wir Idee beziehungsweise das Produkt einen Nanotechnology 2016, 11, 47–52). haben keine Konkurrenz. Zwar kann man Markt geben. Scaffold Strands kaufen, aber es gibt noch Trifft das hier alles zu? Leider konnte Wer braucht das? keine andere Firma, die wie wir das kom- ich Dietz nicht fragen, er hatte keine Zeit. plette Design und die Synthese anbietet“, Vielleicht hat ein Uni-Professor doch keine Click. Jetzt zeigt Sobczak ein Mole- sagt Sobczak. Und drittens: die Firmenlei- vier Stunden wöchentlich übrig. Sobczak kül, das mich an einen T-Phagen erinnert. tung müsse leidenschaftlich, visionär und immerhin wirkt überzeugt und engagiert. „Stimmt, das ist wie ein Stachel in einer durchdacht handeln. Die Idee passt auch zu ihm – schließlich ist Röhre. Man könnte so eine DNA-Struktur Leidenschaftlich wirkt Sobczak nun er Experte im DNA-Falten und noch ganz als einen Nanobohrer benutzen, um Löcher wirklich nicht. Trotzdem scheint er von nah am Experimentellen. Das mit dem in Lipidmembranen zu bohren“. Click, es seinen Produkten überzeugt. Physiker halt, Markt ist schon komplizierter. Wer um alles erscheint eine Struktur mit einem winzigen kein Marketing-Profi. in der Welt will gefaltete DNA-Nanomo- Loch in der Mitte, die man als Nanopore verwenden könnte. Click... – okay, der Erste Weichen sind gestellt 27-Jährige ist auf jeden Fall davon über- Jean-Philippe Sobczak ist seit Mai zeugt, dass DNA-Origami eine Super-Idee Strategisch hat man einen großen 2016 Geschäftsführer der Tilibit ist und nützlich sein kann. Ob aus der guten Schritt getan und mit Eurofins Genomics Nanosystems GmbH. Deren Idee aber auch ein erfolgreiches Geschäft einen Vertrag zum globalen Vertrieb der Spezialität: das Falten von DNA. wird? Damit kennt sich Alex Vieux aus, DNA-Origami-Materialien geschlossen. Eu- rofins Genomics ist ein Zusammenschluss der Firmen MWG Biotech AG, Medigeno- mix (beide mit Sitz in Ebersberg) und der US-amerikanischen Biotechnolo- gies. Die Firma bietet Sequenzierungsser- vice, DNA-Analytik (Forensik, Vaterschafts- analysen) sowie frisch synthetisierte Oligo- nukleotide, Gene und siRNAs an. In dieses Portfolio passt DNA-Origami gut rein. Mit den etablierten Vertriebs- und Marketing­ strukturen von Eurofins im Rücken könnte aus der guten Idee schließlich auch ein er- folgreiches Geschäft werden. Aber sicher nicht mit einem Arbeits- einsatz von vier Stunden in der Woche. Wenn Tilibit Nanosystems eine richtige Firma werden soll, muss da jemand richtig einsteigen. Und dann wird man sehen. Die Firma kann total floppen, weil niemand DNA-Nanostrukturen braucht oder nicht weiß, dass er sie brauchen könnte. Wenn aber jemand eine geniale Idee für die Ver- wendung solcher Moleküle hat, kann die Firma durch die Decke gehen. Es sind auf jeden Fall spannende Zeiten für Jean-Phi- lippe Sobczak und seine Mitstreiter.

Foto: Karin Hollricher Foto: Karin Karin Hollricher

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Produktübersicht: Geldokumentationssysteme Fotostudios für Gele

Bei wenigen Laborgeräten grünen DNA-Farbstoffe mit blauem Licht. rimentator für die Dokumentation seiner ist die Bandbreite so groß wie Für Routineaufnahmen von Ethidiumbro­ Gele benötigt: Transilluminatoren in un­ mid- oder grün-gefärbten DNA-Gelen sind terschiedlichen Größen, die mit zwei oder bei Geldokumentationssyste- diese günstigen Haubensysteme völlig drei UV-Röhren ausgestattet sind; diverse ausreichend. Gruppen, die ihre Gele mit Filter- sowie Konverter- und LED-Platten men. Sie reicht von einfachen verschiedenen fluoreszierenden oder lu­ für jede noch so ausgefallene Wellenlän­ digitalen Nachfahren der mineszierenden Farbstoffen färben und ge; oder zusätzliche Lampen, die weißes, neben DNA- auch Proteingele, 2D-Gele blaues oder UV-Auflicht etwa für das Ima­ guten alten GelCam bis zu oder Immunoblots dokumentieren wollen, ging von Western Blots oder 2D-Gelen lie­ Imaging-Stationen mit allen müssen jedoch etwas tiefer in die Taschen fern. Auch bei den Kameras hat der Käufer greifen. in der Regel mehrere Optionen. Schikanen, bei denen nur noch Die erste Steigerungsstufe zu Hau­

der Espresso-Automat fehlt. bensystemen sind Standgeräte mit einge­ Konkurrenz für Scanner bautem UV-Transilluminator sowie inte­ Die lange Zeit zur Standardausstattung grierter Dunkelkammer mit eingebauter Inzwischen sind CCD-Kamera-­ molekularbiologischer Labore gehörende Tür und Aufnahmetisch für verschiedene basierte Geldokumentationssysteme auch analoge GelCam in das digitale Zeitalter Gelformate. Das UV-Licht der häufig mit in eine Imaging-Domäne vorgestoßen, hinüberzuretten, war kein Hexenwerk für ­302 nm oder 312 nm-Röhren bestückten die lange Zeit Laser-Scannern vorbehal­ die Konstrukteure von Geldokumentations­ ­Transilluminatoren lässt sich meist mit ten war: die Auswertung zweidimensio­ systemen. Sie bestand im Wesentlichen aus entsprechenden Filterplatten auf die naler differentieller Gelelektrophorese zwei Bauteilen: einer haubenförmigen gewünschten Wellenlängen einstellen: ­(2D-DIGE)-Gele. Dunkelkammer, die mit der breiteren Öff­ Weißlichtplatten liefern weißes Licht für Die 2D-DIGE ist eine clevere Variante nung auf den Beleuchtungstisch gestellt ­Coomassie-gefärbte PAGE-Gele, blaue Plat­ der klassischen 2D-Gelelektrophorese, die wurde, sowie einer Polaroidkamera auf ten wandeln die UV-Strahlen in blaues Licht Jonathan Mindens Gruppe von der Carne­ dem Haubendeckel, die ein Sofortbild des mit 470 nm um, das grünfluoreszierende gie Mellon University in Pittsburgh, USA, beleuchteten Gels schoss. Fluorophore anregt und UV-Platten ma­ bereits 1997 vorstellte. Bei ihr markiert man In den modernen Varianten ersetzt eine chen aus 302/312 nm UV etwas weicheres zwei Protein-Proben sowie einen internen digitale Kamera die analoge Sofortbildka­ 365 nm UV für die Gelpräparation. Standard, der aus einer Mischung der ein­ mera. Meist verwenden die Hersteller keine gesetzten Proben besteht, mit verschieden­ einfachen Photoapparate, sondern Kame­ Verschiedene Filterplatten farbigen Cyanin-Farbstoffen. Anschließend ras für wissenschaftliche Anwendungen, trennt man die Fluoreszenz-markierten deren CCD-Detektoren sehr lichtempfind­ Sind an den Wänden der Dunkelkam­ Proteine durch Isoelektrische Fokussierung lich sind und mehrere tausend Graustufen mer zusätzliche UV-Lampen angeordnet, und danach auf einem PAGE-Gel. erfassen. die den Aufnahmetisch von oben beleuch­ Da alle Proben auf das gleiche Gel auf­ ten, lassen sich neben Gelen auch Dünn­ getragen werden, eliminiert man Unter­ Handy-Imager schichtchromatographieplatten auswer­ schiede zwischen verschiedenen Gel-Läu­ ten. In den Basisausführungen muss der fen, die bei der konventionellen 2D-PAGE Es geht aber noch simpler und preis­ Anwender die Systeme meist an einen Com­ zwangsläufig auftreten. Hinzu kommt, dass werter: Statt einer fest eingebauten Ka­ puter anschließen, der die Kamera über ein anhand des internen Standards und der mera enthalten einige Modelle nur eine mitgeliefertes Bildaufnahme-Programm sehr sensitiven Cyanin-Farbstoffe selbst Aufnahme für Smart Phone oder Tablet. steuert. kleinste Unterschiede in der Expression Ein Handy-Gel-Imager lässt sich sogar mit Keine Wünsche offen lassen autonome der Proteine messbar sind. zwei verschiedenen Filtern bestücken: Geldokumentations-Systeme mit integrier­ Als Standard-Gerät für die Auswertung einem 590-Nanometer-Bandpass-Filter tem Computer sowie Touch-Screen, der die von DIGE-Gelen verwenden Proteomiker für klassische Ethidiumbromid-gefärbte aufgenommenen Gele anzeigt und als Be­ zumeist einen sündhaft teuren Laser-Scan­ DNA-Gele sowie einem 535-Nanometer-Fil­ dienungszentrale dient. Diese Alleskönner ner. Der Laserstrahl des Geräts tastet das ter für die Anregung der als Ethidiumbro­ kann man mit sämtlichen Funktionen aus- Gel Punkt für Punkt ab und regt die Cya­ mid-Ersatz immer populärer werdenden beziehungsweise aufrüsten, die der Expe­ nin-Farbstoffe der gelabelten Proteine

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zur Fluoreszenz an. Ein Detektor erfasst Lichtsignal in einen elektrischen Strom um, Etwas schlechter als der Laser Scanner die emittierten Fluoreszenz-Strahlen und der schließlich von einem Analog/Digital schnitt der CCD-Imager bei der Erken­ leitet sie für die Bildkonstruktion an eine (A/D)-Umwandler in Graustufen übersetzt nung einzelner Protein-Spots ab. Seine Recheneinheit weiter. wird. Da der A/D-Konverter einer 16-Bit-Ka­ Erkennungsquote lag bei 86 bis 90 Prozent Der Laser-Scanner wertet die DIGE-Gele mera 216 = 65.536 Werte darstellen kann, der von dem Scanner registrierten Spots. sehr präzise aus, benötigt hierfür jedoch löst diese entsprechend viele Graustufen Ebenbürtig war er jedoch bei der Analy­ mehr als eine halbe Stunde pro Gel und auf. se der Expressionsunterschiede zwischen speichert die Bilddaten in einer knapp ­12 den untersuchten Proteinproben – und MB großen Datei. Praxistest das ist letztlich die entscheidende Aussa­ Deutlich schneller arbeitet ein neuent­ ge eines 2D-DIGE-Experiments. Rabus‘ wickelter 2D-DIGE-Imager auf Basis einer Rabus‘ Gruppe arbeitet in Oldenburg ­Mannschaft untersuchte die Volumina von CCD-Kamera. Die Gruppe des Proteomikers unter anderem an den Bodenbakterien 793 Spots und die hieraus abgeleiteten Mit­ Ralf Rabus von der Universität Oldenburg Aromatoleum aromaticum sowie den Mee­ telwerts-Verhältnisse (Average Ratio), die testete den Imager auf seine Praxistauglich­ resbakterien Desulfobacula toluolica und ein Maß für die Expressionsunterschiede keit (Strijkstra et al., Proteomics 16, 1975- Phaeobacter inhibens. Es lag also nahe darstellen. 676 Spots zeigten mehr oder 79). Die Funktionsweise des DIGE-Imagers diese Mikroorganismen verschiedenen weniger identische Werte, etwas größere entspricht der eines Geldokumentationssy­ 2D-DIGE-Experimenten zu unterzie­ Abweichungen von den Mittelwerts-Ver­ stems mit zusätzlichem Auflichtsystem. Das hen und die Gele anschließend mit dem hältnissen des Laser-Scanners verzeichnete Gel wird auf dem Probentisch am Fuß der ­Laser-Scanner und dem neuen CCD-Imager das Team lediglich in 55 Fällen. Dunkelkammer platziert und seitlich von zu analysieren. Rabus‘ Gruppe sieht in dem CCD-Ima­ oben in einem exakt eingestellten Winkel Das Team verglich zunächst die ger eine vielversprechende Alternative für mit farbigem LED-Licht bestrahlt. ­Linearität und das Detektionslimit, ohne die Auswertung von 2D-DIGE-Gelen. Dies Über einen Filter sowie eine Optik hierbei einen wesentlichen Unterschied umso mehr, da die Aufnahme und Analyse gelangt die von den Proben emittierte festzustellen. Ähnlich wie beim Laser-Scan­ eines Gels nur drei Minuten dauert und die ­Fluoreszenz auf die CCD-Detektoren einer ner erstreckt sich der lineare Bereich der gespeicherte Bilddatei gerade mal drei MB Kamera, die wie üblich auf dem Deckel der CCD-Kamera über vier Größenordnungen. Speicherplatz benötigt. Dunkelkammer positioniert ist. Die einzel­ ­Das Det­ ektionslimit für Cyanin-gefärbte nen Pixel der CCD-Detektoren wandeln das Proteine liegt unter einem Nanogramm. Harald Zähringer

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WIRTSCHAFT „Fotostudios für Gele“

Geldokumentations-Systeme Produktübersicht Name des Anwendungen Beleuchtung | Kamera Sonstiges, Besonderheiten, Preis (€) Anbieter/Hersteller Produkts Allgemeines Alphametrix Biotech Ingenius Fluoreszenz Epi White Light; Transilluminator Inklusive GeneTools-Analyse-Software | 4.000,– Rödermark (Option) | 3.0-MP-Kamera, 12/16-Bit Kompatibel mit „sicheren Farbstoffen“ www.alphametrix.de U:Genius3 Fluoreszenz Epi White Light; Transilluminator Inklusive GeneTools-Analyse-Software | 6.500,– Kontakt: (Option) | 3.0-MP-Kamera, 12/16-Bit Kompatibel mit „sicheren Farbstoffen“ | H. Sanders On-Board-Computer mit Touchscreen Tel. +49 6074 2116240 [email protected] NuGenius Fluoreszenz Epi White Light; Transilluminator Inklusive GeneTools-Analyse-Software | 7.500,– Hersteller: Syngene (Option) | 5-MP-Kamera, 0,4-Inch- Kompatibel mit „sicheren Farbstoffen“ | Sensor, 12/16-Bit On-Board-Computer mit 7“-Touchscreen | Coomassie und Silberfärbung G:Box Chemi Chemilumineszenz, Epi White Light; Epi UV/LED Red, Inklusive GeneTools-Analyse-Software | ca. 14.000,– XRQ Fluoreszenz Blue, Green, IR (Option); Transillumi- Kompatibel mit „sicheren Farbstoffen“ | nator (Option) | 4.0 MP, 16-Bit-Ka- Coomassie und Silberfärbung mera mit 73% QE @425 nm, -57 °C G:Box Chemi Chemilumineszenz, s.o. | Motorangetriebener Geltisch | Inkl. Gene- ca.18.000,– XT4 Fluoreszenz, Multi- 4.2 MP 16-Bit-Kamera mit 53% QE Tools-Analyse-Software | Kompatibel m. „si- plexing, 2D-Gele etc. @425 nm, -57 °C cheren Farbstoffen“ | Coomassie, Silberfärb. G:Box Chemi s.o. s.o. | 6 MP, 16-Bit-Kamera mit 73% s.o. ca. 21.000,– XX6 QE @425 nm, -57 °C G:Box Chemi s.o. s.o. | 9 MP, 16-Bit-Kamera mit 73% s.o. ca. 23.000,– XX9 QE @425 nm, -57 °C GeneGnome Chemilumineszenz Epi White Light; Transilluminator Inklusive GeneTools-Analyse-Software ca. 12.000,– XRQ (Option) | 4 MP, 16-Bit-Kamera mit 73% QE @425 nm PXi-4/6/9 Chemilumineszenz, Epi White Light; Epi UV/LED Red, Inklusive GeneTools-Analyse-Software | Ab 18.000,– Fluoreszenz, IR-Gele, Blue, Green, IR (Option); Transillumi- Kompatibel mit „sicheren Farbstoffen“ | 2D-Gele nator (Option) | PXi 9: 9-MP-Kamera; Coomassie und Silberfärbung 24.98 MP effektive Pixel UVsolo touch Dokumentation von UV, Weißlicht-Konverter, Blaulicht- Stand-Alone-System mit 10“-Touchscreen | Ab 6.990,– Gelen und farbigen Blots Konverter, Weißlicht-Auflicht | UV-Transilluminator: 20 cm x 20 cm oder 25 cm Monochrome 5-MP-Kamera plus x 26 cm Filterfläche | UV-Sichtfenster | Aus- Zoom-Objektiv schneiden aus Gelen bei geschloss. Haupttür Analytik Jena GelTower Dokumentation und UV 302 nm, Weißlicht-Konverter, Platzsparendes System für Mini- und Ab 6.900,– Analyse von Gelen und Blaulicht-Konverter, UV 365 nm- Midi-Gele | Autofokus und manueller Jena farbigen Blots Konverter, Weißlicht-Auflicht | Fokus | Inkl. Bildaufnahme- und Analyse- www.analytik-jena.de 17.9-MP-DSLR-Farbkamera Software Kontakt: Tel. +49 3641/77 70 GelStudio SA2 s.o. UV, Weißlicht-, Blaulicht-Konverter, Stand-Alone-System mit 15,6“-Touchscreen- Ab 11.420,– [email protected] Weißlicht-LED-Leuchtplatte, Bedienung | Bildaufnahme per Knopfdruck Weißlicht-Auflicht, UV-Auflicht | durch individuell speicherbare Profile | Monochrome 5-MP-Kamera 5-fach-Filterrad | Optional multispektrales Auflicht UVP GelStudio s.o. UV 302 nm, Weißlicht-, Blaulicht- Komfortable Bedienung 15,6“-Touchscreen Ab 10.200,– UVP GelStudio Konverter, Weißlicht-LED-Leucht- oder PC-Monitor | Direkter Zugang zum touch platte, UV 365-nm-Konverter; Probenraum über Slide2Hide-Tür | Weißlicht-Auflicht, UV-Auflicht | Integrierter UV-Schutz | 5-fach Filterrad Monochrome 5-MP-Kamera ChemStudio Dokumentation und UV, Weißlicht-, Blaulicht-Konverter, Kostengünstiges System für Chemilumines- Ab 13.190,– Analyse von Gelen, Weißlicht-LED-Leuchtplatte, Weiß- zenz-Aufnahmen | Herausziehbarer farbigen, Chemilumines- licht-Auflicht, UV-Auflicht | Gekühlte UV-Tisch | 4-fach-Filterrad | zenz- und fluoreszieren- monochrome 2.1-MP-Kamera / ge- Optional multispektrales Auflicht den Blots kühlte monochrome 8.1-MP-Kamera ChemStudio s.o. s.o. Komfortables Stand-Alone-System mit 15,6“- Ab 16.900,– SA2 Touchscreen-Bedienung | Bildaufnahme per Knopfdruck durch individuell speicherbare Profile | 5-fach-Filterrad | Optional multispektrales Auflicht ChemStudio s.o. UV, Weißlicht-, Blaulicht-Konverter, Motorisierter höhenverstellbarer Lift für Ab 26.990,– Plus Weißlicht-LED-Leuchtplatte, Weiß- UV-Tisch | 5-fach-Filterrad | Großer licht-Auflicht, UV-Auflicht | Gekühlte Lieferumfang (3 Emissionsfilter, CL-Tray, monochrome 8.1-MP-/3.2-MP-Kamera Weißlicht-LED-Leuchtplatte, Präparier-Tray) Bio-Budget my-Budget Nukleinsäuregele (Ethi - Weißlicht zur Gelpositionierung; Bedienung sowie Speicherung der Bilddaten 6.285,– Technologies Diversity 200 diumbromid, SYBR, etc.), Transilluminator mit 6 UV-Röhren à am PC | Bildaufnahmen im Automatik- oder Basic Protein-Gele (Fluores- 8 W; Wellenlänge 312 nm, Filterfläche im manuellen Modus | Im manuellen Modus Krefeld zenz, Coomassie, Silber, 20 x 20 cm | Scientific-Grade-CCD- übersichtliche Anzeige der Bilddynamik | www.biobudget-shop.de etc.), Petrischalen und Kamera mit s/w-Sensor (16-Bit, Hochwertige, lichtdichte Dunkelkammer mit Kontakt: ähnliche Objekte 65.536 Graustufen, 1.4/5.5 MP) ausziehbarem UV-Tisch Tel. +49 2151-6520830 [email protected] my-Budget s.o. s.o. s.o. 7.275,– Diversity 500 Premium my-Budget s.o. Weißlicht zur Gelpositionierung; Bedienung sowie Speicherung der Bilddaten 8.185,– Diversity 700 Transilluminator mit 6 UV-Röhren à am PC | Vollautomatische Bildaufnahmen Comfort 8 W; Wellenlänge 312 nm, Filterfläche durch Motorzoomobjektiv | Im manuellen 21 x 26 cm | Scientific-Grade- Modus übersichtliche Anzeige der Bild - CCD-Kamera mit s/w-Sensor (16-Bit, dynamik | Hochwertige, lichtdichte 65.536 Graustufen, 1.4/5.5 MP) Dunkelkammer mit ausziehbarem UV-Tisch

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WIRTSCHAFT „Fotostudios für Gele“

Geldokumentations-Systeme Produktübersicht Name des Anwendungen Beleuchtung | Kamera Sonstiges, Besonderheiten, Preis (€) Anbieter/Hersteller Produkts Allgemeines

Bio-Budget (Fortsetzung, Doc-Print VX5 Nukleinsäuregele (Ethidi- Ohne UV-Tisch (Lichtschutzhaube mit Kein Computer notwendig | Kompaktes 4.275,– umbromid, SYBR, etc.), 23 x 27,5 cm Tubusöffnung) | Design | Steuerungseinheit mit abwischba- Kontaktdaten siehe S. 62) Protein-Gele (Fluores- Scientific-Grade-CCD-Kamera mit ren Oberflächen und großem TFT-Bildschirm zenz, Coomassie, Silber, s/w-Sensor (16-Bit, 65.536 Grau - | Schnelle Aufnahmen mit automatischer etc.), Petrischalen und stufen, 2 MP) Belichtung möglich | USB2-Anschluss ähnliche Objekte Doc-Print s.o. Weißlicht zur Gelpositionierung; Kein Computer notwendig | Hochwertige, 7.295,– VX5-1100 Transilluminator mit 6 UV-Röhren à lichtdichte Dunkelkammer mit ausziehbarem 8 W; Wellenlänge 312 nm, Filterfläche UV-Tisch | Steuerungseinheit mit abwisch- 21 x 26 cm | baren Oberflächen und großem TFT- Scientific-Grade-CCD-Kamera (16- Bildschirm | Schnelle Aufnahmen mit Bit, 65.536 Graustufen, 2 MP) automatischer Belichtung möglich | USB2-Anschluss Bio-Rad Laboratories Gel Doc EZ DNA-Detektion (EtBr, Trays mit automatischer Erkennung; Automatische Tray-Erkennung und Eintasten- Ab 4.470,– Imaging GelRed, SYBR, FastBlast Trans-UV, Trans-Weißlicht, Trans- bedienung | Kompaktes Tischformat opti- München System usw.), Protein-Detektion Blau; Stain-Free | miert für Klein- und Mittelformatgele | www.bio-rad.com (Coomassie, Silber, 12-Bit-System-Kamera (~1.4 MP); Image-Lab-Software für PC und Mac zur Kontakt: SYPRO, Oriole usw), Dynamische Bildauflösung > 4 MP Bildaufnahme und Auswertung | Technical Support LSG Stain-Free-Technologie Stain-Free kompatibel Tel. +49 89 31884 177 [email protected] Gel Doc XR+ DNA-Detektion (EtBr, Beleuchtung: UV-Transilluminator mit Für Klein- bis Großformatgele (Maximale Ab 6.950,– System GelRed, SYBR, FastBlast optionaler Weiß- oder Blaulicht- Probengröße bis 28 x 36 cm) | Optional usw.), Protein-Detektion, Konvertierungsplatte; Weißes Auf- aufrüstbar für Chemiluminiszenzdetektion Stain-Free-Technologie, licht; Stain-Free kompatibel | (ChemiDoc XRS) | Image-Lab-Software für Colorimetrische Western 12-Bit-System-Kamera (~1.4 MP); PC und Mac zur Bildaufnahme enthalten | Blots Dynamische Bildauflösung > 4 MP Präparatives Arbeiten mit Standardliefer - umfang möglich ChemiDoc DNA-Detektion (EtBr, UV-Transilluminator mit optionaler s.o. Ab 13.900,– XRS+ System GelRed, SYBR, FastBlast Weiß- oder Blaulicht Konvertierungs- usw.), Protein-Detektion, platte; Weißes Auflicht; Stain-Free Stain-Free-Technologie, kompatibel | Western Blots (Chemilu- 16-Bit-System-Kamera; Dynamische mineszenz und Colorime- Bildauflösung > 4 MP trie)

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New Axygen Gel Documentation Systems from Corning let you capture publication quality A Corning Brand Axygenimages with just 4 clicks. Gel Documentation Systems The systems are quick to set up and have an intuitive user interface for image capture, annotation, and contrast adjustment. ◗◗ Features ◗◗ Auto exposure and prefocus so you never have to manually manipulate the camera ◗◗ High resolution camera for publication quality images ◗◗ Digital darkroom for fast, easy image capture and annotation Long-life transilluminator that lasts up to 30.000 hours

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WIRTSCHAFT „Fotostudios für Gele“

Geldokumentations-Systeme Produktübersicht Name des Anwendungen Beleuchtung | Kamera Sonstiges, Besonderheiten, Preis (€) Anbieter/Hersteller Produkts Allgemeines

Bio-Rad (Fortsetzung, ChemiDoc MP DNA-Detektion, Protein- UV-Transilluminator mit optionaler Maximale Probengröße 28 x 36 cm | Sensi- Ab 18.980,– Imaging Detektion (Coomassie, Weiß- oder Blaulicht Konvertierungs- tive Chemilumineszenzdetektion sowie optio- Kontaktdaten siehe S. 63) System Silber, SYPRO, Oriole platte; Weißes LED-Auflicht; nale RGB-Fluoreszenzmodule mit gefiltertem usw.), Stain-Free-Tech- Optionale LED-Auflichtmodule (Blau, LED | Image-Lab-Software für PC und Mac | nologie, Western Blots Grün, Rot); Stain-Free kompatibel | Stain-Free-kompatibel für Bildaufnahme und 16-Bit-System-Kamera; Dynamische Auswertung | Präparatives Arbeiten möglich Bildauflösung > 4 MP ChemiDoc DNA-Detektion, Protein- Beleuchtung: Trays mit automati- Stand-Alone-System mit Touchscreen-Inter- Ab 21.500,– Touch Imaging Detektion (Coomassie, scher Erkennung für verschiedene face | Hochsensitive Chemilumineszenzde- System Silber, SYPRO, Oriole Anwendungen; Trans-UV; Trans- tektion mit optimalem dynamischen Bereich | usw.), Stain-Free-Tech- Weißlicht; Trans-Blau; Stain-Free; Image-Lab-Software für PC und Mac | nologie, Western Blots Weißes Auflicht | Stain-Free-kompatibel für Bildaufnahme und 16-Bit-System-Kamera (> 6 MP) Auswertung | Präparatives Arbeiten möglich GS-900 USB Colorimetrische DNA- 16-Bit-Scanner mit weißem Auf- und Optimiertes System f. colorimetr. gefärbte Gele Ab 13.235,– Densitometer und Proteindetektion in Durchlicht (bis 3.4 OD) und Blots (bis 33,0 x 29,0 cm) | Auflösung bis Gelen und Blots 37,4 µm | Image Lab Software für PC und Mac Bioolympics / DNA Geldoku- DNA, RNA, Protein inner- 25 °C gekühlte CCD; 8“-Touchscreen, Mini-PC innen | Auf Anfrage Royal Biotech mentations- halb Agarosegel PAGE, Graustufen 1.390 x 1.040, 16 Bit; UV-Transilluminator | ETBR-Filter Systeme Röntgenfilm, gefärbten Zoom 8–48 mm / f1.2 Thousand Oaks, CA, USA Membran www.royalbiotech.com Kontakt: Chemilumines- Multicolor-Leuchtstoff, s.o. 8“-Touchscreen, Mini-PC innen | Auf Anfrage Tel. +18053090329 zenz Geldoku- Echtzeit-Elektrophorese, UV-Transilluminator | ETBR-Filter [email protected] mentations- Chemilumineszenz Systeme Chemilumines- Multicolor-Leuchtstoff, s.o. 8“-Touchscreen, Mini-PC innen | Auf Anfrage zenz & DNA Echtzeit-Elektrophorese, UV-Transilluminator | ETBR-Filter Geldokumen- Chemilumineszenz, tations- DNA-, RNA-Proteine etc. Systeme Digitale Geldo- EtBr, Coomassie Blau, 4WX2 White Light, UV-Transillu- 8-GB-Speicherkarte | USB-Kabel | Auf Anfrage kumentation Silber, SYBR Green Gel, minator | Digitalkamera (1.2 MP) 7“-Bildschirm etc., TLC-Platten, Rönt- genfilm, Western-Blot- Membran Biostep PC-gesteuerte Detektion von fluores- Weiß-Auflicht, Weiß-Durchlicht, Modulares Baukastensystem | PC-Steue- Ab 2.945,– Burkhardtsdorf Systeme: zenzgefärbten RNA-/ UV-Durchlicht, Optional: UV-Auflicht, rung von Kamera, Dunkelhaube, Transillumi- www.biostep.de Felix 1010/2010 DNA-Agarose gelen VIS-LED-Auflicht | nator, Lichtquellen | Integrierte Datenbank Kontakt: Michael Sonntag Felix 1020/2020 sowie sichtbar gefärbten Digitale Farb-Spiegelreflex-Kamera zur Archivierung der Aufnahmen | Tel. +49 3721 3905 22 Felix 1030/2030 Protein-Gelen, Blots, mit 18 MP Nachbearbeitungstool mit vielen Funktionen [email protected] Felix 1040/2040 TLC-Platten u.a. zur Bildbearbeitung | GLP/GMP-Konformität Felix 1050/2050 Stand-Alone- Sensitive Detektion von LED-Weiß-Auflicht; LED-Weiß- PC-unabhängiges System mit vielen Ab 3.450,– Systeme: fluoreszenzgefärbten Durchlicht; UV-Durchlicht; Optional: leistungsfähigen Funktionen | Gerix 1000 RNA-/DNA-Agarose - UV-Auflicht; VIS-LED-Auflicht | Automatisierte Bedienung | Funktionen Gerix 1010 gelen sowie sichtbar Analoge CCD-Kamera mit 12-Bit zur Bildbearbeitung | Direkte Ansteuerung Gerix 1020 gefärbten Protein-Gelen, von Drucker und USB-Stick | Gerix 1030 Blots, TLC-Platten u.a. GLP/GMP-Konformität Gerix 1040 Gerix 1050 Scanner: Scannersysteme (Densi- Auflicht- und Durchlicht-Einheit Direkte, methodenbasierte Ansteuerung Ab 1.565,– ViewPix 700 tometer) für feuchte des Scanners | GLP/GMP-Konformität, ViewPix 900 Acrylamidgele und Kalibrierung bis 3,8 OD durch verschiedene ViewPix 1100 andere kolorimetrische, Graustufenkeile | Transmissions- und Refle- ViewPix 1300 transparente sowie xions-Modus | Auflösung max. 5,29 µm, 16- nicht-transparente Bit Graustufen, 48-Bit Farbe | Farbkanalopti- Proben mierung rot, grün, blau, weiß, frei einstellbar Chemilumines- Detektion und Analyse LED-Weiß-Auflicht; UV-Auflicht; Belichtungszeit bis 24 h | Verriegelung Ab 9.350,– zenz-Systeme: von Chemilumineszenz, VIS-LED-Auflicht | während der Messung | Einhand-Bedienung Celvin S 160+ Biolumineszenz, Gekühlte 16-Bit-Kamera bei der Aufnahme | Günstiges Preis-/ Celvin S 320+ Fluoreszenz Leistungsverhältnis | GLP/GMP-Konformität Celvin S 420 Celvin S 830 Celvin S 420FL Biotec-Fischer Felix 1010 DNA-Gel / Protein-Gele Ohne Beleuchtung | Dunkelhaube inkl. | Aufnahmesoftware inkl. 2.551,– Reiskirchen (PC-gesteuert) CMOS-Kamera (18 MP) www.biotec-fischer.de Felix 1015 DNA-Gel / Protein-Gele UV-Transilluminator | Dunkelhaube inkl. | Aufnahmesoftware inkl. 2.952,– Kontakt: (PC-gesteuert) CMOS-Kamera (18 MP) | UV-Transilluminator inkl. Tel. +49 6408 6072 [email protected] Felix 1020 DNA-Gel / Protein-Gele Ohne Beleuchtung | Dunkelhaube mit Kontrolltasten | 3.445,– (PC-gesteuert) CMOS-Kamera (18 MP) Aufnahmesoftware inkl. Felix 1025 DNA-Gel / Protein-Gele UV-Transilluminator | Dunkelhaube mit Kontrolltasten | Aufnahme- 3.645,– (PC-gesteuert) CMOS-Kamera (18 MP) software inkl. | UV-Transilluminator inklusive Felix 1040 DNA-Gel / Protein-Gele UV-Transilluminator und Weiß- Dunkelkammer mit Tür und Kontrolltasten | 5.095,– (PC-gesteuert) Auflicht | CMOS-Kamera (18 MP) Aufnahmesoftware, UV-Transilluminator inkl. Felix 1045 DNA-Gel / Protein-Gele s.o. s.o. | 5.595,– (PC-gesteuert) Videoprinter inklusive

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WIRTSCHAFT „Fotostudios für Gele“

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Biotec (Fortsetzung, Felix 1050 DNA-Gel / Protein-Gele UV-Transilluminator | Dunkelkammer mit Tür, Kontrolltasten & Aus- 6.495,– (PC-gesteuert) CMOS-Kamera (18 MP) zugschublade für UV-Transilluminator | UV- Kontaktdaten siehe S. 64) Schutzeinrichtung für präparatives Arbeiten Felix 1055 DNA-Gel / Protein-Gele s.o. s.o. | 7.395,– (PC-gesteuert) Videoprinter inklusive Gerix 1010 (PC- DNA-Gel / Protein-Gele UV-Transilluminator | CCD-Kamera Dunkelhaube inkl. | Steuergerät mit Display 4.415,– unabhängig) (752 x 582 Pixel, 8-Bit Graustufen) inkl. | UV-Transilluminator inkl. Gerix 1015 (PC- DNA-Gel / Protein-Gele s.o. s.o. | 5.595,– unabhängig) Videoprinter inklusive Gerix 1040 (PC- DNA-Gel / Protein-Gele s.o. Dunkelkammer mit Tür und Kontrolltasten | 5.825,– unabhängig) Steuergerät mit Display inkl. | UV-Transilluminator inkl. Gerix 1045 (PC- DNA-Gel / Protein-Gele s.o. s.o. | 7.165,– unabhängig) Videoprinter inklusive Gerix 1050 (PC- DNA-Gel / Protein-Gele s.o. Dunkelkammer mit Tür, Kontrolltasten und 6.635,– unabhängig) Auszugschublade für UV-Transilluminator | UV-Schutzeinrichtung | Steuergerät mit Display Gerix 1055 (PC- DNA-Gel / Protein-Gele s.o. s.o. | 7.975,– unabhängig) Videoprinter inklusive Biozym Scientific FlashGel Auftrennung und Blaulicht-LEDs | Realtime-Auftrennung und Dokumentation in 1.180,– System Dokumentation von USB-Webcam 5 Minuten | Direkte Probenrückgewinnung Hessisch Oldendorf DNA- und RNA-Proben ohne UV-Licht, Ausschneiden der Banden www.biozym.com in vorgefertigten oder Aufreinigung | 5–20 mal sensitiver als Kontakt: Anja Röben Flash-Gelkassetten EtBr | Detektionslimit für DNA < 0,1 ng und Tel. +49 5152 9020 für Gesamt-RNA < 10 ng [email protected] Hersteller: Lonza Azure C150 Dokumentation von Herausziehbarer Transilluminator mit Vollständig automatisierte schnelle licht- Auf Anfrage Kontakt: Detlev Frermann Geldocumen- DNA- und Protein-Gelen, 302 nm / 365 nm UV-Anregung und starke Aufnahme von DNA- und Proteinpro- Tel. +49 5152 9020 tation system Detektion von Proben, EPI-Blaulichtanregung 470 nm und ben | Tablet PC Touchscreen-Steuerung | [email protected] die mit diversen Fluores- optional „Conversion Blue Screen“ Aufrüstbarkeit auf weitere Applikationen | Hersteller: Azure Biosystems zenzfarbstoffen gelabelt 480 nm; Weißlichtanregung für Ausschneiden von Proben auf herauszieh - sind colorimetrische Färbungen | barem UV-Tisch oder Aktivierung von Proben 5.4-MP-CCD-Kamera über 5 Minuten Belichtungszeiten Azure C200 s.o. Herausziehbarer Transilluminator mit Automatisierte lichtstarke Aufnahme von Auf Anfrage Gel Documen- 302 nm / 365 nm UV-Anregung und DNA- und Proteinproben | Kompaktes System tation EPI-Blaulichtanregung 470 nm und mit Tablet PC Touchscreen-Steuerung | Workstation optional „Conversion Blue Screen“ Einfache Bedienung und Aufrüstbarkeit | 480 nm; Weißlichtanregung für colo- Ausschneiden von Proben auf herausziehba- rimetrische Färbungen | 5.4-MP- rem UV-Tisch oder Aktivierung von Proben CCD-Kamera, lichtstarkes Objektiv über 5 Minuten Belichtungszeiten | 7-fach- mit F 1.8, Sichtfeld von 20 cm x 15 cm Filterrad und Auswertesoftware „AzureSpot“ Azure c300 Chemilumineszenz- Epi-Blaulicht 470 nm, UV-Transillumi- Schnelle, einfache Chemilumineszenz- Auf Anfrage Chemilumines- gelabelte Western Blots, nator mit zwei Wellenlängen (302 nm Detektion | Quantitative Daten im Bereich cent Western DNA- und RNA-Proben, und 365 nm); 7-fach Filterrad | von > 4 Zehnerpotenzen | Kamera mit hoher Blot Imaging Chemilumineszenz- 8.3-MP-CCD Kamera (3.326 x 2.504), QE und großer Well-Kapazität | System Imaging; Weißlichtan- gekühlt auf -25 °C absolut; Integrierter Windows 8.1/10/10 Pro Tablet-PC wendungen / Colorime- 5.4 MP und 16-Bit A/D zur Steuerung, 10,1“-Screen, Bluetooth/Wire- trische Messungen etc. less-ready, USB- und Lan-kompatibel | Auswertesoftware „AzureSpot“ Azure c400 RGB-Fluoreszenz Epi-Blaulicht 470 nm; UV-Transillumi- Drei-Kanal-RGB (rot, grün, blau) LED Anre- Auf Anfrage Visible Fluo- Western-Blot-Multiplex- nator mit zwei Wellenlängen (302 nm gung | Optimale Anregung für z.B. Cy5, Cy3, rescent Imaging; Chemilumines- und 365 nm); 7-fach Filterrad mit Cy2 Applikationen | Schnelle, einfache Che- Western Blot zenz-Imaging; 4 Standard-Filtern | milumineszenz- Detektion ohne Film, Quanti- Imaging Weißlichtanwendungen / 8.3-MP-CCD-Kamera (3.326 x 2.504), tative Daten im Bereich von > 4 Zehner- System Colorimetrische gekühlt auf -25°C absolut; potenzen | Integrierter Windows 8.1/10/10 Messungen; Blaulicht- 5.4 MP und 16-Bit A/D Pro Tablet-PC zur Steuerung, 10,1“-Screen, Geldokumentation; Bluetooth/Wireless ready, USB- and Lan- UV-Geldokumentation kompatible Auswertesoftware „AzureSpot“ Azure c500 Laser NIR Floreszenz 2 Infrarot-Laser-Dioden; Blot Tray für Filter für optimale Emission gängiger NIR Auf Anfrage Infrared Western Blot Multiplex Chemilumineszenz-Imaging; Tray für Fluoreszenzantikörper | Geldokumentation Western Blot Imaging, Chemilumines- Weißlichtapplikationen; Epi-Blaulicht mit UV und Blaulicht; Aufnahme von DNA, Imaging zenz Imaging; Weißlicht- 470 nm; UV-Transilluminator mit zwei Protein, colorimetrischen oder photo- System anwendungen etc. Wellenlängen (302 nm und 365 nm); metrischen Daten | Integrierter Windows 7-fach Filterrad mit 3 Standard-Filtern 8.1/10/10 Pro Tablet-PC zur Steuerung, | 8.3-MP-CCD-Kamera (3.326 x 2.504), 10,1“-Screen, Bluetooth/Wireless ready, gekühlt auf -25°C absolut; 5.4 MP und USB- und Lan-kompatible Auswertesoftware 16-Bit A/D „AzureSpot“ Azure c600 Laser NIR, Fluoreszenz 2 Infrarot-Laser-Dioden; 3 LED für Schnelle, einfache Chemilumineszenz | Auf Anfrage The Ultimate Western Blot, Multiplex RGB-Multiplexanwendungen, Epi-Rot, Quantitative Daten im Bereich von >4 Zehner- Western Blot Imaging, RGB Fluores- -Grün und -Blau, Epi-Blaulicht 470 nm; potenzen | Kamera mit hoher QE und Imaging zenz Western Blot UV-Transilluminator mit zwei Wellen- großer Well-Kapazität | Integrierter System Multiplex Imaging; längen (302 nm / 365 nm); 7-fach Filter- Windows 8.1/10/10 Pro Tablet-PC zur Steue- Chemilumineszenz rad m. 6 Standard-Filtern | 8.3-MP- rung, 10,1“-Screen, Bluetooth/Wireless- Imaging; Weißlicht - CCD-Kamera (3.326 x 2.504), gekühlt ready, USB- und Lan-kompatibel, anwendungen etc. auf -25°C absolut; 5.4 MP & 16-Bit Auswertesoftware „AzureSpot“

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WIRTSCHAFT „Fotostudios für Gele“

Geldokumentations-Systeme Produktübersicht Name des Anwendungen Beleuchtung | Kamera Sonstiges, Besonderheiten, Preis (€) Anbieter/Hersteller Produkts Allgemeines Corning Axygen Gel Dokumentation und A/DUV (302 & 365 nm), blaues Licht Kompatibel mit den meisten Nukleinsäure- 4.850,– bis Amsterdam, Niederlande Documenta- Auswertung von (470 nm, optional), weißes Licht Farbstoffen | Bildbearbeitung und Banden- 7.950,– www.corning.com tion System DNA/RNA-Gelen, (optional zusätzlich als Durchlicht) | auswertung (optional) | kompakte Stellfläche Kontakt: Proteingelen, Western Hochauflösende 5.4-MP-Kamera, (30 x 38 cm) | Hochleistungs-UV-Lampen Tel. +31 20 659 6051 Blots u.a. 16-Bit Tiff-Dateien (30.000 Std. Brenndauer) | Bedienung über [email protected] Tablet oder externe Tastatur | 1,4 GHz- Prozessor, 2 GB RAM, WiFi- und USB- Schnittstellen Herolab Laborgeräte MiniDoc DNA-/Protein-Gele Weißlicht, UV- oder Blaulicht-LED- Kamera wird über externen Computer ge- 4.736,– Transilluminator | steuert: Software E.A.S.Y Win Modul A plus | Wiesloch Scientific-Grade-CCD-Kamera 12-Bit Blende und Fokus manuell einstellbar | www.herolab.de UV-Schutzschild; gute Auflösung Kontakt: Iris Sauer Tel. +49 62 22 5802 15 E.A.S.Y Doc DNA-/Protein-Gele Weißlicht, High-Contrast-UV- oder Kamera wird über externen Computer gesteu- 6.200,– [email protected] plus Blaulicht-LED-Transilluminator | ert: Software E.A.S.Y Win Modul A plus | Scientific-Grade-CCD-Kamera 12-Bit Blende, Zoom und Fokus manuell einstellbar | UV-Schutzschild, UV-Timer | Hohe Auflösung HeroDoc plus DNA-/Protein-Gele Weißlicht, UV-Auflicht, Integrierter Kamera und Objektivfunktionen | Blende und 7.790,– High-Contrast-UV-Transilluminator | Fokus werden über externen Computer ge- Integrierte Scientific Grade steuert: Software E.A.S.Y Win Module A plus, CCD-Kamera 12 Bit B und C | UV-Schutzschild | Hohe Auflösung ChemoLum DNA-/Protein-Gele, Weißlicht-, Blaulicht-, UV-Auflicht, Herausragende Sensitivität, Zoomfunktion 25.300,– C1R Western Blots High-Contrast-UV-Transilluminator über motorische Höhenverstellbarkeit der bzw. Weiß- oder Blaulicht | Kamera | Sehr lichtstarkes Objektiv | Integrierte Scientific Grade Filterrad: Multi-Imaging-System CCD-Kamera 16-Bit, 8.3 MP Intas Science Imaging iDoc Imager DNA-/RNA-Gele UV- oder Cyan-LED-Transillumination Einsteigermodell | Klein und kompakt | Ab 4.900,– Instruments | 1.3 oder 5 MP / 12-Bit Stand-Alone-System Göttingen Gel iX DNA-/RNA-Gele, UV-, Blau- Cyan-LED-Transillumina- Der Klassiker | Robust, vielfältig und einfach Ab 4.900,– www.intas.de Coomassie/Silberfärbung tion, Weißlichttransillumination | zu bedienen | Modular ausbaubar Kontakt: 1.3 oder 2.8 MP / 12-Bit Herr Riemenschneider Gel Jet DNA-/RNA-Gele, UV-, Blau- oder Cyan-LED-Transillu- Voll automatisiert oder manuell bedienbar | Ab 5.900,– Tel. +49 551 505050 Coomassie/Silberfärbung mination | 1.3 oder 5 MP / 12-Bit UV- und Blue-LED gleichzeitig möglich [email protected] Gel Stick DNA-/RNA-Gele, UV-, Blau- oder Cyan-LED-Transillu- Kompaktmodell | Voll automatisiert | Ab 6.400,– Touch Coomassie/Silberfärbung mination | Stand-Alone-System 5 MP / 12-Bit ChemoStar DNA-/RNA-Gele, UV-, Blau- oder Cyan-LED-Transillu- Gel- und Western-Blot-Imager | Ab 14.900,– Touch Coomassie/Silberfär- mination | Extrem sensitiv | Stand-Alone-System bung, Western Blots, 3.2 oder 6.1 MP / 16-Bit Chemolumineszenz, Bio- lumineszenz, Fluoreszenz ChemoStar XL s.o. s.o. Gel- und Western-Blot-Imager | Bis zu Ab 16.900,– 4 Fluoreszenzkanäle | Proben bis 25 x 30 cm Größe LI-COR Biosciences C-DiGit Chemi- Western Blots (Chemilu- Beleuchtung: ohne | Dynamischer Bereich > 4 logarithmische 4.950,– luminescent mineszenz) CCD-Kamera Einheiten | Keine Sättigung, keine multiplen Bad Homburg Western Blot Expositionen | Handlich | Auswertungs- www.licor.com Scanner software Image Studio enthalten Kontakt: Tel. +49 6172 1717771 Odyssey Fc Western Blots, Beleuchtung: 2 Laserdioden (685 nm Dynamischer Bereich > 6 logarithmische Ab etwa [email protected] Imaging Coomassie Protein- und 785 nm), diffuses Licht (520 nm) | Einheiten | Sensitive, quantitative Western- 25.000,– System Geldokumentation, CCD-Kamera Blot-Analysen | Sehr gutes Signal-zu-Hinter- DNA-Geldokumentation grund Verhältnis | Auswertungssoftware Image Studio enthalten Odyssey CLx Western Blots, Coomas- 2 Laserdioden (685 nm und 785 nm) | s.o. Auf Anfrage Imaging sie, DNA, In-Cell-, Detektion: Avalanche Photodioden System On-Cell-Westerns, etc. LTF Labortechnik Römmer Quantifizierung, Moleku- UV-Licht, Weißdurchlicht, Weißauf- Sichtbare Fläche 20 x 20 cm | Kein Filterrad Ab 6.475,– Diversity 200 largewichtsbestimmung licht | | Thermisch gekühlte Kamera, hohe Wasserburg am Bodensee und Colony Counting Kamera mit 16-Bit Datentiefe und Sensitivität und geringes Bildrauschen | www.labortechnik.com 1.4 MP Sensorauflösung; bei Bedarf Komplett softwaregesteuert, Gelaufnahmen Kontakt: Noel Kändler maximale Bildauflösung von 5.5 MP manuell oder voll automatisiert Tel. +49 8382 98 52 0 [email protected] Römmer s.o. s.o. Sichtbare Fläche 21 x 26 cm | 6-Positionen- Ab 7.495,– Diversity 500 Filterrad | Thermisch gekühlte Kamera, hohe Sensitivität und geringes Bildrauschen | Komplett softwaregesteuert, Gelaufnahmen manuell oder voll automatisiert Römmer s.o. s.o. s.o. | Ab 8.430,– Diversity 700 Motorisiertes Objektiv Hersteller: Syngene Syngene Fluoreszenz, DNA- und Weißauflicht; Schmaler UV-Transillu- Sichtbare Fläche 20 x 24 cm | Kein externer Ab 7.956,– NuGenius Protein-Gel-Analyse minator, optional; UltraSlim Blue- Computer notwendig, mit Touchscreen | LED, Transilluminator 10 x 12 cm, Stellfläche 75 x 31 x 45 cm (H x B x T) | optional; Konverter für sichtbares Bilderfassungs-Software und GeneTools- Licht, optional | Bildanalyse-Software inklusive 5-MP-Kamera, Farbtiefe 12/16-Bit (erweitert), Grauskala 0–65.536

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WIRTSCHAFT „Fotostudios für Gele“

Geldokumentations-Systeme Produktübersicht Name des Anwendungen Beleuchtung | Kamera Sonstiges, Besonderheiten, Preis (€) Anbieter/Hersteller Produkts Allgemeines LTF (Fortsetzung, Syngene Chemilumineszenz, LED-Weißauflicht | Sichtbare Fläche 11 x 8 cm | Vollautomati- Ab 14.910,– GeneGnome Western-Blotting, CCD-Kamera mit 4 MP, gekühlt bei sches System speziell für Western Blots | Kontaktdaten siehe S. 66) XRQ Protein-Gel-Analyse -57°C; effektive Auflösung 16 MP; Wählt automatisch die richtigen Bildeinstel- 65.536 Graustufen lungen für jeden Blot | Lieferung komplett mit unlimitierter Analyse-Software (GeneTools) Syngene Chemilumineszenz, UV-Licht, Weiß/Rot/Blau/Grün/IR- Sichtbare Fläche 32,3 x 25,6 cm | Profi - Ab 33.000,– G:Box Chemi Western-Blotting, Auflicht, Weißdurchlicht, Blaulicht- system für Fluoreszenz-, Visible-, Chemie- XX9 Multiplex-Gele, Infrarot- konverter, UV-Transilluminator | lumineszenz-, IR- und 2D-Applikationen | und Routinegeldokumen- 9-MP-Kamera, effektive Auflösung Mit GeneSys-Steuerungssoftware | tation etc. 27 MP, 16-Bit Datentiefe, Auswahlmöglichkeit der am meisten genutz- 65.536 Graustufen ten, gängigen Anwendungsprotokolle Nippon Genetics FastGene FAS DNA-und RNA-Gele Blau/Grün-Illuminator: Sichtbares Blau/Grün-Anregungslicht | Keine Schädi- 799,– Europe Nano (alle Farbstoffe) Licht (LEDs, Spektrum von gung der DNA durch UV-Exposition | 470–520 nm) | Sicheres Arbeiten | Preiswert | Düren Kamera: Eigenes Smartphone Arbeitsfläche 10 x 10 cm www.nippongenetics.de Kontakt: Oliver Schwarz FastGene Blue DNA- und RNA-Gele, Blau-Transilluminator: Sichtbares Keine Schädigung der DNA durch UV-Exposi- 2.049,– Tel. +49 2421 554960 GelPic LED Protein-Gele, Licht (LEDs, 470 nm), Weißlicht- tion | Sicheres Arbeiten | Drei Lichtquellen [email protected] Box Membrane etc. Trans illuminator (LEDs), Weißlicht- erlauben viele Applikationen | Kompaktes Auflicht (LEDs) | 9 MP, CMOS Design, Arbeitsfläche 16 x 11 cm FastGene DNA- und RNA-Gele, Blau/Grün-Transilluminator: „Blau/Grün-Anregungslicht“ für beste 2.499,– Blue/Green Proteingele, Sichtbares Licht (LEDs, 470–520 nm), Sensitivität | Keine Schädigung der DNA GelPic LED Membrane etc. Weißlicht-Transilluminator (LEDs), durch UV-Exposition | Drei Lichtquellen Box Weißlicht-Auflicht (LEDs) | erlauben viele Applikationen | Kompaktes 9 MP, CMOS Design, Arbeitsfläche 16 x 11 cm FastGene DNA-und RNA-Gele, Blau/Grün-Transilluminator: Sichtba- „Blau/Grün-Anregungslicht“ für beste 2.799,– FAS Digi Fluoreszierende Proteine res Licht (LEDs, 470–520 nm) | Sensitivität | Keine Schädigung der DNA Kamera: 12 MP, CMOS durch UV-Exposition | Flexibles modulares System, Arbeitsfläche 20 x 16 cm FastGene DNA-und RNA-Gele, Blau/Grün-Transilluminator: „Blau/Grün-Anregungslicht“ für beste 7.499,– FAS-V Proteingele, Sichtbares Licht (LEDs, 470–520 nm), Sensitivität | Keine Schädigung der DNA Membrane etc. Weißlicht-Transilluminator (LEDs), durch UV-Exposition | Built-in PC, Touch- Weißlicht-Auflicht (LEDs) | screen, Software | Arbeitsfläche 26 x 21 cm Scientific Grade 2-MP-1/1.8"-CCD- Sensor-Kamera Omnilab-Laborzentrum Nu Genius Fluoreszierende Gele, Epi-Weißlicht und UV-Transillumina- Basic Geldokumentationssystem mit integrie- 5.815,– Bremen wie Eth.Br., Safe Farb- tor, Weißlicht-/Blaulicht-Konverter | ratem Touchscreen | Sichtfeld beträgt www.omnilab.de stoffe, Coomassie 5-MP-Kamera, motorgetriebenes 20 x 24 cm Kontakt: Zoomobjektiv Tel. +49 421 17599 0 Gbox-F3 Fluoreszierende Gele, Epi-Weißlicht und UV-Transillumina- Motorbetriebenes Filterrad mit 7 Positionen 6.735,– [email protected] wie Eth.Br., Safe Farb- tor, Weißlicht-, Blaulicht-Konverter | und UV-Filter | Automatische oder manuelle Hersteller: Syngene stoffe, Coomassie 3.8-MP-Kamera (15.3 MP effektiv), Steuerung mit GeneSys-Software | motorgetriebenes Objektiv f/1.2 Vordefinierte ‚One click‘-Protokolle | Inkl. GeneTools-Analyse-Software Gbox-Chemi- Fluoreszierende Gele, Epi-Weißlicht, integrierte LED- Motorbetriebenes Filterrad mit 7 Positionen 12.830,– XRQ wie Eth.Br., Safe Farb- Halterung für LED-Module, und UV-Filter | Optional rote, grüne, blaue stoffe, Coomassie; UV-Transilluminator, Weißlicht- LED-Module für LED-Halterung erhältlich | Western Blots, Konverter und Blaulicht-Konverter | Automatische oder manuelle Steuerung mit Multiplexing, 4 MP Auflösung (16 MP effektiv), GeneSys-Software | Vordefinierte ‚One Stain-free Imaging Zoomobjektiv f/1.2 click‘-Protokolle | Inkl. GeneTools-Analyse- Software Gbox-Chemi- Fluoreszierende Gele, Epi-Weißlicht, integrierte LED-Halte- Motorbetriebenes Filterrad mit 7 Positionen 22.255,– XX6 wie Eth.Br., Safe Farb- rung für LED-Module (rot, grün, blau und UV-Filter, variabler motorbetriebener stoffe, Coomassie; und IR), UV-Transilluminator, Weiß- Probentisch | Optional rote, grüne, blaue Western Blots, Multi- licht-Konverter und Blaulicht- LED-Module für LED-Halterung erhältlich | plexing, Stain-free Konverter | Automatische oder manuelle Steuerung Imaging; Biolumineszenz, 6 MP Auflösung (18 MP effektiv), mit GeneSys-Software | Vordefinierte ‚One GFP Plant Imaging, Festwinkelobjektiv f/0.95 click‘-Protokolle | Inkl. GeneTools-Analyse- 2D-DIGE-Gele Software Serva Electrophoresis Serva Colorimetrische und RGB-/Weißlicht-LED-Transillu- Hohe Sensitivität (bis zu 1 ng Protein/Bande 9.450,– Heidelberg BlueImager Fluoreszenzdetektion minator | CCD-Kamera bzw. 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UV-Filter, magnetischem BC-300: BlueCube Serva DNA Stain Clear CMOS-Sensor Schutzschirm sowie Aufnahme- und 2.850,– G- und EtBr-gefärbten 1D-Analysesoftware | Geräte-Format BC-300L: Nukleinsäuren in Aga- (BxTxH) 30 cm x 26 cm x 23,5 cm | 3.495,– rose-/Acrylamidgelen BC-300L: BC-300 inkl. Laptop

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WIRTSCHAFT „Fotostudios für Gele“

Geldokumentations-Systeme Produktübersicht Name des Anwendungen Beleuchtung | Kamera Sonstiges, Besonderheiten, Preis (€) Anbieter/Hersteller Produkts Allgemeines Serva (Fortsetzung, Bio-5000 Plus Scanner mit Durchlicht- LED-Weißlicht | Scanfläche: 21,6 cm x 25,4 cm | Autofocus 3.250,– VIS Gel und Reflektionsmodus CCD-Bildsensor (Auflösung bis und -kalibration | Wasserdichte Halterungen Kontaktdaten siehe S. 67) Scanner für die Dokumentation 4.800 dpi; Dynamischer Bereich bis | Kurze Aufwärmphase und Energiesparende von colorimetrisch ge- 3,77 OD) LED-Lichtquelle | Einfach zu bedienende färbten Gelen und Blots Scansoftware Bio-1000F Scanner für die Doku- LED-Blaulicht und Grünfilter | Nachweisgrenze von 0,04 ng DNA/Bande bei 3.250,– Fluoreszenz- mentation von Gelen, CCD-Bildsensor Färbung mit SERVA DNA Stain Clear G | Gelscanner die mit Fluoreszenz-Farb- Entfernbare Filterplatte | MiBioFluo- stoffen als Alternative zu Software-Interface für Visualisierung der EtBr gefärbt sind Banden und direktes Ausschneiden Vilber Lourmat Fusion FX, Fluoreszenz-, Western Mehr als 20 verschiedene Auf- und 10 Produktlinien mit etwa 100 individuell kon- Je nach Deutschland Fusion SL, Blot, MTP, Makroarray, Durchlichtquellen verfügbar | figurier- und flexibel erweiterbaren Imagern | Plattform Fusion Pulse, Chemilumineszenz-, Gekühlte Scientific-Grade-s/w- Voll- oder teilautomatisiert, Stand-Alone oder und Aus- Eberhardzell Fusion Solo S, Pflanzen-Imaging etc. Kamera, 16-Bit, DARQ7 (42 MP) oder PC-gesteuert, kompakt / großzügig, dediziert / stattung www.vilber.de Fusion Xpress EVO-6 mit bis zu 20 MP Bildauflösung multimodal, spezialisiert / multiplex Kontakt: Michael Kersting Tel. +49 7355 931 380 Infinity CX5 DNA, RNA und Protein, Integriertes WL-LED-Auflicht, Hohe Auflösung und Empfindlichkeit | Auto- Ab 8465,– [email protected] Colorimetrische verschiedene Lichtquellen und matisierte Aufnahmeverfahren | Flexibel aus- Färbungen, etc. Konverterplatten | 5.0-MP-Scienti- tauschbare und separat nutzbare Lichtquellen fic-Grade-s/w-Kamera, 16-Bit, max. (PADs) | Aufrüstung z. Fusion Western-Blot- Bildauflösung 20 MP Imager | Umfangreiche Auswertesoftware Quantum CX5 DNA, RNA und Protein, WL-LED-, optional UVA/UVC Auflicht, Hohe Auflösung und Empfindlichkeit | Voll- Ab 6655,– Colorimetrische Färbun- verschiedene Durchlicht- bzw. Auf- ständig automatisierte Aufnahmeverfahren | gen, Chromatographie, lichtquellen und Konverterplatten | Flexibel austauschbare und separat nutzbare GFP, etc. 5.0-MP-Scientific-Grade-s/w-Kamera, Lichtquellen (PADs) | Kompaktes Design und 16-Bit, max. Bildauflösung 20 MP hochwertige Verarbeitung Bio-Print CX4 DNA, RNA und Protein, Integrierte UV- oder SuperBright- Basissystem für die tägliche Geldokumenta- Ab 6875,– Colorimetrische Färbun- Durchlichtquellen, WL-LED-Auflicht | tion | Hochauflösende Aufnahmen mit einem gen, etc. 2.0-MP-Scientific-Grade-s/w-Kamera, Mausklick | Kostenfreie Auswertesoftware 16-Bit, max. 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Super-Bright-UV- und Intuitiv bedienbare Steuerungs- und 8.468,60 Gele Blaulicht-Pads, Weiß- und Blaulicht- Analyse-Software direkt am PC | Inklusive Conversion-Screens, EPI-UV- bzw. Leucht-Pad-Technologie | Geräumige EPI-Blau-Illumination | Dunkelkammer auch für die Epi-Illumination 5.0/20.0 MP, 16-Bit-Kamera geeignet | Motorisiert und automatisiert Fusion Solo 6S DNA-, RNA- und Protein- UV- bzw. Super-Bright-UV-Tisch, Hohe Sensitivität, großer dynamischer Mess- 18.036,– Gele, Chemilumines- Blaulicht-LED-Transilluminator, bereich und optimale Auflösung | Leucht-Pad- zenz-, Biolumineszenz- Weiß- und Blaulicht-Conversion- Technologie: Leicht, schlank, einfach zu wech- und Fluoreszenz- Screens, RGB-EPI-Illumination | seln | Inkl. 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Ich kenne da einen Trick.... Ersatzteile gießen Schon die Römer gossen ner kleinen Plastikbox. Agarose eignet sich auch hervorragend ihre Bronzestatuen mit Hilfe dazu, kleine Unebenheiten des von Gießvorlagen. Im Labor Gefäßbodens auszugleichen,

bevor die Werkstücke fixiert Foto: Marco Radukic hilft diese uralte Technik, Geld werden. zu sparen. Zum eigentlichen Abformen verwendeten wir ein Zweikom- ponenten-Silikon. Abformsili- Der Laboralltag kann manchmal ziemlich kone mit unterschiedlichsten frustrierend sein. Etwa wenn man kleine Eigenschaften erhält man auch Ersatzteile aus Plastik benötigt, die die Her- in kleinen Mengen bei verschie- steller nur zu unverschämt hohen Preisen denen Anbietern im Internet. anbieten. Ein Set aus zwei Spacern für das Das von uns gewählte Silikon Gießen von Polyacrylamid-Gelen kann da härtet innerhalb von acht Stun- schon einmal 50 Euro kosten. den aus, anschließend entfernt Die nachzuformenden Spacer fixiert man mit Agarose Wir haben uns deshalb nach einer Al- man das abgeformte Werkstück. am Boden der Gießform. Anschließend füllt man das ternative umgesehen und sind auf die klas- Bei lichtgeschützter Lagerung Abformsilikon in den Behälter. sische Abformtechnik gestoßen, die wie kann man die erhaltene Gieß- folgt funktioniert: form immer wieder benutzen. wir noch einen Tropfen weiße Farbpaste zu, Im zweiten Schritt gießt man die Sili- um die ansonsten glasklaren Teile nicht so- Negativform aus Silikon konform mit Gießharz aus. Die hierzu am fort wieder zu verlieren. Nach vier Stunden häufigsten eingesetzten Harze sind Epo- war das Harz ausgehärtet. Im ersten Schritt stellt man eine Nega- xid-, Polyester- und Polyurethanharz, wo- tivform des benötigten Ersatzteils aus Sili- bei Epoxidharz die wohl größte chemische Fast besser als das Original konkautschuk her. Ist das abzuformende Beständigkeit aufweist. Werkstück gebrochen, muss man es zu- Man sollte jedoch berücksichtigen, dass Die nachgeformten Spacer gleichen nächst formgetreu reparieren, zum Beispiel nicht jedes Harz mit jedem Silikon kom- dem Original bis ins Detail (was bei einem mit Sekundenkleber. patibel ist. Eventuell ist eine Trennschicht 3D-Drucker, den man alternativ einsetzen Um Silikon zu sparen, sollte das Gefäß zwischen Silikon und Harz nötig, die die könnte, nicht der Fall ist). Aufgrund des nicht viel größer sein als das Werkstück Maßhaltigkeit des Abformteils einschränkt. verwendeten Harzes sind sie hochfest und selbst. Die Gel-Spacer fixierten wir mit Hier sollte man unbedingt die Hersteller- UV-beständig. Selbst aushärtendes Po- zweiprozentiger Agarose auf dem Boden ei- angaben beachten. lyacrylamid oder eine 24-stündige Lage- Das von uns eingesetzte Sili- rung in Isopropanol konnte den Spacern bis kon ist jedoch auch ohne Trenn- jetzt nichts anhaben. Nicht schlecht, wenn schicht für Zweikomponenten- man bedenkt, dass die Herstellungskosten Polyurethan­harz ­geeignet. Das bei etwa fünf Prozent des Preises für einen Harz rührt man der Gebrauchs- nachbestellten Spacer liegen. anweisung entsprechend an und Marco Radukic gießt es möglichst rasch in die Form. (Marco Radukic ist Master Student in Kristian Wer sicher gehen möchte, Müllers Gruppe „Zelluläre und molekulare Bio- dass keine Luftblasen einge- technologie“ der Universität Bielefeld) schlossen werden, entlüftet das Harz vor dem Gießen in einer Sie kennen auch einen guten Labortrick? Vakuumglocke oder entfernt Für jeden abgedruckten Trick gibt‘s die Blasen mit einem dünnen ein Laborjournal-T-Shirt. Foto: Marco Radukic Gegenstand (bei unserem nie- Bitte mailen Sie an: [email protected] Die gegossenen Ersatz-Spacer aus Polyurethanharz derviskosen Harz war dies nicht (Fotos von Trick & Tricklieferant erwünscht!) gleichen den Originalen bis ins Detail. nötig). Vor dem Gießen setzten

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Neulich an der Bench (166): Antikörpervalidierung Fünf goldene Regeln ? Zielprotein X und Off-target das gleiche parallelen Immunoblots, die man dann mit Die Wissenschaftsgemeinde Molekulargewicht, liegen spezifisches und dem alten beziehungsweise neuen Antikör- diskutiert schon lange über unspezifisches Signal übereinander. Die per hybridisiert. Aussagekraft eines Experiments steht und Warum braucht man überhaupt einen Qualitätsstandards für Anti- fällt deshalb mit der Qualität sowie Spezi- „neuen“ Antikörper, wenn es schon einen körper. Konkrete Vorgaben fität von Antikörpern – und natürlich auch etablierten gibt? Der „alte“ kann fast auf- mit den richtigen Kontrollen. gebraucht sein oder der „neue“ soll ein an- zur Antikörpervalidierung hat Die von elf internationalen Wissen- deres Epitop im selben Protein erkennen. jetzt die International Working schaftlern unter Vorsitz von Mathias Uhlén Als vierten Eckpfeiler zur Kontrolle von (siehe auch das Interview auf Seite 72) ge- Antikörpern empfiehlt die IWGAV-Gruppe Group for Antibody Validation gründete IWGAV-Gruppe schlägt deshalb Fusionsproteine mit Peptid-Tags. Ist Pro- (IWGAV) ausgearbeitet. fünf Eckpunkte (Conceptual pillars) vor, tein X mit einem herkömmlichen „Tag“ mit der Forscher die Qualität und Spezifität fusioniert, zum Beispiel einem myc- oder von Antikörpern überprüfen sollten (Na- poly-Histidin-Peptid, schlägt sie, analog Antikörper erkennen spezifische Motive ture Methods, 2016, doi: 10.1038). Autoren zum Antikörpervergleich, parallele Tests (Epitope) ihrer Zielproteine. Ob und wie müssten, so die Forderung der IWGAV, in mit anti-myc, anti-poly-His, etc. und dem stark sie hieran binden und welche mög- ihren Publikationen nachweisen, dass die zu validierenden Antikörper vor. lichen anderen Proteine sie ungewollt eingesetzten Antikörper zumindest einen erkennen (Off-targets), hängt von vielen dieser Tests bestanden haben. Immobilisierte Antikörper und MS Faktoren, vor allem aber vom jeweiligen Als ersten Eckpunkt der Antikörperva- Einsatz ab. Beim Immunoblotting, der mit lidierung empfiehlt die Gruppe eine simple Der fünfte und letzte Stützpfeiler ist Abstand am häufigsten verwendeten Anti- genetische Strategie: ein Antikörper, der schließlich die Immunopräzipitation und körper-basierten Methode, liegen Proteine für Protein X spezifisch ist, liefert in Pro- MS. Bei der Immunopräzipitation dienen hauptsächlich in denaturierter Form vor. ben, die X nicht exprimieren, kein Signal. immobilisierte Antikörper der Anreiche- Immunohistochemische und -cytoche- Als Kontrolle sollten deshalb Proben von rung beziehungsweise Isolierung eines mische Experimente oder ELISA dagegen Mutanten oder genetisch veränderten Or- Zielproteins aus komplexen nativen Pro- untersuchen native Proteine. Ein Antikör- ganismen dienen, in denen X ausgeschaltet teinextrakten. Interaktionspartner werden per, der Protein X im Immunoblot erkennt, oder ­reprimiert ist. dabei automatisch mitisoliert und können kann unter Umständen für natives Protein Eckpfeiler Nummer zwei ist das Durch- mit Hilfe der MS identifiziert werden. Nach X völlig blind sein. führen orthogonaler Experimente: parallel den Qualitätskriterien der IWGAV-Gruppe Auch spielt es eine Rolle, wie hoch der zur immunologischen Analyse bestimmt sollten die drei häufigsten MS-Peptide hier- Anteil von X in einem Proteingemisch ist. man das Protein X mit einer unabhängigen bei vom Zielprotein stammen. Je geringer, umso höher der Einfluss von Methode, etwa der Massenspektrome­ trie Die Reproduzierbarkeit und Voll- Off-targets, also unspezifisch gebundener (MS). Korrelieren die MS-Daten (relative ständigkeit veröffentlichter Daten ist Proteine. Letztere können in der Summe Menge von Peptiden, die sich Protein X zu- essentiell, um darauf aufbauende Expe- beachtliche unspezifische (und somit ordnen lassen) mit denen des Immunoblots rimente vernünftig planen und mögliche ­irreführende) Signale liefern, selbst wenn (relative Signalstärke in den einzelnen Pro- Hindernisse abschätzen zu können. Des- die Affinität eines Antikörpers für Protein ben), so gilt der Antikörper als validiert. halb sollen Forscher in Publikationen X viel höher ist als für ein anderes Protein. bei Immunoblot-­ Analysen zukünftig den Orthogonale Experimente gesamten Blot zeigen, nicht nur einen Unspezifische Signale Ausschnitt. Zudem müssen sie alle unspe- Die dritte Stütze der Antikörpervali- zifischen Banden, egal welchen Moleku- Diesen Effekt sieht man zum Beispiel dierung ist der Vergleich mit einem un- largewichts, dokumentieren (auch Schön- bei Immunoblots mit Blattmaterialpro- abhängigen Antikörper. Diese Strategie heitsfehler außerhalb der bisher relevanten ben. Viele Antikörper binden, wenn auch setzt voraus, dass es bereits einen verifi- Blot-Region). nur schwach, an das Chloroplasten-Pro- zierten Antikörper gegen Protein X gibt. Zudem schlägt die IWGAV vor, im Me- tein RuBisCo (­­­­­­­Ribulosebisphosphat­carb­- ­Immunologische Experimente mit dem thodenteil alle verwendeten Reagenzien oxy­lase). Es kommt in so großen Mengen neuen, zu validierenden Antikörper, sollten akribisch aufzulisten. Aus „… was hybri- vor, dass in der Summe ein beachtliches zu gleichen Ergebnissen führen. Beispiels- dised with anti-X antibody“ würde dann (unspezifisches) Signal resultiert. Haben weise testet man dieselben Proben auf zwei „The PVDF membrane (company xyz) was

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hybridised for 1 hour, at 22°C, with anti-X doch bald nicht mehr nötig, wenn sich sprechenden „Eignungstest“ bestanden antibody (charge#, lot#, company), dilu- alle Herstellerfirmen an die Vorschläge haben? Verblüfft hat mich, dass bei ted 1:5,000 in TBST/5% milk …” der ­IWGAV-Gruppe halten. einem der „Muster“-Experimente in dem Das ist sicherlich sinnvoll, doch wie Das elfköpfige Autorenteam stammt IWGAV-Paper offenbar eine Kontrolle fehlt. werden die Journals mit den hierdurch aus neun Forschungseinrichtungen, quer Ein spitzfindiger Referee hätte das nicht automatisch steigenden Bildgrößen und über den Globus verteilt: Schweden, USA, durchgehen lassen. Zeichenzahlen umgehen? Kanada, Deutschland, Japan… Viele von Abbildung 1d zeigt zwei Immunoblots. ihnen sind auf die eine oder andere Weise Für diese wurden Proteinextrakte aus Auch Hersteller müssen mitmachen mit Firmen verbandelt, die Antikörper her- IL-8-exprimierenden Zelllinien mittels stellen oder vertreiben: Sie halten Beteili- SDS-PAGE aufgetrennt und geblottet. IL-8 Zum Glück liegt die Beweispflicht gungsrechte, sind (Mit)begründer, Berater trägt einen Peptid-Tag. Einen Streifen des in aber nicht nur bei den Anwendern, son- oder Honorarempfänger. Da jedoch eine Duplikaten hergestellten Blots hybridisier- dern auch bei den Herstellerfirmen. Bevor Vielzahl internationaler, voneinander un- ten die Autoren mit einem anti-IL-8-Anti- ein Antikörper überhaupt in den Handel abhängiger Firmen (mehr als 20) vertreten körper. Den anderen mit einem etablierten kommt, muss er den oben genannten sind, dürfte dies unproblematisch sein. Antikörper, der gegen den Tag gerichtet ist. ­Validierungsprozess erfolgreich durchlau- Bisher haben die Vorschläge der fen. Für manche Firmen mag das bereits ­IWGAV beachtliches Interesse gefunden, Fehlende Kontrolle Standard sein, andere werden vermutlich Stand Mitte September gab es bereits 1543 mit Preiserhöhungen reagieren. „Views“ auf der Webseite von Nature Me- Beide Blots liefern das gleiche Ergebnis: Schon seit einigen Jahren geben man- thods sowie 55 Tweets. Bei letzteren waren eine Proteinbande mit nicht angegebenem, che Firmen Gratisexemplare ihrer neuent- fast alle Firmen vertreten , mit denen die aber gleichem Molekulargewicht. Das füh- wickelten Antikörper ab. Und sie erwarten Autoren assoziiert sind – was nicht verwun- ren die Autoren als Beleg dafür an, dass der dafür auch eine kleine Gegenleistung, in dert. neue anti-IL-8-Antikörper ­funktioniert und spezifisch ist. Einspruch! Es ist nicht auszu- schließen, dass der sekundäre Antikörper, ohne primären Antikörper als Brücke, an IL-8 oder ein co-migrierendes Protein bin- det. Absolute Gewissheit bringt erst ein Blot ohne Primär-Antikörper. Aus eigener Erfahrung mit ­Pflanzenextrakten möchte ich noch auf eine weitere Tücke beim Umgang mit ­Antikörpern hinweisen. Wer mit sekun- dären Peroxidase-gekoppelten Antikörpern arbeitet sollte sogar einen Kontroll-Blot gänzlich ohne Antikörper durchführen. Der Grund ist simpel: Proteinextrakte enthalten mitunter beachtliche Mengen an Peroxida- sen. Diese werden zwar durch SDS und Er- hitzen der Probe denaturiert, beim Inkubie- ren des Blots in TBS, PBS etc. jedoch wie- der teilweise renaturiert. Da Peroxidasen generell nicht-wählerische und tüchtige Antikörper gehören zu den wichtigsten Werkzeugen von Biowissenschaftlern. Vor Enzyme sind, reicht dies manchmal aus, ihrem Einsatz sollte man sie jedoch auf Herz und Nieren prüfen. die Substratlösung (Wasserstoffperoxid/ Luminol) umzusetzen. Mit dem Ergebnis, Form der Dokumentation entsprechender Die Antikörpervalidierung ist ein zeit- dass auf dem Blot Banden auftauchen, die Experimente. Welches biologische Material los-hippes Thema, das natürlich auch in dem Experimentator die Bindung eines wurde verwendet, wie war die Verdünnung Laborjournal immer wieder auftaucht. Antikörpers vorgaukeln. des Antikörpers, etc? Aber vielleicht müssen wir dank der Vor- Diese Falle hat jedoch auch eine Ist der Forscher mit dem Antikörper zu- schläge der IWGAV bald keine Wehklagen positive Seite: Die Banden geben eine frieden und sein Blot oder seine ELISA-Gra- mehr über Antikörper hören, wie etwa in erste Auskunft über die Vielfalt und fik sind herzeigbar, haben beide Seiten einem früheren „Neulich an der Bench“-Ar- molekulare Größe der Peroxidasen im gewonnen. Unter Umständen profitieren tikel (LJ 2014), in dem der Autor feststellte: ­Ausgangsmaterial. von diesen Aktionen auch andere Forscher, „Viele kommerzielle Antikörper binden an Andrea Pitzschke denn die Daten erscheinen teilweise auf alles, nur nicht an die Protein-Epitope, die den Webseiten der Firmen, meist mit dem sie eigentlich erkennen sollten.“ Vermerk „In courtesy of ...“ Und vielleicht entstehen durch den Sie wollen auch einen Warum also den entsprechenden ­IWGAV-Appell sogar neue Start-ups. Beitrag für diese Rubrik Kollegen nicht einfach anrufen oder eine Könnten nicht Antikörperfirmen die Va- Email-Anfrage senden? Eine zusätzliche lidierung „outsorcen“ und Werkaufträge verfassen? objektive Meinung zu einem Antikörper an unterfinanzierte, Drittmittel-abhängige ➩ [email protected] kann nie schaden. Vielleicht ist dies je- Forscher vergeben, die vorher einen ent-

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Interview mit Mathias Uhlén (Vorsitzender der IWGAV-Gruppe) „Ich sehe da vorerst keinen Preisanstieg“ Die International Working Mathias Uhlén ist Professsor für Mikro- Group for Antibody Validation biologie am Royal (IWGAV) hat konkrete Richt- Institute of Techno- logy in Stockholm

linien zur Validierung von An- Foto: GoldLab Foundation und Erstautor des tikörpern veröffentlicht (siehe ­IWGAV-Papers. Seite 70). Laborjournal wollte von Mathias Uhlén, dem Vor- sitzenden der IWGAV wissen, wie es nun weitergeht.

Meinen Sie, dass sich die Herstellerfirmen von gänzlich Sache der Herstellerfirmen. Die Mathias Uhlén: Zuerst einmal müssen Antikörpern auf die vorgeschlagenen Validie- „Research Community“ wird hoffentlich die Standards von den Interessensvertre- rungsstandards einigen werden? Wie war unterm Strich Geld sparen, da die Qualität tern angenommen und angepasst werden. das Feedback von Wissenschaftlern, Firmen, von Antikörpern steigt. Journals und Funding-Organisationen? Mit den neuen Richtlinien werden zukünf- Die elf Autoren sind quer über den Globus tige Manuskripte mehr Seiten beanspruchen Mathias Uhlén: Die vorgeschlagenen verteilt. Was war die treibende Kraft hinter (größere Immunoblots, Methodenteil etc.). Richtlinien werden in ein paar Wochen bei der Formierung des IWGAV, und was die Aus- Was meinen die Journals dazu? einer von der Global Biological Standards wahlkriterien für deren Mitglieder? Initiative (GBSI) organisierten Veranstal- Mathias Uhlén: Diese Daten gehören tung in Asilomar (Kalifornien) diskutiert. Mathias Uhlén: Die IWGAV ist ein dann in den „Supplemental Data“-Teil. Unter den Teilnehmern sind Vertreter aus Ad hoc-Komitee, organisiert von der Hu- Funding-Organisati- man Antibody In- Die aktuelle Publikation sagt nichts zu mög- onen, Firmen, Jour- „Zuerst einmal müssen die itiative der HUPO lichen lagerungsbedingten Änderungen in nals und Forschung. (Human Proteome der Antikörperqualität. Manche Wissen- Standards von den Interessens- Organization). Bei schaftler aliquotieren ihre Antikörper, lagern Werden Antikörper vertretern angenommen und der HUPO-Konfe- sie bei 4 °C oder -20 °C etc. Sollten solche jetzt nicht teurer; renz in Vancou- Informationen nicht auch im Material- und schließlich bedeutet angepasst werden.“ ver im September Methodenteil erwähnt werden? die Validierung ja zu- 2015 gab es ein sätzlichen Arbeitsaufwand für die Firmen? Kick-off-Meeting. Mathias Uhlén: Das ist ein guter Vor- schlag, der diskutiert werden sollte. Mathias Uhlén: Ich sehe da vorerst Wann glauben Sie, werden die Richtlinien als keinen Preisanstieg, aber das ist natürlich Standards in den Biowissenschaften gelten? Interview: Andrea Pitzschke

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bei an Stabilität einzubüßen. Durch ihr großes Vo- Vorteile: Das Gerät ist der einzige Zellkulturanaly- Flüssigchromatographie lumen wird sie auch für die Lagerung und Aufbe- sator, der aus dem 96-Well-Format automatisiert reitung von Substanzen empfohlen. Die neuen zy- Proben entnehmen kann. lindrischen Wells ermöglichen eine gute Proben- Mehr Informationen: Tel.: +49 2223-9192139 durchmischung, ihr erhöhter Rand verhindert eine www.il-biosystems.de Kreuzkontamination. Die Platte ist in den Größen 0,2 ml/Well und 2,0 ml/Well erhältlich und zu dem Au- Pipettieren tomaten KingFisher 96 Flex Magnetic Particle Pro- cessors kompatibel. Vorteile: Die Platte ist höchst beständig gegenüber gängigen Chemikalien, Lösungsmitteln oder Alkoho- len. Zudem entsprechen alle Platten dem SBS-For- mat und verfügen über eine alphanumerische Co- Produkt: Säulenschaltventil dierung, welche die eindeutige Zuordnung und Iden- Name und Hersteller: Ventil für Azura Bio LC von tifikation der Proben ermöglicht. Knauer Mehr Informationen: Technik: Mit dem neuen Säulenschaltventil ist Tel.: 08232/5003-0 es möglich, automatisch fünf Säulen sowie einen www.ritter-online.de Bypass auszuwählen. Bisher waren dafür drei Ven- tile notwendig. Zellkultur Vorteile: Die Möglichkeit, mit dem Säulenschalt- ventil den Fluss umzukehren, macht das Le- ben des FPLC-Nutzers einfacher. Säulen können durch die Flussumkehr effizienter gereinigt wer- Produkt: ­Motorisierte Pipetten mit einstellbarem den. Ein weiterer Vorteil besteht darin, in der Spitzenabstand ­Affinitätschromatographie die Probe umgekehrt von Name und Hersteller: der Säule zu eluieren und somit die Konzentration Voyager II von Integra ­Biosciences zu erhöhen und das Probenvolumen zu reduzieren. Technik: Mit den als 4-, 6-, 8- und 12-­Kanalversion Mehr Informationen: Tel.: +49 30 809727-0 erhältlichen Pipetten lässt sich per Knopfdruck jeder www.knauer.net/de/prod/AWB00FC beliebige Spitzenabstand zwischen 4,5 mm und 33 mm (je nach Modell) einstellen. Sie sind mit einem Magnetseparation um 135° drehbaren Griff ausgestattet, mit dem die Pipette jederzeit in einer bequemen Arbeitsposition gehalten werden kann. Die Pipette hat eine neue, besonders intuitiv gestaltete, mehrsprachige Be- nutzeroberfläche, die in allen Menüs zur Anwen- dung kommt. Vorteile: Durch ihr reduziertes Gewicht ist die Pi- pette für ein problemloses und ermüdungsfreies Pi- Produkt: Zellkulturanalysator pettieren auch bei längeren Arbeiten geeignet. Das Name und Hersteller: Bioprofile Flex2 von Nova neue Design sorgt darüber hinaus für eine verbes- Biomedical serte Genauigkeit und Präzision, insbesondere bei Vertrieb: I&L Biosystems geringen Volumina. Zur Verbesserung der Produk- Technik: Der Analysator basiert auf der Mikro-Sen- tivität bietet die Pipette die Möglichkeit, bis zu 40 sorkarten-Technologie, welche das Gerät wartungs- benutzerdefinierte Programme zu speichern und so Produkt: Mikroplatte arm macht und ein geringes Probenvolumen sowie die Implementierung von häufig verwendeten Pipet- Name und Hersteller: Riplate magnetic von ­Ritter eine kurze Analysezeit ermöglicht. Durch die Er- tierprotokollen zu beschleunigen. Medical füllung der 21 CFR Part 11 erlaubt die anwender- Mehr Informationen: Technik: Die Platte eignet sich zur Reinigung, zum freundliche Software einen Einsatz des Gerätes in Tel.: + 41 81 286 9530 Mischen oder Zentrifugieren von Proben, ohne da- GMP-Umgebung. www.integra-biosciences.com

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Geldokumentation Temperieren

Produkt: Wasserbäder Name und Hersteller: Pura von Julabo Technik: Die Wasserbäder sind ohne störende Funktionselemente im Bad konstruiert. Eine mini- male Menge an Wasser reicht als Befüllung aus, so dass auch kleine Probengefäße sicher stehen. Die glasharte Emaille-Oberfläche ist absolut kratzfest, Produkt: Imaging-System strapazierfähig und langlebig. Sie bietet einen op- Name und Hersteller: ChemoCam 6.0 von Intas timalen Schutz vor anhaftenden Verschmutzungen. Technik: Das Instrument verfügt über einen ech- Die Wasserbäder sind in fünf Größen mit Füllvolu- ten 16 Bit Scientific Grade CCD Sensor der 65.536 men von 4 bis 30 Liter erhältlich. Graustufen auflöst. Die High-End-Kamera mit 6.0 Vorteile: Das Badvolumen ist im Verhältnis zu den MPixel (interpoliert bis 18 MPixel) ist peltierge- Außenmaßen sehr groß. Über den integrierten Ab- kühlt (-35 °C) und mit einem lichtstarken Objektiv lasshahn kann das Wasser ohne Werkzeug entleert (f 0.95 / 25 mm) ausgestattet. Das Objektiv lässt werden. Die Wasserbäder sind mit integrierter Ti- sich von außen und manuell steuern. Die modular mer-Funktion und USB-Schnittstelle ausgestattet. aufgebaute Chemi-Darkbox enthält ein höhenver- Mehr Informationen: Tel.: +49 (0) 7823 / 510 stellbares Probentablett. www.julabo.com Vorteile: Das Einstiegssystem lässt sich jederzeit zu einem vollwertigen Fluoreszenz-System für Flu- Pflanzenforschung oreszenz-Gele, Multicolor-Blot oder 2D-DIGE-Ge- le erweitern. Mehr Informationen: Tel.: +49 551 50 50 50 www.intas.de

DNA-Extraktion

Produkt: Klimakammern Name und Hersteller: LabLED von Rhenac GreenTec Technik: Mit den neuen Klimakammern können die Umweltbedingungen in Bezug auf Licht, Tem- peratur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit Produkt: Spinfilter-Kits jetzt erstmals sehr genau simuliert und gesteu- Name und Hersteller: Invisorb Spin Tissue Mini ert werden. Die von der Deutschen Forschungsge- Kit, Invisorb Spin Blood Mini Kit und Invisorb Spin meinschaft finanzierten und mit leistungsstarken Plant Mini Kit von Stratec Molecular LED-Lichtsystemen ausgestatteten Phytotron-Kam- Technik: Die Invisorb-Spinfilter Kits verwenden mern bieten reproduzierbare Beleuchtungsszenari- Proteinase S anstatt Proteinase K beim Proteinver- en für physiologische Untersuchungen in der For- dau während der Zelllyse. schung sowie für optimierte Erträge in der Pro- Vorteile: Proteinase S liefert höhere Ausbeuten duktion. und vereinfacht das Handling (das Enzym wird als Vorteile: Die tageslichtähnlichen Spektren bei ge- blaue Ready-to-Use Lösung geliefert. Die Blaufär- ringster Wärmeabstrahlung sind der entscheidende bung visualisiert die Zugabe der Proteinase und ver- Vorteil gegenüber herkömmlichen Neonröhren oder bessert die Übersicht und Kontrolle bei mehreren Halogen-Lampen, die nur wenige Linien des sicht- Proben. Proteinase S ist zwölf Monate bei Raum- baren Lichts und einen erheblichen Anteil an Wär- temperatur stabil. me abstrahlen. Mehr Informationen: Tel.: 030 9489 2901 Mehr Informationen: www.lableds.de www.stratec.com Tel.: +(49) 2242 90611 0

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LJ_1016_73_74_eP.indd 74 06.10.16 13:22 In bestimmten Kreisen geht das: Steve Woolgar (links) und Bruno Latour Buch et al. erlangten mit soziologischen Trivialitäten Weltruhm.

Kleinode Langweiler der Wissenschaftsliteratur (8): Laboratory Life – The Construction of Scientific Facts Soziologisches Geschwurbel

Naturwissenschaftler sind schaftler sind Schriftsteller. Anstatt über Einverstanden, viele Dinge sind zwei- tragische Liebschaften schreiben sie über fellos sozial konstruiert. Eine Banknote auch nur Menschen – mit die- schwer fassbare Beziehungen zwischen ist ein Stück Papier, das seinen Wert erst ser bahnbrechenden Erkennt- Molekülen. erhält, wenn genug Menschen überzeugt So weit, so gut. Was Feynman wohl auf sind, dass sie damit etwas Schönes kaufen nis machten zwei Soziologen den Plan gerufen hätte, ist nicht die präzise können. Aber Bakterien, chemische Bin- 1979 Furore. Die Beobachte- – und bisweilen amüsante – Beschreibung dungen und Wetterphänomene verändern des Laborlebens, sondern die doch etwas auch die Welt, ohne dass sich Menschen ten fanden dies schon damals schräge Interpretation der Beobachtungen: darüber Gedanken machen. Wie Latour das trivial. Bruno Latour und sein britischer Mitautor Konzept der sozialen Konstruktion auf wis- und Mitsoziolo- senschaftliche Fakten anwenden konnte, ge Steve Woolgar versteht selbst der US-amerikanische Phi- „Philosophy of science is about as useful to wollten nach ei- losoph Paul Boghossian nicht: „The claim, scientists as ornithology is to birds“, soll der genen Angaben that Latour‘s language most closely sug- US-amerikanische Physiker Richard Feyn- zeigen, dass natur- gests, is hopelessly bizarre. How could the man einmal gesagt haben. Für wie nützlich wissenschaftliche mind carve the world out there into kinds?“ Feynman die Vogelkunder gehalten hat, Fakten sozial kon- ist nicht bekannt. Sein Urteil über Bruno struiert sind. Dem- „Hopelessly bizarre“ Latour aber wäre vermutlich vernichtend zufolge werden ausgefallen. die Fakten nicht Mit der Auseinandersetzung zwischen Latour, ein junger französischer Sozio­ entdeckt, wie Na- zwei Forschergruppen um das entdeckte loge, hatte 1975 die Gelegenheit, zwei Jah- turwissenschaftler (pardon: konstruierte) Thyrotropin-relea- re lang in einem Labor am Salk-Institut in fälschlicherweise meinen. Nein: Fakten sing hormone (TRH), hat Laboratory Life Kalifornien die Naturwissenschaftler zu entstehen erst, sobald Biologen, Chemiker durchaus seine spannende Seite. Wer wis- studieren. Das daraus entstandene und und Physiker Experimente durchführen. sen möchte, warum Latour der intellektu- 1979 publizierte Werk Laboratory Life wur- Sagen Latour und Woolgar – diese beiden ellen Hochstapelei bezichtigt wurde, wird de zu einem Klassiker der Wissenschafts- in ihrer Zunft als „excellent social scientists“ danach einiges besser verstehen. Anson- soziologie und zu einem Sprungbrett für anerkannten Persönlichkeiten. sten fragt sich, was die soziologische Studie Latours Karriere. Im Jahr 2007 wurde er von Latour und Woolgar wirklich Neues von Thomson Reuters als der am zehnthäu- Soziologische Gedankengebäude brachte. Denn schon damals scheint vielen figsten zitierte Buchautor der Geisteswis- klar gewesen zu sein, dass auch Naturwis- senschaften gelistet – noch vor Immanuel Mycobacterium tuberculosis, die Was- senschaftler nur Menschen sind. Immerhin Kant und anderen Größen. Grund genug, serstoffbrücken und der Klimawandel das gaben selbst die Autoren 1986 im Nach- Latours gefeiertes Buch genauer unter die würden demzufolge allesamt den Ver- wort zur zweiten Auflage von Laboratory Lupe zu nehmen. handlungen zwischen Naturwissenschaft- Life zu: „The scientists‘ main reaction to lern entspringen. Die Reputation einzelner the book was that it was all rather unsur- Häufiger zitiert als Kant Protagonisten spiele dabei eine zentrale prising, if not trivial.“ Rolle – was „da draußen“ tatsächlich vor So ist es. Vögel scheren sich nicht um Laboratory Life ist eine anthropolo- sich gehe, sei irrelevant. Oder in Latours Ornithologen. Und Naturwissenschaftler gische Studie über Endokrinologen. Mi- eigenen Worten: „We do not wish to say brauchen sich nicht um diesen sonderbaren nutiös dokumentiert Latour, was diese Leu- that facts do not exist nor that there is no Bestseller zu scheren. te im Labor des Salk-Instituts den lieben such thing as reality. Our point is that ‚out- Florian Fisch langen Tag so treiben: Sie homogenisieren there-ness‘ as a consequence of scientific Maus-Adenohypophysen, stopfen sie in ir- work rather than its cause.“ gendeinen Messapparat, der die Probe in Die genaue Bedeutung dieser Aussagen Bruno Latour and Steve Woolgar: Laboratory Life einen schriftlichen Beleg verwandelt und hat sich leider dem Verständnis des Rezen- – The Construction of Scientific Facts. Princeton konstruieren aus den Belegen Aussagen, senten bis zum Schluss der 300 Seiten und University Press, 1986. 294 Seiten. 30 Euro (das die schließlich in Form eines naturwissen- trotz vertiefter Recherche entzogen. Der ist die zweite Auflage; die Erstauflage erschien schaftlichen Artikels publiziert werden. Soziologenintellekt ist für den gemeinen 1979 unter dem Titel The Social Construction of Latours Schlussfolgerung: Naturwissen- Naturwissenschaftler offenkundig zu hoch. Scientific Facts im Verlag Sage Publications).

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Buchrezension: Tricksen, Tränen, Tod Wissenschaftler sind auch nur Menschen! Zwanzig bunt illustrierte die Eltern „Brenda“ mit der Wahrheit – und xualwissenschaft“. Sein schwer depressiv dieser unternahm fortan alles nur Mög- gewordenes Versuchsobjekt Bruce/Brenda Forscher karrieren – bestimmt liche, um seine aufgestülpte Zwangsiden- hatte da noch knapp zwei Jahre zu leben. von Größenwahn, Grausam- tität loszuwerden und endlich, wie von der Natur vorgesehen, als Mann zu leben. Bizarre Karrieren keit und krank haftem Ehrgeiz. Operationen verhalfen ihm zu einem neuen Penis, er ehelichte eine Frau und versuchte In Tricksen, Tränen, Tod wird die Tragö- Das entsetzliche Leben des Bruce Reimer fortan, das schreckliche, 13 Jahre dauernde die um Reimer und Money, neben 19 wei- begann mit einer glühenden Drahtschlinge, Experiment zu vergessen. Letztlich erfolg- teren, auf rund zehn Seiten in Form einer die ihm den Penis wegbrannte – und endete los, wie wir heute aus seinen eigenen Schil- Graphic Novel erzählt. Der Schweizer Mole- 39 Jahre später auf einem Parkplatz, eigen- derungen wissen. Das unglückliche Leben kularbiologe Adrian Heuss und der Berliner händig durch eine abgesägte Schrotflinte. von Bruce/Brenda endete, wie eingangs Illustrator Siegfried Süßbier haben für ihr Dazwischen war mehr Qual, als ein norma- erwähnt, vorzeitig und selbstmörderisch. Buch einige skurrile wissenschaftliche Skan- ler Mensch aushal- dale der letzten hundert Jahre in farbige ten kann. Denn Rei- Einfach das Gegenteil behaupten! Bildergeschichten übersetzt. Da gruselt es mer diente einem den Leser angesichts der Experimente des ehrgeizigen Psy- Der Name des Psychiaters ist John russischen Chirurgen Demikow, der einem chiater als mensch- Money – ein autoritärer Charakter, der Hund einen zweiten Kopf aufpflanzte (das liches Versuchsob- Widerspruch nicht duldete, Gruppensex entstandene Doppelwesen überlebte 29 jekt – um dessen und „Fucking Games“ von Kindern propa- Tage). Nicht minder drakonisch agierte De- abseitige These gierte, Lustmord als „abweichende Vorlie- mikows Kollege White, der Affenkörpern zu beweisen, die be“ respektierte und sich für inzestuöse fremde Köpfe aufsetzte. Beide wurden zu Le- Erbanlagen wären Handlungen an Kindern aussprach. Sein genden der Transplantationschirurgie. Der für das Geschlecht grausames Experiment machte ihn zu einer Immunologe William Summerlin, der seinen eines Menschen irrelevant. Man könne also bewunderten Legende – zumindest in jenen Labormäusen per Filzstift zur experimentell zum Beispiel, so die Schlussfolgerung, einen Kreisen, die von Empirie, Falsifizierbarkeit gewünschten Fellfarbe verhalf, schaffte es genetisch als Jungen geborenen Menschen und der sich daraus ergebenden Notwen- ebenfalls ins Panoptikum skurriler Wissen- problemlos zu einer Frau umerziehen. digkeit, eine Hypothese kritisch zu über- schaftler, wie auch der japanische Archäo- Dass der als Kleinkind bei einer routi- prüfen, nichts halten. Money wurde nicht loge Fujimura, der über zwanzig Jahre hin- nemäßigen Penisbeschneidung verunfallte müde zu verkünden, wie eindeutig er an weg seine Fundstücke im Voraus heimlich Knabe nicht ahnte, was ihm widerfuhr – sei’s „Brenda“ bewiesen habe, dass Geschlechts- vergrub und so die Frühgeschichte seines drum! Dass seine ungebildeten Eltern glaub- identität nur durch Erziehung konstruiert Heimatlands sensationell umschrieb (zu- ten, ihrem verstümmelten Jungen mit der sei und jederzeit umgekehrt werden kön- mindest bis man ihm auf die Schliche kam). Geschlechtsneuzuweisung etwas Gutes zu ne. Der erwachsene Bruce war vermutlich Die Auswahl der Fallbeispiele erscheint tun – geschenkt! Und so erlebte der junge anderer Ansicht, aber den fragte keiner. allerdings willkürlich. Neben „echten“ Bruce ein jahrelanges Martyrium – man Speziell in den soziologisch domi- Skandalen um betrügerische, gewissen- entfernte ihm die noch funktionstüchtigen nierten Gender-Studies gilt Money nach lose oder geldgierige Forscher enthält das Hoden, bastelte den Hodensack zu Scham- wie vor als graue Eminenz der Geschlech- Buch auch Vorkommnisse über Parawis- lippen um, verabreichte ihm jahrelang Mäd- terforschung. Dort weigert man sich bis senschaftler und deren üblichen Blödsinn – chenspielzeug, weibliche Hormone und eine heute – 18 Jahre, nachdem Bruce Reimers etwa über die Astrologin Elizabeth Teissier permanente Gehirnwäsche („Du bist ein Schicksal durch eine schockierende Re- und die Rael-Sektenjünger. Auf diese Weise Mädchen, Brenda!“) – und verschwieg dem portage bekannt wurde – zu akzeptieren, jedoch ziehen die Autoren keine Grenze seelische Qualen leidenden Heranwachsen- dass Moneys Theorien und angeblichen zu purem Humbug – und bringen Esoterik den konsequent, dass er in Wahrheit weder Erkenntnisse längst widerlegt sind. Die auf Augenhöhe mit seriöser Wissenschaft. Brenda hieß noch ein Mädchen war. Deutsche Gesellschaft für Sozialwissen- WinFriED KÖPPELLE Erst als der pubertierende, mit seiner schaftliche Sexualforschung verlieh, man Identität nicht klarkommende 15-Jährige glaubt es nicht, dem Hochstapler, Fakten- Adrian Heus (Text) & Siegfried Süßbier (Illus- die verhassten Kontrollbesuche bei dem verdreher und Kinderquäler Money noch trationen): Tricksen, Tränen, Tod. 20 illustrierte behandelnden Therapeuten verweigerte 2002 die Magnus-Hirschfeld-Medaille „für Wissenschaftsskandale. Springer-Spektrum, und mit Selbstmord drohte, konfrontierten seine besonderen Verdienste um die Se- 2015. 157 Seiten, 15 Euro.

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SERVICE

Kongresse Tagungen Symposien 2016 3.11.–4.11. Heidelberg 17th EMBL/EMBO Science and 20.10.-22.10. Mainz Society Conference: The Past in the The 2016 IMB Conference on Present – The Making of Memories, Epigenetics in Development, Info: Info: www.embl.de/training/events www.imb-mainz.de/2016conference 3.11.–4.11. Marburg 21.10.–22.10. Bremen 6. Internationales Marburger Patente aus der Natur – ARDS/ECMO Symposium, 8. Bremer Bionik-Kongress, Info: www.uni-marburg.de/fb20/ Info: www.gtbb.org anaesthesie/veranstaltungen

22.10. Stuttgart 3.11.–6.11. Greifswald Klimawandel und Killerinsekten: 11th Biomedical Students‘ Kollaps von Systemen? Der Beitrag Symposium, Info: www. der Biologie zur Bewältigung der gbm-online.de/tagungskalender- Folgen des Klimawandels. details/id-11th-biomedical- Forschen wir richtig auch students-symposium.html angesichts begrenzter Mittel?, Info: http://www4.um.baden- 4.11. Berlin wuerttemberg.de/servlet/is/123782 Mechanisms of Molecular and Cellular Immunity 1964-2016 – 22.10.–25.10. Köln Max Delbrück Symposium, 10th International Symposium on Info: www.hennrich-pr.at/de/ Hodgkin Lymphoma, Info: Aktuelles/imed_in_vienna_2016 www.hodgkinsymposium.org 4.11.–7.11. Wien 24.10. München Neue Gesundheitsbedrohungen Munich Epigenetics Spotlight durch Zika-Virus, MERS, Vogel- Meeting, Info: www.abcam.com/ grippe und Antibiotikaresistenz – events/munich-epigenetics- Internationale IMED-Konferenz, spotlight-meeting-october-2016 Info: www.mdc- berlin.de/events/809784/2786 26.10.–27.10. Berlin Let’s Grow Together! PhenoDays 6.11.–9.11. Salzburg (AT) 2016, Info: www.phenodays.com International Symposium on the Separation of Proteins, Peptides 26.10.–27.10. Heilbronn and Polynucleotides (ISPPP), Life Science Management Info: https://isppp2016.net Kongress 2016, Info: http://bit.ly/ LifeScienceKongress2016VK 7.11. Göttingen Jahrestreffen des Arbeitskreises 27.10. Braunschweig Vakzine in Zusammenarbeit mit Infection: Persistence, Resistance der Europäischen Gesellschaft für and Therapy – Jürgen Wehland Angewandte Immunologie (EGAI), 15.11.–16.11. Bonn 25.11.–26.11. Mainz Symposium NoRDI VII and Jürgen Info: https://sites.google.com/site/ 7th International Fresenius Symposium on DNA Damage Wehland Award Ceremony, alsanafreiburg/home/ak-vakzine Conference „Endocrine Response, Genetic Instability and Info: www.helmholtz-hzi.de Disruptors“, Info: www. Cancer, Info: www.unimedizin- 8.11.–9.11. Berlin akademie-fresenius.com/events mainz.de/toxikologie/ 27.10. Neuherberg/München Lab Automation and Robotics kolloquienmeetings.html 3rd Symposium on Metabolomics: 2016, Info: http://selectbiosciences. 17.11.–19.11. Heidelberg Diabetes & Cancer, Info: www. com/LABAR2016 18th EMBL PhD Symposium: Life 29.11.–30.11. München helmholtz-muenchen.de/no_cache/ by Numbers – Towards Quantita- 6th Munich Biomarker gac/news/gac-news/article/35526 9.11.–11.11. Weimar tive Biology, Info: http:// Conference, 20th Joint Meeting Signal Trans- phdsymposium.embl.org/symp2016 Info: www.bio-m.org/mbc 1.11.–2.11. Berlin duction – Receptors, Mediators and International Symposium on Cellu- Genes, Info: www.sigtrans.de 20.11.–23.11. Heidelberg 30.11.–2.12. Berlin lar Approaches to a Suppression of EMBO Conference: Molecular Ma- EMBO Conference 2016 on Innate Unwanted Immune Reactions – 12.11.–15.11. Heidelberg chines – Integrative Structural and Lymphoid Cells, Info: http://events. From Bench to Bedside (SFB 650), EMBL Conference: From Functional Molecular Biology, Info: www.embl. embo.org/coming-soon/ Info: www.sfb650.charite.de Genomics to Systems Biology, de/training/events/2016/HYB16-01 index.php?EventID=cfs2-16-19 Info: www.embl.de/training/ 2.11. Hannover events/2016/OMX16-01 23.11. Bern (CH) 1.12.–3.12. Dresden CRC Symposium on Targeted Meta- Joint Meeting on New Cell Thera- 24. Jahrestagung der Deutschen bolomics for Biomarker Discovery 13.11.–15.11. Dortmund pies – Bridging Cell-based Thera- Gesellschaft für Schlafforschung and Precision Medicine, Info: www. 2nd Lipidomics Forum, Info: pies in Switzerland and Beyond: und Schlafmedizin (DGSM), crc-hannover.de/veranstaltungen/ http://lipidomics-forum.isas.de Current and Future Perspectives, Info: www.dgsm-kongress.de neu-agah-workshop-2016 Info: www.stemcellsbern.ch/ 14.11.–16.11. Basel (CH) wb/pages/mainpage/events.php 2.12. Düsseldorf 2.11.–3.11. Aachen European Antibody Congress / Genome Editing – International 16th Aachen Membrane Kollo- World Immunotherapy Congress / 23.11.–24.11. Münster BMFZ Meeting 2016, quium, Info: https://conferences. World Biosimilar Congress Europe Münster Conference on Info: www.BMFZ.de avt.rwth-aachen.de/AMK / World HPAPI Congress, Info: Biomolecule Analysis, Info: www.terrapinn.com/conference/ https://campus.uni-muenster.de/ 4.12.–6.12. Heidelberg 3.11.–4.11. Hannover european-antibody-congress cu-proteomics/konferenz-2016 EMBL–Wellcome Genome Campus Genome Editing for Gene and Cell Conference: Target Validation Therapy – A Herrenhausen Sympo- 14.11.–17.11. Berlin Kurze Veranstaltungshinweise in Using Genomics and Informatics, unserem Serviceteil sind kostenlos. sium, Info: www.volkswagenstift Medica 2016 – Weltforum der Info: www.embl.de/training/ [email protected] ung.de/veranstaltungskalender.html Medizin, Info: www.medica.de events/2016/TAR16-01

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5.12.–7.12. Hannover 1.3.–3.3. Heidelberg 22.3.–25.3. Marburg 3.5.–5.5. Nürnberg The Neonatal Window of 19th International AEK (Abteilung 27th Annual Meeting of the 64. Deutscher Anästhesiecongress Opportunity, Early Priming for Experimentelle Krebsforschung) Society for Virology, (DAC) 2017: Personalisierte Medi- Life – A Herrenhausen Cancer Congress, Info: www.g-f-v.org/node/501 zin – Herausforderung und Chan- Conference, Info: Info: www.aek-congress.org cen. Jahrestagung der Deutschen www.volkswagenstiftung.de/ 26.3.–30.3. Lausanne (CH) Gesellschaft für Anästhesiologie veranstaltungskalender.html 3.3.–4.3. Lübeck 1st European Congress on Cell- und Intensivmedizin (DGAI), Adipocyte-Brain Crosstalk Free Synthetic Biology, Info: Info: www.dac2017.de 8.12.–10.12. Köln Symposium, Info: www.infinite- www.bi.id.ethz.ch/eventsOnline/ Precision Oncology: Translating science.de/shop/events.html anonymous/events.faces 3.5.–6.5. Heidelberg Basic Discoveries Into Patient EMBL Conference: Chromatin and Survival – 32nd Ernst Klenk 5.3.–8.3. Würzburg 29.3.–2.4. Wien (AT) Epigenetics, Info: www.embl.de/ Symposium in Molecular Medicine Jahrestagung der Vereinigung 13th International Conference training/events/2017/CHR17-01 2016 of the Center for Molecular für Angewandte und Allgemeine on Alzheimer’s and Parkinson’s Medicine Cologne (CMMC), Mikrobiologie (VAAM), gemeinsam Diseases and Related Neurological 4.5.–6.5. Baden-Baden Info: www.zmmk.uni-koeln.de/ mit der Deutschen Gesellschaft Disorders, Info: 10. Deutscher Kongress für Parkin- klenk_symposium_2016 für Hygiene und Mikrobiologie http://adpd2017.kenes.com son und andere Bewegungsstörun- (DGHM), Info: http://vaam.de/ gen und 6. Deutscher Botulinumto- 8.12.–11.12. Beilngries aktivitaeten/termine.html 30.3.–1.4. Mosbach xin Kongress (DPG/AkBoNT 2017), Type IV Secretion in Gram- 67th Mosbach Kolloquium – Cell Info: www.dpg-kongress-2017.de Negative and Gram-Positive 6.3.–7.3. Frankfurt/M. Organelles: Origin, Dynamics and Bacteria (T4SS 2016), Frühjahrstagung der Biotechno- Communication, Info: 7.5.–11.5. Zürich (CH) Info: www.t4ss-conference.de logen, Info: www.mosbacher-kolloquium.org Population Genomics of New and http://dechema.de/FTBIO2017.html Emerging Fungal and Oomycete 14.12.–16.12. Braunschweig 3.4.–4.4. München Diseases of Animals and Plants, 3rd Thünen Symposium on 6.3.–9.3. Heidelberg Programming and Reprogramming Info: www.bi.id.ethz.ch/eventsOn- Soil Metagenomics, 2nd German Pharm-Tox Summit – the Brain, Info: www.abcam.com/ line/anonymous/events.faces Info: www.soil-metagenomics.org A Joint Meeting: 83rd Annual events/programming-and- Meeting of the German Society for reprogramming-the-brain 10.5.–11.5. München Experimental and Clinical Pharma- Lab-on-a-Chip and Microfluidics cology and Toxicology (DGPT) and 5.4.–7.4. München Conference 2017: Biosensors, 2017 19th Annual Meeting of Associa- Chromatin and Epigenetics: From Microfluidics and Lab-on-a-Chip tion of Clinical Pharmacology (VK- Mechanism to Function – Discus- Technologies, Point-of-Care Diag- 2.2.–4.2. Heidelberg liPha), Info: www.gpts-kongress.de sion with Nobel Laureate John nostics, Organ-on-a-Chip Europe, EMBL-Cancer Core Europe Gurdon about the Latest Develop- Info: http://selectbiosciences.com/ Conference: Cancer Immuno- 15.3.–17.3. Würzburg ments Within the Chromatin Field, conferences/index.aspx?conf= therapy, Info: www.embl.de/ 60. Deutscher Kongress für Endokri- Info: www.abcam.com/events/ LOACM2017 training/events/2017/CCE17-01 nologie, Info: www.endokrinologie. chromatin-and-epigenetics-from- net/veranstaltungen.php mechanism-to-function 11.5.–13.5. Heidelberg 15.2.–16.2. Köln EMBO/EMBL Symposium on Biobased World – Premier 20.3.–23.3. Jena 20.4.–23.4. Wien (AT) Metabolism in Time and Space: Trade Show for All Biobased 6th International Conference on Recombinant Protein Production 9 Emerging Links to Cellular and Industries, Info: Microbial Communication for – A Comparative View on Host Developmental Programs, Info: www.biobasedworld.de Young Scientists (MiCom 2017), Physiology, Info: www.embo-embl-symposia.org/ Info: www.micom.uni-jena.de www.fems-microbiology.org symposia/2017/EES17-01 21.2.–22.2. München Cell Culture World and 22.3.–25.3. Göttingen 23.4.–28.4. Tulln (AT) 13.5.–16.5. Salzburg Downstream Congress 2017, 12th Göttingen Meeting of the 13th International Wheat Genetics 44th European Calcified Tissue Info: www.terrapinn.com/ German Neuroscience Society, Symposium, Info: Society Congress, conference/cell-culture Info: www.nwg-goettingen.de www.iwgs2017.boku.ac.at Info: http://ects2017.org

20.2.–22.2. Göttingen 23.4.–26.4. Dresden 10.7.–15.7. Berlin Workshops Transcranial Electric and EMBO Workshop: Awakening of EMBO Workshop: Intercellular 24.10.–25.10. Berlin Magnetic Stimulation, Info: the Genome – The Maternal- Communication in Development Phenomatics Workshop, http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ To-Zygotic Transition, Info: and Disease, Info: Info: www.phenodays.com/ de/courses/method/2017/01.php http://events.embo.org/17-mzt http://events.embo.org/coming- phenomatics-workshop.html soon/index.php?EventID=w17-23 24.2.–25.2. Aachen 24.4.–25.4. Berlin 26.10.–27.10. Tübingen Resting State – fMRI and Data Cerebral Ischemia: in vivo and in 6.9.–8.9. Planegg-Martinsried Tübingen Magnetoencephalogra- Analysis with FSL-MELODIC and vitro Models, Info: http://nwg.glia. EMBO Workshop on phy (MEG) Symposium 2016, Info: Dual Regression, Info: mdc-berlin.de/de/courses/method/ Variants: Molecular Functions in http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ 2017/05.php Health and Disease, Info: de/courses/method/2016/08.php de/courses/method/2017/02.php http://events.embo.org/coming- 24.4.–26.4. Mainz soon/index.php?EventID=w17-08 2.11.–4.11. Schöntal 4.3. Magdeburg Detecting Gene Expression in Revolutionizing Cell Biology Tools Human Visual System Pathophy- the Nervous System by in situ 17.9.–21.9. Les Diablerets (CH) for Virology– 15th Workshop Cell siology – Advances in Research, Hybridisation, Info: http://nwg.glia. EMBO Workshop on DNA Topo- Biology of Viral Infections of the Diagnostics and Therapy, Info: mdc-berlin.de/de/courses/ isomerases and DNA Topology, Society for Virology (GfV), http://nwg.glia.mdc-berlin.de/de/ method/2017/06.php Info: http://events.embo.org Info: www.gfv-cellviro.de courses/method/2017/03.php 8.5.–12.5. Magdeburg 21.9.–22.9. Köln 23.3.–24.3. Heidelberg SynaptoProteomics: Utilizing Functional Neuroanatomy of the 2017 Behavioral Testing in Rodents, Proteomic Methods to Study Mouse I: Spinal Cord and Brain- 10.1.–14.1. Obergurgl (AT) Info: http://nwg.glia.mdc- Synapses and Synapse Dynamics, stem, Info: http://nwg.glia. EMBO Workshop on Cell Death, berlin.de/de/courses/method/ Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ mdc-berlin.de/de/courses/method/ Inflammation and Cancer, 2017/04.php de/courses/method/2017/07.php 2017/09.php Info: http://events.embo.org 3.4.–7.4. Tübingen 31.5.–2.6. Düsseldorf 25.9.–29.9. Magdeburg 10.1.–15.1. Goldegg (AT) Neurobiological Practical Course Testing Locomotor Behavior of Imaging of the Synaptic Organi- EMBO Workshop on Emerging – Hearing, Info: http://nwg.glia. the Rat, Info: http://nwg.glia. zation, Info: http://nwg.glia. Concepts in Cell Organization, mdc-berlin.de/de/courses/method/ mdc-berlin.de/de/courses/method/ mdc-berlin.de/de/courses/method/ Info: http://events.embo.org 2017/031.php 2017/08.php 2017/10.php

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14.5.–17.5. Ascona (CH) 12.6.–16.6. Wernigerode 23.7.–28.7. Bad Staffelstein 11.10.–14.10. Heidelberg Systems Biology of Adaptive 8th International Triticeae EMBO Conference on Helicases EMBO/EMBL Symposium: Immunity (Systims2017), Symposium (8ITS), and Nucleic Acid-based Machines: The Mobile Genome – Genetic Info: www.systims2017.ch Info: www.ipk-gatersleben.de/ Structure, Mechanism and Regula- and Physiological Impacts of meetings/8th-international- tion and Roles in Human Disease, Transposable Elements, Info: 14.5.–17.5. Heidelberg triticeae-symposium-2017 Info: http://events.embo.org/ www.embo-embl-symposia.org/ EMBO/EMBL Symposium: Neural coming-soon/index.php? symposia/2017/EES17-09 Circuits in the Past, Present and 14.6.–17.6. Heidelberg EventID=cfs3-17-06 Future, Info: www.embo-embl-sym- EMBO/EMBL Symposium on 24.10.–27.10. Heidelberg posia.org/symposia/2017/EES17-02 Mechanisms of Neuro- 30.8.–1.9. Heidelberg EMBL Conference on Mammalian degeneration, Info: EMBL Conference: The Nucleo- Genetics and Genomics: From 16.5.–17.5. Münster www.embo-embl-symposia.org/ some – From Atoms to Genomes, Molecular Mechanisms to 9. Internationales Meeting des symposia/2017/EES17-04 Info: www.embl.de/training/ Translational Applications, Kompetenznetzwerks für events/2017/NUC17-01 Info: www.embl.de/training/events/ Stammzellforschung 17.6.–23.6. Les Diablerets (CH) 2017/MMM17-01 Nordrhein-Westfalen, Info: Gordon Research Seminar and 6.9.–8.9. Mainz www.kongress.stammzellen.nrw.de Conference: Neuroethology – 15th Annual Meeting of the 2.11.–4.11. Heidelberg Behavior, Evolution & Neuro- Association for Cancer Im- EMBO Conference on Quantitative 16.5.–18.5. Hannover biology, Info: www.grc.org/ munotherapy (CIMT): Principles Biology, Info: Biotechnica 2017 – Biotechnologie, programs.aspx?id=12877 Translating Science Into Survival, http://events.embo.org/coming- Life Sciences und Labortechnik, Info: www.meeting.cimt.eu soon/index.php?EventID=cfs17-01 Info: www.biotechnica.de 21.6.–24.6. Marburg Non-coding RNAs in Nervous 6.9.–10.9. Heidelberg 5.11.–8.11. Heidelberg 16.5.–18.5. Hannover System Development, Plasticity EMBL Conference: Protein EMBO Conference on Cancer Labvolution – World of and Disease, Info: Synthesis and Translational Con- Genomics, Info: www.embl.de/ Lab Technology, www.marburg2017.spp1738.de trol, Info: www.embl.de/training/ training/events/2017/CAN17-01 Info: www.labvolution.de events/2017/TRC17-01 24.6.–30.6. Les Diablerets (CH) 12.11.–14.11. Heidelberg 21.5.–23.5. Heidelberg Gordon Research Seminar and 11.9.–15.9. Basel (CH) EMBO/EMBL Symposium: From EMBO/EMBL Symposium on Conference: Inhibition in the CNS, Basel Life Science Week & MipTec Single- to Multiomics – Applica- Molecular and Cell Biology of Info: www.grc.org/ 2017, Info: www.miptec.ch tions and Challenges in Data Membranes, Info: www.embl.de/ programs.aspx?id=13335 Integration, Info: training/events/2017/EES17-03 13.9.–16.9. Heidelberg www.embo-embl-symposia. 25.6.–28.6. Fribourg (CH) EMBO/EMBL Symposium: org/symposia/2017/EES17-10 23.5.–26.5. Heidelberg 7th International Conference on The Non-Coding Genome, EMBO Conference on Advances in Tumor-Host Interaction and Info: www.embo-embl-symposia. 16.11.–17.11. Heidelberg Stem Cells and Regenerative Angiogenesis, Info: org/symposia/2017/EES17-07 EMBL Conference on Perspectives Medicine, Info: http://events. www.bi.id.ethz.ch/eventsOnline/ on Structural Biology: embo.org/coming-soon/ anonymous/events.faces 19.9.–22.9. Göttingen Celebrating the 100th index.php?EventID=cfs4-17-20 7th European Conference on Anniversary of Sir John Kendrew, 26.6.–27.6. Davos (CH) Prokaryotic and Fungal Genomics, Info: www.embl.de/ 27.5.–2.6. Les Diablerets (CH) EMBL Symposium on Micro- Info: www.prokagenomics.org training/events/2017/JKS17-01 Gordon Research Seminar and tubules: From Atoms to Complex Conference: Excitatory Synapses & Systems, Info: www.termis.org 24.9.–29.9. Basel (CH) 5.12.–7.12. Heidelberg Brain Function, Info: www.grc.org/ Molecular Mechanisms of EMBL Conference on Lifelong programs.aspx?id=12682 27.6.–30.6. Heidelberg Muscle Growth and Wasting in Learning in the Biomedical EMBO/EMBL Symposium: Hand Disease, Info: Sciences, Info: 29.5.–31.5. Heidelberg New Approaches and Concepts www.bi.id.ethz.ch/eventsOnline/ www.embl.de/training/events/ EMBL Conference: BioMalPar XIII – in Microbiology, anonymous/events.faces 2017/LLL17-01/index.html Biology and Pathology of the Info: www.embo-embl-symposia. Malaria Parasite, Info: www.embl. org/symposia/2017/EES17-05 24.9.–27.9. Bochum de/training/events/2017/BMP17-01 Molecular Basis of Life 2017 – Inter- Mehr Kongresse, Tagun- 1.7.–7.7. Les Diablerets (CH) national Fall Meeting of the Ger- gen, Symposien und 3.6.–9.6. Les Diablerets (CH) Gordon Research Seminar and man Society for Biochemistry and Gordon Research Seminar and Conference: Malaria, Molecular Biology (GBM), Info: Workshops finden Sie Conference: Muscle – Excitation- Info: www.grc.org/ www.molecular-basis-of-life.org auf unserer Website: Contraction Coupling, programs.aspx?id=12780 Info: www.grc.org/ 24.9.–27.9. Heidelberg www.laborjournal.de/ 8.7.–14.7. Les Diablerets (CH) programs.aspx?id=11710 EMBL Conference: Centrosomes rubric/termine/ Gordon Research Seminar and and Spindle Bodies, Info: 7.6.–9.6. Vienna Conference: Biology of Aging, www.embl.de/training/events/ kongress.lasso Designer Biology Symposium, Info: www.grc.org/ 2017/CEN17-01 Info: www.efb- programs.aspx?id=13715 central.org/index.php/ 3.10.–7.10. Heidelberg DesignerBiology 12.7.–15.7. Heidelberg EMBO/EMBL Symposium: Seeing EMBO/EMBL Symposium on is Believing – Imaging the 8.6.–10.6. Frankfurt/M. Mechanical Forces in Biology, Processes of Life, Info: Viral Hepatitis Congress 2017, Info: www.embo-embl-symposia. www.embo-embl-symposia.org/ Info: www.viral-hep.org org/symposia/2017/EES17-06 symposia/2017/EES17-08

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Fortbildungen Kurse

21.11.–22.11. München 28.10. Frankfurt/M. 7.11.–8.11. München 2016 Lab-Academy-Intensivkurs: Dr.-Bichlmeier-Seminar: Quali- Lab-Academy-Intensivkurs: Biochemie/ Spezielle und angewandte fizierung von chromatographischen Next-Generation-Sequencing, Immunologie Immunologie, Systemen, Info: www. Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de dr-bichlmeier.de/seminare-2016 24.10.–25.10. München 16.11.–17.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: ELISA, 23.11.–25.11. München 7.11.–10.11. Berlin Lab-Academy-Intensivkurs: Info: www.lab-academy.de Lab-Academy-Fortbildung: 14th European Short Course on RNA-Interferenz, Serologische Diagnostik, Time-resolved Fluorescence Spec- Info: www.lab-academy.de 3.11.–4.11. Heidelberg Info: www.lab-academy.de troscopy, Info: Promocell Academy: Labor- www.picoquant.com/events/de- 21.11.–22.11. München Kompaktkurs Western Blot, Info: Biotechnologie tails/fluorescence-course Lab-Academy-Intensivkurs: www.promocell-academy.com Validierung bioanalytischer 4.11.–4.12. Berlin 8.11.–9.11. Bonn Methoden, 7.11.–8.11. München Basiskurs Biotechnologie – Good Klinkner-Seminar: LIMS-Forum Info: www.lab-academy.de , Lab-Academy-Intensivkurs: Manufacturing Practice (GMP), 2016 Info: www.klinkner.de Western Blot, 21.11.–23.11. Heidelberg Info: www.glaesernes-labor- 8.11.–9.11. München Info: www.lab-academy.de akademie.de/de/gmp Promocell Academy: Aufbaukurs Dr.-Bichlmeier-Seminar: LC-MS- Realtime-PCR – Genexpressions - 11.11. München 8.11.–9.11. Heidelberg Kopplungstechniken und MS- studien, Info: , Lab-Academy-Intensivkurs: Promocell Academy: Prozesstech- Spektreninterpretation Info: www. www.promocell-academy.com Antikörper, , dr-bichlmeier.de/seminare-2016 nik für Zellkultur-Bioreaktoren 24.11. Heidelberg Info: www.lab-academy.de Info: www.promocell-academy.com 10.11. München Promocell Academy: PCR 14.11.–15.11. Heidelberg 10.11.–11.11. Heidelberg Dr.-Bichlmeier-Seminar: HILIC-MS und Real Time PCR – Promocell Academy: ELISA Promocell Academy: Industrielle und SFC-MS für die Analyse sehr Troubleshooting und neue , , , Basiskurs Info: Zellkulturtechnik, Info: polarer Moleküle Info: www. Entwicklungen Info: www.promocell-academy.com www.promocell-academy.com dr-bichlmeier.de/seminare-2016 www.promocell-academy.com 14.11.–15.11. München 10.11.–11.11. Leipzig 28.11.–29.11. Heidelberg Lab-Academy-Grundkurs: Chromatographie/ GDCh-Kurs: Theorie und Praxis Promocell Academy: Allgemeine Immunologie, Spektrometrie der UHPLC, Info: www.gdch.de/ Klonierungsstrategien, Info: Info: www.lab-academy.de veranstaltungen/fortbildung www.promocell-academy.com 27.10. Frankfurt/M. 16.11.–18.11. Heidelberg Dr.-Bichlmeier-Seminar: Richtig 16.11. Gießen 28.11.–30.11. München Promocell Academy: ELISA Kalibrieren in der instrumentellen GDCh-Kurs: Hyphenations in der Lab-Academy-Fortbildung: Aufbaukurs, Info: Analytik (HPLC, MS), Info: www. HPTLC, Info: www.gdch.de/ Molekulare Diagnostik, www.promocell-academy.com dr-bichlmeier.de/seminare-2016 veranstaltungen/fortbildung Info: www.lab-academy.de

17.11. Gießen 29.11.–30.11. Heidelberg GDCh-Kurs: Wirkungsbezogene Promocell Academy: PCR in der Analytik mit HPTLC-Bioassay- medizinischen Diagnostik und HRMS, Info: www.gdch.de/ Gen-Diagnostik, Info: veranstaltungen/fortbildung www.promocell-academy.com Mikrobiologie 30.11. München Lab-Academy-Grundkurs: 7.11.–8.11. Potsdam Molekulare Genetik, Info: Klinkner-Seminar: Grundlagen für www.lab-academy.de mikrobiologisches Arbeiten in QC 1.12.–2.12. Heidelberg und GMP, Info: www.klinkner.de Promocell Academy: PCR- und 14.11.–17.11. München Primer-Design, Info: Lab-Academy-Kompaktfortbildung: www.promocell-academy.com , Mikrobiologie Info: 5.12.–6.12. München www.lab-academy.de Lab-Academy-Intensivkurs: 7.12.–11.12. Heidelberg Genome Editing, EMBO Practical Course: Microbial Info: www.lab-academy.de Communities – Modelling Meets 6.12.–9.12. Heidelberg Experiments, Info: www.embl.de/ training/events/2016/MCP16-01 Promocell Academy: Basiskurs Molekularbiologie, Info: Molekularbiologie www.promocell-academy.com 13.12.–14.12. München 24.10.–25.10. München Promocell Academy: Techniken zur Lab-Academy-Intensivkurs: Analyse von Protein-Protein und , Realtime-PCR Info: Protein-DNA-Interaktionen, Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com 25.10.–26.10. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Neurobiologie PCR, Info: www. promocell-academy.com 24.10.–25.10. Tübingen NWG-Methodenkurs: Magneto- 26.10.–28.10. München enzephalographie-Symposium Lab-Academy-Grundkurs: (MEG 2016), Info: Basiswissen Molekularbiologie, http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ Info: www.lab-academy.de de/courses/method/2016/08.php

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Zellbiologie/ 15.11.–18.11. Heidelberg Sonstiges 24.11. Mannheim Mikroskopie Promocell Academy: Basiskurs DHV-Seminar: Fundraising für 25.10.–27.10. Leimen Zellkultur, Info: Hochschulen, Info: 24.10.–25.10. Bergisch-Gladbach www.promocell-academy.com EMBO Laboratory Management www.hochschulverband.de/ , MACS Academy: Cardiovascular Courses for Postdocs Info: cms1/termine.html Research – Refined Technologies 22.11.–25.11. Bergisch-Gladbach http://lab-management.embo.org/ for Investigation of Tissue-derived MACS Academy: Human ES/iPS dates#postdocs 25.11. Bonn , Cell Research, Info: DHV-Seminar: Forschungs- Cardiovascular Cells Info: 2.11.–4.11. Leimen www.miltenyibiotec.com/en/ www.miltenyibiotec.com/en/ förderung strategisch nutzen, support/macs-academy.aspx support/macs-academy.aspx EMBO Laboratory Management Info: www.hochschulverband.de/ , Courses for Postdocs Info: cms1/termine.html 26.10. Freising 22.11.–25.11. Heidelberg http://lab-management.embo.org/ JEOL-Schulung: Präparationskurs Promocell Academy: Basiskurs dates#postdocs 29.11. Mannheim , 3D-Zellkultur, Info: DHV-Seminar: Erfolgsgarant Rasterelektronenmikroskopie 7.11.–10.11. Leimen Info: www.jeol.de/electronoptics/ www.promocell-academy.com Netzwerk – Aufbau, Pflege schulungen EMBO Laboratory Management und Nutzung von Karriere- , 23.11.–24.11. München Courses for Group Leaders Info: netzwerken für Wissenschaftler, 26.10.–28.10. München Lab-Academy-Grundkurs: http://lab-management.embo.org/ Info: www.hochschulverband.de/ Lab-Academy-Intensivkurs: Mikroskopieren mit Licht- und dates#group-leaders cms1/termine.html , Fluoreszenzmikroskop, Assays in der Zellkultur 8.11. Berlin Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de 29.11.–1.12. Leimen DHV-Seminar: Karriere und Beru- EMBO Laboratory Management 27.10.–28.10. Heidelberg 24.11.–25.11. Heidelberg fung – Wie werde ich Professor/ Courses for Postdocs, Info: , Promocell Academy: Next Promocell Academy: In-situ- Professorin? Info: www.hochschul- http://lab-management.embo.org/ Generation Sequencing & Hybridisierung, Info: verband.de/cms1/termine.html dates#postdocs , www.promocell-academy.com Library Preparation Info: 10.11. Berlin www.promocell-academy.com 5.12.–8.12. Leimen 28.11.–29.11. München DHV-Seminar: Drittmitteleinwer- EMBO Laboratory Management , 27.10.–28.10. Heidelberg Lab-Academy-Intensivkurs: bung und -verwaltung Courses for Group Leaders, Info: Promocell Academy: Primärkultur Primärzellkultur, Info: www.hochschulverband.de/ http://lab-management.embo.org/ aus Tumorgewebe, Info: Info: www.lab-academy.de cms1/termine.html dates#group-leaders www.promocell-academy.com 30.11.–2.12. Heidelberg 14.11.–17.11. Leimen 7.12. Bonn 28.10. Freising Promocell Academy: Aufbaukurs EMBO Laboratory Management DHV-Seminar: Erfolgsgarant , JEOL-Schulung: Rasterelektronen- Zellkultur, Info: Courses for Group Leaders Info: Netzwerk – Aufbau, Pflege und mikroskopie nur für Studenten, www.promocell-academy.com http://lab-management.embo.org/ Nutzung von Karrierenetzwerken Info: www.jeol.de/ dates#group-leaders für Wissenschaftler, Info: 1.12.–2.12. München electronoptics/schulungen 17.11. Mannheim www.hochschulverband.de/ Lab-Academy-Intensivkurs: Insek- cms1/termine.html 2.11. Heidelberg tenzellkultur und Baculovirussys- DHV-Seminar: Wissenschaftlerin- Promocell Academy: Zellbanken teme, Info: www.lab-academy.de nen auf dem Weg zur Professur – Online-Kurse und Kryokonservierung von Karriereplanung und Verhandlungs- , Zellkulturen, Info: 5.12.–7.12. Heidelberg führung Info: www.hochschul 19.10. Online verband.de/cms1/termine.html www.promocell-academy.com Promocell Academy: Zellkultur MACS Academy: Challenges in Bioassays, Info: NK Cell Immunotherapy: Where 3.11.–4.11. Bergisch-Gladbach 21.11. Bonn www.promocell-academy.com Do We Stand?, Info: www. DHV-Seminar: Die Professur – MACS Academy: T Cell Flow Cyto- miltenyibiotec.com/en/support/ 14.12.–15.12. Heidelberg Rechte und Pflichten, Info: metry – Analyzing Antigen-Specific macs-academy.aspx T Cells Extra- and Intracellularly, Promocell Academy: Zytotoxi - www.hochschulverband.de/ Info: www.miltenyibiotec.com/ zitäts- und Mutagenitäts-Tests, cms1/termine.html 20.10. Online en/support/macs-academy.aspx Info: www.promocell-academy.com 22.11.–24.11. Leimen MACS Academy: Challenges in EMBO Laboratory Management NK Cell Immunotherapy: Where 8.11. Heidelberg 14.12.–15.12. München Courses for Postdocs, Info: Do We Stand?, Info: www. Promocell Academy: Myko- Lab-Academy-Intensivkurs: http://lab-management.embo.org/ miltenyibiotec.com/en/support/ , plasmen-Nachweis, Prävention Methoden des Gentransfers dates#postdocs macs-academy.aspx und Eliminierung, Info: Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com Randgebiete Weitere Termine für Kurse und Fortbildungsveranstaltungen finden Sie 9.11.–10.11. Heidelberg auf unserer Homepage unter dem Stichwort „Schulungen“. Kurze Ver- 3.11.–4.11. Heidelberg Eppendorf/EMBL Introductory anstaltungshinweise in unserem Serviceteil sind kostenlos. Schicken Course: Microinjection into Ad- Promocell Academy: Basiskurs herent Cells, Info: www.embl.de/ Biostatistik, Info: Sie uns Ihre Schulungs- bzw. Kurslisten oder einen Link zu Ihrer Web- training/events/2016/EPP16-02 www.promocell-academy.com site. Aus Platzgründen können wir allerdings nur Kurse veröffentlichen,

9.11.–10.11. Heidelberg 9.11.–10.11. München die für einen Großteil unserer Leser von Interesse sind. Promocell Academy: Fluoreszenz- Lab-Academy-Intensivkurs: Statis- mikroskopie lebender Zellen, Info: tik, Info: www.lab-academy.de So erreichen Sie uns: www.promocell-academy.com 24.11.–25.11. Freiburg Laborjournal LJ-Verlag, Merzhauser Straße 177 9.11.–10.11. München GDCh-Kurs: Aktuelle Trends der Lab-Academy-Intensivkurs: molekularbiologischen Lebensmit- 79100 Freiburg Viraler Gentransfer, telanalytik, Info: www.gdch.de/ E-Mail: [email protected] Info: www.lab-academy.de veranstaltungen/fortbildung

Mehr Fortbildungen und Kurse finden Sie im Internet: www.laborjournal.de/rubric/termine/schulung.lasso Kurze Veranstaltungshinweise im Serviceteil veröffentlichen wir kostenlos. So erreichen Sie uns: Laborjournal, Merzhauser Straße 177, D-79100 Freiburg, [email protected]

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SERVICE 21. OKTOBER BIS 18. NOVEMBER 2016

Vorträge Seminare Kolloquia

In biologischen Systemen sind licht- Das vermeintlich chaotische Durchein- induzierte Prozesse allgegenwärtig. ander eines Waldameisennestes und Beispiele sind die Photosynthese, die soziale Organisation dieser Insek- bei der die Absorption eines Pho- ten ist ein Beispiel für die Ordnung im tons den Elektronen-Transfer initi- Chaos der belebten Natur. Insektenso- iert, die Photoisomerisation, die den zietäten können Eigenschaften eines Sehvorgang ermöglicht sowie Schä- Problem-lösenden Systems aufweisen, den der DNA durch Bestrahlen mit die die Fähigkeiten der einzelnen Insek- UV-Licht. Biowissenschaftler ma- ten weit übertreffen. Die Arbeitsteilung chen sich lichtinduzierte Ereignisse hunderttausender Individuen ist nur aber auch zunutze, um die Faltung mit Hilfe leistungsfähiger Kommunika- von Proteinen zu untersuchen. Hier - tionssysteme möglich. Evolutionär we- zu verwenden sie unter anderem die niger weit entwickelte, hierarchisch ultraschnelle Spektroskopie. Wie organisierte Insektensozietäten sind diese funktioniert und welche weite- bei weitem nicht so effizient. Welche ren biologischen Fragestellungen Auswirkungen dies für Ameisenstaa- man mit dieser Technik beantworten ten hat, die um Ressourcen konkurrie- kann, erläutert Wolfgang Zinth am ren, erklärt Bert Hölldobler am 22. 3. November in Basel. Oktober in Göttingen.

AACHEN BERLIN ERLANGEN FREIBURG

Mittwoch, 26.10. Donnerstag, 27.10. Dienstag, 25.10. Freitag, 21.10. 16:30 Uhr, Kolloquium, Bibliothek 11:00 Uhr, Seminar, Deutsches 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 13:15 Uhr, Seminar, Institut für Mo- der Med. Klinik II & III, Pauwelsstr. Rheumaforschungszentrum (DRFZ), Klinische Mikrobiologie, Immunolo- lekulare Medizin und Zellforschung, 30, Aufzug A4, 4. OG, Raum 20, Charite Campus Mitte, Virchowweg gie & Hygiene, Wasserturmstr. Stefan-Meier-Str., 1. OG, Raum K. Kusche-Vihrog, Münster: Endo- 12, Erdgeschoss, SR 1+2, J. Dong, 3-5,1. OG, SR, N. Harris, Lausanne: 01006, S. Ketterer, Freiburg: Cell- thelial nanomechanics as indicator Berlin: Understanding the lifestyles Modulation of the intestinal type specific impact of lysosomal for vascular function/dysfunction of human tissue-resident and cir- microbiome by pathogens and proteases on tumor progression culating memory T lymphocytes its impact on the host BASEL Donnerstag, 17.11. Mittwoch, 9.11. Dienstag, 8.11. 13:00 Uhr, Vortrag, MPI f. Immun- Freitag, 21.10. 17:00 Uhr, Kolloquium, Charité, 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für biologie & Epigenetik, Stübeweg 51, 11:00 Uhr, Vortrag, ZLF, Hebelstr. Klinik für Psychiatrie und Psycho- Klinische Mikrobiologie, Immunolo- HS, J. Mattick, Sydney: RNA at the 20, 2. OG, SR, W. Holnthoner, therapie, Hindenburgdamm 30, gie & Hygiene, Wasserturmstr. epicenter of human development Wien: Co-culture systems for Eingang West, E. Düzel, Magde- 3-5,1. OG, SR, F. Powrie, Oxford: microvascular tissue engineering burg: Hochaufgelöste funktionelle Gut reactions: Immune pathways in Freitag, 18.11. Anatomie und Plastizität des the intestine in health and disease 13:15 Uhr, Seminar, Institut für Mo- 18:15 Uhr, Vortrag, Naturhistori- medialen Schläfenlappens und lekulare Medizin und Zellforschung, sches Museum, Augustinergasse 2, ihre Veränderungen im Alter FRANKFURT Stefan-Meier-Str., 1. OG, Raum Aula, H. Hopfer, Basel: Zell- 01006, J. Strietz, Freiburg: The vermittelte Immunantworten bei BERN Donnerstag, 27.10. role of EMT and cellular motility in Nierenerkrankungen 15:30 Uhr, Vortrag, Georg-Speyer- cancer stem cells isolated from Mittwoch, 2.11. Haus, Institut für Tumorbiologie triple negative breast cancer Montag, 24.10. 12:15 Uhr, Seminar, Institut für Pa- und experimentelle Therapie, 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, thologie, Murtenstr. 31, Raum H431, Paul-Ehrlich-Str. 42-44, Hörsaaal, GÖTTINGEN Klingelbergstr. 50-70, Raum BZ 411, R. Thomi, Bern: Hidradenitis U. Christen, Frankfurt: Adenovirus J.-W. Veening, Lausanne: Collec- suppurativa expressed liver autoantigen Samstag, 22.10. tive resistance of pathogens in (CYP2D6) induces chronic autoim- 19:00 Uhr, Vortrag, Historisches microbial communities by intra- Mittwoch, 16.11. mune hepatitis in wild type mice Gebäude der Niedersächsischen cellular antibiotic deactivation 12:15 Uhr, Seminar, Institut für Pa- Staats- und Universitätsbibliothek thologie, Murtenstr. 31, Raum H431, Dienstag, 1.11. Göttingen, Papendiek 14, Alfred- Donnerstag, 27.10. D. Dina, Bern: Metamizole-induced 12:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum, Hessel-Saal, B. Hölldobler, Tempe 13:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, agranulocytosis Theodor-Stern-Kai 7, Haus 74, (Arizona): Der Superorganismus Klingelbergstr. 50-70, Raum BZ 106, 4. OG, Raum 4.107, M. Althaus, G. Jeschke, Zürich: EPR spectros- DRESDEN Gießen: Smelling the airway sur- Samstag, 29.10. copy on native paramagnetic cen- face liquid: regulation of epithelial 19:00 Uhr, Vortrag, Historisches ters and spin labels in biomolecules Dienstag, 8.11. ion transport by hydrogen sulfide Gebäude der Niedersächsischen 17:00 Uhr, Kolloquium, Technische Staats- und Universitätsbibliothek Montag, 31.10. Universität, Neubau Chemie, Mittwoch, 2.11. Göttingen, Papendiek 14, Alfred- 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Bergstr. 66, 1. Obergeschoss, SR 11:00 Uhr, Seminar, Max-Planck- Hessel-Saal, H. Pearson, London: Klingelbergstr. 50-70, J. Michiels, 153, H.-U. Reißig, Berlin: Samari- Institut f. Hirnforschung, Max-von- The life project Leuven: Mechanism and evolution umdiiodid-induzierte Cyclisierun- Laue-Str. 4, HS, C. Lohmann: How of bacterial persistence gen – unser Weg zu Strychnin spontaneous activity wires the de- Sonntag, 30.10. veloping brain prior to experience 19:00 Uhr, Vortrag, Historisches Donnerstag, 3.11. Donnerstag, 10.11. Gebäude der Niedersächsischen 13:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, 11:00 Uhr, Vortrag, Max-Planck-Insti- Mittwoch, 9.11. Staats- und Universitätsbibliothek Klingelbergstr. 50-70, Raum BZ 106, tut für molekulare Zellbiologie und 11:00 Uhr, Seminar, MPI f. Hirnfor- Göttingen, Papendiek 14, Alfred- W. Zinth, München: Ultrafast spec- Genetik (MPI-CBG), Pfotenhauerstr. schung, Max-von-Laue-Str. 4, HS, Hessel-Saal, M. Shermer, Altadena troscopy of light-induced biologi- 108, Auditorium, D. M. Gordon: A. Borst, München: Neural Circuits (USA): The moral arc cal processes The ecology of collective behavior for Elementary Motion Detection Donnerstag, 10.11. 17:00 Uhr, Vortrag, Georg-Speyer- 13:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-In- Mehr Vorträge, Seminare und Kolloquia Haus, Institut für Tumorbiologie und stitut für biophysikalische Chemie, experimentelle Therapie, Paul-Ehr- Am Fassberg 11, T4, 2. OG, SR, finden Sie auf www.laborjournal.de/ lich-Str. 42-44, HS, C. A. Schmitt, M. Benkirane, Montpellier: Cell rubric/termine/termine_start.lasso Berlin: Cellular senescence in resistance and HIV persistence: cancer – therapeutic goal or not? Implications for HIV Cure

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Dienstag, 15.11. Mittwoch, 26.10. Die adaxiale-abaxiale Polarität ist ver- 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 16:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Im antwortlich für das abgeflachte Wach- Humangenetik, Heinrich-Düker-Weg Neuenheimer Feld 410, Hörsaal, sen von Blättern während ihrer Ent- 12, 2. Oberegschoss, Hörsaal 223, A. Krämer, Heidelberg: Akute wicklung. Sie ist ein wichtiger Evolu - A. Janecke, Innsbruck: Connective Myeloische Leukämie tionsschritt von Landpflanzen. Die nö- tissue and skeletal diseases tigen „Koordinaten“ für die korrekte resulting from glycosaminoglycan Freitag, 28.10. Ausrichtung der Entwicklungsachse synthesis defects 11:00 Uhr, Seminar, European Mo- liefern die kleinen RNAs miR166 und lecular Biology Laboratory (EMBL), tasiR-ARF. Diese bilden gegenläufige HALLE Meyerhofstr. 1, Raum 202, Gradienten, die sich über das Blatt ver- A. Krisko, Split: Proteostasis, respi- teilen und hierdurch die gerichtete Ex- Montag, 24.10. ration and metabolism: A ménage pression der beiden adaxialen sowie 19:00 Uhr, Vortrag, Stadtmuseum, à trois of cellular longevity abaxialen Transkriptionsfaktoren HD- Große Märkerstr. 10, A. L. Harris, ZIPIII und ARF3/4 anregen. Wie kleine Oxford (GB): Metabolic response Donnerstag, 3.11. RNAs bei diesem Prozess als Morpho- to hypoxia – Synthetic lethality re- 16:00 Uhr, Kolloquium, Zentrum für gen-artige Signale agieren und wie sie cruited for therapeutic effect Molekulare Biologie (ZMBH), Im scharfe Expressionsgrenzen markie- Neuenheimer Feld 282, EG, Raum ren, erklärt Marja Timmermans am Montag, 7.11. 001, N. Papavisiliou, New York: 3. November am München. 11:00 Uhr, Seminar, Leibniz-Institut Coat replacement strategies of für Pflanzenbiochemie (IPB), Wein- the African Trypanosome LÜBECK berg 3, Hörsaal Kurt-Mothes, Montag, 31.10. Donnerstag, 10.11. M. J. Lee, Seoul: Modulation of Dienstag, 25.10. 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, proteasome activity and N-end 16:00 Uhr, Kolloquium, Zentrum Martinsried, Großhaderner Str. 2, 17:15 Uhr, Kolloquium, Zentrum für rule pathway and its proteostatic für Molekulare Biologie (ZMBH), Hörsaal B01.027, N. Posnien, Medizinische Struktur- und Zell- implications in neurodegenerative Im Neuenheimer Feld 282, EG, Göttingen: Systems-Evo-Devo: biologie, Ratzeburger Allee 160, diseases Raum 001, F. Gergely, Cambridge: Evolution of developmental gene Hörsaal V1, J. Angulo, Norwich: Centrosomes, cilia and satellites: regulatory networks Combining X-ray, NMR, and HANNOVER An unfolding relationship molecular modeling: a powerful 18:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Mittwoch, 2.11. Mittwoch, 16.11. holistic approach to understand Martinsried, Großhaderner Str. 2, weak protein-ligand interactions 13:00 Uhr, Seminar, Clinical Re- 13:00 Uhr, Seminar, Interdisziplinä- Hörsaal B01.019, M. X. Cohen, at molecular level search Center (CRC), Feodor-Lynen- res Zentrum für Neurowissenschaf- München: Midfrontal theta Str. 15, M. E. Mapstone, Irvine ten (IZN), Im Neuenheimer Feld 328, MÜNCHEN oscillations are a key link between (USA): Metabolomic insights into SR 25, W. Feng / J. Petersen, cognitive control and the brain cognitive health and disease in Heidelberg: Role of the chromatin Donnerstag, 20.10. older adults remodeller CHD7 in brain develop- Donnerstag, 3.11. ment and neurological diseases 17:15 Uhr, Sonderforschungsbe- 17:15 Uhr, Sonderforschungsbe- 18:00 Uhr, Kolloquium, Medizini- reich 924, Wissenschaftszentrum reich 924, WZW, Emil-Ramann-Str. sche Hochschule (MHH), Carl-Neu- 16:00 Uhr, Vortrag, Nationales Cen- Weihenstephan (WZW), Emil- 2, Hörsaal 12, M. Timmermans, berg-Str. 1, Geb. J1, Ebene 01, trum für Tumorerkrankungen (NCT), Ramann-Str. 2, Hörsaal 12, Tübingen: Small RNAs as mobile, Hörsaal M, M. Gotthardt, Nijme- Im Neuenheimer Feld 460, 2. Ober- F. Tardieu, Montpellier: GWAS morphogen-like signals in plant gen: Non-invasive quantitative geschoss, Konferenzraum 2/3, analysis for responses to environ- development imaging of beta cells: A future S. Stättner, Innsbruck: Thermische mental conditions: Combining blockbuster in molecular imaging ablative Therapie – weit mehr als information from multiple experi- Montag, 7.11. nur „Verkochen“ von Tumoren ments in platforms and fields 18:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Dienstag, 15.11. Martinsried, Großhaderner Str. 2, Dienstag, 25.10. 16:15 Uhr, Kolloquium, Medizini- HOMBURG KHS B01.019, K. Friston, London: sche Hochschule (MHH), Institut für 15:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-In- I am, therefore I think Versuchstierkunde, Carl-Neuberg- Montag, 24.10. stitut für Psychiatrie, Kraepelinstr. 2, Str. 1, Hörsaal Q (J6), K. Pawlow- 13:00 Uhr, Seminar, Klinik für Innere Hörsaal, Y.-A. Barde, Cardiff: Dienstag, 8.11. sky, Aachen: Das Aachener Medizin II, Gebäude 77, 1. Oberge- Neurotrophins in development and 15:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-In- Minipig: Phänotyp, Genotyp, schoss, Seminarraum, R. E. Castro, disease of the nervous system stitut für Psychiatrie, Kraepelinstr. 2, hämatologische und biochemische Lissabon: MicroRNAs in liver pa- Hörsaal, J. Letzkus, Frankfurt: Charakterisierung, ein Vergleich thophysiology: functional aspects 17:00 Uhr, Seminar, Center of Circuit mechanisms of associative zum Göttingen Minipig and therapeutic potential Stroke and Dementia Research fear learning in auditory cortex (CSD), Feodor-Lynen-Str. 17, Donnerstag, 17.11. JENA Großer Seminarraum 8G U1 155, 18:00 Uhr, Vortrag, Max-Planck-In- 17:00 Uhr, Vortrag, TiHo, Bischofs- M. E. Bianchi, Mailand: HMGB1 is a stitut für Psychiatrie, Kraepelinstr. 2, holer Damm 15, Museumsgebäude, Donnerstag, 27.10. master signal for sterile inflamma- Hörsaal M. Stieg, München: Das Hörsaal, M. von Köckritz-Blick- 11:30 Uhr, Seminar, Max-Planck- tion and for tissue regeneration sind die Hormone – Der Einfluss wede, Hannover: Das Immunsy- Institut für chemische Ökologie, wichtiger Botenstoffe auf Stoff- Mittwoch, 26.10. stem im Kampf gegen Infektions- Hans-Knöll-Str. 8, Seminarraum wechsel auf Psyche krankheiten: Auf der Suche nach Schleiden/Stahl, K. Störtkuhl, 11:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-In- neuen therapeutischen Ansätzen Bochum: Olfaction in Drosophila: stitut für Neurobiologie, Martinsried, Donnerstag, 10.11. für Mensch und Tier Filling the gap between orientation Am Klopferspitz 18, Raum O 125, 11:00 Uhr, SFB 1064, BMC, Martins- and technical application S. Jacob, München: Neuromodula- ried, Seminarraum N02.017, M. Ko- HEIDELBERG tion of the mind: regulation of ziol, Cambridge: Identification and KIEL prefrontal cognitive functions characterisation of methylated Montag, 24.10. by the dopamine system deoxyadenosines in vertebrates 11:00 Uhr, Vortrag, Deutsches Mittwoch, 16.11. Krebsforschungszentrum (DKFZ), 16:00 Uhr, Seminar, Institut für 16:00 Uhr, Seminar, Max-Planck- 17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck- Im Neuenheimer Feld 280, K1 + K2, Toxikologie und Pharmakologie, Institut für Biochemie, Martinsried, In-stitut für Biochemie, Martinsried, A. Offenhäusser, Jülich: Bioelectro- Brunswiker Str. 10, Hörsaal, C. Klin- Am Klopferspitz 18a, T-Gebäude, Am Klopferspitz 18a, T-Geb., Hör- nics: building connections bet- kowski, Hannover: Entwicklung Erdgeschoss, GHS, R. Jahn, saal, M. Schmidt-Supprian, Mün- ween bio systems and electronics neuer Flammschutzmittel Göttingen: Mechanisms of SNARE- chen: Immunopathologies, the price mediated membrane fusion for efficient immune protection 17:15 Uhr, Seminar, Pathologisches KÖLN Inst., Im Neuenheimer Feld 224, SR Donnerstag, 27.10. 17:00 Uhr, Seminar, Hörzentrum, 1.004, M. Hummel, Berlin: Wandel Montag, 24.10. 17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck- Klinikum rechts der Isar, Ismaninger in der Morphologie. Von der Be- 16:15 Uhr, Vortrag, Augenklinik, Institut für Biochemie, Martinsried, Str. 33, C. Leibold, München: trachtung des Einzelfalls zur epide- Uniklinik Köln, Kerpener Str. 62, Am Klopferspitz 18a, T-Gebäude, Binaural coincidence detection: miologischen Größe – Aufbau und (Gebäude 34), D. Hume, Edinburgh: Hörsaal, A. Borst, München: Neural Mechanisms and implications for Werden der Biobanken The macrophage circuits for motion vision the neuronal code

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SERVICE 21. OKTOBER BIS 18. NOVEMBER 2016

MÜNCHEN (Fortsetzung) Donnerstag, 27.10. Mittwoch, 16.11. Donnerstag, 10.11. Donnerstag, 10.11. 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Albert- 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches 17:15 Uhr, Kolloquium, Sonderfor- Schweitzer-Campus 1, Ebene 05 Ost, Institut für Ernährungsforschung schungsbereich 766, Interfakultäres 17:15 Uhr, Sonderforschungsbe- Konferenzraum 403, M. Ogueta, (DIfE), Konferenzzentrum, Reh- Institut für Mikrobologie und Infekti- reich 924, Wissenschaftszentrum Münster: Light synchronization of brücke, Arthur-Scheunert-Allee onsmedizin (IMIT), Auf der Morgen- Weihenstephan (WZW), Emil- the circadian clock via canonical 114-116, P. Knaus, Berlin: BMP stelle 28, B. Conlon, Chapel Hill: Ramann-Str. 2, Hörsaal 12, and non-canonical pathways signaling in the vasculature Staphylococcus aureus persisters M. Bringmann, Stanford: From a and how to kill them – a question lineage to a leaf: Stomatal stem Montag, 31.10. QUEDLINBURG of energy cells adjust tissue growth dyna- 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Phy- mics in early leaf development siologische Chemie und Pathobio- Donnerstag, 3.11. Montag, 14.11. Dienstag, 15.11. chemie, Waldeyerstr. 15, Hörsaal, 14:00 Uhr, Vortrag, Julius Kühn- 17:00 Uhr, Kolloquium, Interfakultä- L. Nguyen, Liège (Belgien): Institut (JKI), Bundesforschungsin- res Institut für Biochemie (IFIB), 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Cell intrinsic regulation of cortical stitut für Kulturpflanzen, Erwin-Baur- Hoppe-Seyler-Str. 4, Kleiner Hörsaal, Martinsried, Großhaderner Str. 2, interneuron sorting during brain Str. 27, Hörsaal 1/2, V. Fomitcheva, J. Hartig, Konstanz: Natural and Hörsaal B01.027, B. Bornhauser, development Quedlinburg: Bodenbürtige Rüben- synthetic riboswitches for conditio- Zürich: Drug response profiling to viren – ist ein sicherer Direktnach- nal control of gene expression identify actionable targets in acute Donnerstag, 3.11. weis in Ackerböden möglich? lymphoblastic leukemia 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Albert- Donnerstag, 17.11. Donnerstag, 17.11. Schweitzer-Campus 1, Ebene 05 REGENSBURG 17:15 Uhr, Kolloquium, Sonderfor- Ost, Konferenzraum 403, I. schungsbereich 766, Interfakultäres 17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck- Bedzhov, Münster: Setting up the Donnerstag, 3.11. Institut für Mikrobologie und Infekti- Institut für Biochemie, Martinsried, foundations of the body 17:00 Uhr, Seminar Uniklinikum, onsmedizin (IMIT), Auf der Morgen- Am Klopferspitz 18a, T-Gebäude, Medizinische Mikrobiologie, Franz- stelle 28, V. Wittmann, Konstanz: Hörsaal, K. Duderstadt, München: Donnerstag, 10.11. Josef-Strauß-Allee 11, Seminar- Chemistry in living cells: Sweet Single-molecule studies of 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Albert- raum, D. Adam, Kiel: TNF, TRAIL and sour endeavors coordination within macromolecu- Schweitzer-Campus 1, Ebene 05 and ceramide as regulators of cell lar machines Ost, Konferenzraum 403, S. Herz- death and cell biology WIEN mann, Münster: Microtubule disas- MÜNSTER sembly during dendrite pruning SALZBURG Samstag, 5.11. 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Montag, 24.10. Donnerstag, 17.11. Montag, 24.10. Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Phy- 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Albert- 16:00 Uhr, Vortrag Uni Salzburg, 2. Obergeschoss, Seminarraum, siologische Chemie und Pathobio- Schweitzer-Campus 1, Ebene 05 Hellbrunnerstraße 34, Hörsaal 403, H. Malik, Seattle: Genetic conflicts: chemie, Waldeyerstr. 15, Hörsaal, Ost, Konferenzraum 403, W. de K. Giehl, Gießen: K-Ras signaling Beyond the usual suspects A. Seifert, Lexington (USA): Immune Vries, Münster: Stimulus-respon- in carcinoma cell migration cell dynamics during epimorphic sive nanocontainers by use of Mittwoch, 9.11. regeneration in spiny mice self-assembled templates TÜBINGEN 11:00 Uhr, Seminar, Forschungsin- stitut für Molekulare Pathologie OSNABRÜCK Montag, 24.10. (IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, Hörsaal, 17:00 Uhr, Kolloquium, Interfakultä- A. Bird, Edinburgh: DNA sequence Dienstag, 1.11. res Institut für Biochemie (IFIB), and the Epigenome 17:15 Uhr, Seminar, Sonderfor- Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, schungsbereich 944, Universität, V. Hauke, Berlin: Phosphoinositide Freitag, 11.11. Barbarastr. 11, Hörsaal 35/E01, conversion in the endolysosomal 11:00 Uhr, Seminar, Forschungsin- J. Pöling, Bad Nauheim: (Mal-)ad- system stitut für Molekulare Pathologie aptive intercellular communication (IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, Hörsaal, in the injured heart Donnerstag, 27.10. B. Stanton, Stanford: ATP-depen- 17:15 Uhr, Kolloquium, Sonderfor- dent in POTSDAM schungsbereich 766, Interfakultäres cancer: New insights into altered Geballte Wissenschaft in 10 Minuten, Institut für Mikrobologie und Infek- Polycomb regulation verpackt in spannenden und anschau- Mittwoch, 26.10. tionsmedizin (IMIT), Auf der Mor- lichen Vorträgen: Das gibt es beim Sci- 14:00 Uhr, Seminar, Golm, Max- genstelle 28, T. C. G. Bosch, Kiel: Dienstag, 15.11. ence Slam! Junge Wissenschaftler Planck-Institut für Molekulare Pflan- Control of health and disease by 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, verlassen die Labore und Hörsäle und zenphysiologie, Am Mühlenberg 1, the microbiome: an evolutionary Veterinärplatz 1, Gebäude NA, präsentieren eigene Forschungspro- Hauptgebäude, Seminarraum, C. approach 2. Obergeschoss, Seminarraum, M. jekte auf den Bühnen der Clubs, Thea- Grefen, Tübingen: Genetic analysis Lascoux, Uppsala: Genetic diversity ter und Kneipen. Ziel ist es, mit of GET pathway components in Montag, 31.10. and the efficacy of purifying selec- wissenschaftlichen Themen Kopf und Arabidopsis thaliana 17:00 Uhr, Kolloquium, Interfakultä- tion across plant and animal species Herz der Zuschauer zu erreichen, denn res Institut für Biochemie (IFIB), das Publikum bildet die Jury und wählt Mittwoch, 2.11. Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, Donnerstag, 17.11. den Sieger des Abends. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches E. Wahle, Halle: The mechanism 11:00 Uhr, Seminar, Institut für Institut für Ernährungsforschung of pre-mRNA 3’ end formation Molekulare Biotechnologie (IMBA) / Kommt zum Science Slam! (DIfE), Konferenzzentrum, Reh- in mammalian cells Gregor-Mendel-Institut (GMI), Dr.- 24. Oktober 2016: Hamburg brücke, Arthur-Scheunert-Allee Bohr-Gasse 3, Hörsaal, E. Heard, Donnerstag, 3.11. 26. Oktober 2016: Köln 114-116, A. Rose, Heidelberg: Paris: X-chromosome structure and Liver adaptive stress signalling and 17:15 Uhr, Kolloquium, Sonderfor- dynamics during X inactivation 27. Oktober 2016: Erlangen systemic metabolic control schungsbereich 766, Interfakultäres 28. Oktober 2016: Ravensburg Institut für Mikrobologie und Infekti- WÜRZBURG 2. November 2016: Berlin Mittwoch, 9.11. onsmedizin (IMIT), Auf der Morgen- 3. November 2016: Gießen 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches stelle 28, D. Schleheck, Konstanz: Dienstag, 25.10. 8. November 2016: Siegen Institut für Ernährungsforschung, Degradation of the plant sugar 18:00 Uhr, Kolloquium, Institute for 15. November 2016: Köln Konferenzzentrum, Rehbrücke, sulfoquinovose by aerobic and Molecular Infection Biology (IMIB), Arthur-Scheunert-Allee 114-116, anaerobic bacterial communities: Josef-Schneider-Str. 2, Gebäude 17. November 2016: Hannover A. Vasilaki, Liverpool: Role of ROS An important part of the sulfur D15, Raum 01.002-004, A. Johnson, 18. November 2016: Hamburg in degeneration of ageing muscle cycling in Earth’s microbiomes San Francisco: How 18. November 2016: Halle networks evolve and produce 24. November 2016: Berlin 14:00 Uhr, Kolloquium, Golm, Max- Montag, 7.11. biological novelty 13. Dezember 2016: Hamburg Planck-Institut für Molekulare Pflan- 17:00 Uhr, Kolloquium, Interfakultä- Mittwoch, 26.10. 14. Dezember 2016: Berlin zenphysiologie, Am Mühlenberg 1, res Institut für Biochemie (IFIB), Hauptgebäude, Seminarraum, G. Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, 17:15 Uhr, Vortrag, Biozentrum, Mehr Infos unter Stacey: Application of soybean ge- L. Schmitz, Gießen: Regulation of Hörsaal A 101, S. Knapp, Frankfurt: www.scienceslam.de nomic tools to the study of the ni- NF-kB-mediated transcription Specific targeting of kinase cataly- trogen fixing, rhizobium symbiosis in the nucleus tic and non-catalytic functions

84 10/2016 Laborjournal LJ_1016_82_85.qxp_Layout 1 05.10.16 16:17 Seite 85

21. OKTOBER BIS 18. NOVEMBER 2016 SERVICE

Dienstag, 8.11. Dienstag, 1.11. Die Duplizierung des Genoms ist abso- 18:00 Uhr, Kolloquium, Institute for 12:30 Uhr, Seminar, Institut für lute Voraussetzung für die Zellteilung. Molecular Infection Biology, Josef- Molekulare Biologie, Irchel, Winter- Die in die Replikation involvierten Pro- Schneider-Str. 2, Geb. D15, Raum thurerstr. 190, Hörsaal Y35-F-32, teine sind deshalb essentiell für prolife- 01.002-004, C. Buchrieser, Paris: J. Chao, Basel: TRICK or TREAT: rierende Zellen. Die gleichen Proteine Legionella pneumophila: Organelle Imaging the lives of mRNAs in sind jedoch auch in Zellen vorhanden, targeting during infection, an im- space and time die den Zellzyklus verlassen haben. In portant host subversion strategy diesen postmitotischen Zellen begünsti- 17:15 Uhr, Seminar, Uni Irchel, Win- gen sie die Ziliogenese. So ermöglicht Dienstag, 15.11. terthurerstr. 190, Raum Y17 M 05, beispielsweise ATR, das in Seckel-Syn- 18:00 Uhr, Kolloquium, Institute for N. Garbi, Bonn: Targeting the drom-Patienten mutiert ist, die Bildung Molecular Infection Biology (IMIB), inflammatory microenvironment und Signaltransduktion von Zilien. Inter- Josef-Schneider-Str. 2, Geb. D15, to clear chronic viral infection essanterweise ist diese neuentdeckte Raum 01.002-004, J. M. van Dijl, Gro- Funktion von ATR unabhängig von des- ningen: Towards non-invasive real- Donnerstag, 3.11. sen Rollen bei der Progression angehal- time imaging of bacterial infections 16:15 Uhr, Seminar, Institut für Evo- tener Replikationsgabeln oder der lutionsbiologie und Umweltwissen- Erkennung von DNA-Schäden. Genaue- ZÜRICH schaften, Irchel, Winterthurerstr. 190, res hierzu erläutert Melanie Philipp am Raum Y03-G-95, R. Brooker, Aber- 25. Oktober in Zürich. Montag, 24.10. deen: Everything is vague…? – 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirn- New challenges and insights at the forschung, Winterthurerstr. 190, HS heart of plant-plant interactions Montag, 14.11. Mittwoch, 16.11. 35F32, T. Euler, Tübingen: What the 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, 17:30 Uhr, Kolloquium, UniSpital, mouse’s eye tells the mouse’s brain: Montag, 7.11. Steinwiesstr. 75, Hörsaal, C. Grimm, Frauenklinikstr. 10, Nord1, Kurszim- Functional diversity in the retina 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, Zürich: Oxygen for vision – the mer C307, F. Scharnowski, Zürich: Steinwiesstr. 75, HS, J. Zschocke & I. hypoxic response of the retina Improving human brain function 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, Kapferer-Seebacher, Innsbruck: Pe- and dysfunction with real-time Steinwiesstr. 75, Hörsaal, S. Wer- riodontal Ehlers-Danlos Syndrome Dienstag, 15.11. fMRI neurofeedback ner, Zürich: Cytoprotective and connects complement system and 12:00 Uhr, Seminar, Physiologi- mitogenic signaling pathways in connective tissue pathology sches Institut, Irchel, Winterthu- 18:15 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, liver regeneration rerstr. 190, Seminarraum Y23 K52, Karl-Schmid-Str. 4, Hörsaal KO2 Dienstag, 8.11. J. Lorenzen, Zürich: Non-coding E-72a/b, A. Daley, Oxford: The 19:30 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, Rä- 12:00 Uhr, Seminar, Physiologisches RNAs in kidney disease Cambrian explosion and Earth’s mistr. 71, Aula, KOL G 201, O. Ogun- Institut, Irchel, Winterthurerstr. 190, earliest predators shola, Zürich: Protecting the brain: Seminarraum Y23 K52, A. Makhro, 12:15 Uhr, Seminar, Institut für The blood-brain barrier in focus Zürich: Ca2+ lowering therapy for Evolutionsbiologie und Umweltwis- Donnerstag, 17.11. symptomatic sickle cell anemia senschaften, Irchel, Winterthurerstr. 16:15 Uhr, Seminar, Institut für Dienstag, 25.10. patients: phase II clinical trial 190, Raum Y03-G-85, G. Constable, Evolutionsbiologie und Umweltwis- 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Zürich: Strength in numbers: senschaften, Irchel, Winterthurerstr. Molekulare Biologie, Irchel, Winter- 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Demographic noise can reverse the 190, Raum Y03-G-95, M. Vayssier- thurerstr. 190, Hörsaal Y35-F-32, Molekulare Biologie, Irchel, Winter- direction of deterministic selection Taussat, Paris: Tick pathobiome: M. Philipp, Ulm: ORC1, MCM2 and thurerstr. 190, Hörsaal Y35-F-32, Impact of co-infection on Tick ATR: A function beyond replication S. Itzkovitz, Rehovot: Single 17:15 Uhr, Seminar, Uni Irchel, Win- borne pathogens evolution and molecule approaches for studying terthurerstr. 190, Raum Y17 M 05, transmission 17:15 Uhr, Seminar, Institut für Mi- liver heterogeneity C. Hess, Basel: CD8 T cell memory krobiologie, Irchel, Winterthurerstr. Kurze Veranstaltungshinweise sind kostenlos. response: glycolysis ”meets“ mito- So erreichen Sie uns: [email protected] 190, Raum Y17 M 05, A. Flügel, 17:00 Uhr, Seminar, Uni Irchel, Win- chondria – a successful encounter Göttingen: Autoimmune T cell terthurerstr. 190, Raum Y03 G-95, trafficking into the different CNS K. Ishihara, Tokio: Phospholipid compartments polymer biomaterials for advanced cell engineering nzeigen im Serviceteil Freitag, 28.10. A 16:00 Uhr, Kolloquium, Institute of 17:15 Uhr, Seminar, Uni Irchel, Win- Wenn Sie eine Stellen- oder Kongressanzeige schalten wollen, er- Neuroinformatics (INI), Irchel, Raum terthurerstr. 190, Raum Y17 M 05, reichen Sie uns per E-Mail ([email protected]), telefonisch Y35 F32, D. Scaramuzza, Zürich: B. Imhof, Genf: New concepts (0761-2925885) oder per Fax (0761-35738). Event-based SLAM in monocyte homing during inflammation Montag, 31.10. Preise für Stellen- und Kongressanzeigen: 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirn- Mittwoch, 9.11. Anzeigen mit Logo und Rahmen (Grundpreis s/w) forschung, Winterthurerstr. 190, 16:15 Uhr, Seminar, Uni Irchel, Win- 1/1 Seite (185 x 260 mm) 1.950,- Euro Hörsaal 35F32, A. Gaillard, Poitiers: terthurerstr. 190, Raum Y42 G53, 1/2 Seite (90 x 260 mm oder 185 x 130 mm) 1.040,- Euro Rewiring the injured brain with cell A. Aguzzi, Zürich: Biology of 1/3 Seite (90 x 195 mm) 830,- Euro transplantation mammalian prions 1/4 Seite (90 x 130 mm) 590,- Euro 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, 17:30 Uhr, Seminar, UniSpital, 1/6 Seite (90 x 100 mm) 480,- Euro Steinwiesstr. 75, Hörsaal, J. Bierau, Frauenklinikstr. 10, Nord1, Kurs- 1/8 Seite (90 x 65 mm) 380,- Euro Maastricht: Clinical and laboratory zimmer C307, S. Kollias, Zürich: aspect of purine and pyrimidine Imaging of the central skull base Die Gestaltung ist im Preis inbegriffen, d.h. es genügt, wenn Sie metabolism uns einen Text und die erforderlichen Bilddateien zuschicken. 18:15 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, Dienstag, 1.11. Karl-Schmid-Str. 4, Hörsaal KO2 Farbzuschläge: 12:00 Uhr, Seminar, Physiologisches E-72a/b, D. Korn, Berlin: Die Krise 390,- Euro bis 1.100,- Euro Institut, Irchel, Winterthurerstr. 190, der Ammonoideen-Evolution an Alle Preise verstehen sich zuzüglich 19% Mehrwertsteuer. SR Y23 K52, T. Grabinger, Zürich: der Perm/Trias-Grenze: neue Mechanisms of TNF-induced cell Erkenntnisse aus Profilen im Iran Anzeigenschlusstermine Stellenanzeigen death in intestinal epithelial cells Donnerstag, 10.11. Ausgabe 11-2016 (erscheint am 11.11.2016.): 28.10.2016 12:15 Uhr, Seminar, Institut für 16:15 Uhr, Seminar, Institut für Ausgabe 12-2016 (erscheint am 9.12.2016.): 25.11.2016 Evolutionsbiologie & Umweltwis- Evolutionsbiologie und Umweltwis- senschaften, Irchel, Winterthurerstr. senschaften, Irchel, Winterthurerstr. Da wir im Serviceteil möglichst aktuell sein wollen, gilt hier ein besonderer 190, Raum Y03-G-85, I. Sala, Zürich: 190, Raum Y03-G-95, G. Wagner, Anzeigenschluss. Stellen- und Kongressanzeigen nehmen wir bis kurz vor Robustness, cryptic genetic varia- Yale (USA): Molecular mechanisms Druckbeginn an. Aus technischen Gründen können wir leider keine genauen tion and innovation in transcrip- for the origin of a novel cell type: Termine nennen. In der Praxis wird es am einfachsten sein, Sie rufen uns an (0761-2925885) oder Sie schicken uns eine E-Mail („[email protected]“). tion factor binding The mammalian decidual cell

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Hier beginnt der Stellenmarkt

www.med.uni-magdeburg.de

Am INST ITUT FÜR KLINISCHE CHEMIE UND PATHOBIOCHEMIE (Direktor: Prof. Isermann) ist die Stelle einer/eines Die STIFTUNG EXPERIMENTELLE BIOMEDIZIN nimmt Bewerbungen entgegen für die Fachärztin/-arztes für Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur Laboratoriumsmedizin oder für Molekulare Medizin Assistenzärztin/-arztes (ausserordentliche Ausschreibung für die Schweiz) in Ausbildung zur/zum Die Stiftung experimentelle Biomedizin, eine schweizerische Stiftung mit Sitz in Zürich, vergibt 2017 wieder eine Forschungsprofessur zu Ehren des Lebens- Laboratoriumsmediziner/- werkes von Herrn Prof. Dr. Dr. Peter Hans Hofschneider (14.02.1929 – 23.07.2004), welcher wesentliche Beiträge zur Forschung im Bereich der Mole- in bzw. Wissenschalichen kularen Medizin geleistet hat. Es handelt sich um eine ausserordentliche Aus- schreibung der Stiftungsprofessur, wobei nur Projekte berücksichtigt werden Mitarbeiter/-in können, die an einer Forschungsinstitution in der Schweiz durchgeführt werden. (Entgeltgruppe Ä1 bzw. Ä2 nach TV-Ä bzw. Entgeltgruppe 13 nach TV-L) zunächst befristet zu besetzen. Ziel der Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur ist es, Nachwuchswissen - schaftler/Innen zu fördern, welche auf dem Gebiet der Molekularen Medizin tätig sind und sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen aus- zeichnen. Durch die Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur soll es Ihnen Die Medizinische Fakultät ist integraler Bestandteil der Otto-von-Guericke- ermöglicht werden, eine eigene Arbeitsgruppe zu etablieren. Universität Magdeburg und wirkt mit dem Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R. Die Bewerber/Innen sollten junge Forscher sein, welche nach der Promotion in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zusammen. Das Forschungsprol über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren eine intensive Forschungstätig- der Fakultät wird durch die beiden Schwerpunkte „Immunologie einschließlich keit betrieben haben und sich durch erfolgreich abgeschlossene Forschungsar - Molekulare Medizin der Entzündung“ und „Neurowissenschaen“ geprägt. Pro Jahr beiten, belegt durch Publikationen, in einem der folgenden Gebiete auszeichnen: werden ca. 185 Studierende der Humanmedizin immatrikuliert. • Molekulare Hepatogastroenterologie; Das Institut verfügt über das gesamte Spektrum labordiagnostischer Verfahren mit • Molekulare Dermatologie; einem Schwerpunkt in der Hämostaseologie und Lipiddiagnostik. Moderne Tech- • Molekularbiologie kardiovaskulärer Erkrankungen. nologien wie LC-MS/MS und digitale PCR werden angewendet. Es bestehen enge Kooperationen mit anderen Bereichen der Medizinischen Fakultät im Rahmen der In der Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur enthalten sind das Gehalt klinischen Diagnostik und der Durchführung von Klinischen Studien. Dem Institut des Gruppenleiters für eine Dauer von bis zu fünf Jahren (Gehalt einer Assistenz- sind ein MVZ (Laboratoriumsmedizin), das Neugeborenenscreening und eine professur) sowie das Gehalt für eine Doktorandenstelle und CHF 50’000.00 Ambulanz für schwere Dyslipidämien angegliedert. Das Institut ist zuständig für die für die laufenden Kosten. POCT Diagnostik im Klinikum. Die Bewerber/Innen müssen für die Dauer der Forschungsprofessur an einer Wir erwarten eine motivierte, teamfähige und aufgeschlossene Persönlichkeit mit Hochschule oder Forschungsinstitution oder aber in einer Klinik in der Schweiz der Facharztbezeichnung Laboratoriumsmedizin oder in der Ausbildung zum Labo- tätig sein. ratoriumsmediziner oder mit Weiterbildung zum klinischen Chemiker. Eine Betei- Die Frist zur Einreichung der Bewerbungsunterlagen endet am 1. November ligung an der studentischen Lehre ist vorgesehen. Wissenschaliches Engagement, 2016. Für die Bewerbungsrichtlinien wird auf folgende Homepage verwiesen: insbesondere in den Bereichen Hämostaseologie, diabetische Komplikationen, sterile Entzündung bzw. den Forschungsschwerpunkten in der Universität Magdeburg (www.hofschneider-stiftungsprofessur.ch). (Immunologie/Entzündung, neurodegenerative Erkrankung) ist gewünscht. Bestre- bungen, eine wissenschaliche Karriere aufzubauen, werden unterstützt und die Möglichkeit zur Habilitation ist gegeben. Wir bieten neben einem tarifgerechten Arbeitsvertrag und der Mitarbeit in einem M ehr Jobs auf www.laborjournal.de engagierten Team eine eigenverantwortliche, spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem kollegialen Arbeitsumfeld. Eine nanzielle Förderung für die Bitte beachten Sie auch unseren Online-Stellenmarkt, wo Sie noch Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen ist möglich. mehr Job-Angebote finden (www.laborjournal.de). Wie in der Print- Anfragen richten Sie bitte an [email protected] ausgabe können Sie auch dort gestaltete Anzeigen (im PDF-Format) oder reine Textanzeigen aufgeben. Wenn Sie den Anzeigenschluss Bewerbungen von schwerbehinderten Menschen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Qualikation bevorzugt berücksichtigt. Die Otto-von- nicht gerade verpasst haben, empfehlen wir Ihnen aber nach wie vor Guericke-Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen im wissenscha- Anzeigen in der gedruckten Ausgabe – Sie erreichen mehr potentielle lichen Bereich an und bittet daher Wissenschalerinnen nachdrücklich um ihre Bewerber. Und: Eine vierwöchige Veröffentlichung auf unserem On- Bewerbung. line-Stellenmarkt ist bei gestalteten Printanzeigen inklusive! Ihre Bewerbung richten Sie bitte an die nachfolgende Anschri oder per E-Mail an: [email protected] Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Medizinische Fakultät Geschäsbereich Personal (K24) Referenznummer 316/2016 Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

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NIMM DAS Das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften - ISAS - e. V. ist ein For- GEFÜHL VON schungsinstitut mit Standorten in Dortmund und Berlin. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die Analytik in den Lebens- und Materialwissenschaften REVOLUTION voranzutreiben. Ziel der praxisnahen, interdisziplinären Grundlagenfor- schung ist die Entwicklung oder Verbesserung von Methoden und Geräten MIT NACH für Forschungsaufgaben in diesen Bereichen. HAUSE. Am Standort Dortmund suchen wir für den Projektbereich Biomedizinische Forschung eine/n Veterinärmediziner/in / Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in Bei BioNTech leistet jeder Großes! Denn als eines der am schnellsten žEHU3LRQLHUHGLHPLWYLHO+HU]EOXWQHXH:HJHEHVFKUHLWHQVFKD΍HQwachsenden Biotechnologie-Unternehmen Europas arbeiten wir an Ihr Aufgabenbereich umfasst folgende Tätigkeiten: revolutionären Ansätzen im Kampf gegen Krebs und andere Krankheiten.

• Durchführung von operativen Eingriffen und perioperative Betreuung immer wieder aufsehenerregende Erfolge und vielversprechende von Kleintieren +R΍QXQJI¾UGLH=XNXQIWVFK¸SIHQ:HUGHDXFKGXHLQ3LRQLHU Durchbrüche – und sorgen dafür, dass Menschen rund um die Welt • Veterinärmedizinische Gesundheitsbetreuung • Beratung und Unterstützung der wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie Kontrolle bei der Durchführung von Versuchsvorhaben • Planung und Durchführung von physiologischen Untersuchungen des Herzkreislaufsystems sowie Zell- und Gewebeisolation Technischer Assistent (m/w) Ihr Profil: oder Pharmakant (m/w) • Erfolgreich abgeschlossenes veterinärmedizinisches Hochschulstudium Hier leistest du Großes. mit tierärztlicher Approbation, eine Promotion ist wünschenswert • Interesse an versuchstierkundlichen Themen und administrativen KRFKTXDOLȴBei uns bist]L duHUWH ganzQ7HD nahPZ dranLUVWGXG an etwaHLQHsQL weltweitQGLYLGXHOOH Einzigartigem.Q%HLWUDJOHLVWHQ Denn Tätigkeiten XQbeiGDQY BioNTech¸OOLJQ kHXDUWLJHQommt es aufΖPPXQWKHUDSLH dich und deinQJe AHJHrbeitQ. an:UHE InVD uUEHLWHQnserem • Interesse an wissenschaftlichen, insbesondere kardiovaskuläre Fragestellungen und deren Bearbeitung inkl. physiologischer und biochemischer Analysen Hier wirst du aktiv: • Gute IT- und Englischkenntnisse • Du planst Versuche, führst sie durch und wertest sie aus: von • Erfahrung mit genetisch veränderten Tieren wünschenswert biochemischen und molekularbiologischen Arbeiten mit Schwer- • Hohe Kommunikationkompetenz in der Interaktion mit Tierpflege- punkt RNA/RNA-Synthese über In-vivo- und In-vitro-Experimente personal und wissenschftlichen Mitarbeitern ȏ 2GHUZLHZ¦UHHVPLWGHU+HUVWHOOXQJYRQELRORJLVFKHQ=ZLVFKHQ bis hin zu immunologischen Analysen. • Verantwortungsbereitschaft, Eigeninitiative, Teamfähigkeit, SURGXNWHQI¾UXQVHUH7XPRULPSIVWR΍HLP5DKPHQHLQHVKDOEDX Belastbarkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit

Wir bieten tomatisierten Verfahrens?

• Wissenschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten in einem internationalen, • Vielleicht hast du ja auch das Potenzial zur Schichtleiterin bzw. interdisziplinären Forschungsumfeld und eine hervorragende Arbeits- zum Schichtleiter? Dann geben wir dir gern Verantwortung für atmosphäre in einem sehr dynamischen und professionellen Team ein Schichtteam und die Einhaltung unserer Produktionsziele! • Umfangreiche state-of-the-art Ausrüstung und Infrastruktur in • Wo auch immer du zum Einsatz kommst – wir zählen auf deine verschiedenen analytischen Methoden Ideen, wenn es darum geht, neue Methoden und Prozesse zu • Die Möglichkeit, Ihre Ergebnisse auf internationalen Konferenzen zu entwickeln und Bestehendes zu optimieren. präsentieren und an Workshops teilzunehmen

Das ISAS verfolgt das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Das bringst du mit. Männern und ist bestrebt, den Anteil von Frauen in den Bereichen zu erhö - 07$37$&7$ RGHUHLQHYHUJOHLFKEDUH4XDOLȴNDWLRQ • Abgeschlossene Ausbildung (Biologielaborant, Pharmakant, BTA, hen, in denen sie unterrepräsentiert sind. Bewerbungen schwerbehinderter ȏ 3UD[LVUXQGXP3&5.ORQLHUXQJ(/Ζ6SRW'XUFKȵXVV]\WRPHWULH Menschen sind willkommen. ΖPPXQȵXRUHV]HQ]RGHULQYLYR

Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an den TV-L. Die Vollzeitstelle ist ab '1$51$ =HOONXOWXUKXPDQH*HZHEHSUREHQ5RERWLN*03 sofort verfügbar und zunächst auf zwei Jahre befristet. • Know-how in einem der folgenden Bereiche: Molekularbiologie

Vollständige Bewerbungen mit einem erweiterten Lebenslauf und vollstän- NGS oder In-vitro-RNA-Herstellung/-Reinigung diger Publikationsliste, ein Anschreiben, ein 2-seitiges Forschungsstatement, • Pioniergeist und Begeisterung für deine Arbeit dass Ihr Forschungsprofil und Interessen sowie Ihr Know-how und Metho- denkompetenzen eindeutig beschreibt, Namen und Kontaktinformationen von 2 Referenzen, wenn verfügbar, sollte (mit Angabe der Nummer L27/2016 Finde bei BioNTech eine Herausforderung, in der Betreffzeile) als ein einziges pDF-Dokument bis zum 31.10.2016 an die zu dirȴQ passt!GHWGXXQVHUHR΍HQHQ3RVL [email protected] eingereicht werden. Informelle Anfragen sind willkommen WLRQHQȂXQGQDW¾UOLFKDXFKGLH0¸JOLFKNHLW]XU%HZHUEXQJ'X und können an die Personalabteilung ([email protected]) gerichtet werden. Auf www.biontech.de/careers Nähere Informationen über das Institut finden Sie unter: http://www.isas.de. hast noch Fragen? Antworten gibt es unter +49 (0)6131 9084-1291 (montags bis freitags von 13:00 bis 18:00 Uhr) oder per E-Mail: [email protected].

www.biontech.de/careers

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Die Junge Akademie an der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina wählt im Jahr 2017 10 neue Mitglieder

Wir suchen engagierte und exzellente junge Wissenschaftler/innen und The Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften - ISAS - e.V. is located in Künstler/innen mit Interesse an interdisziplinärer Arbeit und Aktivitäten an der Dortmund and Berlin. Besides scientific activities in the development of new Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft, die bereit sind, sich für fünf Jahre in die Arbeit der Jungen Akademie einzubringen. or improved measuring methods and analytical separation techniques as well as spectroscopy and spectrometric equipment in modern analysis, research Die Junge Akademie besteht aus 50 deutschsprachigen Mitgliedern aus allen is undertaken in the areas of spectroscopic methods and analytical contribu- Gebieten der Wissenschaft und der Kunst, die dreimal im Jahr im Plenum tions to solving problems in the fields of materials and life sciences. zusammenkommen. Sie finden sich in Projekten und Arbeitsgruppen zusammen und organisieren z.B. Tagungen, veröffentlichen ein regelmäßiges Magazin und We invite applications for a bringen sich in die wissenschaftspolitische Diskussion ein. Getragen von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Berlin-Branden- Post-doctoral position / Scientist (m/f) burgischen Akademie der Wissenschaften, bietet die Junge Akademie dem wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs strukturelle und finanzielle in Biomedical Research / Cardiovascular Freiräume zur gemeinsamen Entwicklung und Gestaltung innovativer Ideen. Nähere Informationen finden Sie unter www.diejungeakademie.de Pharmacology

Geeignete Bewerberinnen und Bewerber The laboratory is interested in molecular mechanisms of cardiac hypertrophy • haben ihre Promotion vor höchstens sieben Jahren abgeschlossen and heart failure of different causes using a combination of biochemical, • vertreten ihr Fach mit Innovation, Leidenschaft und der Fähigkeit zum genetic (human, mouse) and cell biological approaches. Projects are focused interdisziplinären Diskurs on signal transduction in the pathogenesis of cardiac hypertrophy and heart • können eine exzellente Promotion und mindestens eine weitere hervorragende failure using transgenic mouse models employing transgenic techniques. Our Publikation oder ein hervorragendes künstlerisches Werk vorweisen main focus is to define the signaling contributions of different proteins, protein • verfügen über zeitliche Kapazitäten für eine aktive Mitarbeit in den kommenden fünf Jahren modifications and protein-protein interactions in maintenance of cardiac cells • werden nach Sichtung der schriftlichen Unterlagen zu einem Gespräch im and tissue. Additionally, we are searching for potential therapeutic targets Februar nach Berlin eingeladen and biomarkers and will test them in cell and animal models. Bewerbung The successful candidate should be graduated in any area of life science, Wenn Sie daran interessiert sind, sich mit Ihren Ideen aktiv in die Junge Akademie ideally with a cardiovascular background and should have strong experience einzubringen, bewerben Sie sich bitte online mit einem Motivationsschreiben, in molecular and cellular techniques as well as should have some experience Lebenslauf, Liste der Publikationen/Werke und Gutachten von zwei Hochschul- in animal handling. Applicants will expect to have demonstrated an excellent lehrern/Hochschullehrerinnen bis zum 30. November 2016. academic and publication record. The ability to work both independently and Bewerbungslink: www.diejungeakademie.de/zuwahl as a team member and excellent communication skills will be an advantage.

Your profile:

• PhD in Life Sciences (Biochemistry, Pharmacy, Biology or related field) • Advanced experience in biochemistry/protein chemistry techniques • Experience in molecular biology, cloning, protein expression and purification • Experience in cell culture work • Experience in mouse handling • Experience in mass spectrometry and proteomics is a plus

We offer

• Scientific development opportunities in an international cooperative, interdisciplinary research environment and an excellent working atmosphere in a very dynamic and professional team • Extensive state-of-the-art equipment and infrastructure in various analytical methods • The opportunity to present your data on international conferences and INTERNATIONAL PhD PROGRAM participate in workshops IN BASEL, SWITZERLAND Non-residents who apply for this job will receive help from the institute to find accommodation and to handle authorities. Applications from disabled Applications are invited for internally Application information: applicants are welcome. ISAS supports the principle of equal opportunity bet- ween men and women, and is therefore interested in applications from women. funded PhD student fellowships at the www.fmi.ch/phd FMI in Basel, Switzerland. Our research The salary will be according to the German TV-L. The fixed term full time focuses on epigenetics, quantitative position is available immediately. Application deadline: biology and neurobiology. We employ Closing date for application is 31st October 2016. Applications with an extended state-of-the-art technologies to explore 2SZIQFIV , 2016 curriculum vitae with full publication list, a cover/motivation letter, a 2-page basic molecular mechanisms of cells research statement that clearly describes your research profile and interests as well as your expertise and methodological competencies, names and contact and organisms in health and disease. Next deadline: information of 2 references, if available, should be submitted (quoting the 1E], 201 reference number L26/2016 in the subject header) as a single pdf document > Epigenetics to [email protected]. Informal inquiries are welcome and can be submitted to the human resources department ([email protected]). For further information > Neurobiology on the institute please see: http://www.isas.de. > Quantitative biology www.fmi.ch

Affiliated with the University of Basel Affiliated with the Novartis Institutes for BioMedical Research

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Universitätsklinikum Ulm

Ausgezeichnet in Forschung, 25 PhD Fellowships Lehre und Krankenversorgung The Graduate School of Quantitative Biosciences Munich (QBM) is offer- ing 25 PhD Fellowships for students with a background in biochemistry, bio- Das Universitätsklinikum Ulm steht mit seinen Mitarbeiterinnen logy, bioinformatics, physics or applied mathematics and an interest in con- und Mitarbeitern für eine moderne Patientenversorgung mit hoher ducting interdisciplinary research at the interface of experiment and quanti- Qualität, Spitzenforschung und eine auf die Zukunft ausgerichtete tative theory. medizinische Lehre sowie Ausbildung in attraktiven Berufsfeldern. The Graduate School seeks to prepare young life scientists for the emerging Voraussetzungen dafür sind Engagement, hohe Innovationskraft, era of quantitative, systems-oriented bioscience. It provides an innovative, Verantwortungsbewusstsein und eine ausgeprägte interdisziplinäre international PhD training program that bridges the divide between traditionally Kooperationsbereitschaft als wichtige Eckpfeiler einer an den separate disciplines, from biochemistry and medicine to bioinformatics, expe- Bedürfnissen der Patienten ausgerichteten Universitätsmedizin. rimental and theoretical biophysics, and applied mathematics. While main- Mit diesem selbst gestellten Anspruch stehen unsere Kliniken und taining a strong command of their ‘home’ discipline, QBM students will be - Institute an 365 Tagen im Jahr für eine Maximalversorgung der come well versed in multiple approaches and styles of thought and learn to Regionen Ostwürttemberg, Donau/Iller und Bodensee-Oberschwa- communicate and work effectively with scientists from different backgrounds. ben bereit. Key elements of the QBM program are: Die Klinik für Kinder- Jugendmedizin des Universitätsklinikums Ulm an interdisciplinary research project (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin) sucht einen a substantial program of formal course work with a general and an indi- vidual component, centered around an interdisciplinary core course that covers key problems in bioscience from multiple perspectives 0ROHNXODUPHGL]LQHU%LRORJHQ%LRFKHPLNHU a multi-facetted mentoring and professional skills program designed to DOV3RVWGRFIUGLH7XPRUIRUVFKXQJ PZ promote students’ growth as independent scientists attractive compensation package that is competitive with other top gra- Die'LH Position 3RVLWLRQ ist LVW ab DE sofort VRIRUW in LQder GHU Sektion 6HNWLRQ für I¼UExperimentelle ([SHULPHQWHOOH Pädiatri- 3¤GLD duate schools in the life sciences in Europe, and no tuition cost. scheWULVFKH Onkologie 2QNRORJLH (Herrn 3URI Prof. %HOWLQJHU Beltinger; ZZZXQLNOLQLNXOPGHEHOWLQJHU www.uniklinik-ulm.de/beltin- QBM is a joint initiative by leading scientists from the Ludwig-Maximilians- ger)LQQHUKDOE innerhalb GHVJURŸHQ)RUVFKXQJVODERUVGHU$EWHLOXQJ]XEHVHW]HQ des großen Forschungslabors der Abteilung zu University Munich, the Max-Planck Institute of Biochemistry, the Helmholtz besetzen.'LH 0HWKRGHQ Die Methoden XPIDVVHQ umfassen 6WDQGDUGWHFKQLNHQ Standardtechniken GHU 0ROHNXODUELRORJLH der Moleku- Center Munich, and the Technical University Munich. Research within the larbiologieXQG 7XPRU]HOOELRORJLH und Tumorzellbiologie, TXDQWLWDWLYH quantitative 573&5 RT-PCR, 3URWHLQProtein- und XQG School encompasses the entire range of approaches brought to biological Enzymanalysen,(Q]\PDQDO\VHQ Histologie +LVWRORJLH und XQGImmunhistochemie, ,PPXQKLVWRFKHPLH lentivirale OHQWLYLUDOH questions today, with a thematic focus on the problem of gene expression Transduktion,7UDQVGXNWLRQ knock-out NQRFNRXW mittels PLWWHOV CRISPR/Cas9, &5,635&DV orthotope RUWKRWRSH und trans- XQG in all its facets. geneWUDQVJHQH Neuroblastommausmodelle, 1HXUREODVWRPPDXVPRGHOOH Mausbildgebung 0DXVELOGJHEXQJ und Immunhis- XQG For more information and to apply, visit us at www.qbm.lmu.de tologie.,PPXQKLVWRORJLH Deadline for applications: January 2nd, 2017 Ihre Aufgaben: n Untersuchung von molekularen Mechanismen und therapeuti- schen Angriffspunkte von BIRC5 (Survivin) und AURKA im Neu- Haben Sie eine journalistische roblastom Ihr ProႡl: Ader und möchten n Kürzlich erfolgte Promotion in Molekularmedizin, Biologie, Bio- chemie oder Biotechnologie bei n Erfahrung in den oben genannten Methoden n Enthusiasmus für translationale experimentelle Onkologie mitarbeiten?Laborjournal n Gute schriftliche und mündliche Ausdrucksweise n Fähigkeit zur Anleitung von Doktoranden und TAs

Unser Angebot: n Vergütung nach Tarifvertrag TV-L n 2-Jahresvertrag (Verlängerung angestrebt) Wir suchen Artikel- n Eine gute Arbeitsatmosphäre in einem interdisziplinärem Team

schreiber (freie Mitarbeit) Haben wir Ihr Interesse geweckt? Kontakt: Prof. Dr. Christian Beltinger, Tel.: 0731/ 500-57032 für die Rubrik „Methoden“ E-Mail: [email protected] Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an:

Kontakt: hz laborjournal.de Prof. Dr. Christian Beltinger Sektionsleiter Experimentelle Pädiatrische Onkologie @ Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Eythstr. 24, 89075 Ulm A nzeigenschluss nächste Ausgabe Vertragsart: Befristet Beschäftigungsgrad: Vollzeit Referenzcode: 105280 Ausgabe 11-2016 (erscheint am 11. November 2016): 28.10.2016 Eine an die Befristung anschließende Weiterbeschäftigung ist möglich. Die Da wir im Serviceteil möglichst aktuell sein wollen, gilt hier ein besonderer Einstellung erfolgt durch die Ver waltung des Klinikums im Namen und im Anzeigenschluss. Stellen- und Kongressanzeigen nehmen wir bis kurz vor Auftrag des Landes Baden-Württemberg. Schwerbehinderte Bewer- Druckbeginn an. Aus technischen Gründen können wir leider keine genauen Termine nennen. In der Praxis wird es am einfachsten sein, Sie rufen uns an ber/Innen werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt. Vollzeitstellen (0761-2925885) oder Sie schicken uns eine E-Mail („[email protected]“). sind grundsätzlich teilbar.

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